Mein Eindruck ist, dass die Gesellschaft eindeutig mehr auf sich selbst schaut: auf das eigene Wohl und vor allem: auf die eigenen Rechte! Sich selbst weniger wichtig zu nehmen, das wäre ein schöner Vorsatz für das neue Jahr(zehnt).
Ich wollte eigentlich gestern schon was dazu geschrieben habe.
Ich habe genau den gegenteiligen Eindruck. Dieses "früher war alles besser", "die Jugend von heute taugt nix mehr" usw. sehe ich so gar nicht.
Derzeit lebe ich in Hamburg, also wohl ein guter Querschnitt durch die Gesellschaft. Ich fahre sehr viel mit dem ÖPNV.
Ich beobachte ständig wie sich eher drum gestritten wird, wer nun für ältere Menschen, Kinder, Frauen aufsteht, als dass niemand aufsteht.
Überall wird man freundlich behandelt, egal ob Weihnachtsmarkt, Supermarkt, Fußball, Fitness oder Sonstiges.
Klar, auf'm Kiez herrscht zum Teil eine aggressive Grundstimmung in bestimmten Ecken und Personengruppen, gerade Samstag wieder erlebt.
Aber das ist halt Zusammenspiel von Testesteron, Alkohol, Frauen, Drogen und für mich nicht "die Gesellschaft".
Samstag sitzt neben einem befreundeten Pärchen ein Mann und fässt dem Kerl ans Bein. Dieser sagt nix, was mich schon verwunderte.
Dann fässt er seiner Freundin ans Bein und er sagt noch immer nix. Natürlich, da fühlte ich mich dann auch in der Pflicht was zu unternehmen, weil es halt ein sehr großer Eingriff in die Privatsphäre.
Für mich ergibt sich viel mehr der Eindruck, dass durch die heutigen (sozialen) Medien das Bild einfach total verzerrt wird.
Zudem kommt es halt eben auch auf die eigene Einstellung an. Oft entschleunigt man heutztage nicht mehr und viele Menschen sind dadurch viel gestresster und reagieren dann auch dementsprechend und/oder sind generelle eher Menschen mit negativen Grundtenor.
Begebe ich mich in große Menschenmassen nervt es natürlich, wenn mich jemand anrempelt, anstößt oder Sonstiges. Lohnt es sich darüber groß aufzuregen? In meinen Augen absolut nicht.
Und auch da habe ich die Erfahrung gemacht, dass mMn (!) sich eher zuviel entschuldigt wird, was mich schon fast eher nervt.
Meine Güte was passiert denn schon, wenn mich jemand anstößt? Habe ich richtige Schmerzen? Verliere ich etwas dadurch?
Wenn mich jemand nicht grüßt oder nicht zurückgrüßt, bin ich dann weniger wert? Da steht man doch wohl drüber, ab einem gewissen Alter.
Für mich ist sowas halt totale Verschwundung von Ressourcen, wenn ich mich über sowas aufrege. Da gibt es weitaus essentiellere Dinge über die man sich aufregen kann und sollte.
Was ich damit sagen will/wollte - einfach mal Fünfe gerade sein lassen und sich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentrieren, dann hat man in der Regel auch mehr vom Leben.