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Autor Thema: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen  (Gelesen 172719 mal)

Ferrarist

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #600 am: 21.August 2015, 16:25:36 »

Die Art und Weise wie RB geführt wird gefällt auch mir nicht. Über einen Ostverein in der Bundesliga, auch wenn ich nicht aus dem Osten komme, würde ich mich dennoch freuen. Hoffenheim hat die ersten Jahre auch sehr ansehnlichen Fußball gezeigt und war für mich damit eine Bereicherung für die Bundesliga. Dies wird auch immer sehr gekonnt ausgeklammert. Denn die Qualität kann und wird sich durch RB erhöhen.

Gerade deswegen glaube ich ja nicht, dass Leipzig sich kurzfristig an die Bundesligaspitze setzen wird. Zum einen wissen wir ja alle, was nach Hoffenheims Herbstmeisterschaft passiert ist. Zum anderen ist es so, Erfahrungen im FM bestätigen das :D, dass Fußball der Marke vielleicht sehr gut beim Pressing und in der Offensive ist, aber dennoch sehr eindimensional verläuft. So ein Spielsystem ist sicherlich gut dafür, Aufmerksamkeit zu erregen, aber langfristig gewinnt man damit keine Titel.

Zitat
Fazit: Für mich gibt es Pro und Contra Argumente. Und auch einer neutralen Sicht ist dieses Thema eigentlich wirklich spannend.  ;)

Danke! Ich muss sagen, dass Vereinen wie RB vorher negativer gegenüberstand (Wie hier im Thread zu lesen ist^^). Aber ich habe mich ein wenig mit solchen Vereinen beschäftigt und außerdem fand ich es sinnlos, meine Energie damit zu verschwenden, solche Vereine zu "hassen". Heißt jetzt nicht, dass ich zum RB-Fan #1 werde, aber mehr Differenziertheit würde allen Beteiligten gut tun ;).
« Letzte Änderung: 21.August 2015, 16:51:47 von Ferrarist »
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Salvador

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #601 am: 21.August 2015, 16:27:38 »

Heißt jetzt, dass ich zum RB-Fan #1 werde

War das jetzt ein Schreibfehler oder doch ein heimliches Bekenntnis? ;D
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GenieBelinda

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #602 am: 21.August 2015, 16:38:51 »

Da ich gerade am Handy bin, nur noch eine Sache zu dem Thema "Topleute wollen nicht nach LE". Genau deswegen baut man doch das große Jugendnetzwerk auf! Damit man eben nicht irgendwelche Stars davon überzeugen muss statt in die Metropolen nach LE zu gehen. Klar wird man nach dem Aufstieg Leute wie Götze haben wollen, aber auch nur weil das System noch nicht so weit ist. Wie auch, nach der kurzen Zeit. Letztlich ist es aber keine bloße Propaganda, wenn gesagt wird, dass irgendwann ein Großteil der Spieler aus den RB-Akademien kommen soll.
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Octavianus

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #603 am: 21.August 2015, 16:48:29 »

Wer seinen Lebenssinn daraus zieht, andere Dinge zu hassen, hat in meinen Augen ganz andere Sorgen. Ich kann die Befürchtungen von Seiten der RB-Gegner verstehen, ich mag RBL auch nicht gerade, zumal es in erster Linie um das reine Marketing und weniger um den Fußball an sich geht. Aber dieser Trend ist ja nicht von RBL erfunden worden, sondern dauert schon seit Jahren, ja seit Jahrzehnten, an. Sicher ist das schade, dass alte Traditionen nach und nach dem Neuen weichen müssen, aber so ist der Lauf des Lebens. Zudem werden auch so manch traditionelle Zeiten im Rückblick durch eine rosarote Brille gesehen. Stehkurve hin, Rundstadion her, der Fußball der 70er, 80er und 90er Jahre in Deutschland ist mit dem heutigen Fußball kaum noch zu vergleichen.
Heute zählt eben der Eventgedanke mehr und wenn man das akzeptiert, kann man auch bei einem Bundesligaspiel Spaß haben. Für Unterhaltung sorgen schließlich die modernen Gladiatoren auf dem Rasen. Wem das zu abgehoben ist und wer sich nicht mit Klatschpappen, bemitleidenswerten Maskottchen, Dauerbeschallung im grenz(debilen) Bereich und jeder Menge Werbung anfreunden will, zieht sich eben zurück und schaut ab der 3. Liga abwärts vorbei, wo der Fußball teilweise noch so rustikal wie in den "guten alten Zeiten" gespielt wird. Zudem sind auch die Eintrittspreise dort so, wie man es aus der Zeit gewohnt ist, die Stadien sowieso. Man kann sich daher nicht beschweren, dass es für Traditionalisten keine Rückzugsräume mehr gäbe.
Ein großes Problem wird dennoch auf den Fußball moderner Prägung zukommen. Irgendwann ist der Markt gesättigt und dann wird eine Hybris eintreten. Die Omnipräsenz des Fußballs auf allen Kanälen (online wie offline) hat andere Sportarten schon erfolgreich an den Rand gedrängt, dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass der Fußball schon in ein paar Jahren Opfer seines eigenen Erfolgs zu werden droht. Genau kann ich das nicht prognostizieren und es ist sicher eine gewagte These, doch ich gebe dem aktuellen System vielleicht noch etwa 10-15 Jahre, bis es große Reibungen gibt, in denen es viele Verlierer, Insolvenzen und nur wenige Gewinner geben dürfte. Ein einfaches Beispiel: War früher der Gewinn der Champions League (oder seiner Vorläufer) eine Riesensache, wird das heute teilweise erwartet (klar, bei den Millionensummen) und hat das Team es dann geschafft, ist der errungene Titel schon nach gefühlt 2 Wochen nichts mehr wert, da die neue Saison ansteht und der nächste Titel geholt werden muss. Entschleunigung würde dem Fußball hier gut tun, aber aufgrund der zu hohen Summen im Spiel wird es so schnell nicht dazu kommen.

Da ich gerade am Handy bin, nur noch eine Sache zu dem Thema "Topleute wollen nicht nach LE". Genau deswegen baut man doch das große Jugendnetzwerk auf! Damit man eben nicht irgendwelche Stars davon überzeugen muss statt in die Metropolen nach LE zu gehen. Klar wird man nach dem Aufstieg Leute wie Götze haben wollen, aber auch nur weil das System noch nicht so weit ist. Wie auch, nach der kurzen Zeit. Letztlich ist es aber keine bloße Propaganda, wenn gesagt wird, dass irgendwann ein Großteil der Spieler aus den RB-Akademien kommen soll.
Dazu ein kurzes Wort. Die Vorgehensweise der Leipziger ist gerade in diesem Punkt kritisch zu sehen. Da werden 12- bis 16-Jährige aus ihrem Umfeld herausgerissen und mit wahnsinnigen Gehältern und Angeboten angelockt. Über die extrem aggressiven Anwerbungsmethoden wurde schon zur Genüge berichtet und das ist es, was viele "Traditionalisten" aufschrecken lässt. Ich will nicht bestreiten, dass RBL dabei nur als Sündenbock herhalten muss, denn auch Stuttgart oder die Bayern scouten deutschlandweit, nur ist die Art und Weise, wie das RBL tut, eine Stufe extremer und hat viele wohl erst bewusst werden lassen, zu was das System Fußball inzwischen gekommen ist. Ob man es nun abartig, verkommen oder als normalen Gang der Dinge bezeichnen will, hängt wohl davon ab, wie man diesen Änderungen gegenübersteht.
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Signor Rossi

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #604 am: 21.August 2015, 16:52:08 »

Letztlich ist es aber keine bloße Propaganda, wenn gesagt wird, dass irgendwann ein Großteil der Spieler aus den RB-Akademien kommen soll.
Das bleibt abzuwarten. Rangnick hat sich ja schonmal mit seinen "Spielern aus der Region", die dann oft aus Brasilien oder Afrika kamen, lächerlich gemacht.
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Plumps

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #605 am: 21.August 2015, 16:57:28 »

Letztlich ist es aber keine bloße Propaganda, wenn gesagt wird, dass irgendwann ein Großteil der Spieler aus den RB-Akademien kommen soll.

Nur weil das immer wieder von RB behauptet wird, wird es nicht glaubhafter.
« Letzte Änderung: 21.August 2015, 17:00:15 von Plumps »
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Ferrarist

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #606 am: 21.August 2015, 16:58:08 »

Das bleibt abzuwarten. Rangnick hat sich ja schonmal mit seinen "Spielern aus der Region", die dann oft aus Brasilien oder Afrika kamen, lächerlich gemacht.

Wobei da mittlerweile schon einige tolle Leute aus der Hoffenheimer Jugend gekommen sind: Niklas Süle ist ja schon etabliert im Hoffenheimer Kader und aus dem Nachwuchs könnten mit Leuten wie Nadiem Amiri oder Erdal Öztürk tolle Leute nachkommen. Ganz zu schweigen von Leuten wie Davie Selke, der ja auch aus dem Hoffenheimer Nachwuchs kommt. Ob die jetzt alle aus der Kurpfalz kommen, darüber lässt sich streiten ;).

War das jetzt ein Schreibfehler oder doch ein heimliches Bekenntnis? ;D

Pfft, eher werde ich Fan von Bayer Leverkusen als von RB Leipzig, reicht das? :P
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GenieBelinda

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #607 am: 21.August 2015, 17:04:43 »

Letztlich ist es aber keine bloße Propaganda, wenn gesagt wird, dass irgendwann ein Großteil der Spieler aus den RB-Akademien kommen soll.

Nur weil das immer wieder von RB behauptet wird, wird es nicht glaubhafter.

Schau dir BITTE Salzburg an. Da werden jetzt wo Leute nach Leipzig beordert werden eben nicht mit RB-Millionen neue Topspieler geholt, sondern versucht neue Leute aufzubauen. Oder wer waren Mane, Kampl usw. bevor sie zu RBS gegangen sind?
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Ferrarist

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #608 am: 21.August 2015, 17:08:58 »

Schau dir BITTE Salzburg an. Da werden jetzt wo Leute nach Leipzig beordert werden eben nicht mit RB-Millionen neue Topspieler geholt, sondern versucht neue Leute aufzubauen. Oder wer waren Mane, Kampl usw. bevor sie zu RBS gegangen sind?

Die kamen aber nicht aus den RB-Akademien, gleichwohl ist das natürlich auch ein guter Ansatz, junge Spieler, wo nicht jeder deren Potential sieht, zu verpflichten und sie weiterzuentwickeln. Es ist schon schade, dass Leipzig nicht 1-2 Jahre früher in der Bundesliga gespielt hat, denn die Mannschaft um Kampl, Mané, Alan usw. hätte ich schon gerne in der Bundesliga gesehen :D.
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veni_vidi_vici

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #609 am: 21.August 2015, 17:12:58 »

Pfft, eher werde ich Fan von Bayer Leverkusen als von RB Leipzig, reicht das? :P

Warum Leverkusen immer in diese Geschichte mit hineingezogen wird, ist mir ein Rätsel. Schließen sich Werksclub und Traditionsverein aus? Die wurden 1904 gegründet und somit nur wenige Monate nach Schalke, nur vier Jahre nach Bayern und vor Dortmund. Natürlich ist hier Geld von Bayer geflossen. Ich sehe aber nicht, wo sich dies großartig von anderen Sponsoren unterscheidet. Oder hat es hier Zahlungen im großen Stil, wie bei VW, Hoffenheim und Leipzig, gegeben, die mir nicht bekannt sind? Und damit meine ich Gelder, die denen andere Mannschaften der gleichen Liga unbegründet überlegen waren. Sie sind seit ?1979? in der ersten Liga und haben sich auch international einen Namen gemacht.

Letztlich ist es aber keine bloße Propaganda, wenn gesagt wird, dass irgendwann ein Großteil der Spieler aus den RB-Akademien kommen soll.

Nur weil das immer wieder von RB behauptet wird, wird es nicht glaubhafter.

Schau dir BITTE Salzburg an. Da werden jetzt wo Leute nach Leipzig beordert werden eben nicht mit RB-Millionen neue Topspieler geholt, sondern versucht neue Leute aufzubauen. Oder wer waren Mane, Kampl usw. bevor sie zu RBS gegangen sind?

Das Verschieben von Spielern ist mir persönlich der größte Dorn im Auge.

Es ist allerdings schade, dass immer viel gemeckert oder vielleicht auch argumentiert wird, ohne selbst mal Lösungsvorschläge für das leidige Thema (an alle gerichtet) zu liefern.  ;)

LG Veni_vidi_vici

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #610 am: 21.August 2015, 17:14:23 »

Zitat
azit: Für mich gibt es Pro und Contra Argumente. Und auch einer neutralen Sicht ist dieses Thema eigentlich wirklich spannend.  ;)

Da kann ich nur voll zustimmen! :) Wenngleich, und da wiederhole ich mich, ich die Diskussion insgesamt (nicht nur hier im Forum) etwas überzogen finde. Andererseits: wo Fußball ist, da sind auch Emotionen... ;)


Zitat
Irgendwann ist der Markt gesättigt und dann wird eine Hybris eintreten. Die Omnipräsenz des Fußballs auf allen Kanälen (online wie offline) hat andere Sportarten schon erfolgreich an den Rand gedrängt, dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass der Fußball schon in ein paar Jahren Opfer seines eigenen Erfolgs zu werden droht. [...]

Das wäre mal eine interessante These, die man in einem eigenen Thread diskutieren könnte. Dabei könnte man auch die Situation in anderen Ländern betrachten, wo andere Sportarten im Vordergrund stehen (z.B. USA, Kanada,...) und untersuchen, ob es vergleichbare Entwicklungen in diesen Sportarten vielleicht schon gegeben hat, bzw. sich abzeichnen.

Ich persönlich glaube auch, dass der Fußball als omnipräsente Massenunterhaltung bald seinen Höhepunkt erreicht hat. Bei mir spielt aber auch eine andere Überlegung eine Rolle: das gefühlt exponentielle Wachstum von Transfersummen und Gehältern. Irgendwann kann das nicht mehr durch Einnahmen ausgeglichen werden und unendlich überschulden kann sich kein Verein. Am Ende werden, das ist trivial, vermutlich die Vereine am besten dastehen, die vernünftig gewirtschaftet haben und da sehe ich für den deutschen Fußball insgesamt ganz gute Zukunftsaussichten. Wenn man das mit deiner These vom übersättigten Markt verbindet, was sich wiederum direkt auf die Gehälter und Transfererlöse auswirken wird, dann wird es früher oder später einen Rückgang geben - ob in Form eines Kollapses, oder einer langsamen Degeneration bleibt abzuwarten.
Das schöne ist aber: ungeachtet der Entwicklung des "Fußballgeschäfts" wird der Fußball als Sport immer Fußball bleiben. Er wird sich zwar immer wieder verändern, aber am Ende ist es immer Fußball.
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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #611 am: 21.August 2015, 17:15:27 »

Ich kann die Befürchtungen von Seiten der RB-Gegner verstehen, ich mag RBL auch nicht gerade, zumal es in erster Linie um das reine Marketing und weniger um den Fußball an sich geht.

Mir geht es in erster Linie darum, dass man sich den Erfolg und damit das Geld nicht erarbeitet hat, das ist es auch, was mich an Hoffenheim gestört hat, wobei mir da die Beweggründe noch sympathisch sind, wer würde als Milliardär nicht seinem Heimatverein helfen. Und beim Nachwuchs geht es weiter, natürlich kommen da irgendwann mal gute Spieler raus, wenn man zig Millionen ins NLZ steckt und grundsätzlich gute Arbeit macht, Ferrarist. Kein anderer Verein im Osten hat so dermaßen viel Geld übrig, um die Nachwuchsarbeit so zu forcieren, also verlieren sie irgendwann ihre größten Talente an Leipzig, die sich dann damit schmücken können, diese Spieler "entdeckt" und in den Profibereich gebracht zu haben, hat was von einer self fulfilling prophecy. Und nichts von dem Geld wurde im Sport selber verdient, es wird von einem Milliardär aus Romantik und vom anderen Milliardär zur Umsatzsteigerung in den Sport gepumpt. Ich habe größte Achtung vor beiden, sowohl Hopp als auch Mateschitz haben eine großartige Leistung in ihrem Leben vollbracht, aber dem Sport tun sie nicht gut.
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Signor Rossi

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #612 am: 21.August 2015, 17:18:59 »

Ich sehe aber nicht, wo sich dies großartig von anderen Sponsoren unterscheidet.
Die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH ist eine 100%ige Tochter der Bayer AG. Bayer ist damit Eigentümer, nicht Sponsor. Gleiches gilt für VW und den VfL Wolfsburg. Und bei beiden wird externes Geld in den Fußball gepumpt, das ist in meinen Augen Wettbewerbsverzerrung.
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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #613 am: 21.August 2015, 17:23:54 »

Mir geht es in erster Linie darum, dass man sich den Erfolg und damit das Geld nicht erarbeitet hat

Einerseits richtig. Aber auch kein Argument welches ich mag. Bayern hat zu vielen Zeiten gut gearbeitet. Jetzt könnten sie auch mehrere Jahre schlecht arbeiten und würden immer noch gut dastehen. Auch wenn die Bayern-Fans sowas nicht gerne hören. Ich fänd es überaus spannend, wenn Erfolge der Vergangenheit nur begrenzt Vorzüge bringen würden. Sprich, warum nicht mal wieder eine starke Gladbacher Phase wo die Fohlen Meister werden, auch die Kölner, die Frankfurter, etc. Leider utopisch. Bayern ist wegen vergangenen Erfolgen das Maß der Dinge, wo andere Vereine auch mit guten Leistungen aus der Gegenwart nicht gegen ankommen können. Finanziell ist diese Kluft einfach nicht aufzuholen. Daraus resultiert, dass die besten Spieler zu den Bayern gehen, sie die meisten Titel holen und Preisgelder kassieren und sich besser als andere Clubs vermarkten können. Gewissermaßen eine Erfolgsspirale (mit kleineren Aussetzern) - boring.  ;)

Ich sehe aber nicht, wo sich dies großartig von anderen Sponsoren unterscheidet.
Die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH ist eine 100%ige Tochter der Bayer AG. Bayer ist damit Eigentümer, nicht Sponsor. Gleiches gilt für VW und den VfL Wolfsburg. Und bei beiden wird externes Geld in den Fußball gepumpt, das ist in meinen Augen Wettbewerbsverzerrung.

Prinzipiell richtig... aber wo ist der Unterschied zwischen einem Sponsor wie Adidas und dem Eigentümer. Beide machen Werbung und geben Geld.

LG Veni_vidi_vici

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #614 am: 21.August 2015, 17:24:21 »


Warum Leverkusen immer in diese Geschichte mit hineingezogen wird, ist mir ein Rätsel. Schließen sich Werksclub und Traditionsverein aus? Die wurden 1904 gegründet und somit nur wenige Monate nach Schalke, nur vier Jahre nach Bayern und vor Dortmund. Natürlich ist hier Geld von Bayer geflossen. Ich sehe aber nicht, wo sich dies großartig von anderen Sponsoren unterscheidet. Oder hat es hier Zahlungen im großen Stil, wie bei VW, Hoffenheim und Leipzig, gegeben, die mir nicht bekannt sind? Und damit meine ich Gelder, die denen andere Mannschaften der gleichen Liga unbegründet überlegen waren. Sie sind seit ?1979? in der ersten Liga und haben sich auch international einen Namen gemacht.

Alles easy, dass war nur ein kleiner Wink in Richtung Salvador, mit dem ich vor einiger Zeit eine ähnliche Diskussion geführt habe. ;) Aber der Grund, warum Leverkusen noch immer mitreingezogen wird ist simpel: Der Firmenname ist im Vereinsnamen. Natürlich ist das historisch bedingt usw., aber der Firmenname bleibt ja. Aber deshalb bin ich auch zB dafür, dass sich RB ruhig Red Bull Leipzig nennen darf, denn alle wissen doch, dass Red Bull den Verein lenkt. Zwar sehe ich nicht die große Gefahr durch Nachahmer aufkommen (Außer dass einige Mittelfeldvereine ihren Namen zu schnellem Geld machen wollen), aber man sollte trotzdem genau reglementieren, wer wann seinen Vereinsnamen an einen Sponsor verkaufen darf. Denkbar wäre für mich, wenn ein Unternehmen 100% an einen Verein besitzt, aber dann könnten natürlich andere Unternehmen wiederrum neue Vereine gründen, usw.

Zitat
Das Verschieben von Spielern ist mir persönlich der größte Dorn im Auge.

Es ist allerdings schade, dass immer viel gemeckert oder vielleicht auch argumentiert wird, ohne selbst mal Lösungsvorschläge für das leidige Thema (an alle gerichtet) zu liefern.  ;)

Ich wäre dafür, dieses System einfach zu erlauben und weiterlaufen zu lassen. Ich sehe eher eine Chance für kleinere Ligen, dass sie auch mal Stars zu Gesicht bekommen. Im übrigen habe ich ja immer gehofft, dass der FC Bayern den FC Ingolstadt quasi zu seinem Ausbildungsverein macht, aber mit dem Bundesligaaufstieg wäre die Chance fürs erste vertan. Trotzdem sehe ich dieses hin und her schieben nicht so problematisch wie andere.

Ich persönlich glaube auch, dass der Fußball als omnipräsente Massenunterhaltung bald seinen Höhepunkt erreicht hat. Bei mir spielt aber auch eine andere Überlegung eine Rolle: das gefühlt exponentielle Wachstum von Transfersummen und Gehältern. Irgendwann kann das nicht mehr durch Einnahmen ausgeglichen werden und unendlich überschulden kann sich kein Verein. Am Ende werden, das ist trivial, vermutlich die Vereine am besten dastehen, die vernünftig gewirtschaftet haben und da sehe ich für den deutschen Fußball insgesamt ganz gute Zukunftsaussichten. Wenn man das mit deiner These vom übersättigten Markt verbindet, was sich wiederum direkt auf die Gehälter und Transfererlöse auswirken wird, dann wird es früher oder später einen Rückgang geben - ob in Form eines Kollapses, oder einer langsamen Degeneration bleibt abzuwarten.
Das schöne ist aber: ungeachtet der Entwicklung des "Fußballgeschäfts" wird der Fußball als Sport immer Fußball bleiben. Er wird sich zwar immer wieder verändern, aber am Ende ist es immer Fußball.

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass diese Blase bald platzen wird. Gerade in Spanien oder Italien sieht man doch, dass sich Klubs fast ohne Konsequenzen überschulden können, außer dass alle Jubeljahre mal ein Verein Pleite geht. Und wenn zur Not der Vorstand einer Bank einen notwendingen Kredit für seinen Lieblingsverein billigt, damit der sich einen 100 Mio.€+-Transfer leisten kann (Real Madrid hat Gareth Bale ja zB durch einen Bankkredit bezahlt). Eher sehe ich noch viel Raum nach oben, was das finanzielle angeht. Alleine schon durch die zahlreichen externen Akteure, die unentwegt Geld in den Fußball stecken.
« Letzte Änderung: 21.August 2015, 17:53:22 von Ferrarist »
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DeDaim

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #615 am: 21.August 2015, 17:33:09 »

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass diese Blase bald platzen wird. Gerade in Spanien oder Italien sieht man doch, dass sich Klubs fast ohne Konsequenzen überschulden können, außer dass alle Jubeljahre mal ein Verein Pleite geht. Und wenn zur Not der Vorstand einer Bank einen notwendingen Kredit für seinen Lieblingsverein billigt, damit der sich einen 100 Mio.€+-Transfer leisten (Real Madrid hat Gareth Bale ja zB durch einen Bankkredit bezahlt). Eher sehe ich noch viel Raum nach oben, was das finanzielle angeht. Alleine schon durch die zahlreichen externen Akteure, die unentwegt Geld in den Fußball stecken.

Auch dieses System wird früher oder später an sein Ende kommen und spätestens dann ist Schluss damit. Aber das würde jetzt in soziale, politische und wirtschaftliche Dimensionen führen, die den Rahmen eines Fußballforums sprengen, denke ich. Nur noch so viel: Solange aber die massive Überschuldung extern, da gebe ich dir Recht, befeuert wird, wird das auch weiter so praktiziert werden, ganz klar.
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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #616 am: 21.August 2015, 17:34:11 »

Jetzt könnten sie auch mehrere Jahre schlecht arbeiten und würden immer noch gut dastehen.
Ja. Weil sie sich ihre Reserven selber verdient haben, von denen sie in schlechteren Zeiten zehren können. Geraten Hoffenheim oder Wolfsburg in Abstiegsgefahr, macht der Mäzen das Portemonnaie auf, das ist imho ein großer Unterschied und benachteiligt die Vereine ohne Mäzen. Dabei muss man natürlich gut aufpassen, solche Leute wie Kühne oder der von 1860 können auch Ärger machen.

Zitat
Finanziell ist diese Kluft einfach nicht aufzuholen. Daraus resultiert, dass die besten Spieler zu den Bayern gehen, sie die meisten Titel holen und Preisgelder kassieren und sich besser als andere Clubs vermarkten können. Gewissermaßen eine Erfolgsspirale (mit kleineren Aussetzern) - boring.  ;)
Das sehe ich ganz ähnlich und ich befürchte, es wird irgendwann eine europäische Liga nur mit Topvereinen geben, die nationalen Ligen werden dann unter ferner liefen abgehakt und dienen nur noch dazu, Talente zu liefern.

Zitat
Prinzipiell richtig... aber wo ist der Unterschied zwischen einem Sponsor wie Adidas und dem Eigentümer. Beide machen Werbung und geben Geld.
Adidas ist ja mittlerweile auch Anteilseigner bei Bayern. Der Unterschied zu einem normalen Sponsor ist, dass der Anteilseigner stärker Einfluss nehmen kann.
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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #617 am: 21.August 2015, 17:45:22 »

Prinzipiell richtig... aber wo ist der Unterschied zwischen einem Sponsor wie Adidas und dem Eigentümer. Beide machen Werbung und geben Geld.
Adidas ist ja mittlerweile auch Anteilseigner bei Bayern. Der Unterschied zu einem normalen Sponsor ist, dass der Anteilseigner stärker Einfluss nehmen kann.
[/quote]

Richtig. Aber ich habe keinen Fall in Erinnerung, wo sich Bayer bei Leverkusen irgendwie eingemischt hat. Das wäre doch sicherlich durch die Presse gewandert. Wohl denen, die auf einen Kühne verzichten können.  ;)

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #618 am: 21.August 2015, 18:46:36 »

Wer hat denn z. B. den neuen Geschäftsführer eingesetzt?
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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #619 am: 21.August 2015, 18:51:02 »

Auch interessant: Was ist wenn Salzburg und Leipzig mal im Europacup aufeinander treffen sollten? Und falls das nicht gehen sollte wegen irgendeiner Regelung,  wer entscheidet wer von beiden in dem Wettbewerb spielen darf, wenn sich beide sportlich qualifiziert haben? Ich kann das Geschmäckle förmlich schon schmecken ;)
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