Super Artikel, aber ich sehe schon den ein oder anderen BayernFan mit Verweis auf irgendwelche Benefizspiele hier rein schneien.
Nee, auf Benefizspiele verweise ich nicht, keine Angst. Aber wenn er auf Menschenrechte verweisen darf, darf ich das auch, siehe unten.
Eine m.E. sehr treffende Analyse:
http://schwatzgelb.de/2018-03-26-unsa-senf-rummenigge-feiert-seinen-abschied.html
Nicht ganz. An ein paar Stellen vergisst der Gute ein paar wichtige Details, und zwar an den Stellen, an denen er mal wieder dieses "Bayern kauft die Liga kaputt"-Bullshit-Argument bringt (gefühlte 43,5 Absätze lang). Echt jetzt? Schon wieder so einer?
Auf der einen Seite beschwert man sich, dass Bayern die besten Spieler der Bundesliga kauft. Ja, wen zum Teufel wollen sie denn sonst kaufen? Die besten aus der zweiten Liga?
Im internationalen Vergleich hat Bayern sehr wohl begrenzte Mittel, man kann trotz Festgeldkonto nicht mit England und Spanien mithalten (gerade gehaltstechnisch), ergo kann man auch nicht um die internationalen Topstars aus den anderen Ligen buhlen und "muss" sich auf dem vergleichsweise günstigen heimischen Spielermarkt bedienen. Macht Dortmund ja auch so, die mit Castro, Toprak und Dahoud ebenso potenziellen Konkurrenten die Spieler "weggekauft" haben (ist aber halt eine andere Ebene, deshalb juckt es keinen). Und dann hat der BVB halt auch noch den Vorteil, dass ihm aktuell sogar Spieler aus der schweizer Liga und Leihspieler aus England weiterhelfen.
So, dann kommt auf der anderen Seite Rummenigge und wünscht sich eine Reform der 50+1-Regel, die es dem FC Bayern evtl. ermöglichen könnte, sich auch mal wieder verstärkt auf dem ausländischen Markt umzuschauen. Aber hey, wäre natürlich genauso scheiße, weil scheiße halt. Heul.
Im Übrigen hängt er sich dann an den Beispielen russischer Oligarchen und arabischen Scheichs auf, impliziert damit, dass sich der FC Bayern mit der Reform der 50+1-Regel gleich an den nächstbesten Ölbohrer verscherbelt, schwafelt etwas von Menschenrechten, vergisst aber irgendwie, dass auch sein geliebter Verein Trainingslager in Dubai veranstaltet und durch Asien tourt. Klar, an seiner Stelle würde ich mich auch daran aufhängen, anstatt die Fakten hinter diesen Beispielen zu erkennen: Chelsea, City, PSG und in Deutschland zB auch RBL (hier sogar trotz 50+1) sind wirklich Beispiele, die den sportlichen Aufstieg von Vereinen in Privatbesitz aufzeigen. Natürlich erwähnt Rummenigge 1860 nicht, genausowenig Malaga oder Anschi. Warum auch? Jeder weiß, auch er, dass die Reform auch Gefahren birgt.
Aber gut, anstatt sich dem Thema zu widmen, wird mal wieder auf einzelne Personen geschossen.
Eine sehr treffende Analyse ist zB auch diese hier:
https://www.morgenpost.de/meinung/article213835071/Votum-zu-50-1-ist-scheinheilige-Folklore.htmloder mit etwas Abstand:
http://www.reviersport.de/368793---kommentar-50-1-debatte-bundesliga-klubs-vor-zerreissprobe.htmlMir persönlich ist es übrigens völlig wurscht, ob es 50+1 gibt oder nicht. Witzig finde ich nur, dass man eine Abstimmung mit 18 Ja-Stimmen (ja, das sind gerade mal 50%) als krachenden Sieg verkaufen will. Das ist grotesk.