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Autor Thema: Frust-Ablass-Thread für das Real Life  (Gelesen 313522 mal)

DeDaim

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #900 am: 25.April 2019, 08:08:10 »

Dem kann ich mich anschließen. Mein Bruder arbeitet in der Pflege und mir reicht, was er da ab und an erzählt. Von daher meinen allergrößten Respekt, was diese Menschen jeden Tag leisten.

Allerdings muss ich festhalten, dass ich nicht den Eindruck habe, das Ansehen der Pflegeberufe wäre schlecht - jedenfalls nicht in meinem erweiterten persönlichen Umfeld. In meinen Augen hängt es da eher an der Bezahlung, die viel, viel zu schlecht ist. Ist aber nur mein Blick von Außen.
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DocSnyder

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #901 am: 25.April 2019, 08:53:49 »

Das sehe ich ähnlich. Die Pflegeberufe leiden, ähnlich wie die meines Erachtens ebenfalls völlig in ihrer Wichtigkeit unterschätzten Erzieher/-innen, nicht unter mangelnder Anerkennung in der Gesellschaft sondern unter mangelnder Anerkennung in Form ihres geringen Verdienstes. Gut, dass ich als Hauptkommissar in A11 mit einsatztaktischer und verwaltungstechnischer Verantwortung für knapp 40 Mann ähnlich viel (und ab und an weniger) heim bringe, wie mein Kumpel der bei Daimler im Schichtbetrieb am Band steht, empfinde ich persönlich auch als seltsam, es stört mich aber nicht da es immer noch genug Geld ist um ein ordentliches Leben zu führen (und die Gehaltstabellen jederzeit einsehbar waren als ich mich bewarb :D).

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Tony Cottee

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #902 am: 25.April 2019, 09:21:45 »

Wobei so ein Beamtenverhaeltnis ja auch noch ein paar andere Vorteile gegenueber Deinem Kumpel beim Daimler mit sich bringt.
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fifagarefrekes

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #903 am: 25.April 2019, 10:00:47 »

https://www.stepstone.de/gehalt/Fachpflegekraft.html
Das Minimum von 29.000 Euro ist natürlich extrem, der Schnitt aber bei 41.000
Euro, was jetzt dann doch kein wirklicher Hungerlohn ist. Arbeitsbelastung ist
im Pflegeberuf natürlich ein Thema, der Personalschlüssel und auch Leitungen,
welche gesetzliche Regelungen missachten etc.
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Tony Cottee

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #904 am: 25.April 2019, 10:17:27 »

Wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche Monatsverdienst (Vollzeitstelle) 3.771 EUR im Monat in 2017 war, dann ist das Durchschnittsgehalt von 41.000 EUR im Jahr aber dennoch gute 10% darunter.
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Akumaru

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #905 am: 25.April 2019, 11:22:50 »

Wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche Monatsverdienst (Vollzeitstelle) 3.771 EUR im Monat in 2017 war, dann ist das Durchschnittsgehalt von 41.000 EUR im Jahr aber dennoch gute 10% darunter.

Quelle für die 3.771€? Ich kann hier nur von meiner persönlichen Blase sprechen, aber da sind alle weit drunter...
Weiterhin: Durchschnitt oder Median?

Tony Cottee

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idioteque3

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #907 am: 25.April 2019, 11:42:48 »

Wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche Monatsverdienst (Vollzeitstelle) 3.771 EUR im Monat in 2017 war, dann ist das Durchschnittsgehalt von 41.000 EUR im Jahr aber dennoch gute 10% darunter.

Quelle für die 3.771€? Ich kann hier nur von meiner persönlichen Blase sprechen, aber da sind alle weit drunter...
Weiterhin: Durchschnitt oder Median?
Der Medianlohn ist in der Tat tendenziell das bessere Maß ist, um zu schauen, wie viel man im Vergleich zu anderen verdient. Der Durchschnitt wird durch sehr gut verdienende Menschen recht stark verzerrt. Ich hab jetzt auf die Schnelle keinen aktuellen Wert gefunden, aber 2017 lag der monatliche Medianlohn ca. 450€ niedriger als der Durchschnittslohn. Damit dürften Pfleger ziemlich genau im Mittelfeld liegen.
Wenn die Arbeitsbedingungen in der Pflege generell gut wären, wäre das Gehalt wahrscheinlich kein so großes Thema, wie es aktuell ist. Was nicht heißt, dass Pfleger nicht tendenziell besser verdienen sollten, aber das denke zumindest ich mir bei ziemlich vielen Berufen.
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Ryukage

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #908 am: 25.April 2019, 12:13:28 »

Bitte nicht vergessen, dass Krankenpflege einen anderen Verdienst, als Altenpflege hat ;) Wenn man nicht gerade in einer kirchlichen Einrichtung arbeitet, sondern in privat geführten Häusern, merkt man das auch nochmal am Verdienst. Ich arbeite einen Ort weiter in einer Einrichtung, die jetzt von Franzosen übernommen wurde - und die wollen sparen. Das heißt, dass mehr Lohn erstmal nicht in Aussicht ist - und sogar Stellen an anderer Stelle gestrichen wurden, so dass wir Mehrarbeit in Form von Verteilung der Speisen zu den Hauptmahlzeiten haben - mal nebenbei zur normalen Pflege, die wir schon täglich betreiben. Würde mir es dort aber grundsätzlich nicht so gut gefallen und ich meine Kollegen mögen, wäre ich (mal wieder) gewechselt - letztendlich hast du die Probleme aber überall.
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DocSnyder

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #909 am: 25.April 2019, 13:51:58 »

Wobei so ein Beamtenverhaeltnis ja auch noch ein paar andere Vorteile gegenueber Deinem Kumpel beim Daimler mit sich bringt.

Korrekt. Daher bin ich ja trotzdem Beamter geworden. ;)
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Henningway

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #910 am: 25.April 2019, 13:52:20 »

Löhne sind immer schwierig zu vergleichen, denn es spielen eine Menge Faktoren eine Rolle. Ausbildungsaufwand, Verantwortung, erwirtschafteter Gewinn. Was leider gar keine Rolle spielt, ist der Wert für die Gesellschaft.
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Ordre des chevaliers de quatre-vingt-dix prises.

Maddux

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #911 am: 25.April 2019, 18:07:51 »

Löhne sind immer schwierig zu vergleichen, denn es spielen eine Menge Faktoren eine Rolle. Ausbildungsaufwand, Verantwortung, erwirtschafteter Gewinn. Was leider gar keine Rolle spielt, ist der Wert für die Gesellschaft.
Aber Hans-Werner Sinn hat doch gesagt das man als Pflegekraft mit Arsch abwischen eben nur 3€ pro Stunde erwirtschaftet. Der Mann errechnet jeden Monat den ifo-Geschäftsklimaindex und hat Ahnung von Wirtschaft und Zahlen.

Das ist auch etwas über das ich heute nochmal nachgedacht habe als ich den Talk mit Zizek und Peterson gesehen habe.
Die Urform des Kommunismus findet man immernoch in kleinen Dörfern und Gemeinschaften (Kommunen) in zB Afrika wo jedes Mitglied eine Aufgabe hat und seinen Teil zum Erhalt der Gemeinschaft beiträgt. Der eine holt das Wasser, andere jagen oder kochen, die Alten kümmern sich um die Kinder und dienen als kollektives Gedächtnis der Gemeinschaft... und am Ende erhält jeder den gleichen Anteil an der Gemeinschaftsarbeit, egal wie groß sein Anteil daran war.

Und Kapitalismus gibt es jedes mal wenn eine Gemeinschaft mit einer anderen Gemeinschaft interagiert um Waren oder Dienstleistungen zu tauschen. Alle Seiten sind darauf bedacht für sich den größtmöglichen Vorteil bei dem Handel zu erzielen.

Beide Systeme, in ihrer extremsten Form, haben ihre Nachteile. Während Kapitalismus durch sein Gewinnstreben dazu anregt den Gegenüber zu übervorteilen und auszubeuten sowie Mitbewerber auszuschalten gibt der Kommunismus keinen Anreiz mehr zu leisten als notwendig weil Mehrarbeit oder harte Arbeit nicht belohnt wird.
Auf größere Konstrukte wie einen Staat übertragen ist es dann die Aufgabe des Staates, ua durch Regulierung und Subvention, dafür zu sorgen das ein Anreiz besteht durch Mehrarbeit einen größeren Teil des Kuchens zu bekommen, gleichzeitig unproduktive aber für die Gemeinschaft sehr wichtige Aufgaben ausreichend zu entlohnen.

Und die von Peterson ständig beschworenen "free Markets" sind dabei der falsche Weg, nicht nur weil es überall staatliche Regulierungen und damit keine "free Markets" gibt. Folgendes Beispiel:
Der Staat hat eine riesige Weidefläche die er unter allen Viehbauern anteilsmäßig nach der Anzahl ihrer Tiere verteilt. Keine Zäune, keine Strafen für Vergehen, nur ein paar Linien auf dem Boden und die Bitte fair zu bleiben und sein Vieh nur auf dem eigenen Teil grasen zu lassen.
Was passieren wird ist das einige Bauern ihr Vieh beim Nachbarn grasen lassen werden wenn der gerade nicht hinschaut, noch üblere Gesellen werden die Tiere ihrer Nachbarn vergiften oder Leute einstellen um ihre Nachbarn von deren Weideland zu vertreiben.
Und das ist "free Market Capitalsm" wie man ihn tagtäglich beobachten kann. "Freiwillige Selbstverpflichtungen", Absichtserklärungen oder whatever werden nur so lange eingehalten wie sie einem selbst einen Vorteil bieten. Also muss der Staat durch Gesetze regulierend eingreifen um faire Bedingungen für alle Marktteilnehmer.

Und beim Thema Steuern für Unternehmen sieht es nicht anders aus. Die Unternehmen wollen bestens ausgebildete Arbeitnehmer die im Krankheitsfalle gut versorgt werden sowie eine funktionierende Infrastruktur aus Energie und Verkehrswegen um ihre Waren herzustellen und zum Verbraucher transportieren zu können. Das kann der Staat aber nur bezahlen wenn er Steuern einnimmt und die müssen eben auch von den Unternehmen kommen welche diese Leistungen beanspruchen.

Zu dieser Infrastruktur und gesellschaftlichen Leistungen gehören dann auch die Pflege von Alten und Kranken sowie Betreuung und Erziehung von Kindern. Wenn die Aufgaben nichtmehr gemacht werden weil es sich finanziell nicht lohnt oder weil man meint man könnte die Stellen einsparen läuft es wie vor Jahren bei Siemens.
Da hatte so ein toller Unternehmensberater die Idee das man eine Menge Geld sparen könnte wenn man den Reinigungsdienst in der IT-Abteilung abschafft und die ITler ihre Büros selber putzen. Nicht nur das ein ITler zum Putzen länger braucht als eine durchschnittliche Putzkraft, der muss auch noch während der Arbeitszeit putzen in der er ein Vielfaches von dem erwirtschaftet was eine Putzkraft kostet.
Und genau darauf läuft es hinaus wenn unproduktive aber gesellschaftlich wichtige Aufgaben nichtmehr entgeltlich gemacht werden weil es sich finanziell nicht lohnt. Die Aufgaben müssen dann von Anderen übernommen werden die während dieser Zeit weitaus mehr erwirtschaften könnten. Außer wir gehen wieder dazu über Pflegebedürftige und anderes "unwürdiges Leben" kostengünstig zu vergasen.
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Maddux

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #912 am: 25.April 2019, 18:28:48 »

Noch eine kleine Ergänzung bezüglich nachhaltigem Kapitalismus.

In einem von Terry Pratchetts Scheibenweltromanen gibt es eine nette Anekdote darüber wie sich ein Charakter mit einem Beduinen (bzw dem Scheibenweltequivalent) darüber unterhält das er Geschichten darüber gehört hat das die Beduinen Händler mit ihren Handelskarawanen überfallen und töten würden. Der Beduine erklärt ihm dann das man die Händler natürlich nicht töten und komplett ausrauben würde. Stattdessen lässt man dem Händler einen Teil seiner Waren damit er sein Geschäft wieder aufbauen und es später an seinen Sohn übergeben kann damit auch der Sohn des Beduinen Händler hat die er ausrauben kann  ;D

Man soll seine Mitmenschen natürlich nicht berauben aber das ist eine gute Erklärung dafür wie nachhaltig wirtschaftender Kapitalismus funktionieren sollte. Man nimmt sich nur so viel wie man braucht ohne der nachfolgenden Generation die Lebensgrundlage zu entziehen. Etwas das eben auch nur durch Regulierung zu bewerkstelligen ist weil der moderne Kapitalismus immer mehr Gewinne in immer kürzerer Zeit erwirtschaften soll und die Langzeitfolgen dabei immer unwichtiger werden. Siehe Atomkraft, Umweltverschmutzung, Ausbeutung des Planeten. Oder anderer Gesellschaften, deren Mitglieder dann irgendwann im Gummiboot zu uns schippern um sich ihren Teil am Kuchen zu holen weil wir ihnen sogar die Krümel geklaut haben.

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bowser

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #913 am: 17.Mai 2019, 16:02:49 »


Immer wenn sich bei mir jemand über angeblich zu schlechte Bezahlung oder niedrige Boni aufregt, denke ich mir: Lass uns mal Pfleger anrufen. Die erzählen dann von ihren Arbeitsstunden, der physischen wie psychischen Anstrengung und sagen Dir dann, was sie monatlich nach Hause tragen - und dann sollten "wir" Banker alle mal ganz demütig den Mund halten.


Leider ist das heutzutage genau so, wie du es beschrieben hast! Meine Frau kommt aus der Pflegebranche und wenn sie abends geschafft von der Arbeit nach Hause kommt, ist sie nicht gerade selten frustriert und beschwert sich über die beschriebenen Umstände. Mich frustriert das selbstverständlich auch und natürlich wünsche ich mir, dass sie für ihr Engagement entsprechend bzw. besser bezahlt wird. Ich kann mich in meinem Job wirklich nicht beschweren und verdiene als Programmierer gutes Geld. Somit bin ich ja der Hauptverdiener in der Familie und möchte meiner Frau natürlich auch nicht allzu viel finanziell auflasten, wenn ich mal nicht mehr da sein sollte. Ich denke da z. B. an Kosten für die Beerdigung usw. Meiner Meinung nach ist es das Sinnvollste, dass man solche Einkommensunterschiede innerhalb der Familie absichert und z. B. eine Risikolebensversicherung dafür nutzt, um u. a. unvorhersehbare Schicksalschläge zumindest finanziell minimieren zu können. Diesbezüglich habe ich mich schon im Netz* und erwäge nun immer mehr eine Police abzuschließen. Wenn meine Frau z. B. alleinerziehend wäre, könnte sie ihren Job Vollzeit eh nicht mehr ausüben, da sie außerdem ja auch Schichtdienst hat. Mit einer Risikolebensversicherung wäre sie dann nach meinem Ableben abgesichert und das beruhigt dann doch schon...

*Werbung für Versicherungsagentur entfernt
- Octavianus, 18.05.2019
« Letzte Änderung: 18.Mai 2019, 09:03:55 von Octavianus »
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #914 am: 07.Juni 2019, 16:38:06 »

Ich spiele ja American Football. Trotz meines hohen Alters von 38. Letzten Oktober bei einem Freundschaftsspiel Schlag aufs Knie, Kniescheibe raus, Innenband abgerissen. Konservativ behandelt, nach zwei Monaten Krankschreibung mit Krafttraining für alles außer dem Knie begonnen, nach vier mit Erlaubnis des Arztes auch steigende Belastung des Knies, primär nach Gefühl. Konstant fünf mal wöchentlich Sport gemacht, mich gegen jede Schmerzen wieder ran gekämpft, mit dem Ziel diese Saison noch aufs Feld zurückzukehren..

Vergangenen Montag mein Comeback im Training gefeiert. Mich körperlich stark wie noch nie gefühlt. Vom Team, ohnehin eine großartige familiäre Gemeinschaft, mit Freude zurück auf dem Platz begrüßt worden. Training fühlte sich toll an, Knie stabil, keine Schmerzen. Vollkontakt trotzdem noch vermieden.

Und eben hat man mich von meinem zweiten Training heim gefahren. Sitze hier jetzt mit IBUs in mir und Eis auf dem dicken Knie. Scheibe war wieder draußen, bei einer 08/15 Sache exakt den gleichen unmöglichen Schlag an der Schwachstelle des Protektors drauf bekommen wie im Oktober. Heulen vor Wut und Enttäuschung ist schon durch, jetzt ist nur noch ein ganz großes dunkles Loch voller Frust da. Morgen früh geht es zum Arzt...ein Wunder wird über Nacht nicht geschehen.

Operation war heute, gut verlaufen. Ab jetzt geht es wieder bergauf. Die Vorbereitung auf die Saison 2020 startet jetzt. Und meine bislang ungeschlagenen Jungs halten ihr Versprechen, dass dieses Comeback eine Liga höher stattfindet. 😉
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Octavianus

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #915 am: 07.Juni 2019, 16:48:19 »

Glückwunsch und bitte lass es langsam angehen mit der Regeneration. :)
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Du hast FRAGEN? Hier gibt es ANTWORTEN rund um den FM!

Funker Hornsby

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #916 am: 17.Juli 2019, 15:28:36 »

So, jetzt hab ich mich auch mal entschlossen hier rein zuschreiben.

Im "Im-Freude-Thread" war ja die Liebe vor Kurzem Thema.

Das trifft mich aktuell auch, aber leider genau das Gegenteil.

Ich bin 28 und seit 11 Jahren mit meiner Frau zusammen, seit 4 Jahren verheiratet, aber noch keine Kinder.

Schon einige Zeit plagt mich das Gefühl, dass bei uns irgendwie die Luft raus ist.

Wir gehen Vollzeit arbeiten, Leben unser leben. Wir stehen morgens auf, fahren zusammen zur Arbeit (naheliegende Büros), Abends gehts nach Hause, Abendessen.
Wir streiten uns, wir vertragen uns. Im Bett geht auch noch was, zwar nicht mehr wie früher aber zumindest regelmäßig  ::).
Aber immer der gleiche Trott.

Mit 28 frage ich mich einfach ob es das jetzt gewesen ist.

Der Gedanke plagt mich jetzt schon ne ganze Weile, hatte aber immer Schiss vor einer Entscheidung. Gespräche haben wir schon genug geführt und auch schon Verschiedenes probiert...

Jetzt hat aber vor Kurzem bei uns eine IT-Projektleiterin angefangen. Wir verstehen uns extrem gut und die Zeit mit ihr macht einfach unfassbar Spaß (Nein es lief nichts "Böses"). Sie hat einfach alles und kommt schon ziemlich an die Beschreibung Traumfrau ran (wahnsinnig toller Charakter, tolle Figur, pustet dich an PS4 vom Sessel).

Einfach echt blöde Phase gerade, will und werde meiner Frau nicht weh tun. Aber keine Ahnung wie es weitergehen soll.

Hattet ihr mal so eine Phase?
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White

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #917 am: 17.Juli 2019, 17:00:07 »

Ich bin 33 und die Zahl der Verflossenen lässt sich an Händen und Füßen nicht mehr abzählen. Mir ist also durchaus das Problem "jemandem nicht wehtun wollen" bekannt, aber eine elfjährige Beziehung ist für mich nahezu unvorstellbar. Ich weiß, das wird dir nicht viel helfen, aber du wolltest ja wissen, ob wir mal so ne Phase hatten.
Im "Kleinen" hatte ich sowas durchaus. Nach etwa einem Jahr Beziehung und die Phase dauerte auch nur 4-8 Wochen. Wie es ausgegangen ist, ist ja leicht zu raten.
Ist halt nur schwer bis gar nicht vergleichbar.

Dass ihr drüber redet ist gut, kommt nur nicht auf die Idee, wenn euch nix mehr einfällt Kinder als Lösung in Betracht zu ziehen.
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Feno

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #918 am: 17.Juli 2019, 17:10:19 »

Mein Post soll jetzt kein Ratschlag sein, aber deine Situation hat mich gerade dazu verleitet, folgende Sätze zu schreiben. Ich war 13 Jahre mit meiner Ex zusammen, nicht verheiratet wir haben einen gemeinsamen Sohn und dazu habe ich ihre 3 Kids aus ihrer vorherigen Ehe mit gross gezogen. Irgendwann waren wir dann in einer ähnlichen Situation. Wir lebten unser Leben, uns ging es gut, aber es war halt Alltagstrott mehr oder weniger....erst recht, als dann die ältesten 3 Kids nach und nach auszogen.

Durch die Arbeit hatte ich auch ein sehr inniges Verhältnis zu einer Kollegin zu der Zeit, hätte ich gewollt und das ganze forciert, wäre sicherlich auch mehr gegangen. Wollte ich aber nicht, schliesslich hat man ja Frau und Kids zu Hause, denen man das nicht antun kann. Ich musste oft wirklich stark nach irgendwelchen Punkten suchen, warum man diese Beziehung noch aufrecht erhalten soll...und ich fand immer wieder welche (eben halt Kinder oder halt auch so Floskeln wie "wir haben schon so viel gemeinsam durchgemacht, das packen wir jetzt auch noch"). Nunja, ich sag mal so, gebracht hats mir nix. Vor bald einem Jahr hat sie sich nach eben über 13 Jahren von mir getrennt, weil sie über ihren Job und ein paar Umwege jemand neues kennen gelernt hat. Mir schien es nie, dass sie sich gross Gedanken darüber gemacht hat, ob unsere Beziehung nicht irgendwo mehr Wert hat als das frisch verliebt sein...mir schien, sie hat da mehr aus dem Bauch raus entschieden als ich damals. Und ja, sie hat mir damit weh getan und ja, die Zeit danach war wohl die dunkelste meines Lebens und eine, die nie zu enden schien. Heute kann ich aber sagen, sie hat das absolut richtige getan und ich bin froh, dass sie diesen Schritt gemacht hat, weil ich ihn vermutlich nie oder erst viel später gemacht hätte.

Also eigentlich müsste ich dir den Rat geben, ganz ehrlich und direkt, wenn die Luft mal raus ist, kommt ohne Weiteres nicht einfach wieder Luft rein. Und ja, Schiss vor der Entscheidung ist klar und ja, du willst ihr nicht weh tun. Ist es dir das aber wert, an etwas festzuhalten, was nur noch im Ansatz da zu sein scheint und darauf zu warten, bis dir selber weh getan wird? Ich kenne deine genaue Situation nicht, aber von den Zeilen her, die du geschrieben hast, wüsste ich, wie ich mich entscheiden würde...ganz egal, wie lange man zusammen ist, ob man verheiratet ist oder nicht...ob Kinder da sind oder nicht.

Aber versteh mich nicht falsch, vielleicht sind das meinerseits auch einfach noch Nachwehen, weil ich dermassen naiv war, verarscht wurde und deswegen im Unterbewusstsein noch immer frustriert bin. Ich zweifle auch gerade, ob ich das hier überhaupt so posten soll, weil es sich vermutlich ziemlich negativ anhört und es genügend Beispiele gibt, wie sich Paare nach einer Flaute auch wieder aufgerafft haben und bis an ihr Lebensende zusammen blieben...aber ich wollte jetzt einfach mal meine Gefühlslage kundtun, weil ich dir schon gut nachempfinden kann. Aber was richtig oder falsch ist, das musst du selber fühlen oder allenfalls eine Paartherapie oder so versuchen (hört sich vielleicht blöd an, aber ich glaub schon, dass das helfen kann). Sag deiner Frau halt wirklich noch einmal offen und ehrlich, dass du dir Sorgen machst, dass in eurer Beziehung der Antrieb verloren gegangen ist und ihr jetzt ernsthaft etwas unternehmen müsst, falls ihr euch noch eine gemeinsame Zukunft vorstellen könnt. Wenn das dann im Sand verläuft oder ausartet, würde ich einen Schlussstrich ziehen...

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #919 am: 17.Juli 2019, 18:22:41 »

Danke ihr beiden für die offenen Antworten.

@Feno:
Gefühlt steh ich an derselben Stelle wie du damals, nur ohne Kinder.

Es ist gerade einfach ne brutal schwere Entscheidung.

Denke ich werde am Wochenende mal mit ihr reden.

Danke.
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