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Autor Thema: (FM 2012) Erwin Schiebulski – Das Ess-Zeh-Hah steht für Sch….-Trainer  (Gelesen 4863 mal)

Schiebulski

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Erwin Schiebulski – Das Ess-Zeh-Hah steht für Sch….-Trainer

Ein Fußball-Schwank von und mit Schiebulski:

Die Personen und ihre Darsteller:

Erwin „Schiri“ Schiebulski, Kneipier und Fußballtrainer                                                              Schiebulski
Josef Koslowski, genannt „Juppi“, Jugendtrainer bei Germania Lehmkuhle                                     Schiebulski
und Schiebulskis bester Freund
Brömekamp, Dieter, genannt DOS (EDV-Frickler und Stammgast bei Erwin)                                  Schiebulski
Roswitha Plötzke, Lebensabschnittsgefährtin von Schiebulski                                                  Schiebulski
„Ramona“, Dienstleisterin im „Bällebad Bottrop"                                                                      Schiebulski
Kai Korte, Präsident von Jahn Regensburg                                                                             Schiebulski
Klaus Sturm, Sportdirektor von Jahn Regensburg                                                                    Schiebulski
Markus Weinzierl, Assistent Manager von Jahn Regensburg                                                       Schiebulski
Mario Bierbichler, Reporter von „Exzeß“, Lokalredaktion Regensburg                                            Schiebulski

und andere nach Bedarf

Ort der Handlung:
Bottrop, Ruhrpott, und Regensburg, Oberpfalz

Gespielt wird der FM 12 mit einer echten Karriere und einem Hintergrund als nationalem Profi

DISCLAIMER:

Die Geschichte, alle Personen, Texte und Gespräche sind frei erfunden. Sie haben mit der Realität nichts zu tun, auch wenn die verwendeten Namen Bezeichnungen und Namen realer Personen, Vereine oder Einrichtungen sind
« Letzte Änderung: 03.Juli 2017, 10:00:06 von Schiebulski »
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Ich bin überzeugter Demokrat, habe nichts gegen Schwarze, Rote, Gelbe, Grüne oder Blaue und lehne Leute erst nach Kennenlernen ab; allerdings liebe ich schwarzen Humor und hasse political correctness sowie Lehrer; irgendein Vorurteil muss man ja haben

Schiebulski

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I. Akt: „Ganz unten“

„Ring … Ring … Ring … Ring !“
Das Festnetzt-Telefon von Erwin Schiebulski klingelte energisch. Erwin hatte darauf gewartet. Sein Steuerberater sollte über den Ausgang der Schlussbesprechung beim Finanzamt Bottrop über die Außenprüfung bei seiner Kneipe  berichten.

Erwin ging ans Telefon: „Schiebulski hier“, meldete er sich. Eine geschäftige und professionell klingende Frauenstimme war am anderen Ende: „Hier Kanzlei Dr. Rosenkötter,  Gluffke und Partner … ich verbinde mit Dr. Rosenkötter!“

„Guten Tag Herr Schiebulski … Rosenkötter hier. Ich komme gleich zum Thema. Ich habe schlechte Nachrichten für Sie. Die Betriebsprüfung war zu keinen Zugeständnissen bereit. Eine tatsächliche Verständigung über die Zuschätzungen wegen Ihrer fehlerhaften Kassenbuchführung, die von den Schätzungen der BP signifikant abweicht, wird nicht zugestimmt. Das war zu befürchten. Unsere Argumente gegen die Schätzungen standen auf schwachen Füßen und haben die BP in keiner Weise beeindruckt. In Bälde wird der Bericht dann ausgewertet und die geänderten Steuerbescheide erlassen. Nach unserer Berechnung dürfte ein Nachzahlung von ca. 198.000 € zuzüglich Zinsen auf Sie zukommen.“
„Herr Dr. Rosenkötter … kann man da irgendwas machen … Ratenzahlung über 10 Jahre oder so?“

„Herr Schiebulski … neee … vergessen Sie das direkt. Ich bin eigentlich froh, dass man kein Steuerstrafverfahren eingeleitet hat, weil Sie die Erklärungen der letzten 3 Jahre so verspätet abgegeben haben. Wenn Sie Opel wären und paar Millionen nachzahlen müssten und ein paar tausend Arbeitsplätze garantierten, da nimmt die Politik schon mal Einfluss. Aber Sie als kleiner Krauter werden wohl eher die Härte des Fiskus zu spüren bekommen. Ja, wenn Sie eine gesicherte Einnahmequelle hätten, aus der regelmäßige Zahlungen fließen könnten, wäre vielleicht ein gentlemans agreeement denkbar. Aber so … mit den wieder zurück gehenden Umsätzen aus Ihrer Kneipe ist da wohl nichts zu machen. Der Fiskus benimmt sicher leider nicht wie ein Unternehmer sondern eher wie eine betrogene Ehefrau und wird gnadenlos drauf hauen. Tut mir leid … wir werden zwar eine Stundung beantragen aber machen Sie sich da keine Hoffnungen. Sollen wir Ihnen unseren  Fachmann für Insolvenzrecht vorbeischicken?“

In Erwins Augen glomm Wut auf. Noch war er nicht am Ende. Er müsste sich was einfallen lassen … irgendwas.
„Neee Herr Doktor. Noch nich! Ich geh mal in mich, vielleicht hab ich noch ne Idee!“

„Gut, wie Sie meinen, Herr Schiebulski … tja, wenn Sie Ihre Trainerkarriere nach dem Erfolg da in Schottland bei einem Profiverein fortsetzen könnten … das wäre eine Einnahmequelle, da könnten wir bei Fiskus noch was erreichen, denke ich. Aber so …  wie gesagt, wenn Sie sich doch für die Privatinsolvenz entscheiden wollen, beraten wir Sie gerne …  allerdings müssten wir auf eine vorschüssige Honorarzahlung bestehen.  Ich wünsch Ihnen noch einen guten Tag!“ Dr. Rosenkötter legte auf.

„Wär ich doch in Glasgow beim  Queenspark FC nach meine  sensationellen Aufstieg geblieben“, dachte Erwin. So aber war er nach der gewonnenen Wette gegen Gökhan Öztürk zurückgekommen und hatte dessen Imbissbude übernommen.

(zum Einstieg: http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,19984.0.html)

Die nächsten 3 Jahre liefen Kneipe und Imbiss bombig und zehrten vom Ruhme der gewonnenen  Wette.  Schiebulski nutzte das, um sich seinen Lebenstraum zu erfüllen. Er eröffnete einen Nachtclub in Bottrop, das „Bällebad Bottrop“ und setzte dafür seine Reserven ein. Damit hatte er sich aber ziemlich verspekuliert, da die Stadt sein Etablissement nur in einem neuen Gewerbegebiet duldete und der Kreis der interessierten Kundschaft in Bottrop wohl arg begrenzt war. Tja, und dann kam das Finanzamt und wollte was vom Kuchen abhaben. Soviel Geld konnte er unmöglich auftreiben. Ihm würde auch keine Bank der Welt diesen Betrag leihen, da er durch das „Bällebad“ bereits ziemlich verschuldet war.

„Das Scheiss-Bällebad …“, dachte Erwin. „Das bringt nur Ärger.“ War doch vor kurzem ein Albaner namens Tarek Dushtu bei ihm erschienen und hatte ihm eine umfassende Gebäude- und Unfallversicherung angeboten. Dachte Erwin jedenfalls im ersten Moment .. . bis er verstand, dass die Prämienzahlung nur Schutz gegen Schäden bot, die die vier vierschrötigen Begleiter des Albaner in seinem „Bällebad“ verursachen könnten. Da war Erwin bedient und zahlte erst mal.

 „Das wäre doch ne Idee“, dache Erwin als er sich an die Albaner erinnerte. Kurz entschlossen rief er diesen Kerl an und bot ihm das „Bällebad“ zum Kauf an. Man wurde sich recht schnell einig, einerseits weil dem Albaner die Gelegenheit gefiel, das nagelneue „Bällebad“ zu übernehmen und andererseits weil Erwin nicht viel feilschen konnte. Wenn der Albaner zahlen würde, wäre ein Teil von Erwins Steuersorgen gelöst. Mehr als die Hälfte hätte er aber immer noch an der Backe.
« Letzte Änderung: 03.Juli 2017, 08:33:21 von Schiebulski »
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II. Akt: „Der Morgen stirbt nie“

Am Nachmittag hing Erwin in seiner Kneipe ab und erzählte Juppi Koslowski von seinen Sorgen mit dem Finanzamt und der Teillösung um das „Bällebad“.

„Gut, dasse Deinen Puff verkloppt hass, Eawiehn. Datt macht nur Ärjer, sowatt, Du biss doch kein Lude“, meinte Juppi. „Das war kein Puff sondern ein Nachtclub …“, maulte Schiebulski. „iss datt was anners als ein Puff in teuer? Deine Damen haben doch auch gegen Flocken mitt die Gäste ge..“, ließ Juppi nicht locker als ihn Schiebulski genervt unterbrach: „Juppi … lasset, da vastehsse nix von. Datt iss neh Bar und kein Puff. Und getz Schluss damit. Ich brauch ne Idee, um schnell noch mehr Geld aufzutreiben.

Juppie wurde träumerisch: „Wennse damals wiaklich die Queenspark Rangers unn nich die Amateure traniert hättest. Da hättse auch als Trähner genuch Flocken gehat, umme Steuern zu zahlen.“

„Hmm …“, Erwin kam ins Grübeln. Könnte man da was machen. Aber vortäuschen, er wäre bei den Queens Park Rangern Trainer gewesen machte keinen Sinn, die waren zu bekannt, das würde jeder einfach nachprüfen können. Aber bei unterklassigen Vereinen könnte er sich vielleicht mit der echten Referenz aus Schottland bewerben können. Aber ob das so ein Gehalt gab, dass er seine Steuerschulden zahlen könnte? Andere Alternativen sah er nicht. Er hatte nichts gelernt und war eben nach dem Prinzip „wer nichts wird, wird Wirt“ Kneipier geworden. Die Aussichten waren trübe. Aber immerhin, er hatte in dem Jahr in Schottland Englisch gelernt, internationale Erfahrung … es war eine kleine, aber eine Chance.

In diesem Moment lief Dieter „DOS“ Brömekamp in den „Queenspark“ ein, wie Erwin seine Kneipe umbenannt hatte. „Mann Schiri, watt machse fürn Gesicht? Hat es Dir den Rosenkohl verhagelt?“. Juppie klärte DOS über Erwins Finanzlage und dessen Pläne auf.

„Joh … gute Idee, datt Bällebad zu verkloppen! Da hättse doch nur von irgendwelchen Zuhältern auffe Fresse gekricht. Datt iss nich Deine Liga, Schiri!“

„Boah … gut getzt! Erstens war das ein echt klasse Nachtclub und kein Puff und zweitens sollt Ihr mich nicht immer Schiri nennen!“

Den Spitznamen hatte sich Schiebulski als linker Verteidiger von Germania Lehmkuhle erarbeitet, da die Zahl seiner Roten Karten wegen Schiedsrichterbeleidigung immer noch nicht in der Kreisliga überboten worden war.

„DOS … Du kannst mir gleich mal helfen. Kennst Dich so gut mit dem Internet aus. Klapper mal in Europa ab, wo ein englischsprachiger Trainer mit Auslanderfahrung gesucht wird. Vielleicht kriege ich da nen Job!“ „Okeh“, machte DOS … aber ich frickle Dir nicht wieder ne Fake-Homepage und sowatt, datt datt schomma klar is. Und gib einen dafür aus!“

Ein paar Tage später brachte DOS Erwin eine Liste mit Clubs, die Trainer suchten. Es gab einen dänischen Verein, viele schwedische Clubs, portugiesische Vereine, auch ein paar spanische Teams waren dabei. Letztere schloss Erwin aus, da er die Sprache nicht beherrschte und Zweifel hatte, ob er in Portugal und Spanien mit Englisch sich verständigen könnte. Erwin versendete Bewerbungen und hatte sich ein Referenzschreiben vom Queenspark F. C. besorgt, in dem er in den höchsten Tönen vom Präsi gelobt wurde. Darauf bauten seine Hoffnungen.

Diese wurden indes schwer enttäuscht, da sämtliche angeschriebene Vereine ohne Zögern absagten. Einen Pfeil hatte er noch im Köcher, doch hatte ihn da auch der Glaube an sein Glück verlassen. Jahn Regensburg war Mitte der Hinrunde in der 3. Liga auf den letzten Platz abgerutscht mit einem Abstand von 5 Punkten zum rettenden Ufer. Den Trainer hatte man wegen Erfolglosigkeit gekündigt, wie der Kicker mitteilte, und auch da hatte Erwin seine Bewerbung hingeschickt. Juppie hatte dazu nur angemerkt:

„Erwin … datt sind Vollprofis, keine Amateure wie Deine Schotten … das kannsse knicken.  Außerdem munkelt die Presse schon, dass der Assistent, der Markus Weinzierl, den Laden übernehmen soll. Sieht schlecht aus, Schiri!“

„Aus iss, wenner Schiri abpfeifft, nicht früher ... und nenn mich nich immer Schiri“, meinte Erwin verbissen, wenn er auch Juppi Recht geben mußte. Die Aussichten waren bescheiden.

Dann trudelte auch der erwartete Brief aus Regensburg ein. Allerdings mit einer Überraschung … Erwin wurde tatsächlich zum Gespräch eingeladen. Erwin wie seine Freunde waren platt. Damit war nicht zu rechnen. Ob eine Verwechslung vorlag? Egal … Erwin machte sich auf in die Oberpfalz!
« Letzte Änderung: 03.Juli 2017, 19:15:56 von Schiebulski »
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III. Akt: „Total recall“

Erwin warf sich in seinen besten Anzug – auch wenn der etwas spack saß – und seinen Wagen und rauschte zum angegebenen Zeitpunkt nach Regensburg. Der Präsident des Vereins, Kai Korte, hatte zum Termin gebeten.

Erwin erschien pünktlich und musste noch etwa 10 Minuten warten, bis ihn die Sekretärin des Präsidenten zum Präsi führte. Der, ein Mann, untersetzt, so Ende der 50iger mit ausgeprägtem Fliegenlandeplatz und lichtem Haarkranz,  hatte sich hinter einem riesigen Schreibtisch von USM Haller verschanzt und schaute Erwin aus verkniffenen Augen an. Der Mann kam Erwin irgendwie bekannt vor. Es war eine unangenehme Ahnung, die er aber nicht näher einsortieren konnte.

„Sie sind also dieser Schiebulski aus Bottrop“, schnauzte Korte Schiri Schiebulski an. Um dann hämisch loszulachen: „Bruhahaha …  haben Sie wirklich geglaubt, Sie würden hier Trainer der 1. Mannschaft werden können? Ich schenke Ihnen  mal direkt reinen Wein ein, weil ich mein Ziel schon erreicht habe: Ich habe Sie nur hierhin bestellt, weil ich Sie für Ihre ungeheure Unverschämtheit, uns überhaupt eine „Bewerbung“ zuzusenden und uns unsere wertvolle Zeit zu stehlen, angemessen bestrafen wollte. Das Ziel ist erreicht … und ich habe schon lange nicht mehr so einen Spaß gehabt. Sie können direkt wieder gehen, um uns weitere Peinlichkeiten  zu ersparen, und sich Ihrer Kneipe im Ruhrpott zuwenden.  Adele … und machen Sie die Tür von draußen zu!“

Erwin sagte nichts. Ihm war als habe man ihm mit einem Schmiedehammer vor den Schädel geschlagen. Tonlos drehte er sich um und ging zur Tür. „Spaß gehabt … Spaß gehabt … Spaß gehabt“ hallten die Worte von Korte in seinem Kopf nach. „Die Stimme …  die Worte …!? Woran erinnert mich das“, dachte Erwin.

Beim Hinausgehen machte es CLICK. Ein Bild tauchte in seinem Hirn auf … Korte, nur mit einem Handtuch um die Hüften, in jedem Arm ein nacktes Mädchen, umringt von weiteren halbnackten Damen, mit Champagner umher spritzend, laut „so ein Tag, so wunderschön“, gröhlend und nach einem Erinnerungsfoto rufend. Ein Foto von der Szene hatte Erwin immer noch auf seinem Handy.

Erwin drehte sich um, ging ein paar Schritte auf Korte zu, schloss die Tür – von innen – und fragte Herrn Korte: „Korte … alte Sackratte … erinnerst Du Dich noch an September 2011 … Bällebad Bottrop … eine Nacht, die niemand, insbesondere ich wegen des Erinnerungsfotos, nie vergessen kann? Hammwa immer noch aufm Handy … willse ma sehen? Watt meinste, watt die Presse und Deine Frau zu Deinen schönen Erinnerungen sagen, hm?“

Korte wurde schlagartig abwechselnd aschfahl und dunkelrot.

„Korte, Du Nacktschnecke, kommen wa ins Geschäft? Mach ma ein schönes Vertragsangebot!“

Ungefähr eine Stunde später hatte Erwin einen 2-Jahresvertrag als Cheftrainer von Jahn Regensburg, allerdings ohne Transfer Budget und einem noch leicht abzuschmelzendem Gehaltsbudget. Sein Gehalt war fair, meinte Erwin zu Korte. Mit den brutto 210.000 € unterbot er Weinzierl, dessen Vertrag schon ausformuliert bei Korte lag, um satte 40.000 €. So konnte Korte den Deal zumindest gegenüber Dritten verteidigen.

Schiebulskis Abenteuer in der Oberpfalz konnte beginnen. Allerdings hatte Erwin direkt die Liste seiner Feinde um Korte und Weinzierl verlängert.



« Letzte Änderung: 04.Juli 2017, 08:57:19 von Schiebulski »
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DeDaim

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Gefällt mir bislang sehr gut. Ganz schön abgef...t der Schiri. ;D Weiter so! :)
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Schiebulski

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Verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen!

 ;)

Vielen Dank für den Zuspruch!
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fifagarefrekes

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Dein Setting habe ich bildlich gut vor den Augen, gefällt mir. Gegen Weinzierl find ich ja immer gut.  ;D
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Plumps

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Sehr schöner Beginn :)
Erwin wird es schon richten  :D
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Schiebulski

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IV. Akt: „Die dunkle Bedrohung“

Am folgenden Tag fand sich Markus Weinzierl im Büro bei Klaus Sturm, dem Sportdirektor von Jahn Regensburg, zur Besprechung ein.

„Sag mal, Klaus, was ist denn da beim Präsidenten los. Es war doch abgesprochen, dass ich neuer Trainer werde?“ Weinzierl fragte sichtlich aufgeregt den Sportdirektor.

"Ich habe keine Ahnung. Korte meinte zu mir, man müsse auch mal neue Wege gehen und in unserer Situationen einen Neuanfang wagen, der Schiebulski sei unkonventionell und einfallsreich … und außerdem um 40.000 € billiger als Du“, antwortete Sturm seinem Assistenzmanager

„Das finde ich jetzt aber ziemlich mies“, erwiderte Weinzierl. "Die 40.000 haben wir doch nur auf mein Vertragsangebot oben drauf gepackt, weil Du von mir einen kick-back haben wolltest. Jetzt bekomme ich den Job nicht, nur weil Du Dich bedienen wolltest! Du hast mit den Job fest zugesagt und gemeint, der Korte frisst Dir aus der Hand. Ich hab mir jetzt schon einen Porsche bestellt. Wie soll ich denn jetzt von meinem Assistentengehalt bezahlen?“

„Hör mal, Markus“, ließ sich Klaus Sturm vernehmen. „Ich weiß nicht was in den Korte gefahren ist. Dias Ding war eigentlich eingetütet. Aber Korte betonte ja auch die Originalität von diesem Ruhrpott-Yankee.  Nur am Geld hat es ja scheinbar nicht gelegen. Korte wollte oder konnte aber nicht deutlicher werden. Da war wohl noch Anderes im Busch. Und wenn Du Dir ohne unterschriebenen Vertrag einen Porsche holst, kann ich doch nichts dafür. Aber wie dem auch sei … ich bin ganz bei Dir, den Schiebulski will ich auch so schnell wie möglich wieder loswerden. So einen Emporkömmling von außen will ich auf dem Job auch nicht. Hat doch bei seinem Vorgänger auch geklappt. Lass Dir mal was einfallen. Ich habe im Übrigen auch schon eine Idee. Wirte sind selten solide. Vielleicht hilft uns da die Presse!“

„Was soll ich denn  da noch machen? Wir stehen auf dem letzten Platz und ich muss aufpassen, dass das nicht irgendwann auch auf mich zurückfällt. Sonst versaut mir das auch die Karriere. Ich finde, Du müsstest jetzt mal was machen. Schließlich wolltest Du ja auch für lau 40.000 € pro Jahr an mir verdienen!“

„Jaja … nun hyperventilier nicht gleich. Papa Sturm hat sicher immer was einfallen lassen“, meinte Sturm abschließend zu Weinzierl und grinste diesen an. Dieser war jedoch nicht beruhigt.

„Ja … aber das muss schnell gehen. Bald ist meine erste Rate für den Cayenne fällig“, maulte Weinzierl.
« Letzte Änderung: 04.Juli 2017, 10:24:05 von Schiebulski »
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V. Akt: „Departed – unter Feinden“

Nun musste Erwin in Regensburg heimisch werden. Zuvor war aber noch etwas anderes zu erledigen. Erwin rief Juppi Koslowski an, der ihn unterstützen sollte.

„Jupp … gute Neuigkeiten … ich hab den Job … wie ich den Präsi überzeugt habe? … durch nackte Tatsachen  (Erwin lacht ziemlich hämisch) … nee … das willsse nicht wissen … nein … kann ich nicht sagen … krummes Ding … Jupp,  ja vielleicht, aber der Korte ist ein Arsch und außerdem hatte ich sonst keine Chance … nee … ich werd nich genauer … ja …. Ja … NEIN … iss besser, Du weißt nix Genaues … geht nur Korte und mich an …. Jetzt aber mal zum Thema:  Ich hab nen Job für Dich … Greenkeeper und Zeugwart bei Jahn Regensburg.. wie, kein Bock …  Du musst mir da helfen, ich habe doch keine Ahnung von Taktik und Training … Weinzierl … bisse blöd???  Dem hab ich den Job weggenommen, meinsse der hilft mir? … eben … der haut uns in die Pfanne, wenn wa nich auf dem Kiwiv sind … wieso uns? … na, weil Du doch mitkommst … wie nee … DOCH  Mann Jupp … hör Dir doch erst mal die Zahlen an …. Doppelt so viel, wie Dir Germania zahlt … nich wahr! … sag ich doch … ich hab Dir auch schon ein Zimmer in der Pension reserviert, in der ich auch untergekommen bin … eben … Bottroper halten zusammen , vor allem in der Diaspora … DIASPORA … nein, iss keine Krankheit … vergiss es, in Bayern, meine ich … Okeeh … Juppi … bis morgen!

Man schrieb den 7. Oktober 2011. Vorbereitung auf das erste Spiel stand an. Morgen gab es das Heimspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena, die auch im Abstiegskampf standen. Das war so ein „6-Punkte-Spiel“ und musste unbedingt gewonnen werden.

Weinzierl hatte den Schwerpunkt auf „Teambuilding“ gelegt, gemeinsame Teamsitzungen, -besprechungen und –essen standen an. Mit an der Seite von Weinzierl war dabei die ganze Zeit eine junge, etwas dürre und blasse langhaarige Blondine mit Pferdeschwanz, die Erwin nach einem raschen Blick in die Schublade „ganzheitlich, makrobiotisch, namentanzend“ einsortierte Diese jene Blondine redete beständig auf Weinzierl ein. Erwin schaute fragend in die Runde und Weinzierl sah sich genötigt, die Dame vorzustellen: „Das ist Alexandra Kehrmann .. unsere Beauftragte für Ernährung und Soziale Kompetenz! Alex, das ist Erwin Schiebulski … der neue Cheftrainer!“

 „Ach watt,“ rutschte es Erwin heraus. „Ja .. schön Tach Frau Kehrmann, „ watt macht man denn so als sonne Beauftragte?“

„Nennen Sie mich doch einfach Alex … Du, wir duzen uns hier alle. Ich sage dann „Erwin“, okeeh?“ Die Erwiderung von „Alex“ kam prompt und nicht wirklich überraschend.

„Ach … wissense Frau Kehrmann … ich fühl mich richtig doof, sonne junge Gö … äh Frau wie Sie als alter Knacker, wie ich ett bin, zu duzen .. und im IKEA arbeiten wa ja auch nich … ich bleib beim SIE … und bleiben Sie doch bitte auch beim SIE“, konterte Erwin.

„Das verstößt aber gegen unsere Prinzipien … ich muss schon sagen … Markus .. hast Du Erwin … eh den Herrn nicht auf unsere Prinzipien hingewiesen? Das ist doch wichtig für unsere Gruppenbildung und ihre Identität. Das gefährdet unser ganzes Projekt, Markus … das muss Dir doch klar sein!?“ Fräulein Kehrmann war empört

„Also mein Projekt iss hier Klassenerhalt … 3. Liga für Regensburg .. von wattt anners weiss ich nicht. Herr Weinzierl …. Äh  …  MARKUS? Schiebulski grinste Weinzierl ins Gesicht.

„Jaah  …  öööh …  ömmm … das war ein Projekt des Vorgängers. Alex soll überwachen…  ääh … den Prozess der Gruppenbildung stärken und gruppendynamische Prozesse ganzheitlich anregen, fördern und ausbilden.

„Jaah genau … Markus … das hast Du schön beschrieben“, meldete sich die Blondine wieder zu Wort. „Dabei muss das gerade im Sport auch ganzheitlich und systemisch betrachtet werden!“
Erwin verstand nur Bahnhof Bratkartoffeln und schaute offenkundig so verständnislos  die „Beauftragte“ an, dass diese sich genötigt sah, noch weitere Erläuterungen zu geben.

„ Ich möchte erreichen, dass die Gruppe einen starken sozialen Zusammenhalt entwickelt, der über den Fußball hinaus geht und weiterführende gemeinsame Ideale erfaßt. Nur so ist ein bedingungsloser Einsatz des Einzelnen für die Ziele der Gruppe gewährleistet. Wichtig für dieses Ziel ist eine besondere ethische Komponente, die die moralische Überlegenheit der Gruppe gegenüber anderen sichert und die Vorstellung jedes Einzelnen, für das Wohl und Wehe der ganzen Gruppe verantwortlich zu sein, triggert. Wir haben uns hier als besonderes ethisches Ziel die Einheit von Mensch und Natur in Frieden und Harmonie gewährt und darum ernähren sich alle Teilnehmer strikt vegan. Zudem hat jedes Gruppenmitglied seine Vorschläge und Beobachtungen über die Gruppe insgesamt und ihre Mitglieder als Notiz vor dem gemeinsamen Mittagessen in einen großen Kasten zu werfen. Das Einwerfen ist Pflicht, auch wenn keine Beobachtungen oder Vorschläge gemacht werden. Das baut Hemmungen ab, dieses Tool zu benutzen. Zudem sind die Zettel zu unterzeichnen. Bei fehlenden Zetteln müssen wir dann ordnend eingreifen. Ansonsten gibt es für ausgezeichnete Beobachtungen und Vorschläge Boni und Belobigungen.“

„Aha“, machte Erwin nur und dachte: „Jetzt weiß ich auch, warum Du so dürr bist … und das ganze Team hattse als IMs installiert. Die hat es drauf … .“ Dann meinte er nur: „Ja, iss ja hoch interessant und höchst innovativ … aber ich muss jetzt noch um eine Menge Formalitäten und meine Bude kümmern. Das Spiel morgen kann ich noch nicht übernehmen. MARKUS …!“ Erwin betonte das MARKUS etwas zu sehr: „ Das kannsse ja vielleicht noch selbst erledigen. Bis Morgen dann!“
« Letzte Änderung: 04.Juli 2017, 20:00:01 von Schiebulski »
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VI. Akt: „Apocalypse Now“

Samstag … 8. Oktober 2011 … Heimspiel gegen Jena, die genauso im Abstiegsstrudel hingen wie die Rothosen.
Das sollte und musste man gewinnen. Wen denn sonst sollte man schlagen als andere Abstiegskandidaten? Und eben zu Hause!

Erwin hatte sich am Freitag noch den Schluss der Vorbereitung auf das Spiel angesehen, die in die Verantwortung von Weinzierl fiel, weil Schiebulski noch keine Zeit hatte und mit Verwaltungssch …  -kram beschäftigt war. Auch Juppi war als Zeugwart dabei und konnte sich das teilweise ansehen.

Juppi und Erwin waren der Auffassung, dass ihre Jungs eigentlich gar nicht schlecht waren du eigentlich da unten in der Tabelle gar nix zu suchen hatten. So war auch das Ziel zu Beginn der Saison auch ein Platz im sicheren Mittelfeld gewesen. Nun ging es um das nackte Überleben.

Allerdings waren die Spieler durch die Niederlagen reichlich verunsichert und  agierten zögerlich. Auch schienen sie nicht die Fittesten zu sein. Da gab es dann schon Ansatzpunkte, was man ändern könnte. Zudem  musste Erwin den Kader noch etwas bereinigen, um das vorgegeben Gehaltsbudget nicht zu überschreiten. In der jetzigen Verfassung der Mannschaft drängte sich jetzt nicht unbedingt klar auf, wen man rausschmeißen sollte.

Am Samstag, dem Spieltag, war ein gemeinsames Mittagessen zur Einstimmung angesetzt. Das  schlabberte Erwin, da er als Hobby-Koch ud Gourmet so gar keinen Bock auf „Vegane Spaghetti Bolognese“ mit Tofu-Krümeln als Hackersatz hatte. Er fand sich als um 14:00 im Jahnstadion auf der Trainerbank ein.

„Na … Juppi … wie war die Bolognese?“ Erwin fragte hämisch Juppi. Der verdrehte die Augen und meinte nur: „ Das passte zum Tabellenplatz“. Wie gut, dass sich Alex die Spiele nie ansah du somit auch nicht auf der Trainerbank saß.

Dann begann auch schon das Spiel. Es hielt Erwin kaum auf der Bank. Die Rothosen kombinierten gar nicht schlecht, jedenfalls nicht auffällig schlechter als der Gegner. Sie hatten auch deutlich mehr Ballbesitz als Jena, Folge, des von Weinzierl verordneten Sicherheitsfußballs. Nur mangelte es erheblich an der Durchschlagskraft und an der Genauigkeit im Abschluss. S o kam es dann, wie es wohl kommen musste … in der 56. Minute verhedderte sich ein sächsischer Angreifer im 16ener der Rothosen und der Schiri erkannte auf Elfer … 0:1. Dann brach die Mannschaft zusammen, nach vorne lief nichts mehr zusammen und fast folgerichtig konnte Jena noch auf 2:0 erhöhen.

Damit wurde dieses 6-Punkte-Spiel sang- und klanglos verloren!













Vor Erwin lag eine Menge Arbeit und vor allem musste das Team jetzt erstmal moralisch aufgerichtet werden. Erwin hatte da ein paar Ideen und ließ sein Handy glühen.
« Letzte Änderung: 05.Juli 2017, 18:50:00 von Schiebulski »
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Schöner Start. Ich mag den Erwin, der wirds schon machen. Aber der arme Markus kommt ja nicht gut weg, was? Ob das am Namen liegt, Markus und Erwin, das hat ja schon in Echt nicht lange gehalten. :)
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Stefan von Undzu

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Erwin. 💙
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82 abgebrannt

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Jaaah neeeh, is klar;

Weinzierl hat einfach das Pech, daß er im FM 12 eben als Assi bei Regensburg gelistet ist (und ich keine Ahnung davon habe, wie das zu editieren wäre); da muß er halt durch.

Künftig wird es aber wohl eher ein Duell Erwin - Sturm werden
« Letzte Änderung: 05.Juli 2017, 22:28:41 von Schiebulski »
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VII. Akt: „Band of brothers“

Erwin hatte zum Sonntag Sondertraining angeordnet und ein Team-Meeting angesetzt. Zu vor war aber noch ein Gespräch mit Alex zu führen
„ Tach Alex“ , Erwin gab sich betont freundlich und Alex strahlte, weil sie sich ob der Anrede einbildete, dass Erwin auf den Duz-Zug aufgesprungen sei. „Ich hab da wegen dieser Zettel im Kasten ne Frage. Da haste doch bestimmt Auswertungen gemacht, wer wann was wieviel gemeldet hat, hm?“

„Oh jah ..Erwin. Schön, dass Du nun doch unsere Gemeinschaft suchst und sicher wirst Du auch noch Deine Einstellung zu unserem Essen überdenken, nicht wahr?“ Das klang mehr als ein als Frage getarnter Befehl. Erwin schaute so indifferent wie möglich und  grinste etwas blöde zurück.

„ Tja … Aaahlex .. dazu später. Aber wie iss das jetzt mit Deiner Zettelwirtschaft?“ Der Blick von Alex verfinsterte sich etwas ob der Bezeichnung „Zettelwirtschaft“ für ihr“ Gruppenbildungs-Tool“. Aber was war man nicht bereit zu tun für eine bessere Welt.

„ Ja, natürlich Erwin. Das habe ich selbstverständlich intensiv ausgewertet. Am weitesten voraus in diesem Prozess sind 2 Spieler, nämlich  Patrick Wiegers und Mersed Selimbegovic . Ich würde sagen, diese beiden befinden sich schon auf einer ganz anderen Stufe ihrer Persönlichkeitsentwicklung als der Rest des Teams, dass noch etwas in alten Strukturen verharrt.

Erwin hielt sich nicht mit Formalitäten auf und kam direkt zur Sache: „Sehen Se … hier iss nach der gestrigen Niederlage so richtig die Kacke am dampfen und ich soll die Karre aus dem Dreck ziehen. Wenns nich klappt, kriech ich die Hucke voll und deswegen hab ich auch zu sagen, wie wa das machen. Und da kommen Sie ins Spiel. Um et klaah zu sagen: Getz is Schluss mit dem Vegan-Scheiss , diesem Zettel-Stasi und den Friedensschalmeien, getz wird gekämpft …  . Datt heißt für Sie, dass Sie hier machen können wasse wollen aber meine Jungs lassen Se schön in Ruhe. Schön Tach noch!“

Erwin ließ Madame Kehrmann konsterniert zurück und begab sich zur Küche. Das Personal schaute ihn erstaunt an. Der Chefkoch kam fragend blickend auf Erwin zu. Erwin meinte: „Also Sie sind der Chef hier?“ Der Koch nickte zustimmend. „Fein“, meinte Erwin: „Dann gibt es getz ne klare Ansage: Schluss jetzt mit dem Vegan-Mampf. Meine Jungs brauchen watt Ordentliches inner Schüssel!“

„Jessas Maria und Josef … I kann goa nett sagen, wie I oaf die Oansog wardn hob“, erwiderte lachend der Koch. Man verstand sich …. .

Dann begann das Meeting:

„Männer!“ Schiebulski wurde richtig laut. „Ich rede nicht drum rum. Die Lage ist beschissen. Dabei seid Ihr gar nicht schlecht. Ihr müsst nur einfach ein bisken energischer in die Zweikämpfe und wenn Ihr ne Schanxe habt, die Dinger auch reinmachen. Ihr könnt in der Tat im Mittelfeld der Liga mitspielen. Nur müsst Ihr mal die Traute haben, die Sache auch durchzuziehen und nich so rumpassen, um den Ball nur schnellst wieder  loszuwerden. Jeder von Euch … ich sach JEDER kann ihn reinmachen! Auch wenn Ihr mal rüber oder daneben haut ..  scheissegal .. wenigstens habt Ihrs mal probiert! Und noch eins: Teamgeist ist in der Tat wichtig … aber das geht anders als die Kehrmann sich das denkt. Die hat hier übrigens nix mehr zu sagen, die Zettelwirtschaft hört sofort auf. Ihr beiden  da.. ja GENAU   Wieger und Selimbegovic … Ihr seid übrinx raus und könnt Eure Sache packen. Und heute abend  gibt’s Steak für alle! Und noch watt …. Am Montag fahn wa für 3 Tage ins Trainingslager“

Lautes Gemurmel … Lachen … dann Gejohle und lautes Trampeln auf den Boden …  ein paar „STASI RAUS“ – Rufe, Selimbegovic und Wieger schlichen sich raus und waren nicht mehr gesehen
Das konnte Erwin nur als Zustimmung werten.

„Trainer c… wo fahren wir denn hin ins Trainingslager“, wurde Erwin später während des Essens gefragt.

„Hammelburg“, war Erwins Antwort und er grinste diebisch.
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Ich bin überzeugter Demokrat, habe nichts gegen Schwarze, Rote, Gelbe, Grüne oder Blaue und lehne Leute erst nach Kennenlernen ab; allerdings liebe ich schwarzen Humor und hasse political correctness sowie Lehrer; irgendein Vorurteil muss man ja haben

Schiebulski

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VIII. Akt „Hunde, wollt Ihr ewig leben?“

Am Montag morgen fuhr man dann per Vereinsbus nach Hammelburg. Hammelburg … ein Kaff in Franken ohne einem Drittligisten würdige Sporteinrichtungen … aber mit besonderen Einrichtungen der Bundeswehr,  der Infanterieschule, und einem besonderen Truppenübungsplatz. Genau dort ging es hin. Erwin dachte etwas altmodisch und team-building übersetzte er mit "Zusammengehörigkeitsgefühlt“ bzw.  „Kameradschaft“. Was also würde besser zusammenschweißen als eine ordentliche infanteristische Ausbildung?

Den Job sollte Hans Gröger übernehmen, ein alter Kumpel von Erwin. Hans erwartete den Bus auf dem Truppenübungsplatz, wo er Tarnanzüge und Kampfstiefel an die Jungs ausgab. Er selbst trug seine alte Uniform und sein altes grünes Barett mit dem goldenen Emblem, die Ärmel aufgekrempelt, so dass alle die Tätowierung auf dem Arm sehen konnten, nämlich „Honneur et Fidélité“ einerseits und  „Legio Patria Nostra“ andererseits. Nicht nötig zu erklären, dass Hans überzeugter Ex-Legionär war.

„So … dann Rucksäcke aufnehmen …  jetzt laufen wir erst mal 5 km durch den Wald zum Aufwärmen. Wenn einer platt ist und nicht ankommt, müssen alle nochmal 5 km laufen …  warum er platt ist interessiert nicht, also schleppt ihn mit!“

Es gab Ausfälle, weil die ungewohnten Stiefel Blasen verursachten. Hans zeigte den Jungs, wie man provisorische Tragen machte und die Fußkranken wurden ins Ziel geschleppt. Dann gab es erst mal ein zweites Frühstück. Nachdem Frühstück stand dann Survival-Training auf dem Dienstplan. Hans ließ nicht locker, bis nicht jeder Fichtennadeltee und  Suppe aus Fröschen und Schnecken kochen konnte.

Nachmittags gab es dann Spaß auf der Hindernisbahn, bei der Hans nicht müde wurde zu erzählen, dass das alles gar nichts im Vergleich zum Parcour in Französisch – Guayana sei. Auch hier hatte sich Hans wieder Grüppchen ausgedacht, die zusammen den Parcour meistern mussten und ihn wiederholen durften, wenn einer aus der Gruppe schlapp machte.
Zum Schluss gab es dann die klassische Mutprobe: Hangeln am Seil über eine Schlucht. Dann fiel man erschöpft in den Schlafsack und fürchtetet sich vor dem nächsten Tag.

Der begann relativ moderat mit 10.ooo Meter – Lauf – ohne Gepäck -, was die trainierten Fußballer gut wegsteckten. Dann aber gab es den Clou. Hans rief zum Nahkampftraining. Den Rest des Tages lernten die Rothosen, wie man sich gekonnt auf die Fresse schlug. Blutende Nasen und eine Menge blaue Flecken blieben nicht aus. Erneut fiel man totmüde in die Zelte. Was sollte der morgige Tag bringen, war die bange Frage.

Sie wurden von einem energischen „Lehrgang Auuuuuuuuuuuuuuufstehen“ geweckt. Danach gab Hans den Dienstplan vor. Heute sollte das Gelernte vom gestrigen Tag in die Tat umgesetzt werden. Dazu hatte Erwin einen Trupp von Türstehern, Zuhältern und sonstigen Raufbolden aus der Bottroper Rotlichtszene organisiert, wie er bekannt gab.  Diese sollten für die Rothosen „Feinddarstellung“ machen.Hans hatte sich zwei Wettbewerbe ausgedacht. Eine Art Mannschaftsringen und dann Duelle „Rothosen gegen Rotlicht“. Den Spielern wurde mulmig als man die Gegner sah. Klobige, stiernackige Typen,  ziemlich muskulös, manche kaum des Deutschen mächtig, mit einer Ausstrahlung, die an den Bosnienkrieg erinnern ließ – und ich meine nicht die holländische Schutztruppe.

Hans bleute den Spielern nochmals ein, direkt richtig drauf zu gehen, nicht zurückzuschrecken und Angriffe entschlossen durchzuziehen. Und siehe da … es klappte. Zwar nicht im Mannschaftsduell, dass die Rothosen haushoch verloren. Wohl aber in den Einzelkämpfen. Nach dem die ersten beiden Rothosen ihre Duelle gewonnen hatte, baute sich das Selbstbewusstsein der Truppe deutlich auf. Das Ergebnis war phänomenal. Alle, wirklich alle Spieler gewannen ihre Duelle. Hans war stolz und lobte die Truppe über den grünen Klee. Erwin schloss sich begeistert an und die Jungs strahlten vor Stolz.

Dann verließ man den ungastlichen  Ort im Bus. Die Spieler gingen nach der Fahrt nach Hause. Erwin und Juppi nahmen noch einen Absacker in einer Kneipe. Juppi war baff. „Sach ma, Erwin … so schnell kann man Nahkampf lernen und die Luden raushauen … hätt ich ja nich gedacht .. ich dachte, da brauchsts monatelanges Training!?“ Erwin schaute Juppi an, dann schaute er sich um und meinte leise zu Juppi: „Alles eine Frage der Taktik … Du musst die Jungs erss ma so müde machen, dass se nich mehr richtich nachdenken können, dann musste ein bisken trainieren … und natürlich die richtigen Gegner einladen … datt waan keine Luden, datt war ne französische Stuntmen-Truppe, die fürn Haufen Hunnis so taten, als ob sie sich auf die Fresse hauen ließen. Hauptsache … die Jungs glauben jetzt, sie wärn die Weltmeister!“
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Re: (FM 2012) Erwin Schiebulski – Das Ess-Zeh-Hah steht für Sch….-Trainer
« Antwort #17 am: 01.September 2017, 21:47:02 »

Schade, das es hier nicht mehr weiter geht. War echt ne starke Story bisher.
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Re: (FM 2012) Erwin Schiebulski – Das Ess-Zeh-Hah steht für Sch….-Trainer
« Antwort #18 am: 01.September 2017, 23:08:46 »

Schade, das es hier nicht mehr weiter geht. War echt ne starke Story bisher.

Schiebulski schrieb an anderer Stelle schon, dass die Story beendet ist.
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E.Hemingway