28.01.2013
Das Wetter ist trüb, der Himmel ist grau. Es will einfach keine Stimmung aufkommen. Die Vorsätze für das neue Jahr wurden bereits gebrochen, wie jedes Jahr um diese Zeit. Der Anrufbeantworter in der Diele sticht im Dunkeln mit der grellen roten Farbe hervor. Die Zahl die zu erkennen ist, ist eine 0. Wieder ein Tag an dem keine Jobangebote eingetroffen sind. Es ist als Trainer auch nicht ganz so einfach. Man kann schlecht zur Agentur für Arbeit gehen und sagen "Hey Leute hier bin ich, ich würde gern bei Hannover 96 anfangen". Der Mitarbeiter hinter dem Tisch würde sich doch totlachen. Die Tatsache gerade als Frischling von der Trainerschule gekommen zu sein, fördert die Möglichkeiten auch nicht gerade.
Aber das will ja nichts heißen, oder doch? Vielleicht ist es die falsche Herangehensweise abzuwarten bis endlich passende Vereine auf einen zukommen. Vielleicht erwartet der Arbeitsmarkt mehr Engagement, mehr Überzeugungskunst. Vielleicht sollte ich ein Risiko eingehen? Vielleicht aber nicht? Eine neue Herausforderung? Wer weiß schon wie das Ganze enden würde. Eventuell macht es Sinn Deutschland zu verlassen und ein Risiko einzugehen, um am Ende mit 70 Jahren eine tolle Karriere beenden zu können. Im Ausland werden Trainer mit Kenntnissen aus Deutschland oftmals gesucht und auch gefördert. Der Deutsche Weg ist auf der Welt sehr begehrt. Also bieten wir unseren Mitmenschen in den anderen Ländern doch etwas, vor allem schönen Fussball der gut anzusehen ist und am Ende auch noch Erfolg mit sich bringt.
Heute steht noch nicht genau fest, welchen Weg ich einlegen werde, doch ich halte mich offen für alle Angebote bzw. offene Stellen auf dem Arbeitsmarkt. Um allerdings diese Stellen zu finden, habe ich mich bei einigen Kollegen von der Schule umgehört. Auch einige bekannte Fussball Spieler habe ich befragt, ob Sie sich umhören könnten, gegebenenfalls meine Kontaktdaten weiterleiten.
Ich schlage weiterhin die Tageszeitung auf und surfe ein wenig im Internet. Aktuell keine freien Positionen in Deutschland zu finden. Nicht ein Mal Wackelkandidaten konnte ich ausfindig machen. Im nahen Ausland allerdings gibt es schon einige Nachrichten die mein Interesse geweckt haben. So sucht unter Anderem in Frankreich der FC Valenciennes einen neuen Trainer, aber ein solch großer Verein aus der Lique 1 wird wohl kaum einen Frischling wie mich einstellen. Der Lächerlichkeit werde ich mich nicht aussetzen. Die Bewerbung behalte ich lieber zu Hause und spare das Porto. Auf einer japanischen News-Seite entdecke ich dann, dass in den unteren Ligen einige Vereine einen neuen Trainer suchen. Das könnte meine Chance sein, um einen ersten Job zu erhalten.