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Autor Thema: Bücher  (Gelesen 306928 mal)

Ryukage

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Re: Bücher
« Antwort #1140 am: 10.Februar 2016, 21:31:05 »

Keine Ahnung. Mir kam Harry Potter nach dem Ende unvollkommen vor. Und ab dem 3. oder 4. Buch ließ die Qualität auch schwer nach. Das Ende war außerdem enorm unbefriedigend. Blabla, Abrakadabra, Buch aus. ;D

Bis zum vierten Buch fand ich (ich war damals ein Teenager) Harry Potter unglaublich spannend, ab dann - wie du schriebst - litt die Qualität massiv und es wirkte mal flott abgehandelt. Der Kampf gegen Voldemort war einfach nur ein Witz. Ich befürchte, das neueste Buch wird nicht all zu spannend sein, zumal es vorher als Theaterstück aufgeführt wird.
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DeadCrow

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Re: Bücher
« Antwort #1141 am: 10.Februar 2016, 21:38:03 »

Ich fand Buch 5 noch ziemlich gut, weil man viele Hintergrundinformationen bekommen hat. Das Buch war allerdings deutlich zu gestreckt.

Band 6 war eine Katastrophe, der siebte hatte überhaupt keinen Handlungsfaden. War auch ziemlich übertrieben, dass plötzlich jeder zweite Charakter sterben musste...

3 und 4 waren definitiv der Zenit der Reihe, ich erinnere mich noch, dass ich 3 an einem Tag durchgelesen habe. Den 4. hatte ich einen Tag vor einem Ausflug nach Haltern in die Jugendherberge bekommen - hab mich an einem Tag einfach geweigert, beim Fußball mitzuspielen. Das Trimagische Turnier war spannender  ;D
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veni_vidi_vici

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Re: Bücher
« Antwort #1142 am: 02.März 2016, 10:46:51 »

Habe gestern die ersten vier Bände der Sturmlicht-Chroniken von Brandon Sanderson beendet. Weiter ist der Autor/die Übersetzung noch nicht - schade.

Ich hatte zu Anfang schon einmal einen kleinen Einblick gewährt und kritisiert, dass das Magiesystem seiner Mistborn-Trilogie ziemlich ähnlich ist. Allerdings spielt es bislang in den Sturmlicht-Chroniken eine untergeordnete Rolle. Und es ist jetzt auch nicht absolut identisch. Aber die Art der Durchführung ähnelt sich.

Dennoch eine sehr starke Geschichte:

Die Charaktere waren mir fast alle sofort sympatisch. Mit Kaladin und Schallan war ich auf den ersten Seiten sofort voll dabei. Bei Adolin und Dalinar hat es nur wenige Kapitel länger gedauert. Andere Personen haben zu wenig eigenen Raum, um sie gesondert aufzuführen. Ein interessanter Kniff waren die Einschübe. Dabei wurde immer von unbekannten Charakteren oder "Randpersonen" (auch wenn diese noch eingegriffen haben oder eingreifen werden) berichtet. So wurde dem Leser die Welt näher gebracht. Jedes der vier Bücher hatte 2 - 3 solcher Einschübe. Ich sehr sie jedoch zwiegespalten. Die Geschichten, die eindeutig zur Hauptstory gehört haben, haben der Auflockerung und dem besseren Verständnis gedient. Es gab jedoch auch ein paar Abschnitte, die hätten eingespart werden können. Außerdem waren die Einschübe ein bis zweimal zu lang. Wenn ich 70 Seiten lesen muss, um zu meinen liebgewonnenen Charakteren zurückzukehren, dauert es mir etwas zu lang.

Die Story ist kreativ und wirkt nicht ausgelutscht. Sie schreitet sehr langsam voran. Wenn mich jemand fragt was passiert ist, könnte ich wohl in wenigen Sätzen den Kern treffen. Aber der Weg ist das Ziel! Die Hintergrundgeschichte der Hauptcharaktere, insbesondere bei Schallan und Kaladin, wird ausführlich beleuchtet. Gleiches gilt für ihre Reise. Die Charaktere entwickeln sich deutlich und dies macht einen großen Teil des Lesereizes aus.

Die Welt selber, die Großstürme, die Sprengsel die religonsartig eingebunden sind, die Verbindung zu Gott (Sturmvater) oder auch nicht, sind interessant und geben der Geschichte Tiefgang.

Vielleicht noch ein Wort zum Autor. Ich schätze Brandon Sanderson seit seiner Mistborn-Trilogie. Diese war schon anders, im positiven Sinne. Mit Steelheart hat er einen interessanten Einzelband zur Mutanten-Thematik herausgebracht. Auch dieser ist gut, kann aber m.E. weniger mit Mistborn, noch mit Sturmlicht mithalten. Sanderson wird vielen Fantasy-Lesern ein Begriff sein, da er auch die Bücher von Robert Jordan zum Rad der Zeit, nach dessem Ableben, vollendet hat (hier warte ich auf die letzten Original-Bände).

Und, zumindest bei White weiß ich ja, dass er es gelesen hat. Daher ein Spoiler (nur öffnen wer es nicht lesen will oder schon gelesen hat) zum Ende des vierten Bandes.

(click to show/hide)

Edit: Jetzt überlege ich, ob ich mit Tad Williams Shadowmarch weitermache. Hier hat mir der Drachenbeinthron außerordentlich gut gefallen. Allerdings brauchte dieses Mamuthwerk auch mehrere hundert Seiten um in Schwung zu kommen. Alternativ habe ich die Siala- und Hara-Chroniken von Alexey Pehov ins Auge gefasst. Eines dieser beiden Werke steht als nächstes an.

LG Veni_vidi_vici
« Letzte Änderung: 02.März 2016, 10:49:31 von veni_vidi_vici »
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White

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Re: Bücher
« Antwort #1143 am: 02.März 2016, 13:12:28 »

(click to show/hide)
Ich warte wirklich absolut auf Nachschub, ich hab eindeutig zu viele Literaturbaustellen auf gemacht...
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Louis

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Re: Bücher
« Antwort #1144 am: 02.März 2016, 13:48:20 »

Edit: Jetzt überlege ich, ob ich mit Tad Williams Shadowmarch weitermache. Hier hat mir der Drachenbeinthron außerordentlich gut gefallen. Allerdings brauchte dieses Mamuthwerk auch mehrere hundert Seiten um in Schwung zu kommen. Alternativ habe ich die Siala- und Hara-Chroniken von Alexey Pehov ins Auge gefasst. Eines dieser beiden Werke steht als nächstes an.

Ich habe Shadowmarch nach dem ersten (englischen) Band abgebrochen. Tad Williams ist ein begnadeter Erzähler, der in allen seinen Büchern dasselbe Problem hat: Sie sind mindestens ein Drittel zu lang. Das war bei Otherland so, das war bei der Bobby-Dollar-Trilogie so, das ist definitiv auch bei Shadowmarch so. Wenn ich zwei Handlungsstränge habe, bei denen ich selbst am Ende des Buches noch nicht weiß, wie sie eigentlich zusammen gehören, dann ist das definitiv zu viel. Da geht Brandon in all seinen Büchern mit deutlich mehr Übersicht und Planung zu Werk (er lehrt ja schließlich auch Kreatives Schreiben an der Universität und macht einen Autoren-Chrashkurs-Podcast, da darf man auch erwarten, dass er in gewissen Bereichen strukturiert ist).

An den Osten-Ard-Zyklus kann ich mich kaum noch erinnern, den hab ich Mitte der Neunziger gelesen. Da müsste ja jetzt demnächst der von Tad angekündigte Folge-Band rauskommen (der, ähnlich wie bei Brandons Mistborn-Serie, ein paar hundert Jahre in der Zukunft spielen sollte).
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veni_vidi_vici

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Re: Bücher
« Antwort #1145 am: 03.März 2016, 16:28:56 »

Edit: Jetzt überlege ich, ob ich mit Tad Williams Shadowmarch weitermache. Hier hat mir der Drachenbeinthron außerordentlich gut gefallen. Allerdings brauchte dieses Mamuthwerk auch mehrere hundert Seiten um in Schwung zu kommen. Alternativ habe ich die Siala- und Hara-Chroniken von Alexey Pehov ins Auge gefasst. Eines dieser beiden Werke steht als nächstes an.

Ich habe Shadowmarch nach dem ersten (englischen) Band abgebrochen. Tad Williams ist ein begnadeter Erzähler, der in allen seinen Büchern dasselbe Problem hat: Sie sind mindestens ein Drittel zu lang.

Das ist sicherlich auch dem Betrachtungswinkel geschuldet. Wie ich ausgeführt habe, hätte Sanderson seine Sturmlicht-Chroniken auch stark raffen können:

(click to show/hide)

Tatsächlich hat mich dein - negatives - Feedback jetzt erst recht dazu verleitet Shadowmarch anzufangen. Mal sehen, ob ich ein anderes Fazit ziehen kann. Wobei ich auch davon ausgehe, dass die ersten Kapitel und x00 Seiten wieder ausufern.

Bei Osten Ard (dank der Titel war mir entfallen) hatte mir das Ende sehr gefallen.

(click to show/hide)

Außerdem fand ich gut, dass der Hauptcharakter sehr blass war. Er hatte keine besonderen Fähigkeiten und keine besondere Intelligenz. Oder anders ausgedrückt: Er war nicht magisch begabt, konnte nicht durch Kräfte durch die Luft fliegen, wurde nicht stärker und schneller weil er sich Symbole auf die Haut gemalt hat und er war auch kein großer Kämpfer. Er war jung und unerfahren und in dieser Rolle authentisch. Dass ist heute innerhalb eines Fantasy-Romans irgendwie ein Alleinstellungsmerkmal.  ;)

LG Veni_vidi_vici

maturin

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Re: Bücher
« Antwort #1146 am: 03.März 2016, 17:27:46 »

Bestellt eigentlich regelmässig bei Storybundles? Ich bin aktuell wieder mal interessiert, da Sci-Fi schon ehr mein Genre ist und ich da gerade mit dem Armageddon Zyklus viel Spass habe. Hatte schon mal ein Horror und ein Fantasiebundle und da waren echt gute Geschichten dabei.
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Folge meiner irrsinnigen Reise als deutscher Gründer, Fotograf und Dokumentarfilmer, wenn ich im Van mit Freundin und Hund Brasilien abseits der bekannten Wege erkunde. Wahrend unserer Expedition suchen wir die besten lokalen Guides für Peabiru, stürzen uns in Abenteuer in unangetasteter Natur und erzählen die Geschichten des ursprünglichen Brasiliens.

peabiru.de

Louis

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Re: Bücher
« Antwort #1147 am: 04.März 2016, 10:45:24 »


Das ist sicherlich auch dem Betrachtungswinkel geschuldet. Wie ich ausgeführt habe, hätte Sanderson seine Sturmlicht-Chroniken auch stark raffen können:

Dass Brandon prinzipiell dazu neigt, ewig lange Wälzer zu schreiben, ist ja im Grunde Teil seines Trademarks. Natürlich kannst du ein 1000-Seiten-Buch wie Way of Kings raffen und kürzen. Mir geht es aber darum, ob ich beim Lesen das Gefühl habe, dass da ein Plot, eine Entwicklung und/oder eine Geschichte dahinter steht, die ich als Leser auch beim Lesen erkennen kann. Das ist zum Beispiel bei dem von dir zitierten Teil über Kaladins Gefangenschaft der Fall: Wenn du anfängst, jede Szene zu sezieren, dann gibt es in jeder Szene eine Entwicklung und ein Versatzstück, die auf den übergreifenden Plot hinarbeitet. Was Brandon hier mit Kaladin macht ist ja im Grunde nichts anderes, als einen Sport-Film oder eine Sport-Geschichte auf Fantasy und Krieg umzuschreiben: Der kleine Underdog, der einem Team von Verlierern angehört, das nur auf die Fresse bekommt, und sich zum Anführer dieses Teams aufschwingt, um durch intelligente Ideen und Drill das Team zu Ruhm und Ehre zu führen - nur um dann zu realisieren, dass außerhalb des "Spielfeldes" noch ganz andere Regeln gelten ("Sportpolitik", "Korruption", etc.).

Und genau das ist bei Tad Williams, den ich wirklich sehr schätze, leider anders. "Otherland" ergötzt sich einfach darin, dass die Protagonisten von einer wunderlichen Welt in die nächste kommen. Es gibt zwar kleinere Charakter-Entwicklungen, aber die haben, genau besehen, nichts mit der jeweiligen Welt zu tun. Bobby Dollar II ("Happy Hour in Hell") war genau dasselbe: Ein unglaublich faszinierender Trip durch die Hölle, ein orgiastisches Sammelsurium an Bildern, Charakteren, Ideen - aber die Story kam nicht voran, und vieles von dem, was passierte, war für den weiteren Fortlauf der Geschichte eigentlich egal. Das ist bei Brandon sehr selten der Fall, und es ist auch kein Zufall, dass er es geschafft hat, Wheel of Time in drei Bänden ziemlich stringent abzurunden, wo Robert Jordan sich im Sumpf seiner Welt zuvor komplett verloren hatte (und der schlagende Beweis dafür ist der letzte Band, der ja von RJ schon ziemlich vorgeplant war - das ist dann bei weitem der schwächste dieser "Brandon/RJ"-Trilogie.)

Tatsächlich hat mich dein - negatives - Feedback jetzt erst recht dazu verleitet Shadowmarch anzufangen. Mal sehen, ob ich ein anderes Fazit ziehen kann. Wobei ich auch davon ausgehe, dass die ersten Kapitel und x00 Seiten wieder ausufern.

Berichte gerne.

Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass Shadowmarch ja ursprünglich ein Web-Roman war, an sich schon eine sehr faszinierende Idee und ein spannendes Projekt, bei dem Tad ja Kapitel sofort online gestellt hat, und die User kommentierten, Fan-Art malten und sonstiges. Das hatte aber auch den Nachteil, dass er nachträglich nichts mehr justieren konnte.

Bei Osten Ard (dank der Titel war mir entfallen) hatte mir das Ende sehr gefallen.

Wie gesagt, Tad Williams ist, als Erzähler und auch Ideengeber, prinzipiell ein ganz großartiger Mensch. Osten Ard war, erst recht für seine Zeit, ein ganz phantastischer Fantasy-Roman und der erste Vorbote für das erneute Aufleben eines Genres, das ziemlich am Boden lag. Und wie am Ende letztlich das Böse dazu beiträgt, das Böse zu besiegen, das ist schon ziemlich groß (und erinnert natürlich, wenn auch unter anderen Vorzeichen, an Gollum und den Schicksalsberg). "Otherland" finde ich bis heute bahnbrechend in seiner Vision und Idee, und die Tatsache, dass die SciFi-Aspekte noch 20 Jahre später ziemlich real wirken ist eh ein Ritterschlag. "War of the Flowers" ist ebenfalls eine ganz wundervolle Idee (und hat ebenfalls das Problem, dass die ersten 100 Seiten zu lang sind) und Bobby Dollar ist ein herrlich erfrischender Blick auf Urban Fantasy und Religion. Aber aus meiner Sicht hat Tad zu wenig Struktur in seinen Plots - und zu viele Ideen.

Außerdem fand ich gut, dass der Hauptcharakter sehr blass war. Er hatte keine besonderen Fähigkeiten und keine besondere Intelligenz. Oder anders ausgedrückt: Er war nicht magisch begabt, konnte nicht durch Kräfte durch die Luft fliegen, wurde nicht stärker und schneller weil er sich Symbole auf die Haut gemalt hat und er war auch kein großer Kämpfer. Er war jung und unerfahren und in dieser Rolle authentisch. Dass ist heute innerhalb eines Fantasy-Romans irgendwie ein Alleinstellungsmerkmal.  ;)

Mh. Weiß ich nicht, ob das ein Alleinstellungsmerkmal ist.

Richard Mayhew in "Neverwhere"? (und eigentlich fast alle Protagonisten bei Neil Gaiman)
Ein Großteil der Hauptcharaktere in GRRM Song of Ice and Fire hat auch keine herausragenden Fähigkeiten (mal von Daenerys abgesehen), genauso wenig wie Abner Marsh in "Fevre Dream" und anderen GRRM-Romanen.
Locke Lamora hat keine besonderen Fähigkeiten, von seiner Intelligenz, zu tricksen und die Stimme zu verstellen abgesehen.
Viele Protagonisten von Terry Pratchett übrigens interessanterweise auch nicht, wenn man mal genau hinsieht.

Ich würde eher sagen, der "junge, unbegabte Held" ist sowas wie ein Archetypus einer bestimmten Sorte von Geschichten innerhalb des Genres. Und Tolkiens Hobbits sind, nebenbei gesagt, sogar vermutlich das prägendste Beispiel. (Ganz allgemein lehnt sich der Osten-Ard-Zyklus schon noch relativ stark an Tolkien an.)
« Letzte Änderung: 04.März 2016, 10:47:01 von Louis »
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veni_vidi_vici

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Re: Bücher
« Antwort #1148 am: 04.März 2016, 16:30:51 »

Das die Sturmlicht-Chroniken nicht gerafft gehören (mit Ausnahme vielleicht einiger "Zwischenspiele"), da stimme ich dir auch zu. Ich mag den langsamen Erzählstil, da ich mich mit den Charakteren sehr verbunden gefühlt habe.

Neil Gaiman und Richard Mayhew habe ich nicht gelesen. Vielleicht habe ich mich bezüglich unscheinbare Charaktere falsch ausgedrückt. Mit dem Frodo-Argument habe ich gerechnet. Er selber hatte keine besonderen Eigenschaften, aber der Ring hat hier für die Besonderheit gesorgt. Bei Locke hast du es selber gesagt: Stimmen und auch Aussehen durch Verkleidungen. Sicherlich nicht absolut realitätsfremd, aber doch ungewöhnlich. Bei Ein Lied von Eis und Feuer sind einige Charaktere gewöhnlich, da stimme ich zu. Aber nicht ohne zu glänzen: Robb ist in jungen Jahren ein brillanter Anführer, Jon und sehr guter Kämpfer und ebenfalls Anführer, Arya kann für ein Mädchen sehr gut mit dem Schwert umgehen, Bran kann "Tiere steuern" und so könnte man weiter machen. Tyrion ist ein politisches Genie. Wer ist hier übermäßig blaß? Mir fällt hauptsächlich Sansa ein.

Auch Kaladin hat das Besondere. Er nahm in jungen Jahren erstmals einen Speer in die Hand und hat sofort diese Verbindung gespürt - dank Sprengsel Syl? Er ist ein meisterhafter Speerkämpfer und gewinnt im Laufe der Story an weiteren Fähigkeiten. Von Schallan und auch Dalinar oder Adolin wollen wir gar nicht anfangen. Ich mag diese Geschichten, aber von Schlichtheit bei den Charakteren (in dem Sinne wie Simon als Hauptcharakter bei Osten Ard) würde ich hier nicht sprechen.

Simon bei Osten Ard ist durchgängig gewöhnlich. Natürlich entwickelt er sich weiter, aber seine Fähigkeiten machen keinen Sprung und das richtig Besondere fehlt ihm auch.

LG Veni_vidi_vici

veni_vidi_vici

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Re: Bücher
« Antwort #1149 am: 04.März 2016, 16:32:43 »

Man möge mir den Doppelpost verzeihen. Ich denke hier ist der richtige Ort um einmal für den Kurzgeschichtenwettbewerb zu werben, welcher bald zum zweiten Mal im Meistertrainerforum startet. Autoren und Juroren können sich melden:

http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,21889.msg790215.html#new

LG Veni_vidi_vici

veni_vidi_vici

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Re: Bücher
« Antwort #1150 am: 27.Mai 2016, 19:09:02 »

Knapp drei Monate her, dass ich hier zuletzt geschrieben habe... zu lange.

Die Shadowmarch-Saga habe ich durchgelesen:
Band 1: Die Grenze
Band 2: Das Spiel
Band 3: Die Dämmerung
Band 4: Das Herz

Autor: Tad Williams

Ich war ja vorab schon auf Erwartungen und Erfahrungen mit dem Autor eingegangen. Zwei positive Dinge vorweg. Die Längen (in denen wirklich wenig bis Nichts passiert war) aus dem ersten Band der Osten Ard Sage haben sich hier nicht wiederholt. Die ausführliche Charakterzeichnung ist jedoch erhalten geblieben.

Ohne zu spoilern mal ein wenig über den Anfang. Gleich zu Beginn ist der eigentliche König bereits in Gefangenschaft. Unerfahrende Kinder spielen hier die Hauptrolle. Ein Mord, ein undurchsichtiges Kind, ein Verräter, merkwürdige Gesandte und zwielichtige Vertraute... von Beginn an herrscht dieses Mal Spannung bzw. eine mitreißende Handlung.

Zu einem großen Teil der Bücher (zumindest der Bücher 2 und 3 und teilweise auch Band 1) sind die Charaktere fortwährend in Bewegung und scheinen dabei nur schleppend voranzukommen. Es passiert immer etwas, was die Spannung hochhält, aber manchmal hätte ich sie gerne getreten, um für etwas Schwung zu sorgen.

Die Hauptcharaktere handeln immer authentisch und ihren Rollen entsprechend. Teenager sind dabei auch mal muffelig oder unleidlich. Das mag mir schon mal auf die Nerven gegangen sein, ist aber realistischer als in vielen anderen Büchern gelöst. Auch andere Charaktere, insbesondere auch anderer Völker, verhalten sich ihrer Rasse und Rolle entsprechend. Ein Volk hat sogar eine absichtlich eigentümliche, aber dennoch passende, Sprache.

Zu den Völkern. Hier habe ich bisweilen schon Kritik am Werk von Tad Williams gelesen. Denn mit Elfen, Zwergen, etc. scheint es etwas Mainstream. Ihm wurde aber vermehrt vorgeworfen, dass die Rassen nicht so heißen. Die Zwerge werden zu Funderlingen. Die Elfen zu Qar oder Zwielichtern. Ich finde diesen Vorwurf im höchsten Maße unfair. Kaum ist ein Volk klein, da ist es gleich ein Zwerg. Gut, ja, sie leben unterirdisch und haben eine Affinität zu Gestein. Dennoch sind sie nicht im gleichen Sinne bärbeißig wie die Zwerge in den meisten anderen Büchern. Die "angeblichen" Elfen sehen auch nicht typisch aus, aber ja, sie haben ein langes Leben. Zudem gibt es mit den Dachlingen eine Rasse, die noch kleiner ist als die Zwerge. Ein Meeresvolk ist zudem vertreten und auch die Götter mischen natürlich mit.

Die Geschichte ist sehr verzwickt und teilweise verworren. Anfangs weiß man noch nicht, wo und wie es endet. Im Laufe der Bücher hatte ich jedoch ein Ende herauskristallisiert. Ich habe die richtigen Schlüsse gezogen, konnte mir aber nicht sicher sein. Hier wird bei weitem nicht jeder drauf kommen und dennoch ist die Story sinnig und rund - Bravo! An einigen Stellen hat mich Tad Williams auch überraschen können. Und immer wieder gerne gelesen, weil es für Überraschungen sorgt... nicht alle Hauptcharaktere gelangen ins Ziel.

Was Tad Williams mit Osten Ard konnte, hat er hier auch geschafft. Das letzte Buch ist nicht zum Viertel durchgeblättert, da wurde bereits das Ende eingeleitet, welches sich über hunderte von Seiten hinzieht. Das freut mich persönlich sehr. Ich ärgere mich immer, wenn ich mehrere Bände einer Geschichte lesen und dann das Finale in zwei Kapiteln abgehandelt wird.

Ebenfalls hervorzuheben ist die "Nachgeschichte". Nachdem die eigentliche Schlacht geschlagen ist, wird hier auf praktisch jeden (Haupt-)Charakter eingegangen. Es wird die Frage beantwortet: Wie geht es weiter? Dieser Aspekt wird in vielen Storys, vielleicht aus Platzgründen, weggelassen. Nicht so bei Tad Williams. Ungefähr 100 Seiten spielen nach Abschluss der Hauptstory. Aber nicht nur die Charaktere, auch die letzten losen Fäden werden hier verknüpft.

Kurzgefasst: Negativ sind bisweilen die Längen, während die Charaktere "auf Wanderung" sind. Aber hier gilt wahrscheinlich "Der Weg ist das Ziel". Ich könnte mir vorstellen, dass die Bücher des Herrn der Ringe ebenfalls viel Laufarbeit beinhalten. Positiv ist die gesamte Charaktergestaltung und Entwicklung zu sehen. Die Story ist komplex und interessant. Das Finale ist umfassend und auch "die Geschichte danach" wird erzählt.

Im Vergleich mit Osten Ard... gefiel mit Shadowmarch wohl etwas besser. Bei Osten Ard war mir der Anfang einfach zu zäh. Das Finale, die Charaktere und Nachgeschichte sind auf einem ähnlichen Level. Auch wenn Osten Ard bei mir schon viele Jahre zurückliegt, sind zumindest zwischen den Völkern auch hier Verbindungen (wenngleich die Namen unterschiedlich sind) herzustellen. Auch das Jugendliche im Mittelpunkt stehen ist gleich.

Wie geht es weiter? Ich habe Urlaub und lese die "Artus Chroniken" von Cornwell - drei Bände. Anschließend folgt der neunte Band der Uthred Saga vom gleichen Autor. Und dann könnten zwei, vielleicht sogar schon die letzten drei Originalbände vom Rad der Zeit auf dem Platz stehen (würde das Finale gerne am Stück lesen). Sehr gespannt bin ich auch auf den ?Dreiteiler?, welcher mit "Das Lied des Blutes" (Ryan) beginnt. Zwei Bände habe ich hier, der Dritte erscheint in wenigen Monaten. Damit sollte ich über den Sommer kommen.  ;D

LG Veni_vidi_vici

Muffi

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Re: Bücher
« Antwort #1151 am: 31.Mai 2016, 19:59:42 »

Ich würde gern mal ein Buch im Western-Setting lesen, habe da aber so gar keinen passenden Autor oder eine Buchreihe parat. Wisst ihr vielleicht etwas?
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aragorn99werder

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Re: Bücher
« Antwort #1152 am: 31.Mai 2016, 20:21:16 »

Karl May?  :D

Wenn das Setting auch mit "fantastischen" Elementen kombiniert sein darf, evtl. Stephen King's Der dunkle Turm?
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Unsere Comunio-Runde nimmt gerne neue Mitspieler auf. Wenn ihr Interesse an einem längerfristigen Bundesliga-Managerspiel habt, schaut doch mal rein.
http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,11878.1120.html
:)

Muffi

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Re: Bücher
« Antwort #1153 am: 31.Mai 2016, 21:07:11 »

Karl May kenne ich schon alles, die habe ich in meiner Jugend gelesen. Ich dachte an etwas, was so in Richtung der HBO-Serie Deadwood geht, nur eben als Roman.
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Veichen blühen ewig

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Re: Bücher
« Antwort #1154 am: 01.Juni 2016, 07:34:29 »

Lassiter? Fand die in meiner Jugend ganz ok.
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maturin

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Re: Bücher
« Antwort #1155 am: 01.Juni 2016, 17:10:12 »

Kennt jemand hier gute Bücher um einen Einstieg in die Relativitätstheorie usw zu finden? Ich zerbreche mir jetzt seit Tagen den Kopf darüber wie Time Dilation funktioniert (angeregt von Science Fiction) aber irgendwie reicht es nicht. Irgendwie erschliesst sich mir die Logic dahinter nicht, daher würde ich mich gerne mal ein wenig mit den Grundlagen befassen, bevor ich mir aber was kaufe was ich eh nicht verstehe frage ich hier mal.
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Folge meiner irrsinnigen Reise als deutscher Gründer, Fotograf und Dokumentarfilmer, wenn ich im Van mit Freundin und Hund Brasilien abseits der bekannten Wege erkunde. Wahrend unserer Expedition suchen wir die besten lokalen Guides für Peabiru, stürzen uns in Abenteuer in unangetasteter Natur und erzählen die Geschichten des ursprünglichen Brasiliens.

peabiru.de

White

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Re: Bücher
« Antwort #1156 am: 01.Juni 2016, 18:06:52 »

Vielleicht "das Universum in der Nussschale"
Oder soll es fachbuchmäßiger sein?
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Maddux

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Re: Bücher
« Antwort #1157 am: 01.Juni 2016, 21:11:32 »

Vielleicht "das Universum in der Nussschale"
Oder soll es fachbuchmäßiger sein?
Wenn es um die Realitätstheorie geht muss er "Eine kurze Geschichte der Zeit" lesen. "Das Universum in der Nussschale" behandelt andere Themen ;)
Wobei beide Bücher von Stephen Hawking lohnenswert sind wenn man gerne mehr über das Universum erfahren will ohne von Formeln und Fachbegriffen überfordert zu werden. Hawking war sich beim Schreiben der Bücher im klaren das nur wenige so intelligent sind wie er und hat sie sehr gut verständlich geschrieben.

Es gibt von Hawking DVDs (Stephen Hawkings Kosmos/Geheimnise des Universums) die regelmäßig auf N24/NTV laufen und wo viele Themen recht anschaulich von ihm erklärt werden, ua die Relativitätstheorie, und die man bestimmt auch auf Youtube oä findet.
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Alle meine Taktiken für den FM 23 findet ihr HIER

White

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Re: Bücher
« Antwort #1158 am: 01.Juni 2016, 21:36:38 »

Da hatte ich die beiden wohl durcheinander geworfen...
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Cassius

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Re: Bücher
« Antwort #1159 am: 29.Juni 2016, 23:16:15 »

Was sind so die besten Biographien, die ihr gelesen habt? Suche Inspiration...  :)
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Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
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