Endlich habe ich meinen 3-Teiler durch. Aber bevor ich mit der Buchvorstellung beginne (weil ich mir nicht sicher bin wer sich alles durch so eine bisweilen Textwüste quält), noch eine Info.
Rad der Zeit Fans aufgepasst:
Wer es noch nicht mitbekommen hat (so wie ich bis vor wenigen Tagen), kann nochmals in die Welt von Robert Jordan abtauchen. Denn inzwischen (Mai 2017) ist die Vorgeschichte zum Rad der Zeit erhältlich. Im Original - Band 0. Leider hat dieser nur 350 Seiten und ist dafür mit knapp 18 Euro sehr teuer. Bei Ryan und Brett habe ich diese teuren "Lückenbüßer" nicht gekauft, bei Jordan schon.
Allerdings fehlen mir noch immer die letzten drei Originalbände mit jeweils ungefähr 1.000 Seiten und darauf freue ich mich jetzt schon. Ist nämlich das Nächste auf der Liste. Jetzt aber zur Rezension.
____________________________________________________
Thron-Serie
1. Der verlorene Thron
2. Thron in Flammen
3. Thron der Götter
Autor: Brian Staveley
Die Bewertung auf Amazon ist mit vier bis fünf Sternen sehr gut. Ich tat mich, gerade am Anfang, jedoch schwer. Von den anfangs drei Hauptcharakteren (wird später auf vier erweitert), war mir nur einer sympathisch. Zudem fanden sich zwei Personen in einer ähnlichen Ausgangslage - auch wenn sich das Schicksal und die Fähigkeit beider schlussendlich stark unterschieden. Irgendwie hat mich die Schreibweise nie zu 100% mitgerissen. Es gab wenige Abende, wo ich dann wirklich mal drei Kapital oder mehr gelesen habe. Und das bei Büchern mit jeweils auch ungefähr 1.000 Seiten. Ich habe dafür verhältnismäßig lange gebraucht, bin aber dabei geblieben.
Warum habe ich nicht abgebrochen? Weil die Geschichte eigentlich recht clever war. Weil die Fähigkeiten der Charaktere gut begründet und teilweise sogar einzigartig waren. Weil die Story schwer vorherzusehen war und mehrmals die Richtung gewechselt hat. Die positiven Rezensionen auf Amazon kommen also nicht von ungefähr. Ich mag es auch immer, wenn der Tod ein ständiger Begleiter ist. Das trifft zu. Kein Charakter hat hier die Überlebensgarantie - weder Haupt- noch Nebencharakter.
Machen wir einen kleinen Ausflug in die Geschichte. Drei "Königskinder". Der Älteste soll regieren und härtet sich deshalb in einem Kloster ab. Dafür gibt es einen Hintergrund, den ich hier nicht verrate. Der Zweite wird zum Kämpfer erzogen. Dort ist das Training noch härter als die Entbehrungen im Kloster (für mich gerade eingangs der interessanteste Part). Die Dritte bleibt in der Hauptstadt und nimmt dort ein politisches Amt war (kommt anfangs etwas kurz). Vater stirbt, Thronfolge vorerst ungeklärt, Mörder unbekannt, Kinder in Gefahr. Soweit ist die Story sicherlich nicht sonderlich besonders. Freilich mischen noch "Unsterbliche" und/oder Götter mit. Für mich haben die Eigenarten der Charaktere, welche aus der Klosterausbildung oder dem Training resultieren, sowie die fliegenden Kettral die besondere Würze geboten. Zudem waren die Charaktere - auch die Nebencharaktere - einzigartig und haben sich weiterentwickelt.
Kämpfe, Schlachten, schreckliche Monster, riesige reitbare Vögel, Tore zum Durchreisen und eine spezielle Magie, welche auf eine von Anwender abhängige Quelle basiert (fand ich ebenfalls interessant) sind als zusätzliche Würze bekannt. Vieles war nicht neu, aber mehr als bei vielen anderen Autoren.
Leider ist mein Fazit durchwachsen, weil der Autor mich erst spät an die Charaktere binden konnte. Dabei hat er bewiesen spannend und sympathisch schreiben zu können - er hat es m.E. nur nicht fortlaufend geschafft. Eigentlich schade. Aber jetzt freue ich mich auf das Finale vom Rad der Zeit, anschließend geht es auch bald mit Locke Lamora und der Dämonen-Saga weiter. Herbst und Winter, ihr seid gerettet.
LG Veni_vidi_vici