Hey Jungs,
wenn Ihr mit zwei Toren führt, und dann das Ergebnis sicher mit nachhause nehmen wollt.
Wie stellt Ihr das Spiel um?
Zeitspiel ist klar.. aber stellt Ihr auch auf "Sehr defensiv" um, oder verpasst mehr Verteidigen-Dutys? Oder wie habt ihr hier die besten erfahrungen gemacht?
Da gibt es aus meiner Sicht kein Patentrezept.
Szenario 1:Wenn ich das Spiel dominiere, viel Ballbesitz habe und nicht viel zulasse, dann stelle ich gar nicht um, es sei denn der Gegner stellt um.
Stellt der Gegner um und wird z.B. offensiver, staerkt die Fluegel, setzt die Aussenverteidiger offensiver ein, bringt einen zusaetzlichen Stuermer etc - dann passe ich meine Einstellung, individuelle Rollen oder gar die Grundaufstellung entsprechend an. Ich versuche dabei aber in der Regel den Grad der Aenderungen moeglichst gering zu halten. Ich wechsele z.B. nur dann auf eine andere Formation, wenn diese auch eingespielt ist.
Szenario 2:Ist das Spiel ausgeglichen und die Fuehrung eher gluecklich, dann stelle ich oft schon direkt nach der zwei-Tore-Fuehrung um - meistens um 'zwei Stufen', d.h. z.B. von Positive auf Cautious.
Szenario 3:Fuehre ich unverdient und bin der Underdog, parke ich auch gerne mal den Bus und versuche das Ergebnis destruktiv ueber die Runden zu bringen. Defensive, kein Gegenpressing, tiefe Linien, defensive Aussenverteidiger, zentrale Mittelfeldspieler auf defensiven oder maximal support Rollen, lange Paesse auf die einzige Spitze etc.
Ich versuche aber grundsaetzlich die Veraenderungen gering zu halten. In der Regel habe ich zwei eingespielte Systeme. In den meisten Faellen ist das ein 4-2-3-1 Wide und ein 4-1-2-3 DM Wide. Da sich die Veraenderungen zwischen beiden Systemen in Grenzen halten und die geforderten Spielertypen stark deckungsgleich sind, versuche ich bereits bei der Kaderplanung die Positionen so zu besetzen, dass die Spieler moeglichst verschiedene Rollen in den Systemen ausfuellen koennen.
Im 4-2-3-1 sind das:
Torwart und Innenverteidiger sind Standard. Deren Rollen aendern sich bei mir nie.
Die Aussenverteidiger sollten sowohl als FB als auch als WB brauchbar sein. Eine rein offensive Waffe kann ich ebenso wenig gebrauchen, wie einen Aussenverteidiger, der eigentlich ein verkappter Innenverteidiger ist.
Im zentralen Mittelfeld habe ich einen 6er, einen 8er und einen 10er. Die 6er koennen auch den DM im 4-1-2-3 geben. Wenn noetig und beide 6er fit sind, dann koennte ich so auch mit 2 DMs statt 2 CMs agieren. Die 8er sollten in der Lage sein, entweder auch auf der 10 oder auf der 6 zu spielen. Idealerweise habe ich einen etwas offensiveren 8er und einen etwas defensiveren 8er im Kader (einen Techniker, einen koerperlichen Spieler), die ich je nach Gegner und Situation aufstellen kann. Der 10er sollte auch 8er spielen koennen.
Der Stuermer ist in beiden Systemen eher ein mitspielender Stuermer und daher ohnehin flexibel und die fuer die offensive Aussenbahnen gilt, dass ich dort Spieler bevorzuge, die mindestens 2 Positionen auf den Aussen oder im Sturmzentrum spielen koennen. Also ein AML, der auch AMR, ST oder ML/MR kann bzw. analog fuer den AMR. Da ich in der Regel mit einem IF und einem Winger/Raumdeuter spieler, ist das der komplizierteste Part, da in der Regel (wenn z.B. der AML der IF ist) alle Spieler dann den gleichen starken Fuss (hier rechts) haben. Es hier von Vorteil ein oder zwei beidfuessige Spieler im Kader zu haben.
Mit diesem Kaderplanung und den eingespielten Taktiken kann ich relativ flexibel zwischen Systemen und unterschiedlichen Spielerrollen switchen, ohne die eigentliche Grundordnung zu sehr zu veraendern.
Ich habe sehr schlechte Erfahrungen gemacht, wenn man z.B. von einem 4-2-3-1 ploetzlich auf ein 5-3-2 umstellt. Die beiden Systeme sind einfach zu weit voneinander entfernt und das fuehrt waehrend eines Spiels gerne mal zu Chaos. Selbst wann man einen so breiten Kader hat, dass man beide Systeme trainieren konnte.