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Autor Thema: [FM16] Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide  (Gelesen 28258 mal)

idioteque3

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[FM16] Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« am: 22.September 2016, 22:53:01 »

So, versuche ich mich auch mal an einem kleinen Taktik-Guide. Insgesamt verstehe ich ihn als Ergänzung zu den beiden sgevolker-Threads (hier und hier). Der Schwerpunkt hier soll allerdings eher darauf liegen, welche Aufgaben in einer Taktik erfüllt werden müssen, wer das tut, und welche Interaktionen es möglicherweise mit dem durch Anweisungen gegebenen Spielstil gibt. Zwischendrin wollte ich auch immer mal auf ein oder zwei "typische" Probleme eingehen, die viele Fragesteller im Taktikforum haben.
Ein loser Guide wird das hier in dem Sinne, dass ich kein komplettes Taktikkompendium abrufbar im Kopf habe und deswegen immer auch den einen oder anderen Aspekt vergessen werde und je nach Input und sich ergebenden Fragen und Vorschlägen aus den Kommentaren ergänzen werde. Meine Hoffnung ist, dass hier durch die Diskussion mit der Zeit möglichst viele Aspekte abgedeckt werden, auch solche, die ich am Anfang vergessen habe. Dementsprechend wäre es toll, wenn es hier entsprechend Feedback gibt. In der "Rohfassung" am Anfang wird es erstmal um "handfesteres" gehen, taktiktheoretischen Unterbau packe ich vielleicht mit der Zeit und auf Wunsch drunter.

Hinweis: Bei den Rollennamen, Anweisungen, usw. verwende ich die englischen Namen, einfach, weil ich das Spiel auf englisch spiele. Für die entsprechenden Übersetzungen der Rollennamen verweise ich hierhin.

Zu den Rollen gibt es diesen sehr ausführlichen Guide, mit dem es wohl noch die eine oder andere Überschneidung geben wird, auch wenn ich versuche, das möglichst zu verhindern.

Allgemeines
Es gibt ein paar grundsätzliche Dinge, die man unabhängig vom genauen taktischen Plan immer beachten sollte.
  • Die Taktik zunächst immer möglichst simpel halten. Einen Großteil der Ausrichtung kann man schon allein durch Mentalität, Dynamik und Spielerrollen festlegen. Diese sind meistens bereits so eingestellt, dass sie von sich aus gut funktionieren. Die konkrete Spielweise der Mannschaft kann man dann in der Regel durch maximal vier weitere Team-Anweisungen festlegen. Man kann i.d.R. auch problemlos ohne Anweisungen spielen. Bei zu vielen Anweisungen ist es schwer zu entwirren, welche verantwortlich ist, wenn etwas nicht funktioniert (zumal es auch noch Wechselwirkungen gibt). Dazu ergänzend:
    • Die Mentalität besitzt in sich schon Anweisungen (die nicht in die Vier-Anweisungen-Regel hineinzählen), die die Abwehrhöhe, die Breite, das Tempo usw. betreffen. Im FM16 ist das im Anweisungsscreen schön visualisiert, wenn man zwischen den Mentalitäten wechselt. So spielt man mit Control-Mentalität schon recht breit, schnell, und mit höherer Abwehrlinie. Wenn man auf Defensive spielt, braucht man i.d.R. die Abwehr nicht per Anweisung noch tiefer stellen, weil sie von sich aus schon tief steht. Allgemein gilt: Je höher die Mentalität, desto riskanter die Spielweise.
    • Die Formation im Taktikscreen beschreibt die Grundformation gegen den Ball. Deswegen sollte man (gerade mit schwächeren Mannschaften), darauf achten, dass sie in der passenden Linie verteidigen. Wenn man gegen den Ball zwei kompakte Viererketten haben will und mit Ball ein 4-2-3-1, sollte man als Formation ein 4-4-1-1 wählen, und den offensiven Flügelspielern mit Ball entsprechend offensivere Anweisungen geben. Außerdem gilt für die Positionen Wing Back und AML/R grob, dass sie nicht auf Höhe der entsprechenden zentralen Mittelfeldspieler (also DM oder OM) verteidigen, sondern eher zwischen den Hauptlinien pendeln. Als Beispiel: Ein Wing Back fällt in der Regel in die Abwehrkette zurück, wenn der Ball auf seinem Flügel ist, wenn der Ball auf dem anderen Flügel ist, steht er in etwas höher, mit Attack Duty teilweise sogar eher auf Höhe des Mittelfelds. Ein AML/R fällt je nach Duty und Attributen auch in die Mittelfeldkette zurück, allerdings erst, wenn der Gegner den Ball schon etwas weiter nach vorne getragen wurde, sonst kann es sein, dass er sich entweder am gegnerischen tiefgebliebenen AV orientiert oder sogar "zockt" und einfach vorne bleibt in der Hoffnung, bei Ballgewinn für zusätzliche Offensivkraft zu sorgen.
      Im "echten" Fußball spielen die meisten Teams mit offensiven Außen, die gegen den Ball auf eine Linie mit den zentralen Mittelfeldspielern fallen und so mehr nach hinten arbeiten, also ML/R. Wenn man mit Ball trotzdem beispielsweise einen Inside Forward haben will, kann man einfach als Rolle einen Wide Midfielder nehmen (in der Regel mit Attack-Duty) und die Player Instructions der AML/R-Rolle kopieren. Der Advanced Playmaker lässt sich entsprechend nachbauen, indem man stattdessen den Wide Playmaker auswählt. Nur, wenn man unbedingt mit Wide Target Man (die vielleicht am seltensten gebrauchte Rolle im FM) spielen will, muss man den AML/R nehmen.
  • Immer die Frage stellen: Können meine Spieler überhaupt spielen, was ich möchte? Ohne schnelle Spieler kann man nicht gut auf Konter spielen, ohne technisch starke und spielintelligente Spieler ist guter Ballbesitzfußball unmöglich, mit lethargischen und langsamen Spielern ist kein funktionierendes Pressing möglich. Alle diese Dinge sollte man immer im Kontext der Liga beachten. Nach einem Aufstieg bekommt man z.B. in der Regel nicht mehr das gleiche Maß an Spielkontrolle und muss zurückhaltender spielen.
  • Spiele beobachten. Vor allem wichtig, wenn die Taktik neu ist. Gerne auch die Pausetaste benutzen. Die Dinge, auf die man besonders achten sollte, werden im Guide immer herausgestellt (falls ich etwas übersehe, bitte in den Kommentaren erwähnen). Außerdem kann es helfen, auch ab und zu mal einen  Blick auf die Statistiken werfen. Vielleicht fällt einem sonst z.B. nicht auf, dass man einen Großteil seiner Gegentore über eine Seite bekommt, oder dass ein bestimmter Spieler überhaupt nicht am Spiel teilnimmt (z.B. anhand gespielter Pässe).
  • Nicht alles über den Haufen werfen, nur weil die Taktik nicht funktioniert. Oft genügt es, eine Einstellung zu ändern. Wenn man die ganze Zeit ausgekontert wird, reicht es häufig, eine Rolle im zentralen Mittelfeld zu ändern.
  • Alles, was hier an Ratschlägen steht, ist nicht in Stein gemeißelt. Das hier sind meist subjektive Ratschläge, die auch dadurch geprägt sind, wie ich das Spiel interpretiere.

Die Defensivabteilung
Hier soll es primär um die Abwehr und defensive Mittelfeldspieler gehen, auch wenn die anderen Mannschaftsteile auch mitverteidigen (zumindest meistens). Zunächst die Positionen:

Der Torhüter
Der Torhüter soll in erster Linie auf der Linie bleiben und Schüsse abwehren. Ansonsten schlägt er Bälle ab und schießt Abstöße. Je nach eigener und gegnerischer Taktik kann es auch nützlich sein, wenn der Torhüter mehr Aufgaben erfüllt. Dafür ist der Sweeper Keeper zuständig. Die beiden Hauptindikatoren, wann der Sweeper Keeper besonders nützlich ist, sind:
  • hohe eigene Abwehrlinie, dann putzt der Torhüter möglichst lange Bälle hinter die Abwehr aus.
  • die Teamanweisungen "Play Out Of Defence" und "Retain Posession", vor allem unter gegnerischem Druck ist der Torhüter dann eine zusätzliche Anspielstation.

Außerdem rückt zumindest der SK(a) mit Ball am Fuß recht weit auf, wenn die Situation es erlaubt. Das sollte man als Waffe im Spiel nicht unterschätzen, weil die KI den Torhüter quasi nie presst und er bei entsprechenden Attributen dann ohne Druck tolle Packing-Pässe (hust hust) spielen kann. Ein guter SK(a) kann so in einer Saison durchaus auf mehrere (Vor-)Vorlagen kommen. Der Nachteil ist natürlich, dass die Rolle sehr riskant ist, weil bei Ballverlust das Tor leer steht.

Der Torwart ist beim Abstoß zusätzlich erster Ballverteiler beim Abstoß. Hier ist es wichtig, dass sein Verhalten zum Spielstil passt. Bei Ballbesitzfußball sind kurze Abstöße von Vorteil, da man so das Spiel von hinten aufbauen kann. Bei einer Pressingtaktik hilft es, den Ball möglichst weit nach vorne abzuschlagen, da man höher den Ball gewinnen kann, usw.

Die Innenverteidigung
Die Innenverteidigung hat die Aufgabe, Stürmer zu stellen und den Rückraum zu sichern. Mit Stopper-Duty macht der IV primär ersteres, mit Cover Duty letzteres. Mit Defend-Duty versucht er beides je nach Bedarf zu erfüllen. Die sinnvollen Rollenaufteilungen, bei denen alle diese Aufgaben verteilt sind, sind im oben verlinkten Rollenguide aufgeführt. Damit hat man in der Regel ein stabiles zentrales Gerüst. Wenn die Abwehr trotzdem häufig schwimmt (obwohl man gute IV hat), liegen die Probleme häufig im defensiven Mittelfeld. Es gibt aber noch ein paar Einstellungsmöglichkeiten, die das Verteidigungsverhalten direkt beeinflussen:
  • Die Höhe der Abwehrlinie. Sie bestimmt, wie weit vom Tor entfernt die Abwehrspieler sich bei eigenem und gegnerischen tiefen Ballbesitz aufstellen. Eine höhere Abwehrlinie verkleinert dank Abseitsregel den Raum, den der Gegner bespielen kann und erhöht so den Druck auf den Gegner. Deswegen ist sie sinnvoll in Kombination mit Pressing. Dafür ist sie anfällig gegen Bälle hinter die Abwehr, weshalb man sie nur spielen sollte, wenn man mindestens einen schnellen IV hat.  Eine tiefere Abwehrlinie ist generell solider, da die Innenverteidiger nicht so früh in direkte Duelle gezogen werden. Dafür vergrößert sich Raum, den der Gegner ohne Druck bespielen kann. Bei tief bleibender Abwehr ist es deshalb wichtig, dass mehr Spieler hinter dem Ball bleiben, um diesen Raum abzusichern. Deswegen geht eine tiefe Abwehrlinie meist mit einer defensiven Spielweise einher.
    Meistens spielt man jedoch mit einer "normal" hohen Abwehrlinie. Da kann man sich als Faustregel merken: Wenn häufig Bälle hinter die Abwehr kommen, zieht man die Abwehr tiefer (oder stellt einen IV auf Cover), wenn ein gegnerischer Stürmer oder OM ständig im Raum vor der Abwehr den Ball festmachen und schnell weiterverteilen kann, schiebt man höher (zumindest, wenn man keinen DM hat, dann gibt es für den Fall andere Möglichkeiten).
  • Die Abseitsfalle. Ist quasi die rikante Variante, um sich um die schnellen Bälle hinter und an die Abwehrlinie zu verhindern. Ist deswegen eigentlich nur in Kombination mit einer hohen Abwehrlinie sinnvoll. Wenn sie funktioniert, ist sie sehr wertvoll, wenn nicht, bedeutet sie sichere Gegentore. Erfordert deswegen intelligente und konzentrierte Verteidiger. Außerdem sollten alle IV auf Defend stehen, da die anderen Dutys mit ihrer sehr mann- (Stopper) bzw. raumorientierten (Cover) Spielweise sich unpassend für eine Abseitsfalle verhalten.
  • Das Pressingverhalten. Leider gibt es im FM kein ordentliches Kettenverhalten, deswegen kommt es immer wieder mal vor, dass ein Innenverteidiger aus der Verteidigung hervorprescht, ohne dass der Rest der Abwehr die entstehende Lücke schließt. Schlimmstenfalls machen das beide IV gleichzeitig, die AV verpassen es auf Abseits zu stellen und ein Gegner rennt komplett alleine aufs Tor zu. Wenn das häufiger passiert, kann es helfen, die IV anzuweisen, weniger zu pressen.

Die Außenverteidiger
Die klassische Aufgabe eines Außenverteidigers ist es, die Außenbahn gegen gegnerische Flügelspieler zu verteidigen und gegebenfalls am und im Strafraum die Abwehrkette zu verstärken. Der FB(d) und LFB(d) konzentrieren sich quasi komplett auf diese Aufgaben und bleiben auch bei eigenem Ballbesitz in der Abwehrkette. Da die Flügel jedoch prinzipiell aufgrund ihrer Entfernung zum Tor verhältnismäßig weniger dringend zu verteidigen sind (wenn ein Spieler dort unbedrängt den Ball annehmen kann, ist das Risiko, dass daraus eine gegnerische Chance entsteht, ungleich geringer, als wenn das zentral vor oder im Strafraum passiert), haben AV mit der Zeit immer mehr offensive Aufgaben bekommen. Sie geben Breite im Aufbauspiel und beackern zum Teil ihren kompletten Flügel, damit mehr Spieler das Zentrum besetzen können oder der offensive Flügelspieler mehr Unterstützung für Flügelangriffe bekommt. Die Rolle und Duty bestimmen hierbei, wie sehr das passiert. Der Full Back(s) bleibt meist etwas tiefer vor der Abwehr und stößt eigentlich nur weit vor, wenn er geschickt wird. Alle anderen Rollen sind in der Hinsicht deutlich aggressiver. Vor allem mit Wingback-Rolle positioniert sich der Spieler in eigenem Ballbesitz von vornherein recht hoch. Als Complete Wing Back steht er zusätzlich noch breit, wodurch er noch weniger Lücken stopfen kann, dafür aber noch stärker den Gegner auseinanderzieht, so dass er mit Dribblings und Kombinationsstärke entstehende Lücken ausnutzen kann.
Aber kümmern wir uns zunächst um den defensiven Aspekt (gilt übrigens auch alles für Spieler auf der Wingback-Position):
  • Bei tiefen Abwehrreihen bieten sich in einer Viererkette eher die Fullback-Rollen an, weil es dort wie oben erwähnt wichtig ist, dass man defensiv genug Manpower hat, um Räume abzudecken. Die Ausnahme ist, wenn es keinen anderen Flügelspieler gibt, der mit nach hinten arbeitet (oder generell keinen) und der zentrale Mittelfeldspieler auf der Seite nicht schnell genug ist, um dort rechtzeitig auszuhelfen, weil man dann mit einem zu zurückhaltenden FB keinen Druck auf den Raum vor der Abwehr auf dem Flügel bekommt. Dann sollte man einen Wing Back nehmen oder zumindest den FB anweisen, mehr zu pressen. Denn obwohl der Raum dort zunächst nicht so gefährlich ist, wird es problematisch, sobald der Gegner dort Tempo aufnehmen kann, weil er dann nur noch schwierig zu verteidigen ist.
  • Ohnehin sollte man bei Formationen ohne weiteren Flügelspieler auf der Seite eher zum Wingback greifen, vor allem in der Fünferkette dürfen die auch gerne offensiver eingestellt sein, weil bei drei Innenverteidigern einer auf den Flügel herausrücken kann, ohne dass im Zentrum zu große Lücken gerissen werden.
  • Ansonsten kann man ziemlich frei sein bei der Rollenverteilung der AV, man sollte nur immer eben darauf achten, dass man bei Ballverlust immer Druck auf den vorstoßenden Flügelspieler bekommt und dass offensiv ein Spieler im Flügelduo auch tatsächlich den Flügel besetzt, weil einem sonst die Breite in der Offensive abgeht.

Das defensive / zentrale Mittelfeld
Die defensive Aufgabe dieses Blocks besteht in erster Linie darin, den Raum zentral vor der Abwehr zu schützen. Außerdem sollte er auch Druck auf den ballführenden Gegner ausüben, sobald der sich in gefährliche Zonen bewegt. Da das Mittelfeld allerdings auch offensive Aufgaben übernimmt, ist es wichtig, die richtige Balance zu finden. Zum einen muss man in den meisten Taktiken auch Mittelfeldspieler vorne involvieren, zum anderen sollte man aber die Scheunen nicht so weit öffnen, dass der Gegner einen bei Ballgewinn überrennen kann, weil niemand das Zentrum absichert.
Für ein prinzipiell stabiles zentrales Mittelfeld (Druck auf Gegenspieler nicht mit einbezogen) habe ich mir eine Punkteregel überlegt. Je nachdem, wie gut die Spieler sind, die die Rollen ausfüllen, und wie die taktischen Vorgaben sind, können natürlich auch Systeme, die wenig Punkte haben, stabil sein, und solche mit vielen instabil sein, aber als Orientierung sollte die Regel meistens funktionieren:
Ziel sollte es sein, auf mindestens fünf Punkte zu kommen:
Äußere Faktoren
- Formation mit WMs und FBs +1 (Das gilt nicht im FM17, weil dort AMs nicht das Mittelfeld unterstützen, sondern stur die Außenbahn decken)
- Drei CDs (von denen entweder mindestens einer auf Stopper oder zwei auf Defend stehen)+1
- nur ein MC/DM in der Formation -2 (habe ich primär mit reingenommen, um gegen die breite Raute abzuschrecken)
- mindestens ein AMC mit Support-Duty +1
pro defensivem Mittelfeldspieler +3
- mit PIs "Roam From Position" oder "Close Down (Much) More" -1
pro zentralem Mittelfeldspieler +2
- mit Defend-Duty +1
- mit PIs "Roam From Position" oder "Close Down (Much) More" -1
- mit Attack-Duty -1

Generell empfiehlt es sich, einen haltenden Spieler aufzustellen, also einen, der alleine drei Punkte bringt, um gegen Konter abzusichern. Wobei man darauf achten sollte, dass ein DM mit Support-Duty die defensive Spielintelligenz (also Anticipation, Decisions, Positioning und Teamwork), Work Rate und am besten auch etwas Geschwindigkeit mitbringt, um trotz seiner etwas höheren Aktivität nach vorne noch den Raum vor der Abwehr bei eigenem Ballbesitz entsprechend abdecken zu können. Sonst empfiehlt sich dort eine Defend-Duty. Es gibt auch noch einige andere Faktoren, die man beachten muss, z.B. ob man die Breite des Spielfeldes ordentlich abgedeckt bekommt, ohne zu große Lücken entstehen zu lassen, oder zumindest im Zentrum genug Zugriff bekommt, um schnelle Flügelwechsel zu verhindern (v.a. relevant bei engen Rauten).
Außerdem sollte man darauf achten, dass die Mittelfeld- und Abwehrreihe gegen den Ball vertikal halbwegs kompakt stehen, also die Abstände zwischen beiden Reihen nicht zu groß werden. So kann man Bälle zwischen die beiden Linien entweder verhindern oder hat zumindest sofort mehrere Spieler in der Nähe, die Druck auf den Ballführenden ausüben können. Hier spielt vor allem die "Team Shape" eine Rolle (je fluider, desto kompakter), jedoch kann man auch über die Formation (DMs statt MCs aufstellen) und TIs (vor allem über die Abwehrhöhe, s.o.) Einfluss nehmen.

Um Druck auf den Gegner, vor allem den Ballführenden, auszuüben, gibt es mehrere Möglichkeiten.
  • Enge Deckung / Manndeckung: So steht im Optimalfall jedem gegnerischen Spieler von vornherein jemand auf den Füßen, so dass man automatisch Zugriff bekommt. Bei einer klassischen Manndeckung folgt der Spieler seinem Gegenspieler über das gesamte Feld (einstellbar in den PI unter "Mark Specific Player"). Bei "Mark Tighter" steht der Spieler zunächst im Raum und manndeckt erst einen Gegenspieler, sobald er sich in seine Nähe bewegt. Das klingt zunächst sehr einleuchtend, weil man direkt Zugriff bekommt, hat aber auch einige Nachteile. Schnelle oder dribbelstarke Spieler oder solche mit gutem Bewegungsspiel können ihren Verfolger abhängen und haben dann plötzlich sehr viel Platz, weil alle anderen Verteidiger mit ihrem Gegenspieler beschäftigt sind. Außerdem  lassen sich Mannorientierungen sprengen, wenn mehr Angreifer als Manndecker da sind. Man sollte also darauf achten, dass man vor allem defensiv im Zentrum immer Überzahlen herstellen kann. Eine komplette klassische Manndeckung hat zu viele Schwächen, um sie hier aufzuzählen, jedoch können Manndeckungen gegen einzelne gegnerische Spieler (v.a. gegen Spielmacher) durchaus effektiv sein, um sie aus dem Spiel zu decken, gerade, wenn man einen freien Spieler übrig hat (z.B. Stürmer, die sich im FM ohnehin kaum defensiv beteiligen).
  • Pressing: bedeutet im FM, dass Spieler den ballführenden Gegenspieler anlaufen, sobald er sich ihnen auf eine bestimmte Entfernung annähert. Je mehr man presst, desto größer ist diese Entfernung. Der Vorteil gegenüber der Manndeckung ist, dass sich so leichter Überzahlen in Ballnähe herstellen lassen, was dem Gegner Optionen nimmt. Dafür ist es arbeitsaufwändig, erfordert intelligentere Spieler und reißt potenziell Lücken in den Abwehrverbund, wenn unsauber gespielt. Man braucht also einen Kader, mit guten Werten in Aggression, Bravery, Concentration, (Decisions), Determination, Teamwork, Work Rate und guten physischen Stats. Alternativ kann man die Pressing-Aufgaben auch einzelnen Spielern übertragen. Im Spiel gibt es hierfür die Rollen BWM, DW und DF. Bei Pressingtaktiken ist es wichtig, durch herausrückende Spieler nicht zu große Löcher in den eigenen Block zu reißen. Deswegen eignen sich hierfür generell kompakte Taktiken besser.

Hierbei ist darauf zu achten, dass im FM Spieler ohnehin recht mannorientiert spielen und auch generell bis zu einem bestimmten Grad pressen (mehr, je höher die Mentalität ist). Man kann also in der Regel auch wunderbar ohne spezielle Pressing- oder Deckungsanweisungen oder -Rollen spielen, wenn man die passende Mentalität wählt.

Spielaufbau

Im Allgemeinen ist mit dem Begriff Spielaufbau gemeint, wie eine Mannschaft den Ball geregelt aus der Abwehr in die höheren Spielfeldzonen transportiert. Es gibt mehrere Grundstrategien, wobei die meisten Teams Mischformen spielen.
Im folgenden stelle ich die Grundformen inklusive Vor- und Nachteilen vor, nenne passende Anweisungen, Rollen und Offensivstrategien und gebe ein Paar Tipps, wie man auf bestimmte Spielsituationen innerhalb einer Strategie reagieren kann.

1. Kein Spielaufbau aka Bolzen aka Langholz

Bei dieser Herangehensweise, versucht man überhaupt nicht, aus eigenem Ballbesitz heraus Spielkontrolle oder Offensivaktionen herzustellen, sondern haut den Ball einfach hoch und weit nach vorne. Man bekommt diese Art Spielaufbau unfreiwillig, wenn man es nicht schafft, gegnerisches hohes Pressing auszuspielen oder die Innenverteidiger technisch schlecht sind oder niedrige Werte in Composure oder Vision haben. Auf niedrigem Niveau sollte man sich also darauf einstellen, dass man automatisch einen gewissen Bolzanteil im Spielaufbau hat und taktisch so vorplanen, dass man auch aus eigenen langen Bällen Angriffe kreieren kann.

Vorteile:
  • Ball kommt sehr schnell nach vorne und gegen hochstehende Gegner somit schnell in große nutzbare Räume,
  • keine tiefen Ballverluste, damit quasi unauskonterbar,
  • einfach zu spielen.

Nachteile:
  • leicht berechenbar, weil sehr limitiert,
  • wenig Durchschlagskraft, solange die beiden Offensivspieler nicht Jamie Vardy und Riyad Mahrez heißen,
  • komplett abhängig von der Tagesform der Offensivspieler,
  • praktisch nutzlos gegen tiefstehende Gegner, da es gegen die die benötigten offenen Räume zum Attackieren nicht gibt,

Bietet sich an, wenn:
  • man ohnehin Außenseiter ist,
  • der eigene Kader technisch limitiert ist und arm an kreativen Spielern,
  • man wenig Offensivpower im Kader hat, aber ein durchsetzungsfähiger Stürmer und/oder offensiver Außen im Kader ist.

Erzeugt man im FM, indem man
  • eine niedrige Mentalität und (sehr) strikte Dynamik nutzt,
  • limitierte Verteidiger nutzt,
  • die Passlänge auf Maximum stellt,
  • möglichst keinen tiefen Spielmacher aufstellt,
  • möglichst einen Target Man nutzt
  • eine Formation wählt, die zwischen Abwehr und Mittelfeld möglichst wenige Dreiecke oder gar Rauten herstellt.

Da selbst bei gut gemachten Bolztaktiken die Durchschlagskraft meist eher gering ist, sollte man zusätzlich auf Offensivstandards setzen, gerade wenn der Gegner auch eher vorsichtig spielt.


Passt besonders gut zu folgenden Strategien:
  • Mauerfußball:
    Wenn man mit vielen Spielern tief steht, muss der Gegner mehr Spieler in hohe Zonen bringen, um den Abwehrblock zu knacken. Dadurch bleiben ihm weniger Spieler zur defensiven Absicherung übrig. Mit anderen Worten: Es gibt für einen selbst nach Ballgewinn viel Platz weit vorne. Durch Bolzen bekommt man den Ball sofort in diese Räume.
    Das Problem ist, dass diese Bälle selten kontrolliert nach vorne kommen. Dadurch ist der Gegner in solchen Situationen grundsätzlich im Vorteil. Die eigenen Offensivspieler müssen einen in der Regel schwierig zu verarbeitenden Ball verarbeiten, während es dem Gegner genügt, den Ball irgendwie zu klären. Dazu kommt, dass man fast immer deutlich in Unterzahl ist.
    Um es den eigenen Spielern etwas einfacher zu machen, sollte man möglichst klare Angriffsrouten einrichten, bei denen man wenige Spieler besonders fokussiert, während der Rest meist hinter dem Ball bleibt. Dazu sollte man ein striktere Dynamik wählen. Die beiden typischen Varianten sind:
    • einen Target Man zu nutzen, der unkontrollierte Bälle festmachen und ablegen kann. Dazu wählt man einen Mittelfeld-Runner (evtl. auch im OM), der schnell aufschließt und sich anspielbar macht, und einen schnellen Spieler, der in die Tiefe startet, um hinter die Abwehr zu kommen und dann alleine aufs Tor zurennt oder Flanken auf den Target Man schlagen kann. Mit dieser simplen Offensivstrategie hat Darmstadt mit einem heillos unterlegenen Kader in der BuLi die Klasse gehalten. Man braucht dafür allerdings einen großen kräftigen Stürmer, der nicht frustriert aufgibt, wenn er die ersten drei Duelle gegen seinen Gegenspieler verliert.
    • direkt einen Spieler in die Tiefe schicken. Dazu nutzt man in der Regel entweder einen Poacher oder einen durchsetzungsfähigen offensiven Außenbahnspieler. Bei letzterem bietet sich zusätzlich die Anweisungen "Clear Ball to Flanks" an "Exploit the Flank" auf der Seite des Spielers an. Die Taktik funktioniert allerdings generell nur, wenn die gegnerische Abwehr relativ hoch steht. Gerade auf niedrigem Niveau kann diese Herangehensweise recht potent sein, weil Abwehrspieler sich dort gerne mal bei langen Bällen verschätzen und der eigene Stürmer dann schnell mal alleine aufs Tor zurennt.
  • Gegenpressing-Fokus:
    Hier nutzt man im Falle einer Bolztaktik aus, dass der Gegner den langen Ball in der Regel unter Kontrolle bekommen möchte, um nach vorne spielen zu können. Man setzt ihn dann sofort hoch unter Druck. So will man entweder Fehler oder lange Bälle provozieren. Man zwingt den Gegner dann in ein Bolzduell, auf das man selbst besser vorbereitet ist. Der HSV unter Gisdol dürfte das aktuelle Paradebeispiel dafür sein, auch Hasenhüttels Ingolstadt hat das ziemlich extrem betrieben. Auch Schmidt-Leverkusen,und RaBa Leipzig nutz(t)en das immer wieder mal.
    Das Ganze ist im FM (vor allem 2017) recht schwierig umzusetzen, da Pressing und Gegenpressing nicht besonders gut umgesetzt sind und man viel Feintuning betreiben muss, um die Restverteidigung bei überspieltem Pressing halbwegs stabil zu bekommen. In Reinform nichts für Anfänger.
    Die abgemilderte und im FM gut umsetzbare Variante ist der Fokus auf zweite Bälle. Hier spielt man meist mit relativ hoher Abwehr und setzt im zentralen Mittelfeld auf robuste und fleißige Spieler mit eher umtriebigen Rollen (einen haltenden sollte man aber immer haben), die die geklärten langen Bälle aufsammeln. In der Regel wird das mit direktem Passspiel verbunden.
  • Gebolzt wird außerdem bei der Brechstange. Dort versucht man, über Offensivpräsenz und Intensität Abschlüsse zu erzwingen. Die haben aber meist eine eher geringe Chance, auch verwertet zu werden. Sollte dementsprechend nur in Notsituationen genutzt werden, weil sie auch extrem konteranfällig ist.

Anpassungen im Spiel
Langholzsysteme sind meist nicht sehr flexibel, deswegen sind die Anpassungsmöglichkeiten eher gering, wenn man nicht die Strategie ändern will.
Falls man einen Zielspieler nutzt, der in der Partie untergeht, kann es helfen, ihn gegen einen anderen Abwehrspieler zu stellen, gegen den er bessere Chancen hat.
Für offensivere Varianten bei Rückstand kann man eigentlich nur auf eine offensivere Formation und Taktik wechseln, solange man keinen Plan B hat, einfach um die hohe Präsenz zu erhöhen. Defensiv dann umgekehrt, wobei man natürlich riskiert, keine Konter mehr fahren zu können, da man eventuell die dafür angelegte Route kaputt macht. Und Entlastung ist generell wichtig, um nicht zu tief nach hinten gedrängt zu werden.


2. Den Flügel herunterspielen

Dies dürfte die einfachste unter den "konstruktiven" Aufbaustrategien sein. Die Innenverteidigung spielt früh auf den Außenverteidiger oder offensiven Außen und dann versucht man sich über den Flügel durchzuspielen. Der ballnahe ZM und Stürmer rücken dann zur Unterstützung mit auf die Seite hinüber, um zu unterstützen. Das kann erstaunlich effektiv sein, wenn man es gut spielt. Allerdings muss man gut aufpassen, dass einen der Gegner nicht auf dem Flügel isoliert. Wenn er auf dem Flügel eine Überzahl herstellt und die Wege ins Zentrum kappt, spielt man sich fest. Im Endeffekt muss man ja irgendwann ins Zentrum kommen, denn da steht das Tor. Und unter Bedrängnis Flanken in einen mit Gegenspielern vollgepackten Strafraum zu schlagen ist wenig erfolgsversprechend. Man sollte deshalb immer darauf achten, dass es genug Unterstützung gibt und man Möglichkeiten besitzt, im passenden Moment zu verlagern.

Vorteile:
  • recht simpel zu spielen, erzeugt bestenfalls einfachen Raumgewinn,
  • wenig riskant, da Ballverluste meist auf dem Flügel und damit weit weg vom eigenen Tor passieren.

Nachteile:
  • einfach durchschaubar,
  • Gefahr, am Flügel isoliert zu werden, besonders, wenn der Gegner das Zentrum dicht macht und den Weg ins Zentrum versperrt.

Bietet sich an, wenn:
  • man schnelle und technisch ordentliche Außenbahnspieler hat (von denen pro Seite,
  • man im zentralen Mittelfeld mehr Fleiß als Kreativität hat, wobei man zumindest einen halbwegs spielstarken zentralen Spieler haben sollte (notfalls der zweite Stürmer),
  • man ohnehin seinen Fokus auf Konter über die Flügel legt.

Erzeugt man im FM, indem man:
  • "Exploit the Flanks" aktiviert,
  • eine Mentalität zwischen Counter und Control wählt
  • am besten breit stehende offensive Außen nutzt oder je nach Mentalität die Breite hochstellt (aufpassen, dass die Verbindungen ins Zentrum nicht abreißen!). Es müssen nicht zwingend Winger sein, aber sie sollten in Ballbesitz nicht zu weit einrücken, um den zentralen Offensiven nicht den Platz wegzunehmen,
  • den Außenverteidigern eine Support-Duty gibt, damit der offensive Außen etwas Hilfe bekommt,
  • einen zentralen Kreativspieler aufstellt, der im Zweifelsfalle verlagern kann. Am besten eignet sich mMn ein DLP, weil die Route hintenherum meistens frei ist und der Spieler Raum und Zeit hat, einen neuen Angriff zu zu inszenieren, statt dass man dazu gezwungen ist, eine schlechte Spielsituation zuende zu spielen.

Mit dem Tempo muss man etwas herumexperimentieren. Wenn man zu langsam spielt, erzeugt man keine Durchschlagskraft und schlägt nur noch ungefährliche Flanken in einen verbarrikadierten Strafraum, wenn man zu schnell spielt. Wenn man zu schnell spielt, können die Verbindungen ins Zentrum abreißen und man verliert lauter Bälle durch gescheiterte Dribblings. Außerdem hilft es, die Flügel nicht zu eindimensional aufzustellen, also z.B. zumindest auf einer Seite auch mal einen Spieler nach innen ziehen zu lassen.

Passt besonders gut zu folgenden Strategien:

  • Konter und Pass in die Tiefe:
    Wenn man einem Spieler kurz vor der letzten Linie des aufgerückten Gegners einmal die Zeit verschafft, den Blick zu heben, kann er wunderbar Pässe hinter die Abwehr spielen. Die kann dann ein Poacher oder Advanced Forward erlaufen und verwerten. Eignet sich besonders für Außenseiter, wenn der Gegner seine offensiven Flügel weit vorzieht. Falls man einen zweiten zentralen Offensivspieler auf dem Platz hat, sollte das am besten ein beweglicher und halbwegs kreativer Spieler sein, um die Flügel zu unterstützen, während der andere Stürmer an der letzten Linie lauert.
  • Flankenfokus:
    Sollte selbsterklärend sein. Hier bietet sich als zentrale Offensivkombo entweder ein abschlussstarker und ein kopfballstarker Spieler an, oder ein Stürmer der beides kann, zusammen mit einem Kreativen. Kann allerdings gegen tiefstehende Gegner sehr zäh werden.
  • Die Gladbach-Variante:
    Man spielt sich erstmal über außen nach vorne, um den Gegner nach hinten zu drücken. Und dann spielt man vor dem Strafraum ins Zentrum, wo man gleich zwei kreative Offensivleute hat, über die man dann kombinieren kann. Ab da kann man die Außen wieder einsetzen, ohne dort isoliert zu werden. Man muss nur schauen, dass man noch jemanden hat, der auch mal eine Chance verwandeln kann und man sich eben nicht zu hohen Flanken zwingen lässt, für die in dem System eben kein geeigneter Abnehmer da ist.

Anpassungen im Spiel:
Tempo und Rollen/Dutys der Flügelspieler zu ändern dürften so die Standardvariationen sein. Wenn sich die Spieler zu häufig am Flügel festrennen, sollte man mehr Unterstützung im zentralen Mittelfeld zur Verfügung stellen. Das kann je nach Spielsituation ein Spielmacher sein, der Spielsituationen auflösen kann, oder ein Mittelfeldrenner, der für etwas Dynamik sorgt. Oder man reduziert die Breite, um generell mehr Verbindungen ins Mittelfeld zu bekommen. Gerade gegen enge Formationen kann man leicht am Flügel isoliert werden, sodass man  möglichst viel Bewegung und Kreativität einbringen sollte, um sich vom Flügel lösen zu können.



Ich hab versucht, den Abschnitt zum Bolzen optisch etwas aufzubereiten, und werde, soweit möglich, diese Struktur auch für die anderen Aufbaustrategien nutzen.
« Letzte Änderung: 29.August 2017, 16:46:48 von idioteque3 »
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sgevolker

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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #1 am: 23.September 2016, 13:15:22 »

Danke für das erwähnen meiner beiden Treads  :)

Ich bin gespannt wie es weitergeht und find's gut das jemand sich die Mühe macht.

idioteque3

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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #2 am: 23.September 2016, 15:04:14 »

So, der erste größere Teil ist fertig, und ich bin noch nicht mal mit der Abwehr fertig. Ich habe vorne noch einen allgemeinen Teil und auch noch einen kleinen Absatz zur Ballverteilung des Torwarts ergänzt. Ist jetzt doch ziemlich lang geworden. Vielleicht wäre es doch besser, wenn ich das in mehrere Posts aufteile.
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Ryukage

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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #3 am: 23.September 2016, 19:33:27 »

Und ich lese dauernd "Loser-Guide"  :blank:
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"My Mojito in La Bodeguita, my Daiquiri in El Floridita"

E.Hemingway

idioteque3

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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #4 am: 23.September 2016, 20:21:32 »

Und ich lese dauernd "Loser-Guide"  :blank:

Freud'scher Verleser?  ;D Ist mir so noch gar nicht aufgefallen. Da hast du aber natürlich recht, vielleicht sollte ich darüber nachdenken, den Titel zu ändern.
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sgevolker

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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #5 am: 23.September 2016, 20:36:39 »

Ein Guide für looser. Passt doch  :D

Saris

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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #6 am: 29.September 2016, 23:08:18 »

Hilfreich zu erwähnen fände ich auch, dass der Formationsbildschirm lediglich die defensive Aufstellung der Mannschaft anzeigt, wie ich heute gelesen habe. Man kann IFs auch sehr gut als WM(a) abbilden. Diese arbeiten deutlich mehr nach hinten mit, stehen im Angriff aber beinahe exakt so da, wie die IFs.
Dementsprechend spielt eigentlich keine reale Mannschaft der Welt mit Spielern auf AML oder AMR sondern vielmehr mit ML und MR (bis auf Cristiano Ronaldo oder ein paar ganz wenige Ausnahmen vielleicht).
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idioteque3

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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #7 am: 29.September 2016, 23:56:47 »

So ähnlich hab ich das schon drin, sogar den Unterschied zwischen den Außenpositionen habe ich schon drin. Dass man die AM(R/L)-Rollen durch entsprechende Anweisungen auch mit einem WM nachbauen kann, ergänze ich mal. Außerdem, dass in der Realität die meisten Team eben mit Spielern in der Mittelfeldfreihe spielen.

Allgemeines
Es gibt ein paar grundsätzliche Dinge, die man unabhängig vom genauen taktischen Plan immer beachten sollte.
    [...]
    • Die Formation im Taktikscreen beschreibt die Grundformation gegen den Ball. Deswegen sollte man (gerade mit schwächeren Mannschaften), darauf achten, dass sie in der passenden Linie verteidigen. Wenn man gegen den Ball zwei kompakte Viererketten haben will und mit Ball ein 4-2-3-1, sollte man als Formation ein 4-4-1-1 wählen, und den offensiven Flügelspielern mit Ball entsprechend offensivere Anweisungen geben. Außerdem gilt für die Positionen Wing Back und AML/R grob, dass sie nicht auf Höhe der entsprechenden zentralen Mittelfeldspieler (also DM oder OM) verteidigen, sondern eher zwischen den Hauptlinien pendeln. Als Beispiel: Ein Wing Back fällt in der Regel in die Abwehrkette zurück, wenn der Ball auf seinem Flügel ist, wenn der Ball auf dem anderen Flügel ist, steht er in etwas höher, mit Attack Duty teilweise sogar eher auf Höhe des Mittelfelds. Ein AML/R fällt je nach Duty und Attributen auch in die Mittelfeldkette zurück, allerdings erst, wenn der Gegner den Ball schon etwas weiter nach vorne getragen wurde, sonst kann es sein, dass er sich entweder am gegnerischen tiefgebliebenen AV orientiert oder sogar "zockt" und einfach vorne bleibt in der Hoffnung, bei Ballgewinn für zusätzliche Offensivkraft zu sorgen.
Im echten Fußball fallen mir als Beispiele noch Barca und die deutsche Nationalmannschaft ein, wo die offensiven Außen kaum nach hinten arbeiten. Darum hat die deutsche Nationalmannschaft solche Probleme mit den Außenverteidigern. Man braucht auf dem Niveau einen Weltklassespieler auf der Position, um sowohl den gesamten Flügel zuverlässig zu verteidigen als auch Impulse nach vorne zu setzen. Und seit Lahm aufgehört hat, gibt es den nicht mehr.[/list]
« Letzte Änderung: 30.September 2016, 00:22:32 von idioteque3 »
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Saris

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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #8 am: 30.September 2016, 09:11:07 »

Sorry, hatte ich übersehen  :-[.
Die Positionierung hat auch für den anfänglichen Spielaufbau Bedeutung. Wie du schon sagst, steht der AML/R sehr weit vorne. Bei Wechsel des Ballbesitzes ist das ebenfalls der Fall. Wenn man jetzt nicht überragende ZMs hat, die sofort den freien Laufweg für ihn finden, dann ist das sogar eher nachteilig für den Aufbau der eigenen Mannschaft. Meiner Meinung nach taugt das "richtige" 4-2-3-1 eigentlich nur für absolute Spitzenteams. Alle anderen sind auf die ein oder andere Art überfordert.
Was auch noch im echten Fußball bei Formationen wie dem 4-2-3-1 auffällt, ist mindestens einer der ZMs, der sogar eher im DM steht. Eigentlich spielen sie also ein 4-1-3-1-1 (ein DM und ZM) oder ein 4-2-2-1-1 (2 DMs).
Schade finde ich hier, das SI da nicht mitzieht und gefühlt jeden Außenspieler als AMR/L deklariert, der - wenn überhaupt - noch halbwegs gut mit dem MR/ML vertraut ist.
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Tim Twain

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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #9 am: 30.September 2016, 11:27:37 »

Ich dachte der Research wollte das ändern?
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idioteque3

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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #10 am: 30.September 2016, 16:38:28 »

Auf den Aufbau wollte ich eigentlich in der nächsten Aktualisierung näher eingehen. Da spielt es dann ja auch eine Rolle, ob man einen AV oder FV nimmt.
Gegen den Ball stehen aber auch im FM zentrale Mittelfeldspieler mit Defend-Duty tiefer als welche mit höherer Duty. Passt insofern schon grob im FM.
Was aber aus meiner Sicht sinnvoll wäre: Wenn Spieler Positionen, die eng mit ihrer Hauptposition verwandt sind automatisch zu einem bestimmten Grad beherrschen. Ein gelernter AV wird auch akzeptabel FV spielen können, so wie ein DM auch problemlos den defensiven MZ im 4-4-1-1 spielen können müsste.
Echte 4-3-3-, 4-2-3-1- oder 4-2-4-Formationen gibt es in Echt auch schon bei Nicht-Topteams, aber da eher in Verbindung mit hohem Pressing. Aber da sind dann im FM wiederum die Attack-Dutys durch die Bank schlecht geeignet.
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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #11 am: 02.Oktober 2016, 17:42:59 »

Auf den Aufbau wollte ich eigentlich in der nächsten Aktualisierung näher eingehen. Da spielt es dann ja auch eine Rolle, ob man einen AV oder FV nimmt.
Gegen den Ball stehen aber auch im FM zentrale Mittelfeldspieler mit Defend-Duty tiefer als welche mit höherer Duty. Passt insofern schon grob im FM.
Was aber aus meiner Sicht sinnvoll wäre: Wenn Spieler Positionen, die eng mit ihrer Hauptposition verwandt sind automatisch zu einem bestimmten Grad beherrschen. Ein gelernter AV wird auch akzeptabel FV spielen können, so wie ein DM auch problemlos den defensiven MZ im 4-4-1-1 spielen können müsste.
Echte 4-3-3-, 4-2-3-1- oder 4-2-4-Formationen gibt es in Echt auch schon bei Nicht-Topteams, aber da eher in Verbindung mit hohem Pressing. Aber da sind dann im FM wiederum die Attack-Dutys durch die Bank schlecht geeignet.

Mit der Meinung bist du nicht allein. Ich habe erst vor zwei Tagen darüber nachgedacht, ob es im gesamten FM auch nur einen Spieler gibt, der NUR FVR spielen kann. Dürfte es eigentlich nicht, da Flügelverteidiger im Grunde nur eine Abwandlung von Außenverteidigern sind. Im Gegensatz dazu gibt es aber etliche Außenverteidiger, die nicht als Flügelverteidiger spielen können. (Können natürlich schon, aber im Sinne von "nur ein roter Kreis vorhanden")
Es gibt Positionen, bei denen es sinnvoll ist, dass ein Spieler nur diese eine beherrscht. Dazu gehören für mich (neben Torhütern, versteht sich) Mittelstürmer, Innenverteidiger, sowie, mit Abstrichen, Flügelstürmer und Zehner. Aber speziell der Flügelverteidiger ist keine Position für sich, sondern eine Abwandlung einer anderen Position. Den müsste eigentlich jeder Außenverteidiger, zumindest auf seiner Seite, halbwegs beherrschen.
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Tim Twain

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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #12 am: 02.Oktober 2016, 18:10:06 »

Der Flügelverteidiger ist ja im Prinzip die Mischung von Außenverteidiger und Außenmittelfeld in einer Position. Es ist finde ich taktisch schon kein so geringer Unterschied, ob man eine der beiden Positionen oder eben im Prinzip beide in einem spielen muss.
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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #13 am: 02.Oktober 2016, 18:34:45 »

Der Flügelverteidiger ist ja im Prinzip die Mischung von Außenverteidiger und Außenmittelfeld in einer Position. Es ist finde ich taktisch schon kein so geringer Unterschied, ob man eine der beiden Positionen oder eben im Prinzip beide in einem spielen muss.
Das gilt inzwischen auch mehr oder weniger für normale Außenverteidiger. Der Flügelverteidiger muss nicht ganz so viel nach hinten arbeiten, aber ansonsten unterscheidet der generelle Aufgabenbereich nicht so sehr von einem offensiven AV. Ein offensiv schwacher gelernter AV ist dann dementsprechend kein guter FV, aber rein vom taktischen sollte er die Rolle spielen können.
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micha72

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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #14 am: 07.November 2016, 16:09:56 »

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und habe mit den FM 2017 gekauft. Habe vorher die EA-Reihe gespielt. Meine Frage wäre:

Gibt es eigentlich auch hier fertige Taktik bzw. Trainingspläne zum Download?

Grüße
micha72
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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #15 am: 07.November 2016, 17:14:21 »

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und habe mit den FM 2017 gekauft. Habe vorher die EA-Reihe gespielt. Meine Frage wäre:

Gibt es eigentlich auch hier fertige Taktik bzw. Trainingspläne zum Download?

Grüße
micha72

Nö.
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Tim Twain

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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #16 am: 07.November 2016, 18:06:34 »

Taktik gibts aber vermutlich relativ bald im Workshop

Auch wenn ich empehlen würde selbst zu basteln, da es wirklich Spaß macht :)
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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #17 am: 07.November 2016, 19:05:58 »

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und habe mit den FM 2017 gekauft. Habe vorher die EA-Reihe gespielt. Meine Frage wäre:

Gibt es eigentlich auch hier fertige Taktik bzw. Trainingspläne zum Download?

Grüße
micha72


Um es mal netter rüberzubringen :D . Ja gibt es ABER ich würde mir lieber eine selber basteln. Sonst kannst du das Spiel eigentlich in die Tonne werfen.
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OH RWE, Wir lieben DICH, weil es für uns, nichts schönres gibt!!!

jimjay203

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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #18 am: 16.November 2016, 11:56:40 »

Klasse Guide soweit! Ich freue mich auf die Fortsetzung
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Re: Wie erstellt man eine stabile Taktik? Ein loser Guide
« Antwort #19 am: 16.November 2016, 12:39:03 »

Danke! Ich mach bald auch mal weiter. Erst hatte ich zwischendrin viel zu tun und dann hab ich den Thread ehrlich gesagt vergessen  :-\.
Heute und morgen habe ich etwas Zeit, da komme ich vielleicht dazu.
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