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Autor Thema: Team Atomblind  (Gelesen 3427 mal)

Rejs

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Team Atomblind
« am: 17.September 2016, 23:12:38 »

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Hallo,
mein Name ist Pio Andrade.
Und ich bin ein gebrochener Mann. Stehe vor den Scherben meiner Existenz. Zweifle am Sinn meines Lebens. Hinterfrage alles, was ich bisher geleistet, erreicht oder getan habe. Wo ist der Nutzen? Träume können böse Ende. Nein. Sie werden böse enden. So wie jedes Fußballspiel ein unausweichliches Ende findet enden auch Träume mit Sicherheit tragisch und verletzten ihre Träumer schwer. Seelischer Schaden ist nicht zu verhindern. Das Leben muss einfach weh tun. Ich bin Pio Andrade und ich bin am Ende. Gebrochen. Geknickt. Verzweifelt. Ratlos. Planlos. Irgendwo in der Einöde. Provinz. Wald. Dschungel. Werde ich wieder emporsteigen? Fraglich.

Doch nun lasst mich meine Geschichte erzählen. Einst war ich im Fußballgeschäft erfolgreich unterwegs. Erfolgreich liegt natürlich immer im Auge des Betrachters und da ist es selbstverständlich, dass ich nicht an das Ansehen eines Jose Mourinho oder Jogi Löw heranreichen kann. Das will ich auch gar nicht. Ich hatte bei meiner ersten Trainerstation bei Sporting Portimonense viel Spaß und großen Erfolg. Zumindest bin ich stolz auf das, was ich erreicht habe und das zählt. Es zählte einst. Nun ist es nutzlos. Aber beklagt habe ich mich ja bereits genug. Mein Team spielte einige Jahre soliden Fußball in der zweiten Liga Portugals und irgendwann machte sich meine Arbeit bezahlt. Wir stiegen auf und starteten einen kometenhaften Höhenflug. Das Ganze endete mit einer überraschenden Meisterschaft, die meinem Team größte Ehre einbrachte. Ich wurde bejubelt und gefeiert. Aber ich wollte mehr und trat noch während der Meisterfeier zurück. Man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist. Genau diesen Rat befolgte ich. Mein Weg führte mich nach Villareal, wo ich einige Spiele absolvierte. Ich übernahm eine gute Mannschaft und erzielte akzeptable Ergebnisse. Doch erstaunlicherweise setzt mein Erinnerungsvermögen einige Monate nach der Amtsübernahme aus. Seltsam. Was mag da nur vorgefallen sein? Ich habe nur noch eine Vision. In vielen, vielen Jahren werde ich jeden Samstag einem Millionenpublikum spannende Spiele präsentieren. Die Sportschau wird weiterleben. Mit mir. Werde ich wirklich so lange leben? Fraglich.

Bisher klingt es doch gar nicht so schlimm? Sie werden sich bestimmt fragen: Was stimmt mit diesem Pio Andrade nicht? Nun denn: Hass ist ein schlimmes Wort, aber ich hasse etwas auf der Welt solange ich lebe. Eigentlich fängt auch diese Geschichte gut an. Ein edler Spender aus der fernen Schweiz veranstaltet ein Wohltätigkeitsturnier für die besten und bedeutendsten Trainer der Welt, die kurzzeitig die Betreuung vieler starker Mannschaften übernahmen. Ich zog mit dem RSC Anderlecht ein tolles Los mit einer vielversprechenden Mannschaft. Zumindest dachte ich das. Im Turnier wurde eine Gruppenphase ausgetragen und mein Team samt mir auf der Trainerbank startete voller Vorfreude und Siegeswillen in das Turnier. Und dann kam Cordoba. Nicht das Cordoba der Deutschen. Irgendwie ja doch. Mein Mainzer Cordoba. Jhon Cordoba. Der Stürmer des 1.FSV Mainz 05 zerlegte meine Jungs aus Anderlecht im Alleingang. Trümmer. Schockschwerenot. Erfolgsaussichten? Fraglich.

Es waren aber sowohl Hin- als auch Rückspiel angesetzt. Daher war diese Auftaktniederlage rückblickend betrachtet auch kein Beinbruch, gab es ja genug Spiele, diese Scharte auszuwetzen. Doch es folgte Abreibung auf Abreibung. Schlachtfest auf Schlachtfest. Wir waren das schlechteste Team im ganzen Wettbewerb und ein Pio Andrade wurde zum Gespött der gesamten versammelten Elite des Fußballs. Ein tragischer Unfall brachte unsere Hoffnungen auf bessere Zeiten jedoch zurück. Das Turnier wurde neu gestartet und wir mussten gegen Crystal Palace antreten. Ich dachte, dass die Aufgabe machbar wäre. Ein Traum- Träume enden bekanntlich böse.  Ein 1:4-Abreibung später war mein gesamtes Ansehen zerstört und mein Traum von einer glitzernden Fußballkarriere endete böse. RSC Anderlecht hat alles zerstört. ICH HASSE ANDERLECHT! Dieses Team war atomblind. Nicht mehr, nicht weniger. Anderlechts Daseinsberechtigung im Profifußball? Fraglich.

Und nun? Ich sitze hier in der tiefsten Oberpfalz. Irgendwo im Dschungel. Ich habe nichts mehr und will nichts mehr. Was wird die Zukunft bringen? Ich sitze hier.
Und weine.


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IchRard

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Re: Team Atomblind
« Antwort #1 am: 18.September 2016, 00:04:30 »

Edit: Ich würd übrigens gern eine Story, oder Station von Rejsinho mit dem RSC Anderlecht sehen. "Fight Your Inner Enemy"-mäßig, oder so. ;D

Amen! Ich bin dabei!  ;D
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KnappeS04

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Re: Team Atomblind
« Antwort #2 am: 18.September 2016, 00:05:05 »

Oha  ::)

Die Feno und Carlos Tevez werden bestimmt auch eine schattenhafte Rolle spielen  >:D

Ich bin gespannt  :)
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Ryukage

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Re: Team Atomblind
« Antwort #3 am: 18.September 2016, 07:06:08 »

Witzige Idee, ich bin dabei ;D
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LucaBall

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Re: Team Atomblind
« Antwort #4 am: 18.September 2016, 18:43:12 »

Geil. Aber das schlechteste Team des Wettbewerbes? Damit würdest du UC Dublin beleidigen  :P
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Tim Twain

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Re: Team Atomblind
« Antwort #5 am: 18.September 2016, 20:53:13 »

Das Team Atomblind sollte Tevez holen.  8)

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Feno

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Re: Team Atomblind
« Antwort #6 am: 19.September 2016, 14:52:25 »

Hahaha, genial :D Da lese ich natürlich mit :)
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Kaestorfer

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Re: Team Atomblind
« Antwort #7 am: 20.September 2016, 08:19:32 »

Starke Sache! Bin dabei!

Muffi

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Re: Team Atomblind
« Antwort #8 am: 20.September 2016, 09:03:28 »

Sehr, sehr cool! :)
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Rejs

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Re: Team Atomblind
« Antwort #9 am: 20.September 2016, 17:25:02 »

Ich heiße euch alle natürlich hier herzlich Willkommen. Die Idee kommt natürlich von Fenos toller Idee und meinem unfassbaren Pech bei der Teilnahme (IchRard hat mit seinem Kommentar natürlich auch einen großen Teil dazu beigetragen). Die große Frage hier wird sein: Kommt Pio von ganz unten wieder ganz hoch und kann er RSC Anderlecht schlagen? Wahrscheinlich geht es schon heute los und dann seht ihr, wie und was und wohin. Wenn ich es nicht schaffe: Spätestens morgen. Bleibt gespannt :)
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Sanogo24

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Re: Team Atomblind
« Antwort #10 am: 21.September 2016, 00:37:19 »

Bin ich auch gespannt dabei, auch wenn ich mir beim Logo ziemlich sicher war, dass es sich um den SV Zulte Waregem gehen wird ;D

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Signor Rossi

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Re: Team Atomblind
« Antwort #11 am: 21.September 2016, 09:55:26 »

Charleroi war in dem angesprochenen Wettbewerb auch atomblind, aber total >:D
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Rejs

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Re: Team Atomblind
« Antwort #12 am: 21.September 2016, 12:53:05 »

Tja. Es wird wohl keiner der angesprochenen Vereine. Viel eher gehe ich in die LLM mit der regionalen Begrenzung. Aber mehr dazu gibt es erst im dritten Teil ;) Jetzt erfahren wir erstmal, was denn so mit Pio passiert.





Nach Tagen der Trauer und des Trübsals raffte ich mich schließlich doch auf und dachte über meine Zukunft nach. Natürlich stellten sich mir einige verzwickte Fragen, der Beantwortung nicht ganz so leicht war. Was soll ich jetzt machen? Ist meine Trainerkarriere endgültig zu Ende? Bin ich das Gelächter der ganzen Welt? Fragen über Fragen also. Dennoch wollte ich nicht aufgeben. Zumindest noch nicht. Mein Leben war bisher zu kurz und eigentlich auch zu schön, da ich ja schließlich doch irgendwie irgendwann erfolgreich war. Trainer im Profibereich des Fußballs, der Sportart Nummer Eins, zu sein, schafft auch nicht jeder dahergelaufene Atomblinde. Da braucht es dann schon deutlich mehr als Stammtischtaktiken.

Wie gesagt: Ich saß hier irgendwo im tiefsten Oberpfälzer Dschungel und wusste nicht so recht, wie es denn nun weitergehen sollte. Was sollte ich denn nur in dieser Provinz anfangen? Die Frage, wie ich eigentlich dorthin gekommen war, schien mir erst einmal nebensächlich. Alles hat seine Gründe, egal wie kurios diese im ersten Augenblick auch anmuten. Nun denn: Was macht man in der Oberpfalz, wenn man nicht mehr weiterweiß? Natürlich: Man geht ins Wirtshaus. Da wird einem schon weitergeholfen geholfen. Kurioserweise war nicht weit entfernt von meinem Standort ein ebensolches. Urig, traditionell und schon etwas in die Jahre gekommen. So stellt sich das wohl jeder vor. Ich setzte mich an einen der Tische, bestellt natürlich eine Halbe Bier und durchforstete die Speisekarte. Auch diese war urig, traditionell und deftig. Meine portugiesischen Wurzeln erschauderten zwar, doch ich hatte durch meine lange Zeit in Deutschland auch diese Küche schätzen gelernt. Nach meinem köstlichen Mahl bestellte ich mir diesmal ein Weizen. Man will ja schließlich wissen, was Kulturen alles so anbieten können. Kaum brachte mir die Bedienung mein Getränke, setzte sich ein etwas stämmiger, bärtiger, etwa 50 Jahre alter Mann neben mich.

„Entschuldigung. Ich bin der Josef Baumann, aber Sie können mich auch Sepp nennen. Sie sind doch der Pio Andrade, oder? Der große Fußballtrainer?“, überfiel mich der Mann, also Sepp. Vom ersten Eindruck her wirkte er recht sympathisch und umgänglich, doch ich war verwundert, dass man mich selbst hier kannte. Hatte meine Schmach solche Wellen geschlagen?
„Ja, ich bin Pio Andrade. Dürfte ich Sie fragen, woher Sie mich kennen?“
„Natürlich. Sie sind der große Fußballtrainer, von dem alle sprechen. Der, der die Trainerschule mit Bestnoten abgeschlossen hat und als kommender Star am Trainerhimmel gefeiert wird. Ich bin ganz aus dem Häuschen, solch eine Berühmtheit hier bei uns zu treffen!“ Seine Augen glänzten und er war voller Enthusiasmus.
„Ach, das ist doch schon Jahre her, dass ich die Schule besucht habe. Seitdem ist viel zu viel passiert.“
„Oh. Das stand erst gestern in der Zeitung. Oder war’s vorgestern? Moment“, entschuldigte sich Sepp Baumann, stand auf, ging zum Tresen und wühlte in einem Stapel Papier, der wohl aus einigen Tageszeitungen bestand. Er hatte gefunden, was er gesucht hat und setzte sich wieder neben mich. „Da! Der Artikel war erst gestern in der Zeitung.“ Er reichte mir die Seite mit dem Artikel und ich begann zu lesen. […] Unter den 21 Teilnehmern erreichte Pio Andrade die mit Abstand beste Bewertung, was ihm viele Türen im Business öffnen dürfte […] stand dort geschrieben. Ich war ziemlich verwundert, da mein Abschluss aus dem Mai oder Juni 2015 datierte. Warum stand das jetzt in einer Lokalzeitung? Es konnte doch nicht sein, dass die selbst in der Oberpfalz so rückständig sind. Doch dann erschauderte ich und las das Datum. 25.05.2015.
„Die Zeitung ist aber auch schon etwas älter“
„Natürlich nicht. Oder ich weiß ja nicht, ob bei euch Promis zwei Tage schon etwas älter sind. Heute ist der 27.05. Ein schöner Freitag.“ Ich war nun vollends verwirrt. Hatte ich meine Karriere nur geträumt? Wurde Sporting Portimonense nie Meister? Gab es das Debakel mit dem RSC Anderlecht nie? Bin ich in einem neuen Traum gefangen, der wieder böse enden wird?
„Was sind Sie denn jetzt so blass? Haben Sie Geister gesehen oder vertragen Sie unser Bier nicht?“
„Doch, doch. Ich habe nur gerade darüber nachgedacht, wie schnell doch die Zeit vergeht“, antwortete ich.
„Ja, die Zeit vergeht wie im Flug. Haben Sie schon Pläne, welchen Verein Sie übernehmen würden, wenn ich so frech fragen darf?“
Ich musste kurz nachdenken. Alles auf Anfang? Komisches Gefühl. „Ich weiß im Moment gar nicht, ob ich überhaupt noch Lust auf Profifußball habe…“

„Wie bitte? Ihnen stehen doch alle Türen offen. Das müssen Sie nutzen!“ Sepp Baumann war regelrecht geschockt. Doch ich wusste wirklich nicht, was ich jetzt machen soll. Scheinbar war ich ja in einer anderen Zeitlinie gelandet. Das war erstmal zu viel für mich.
„Ich hätte da eine Idee. Ein Landesligaverein aus unserer Gegend ist Pleite gegangen und nun könnte ein anderer Verein den Platz einnehmen. Ich hätte genug Geld, um mich zumindest um ein Sportgelände zu kümmern und einen Kader, der mithalten kann, auf die Beine zu stellen. Für mehr reicht es leider wohl nicht aus. Und Sie? Sie könnten die Mannschaft fürs Erste übernehmen und jederzeit wieder gehen, wenn Sie sich entschieden haben, dass Sie einen Versuch im Profifußball wagen wollen.“
Ich wusste nicht warum, aber irgendwie gefiel mir diese Idee. Landesligakicker waren sicherlich nicht schlechter als die Spieler des RSC Anderlecht. Ich hätte meine Ruhe und genug Zeit, um alles zu verarbeiten.
„Nun. Das klingt durchaus interessant, aber ich möchte gerne noch bis morgen überlegen.“
„Kein Problem. Da wir ja kurz davorstehen, in gewisser Weise Partner zu werden. Ich bin der Sepp.“
„Warten wir mal ab, Sepp. Ich bin, wie du schon weißt, Pio.“
„Dann schlaf mal eine Nacht darüber. Wo schläfst du eigentlich? Hast du hier ein Hotel- oder Gasthauszimmer?“
„Öööööhm. Gute Frage“
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Re: Team Atomblind
« Antwort #13 am: 21.September 2016, 13:12:14 »

Landesligakicker waren sicherlich nicht schlechter als die Spieler des RSC Anderlecht.

Autsch  ;D

Das klingt schon mal viel versprechend  O0
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Tim Twain

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Re: Team Atomblind
« Antwort #14 am: 21.September 2016, 13:52:39 »

Pio Andrade Augenthaler :D
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Re: Team Atomblind
« Antwort #15 am: 28.September 2016, 23:13:46 »

Es geht nun auch hier weiter. Heute erfahrt ihr die Gründungsgeschichte des neuen Team Atomblind. Der nächste Teil, der zeitnah erscheinen wird, beinhaltet dann auch mal ein paar Graphiken zur Auflockerung. Ihr könnt euch dann schon denken, um was es gehen wird ;)






Auch nach einer erholsamen Nacht wusste ich noch immer nicht, was denn eigentlich passiert war. Ich befand mich anscheinend wirklich wieder im Jahr 2015 und alles, was ich glaubte erreicht zu haben, war scheinbar nie passiert. Wie konnte es nur dazu kommen? War alles nur ein ausufernder Traum? Wie bin ich überhaupt mitten in diesen Dschungel gekommen? Zumindest das Trauma mit den Atomblinden vom RSC Anderlecht war zu frisch und musste deshalb stimmen. Meine Recherchen im Internet ergaben aber, dass es scheinbar weder dieses besagte Turnier der ruhmreichsten aller Trainer gab, noch war von dem reichen Gönner aus der Schweiz die Rede. Doch wird das alles doch noch irgendwann in der fernen Zukunft stattfinden und ich habe nun eine zweite Chance bekommen, dieses Debakel zu verhindern? Jedenfalls stehe ich anscheinend kurz vor meinem ersten Trainerposten, auch wenn ich da doch ganz anderes erwartet hatte. Dennoch muss ich sagen, dass ich in dem Moment relativ wenig Lust auf Profifußall hatte, da mich die wohl falschen Erinnerungen noch zu sehr schmerzten. Daher zog ich es wirklich in Betracht mit Sepp Baumann einen ganz neuen Verein aufzubauen, doch wollte ich ganz eigene Vorstellungen durchsetzen. Schließlich besteht ja immer noch die Möglichkeit, dass ich mich in einem sehr real wirkenden Traum befinden und deshalb kann man da auch ruhig verrückte Sachen ausprobieren.
Zumindest hatte ich für die Nacht einen geeigneten Schlafplatz gefunden. Sepp bot mir an, dass ich fürs erste bei ihm schlafen dürfte. Natürlich nur solange ich auch seinen neuen Verein übernehmen würde, aber das war ja mittlerweile eine ernsthafte Option. Er war eh schon ganz aufgeregt, dass sich ein Trainer mit meinem angeblichen Ruf für seine Geschichte und seine Planungen interessiert. Am Morgen erwartete mich ein exzellentes Frühstück mit allem, was ich mir nur wünschen könnte. Dass das Ganze nicht ohne den Hintergedanken passierte, mich zu überzeugen, dürfte auch der letzte Atomblinde gesehen haben. Nach ausgiebigem Frühstücken stand dann auch das vereinbarte Gespräch mit dem Sepp in dessen Arbeitszimmer an.

„Also Pio. Ich bin einfach so direkt: Machst du den Job?“
„Wie gestern schon gesagt, bin ich wirklich interessiert, aber ich möchte genaueres wissen. Warum ist ein Platz in der Landesliga frei geworden? Wie willst du ein neues Team auf die Beine stellen? Welche Möglichkeiten haben wir?“
Sepp blieb trotz der Fragen ruhig. Er schien sich seiner Sache sicher zu sein.
„Eines der Teams konnte dem finanziellen Druck nicht standhalten. Da auch kein Team aus der Bezirksliga kurzfristig bereit war, den freien Platz einzunehmen, suchte der BFV nach alternativen Möglichkeiten, da eine Saison mit einem Team weniger zwar eine Option wäre, dies aber nicht die Optimallösung sein kann. Daher wurde recht aggressiv nach einem Investor gesucht, der in Rekordzeit einen Verein etablieren kann, der in der Liga konkurrenzfähig ist – sowohl sportlich als auch finanziell. Ich habe durch meine Firma genug Geld angespart, dass ich die Finanzen übernehmen könnte. Allerdings will ich den Erfolg auch nicht erkaufen. Ich werde alles nötige bezahlen, was für den Start des Vereins nötig ist, aber langfristig soll sich der Verein durch andere Sponsoren und Einnahmen dann selbst tragen. Glücklicherweise konnte ich schon erste Gespräche mit Spielern des Vereins führen, dessen Platz wir übernehmen, und viele wollen sich uns nun anschließen. Auch anderweitig habe ich schon verhandelt. Es stünde also ein schlagkräftiger Kader zur Verfügung, der von den Namen her im Mittelfeld anzusiedeln wäre. Es fehlt nun nur noch der richtige Trainer und da möchte ich dich!“

„Sieht nach einem durchdachten Plan deinerseits aus und ich glaube, ich kann dir an dieser Stelle auch zusagen.“
„Wunderbar, Pio. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Wir werden einiges auf die Beine stellen. Was uns allerdings noch fehlt ist der Vereinsname. Ich will da keineswegs irgendeinen Standardnamen, sondern etwas Innovatives, Kreatives, Aufsehenerregendes. So wie es die Leute auch von meiner Firma kennen.“
Da ich mich ja wahrscheinlich nur in einem Traum befand, zögerte ich nicht, meine Idee preiszugeben. „Nenne den Verein doch einfach Team Atomblind. Andernfalls überlege ich es mir vielleicht doch noch anders.“
Sepp ließ seine Kaffeetasse fallen und schaute mich mit riesengroßen Augen an. „Ist das dein ernst, Pio?“
„Mein voller Ernst. Du wolltest einen kreativen Teamnamen, der den Leuten im Gedächtnis bleibt. Da hast du ihn!“

„Aber Pio… So war das nicht gemeint!“ Sepp wusste immer noch nicht recht, was er von der ganzen Sache halten sollte, doch ich war fest entschlossen, diesen Teamnamen durchzusetzen. Vielleicht sollte es uns gelingen, dass wahre Team Atomblind mit dem neuen Team Atomblind zu schlagen. Nach reiflicher Überlegung und weiteren Beteuerungen, dass ich den Namen für passend und innovativ hielt, stimmte Sepp schließlich wirklich zu. Das war für mich ein weiterer Beweis, dass ich mich in einem Traum befand. Diesem Vorschlag konnte doch keiner zustimmen, der anscheinend mit seinem privaten Unternehmen ein kleines Vermögen gemacht hatte. Mir sollte es recht sein, da ich ein klares Ziel vor Augen hatte: Aus dem neuen Team Atomblind eine Siegermannschaft formen und mit ihr meine persönlichen Feinde vom RSC Anderlecht schlagen. Natürlich hatte ich auch eine Rechnung mit all den Vereinen offen, die mich im Wettbewerb der Welttrainer geschlagen hatten. Alle sollten irgendwann einmal dafür bluten.
Direkt nach unserem Gespräch beauftragte Sepp einen befreundeten Graphiker mit der Erstellung eines passenden Logos und der Gestaltung der Trikots, deren Farbwahl ich auch stark beeinflussen konnte. Auch Trikotsponsoren wurden gesucht, da Sepp nicht so sehr im Mittelpunkt stehen wollte. Erste Entwürfe sollten dann auch bald folgen. Währenddessen versuchte ich, mich hier einzuleben.
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