Sollte man die Bücher kennen, wenn man die Witcher-Serie gucken will? Oder kann man die auch nachher noch lesen, ohne dass das Buchfeeling zerstört wird. Witcher3 hab ich zwar gekauft, aber bisher auch nur angespielt.
Jein. Wie hier schon mehrfach angeklungen war, macht es schon Sinn, wenn man vorher mit der Welt vertraut ist, in der es spielt. Ob man ohne das einen Zugang zur Serie findet, kann ich nicht beurteilen. Allerdings spielt die erste Staffel zeitlich vor der Hexer-Saga (das ist die 5-bändige Romanreihe) und verarbeitet diverse Kurzgeschichten aus dem Hexer-Universum. Wenn du also die Romanreihe erst nach der Serie lesen willst, kannst du das problemlos tun, würde ich sagen.
Als Fan der Romane und Spiele war ich natürlich gespannt auf die Serie und zugebenermaßen ziemlich skeptisch, ob die Umsetzung gelingt. Wie hier auch schon geschrieben wurde, sieht man der Serie hier und da das vergleichsweise geringe Budget an. Insgesamt ist das alles aber grundsolide und weit weg von "billig". Die Story ist insgesamt gut erzählt und aufgebaut, mehrere Zeitebenen und Handlungsstränge laufen parallel ab und werden später zusammengeführt, große Überraschungsmomente fehlen allerdings - allenfalls der "Aha-Effekt", wenn man die Sache mit den Zeitebenen kapiert. Die ersten zwei Folge fand ich allerdings zu chaotisch erzählt, da wollte kein rechter Erzählfluss aufkommen. Die Schauspielleistungen sind bis auf wenige Ausnahmen sehr gut, Henry Cavill als Geralt außerordentlich gut umgesetzt. Über Besetzungen lässt sich natürlich streiten, konnte da aber keinen groben Schnitzer erkennen. Insgesamt hat mir die Serie großen Spaß und Lust auf mehr gemacht.