Man kann schon 8 oder 10 Milliarden Menschen ernähren wenn man den bereit ist die eigene Ernährung ein wenig anzupassen. Stichwort Veggie Day. Da war der Aufschrei ja riesig. Die Grünen wollen uns das Fleisch wegnehmen und uns zwingen Gras zu fressen.
Mal ehrlich, bei wem kommt wirklich jeden Tag Fleisch auf den Tisch? Die Leute essen doch nicht nur Schnitzel, Steak und Burger sondern konsumieren regelmäßig auch Suppen, Nudeln und andere Gerichte in dennen Fleisch bzw tierische Produkte allgemein kaum bis garnicht vorhanden sind. Und von da aus ist es dann kein weiter Weg mehr um in die Erbsensuppe keine 250g Dörrfleisch zu machen sondern nur 100g zu nehmen oder komplett darauf zu verzichten. Und statt mit jedem Teller einen ganzen Wiener zu essen tut es auch ein halber Wiener oder nur ein Viertel.
Man muss nicht komplett auf tierische Produkte verzichten aber man kann ihren Anteil verringern ohne an Lebensqualität oder Geschmack einzubüßen. Wenn man den gewillt ist etwas zu ändern und das eigene Hirn dazu fähig ist mehr zu verarbeiten als die Schlagzeile in der BILD.
Natürlich reicht nur gelegentlicher Verzicht auf tierische Produkte nicht aus um das Ernährungsproblem zu lösen aber es gibt Lösungen.
Die Firma für die ich arbeite stellt zB Mikroalgen her die ua als Nahrungsergänzungsmittel, Nahrungszusatz, für die Chemieindustrie und Pharmaindustrie eingesetzt werden können. Und gemeinsam mit einer anderen Firma schießt man Algen in einem Gerät ähnlich dem LHC in Cern aufeinander. Nur das man keine Neutronen aufeinander schießt um Higgs-Bosonen zu finden sondern man schießt Mikroalgen aufeinander um Omega-Fettsäuren zu erhalten.
Und man kann sie nicht nur als Nahrung(szusatz) beim Menschen benutzen sondern auch als Futtermittel für Tiere. Seit Jahren gibt es Versuche an Kühen bei dennen durch Mikroalgen als Futterzusatz der Methanausstoß bei der Verdauung um bis zu 70% reduziert werden kann.
Schwer oder ressourcenintensiv zu produzieren ist das Zeug auch nicht. Unsere Anlage ist in einem transportablen LKW-Container untergebracht und arbeitet dank geschlossenem Wasserkreislauf und LED-Technik ressourcenarm. Die Zeiten in dennen Algenfarmen ganze Küstenabschnitte belegt haben bzw belegen mussten sind vorbei.
Für das Problem das man am Ende alleine gegen den Klimawandel kämpft und für die Umweltverschmutzung anderer Länder mitbezahlt gibt es Strafzölle als Lösung. Zwar wird Deutschland immer mehr von einem Hochlohnland mit Billigimporten zu einem Exportland mit Niedriglöhnen, wir sind aber immer noch ein sehr wichtiger Markt für Firmen aus aller Welt. Wer den Klimawandel für Fake News hält darf dann eben zusehen wie die eigenen Firmen beim Export nach Deutschland und ggf die EU erhebliche Einbrüche hinnehmen müssen.
China und Indien sehe ich da jetzt weniger als Problem. Klar haben die Chinesen in den letzten 20 Jahren enorme Ressourcen verballert und mit ihren dreckigen Kohlekraftwerken einen guten Anteil am Klimawandel gehabt. Das extreme Wirtschaftswachstum Chinas wäre ohne Kohle und niedrige Umweltstandards aber nicht möglich gewesen und man ist schon seit einer ganzen Weile dabei einen Wandel zu vollziehen. Der Anteil an erneuerbaren Energien wie Wind-, Wasser- oder Solarenergie steigt ständig während der Anteil an Kohleenergie stetig abnimmt.
Und Indien versucht einen ähnlichen Weg. Man muss solchen Ländern auch einen gewissen Spielraum zugestehen um, übertrieben ausgedrückt, vom Mittelalter ins Hochtechnologiezeitalter zu kommen. Das geht halt nicht ohne Zwischenschritte und ihnen diese Schritte zu verbieten wäre im höchsten Maße egoistisch. Stichwort Champions League oder Super League
Landesintern muss man auch nur den nötigen Biss haben um sich gegen Wiederstände durchzusetzen. Wenn zB die Bayern keine Windräder und Solaranlagen wollen machen die Stromleitungen eben wirklich an der bayrischen Staatsgrenze halt. Genau wie die Atomtransporte aus Bayern nach Gorleben. Und wenn sie kein geeignetes Endlager in Bayern finden müssen sie den Müll eben in Seehofers Garten vergraben.
Oder um es, wie von mir gewohnt, übertrieben auszudrücken. Wer bei sich in der Region keine erneuerbaren Energien will und auch nicht bereit ist seinen Teil am Umstieg mitzufinanzieren bekommt die Stromleitungen zu anderen Regionen gekappt und ein schönes Kohlekraftwerk hingestellt. Aber eins wie von 1950 ohne Filteranlagen und dem ganzen teuren Umweltschutzkram der dafür sorgt das die eigene Hausfassade nicht nach 2 Jahren pechschwarz ist.
Es gibt viele Probleme aber für fast alle Probleme haben wir Lösungen. Es gibt nur nicht genug Entscheidungsträger die die wichtigen Probleme angehen und den Bürgern ihre Notwendigkeit verständlich machen statt sie auszusitzen.
Und Veränderungen bringen auch immer neue Chancen. Was ist den mit den ganzen Mechanikern, Ingenieuren oder Elektrikern wenn wir von Kohle und Atomkraft auf erneuerbare Energien umsteigen? Werden die dann alle arbeitslos? Bauen die Windanlagen und Solaranlagen sich von alleine auf? Baut die der liebe Gott? Jesus, der Weihnachtsmann und der Osterhase kümmern sich um Wartung und Instandhaltung?
Da werden auch genug Arbeitnehmer auf der Strecke bleiben, wie ich nach der Schließung des Bergwerks hier in der Nähe vor einigen Jahren nur zu gut beobachten konnte. Aber was ist die Alternative? Immer so weiter und nach mir die Sintflut? Wenn wir immer so weiter machen kommt wegen der Erderwärmung wirklich die Sintflut in Form von immer weiter steigenden Meeresspiegeln. Und eine Sintflut aus Menschen die zu uns wollen weil es wegen dem Klimawandel und immer längeren Dürren in ihrer Heimat in den Kriegen nicht mehr um Öl geht sondern um Wasser und Essen.
Aber den alten und reichen Entscheidungsträgern kann das egal sein. Wenn es wirklich schlimm wird sind die unter der Erde. Entweder in einer Kiste oder in einem Bunker.