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Autor Thema: Frauenfußball  (Gelesen 206455 mal)

mancity

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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #720 am: 12.Juli 2011, 23:29:08 »

Ich denke, der Typ hat nicht geschnallt, dass Frauenfußball nich so dolle zu finden und Frauenfeindlichkeit nichts miteinander zu tun haben. Letzteres scheint wohl sein Problem zu sein.
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RudiGutendorf

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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #721 am: 12.Juli 2011, 23:41:58 »

In meinen Augen bisher die gelungenste Satire zu dem ursprünglichen Thema:

http://taz.de/1/sport/die-wm-kolumnen/artikel/1/schaemt-euch-ihr-schlampen/

Hervorragend!! :) Du kamst mir zuvor beim posten!
Das Lustigste und gleichzeitig Erschreckendste sind die Kommentare dazu.
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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #722 am: 12.Juli 2011, 23:45:34 »

In meinen Augen bisher die gelungenste Satire zu dem ursprünglichen Thema:

http://taz.de/1/sport/die-wm-kolumnen/artikel/1/schaemt-euch-ihr-schlampen/

Hervorragend!! :) Du kamst mir zuvor beim posten!
Das Lustigste und gleichzeitig Erschreckendste sind die Kommentare dazu.
Erst die Kommentare machen es einigermaßen lustig. Beim lesen... Ich mag Satiren, aber das war nur an sehr wenigen Stellen auch nur Ansatzweise lustig. Die Idee mit den Namen fand ich nicht schelcht, war aber eindeutig zu Eintönig...

Ich fand den Taz-Artikel dermaßen unlustig, dass ich nach drei Sätzen aufgehört hab zu lesen. Wenn Mann sich schon gepflegt machomäßig über die Fußball-Frauen lustig machen will, dann mit dieser Grafik:

http://www.titanic-magazin.de/uploads/pics/Women-are-coming-home.jpg

 ;)
Die Titanic hingegen liebe ich und das Bild ist total Genial. Gleich mal in Facebook verbreiten :D
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Friedel Funkhelm

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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #723 am: 13.Juli 2011, 00:32:27 »

Ich denke, der Typ hat nicht geschnallt, dass Frauenfußball nich so dolle zu finden und Frauenfeindlichkeit nichts miteinander zu tun haben. Letzteres scheint wohl sein Problem zu sein.

Es kommt halt drauf an. Geht Krtitk am FF mit frauenfeindlichen Ressentiments einher, dann ist eigentlich klar, warum überhaupt kritisiert wird. Der Ton macht die Musik. Das war 1974 bei Wim Thoelke schon so und das ist hier im Thread knapp 30 Jahre später nicht anders. Aber wir müssen davon nicht wieder anfangen. Find es eigentlich gut, dass mittlerweile überwiegend sachlich zum Thema diskutiert wurde.

Davon mal abgesehen hab ich in der Tat schon bessere taz-Kolumnen gelesen. Könnte aber auch am journalistischen Vorbild liegen, das da parodiert wird. Wenn ich da ab und an mal reinschaue, ist mir auch nie nach Lachen zumute...
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Konni

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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #724 am: 13.Juli 2011, 01:17:37 »

Witze kann mensch nicht erklären. Entweder sie wirken oder sie tun es nicht. Wenn Satire nicht wirkt, ist sie automatisch abstoßend. Die Titanic-Satire ist bei diesem Thema diesmal deutlich offener gehalten, beziehungsweise spielt eben mit einem sehr geläufigen Vorurteil. Das ist übrigens das, was Satire meistens macht: Vorurteile ironisch beleuchten, um Vorverurteilenden einen Spiegel vorzuhalten. Deshalb wird Satire oft auch nicht verstanden, weil die meisten Menschen die Ironie nicht durchblicken. Das führt dann dazu, dass mensch ein satirisch aufgearbeitetes Thema ernst nimmt, was blöd ist.

Der verlinkte taz-Artikel ist in meinen Augen großartig. Mehrere Medienzustände und Gruppenmeinungen wurden da verarbeitet. Die Spielerinnen werden als Schlampen bezeichnet, weil sie eben als solche von gewissen Medien behandelt wurden. In BILD und Konsorten wurden fußballspielende Frauen größtenteils auf äußerliche Schönheitsmerkmale reduziert. Die Satire überspitzt dies, aber das ist ja gerade ein Stilmittel der Satire.

Dann das Kapitalisieren (Großschreiben) von "UNS" und "WIR". Diese ad populum ist Ausdruck einer total paradoxen Kohäsion. Die BILD ist tagein tagaus damit beschäftigt, Menschengruppen gegeneinander aufzuhetzen. Oft wird gegen Hartz 4-Empfänger gehetzt, dann gegen Politiker, dann gegen Straftäter, dann gegen Griechen, dann gegen Ausländer und gegen Muslime. Nur wenn eine deutsche Nationalmannschaft bei einem Turnier spielt, dann ist es "unsere" Mannschaft, die "unsere Hymne" singt und "unsere Kanzlerin", die auf der Tribüne sitzt. Diese künstlich-patriotisch-alberne Kohäsion ist dermaßen nervenaufreibend für jedermensch, der nicht Teil dieser Gruppe sein will. Ich habe einen deutschen Pass, lebe hier in Deutschland, zahle hier Steuern, habe hier gewählt, arbeite hier und spreche die deutsche Sprache, aber ICH BIN NICHT DEUTSCHLAND. Ich möchte mit diesem künstlichen Wir-Gefühl nichts zu tun haben, erst recht nicht, wenn es von einem Medium erzeugt wird, das sonst nur Brücken in der Gesellschaft einreißt. Ich möchte nicht Teil einer sich als Nation abgrenzenden Gruppe sein, die chinesische Nationalmannschaft ist genauso "meine Mannschaft", wie die deutsche, die amerikanische oder die tibetanische. Leider wird man als in Deutschland lebender Mensch dazu gezwungen, eine Fußballnationalmannschaft als "seine" Mannschaft anzuerkennen. Die reißerischen Medien lassen einem keine andere Wahl, auch das nimmt der Artikel aufs Korn.
Übrigens werden die Japanerinnen in dem Artikel als "Japsinnen" bezeichnet. Japse ist, das dürfte bekannt sein, ein verächtlicher Ausdruck für Japaner. In die Wahl dieser Bezeichnung fließt sicherlich auch der Fremdenhass gewisser Medien und Menschen in Deutschland  mit ein.
 
Außerdem ist es toll, wie immer wieder physische Maße in den Artikel einfließen.
"Linda Schlampsonik (27): 1,70m, 60kg, verschlampt trotzdem den Ball gegen Mini-Japsin Iwashimizu (24/1,62/54)."
Als ob Größe und Gewicht (die auch gar nicht sooo verschieden sind) irgendwas mit der Leistung zu tun hätten. Oder ist Schlampsonik dazu verpflichtet, die Japsin zu dominieren, weil sie 8cm größer und 6 Kilo schwerer ist? Auch da ist eine gewaltige Prise Humor drin, denn die biologisch/physischen Unterschiede sind ja immer genau das, worum es bei der Trennung von Männer- und Frauenfußball geht. Und dann natürlich die obligatorisch-wichtige Frage nach der sagenumwobenen Nummer 10. Das ist eigentlich nur ein Nummer und trotzdem hat sie im Fußball eine massive Bedeutung. Die sinnlose Nummernvergabe passt einfach zu dem sinnlosen Gebashe der Frau Schlampsonik, das darauf beruht, dass sie etwas größer und schwerer ist und trotzdem nicht gewonnen hat.

Zitat
Zu lahm, zu schwer, zu schlampige Manndeckung: Wo war sie, als Mörder-Japsin Karina Maruyama (28) UNS mitten ins Zauber-Herz traf? 

Die Mörder-Japsin Maruyama...als ich das gelesen habe, lag ich fast unterm Schreibtisch. Maruyama Masao war ein japanischer General im 2. Weltkrieg, der eine tragende Rolle beim Zwischenfall an der Marko-Polo-Brücke gespielt hat. Der satirische Witz der "Mörder-Japsin" erschließt sich natürlich in dem Fall nur Menschen, die sowas wissen.

Der Absatz zu Schlampefrekes ist einfach nur lustig, besonders die Bezeichnung der Schiedsrichterin als Mexi-Schiri-Mieze...das ist wunderbarer Bild-Neologismus auf der Schippe serviert ;)


Zitat
Célia Schlampyino da Schlampi (23): Wer hat da beim DFB geschlampt? Wieso darf DIE überhaupt für UNS spielen?

Dazu muss ich wohl nicht viel sagen. Wieviele Menschen gibts denn noch, die gerade im Hinblick auf Özil, Podolski und Co nicht mehr von einer "deutschen Nationalmannschaft" sprechen wollen? Bei der U17 genau dasselbe. Unter jedem Online-Artikel, der die U17 behandelt hat, fanden sich solche Kommentare, die dafür agitierten, nur noch deutsch klingende Namen in der Nationalmannschaft zuzulassen. DIE und UNS genauso gegenübergestellt, dass selbst der dümmste "ich bin kein Nazi, aber gegen Ausländer wird man ja wohl noch was sagen dürfen"-Vertreter vielleicht seine intellektuell bescheidenen Attitüden überdenkt.

Melanie Behringer wird dann konsequent als "Mel B." bezeichnet, wie die von den Spice Girls. Damit wird dann dieser komische Popkult im Fußball aufs Korn genommen und personifiziert. Dazu dieser Ausspruch: "TRIKOTTAUSCH spricht aus, was alle denken: Außer Mel B. könnt ihr alle gehn!"
Dieser Satz ist natürlich ganz offenkundig an BILD angelehnt. "BILD spricht aus, was alle denken: RAUS MIT DEN GRIECHEN AUS DEM EURO". Der 2. Teil des Satzes ist beliebig veränderbar. Eine Zeitung nimmt für sich in Anspruch, Sprachrohr einer Gesellschaft zu sein, was an sich schon demokratiefeindlich und perfide ist. Leider merkt das ja niemand mehr. Wenn BILD ausspricht, was "alle" denken, dann betreibt BILD Propaganda. Denn dann agiert BILD nicht als objektiver Berichterstatter, der es dem Leser gestattet, sich eine Meinung zu bilden, wie es in Demokratien unerlässlich ist. Nein, wenn BILD ausspricht, was "alle" denken, dann spricht BILD in Wahrheit das aus, was alle denken sollen. Mit Demokratie hat das nichts zu tun, das ist hochgradig verfassungsfeindlich und widerlich und trotzdem ist das mittlerweile eine beliebte Sprachwendung. Alternativ: "Sarrazin spricht aus, was Deutschland denkt." Nein, das tut er nicht. Er spricht aus, was er selbst denkt. Aber da ist dieses wiederkehrende Element der Kohäsion wieder. Mittlerweile dürfte deutlich werden, warum ich das so hasse?!

Zitat
Inka Schlamps (32): Schmeißt sich vor dem Spiel schamlos an Kanzlerin Angela Merkel (56) ran ("total nett"). Tut dann aber nichts, um die Kanzlerin zum Kanzler-Geburstag am Final-Sonntag (irgendwann in irgendeinem Sparten-Sender; wer will, soll den Termin im Internet nachgucken) glücklich zu machen. Versenkt ständig Bälle im Himmel über Wolfsburg, verschlampt eine Magic-Mel-B-Flanke nach der anderen, verliert ständig Kopfball-Duelle gegen Mini-Japsinnen (Durchschnittsgröße: 1,63m!). Zum Abwinken!

Suuuuper! Erstmal die kleine offensichtliche Spitze wegen der Merkel-Lobhudelei. Dann die Gleichsetzung von Merkel und Hitler (Kanzler-Geburtstag, diesen Begriff gibt es nicht. Der Führergeburtstag, der 20. April, war aber in der Tat ein nationalsozialistischer Ehrentag, einmal sogar Feiertag). Das ist sowieso immer lustig, mit Nazis kann man die besten Witze machen. Dann noch der Hinweis, dass die WM ab jetzt komplett unwichtig ist, weil UNSER Team raus ist. Ein Bezug auf Uli Hoeneß, Magic-Mel-B spielt auch eine Rolle und dann wieder der Körpervergleich zwischen Deutscher und Japsin, der im Folgenden auch immer wieder aufgegriffen wird (Durchschnittsgröße: 1,63m!). Herrlich!

Die Schlampgit Prinz erhält dann eine Referenz auf dieser lächerliche "Capitano"-Bezeichnung von Michael Ballack / Lira Schlamparaj wird mit Günter Netzer verglichen und das nicht mal zu unrecht. Das ist aber eben auch so geschickt subtil und passend verpackt, dass es kaum auffällt. Das macht diese Satire so großartig.

Zu der Beurteilung von Neid kann doch gerade jemand, der bis vor ein paar Tagen noch in seiner Signatur postuliert hat, dass "wir" "Eier" bräuchten, nichts Negatives sagen, oder? Jedenfalls wird mit dieser Beurteilung gleich wieder die Medienberichterstattung über Schlampia Neid durch den Kakao gezogen. "WIR" und "UNSER" ist drin, genauso wie die Körpergröße, Trainer mit Eiern und die renitente Überheblichkeit der deutschen Medien wird auch satirisch beleuchtet. Einfach grandios!
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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #725 am: 13.Juli 2011, 01:26:21 »

OK - Vielleicht geht einiges von dem Humor verloren, wenn man sich mit der Berichterstattung um die WM nicht wirklich beschäftigt hat. So wie ich.
Zur "Mörder-Japse" muss ich sagen, dass, obwohl ich mich selbst für nen WW2-Experten halte nichts geklingelt hatte beim Namen, jetzt wo dus sagst is das natürlich grandios :D
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Holsten

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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #726 am: 13.Juli 2011, 02:41:37 »

Fazit: Der Artikel hat nix mit Frauenfussball zu tun.
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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #727 am: 13.Juli 2011, 03:09:27 »

Nicht in der Hauptsache, aber irgendwie dann doch. Die WM war der Aufhänger. Das muss reichen.  :)

@Konni:

Auf jeden Fall mal ein schöner Aufsatz. Weiche aber dennoch nicht davon ab, dass ich schon mehr gelacht hab, beim Lesen von taz-Kolumnen oder -blogs. Die "Japsen" fand ich etwas sehr platt, aber sei's drum. Einige Dinge sind mir zugegebenermaßen auch garnicht wirklich aufgefallen, wie z.B. die "Mexi-Mieze" (lag vielleicht am ganzen geschlampe drumherum). Na, und der "Japsen"-General ist wohl tatsächlich nur was für Insider.

Ich habe aber auch ein, zwei Punkte wo ich bei deinen Bild-Ausführungen nicht ganz mitgehe:

Ich habe einen deutschen Pass, lebe hier in Deutschland, zahle hier Steuern, habe hier gewählt, arbeite hier und spreche die deutsche Sprache, aber ICH BIN NICHT DEUTSCHLAND. Ich möchte mit diesem künstlichen Wir-Gefühl nichts zu tun haben, erst recht nicht, wenn es von einem Medium erzeugt wird, das sonst nur Brücken in der Gesellschaft einreißt. Ich möchte nicht Teil einer sich als Nation abgrenzenden Gruppe sein, die chinesische Nationalmannschaft ist genauso "meine Mannschaft", wie die deutsche, die amerikanische oder die tibetanische. Leider wird man als in Deutschland lebender Mensch dazu gezwungen, eine Fußballnationalmannschaft als "seine" Mannschaft anzuerkennen.

Ich sehe das eher so, dass die deutsche Mannschaft (mittlerweile egal ob Männer oder Frauen) von allen Nationlmannschaften die ist, mit der ich mich aufgrund der gemeinsamen Sprache und mglw. der gleichen Wohngegend (zumindest mit einzelnen Spieler/innen) am stärksten identifizieren kann. Sie ist sozusagen das "local team" das ich supporte. Und dessen Teilnahme (oder nicht-Teilnahme) ist dann entsprechend ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Grund dafür, dass mich ein großes Turnier interessiert (oder eben nicht). Damit hat ein von der Bild-"Zeitung" transportierter "WIR-Zwang" rein garnichts zu tun. Dafür les ich die wohl auch viel zu selten. Von den ganzen "Deutschland-Fans" mit ihrer schwarz-rot-goldnen Schminke (ich glaub, da war in dem taz-Artikel doch auch noch irgend ne Anspielung mit dabei), denen egal ist, ob sie beim Eurosicht-Liederwettstreit oder beim Fußball mit ihren Fähnchen rumwedeln, distanziere ich mich ohnehin. Und bei "unsere Kanzlerin" und "wir sind Papst" kommt mir nur das kalte Ko**en.


Dazu dieser Ausspruch: "TRIKOTTAUSCH spricht aus, was alle denken: Außer Mel B. könnt ihr alle gehn!"
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Da ist mit Sicherheit was dran. Dennoch denke ich, dass sich Bild in dieser Art und Weise generell immer irgendwo bewegt zwischen dem Transport einer Message an die Leser und dem tatsächlichen "dem Leser nach dem Munde reden". Will sagen, was die Bild als "Volkes Denken" kolportiert ist oftmals wirklich schon von vornherein in viel zu vielen Köpfen drin. Leider. Ich würde mich sogar dazu versteigen zu behaupten, dass wer nicht sowieso denkt, was Bild ausspricht, der liest sie auch nicht - jedenfalls nicht täglich und/oder mit Begeisterung.
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mancity

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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #728 am: 13.Juli 2011, 03:26:55 »

@Konni

Was Du über BILD sagst, teile ich völlig. Doch dass der Taz-Autor die BILD-Stilmittel nutzt, um etwas zu machen, was die BILD nicht macht, nämlich die DFB-Frauen fertig zu machen, finde ich einfach nicht lustig. Wo ist da der Witz?

Übrigens ist gerade die taz-Seite down. Ob das was mit dem Beitrag zu tun hat?  ;)
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Friedel Funkhelm

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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #729 am: 13.Juli 2011, 03:56:03 »

Mittlerweile sollte dir doch mal klargeworden sein, das er sie nicht aus einem inneren Bedürfnis heraus "fertig macht", sondern nur um seine Satire zu transportieren.

Oder sieh es mal so: Du hattest doch den Link zum Stern-Artikel gepostet, in dem sich beschwert wurde, dass die deutschen Spielerinnen vom ZDF zu sehr wie rohe Eier behandelt wurden. Dahingehend würde ich nun sagen, dass dieses der Emanzipation zuwiderlaufende Fehlverhalten durch die taz-Kolumne exzellent wieder ausgebügelt wurde, oder so  :P .
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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #730 am: 13.Juli 2011, 04:38:11 »

Wie schön. Wäre das ja auch geklärt.

War das Finale nun schon?
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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #731 am: 13.Juli 2011, 07:42:54 »

Fazit: Der Artikel hat nix mit Frauenfussball zu tun.

Genau wie das gesamte Event von allen Medien für alles andere nur nicht den Fussball genutzt wurde, da passt sich dieser satirische Artikel dann ja doch sehr gut ein.
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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #732 am: 13.Juli 2011, 09:07:55 »

Neben diesen ganzen von den fußballerischen Leistungen abgerückten Diskussionen sollte man zwei Dinge nicht außer Acht lassen:

Und selbst, wenn man (den durch anzuzweifelnden) FIFA-Ranglisten keine Bedeutung beimisst, so muss man das Spiel doch als Ganzes sehen: Japan hatte genau zwei wirkliche Torchancen, Deutschland einen Haufen mehr. Deutschland war überlegen, allein es hat das Tor gefehlt. Später ging die Überlegenheit mit der spielerischen Klasse arg verloren, aber sie war immer noch besser als die japanische.
Auch hier stellt sich die Frage, wie das kommen konnte und vor allem, warum nichts geändert wurde?! Warum wurde die fußballerisch beste Spielerin Bajramaj nicht früher gebracht? Warum wurde da Mbabi nicht herausgenommen, die wesentlich schlechter spielte als Grings? Warum wurde die aggressive Popp nicht früher gebracht?

Hier sollte man ansetzen und analysieren und die Lehren ziehen.

Insgesamt hatte doch Deutschland auch nicht soo viele hochkarätige Chancen. Die erste halbe Stunde war man überlegen und hatte 2,3 gute Gelegenheiten, hat sich wohl aber auch etwas mit dem Tempo übernommen. Danach fand ich die Japanerinnen ebenbürtig sowie technisch und spielerisch überlegen, auch wenn wenig nennenswerte Großchancen zu Stande kamen. Besonders schwach waren die deutschen Standards und das ist schon extrem heftig wenn man die lange Vorbereitungszeit bedenkt. Mann ist im Schnitt einen Kopf größer, hat gefühlte 100 Standards und es kommt nix dabei raus. Ebenso scheint mir das System nicht zu passen. Ein System ohne 8er oder 10er-Position sollte man wohl nur bevorzugen wenn man starke Flügel hat und die konnte ich besonders gegen Nigeria und Japan nicht erkennen.

Zu deinen Wechselvorschlägen: Bajramajs Einwechslung wäre sicher ne Alternative gewesen auch wenn sie seit dem Bekanntwerden ihres Vereins-Wechsels sowohl im Verein als auch in der Nationalelf ziemlich schwach auftritt. Ich gebe dir auch Recht, daß da Mbabi vom Platz gehört hätte und nicht Grings aber man hätte wohl aufgrund der körperlichen Statur und der Erfahrung wohl eher Birgit Prinz statt Alexandra Popp bringen sollen. Die hat doch bei den vorherigen Kurzeinsätzen auch nicht eben Joker-Qualitäten bewiesen.

Na ja - wie auch immer. Heute ist Halbfinale und ich wünsche mir Siege von den USA und Schweden und dann wäre mir egal, wer das Finale gewinnt  8)
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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #733 am: 13.Juli 2011, 10:05:26 »

Also ich drücke meiner Heimat (Schweden) die Daumen.

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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #734 am: 13.Juli 2011, 11:04:14 »

Ich lese nie Bildzeitung, aber wenn es wie Konni sagt sehr darauf bezogen ist, dann wird es etwas sinniger.
Trotzdem finde ich es keine so tolle Satire, wenn man schon einige andere gelesen hat. Das mit dem General wusste ich auch nicht, aber die Passage ist dann natürlich irre komisch.
Fazit: Bei der nächsten Frauen-WM muss die Berichterstattung noch intensiver verfolgt werden :)
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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #735 am: 13.Juli 2011, 11:05:22 »

Also ich drücke meiner Heimat (Schweden) die Daumen.

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Hast du ne Schwester? ;D
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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #736 am: 13.Juli 2011, 11:07:33 »

Zitat
Zu lahm, zu schwer, zu schlampige Manndeckung: Wo war sie, als Mörder-Japsin Karina Maruyama (28) UNS mitten ins Zauber-Herz traf? 

Die Mörder-Japsin Maruyama...als ich das gelesen habe, lag ich fast unterm Schreibtisch. Maruyama Masao war ein japanischer General im 2. Weltkrieg, der eine tragende Rolle beim Zwischenfall an der Marko-Polo-Brücke gespielt hat. Der satirische Witz der "Mörder-Japsin" erschließt sich natürlich in dem Fall nur Menschen, die sowas wissen.


Ich stell mir grade die Frage, ob der Autor dies selbst überhaupt wusste. Das bei einem Gegentor die gegnerische Mannschaft sozusagen ins Herz getroffen wird, ist eine allbekante Floskel. Die Torschützin dann als Mörderin zu titulieren, ist dann wohl nur noch logische Konsequenz dieses Schusses in "unser" Herz. Ich würde dir deine Interpretationsweise sofort unterschreiben, wenn der Vorfall an der Marko-Polo-Brücke in irgendeiner Weise ein Schuss in "unser (deutsches) Herz" gewesen wäre. Aber ein Ereignis aus dem 2. japanisch-chinesischen Krieg zu nehmen und dies in die Satire einbauen, nur weil die Torschützin und ein General denselben Namen haben...
Natürlich kann ich das nicht ausschließen, aber ich glaube du bist in diesem Fall einfach schlauer als der Autor...oder du bist der Autor
 :D
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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #737 am: 13.Juli 2011, 11:16:52 »

Zitat
Kritik an der kurzen WM-Vorbereitung des deutschen Teams wies Neid zurück. „Wenn wir diese Vorbereitung nicht gehabt hätten, wären wir gar nicht so weit gekommen“, sagte die Bundestrainerin. „Wir sind bisher immer gut gefahren mit unserer Art von Vorbereitung. Diesmal hat es eben nicht geklappt.“

;D
Die Frau is der Hammer :D

Wir sind also nur wettbewerbsfähig, wenn wir uns nen vierteljahr auf das Turnier vorbereiten?!

Freu mich darauf wie es weitergeht!
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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #738 am: 13.Juli 2011, 11:30:33 »

Also ich drücke meiner Heimat (Schweden) die Daumen.

Heja Sverige.

Hast du ne Schwester? ;D

Ja, sie ist 36 und lebt in Karlstad. Wieso?  ;D
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Re: Frauen Fußball WM in Deutschland
« Antwort #739 am: 13.Juli 2011, 12:17:22 »

Uhhh in Karlstadt ist bestimmt immer kalt?! Da sollte sie mal jemand wärmen ;D ;)
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