Zwischen der Linken und der FDP zu schwanken, kann ich nachvollziehen.
Mal ein vereinfachtes Beispiel:
Steuern auf Aktiengewinne so erhöhen, als wäre es normales Einkommen und nicht wie bisher quasi 25%:
Klingt erst mal vernünftig. Aber: Wenn die Aktien Verlust machen, zahlt der Staat ja auch keine 25% an den Aktieninhaber zurück.
Von daher ist das Risiko allein beim Aktienbesitzer, vom eingefahrenen Gewinn profitiert aber die Allgemeinheit.
Stichwort Bankkrise:
Banken gingen ins Risiko und haben stets von Gewinnen profitiert. Als es aber schiefging, hatte die Allgemeinheit zu haften. Das Risiko wurde also zu großen Teilen auf Leute abgeschoben, die mit den Geschäften nichts am Hut hatten.
Generell halt das Problem:
Vermögen in Deutschland ungleicher verteilt. So sollen ja vor einigen Jahrzehnten die reichsten 10% der Deutschen 40% des Vermögens besessen haben. Jetzt besitzen sie so 60-70%. Das klingt einfach nicht gut und erinnert mich immer wieder an die Jahrtausende, in denen sich das Vermögen und die Macht bei der kleinen Adelsschicht geballt hat.
Diese Entwicklung hat halt sozialen Sprengstoff in sich. Ob das jetzt die Linke (selbst im utopisch angenommenen Fall, sie würde die Regierung bilden) irgendwie halbwegs vernünftig entschärfen könnte, ist natürlich die andere Frage.
Und die FDP jetzt mit den ganz Großkopferten gleichzustellen, mag ihr vielleicht auch nicht immer voll gerecht werden.
Na ja, so weit meine unsortierten Gedanken...
Ich werde dieses Mal wegen der sozialen Frage mal die Linken wählen. Mein Bruder wählt wohl die FDP - dann gleich sich das aus