Sehe ich ganz anders. Warum soll das ein trauriger Tag für Großbritannien und Europa sein? Wer bestimmt das?
Ich freue mich für die Briten, die gezeigt haben, dass sie ein unabhängiges Volk sein wollen bzw. sind.
Jetzt liegt es an ihnen zu zeigen, was sie aus der neu gewonnenen Unabhängigkeit von Europa machen werden.
Einen Volksentscheid gibt es leider bei uns nicht, meine Stimme wäre klar.
Die Briten waren auch vorher schon ein souveräner Staat. Es ist ein trauriger Tag für Europa, weil wir einen enorm wichtigen Partner in der EU verloren haben. Es ist ein trauriger Tag für Großbritannien, weil ihre Wirtschaft schwer darunter leiden könnte. Insbesondere hat die EU, wie ich bereits anführte, wahrscheinlich mehr für den kleinen Mann getan als die Politik in GB die letzten 20 Jahre. Soweit ich das verstanden habe, war die Hauptargumentation der Brexit Befürwörter in GB, dass die massenhafte Migration gestoppt werden müsse, weil dadurch die Gesundheitssysteme überlastet seien. Zunächst einmal kommt aber tatsächlich nur rund ein Viertel der Migranten von GB aus der EU und auch diese werden nicht alle das Gesundheitssytem in vollem Umfang in Anspruch nehmen. Darüber hinaus ist das Gesundheitssystem voll in nationaler Hand und es ist allein das Problem der dortigen Politik, wenn da nichts funktioniert. Was findest du denn abseits der hohlen Phrase, dass die Briten ein unabhängiges Volk sein wollen, gut an einem Brexit? Wem sollte er nützen?
PS: Die Bezeichnung "die Briten" ist ja nun auch alles andere als korrekt. Nordirland, Schottland und Gibraltar stimmten für einen Verbleib in der EU und es wäre nun auch nicht mehr völlig verwunderlich, wenn das GB in Folge dieser Abstimmung um einiges schrumpfen wird.
Wie schon erwähnt, ich finde erstmal vorrangig gut, dass die "Briten"

von ihrem Recht des Volksentscheides Gebrauch gemacht haben und so das jetzige Ergebnis erzielt haben. Bei uns ist so etwas ja nicht möglich. Wie es jetzt weitergeht und ob die Wirtschaft wirklich so stark drunter leiden wird oder ob sich nicht neue Möglichkeiten ergeben, das wird man sehen. Ich denke nicht, dass es jetzt bergab gehen wird in UK. So ein Ergebnis kann auch neue, starke, kreative, innovative Kräfte hervorbringen, um etwas neues, eigenes zu schaffen. Ob sich nun die Schotten u.a. abspalten? Das hat ja das letzte Mal nicht so geklappt. Auf jeden Fall ist es eine selbst erstimmte Chance.
Weil der Brexit schlimme Folgen für die europäische Wirtschaft allgemein und die britische Wirtschaft im Besonderen haben wird. Weil der Brexit eine mit Scheuklappen getroffene Entscheidung aus dem vorigen Jahrhundert ist. Weil es naiv ist, zu glauben, dass die beklagten Übel durch die EU verursacht wurden. Weil die Antwort auf die gewaltigen Herausforderungen einer globalisierten Welt mehr europäische Integration lauten muss und nicht weniger. Weil der Brexit eine Entscheidung ist, die auf Kurzsichtigkeit, Egoismus und diffusen Ängsten beruht, und in keiner Weise konstruktiv oder progressiv ist. Weil der Brexit unabsehbare Folgen für im Ausland arbeitende und lebende Briten hat (ebenso wie umgekehrt).
Edit: cooke war schneller.
Im Übrigen zeigt die Statistik von Stefan doch sehr deutlich, wie schwachsinnig der Brexit ist.
Das weiß man noch gar nicht. Man kann natürlich jetzt schnelle Prognosen ins Kraut schiessen lassen und UK-Untergangsstimmungsbilder an die Wand malen. UK hat sich dafür entschieden und das sollten wir Deutsche respektieren und nicht gleich draufhauen und mit Wörtern wie "schwachsinnig" umherwerfen oder mit Phrasendrescherei und Besserwisserei umherkeulen, sondern erstmal gerade als Deutsche die Füsse stillhalten und sie machen lassen. Das hat schon oft zu Erfolg geführt.