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Autor Thema: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story  (Gelesen 7468 mal)

Bayernfahne

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #20 am: 14.Januar 2017, 18:31:59 »

Ich hatte mich schon gewundert!  :o Da man jetzt wieder kommentieren kann, hier meine PK-Frage(n)

1.
Herr Smith, Sie sind in der Bundesliga ein weitestgehend unbeschriebenes Blatt. Für welche Spielphilosophie stehen Sie oder anders gefragt: wie sieht in Ihren Augen der perfekte Fußball aus?

2.
Die zweite Frage knüpft nahtlos daran an. Glauben Sie, dass diese Art Fußball zu spielen mit dem aktuellen Schalker Kader möglich ist oder planen Sie größere Transfer Aktivitäten?

3.
Viele große Namen sind schon auf Schalke gescheitert, gefühlt blieb kaum ein Trainer länger als anderthalb Jahre im Amt. Wieso glauben Sie, dass ausgerechnet Sie der richtige Mann für diesen Verein sind?
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Ich kann, dass ich nichts kann.

MapleLeaf

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #21 am: 14.Januar 2017, 23:13:22 »

Macht Spaß, der Story zu folgen. Ich bin gespannt, in wie weit die Rolle im Manager-Alltag durchklingen wird. Welche Vereine hat Piet Smith früher eigentlich trainiert?

Frage: Man munkelt, dass Sie vor allem wegen der guten Bezahlung bei Schalke unterschrieben haben aber an der Arbeiterstadt Gelsenkirchen nichts finden. Wo werden Sie Ihren Lebensmittelpunkt haben? In Gelsenkirchen, Düsseldorf oder gar weiterhin in Hamburg?

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Burny

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #22 am: 15.Januar 2017, 11:21:26 »

Die Hausbesichtigung
Kapital 5

Die nächsten Tage waren von Hausbesichtigungen und Telefonaten geprägt und so verstrichen die Stunden ein ums andere Mal, während ich auf die Zusage von Herrn Tönnies wartete. Die Verträge hatte ich bereits zu meinem Agenten Tony geschickt, welcher sich um alle weiteren Formalitäten kümmern sollte, schließlich hatte ich weitaus wichtigeres zu tun, als mich mit derartigem Papierkram herumzuschlagen.
Da Julius heute in der Uni unterwegs war und sich den Campus anschauen wollte, nutzte ich die Zeit um mir eine weitere Immobilie anzuschauen.
Der Termin war für 14:00 Uhr ausgemacht und so wartete ich selbstverständlich pünktlich wie die Maurer auf mein Gegenüber.
Ich war gerade damit beschäftigt meinen Blick durch den Gartenzaun in den Vorgarten schweifen zu lassen, da ertönte hinter mir eine weibliche Stimme.

„Guten Tag, Sie müssen Herr Smith sein?“
Heiliger Strohsack, das warten schien sich gelohnt zu haben, eine geschätzt Mitte Zwanzig, blonde, gutaussehende Maklerin stand vor mir und lächelte mich an.

„Piet Smith, schön ihre Bekanntschaft zu machen.“
Ich zupfte schnell meinen Mantel zurecht und lächelte freundlich zurück.

„Monika Lehmann, das Vergnügen ist ganz meinerseits.“
Sehr sympathisch die junge Dame, aber gut, was sollte man auch erwarten, sie stand einem gutaussehenden, im besten Alter seines Lebens stehenden Mann gegenüber. Ich warf einen flüchtigen Blick in die Scheibe eines geparkten Autos, während Monika etwas in ihrer Tasche suchte.
Ja, die Glatze war poliert, kein Makel, der drei-Tage- Bart war gekonnt gestutzt und meine Armani Brille rundete mein maskulines Aussehen perfekt ab. Das weinrote Hemd und mein schwarze Hugo Boss Hose trugen ihr übriges dazu bei, mich unwiderstehlich wirken zu lassen.
Selbstgefällig schob ich meine Brille ein Stückchen höher und widmete mich wieder ganz meiner  netten Gesprächspartnerin, welche ebenfalls fertig war und das Exposé aus ihrer Tasche gekramt hatte.

„Hr. Smith, wenn Sie möchten ...“
Ich unterbrach sie sanft.

„Fr. Lehmann, nennen Sie mich einfach Piet, wir sind hier ja nicht bei der Staatsanwaltschaft.“
Ich nickte ihr zu.

„Gut Piet, dann würde ich sagen, auf geht’s,“
Ein wenig selbstgefällig die Dame, schließlich hätte sie mir ebenfalls das per du anbieten können, aber sei es drum.

Angekommen im Flur machte ich erst einmal große Augen. Eine wirklich schöner offener Raum. Gleich zu Beginn eine Wendeltreppe mit edlen Verzierungen und ein deckenhoher Spiegel zierten diesen Raum. Die weißen Tapeten und der tief hängende Kronleuchter rundeten das Bild ab.

„Dieses Haus verfügt über 3 Schlafzimmer, 2 Bäder und als Highlight möchte ich ihnen am Ende der Besichtigung noch den Wellnessbereich im unteren Stockwerk des Hauses präsentieren.“
Alle Achtung, das Haus schien etwas zu bieten zu haben, die Maklerin passte also vorzüglich zu dieser Besichtigung und so schlenderte ich ihr- ab und an mit gaffendem Blick- hinterher und besichtigte die Räumlichkeiten.

„Ein wirkliches Schmuckstück haben Sie da ausgegraben Fr. Lehmann, ich bin wirklich beeindruckt!“
Ich klopfte ihr anerkennend auf die Schulter – nun gut, vielleicht suchte ich auch in dieser Situation einfach nur ein wenig Körperkontakt.

„Vielen Dank Mr. Smith.“
Mit einer schnellen Bewegung entfernte sie meine Hand von ihrer Schulter und lächelte mich an.

Ich wollte gerade zur Höchstform auflaufen und meinen Charme auspacken, um Monika doch noch von meiner Person zu überzeugen, da klingelte mein Handy und unterbrach die schöne Atmosphäre.

„Verzeihen Sie die Störung, einen kurzen Augenblick bitte.“
Es war Tony, mein Agent hatte also Neuigkeiten.

„Piet Smith -  Startrainer und Verhaltenspsychologe – wie kann ich Ihnen helfen.“
Oh ja, die dicke Nummer würde bei Monika sicher ziehen, ich zwinkerte ihr zu, während ich den Anruf entgegen nahm.

„Piet, was soll der Quatsch, ich bin es Tony!“
Genervt und leicht verwirrt antwortet Tony auf meine Begrüßung.

„Tony, gibt es Neuigkeiten?“
Ich hatte mich in eines der Schlafzimmer zurückgezogen und konnte nun wieder ganz ich selbst sein.

„Ich wollte dir nur gratulieren, einzig und alleine deine Unterschrift fehlt noch, dann wollen sie dich morgen als neuen Trainer vorstellen. Es scheint als hättest du beim Bewerbungsgespräch eine gute Figur gemacht!“
Ich war mir gerade nicht sicher ob Tony wusste mit wem er sprach, aber es war doch selbstverständlich, dass ich zu überzeugen wusste.

„Also gut, dann fax mir die Verträge bitte ins Parkhotel, ich werde mich umgehend drum kümmern.“
Es war also spruchreif und ich konnte nun mit geschwollener Brust und voller Stolz zurück zu Monika und ihrem versprochenem Highlight, dem Wellnessbereich,zurückkehren.

„Hr. Smith, da sind Sie ja wieder. Wie Sie sich sicher vorstellen können ist meine Zeit begrenzt! Ich würde vorschlagen wir beeilen uns jetzt ein bisschen.“
Was eine harte Nuss dachte ich mir im Stillen, selbst meine Einleitung des Telefonats hatte mir keine Bewunderung in ihren Augen verschafft, aber sei es drum, wenn ich es mir so recht überlegte, gefiel mir die Gangart der Dame  sowieso nicht, ein wenig zu „entenhaft“ würde ich es vorsichtig formulieren.

„Also gut, fahren Sie fort!“
Ich nickte und folgte ihr ein wenig beleidigt Richtung Wellnessbereich und anschließend in den Garten.

„Gut Hr. Smith, schauen Sie sich das Exposé gerne noch einmal zuhause an und melden Sie sich dann einfach in unserem Maklerbüro, sollten Sie weiterhin Interesse an diesem Objekt bekunden.“
Ich lächelte ihr freundlich zu, sparte mir das Händeschütteln zum Abschied und dachte nur insgeheim, dass diese eingebildete Pute ganz sicher nicht die Provision aus meiner Tasche für sich einstreichen dürfte. Ein wenig mehr „Einsatzfreude“ hätte ich mir dann doch von ihr gewünscht!


Immer noch leicht genervt durch den Misserfolg des Vormittages machte ich mich nun wieder ans Wesentliche. Es lag schließlich noch einiges an Arbeit vor mir, bevor ich die neue Trainerstelle mit voller Kompetenz bekleiden konnte und so schaltete ich meinen Laptop ein und verschaffte mir einen weiteren Überblick über die Mannschaft:

Mittelfeld:




Kurzbeschreibung: Der Franzose scheint ohne Zweifel ein echtes Arbeitstier zu sein. Seine Ausdauer gepaart mit seinen weiteren physischen Werten sprechen für ihn. Dazu kommt eine gehörige Portion Teamwork und auch mit präzisen Tacklings scheint er glänzen zu können. Je nach künftiger Aufstellung ist er in meinen Augen ein perfekter Sechser mit Entwicklungspotential.




Kurzbeschreibung: Mit seinen 22 Jahren macht Johannes auf dem Platz schon einen ziemlich soliden Eindruck. Seine Effektivität beim Passspiel macht ihn trotz seiner eher defensiven Ausrichtung zu einer guten Umschaltzentrale. Sein größtes Manko sehe ich derzeit allerdings in seiner fehlenden Nervenstärke. Er ist zwar noch jung, doch würde ihm ein wenig mehr Abgeklärtheit gut zu Gesicht stehen, möchte er doch dauerhaft in der Startelf stehen.




Kurzbeschreibung:
Leon ist ohne Frage ein Spieler mit viel Potential, allerdings ist er von seinen technischen Werten her noch ausbaufähig. Durch seine offensivere Ausrichtung erwarte ich mir gerade im puncto Abschluss, Dribbling und Passen noch eine Steigerung, bevor er zu einem Schlüsselspieler für unseren Verein werden könnte.




Kurzbeschreibung: Beidfüßig, abschlussstark, technisch versiert und mit einer gehörigen Portion Übersicht ausgestattet sehe ich Maximilian ganz klar als Dirigenten auf dem Platz. Trotz seines jungen Alters gehe ich fest davon aus, dass er die von mir zugespielten Noten in wunderschöne Klänge auf dem Platz umsetzen wird. Einzig und alleine der Mut noch mehr erreichen zu können als er ohnehin schon leisten kann, bremst ihn noch ein wenig aus. Aber gut, nun bin ich ja da!




Kurzbeschreibung:
Nabil ist ebenfalls ein noch junger Spieler in unserem Mittelfeld. Derzeit beehrt er uns durch eine Leihe von Tottenham, allerdings stollten wir erst einmal seinen Leistungen abwarten, um beurteilen zu können, ob sich eine zukünftige Ablöse lohnen würde. Er passt zwar gut ins Profil und auch seine Eigenschaften als Box to Box Spieler spielen uns in die Karten, jedoch sehe ich ihn ähnlich wie Baba eher als Edeljoker, wenn auch mit mehr Einsatzminuten.




Kurzbeschreibung: Sidney Sam ist der geborene Spieler für Spiele in welchen die Brechstange ausgepackt werden muss. Seine Weitschüsse können eine wahre Waffe sein und auch wenn seine weiteren technischen Werte nicht gerade in den Himmel zu loben sind, so sehe ich ihn derzeit als soliden Backup, der in engen Spielen sicher das ein oder andere Mal den Unterschied ausmachen könnte.




Kurzbeschreibung: Einen weiteren interessanten Spieler haben wir mit Schöpf im Kader. Der Österreicher ist variabel einsetzbar und zeichnet sich durch seine nach innen ziehende Haltung aus. Gepaart mit einem guten Dribblingwert erhoffe ich mir das ein oder andere Tor von ihm. Lediglich seine Flanken lassen zu wünschen übrig und gerade mit einem Huntelaar in der Sturmspitze sollte dieses Defizit noch behoben werden.




Kurzbeschreibung: Auf der linken Seite ist Konoplyanka derzeit unser einzig richtig ausgebildeter Spieler. Nichts desto trotz hat er in Choupo- Moting einen starken Konkurrenten und es bleibt abzuwarten, wie er sich in seiner ersten Saison bei uns schlagen wird. Seine mentalen Werte sind ebenfalls noch sehr mager, aber ab jetzt hat er ja nicht nur einen neuen Trainer, sondern auch gleich einen Verhaltenspsychologen an seiner Seite. Ich sehe dem Ganzen also positiv entgegen.


Eigentlich hatte ich gerade vor mir noch die restlichen Spieler genauer anzuschauen, da vibrierte erneut mein Handy.

Noch leicht in Gedanken versunken nahm ich ab.
„Piet hier,Hallo?“

„Ich bins nochmal. Ich wollte dich nur nochmal an die Pressekonferenz für morgen erinnern die Hr. Tönnies bekanntgegeben hat. Um 15:00 Uhr soll der Spaß beginnen, möchtest du dass ich als dein Agent ebenfalls mit von der Partie bin, ich würde dann jetzt gleich noch einen Flug buchen.“
Eine nette Geste von Tony, dass er mich an die PK erinnerte, allerdings brauchte ich für diesen Auftritt kein Kindermädchen und so sagte ich ihm ab und bedankte mich dennoch für sein großzügiges Angebot.

Nach all dem Erlebten am heutigem Tage fiel ich nach einem entspannten Abendessen mit Julius erschöpft ins Bett.

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

An dieser Stelle nochmal ein Dankeschön für das positive Feedback und auch die PK- Fragen!

@MapleLeaf: Deine erste Frage wird im Laufe der Story noch aufgedeckt! ;)

Dann noch einen schönen Sonntag, der nächste Teil inklusive PK folgt dann morgen! :)
« Letzte Änderung: 15.Januar 2017, 13:02:25 von Burny »
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Leland Gaunt

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #23 am: 15.Januar 2017, 12:43:50 »

Bentaleb ist von den Spurs geliehen ;)

Meine Frage für die PK:
Was verbinden Sie mit dem Mythos vom Schalker Markt :P
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Nazario_R9

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #24 am: 15.Januar 2017, 13:07:59 »

Sehr coole Story bisher :)
Würd mich freuen irgwann auch zu erfahren wo Smith als Spieler denn so tätig war und welche Erfolge er da vorzuweisen hat.
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Burny

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #25 am: 15.Januar 2017, 13:11:07 »

@Leland: Ohje, shame on me!  :angel: Wurde geändert! Was deine PK Frage angeht, du machst es mir wirklich nicht leicht, aber gut, Mr. Smith wird schon eine Antwort parat haben ;)

@Marci: Versprochen, ein klein wenig mehr Einblick in seine Vergangenheit wird noch kommen!
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MapleLeaf

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #26 am: 15.Januar 2017, 14:42:46 »

Geis die Nervenstärke abzusprechen, halte ich für gewagt.  :police:
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Burny

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #27 am: 16.Januar 2017, 16:31:13 »

Die Pressekonferenz
Kapital 6


Es war soweit, alles war bereits angerichtet zum Showdown. Die Pressekonferenz konnte nun starten und alle im Raum warteten bereits gespannt auf den neuen Kandidaten, welcher das Traineramt auf Schalke in Zukunft bekleiden sollte.
Das Podium war noch leer, allerdings saßen die Journalisten und Reporter bereits mit Stift und Papier bewaffnet auf ihren Plätzen. Einige hatten auch neumodisch ihr Tablet dabei, heutzutage musste ja schließlich niemand mehr in der Lage sein einen Stift zu halten.

Als ich mit Herrn Tönnies, Herrn Heidel und ein paar weiteren Leute aus dem Verein das Podium betrat, kehrte Stille ein. Lediglich in der letzten Reihe war noch ein fetter Reporter dabei sein Pausenbrot zu verspeisen, sein Papierrascheln konnte man bis nach vorne hören.
Es folgte ein kurzes Blitzlichtgewitter und anschließend, nachdem wir Platz genommen hatten, übernahm Herr Spiegel das Wort. Er war als Pressesprecher der heutigen Konferenz dabei, um das Theater einzuleiten.
Er stellte alle wichtigen Personen neben mir vor, wobei ich mich fragte, warum er Herrn Tönnies noch vorstellen musste? Jeder Journalist hier im Raum sollte diesen Namen kennen. Erst recht, da nette Pappschildchen vor uns aufgestellt waren, welche klar und deutlich signalisierten welche Person wo saß, aber gut, wenn es ihm Spaß machte, sollte er uns nur vorstellen.

„Auch von meiner Seite aus nochmals vielen Dank dass Sie alle zur heutigen Pressekonferenz erschienen sind.“
Clemens übernahm nun das Gespräch.

„Wie Sie sicher mitbekommen haben sind wir bei unser Trainersuche fündig geworden und stolz drauf ihnen heute unseren neuen Vereinstrainer vorstellen zu dürfen.“
Er deutete in meine Richtung.

„Piet Smith hat uns durch seine offene Art und seine Geradlinigkeit überzeugen können, der richtige Mann für den Job zu sein und wir sind guten Gewissens mit ihm die nächsten Jahre über viele Erfolge auf Schalke feiern zu können!“

Er wirkte überzeugt, machte seine Sache gut und einige Reporter brachten sogar ein bisschen Beifall hervor.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, in welcher Clemens vom Club, meiner Person und seinen Zielen sprach, war ich an der Reihe. Ich sollte mich vorstellen und anschließend den Journalisten Frage und Antwort stehen.

„Guten Tag, schön das ich nun auch das Vergnügen bekomme mich Ihnen persönlich vorstellen zu können. Ich denke allzu viele Worte brauche ich nicht, Hr. Tönnies hat ja bereits den Großteil zu meiner Person vorweggenommen.“

Es gab das erste Gelächtern. Doch es stimmte. Clemens hatte mehr über mich erzählt, als ich es vermutlich selbst getan hätte.

Ich ging davon aus, dass das Gelächter die Atmosphäre ein wenig gelockert hätte, doch da hatte ich mich geirrt, schon der erste Medienvertreter sollte mich eines Besseren belehren und schoss gleich mit seiner ersten Frage los, nachdem wieder Stille eingekehrt war.

„Herr Smith, ich mache einfach mal den Anfang! Man munkelt, dass Sie vor allem wegen der guten Bezahlung bei Schalke unterschrieben haben, aber an der Arbeiterstadt Gelsenkirchen nichts finden. Inwieweit ist an diesen Spekulationen etwas dran?“
Ein kurzen Augenblick musste ich überlegen und Herr Spiegel schien schon einsatzbereit sein Mikrofon zurechtzurücken, um für mich einzuspringen, doch ich winkte ab.

„Wissen Sie, ich weiß nicht von welcher Kreiszeitung Sie kommen, aber wenn Sie zwischen ihrem Käseblatt und der New York Times wählen könnten, wo würden Sie hingehen? Schalke ist für mich eine Passion und ich bin gewillt hier einiges mit dem Team, den Fans und allen die an uns glauben erreichen zu wollen! Was die Arbeiterstadt angeht, so habe ich hier in Gelsenkirchen als Trainer, nicht als Bürgermeister unterschrieben und bevor ich mich zur Stadt an sich äußern kann, geben Sie mir doch bitte ein paar Wochen um mir ein Bild zu machen.“
Der Reporter schien nicht ganz überzeugt, vor allem das Wort „Käseblatt“ hatte ihm nicht gefallen, allerdings konnte er meiner Antwort scheinbar dennoch etwas abgewinnen.

„Herr Smith, ich hoffe wir können ihren Worten glauben schenken, schon vor Ihnen waren viele Trainer mit großen Ambitionen in diesem Pressekonferenzsaal.“
Er nickte mir zu und schnipste mir eine Münze vor mein Namensschild. Glück dass er in der ersten Reihe saß, ansonsten hätte seine Schnipsaktion auch ins Auge gehen können, dachte ich mir im Stillen.
Ich nahm sein Wurfgeschoss entgegen und schaute es mir an. Es war eine Maple-Leaf-Münze, gut poliert und wohl gepflegt. Ich hoffte inständig, dass diese mir Glück bringen würde und bedankte mich.

Nun war es am nächsten Journalisten mich aus der Reserve zu locken und wie es schien warteten die Kollegen mit Stift und Papier nur darauf mich in ein Fettnäpfchen treten zu lassen.

„Herr Smith, wie mein Kollege vor mir schon erwähnte, waren in diesem Raum bereits einige ambitionierte Trainer. Viele große Namen sind schon auf Schalke gescheitert, gefühlt blieb kaum ein Trainer länger als anderthalb Jahre im Amt. Wieso glauben Sie, dass ausgerechnet Sie der richtige Mann für diesen Verein sind?“
Er grinste mich an.

„Nun ja, ich kann leider nicht in meine Kristallkugel schauen und ihnen erzählen, was in den nächsten 3 Jahren alles passieren wird, aber was ich kann, ist meine Kraft, Energie und Motivation dafür nutzen die mit dem Vorstand vereinbarten Ziele zu erreichen. Mich interessieren keine großen Namen. Auch nicht wer vor mir schon auf dem Trainerstuhl saß und worüber ich mir erst recht keine Gedanken mache, ist wer nach mir auf dem Stuhl sitzen wird, denn das dürfte noch einige Zeit dauern.“
Clemens Tönnies nickte zustimmend.

„Ich würde dann gleich weitermachen wollen.“
Der Reporter schien ein ganz strebsamer Zeitgenosse zu sein, er hatte gleich noch eine weitere Frage in petto.

„Herr Smith, für welche Spielphilosophie stehen Sie oder anders gefragt: wie sieht in Ihren Augen der perfekte Fußball aus?“
Eine interessante Frage.

„Ich denke der perfekte Fußball ist relativ. Natürlich, ich favorisiere in erster Linie einige Arten des Spiels wie den vertikalen Fußball, jedoch ist in meinen Augen das wichtigste dem Gegner nicht nur eine Art zu präsentieren, sondern facettenreich agieren zu können.Meine persönliche Spielphilosophie richtet sich nicht nur nach meinen Interessen, sondern auch nach dem Spielermaterial, daher bin ich davon überzeugt, dass Sie in wenigen Wochen eine konkrete Antwort auf dem Platz sehen werden!“
Ich musste zugeben, die Pressekonferenz war nicht ansatzweise so entspannend wie ich zu Beginn gehofft hatte.

„Herr Smith eine letzte Frage noch. Glauben Sie, dass es  mit dem aktuellen Schalker Kader überhaupt  möglich ist facettenreich agieren zu können oder planen Sie größere Transfer Aktivitäten?“
Ich konnte merken, wie mein Geduldsfaden nun immer kürzer und mein Glas Wasser immer leerer wurde, ich konnte also nicht mehr allzu oft mit einem beherzten Schluck einige Sekunden herausschlagen.  Der Reporter machte generell den Eindruck als würde er gleich seine „Bayernfahne“ rausholen wollen um die Münchner Hymne zu singen; ganz nach dem Motto wir spielen den perfekten Fußball und kaufen uns das Team passend zusammen.

„Nun ja...“
Ich begann mich zu räuspern.

„Ich beschäftige mich nun seit einigen Tagen exzessiv mit dem Schalker Kader und ich bin davon überzeugt, dass das vorhandenen Spielermaterial einiges an Qualität aufweist. Natürlich kann es noch zu Transferaktivitäten kommen, allerdings sehe ich dies nicht als Voraussetzung um erfolgreich in der Bundesliga oben mitspielen zu können.“
Es war vollbracht, der Reporter schien Ruhe zu geben, zumindest machte er im Moment keine Anstalten eine weitere Frage hinterherschieben zu wollen und so drehte sich das Karussell weiter und der Nächste kam an die Reihe.

„Herr Smith, Schalke zählt mit Bayern und Dortmund zu den Titelkandidaten. Wird Schalke diese Saison endlich Deutscher Meister?“
Der Typ musste einen Schatten haben, fragte er mich doch jetzt allen Ernstes, ob wir diese Saison Meister werden würden. Ich ballte die Faust und riss mich zusammen.

„Natürlich werden wir Meister, die nächsten 3 Jahren in Folge werden wir Meister und holen noch 2 mal die Champions League!“
Ich merkte wie ich mich in Rage redete und versuchte einzulenken.

„Überlegen Sie doch selbst einmal. Es ist natürlich unser Ziel den Topclubs in Deutschland Paroli zu bieten und ich sehe uns auch auf einem sehr guten Weg dahin, allerdings möchte ich hier keine leeren Versprechen abgeben und Ihnen das blaue vom Himmel versprechen. Wir werden mit aller Kraft und voller Konzentration versuchen uns als Titelkandidat ins Gespräch zu bringen, doch zuvor liegt noch ein wenig Arbeit vor uns und wenn wir in der Winterpause auf einen der ersten 3 Plätze liegen, dann können Sie mir gerne noch einmal die selbe Frage stellen.“
Leicht angesäuert leerte ich mein Glas und wartete auf den nächsten Störenfried.

„Herr Smith...“
Es erhob sich ein wirklich alt aussehender Mann. Sein Zeigefinger überragte fast seinen Mittelfinger. Mal ganz zu schweigen von der Körpergröße, welche ihn größer wirken ließ als einen Basketballspieler. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich tippen Leland Gaunt höchst persönlich ist Stephen Kings Roman entflohen um mich nun heimzusuchen und ganz daneben sollte ich nicht liegen.

„...was verbinden Sie mit dem Mythos vom Schalker Markt“
Oh ja, er war wirklich ein alter Bösewicht. Ließ mich eiskalt auf meiner ersten Pressekonferenz ins Messer laufen.

„Wissen Sie...“
Ich wollte gerade die voll Breitseite auspacken und ihm erzählen, was man früher alles mit Leuten auf dem Markt gemacht hatte, die einem auf die Eier gingen, wie beispielsweise mit faulem Obst bewerfen. Und wenn er gerne etwas zu Mythen und anderen Geschichten hören will, dann würde ich ihm auch liebend gerne den Roman „In einer kleinen Stadt“ vorlesen, vielleicht würde er dann ein wenig besser verstehen für wen ihn die Leute halten mussten.
Doch ehe ich mich verbal entleeren konnte beendete Clemens das Theater.

„Bitte, sehen Sie es Herrn Smith nach, er ist erst seit einigen Tagen hier auf Schalke und wir sind ihm mehr als dankbar, dass er sich so schnell vorstellen konnte die freie Trainerstelle zu übernehmen. Ich denke in einem halben Jahr wird er Ihnen auch beantworten können, was der Mythos vom Schalker Markt ist, jedoch hat er derzeit andere Aufgabe von höherer Priorität zu erledigen.“
Er grinste in die Menge und nickte mir anschließend zu.

„Ich danke Ihnen für ihr Erscheinen und erkläre die heutige Pressekonferenz hiermit als beendet.“
Er drehte sein Namensschild auf den Rücken, trank den letzten Schluck seines Wasserglas aus und deutete mir an, dass wir nun das Podium verlassen konnten.
 
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MapleLeaf

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #28 am: 16.Januar 2017, 17:17:17 »

Der Piet und die Schalker Lügenpresse werden wohl keine Freunde.  >:D
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Leland Gaunt

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #29 am: 16.Januar 2017, 23:32:51 »

1A!! 8)

Vielleicht hat Mr. Smith diese ominöse Maple Leafs Münze ja auch nur bekommen, damit er jemandem einen Gefallen erweist.
Zum passenden Zeitpunkt...irgendwann... ???
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FMGaunt

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #30 am: 17.Januar 2017, 12:56:09 »

Sehr schön geschrieben mal wieder, macht Spaß! Diese bösen Reporter aber auch...  ;)
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Ich kann, dass ich nichts kann.

Burny

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #31 am: 19.Januar 2017, 19:51:29 »

Die Innenstadt und neue Freunde
Kapital 7


Die ersten Sonnenstrahlen durchfluteten an diesem Morgen mein Hotelzimmer und ließen mich kurzzeitig erblinden. Noch leicht schlaftrunken torkelte ich ins Bad und unterzog mich der morgendlichen Pflege. Den Bart ein wenig stutzen, die Glatze neu polieren und natürlich durfte die allgemeine Katzenwäsche nicht vergessen werden.
Es war ein herrlicher Tag, die Pressekonferenz lag hinter mir und ich freute mich bereits darauf die Mannschaft kennenzulernen.

Ich wollte den Tag noch genießen, bevor morgen das erste Mannschaftstraining stattfinden würde und so schlenderte ich gedankenverloren in Richtung Innenstadt.
Ich wollte wie in Kindheitstagen ganz einfach ein Negerkussbrötchen zum Frühstück, ich liebte diesen klebrigen Scheiß am Morgen, also versuchte ich eines bei einem kleinen Bäcker in der nächsten Seitenstraße zu ergattern. Ich trat ein und bestellte.

„Guten Morgen, ich hätte gerne ein Negerkussbrötchen!“
Ich schaute den Mann erwartungsfroh an, welcher seine Stirn runzelte, nachdem ich meine Bestellung aufgegeben hatte.

„Wattän dattän?“ antwortete er genervt und so vergrub sich meine Stirn in Falten.
Bitte was hatte er gerade zu mir gesagt? Hotten Totten? Irgendetwas mit Titten? Ich war leicht überfordert und die Gestalt welche mich bediente machte generell einen labilen Eindruck, vielleicht war ich hier einfach nicht an der richtigen Adresse um ein stinknormales Negerkussbrötchen zu bekommen?

„Bitte was haben Sie gerade zu mir gesagt?“
Nun fing der Vogel richtig an zu flattern und ich konnte nur noch Bruchteile verstehen, es schien als hätte der labile Bedienstete wirklich eine Sprachbehinderung. Irgendetwas von Zosche und Zottel faselte er vor sich hin und so beschloss ich kurzerhand das Gespräch mit dem völlig durchgeknalltem Kerl zu beenden.

„Passen Sie auf, nehmen Sie die Zehn Euro hier und suchen Sie sich mal besser einen Logopäden der ihnen weiterhilft. Ihr Genuschel kann ja kein Mensch verstehen und wenn Sie schon dabei sind sich zu verändern, das Ohren anlegen lassen ist in der heutigen Zeit fast kostenlos.“
Ich musste ihm einfach noch eins reindrücken, wer weiß was er alles zu mir gesagt hatte und seine Ohren waren nun einfach nicht zu übersehen. Vor allem, da die Sonnenstrahlen so schön durch die dünne Haut am Ohr schien, konnte ich mir einen derartigen Spruch nicht verkneifen.

Ich verließ also unverrichteter Dinge die Bäckerei und verwarf meinen Gedanken an ein Negerkussbrötchen wieder. Stattdessen entschloss ich mich nun für eine kleine Shopping Tour. Ein neuer Mantel würde mir sicher gut zu Gesicht stehen.

Nach ein paar Minuten in der Innenstadt musste ich jedoch schweren Herzens feststellen, dass weder Hugo Boss, noch Armani oder sonst ein geeignetes Label eine Filiale hier vorweisen konnte und so schaute ich mich hilfesuchend um. Wo ich hinschaute sah ich lediglich H&M, Primark, Takko und sonstige Läden für unterprivilegierte Menschen mit einem Einkommen nahe der Armutsgrenze, aber gut, ich wollte mir meine Stimmung nicht vermiesen lassen und so gab ich klein bei.

Gerade wollte ich mich nach einer Alternative umsehen, da rempelten mich zwei jüngere Damen an. Durch den Aufprall fielen ihre Papiertüten auf den Boden und ich bemerkte die Aufschrift „Primark“.

„Kannst Du nicht aufpassen?“
Die eine junge Göre, vermutlich türkischer Abstammung, raunzte mich an.

„Ey, da ist ganzer Einkauf in Tüte Mann!“
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Kein Negerkussbrötchen und nun die nächsten Witzfiguren, die mir auf die Nerven gehen wollte.

„Bitte was ist in ihrer Tüte“
Ich tat ahnungslos.

„Alter willst du mich verarschen? Ganzer Einkauf Mann!“
Nun verstand ich, sie hatte den Mann vom Einkaufen in der Tüte...

„Ja und wo liegt ihr Problem? Lassen Sie den Mann doch raus, vielleicht kann er dann ja ihre Tüten tragen!“
Ich hätte innerlich losbrüllen können, doch ich riss mich zusammen.“

„Ey guck dich an, nicht mal Haar auf Kopf, richtig hässlich ey!“
Ich schüttelte den Kopf. Primark musste irgendetwas mit primitiv zu tun haben und jeder der mich mit Vorurteilen bezüglich meines Schubladendenkens über Primark und Konsorten verurteilen wollte, hätte hier das perfekte Beispiel dass ich vollends richtig lag. Nur unterbelichtete Leute kauften dort ein. Früher war man stolz, wenn man sich eine tolle, neue, teure Jacke kaufen konnte, heute ist man stolz, wenn man ein Tüte voll Schrott mit nach Hause nehmen kann. Werte und Normen existierten in der heutigen Gesellschaft nur noch in kleinen Kreisen und diese Art von Menschen, die gerade meine Zeit zu verschwenden schien, war generell nur überlebensfähig, weil sie in einem auf sie aufpassenden Staat lebten.

„Passen Sie auf, nehmen Sie ihre Tüten voller Müll wieder in die Hand, freuen Sie sich ihres Lebens, dass Sie derartige Schätze ergattern konnten und verschwenden Sie nicht weiter meine Zeit.“
Ich trat provokativ gegen die gammelige Tüte, sodass diese in ihre Richtung rutschte und verabschiedete mich mit einem Kopfnicken.

Die asozialen Gören riefen mir noch einige Beleidigungen hinterher, höchstwahrscheinlich hatten Sie diese Wörter auf dem heutigem Bildzeitungscover gelesen, anders konnte ich es mir nicht erklären, wie sie ihren Wortschatz derart erweitern konnten. Auf der anderen Seite war ich mir auch nicht sicher, ob diese Gestalten überhaupt in der Lage waren zu lesen.
Wie dem auch sei, ich verwarf weitere Gedanken an die Geschöpfe des Grauens und widmete mich wieder meinem Mantel. Ich schaute mich erneut um und entschloss mich für folgendes Geschäft:

Jack and Jones war nun also der Laden, der mir weiterhelfen sollte. Julius shoppte des Öfteren in diesem Laden und so dachte ich mir, dass es ja nicht ganz so schlimm werden könnte.

Ich durchstöberte die Klamotten und musste feststellen, dass dieser Store wenigstens über das „Fuck Me, Im Famous“- Image hinausgekommen war, jedenfalls konnte ich keine derartigen Aufdrücke auf den T-Shirts finden und so hoffte ich auf kompetente Beratung um diesen Laden dennoch schnell wieder verlassen zu können.

„Entschuldigung kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein?“
Jemand hinter mir schien meine Gedanken gelesen zu haben und so drehte ich mich um.

„Äääähhhmmm, lassen Sie mich kurz überlegen...“
Ach du meine Güte, welch Paradiesvogel hat denn hier den weiten Weg aus der Südsee auf sich genommen um in einem Jack and Jones zu arbeiten? Ich konnte mir ein unangebrachtes Grinsen nicht verkneifen. Eine Pelikanfrisur die ihres gleichen suchte, ein mit Glitzer gespicktes T-Shirt, dazu eine zerfetzte Hose und völlig zerlatschte Schuhe. Bei welchem Roten – Kreuz – Container hatte der Gute bitte Plünderung betrieben?

„Sie arbeiten hier, nicht?“
Ich hoffte immer noch, dass das Ganze ein Scherz war und er sich einen Spaß daraus machte sich als Mitarbeiter auszugeben.

„In der Tat, ich arbeite hier!“
Mit rotem Kopf und zusammengekniffenen Augen antwortete er trotzig.

„Nun ja, also ich bräuchte einen neuen Mantel. Sie verstehen? Mantel!“
Ich war mir nicht mal sicher ob er sich überhaupt mit Mode auskannte aber ich wollte ihm eine Chance geben.

„Ich verstehe sehr wohl! Bitte folgen Sie mir!“
Oh ja, der Typ und Barbie aus dem Flugzeug, ich glaube ich müsste da eventuell nochmal was arrangieren, die beiden würden ein super Paar abgeben. Ich prustete leicht vor lachen und folgte der Kreatur vor mir.

„Was halten Sie von diesem Model?“
Ich schaute fragend zurück, hielt verzweifelt meinen Hand an den Kopf und begann diesen zu schütteln.

„Schauen Sie sich bitte mal den Mantel an. Irgendwelche Glitzerkacke am Ärmel. Sehe ich aus, als ob ich mich heute Nachmittag mit Harald Glööckler treffen wollen würde?“
Ich war schon leicht gereizt und hatte auch nur noch wenig Hoffnung, dass mir dieses Subjekt überhaupt irgendwie weiterhelfen konnte.

„Ich brauche einen schwarzen, von mir aus auch dunkelblauen Mantel. Weder Glitzer noch irgendwelche bunten Allüren an den Ärmel oder sonstwo! Glauben Sie, Sie können mir derartiges herbeizaubern? Ansonsten würde ich vorschlagen wir beenden das Ganze hier und belassen es dabei, dass ich großzügig war und sie auf den selben 2m² Luft atmen durften auf denen ich stand!“
Ich war kurz vorm Platzen und nickte ihm zu. Wir wussten beide, dass er nicht qualifiziert genug war mich zu bedienen und allem Anschein nach gab es in diesem Laden auch keine normalen Mäntel.

„Auf Wiedersehen!“
Mehr brachte er nicht heraus. Kein Wunder, höchstwahrscheinlich hatten seine zwei Gehirnzellen schon genug damit zu tun, dass er überhaupt aufrecht vor mir stehen konnte.

Die Stadt Gelsenkirchen gefiel mir , ohne Frage.Von der Architektur her waren hier einige wirklich schöne Gebäude, auch wenn man es mit Hamburg nicht im Entferntesten vergleichen konnte. Doch diese ganzen Sprachlegasteniker machten mir noch gut zu schaffen. Zosche, Zotte, Käffken und derartige Sprachfehler musste ich erst einmal lernen zu ignorieren.

Was ein Tag dachte ich mir im Stillen. Einzig und alleine der Gedanke an das baldige Freundschaftsspiel und somit meine erste Chance einen Sieg für den Verein einzufahren, ließen mich frohen Mutes Richtung Hotel zurückschlendern.



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Ein wenig verspätet kommt hier das nächste Kapitel. Ich hoffe es konnte dem ein oder anderen von euch ein leichtes Schmunzeln entlocken.
Die nächsten Kapitel kommen ca. im 2-3 Tage Takt, ich hoffe ihr könnt es verschmerzen, aber sonst wird's mit Job und 8 Monate alten Baby zu stressig und ich brauche ja doch ein wenig Muse zum fikitiven Schreiben ;) Ich werde einfach an meinen freien Tagen mal versuchen ein wenig "vorzuschreiben"  ;D

Euch noch einen schönen Abend,

Gruß burny
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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #32 am: 20.Januar 2017, 15:10:58 »

Deine Story steckt voller überraschunen, dass Hr. Smith Stephen King Leser ist, hätte ich nun wirklich nicht erwartet. ;D
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Leland Gaunt

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #33 am: 20.Januar 2017, 16:04:08 »

...ich würde ja vermuten, dass er beinahe ein wenig dazu genötigt wurde...
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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #34 am: 21.Januar 2017, 23:15:09 »

Das letzte Kapitel gefiel mir nicht so gut. In Gelsenkirchen scheinen sich ja relativ wenig Leute für Fußball zu interessieren bzw. erkennen ihren neuen Trainer nicht.  >:D


Spielst du eigentlich parallel zu deiner Story oder voraus?
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Leland Gaunt

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #35 am: 10.Februar 2017, 16:06:09 »

Hat dich der S04 bereits verschlissen? :-\
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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #36 am: 14.Februar 2017, 15:02:35 »

Gerade die Story entdeckt - bisher großartig!
Auch wenn der letzte Abschnitt ein bisschen sehr Klischeeartig gelagert ist. Aber da mein Vater lange Jahre in der Gelsenkirchener Innenstadt arbeiten durfte, kenne ich die durch Besuche ganz gut und muss halt auch mal sagen: Jedes Klischee stimmt ;D
Wie dem auch sei, ähnlich wie Leland hoffe ich, der S04 hat Dich nicht auch schon verschlissen. Oder gar die Frau oder das Kind, aber das kann ja eigentlich nicht sein, nichts ist so stressig wie Schalke
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Schatten85

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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #37 am: 15.Februar 2017, 00:12:04 »

Hoffe auch, dass die Story fortgesetzt wird...
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Re: Ticks, Tricks & Tore – Die etwas andere Story
« Antwort #38 am: 17.Februar 2017, 21:19:36 »

Nicht jeder Trainer erlebt seinen ersten Spieltag :-) würde mich dennoch freuen wenn es hier weiter geht
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