So ihr Ausgeburten des Horc, aufgepasst! Der letzte Band der Dämonen-Saga ist erschienen. Eigentlich ist es wieder so eine deutsche Zweiteilung des Originalbandes, um noch mehr Kohle zu verdienen. Darüber rege ich mich jetzt eingangs einmal auf und dann ist damit gut. Grrrrr! So, weiter geht´s.
Die Stimmen des Abgrunds - Peter V. Brett
Es ist also der zweite Teil des fünften Originalbandes. Und es ist tatsächlich nur das Finale. Soll heißen: Überall gibt es Kämpfe. Folgende Fragen wollen Beantwortung finden: Gewinnen die Horclinge oder die Menschen? Gibt es einen Erlöser? Wenn ja, wen? Gibt es Everam wirklich?
Ich möchte aber kurz zurückblicken, auf fünf wundervolle Bände mit einzigartigen Charakteren, die doch einen sehr vielschichtigen Verlauf nehmen. Der Hauptcharakter vom Anfang ist mit dem in der Mitte und mit dem am Ende kaum zu vergleichen. Ich habe kaum je ein Buch gelesen, wo sich die handelnden Personen in diesem Maße entwickelt haben. Grob gesagt geht es in der Geschichte, für alle die es noch gar nicht kennen, um folgendes: Jede Nacht steigen Dämonen aus dem Boden und töten wahrlos Menschen - sofern diese sich nicht hinter den Siegeln verstecken. Irgendwann entwickelt sich eine Bewegung gegen die Dämonen und es werden Möglichkeiten gefunden, die Ausgeburten des Horc zu bekämpfen (wie das gemacht wird verschweige ich absichtlich - wäre für mich ein Spoiler).
Jetzt zum letzten Band. Er hat mir sehr gut gefallen. Es sind knapp 550 Seiten pure Spannung. Kämpfe an unterschiedlichen Fronten. Dabei hatte ich Sorge, dass das Finale etwas langweilig verlaufen könnte - völlig unbegründet. Die Charaktere, die noch leben, gehen aufs Ganze. Rückschläge scheinen an der Tagesordnung zu stehen. Und werden die Dämonen wirklich immer intelligenter? Die Geschichte spitzt sich immer weiter zu und die Helden, sowie die Monster sind nah am Sieg. Wer gewinnt? Möchte ich nicht verraten. Aber vielleicht so viel: In bestimmter Hinsicht habe ich das Ende ein wenig kommen sehen - nicht genau so, aber im Ansatz.
Wenn das Review teilweise etwas vage ist, tut es mir leid. Aber ich wollte weder zu viel verraten, noch zu weit zurückblicken und beschreiben. Den letzten Band haben viele noch nicht gelesen. Andere haben die Geschichte vielleicht noch gar nicht begonnen.
Vielleicht zum Abschluss noch eine Einordnung. Bei Codex Alera war ich anfangs skeptisch, da mir die Geschichte ein wenig nach Pokemon gerochen hat. Auch bei der Dämonen-Saga war ich wegen der aus dem Boden aufsteigenden Dämonen anfangs skeptisch. Beide Geschichten konnten mich jedoch schnell in den Bann ziehen. Es gibt also keinen Grund zu zögern. Peter V. Brett hat seinen Erstling (war es doch glaube ich) damit zu einem fabelhaften Ende gebracht. Er hatte im gleichen Jahr veröffentlicht wie Rothfuss, wo ich heute noch sehnsüchtig auf die Fortsetzung von Kvothe warte - so langsam aber den Glauben verliere. Die Storys von Brett werde ich, ähnlich wie beispielsweise bei Sanderson, in jedem Fall im Auge behalten und ihnen immer eine Chance geben. Was mich jedoch ein wenig ärgert, ist, dass auch diese Geschichte wieder mit dem Herrn der Ringe verglichen wird. Auf der Rückseite des Buches: "Peter V. Bretts Dämonensaga - ein Epos vom Weltrang des Herrn der Ringe". Muss das sein. Die Story und alles drum und dran ist nun wirklich komplett anders. Der einzig gemeinsame Nenner: Fantasy.
Fazit: Schade dass es zu Ende ist. Die Story um Arlen, Jardir, Roger und Leesha hat mir viel Vergnügen bereitet. Die Geschichte bleibt anfangs übersichtlich, so dass man als Leser gar nicht merkt, wie komplex doch alles geworden ist. Die Mischung aus Einsteigerfreundlichkeit und dem Schaffen einer eigenen, riesigen Welt ist zu 100% gelungen. Super.
Also ihr Ausgeburten des Horc, sucht euch einen Ajin´Pal, übt euch mit dem Aufprallsiegel, meidet die Phase des Neumondes, wandelt auf den Fersen des Kaji und betet zu Everam. Oder lest einfach die Dämonen-Saga um den "Tätowierten Mann" von Peter V. Brett - ihr werdet es nicht bereuen.
LG Veni_vidi_vici