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Autor Thema: [FM17] Brunei sein ist alles  (Gelesen 6365 mal)

idioteque3

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[FM17] Brunei sein ist alles
« am: 04.Juli 2017, 14:06:50 »

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Prolog

"Du wolltest doch nen exotischen Job?"
"Ja, und?"
"Ich glaub, ich hab da was für dich gefunden. Also, ich hab da diesen Typen getroffen."
"Nein, ich werde keine Drogen schmuggeln."
"Nein, nein, nichts in die Richtung! Ich hab da diesen Typen getroffen auf so ner Industriemesse in Singapur, wo meine Firma nach internationalen Kunden sucht. Und der ist Kronprinz."
"Kronprinz? Sicher, dass das kein Online-Betrüger ist?"
"Ja, ich hab das gegoogelt. Der ist echt. Der ist auch Minister, General, und stellvertretender Generalinspekteur der Polizei."
"Und die suchen jemanden, der die Polizei dort auf Vordermann bringt?"
"Wie kommst du denn darauf?"
"Vielleicht, weil ich Polizist war, und du mir gerade von nem Job erzählst? Ach, und was für ein Land ist das überhaupt?"
"Brunei Darussalam."
"..."
"Das ist so ein Zwergstaat mit knapp 400.000 Einwohnern auf Borneo. Die Details kannst du ja später auf Wikipedia nachschauen."
"Und was für ein Job war das jetzt?"
"Also, ich hab mich ein wenig mit ihm unterhalten, und wir sind auf das Thema Fußball gekommen. Da hat er mir erzählt, dass ihm ein Fußballclub gehört."
"..."
"Und deren Trainer hat aufgehört, nachdem sie Meister in Singapur geworden sind."
"Hast du nicht gerade noch Brunei gesagt?"
"Der Prinz und der Club sind aus Brunei, aber der Club spielt in Singapur. Und wie gesagt, die suchen einen neuen Trainer."
"Und da bin ich dir natürlich direkt als erstes eingefallen, der große Verbandsliga-Hobbytrainer. Du meinst das doch nicht ernst, oder?"
"Doch, ich hab ihm nur erzählt, dass ich da so jemanden kenne, der als Trainer bei einem Dorfclub erfolgreich war. Da hat er gelacht und meinte, dass sein Team auch nicht so viel besser sei. Dann haben wir uns noch weiter unterhalten und irgendwann hat er mich nach deiner Nummer gefragt. Vielleicht überschätzt er das Niveau in der Verbandsliga."
"Ich habe gerade fünftausend Fragen. Wie soll ich mich mit den Spielern verständigen? Wie viel Gehalt bekomme ich überhaupt? Was ist Brunei überhaupt für ein Land? Und am wichtigsten: Hast du den Verstand verloren, meine Handynummer einem angeblich fernöstlichen Prinzen zu geben, damit der mir einen Job anbieten kann, für den ich überhaupt nicht qualifiziert bin?"
"Naja, zumindest der Prinz hat fließend englisch gesprochen und meinte, er bezahlt gut. Ich dachte, du könntest mal einen Szeneriewechsel vertragen, nachdem du aufgeklärt hast, dass deine Frau überhaupt nicht gestorben war, sondern ein korrupter Polizeichef für dich ihren Tod und für sie deinen Tod fingiert hat, damit er sie heiraten kann. So nebenbei, warum ist keiner von euch auf die Idee gekommen, nachzufragen, wann denn die Beerdigung des jeweils anderen ist? Spätestens da wäre das doch aufgeflogen. Und selbst wenn nicht, müsste es nicht Leute geben, die euch beide kennen und sich sehr darüber wundern, dass ihr jeweils um eine Person trauert, die noch am Leben ist? Die Geschichte hat so viele Löcher, da würde sich jeder Seifenoper-Schreiber für schämen!"
"Du schweifst ab."
"Äh, ja. Den Rest kannst du ja selbst recherchieren. Der Herr ruft dich bestimmt irgendwann heute noch an."


-----------


Zuhause habe ich dann recherchiert. Brunei Darussalam ist ein Kleinstaat auf Borneo, der komplett von Malaysia umringt ist. Amtssprache ist Malaiisch, da das Land früher allerdings britische Kolonie war, sprechen die meisten Leute englisch. Das Land ist durch Bodenschätze reich geworden, weshalb das Bildungs- und das Gesundheitssystem gratis sind. Laut Weltentwicklungsindex liegt das Land weltweit auf Platz 31 direkt hinter Estland und noch vor beispielsweise Polen.
Allerdings ist das Land ein absolute Monarchie, das von einem Sultan regiert wird. Der Zusatz Darussalam bedeutet auf Arabisch "Ort des Friedens", womit Gebiete gemeint sind, in denen nach der Sharia recht gesprochen wird. Zumindest wurden dort seit Jahrzehnten keine Todesurteile mehr ausgesprochen, wobei die Gesetze vor kurzem so geändert wurden, dass ab 2018 auf Verbrechen wie Mord, Raub, Vergewaltigung und Ehebruch Steinigung als Strafe steht.

Nun zum Sportlichen: Der Club des Kronprinzen Al-Muhtadee Billah heißt Duli Pengiran Muda Mahkota Football Club (Seine Königliche Hoheit der Kronprinz von Brunei Fußball Club), kurz DPMM FC, und spielt tatsächlich in der ersten Liga in Singapur. Er war dort sogar mal selbst Torhüter.
Das Land selbst hat eine ziemlich vernachlässigbare Liga. Dreiviertel der Nationalspieler spielen bei DPMM FC. Außerdem war das Land 2009-2011 von der FIFA suspendiert worden (in der Zeit durfte auch DPMM FC nicht antreten), weil die Staatsführung dem zuvor unabhängigen nationalen Verband die Lizenz entzogen und einen eigenen Verband gegründet hatte, was die FIFA als Einmischung durch die Politik gewertet hat. 2011 wurde dann wieder ein neuer Verband gegründet und die Sperre aufgehoben. Aktuell (Stand 2017) liegt Brunei auf Platz 188 der Weltrangliste direkt hinter Andorra.


------------


Das Telefon klingelt.
"Ja bitte?"
"Good evening, this is Al-Muhtadee Billah, am I speaking to Mister Jeremiah Ecks?"
"..."


------------


In den 21 Stunden, die mein Flug gedauert hat, sind die Zweifel an meiner Entscheidung nicht geringer geworden, im Gegenteil. Ich Trottel habe mir sogar den Job als Nationaltrainer zusätzlich aufschwatzen lassen, damit "die Ebenen besser ineinandergreifen". Der Prinz war einfach so überzeugend, dass es unmöglich war, zu widersprechen. Irgendwann klang die Idee, die Mannschaft zu übernehmen, wie die Chance meines Lebens. Sogar meinen Einwand, dass meine Frau nicht in ein Land wolle, in dem die Sharia Gesetz ist, hat er beseitigt.
"Dann schreiben Sie Ihre Frau doch einfach aus der Story raus, ohne dass es jemand merkt. Plotlöcher haben Sie doch früher auch nie interessiert. Oder wie war das mit den FBI-Agenten, die Sie in Kanada in die Luft gesprengt haben, ohne danach überhaupt angeklagt zu werden? Und warum sind Sie jetzt überhaupt Deutscher? Waren Sie nicht eigentlich US-Latino? Und sahen Sie nicht eigentlich aus wie dieser Schauspieler? Antonio Banderas, wenn ich mich nicht ganz irre. Und was zur Hölle macht das FBI überhaupt in Montreal? Darüber komme ich nicht hinweg."
"Woher wissen Sie eigentlich so viel über mich?"
"Google und Rotten Tomatoes."
"..."


edit: Hier im Contest haben alle Storys kreative Titel, da musste ich natürlich nachziehen und mir etwas besseres als den Clubnamen einfallen lassen.
« Letzte Änderung: 09.Juli 2017, 23:19:53 von idioteque3 »
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Schiebulski

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Re: DPMM FC
« Antwort #1 am: 04.Juli 2017, 14:14:25 »

Geeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeiiiil !

Und Nationaltrainer von Brunei

Darauf muss man erstmal kommen !!!

Also mindestens WM-Titel ist Pflicht, nech???

 ;D ;D ;D
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Disclaimer:
Ich bin überzeugter Demokrat, habe nichts gegen Schwarze, Rote, Gelbe, Grüne oder Blaue und lehne Leute erst nach Kennenlernen ab; allerdings liebe ich schwarzen Humor und hasse political correctness sowie Lehrer; irgendein Vorurteil muss man ja haben

idioteque3

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Re: DPMM FC
« Antwort #2 am: 04.Juli 2017, 16:37:36 »

@Schiebulski: Ein Sieg mit der Nationalmannschaft in meinem ersten Jahr wäre schon ein Erfolg. Habe extra ein Länderspiel gegen Ost-Timor angesetzt, damit das hinhaut. Die sind die einzigen in der Umgebung, die in der Weltrangliste noch tiefer stehen.


Kapitel 1: Kennenlernen

Am nächsten Tag ist schon Trainingsbeginn. Am Tag zuvor hatte mich mein Assistent Moksen Mohamad abgeholt, zum Hotel gebracht und mir die wichtigsten Regeln erklärt. Mit dem Prinzen gibt es jede Woche eine einstündige Sitzung am Tag nach dem Ligaspiel, dazwischen ist er nicht erreichbar, schließlich ist er ein wichtiger Politiker. Immerhin gibt es ein festes und gemessen an der Clubgröße ordentliches Budget für den Kader und Transfers kann ich eigenmächtig abwickeln, wobei mir der Sportdirektor Gery Oo zur Seite steht. Aktuell sind noch keine zusätzlichen Trainer angestellt, ich darf aber noch bis zu fünf Leute dazuholen. Dazu darf ich gratis die sportwissenschaftlichen Kurse an der Universität besuchen und meinen nächsten Trainerschein machen.
Für Auswärtsspiele müssen wir jedes Mal nach Singapur fliegen, dafür müssen die Teams aus Singapur auch nach Brunei, denn in der Hauptstadt Bandar Seri Begawan steht das immerhin 28.000 Zuschauer fassende Negara Hassanal Bolkiah. In der Liga gibt es neun Teams, jeder spielt dreimal gegen jeden und der Meister qualifiziert sich für die erste Runde in der asiatischen CL. Aus irgendeinem Grund sind wir diesmal aber nicht dabei. Jedes Team darf maximal drei Ausländer im Team haben.

Der Trainingsplatz ist ziemlich spartanisch. Ein Fußballfeld, verschiebbare Tore, eine Umkleidekabine mit einer Abstellkammer für Trainingsbedarf. Immerhin ist der Rasen in ordentlichem Zustand. Draußen warten etwas über zwanzig Spieler auf mich. Zwei der drei Nicht-Bruneier (ja, so heißen die Leute von dort wirklich) stechen sofort heraus, weil sie einen Kopf größer sind als ihre Mitspieler. Einer ist weiß und blond, heißt Brian McLean, ist Innenverteidiger und hat vor zehn Jahren sogar mal ein Spiel für die nordirische Nationalmannschaft bestritten, der andere ist ein recht dunkelhäutiger brasilianischer Stürmer.
"Und du heißt wirklich Ramazotti?" "Ja, das ist sogar mein echter Nachname. Ich war eigentlich froh, dass ich hier in Asien nicht mehr so viel danach gefragt werde. Naja, immerhin ist mein Künstlername nicht Kaos."
Der dritte Nicht-Bruneier ist Portugiese, gut gebräunt und eher schmächtig, sodass er nicht ganz so auffällt. Sein Name ist Paulo Sergio und er spielt auf den Flügeln.

Dann beginne ich mit dem Training. Es stellt sich schnell heraus, dass die drei Ausländer auf deutschem Dritt- bis Viertliganiveau sind. Und damit die mit Abstand besten Spieler im Team. Ansonsten fällt auf, dass fast alle Spieler im Kader ziemlich schnell sind, dafür bewegt sich das taktische und technische Niveau für eine Profimannschaft zwischen schwach und katastrophal. Nur der Torwart (Mohd Yussof) und drei der anderen Stürmer sind noch ganz okay, weil schnell und mit einem ordentlichen Abschluss. Dazu fällt der zweitjüngste im Kader auf. Yura Indera Putera heißt er, ist 19, spielt im Mittelfeld und ist merklich talentierter als die restlichen Spieler, wenn auch aktuell noch nicht so weit.
Außerdem gibt es in dem Kader keine Außenverteidiger. Ich bin also gezwungen, mit Dreierkette zu spielen, sofern ich in den Untiefen Bruneis nicht noch ein paar nicht komplett grauenhafte Außenverteidiger auftreiben kann.

Nach dem Training spricht mich Moksen nochmal an.
"Und? Was hältst du von der Mannschaft? Nicht schlecht, oder?"
"Äh..."
"Jetzt nicht europäisches Niveau, aber immerhin sind die Jungs amtierender Meister in Singapur. Wenn man die Stars passend einsetzt, kann man mit  dem Team einiges erreichen. Das muss man aber auch, sonst fragen sich am Ende alle, warum Antonio Banderas und Lucy Liu bei so einem Schrott mitgespielt haben."
"Wie sieht das denn mit nationalen Talenten außerhalb von DPMM FC aus?"
"Du hast heute schon 10 der zwölf besten Spieler des Landes gesehen."
"Also ist die Nationalmannschaft DPMM FC ohne die drei Ausländer?"
"So in der Art. Es gibt schon einen Grund, warum es nur 10-20 Länder mit aktiver Nationalmannschaft gibt, die in der Weltrangliste noch hinter Brunei stehen."
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Plumps

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Re: DPMM FC
« Antwort #3 am: 04.Juli 2017, 16:41:04 »

Schön exotische Station! Freu mich drauf zu lesen wie es weitergeht  :D
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"EL MILAGRO"

"Niemand ist eine Insel. Ausser man ist Mauricio Isla"


fifagarefrekes

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Re: DPMM FC
« Antwort #4 am: 04.Juli 2017, 17:07:03 »

Dann mal viel Glück gegen Ost-Timor mit den Bruneiern.  ;D
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Nazario_R9

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Re: DPMM FC
« Antwort #5 am: 05.Juli 2017, 09:59:47 »

Coole Station! Liest sich gut :)
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idioteque3

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Re: DPMM FC
« Antwort #6 am: 05.Juli 2017, 13:56:20 »

Freut mich, dass die Station Leuten gefällt. Da der Spielstand schon Ende 2015 beginnt, ist die Weltrangliste noch nicht auf dem neusten Stand und Brunei sogar nur auf Platz 197, punktgleich mit Fidschi. Und Ost-Timor ist doch weiter vorne als ich dachte, auf 173. In den vergangenen Jahren hat Brunei seine Freundschaftsspiele gegen die aber regelmäßig gewonnen. Gegen andere Gegner gab es seit 2014 genau einen Sieg, und zwar ein 0:1 im Hinspiel der ersten WM-Qualifikationsrunde in Taiwan. Leider hat man das Rückspiel zuhause dann mit 0:2 verloren und ist trotzdem ausgeschieden. Es gab es noch ein Unentschieden in einem Freundschaftsspiel gegen Macao (wobei man dann das Elfmeterschießen 4:3 verloren hat) und sonst nur Niederlagen gegen Größen wie Indonesien, Laos und Kambodscha.

Aber weiter im Text:

Kapitel 2: Zwerg Helmi ganz groß

In der Vorbereitung wird schnell klar, wie die Mannschaft am besten spielt: Langer Ball auf Ramazotti, der immerhin mindestens einen Kopf größer ist als 90% der Innenverteidiger in der Liga. Der legt dann ab auf Paulo Sergio, der den meisten AVs im 1 gegen 1 weit überlegen ist und gute Flanken schlägt, oder schickt einen der schnellen Stürmer direkt in die Gasse. Das ganze aus einer 3-1-4-2-Grundordnung heraus. In den Vorbereitungsspielen läuft das auch ganz gut, jedoch finden wir auch keine Gegner auf unserem Niveau. Immerhin schlagen wir in unserem letzten Testspiel den amtierenden Meister der Brunei mit 3:1.

Dazu findet die Scoutingabteilung noch zwei Spieler, die mir weiter helfen können. Sairol Sahari, vereinslos geworderner Nationalspieler kann alle Positionen auf dem linken Flügel spielen und ermöglicht mir, auch mal auf eine Fünferkette umzustellen. Dazu soll Francis Bayong Viban, ein inzwischen 40 Jahre alter Kameruner mit Bruneier Pass, meine Innenverteidigung verstärken. Für ihn zahlen wir gigantische 50€ Ablöse. Er ist defensiv meinen anderen Bruneiern deutlich überlegen, noch viel wichtiger ist aber, dass ich endlich neben McLean einen zweiten IV mit einer Jumping Reach über 7 habe. Die meisten Teams der S-League scheinen nämlich ähnlich wie wir darauf zu setzen, im Sturm einfach einen großen Ausländer aufzustellen.
Dadurch habe ich inzwischen drei für Ligaverhältnisse sehr große Spieler im Team, was sich hoffentlich auch bei Standards bemerkbar machen wird.

Im ersten Saisonspiel steht gleich das Duell gegen den Vizemeister Tampines Rovers an, die in den vergangenen zwölf Jahren immerhin fünf mal Meister geworden sind und in der Zeit nur einmal schlechter als Rang drei waren. Wir spielen zuhause, und es werden immerhin über 7.000 Zuschauer erwartet. Sogar eine Pressekonferenz gibt es vorher.
"Herr Ecks, Sie begehen bald Ihr erstes Spiel als Profitrainer. Sind Sie aufgeregt?"
"Nein."
"Natürlich nicht, schließlich haben Sie schon einen Faustkampf gegen eine Profikillerin auf den Dächern Montreals geführt, da regt Sie nichts so schnell auf. Glauben Sie denn, dass Sie den Anforderungen gerecht werden können, die das Volk von Brunei an Sie stellt?"
"Ja."


-----------------


Dann ist Spieltag. Größtenteils stellt sich die Mannschaft von selbst auf, nur für die Rolle des Stoßstürmers habe ich die Wahl zwischen drei sehr ähnlichen und auch ähnlich guten Stürmern. Ich entscheide mich für Mohd Helmi Zambin, den ich ab jetzt nur noch Helmi nennen werde. Von den dreien scheint er mir derjenige zu sein, der am klügsten auf Bälle hinter die Abwehr reagiert und ist dazu recht abgeklärt vor dem Tor. Dafür ist er winzig (Jumping Reach 1!), schmächtig, fällt beim kleinsten Windhauch um (Balance 4) und geht dementsprechend jeder Andeutung eines Zweikampfes aus dem Weg (Bravery 1).

Direkt mit dem Anpfiff legen Tampines Rovers los wie die Feuerwehr und drängen uns hinten rein. In der 4. Minute kommen wir das erste Mal aus der eigenen Hälfte, jedoch ist der Schlag aus der Abwehr zu lang und landet beim gegnerischen Torwart. Der haut ihn auf den Flügel, wo aber Paulo Sergio zuerst an den Ball kommt und ihn auf Ramazotti ablegt. Der schlägt den Ball direkt diagonal hinter die Abwehr, wo Helmi einstartet, den Ball kontrolliert bekommt und ihn aus spitzem Winkel in die Maschen jagt! Die Menge tobt und ich habe anscheinend auf den richtigen Stürmer gesetzt.
Danach ist der Gast merklich geschockt, und wir bekommen etwas Spielkontrolle. In der 9. Minute holt Paulo Sergio rechts auf dem Flügel eine Ecke heraus. Die schlägt er eigentlich viel zu nah vor das Tor, jedoch kommt weder der Torwart heraus, noch geht einer der Abwehrspieler konsequent zum Ball, so dass Helmi unbedrängt zum Kopfball springen kann und das 2:0 erzielt. Ja, das war der mit Jumping Reach 1.
Danach flacht die Partie etwas ab. Wir wollen nicht mehr und Tampines Rovers konnte nicht mehr. Bis wir uns in der 40. Minute dann doch nochmal nach vorne durchspielen und Ramazotti eine Flanke von Paulo Sergio zum 3:0 verwertet.
Zur zweiten Hälfte scheinen die Gäste es nochmal wissen zu wollen und werfen alles nach vorne. Wie blöd, dass ihr Abwehrchef in der 47. Minute nach einem eigentlich gut abgefangenen langen Ball auf Ramazotti in seinen Mitspieler hineinläuft, so dass einer meiner Spieler direkt Helmi in die entstandene Lücke schicken kann. 4:0 und Hattrick für Helmi!
Danach schalten meine Spieler in den Urlaubsmodus und am Ende verkürzt der Gegner noch bis auf 4:2, aber das Ergebnis dürfte mein erstes Ausrufezeichen gegen eins der Top-Teams der Liga sein. Die Mannschaft feiert anschließend vollkommen zurecht.

Sogar das nationale Fernsehen hat ein Kamerateam geschickt, das anschließend noch ein Interview mit mir haben will.
"Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem ersten Sieg als Trainer von DPMM FC. Wann waren Sie glücklicher? Nach dem Schlusspfiff heute oder als Sie Ihre totgeglaubte Frau vor dem Orca-Aquarium wiedergetroffen haben?"
"Was ist das denn für eine Frage? Und woher wissen Sie überhaupt...? Ach, vergessen Sie's. Ich habe mich sehr über den Sieg gefreut. Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorher vorgenommen hatten und in den richtigen Momenten die Tore erzielt. Ist das das, was Sie hören wollten?"


-------------

Am nächsten morgen werde ich durch Telefonklingeln geweckt.
"Ja bitte?"
"Hast du heute in die Zeitung geschaut?"
"Ach, hallo Schatz. Ich dachte, du würdest hier nicht mehr vorkommen."
"Hast du in die Zeitung geschaut?"
"Moment, ich geh zum Briefkasten."
Ich falte die Zeitung auseinander. Direkt auf der Titelseite ist ein Foto von mir, dazu die Schlagzeile: "Ist Jeremiah Ecks ein schlechter Ehemann? - Ist ihm Fußball wichtiger als das Leben seiner Frau?"
Ich höre wieder die Stimme aus dem Hörer.
"Kannst du mir das erklären?"
"Da war dieses Reporterteam, und die haben mir eine bescheuerte Frage gestellt, und..."
"Jaja, spar dir die Ausreden!"
"Wolltest du nicht ein Erklärung haben? Äh, warte mal. Wie kommst du in Deutschland überhaupt an eine Zeitung aus Brunei? Und ist es bei euch nicht mitten in der Nacht?"
« Letzte Änderung: 05.Juli 2017, 13:57:51 von idioteque3 »
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Howie59439

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Re: DPMM FC
« Antwort #7 am: 05.Juli 2017, 14:37:47 »

Klasse  ;D Bin gespannt wie es weiter geht. Warst du schon mal vor Ort in dem Land ?
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Nicht der Trainer ist wichtig, auch nicht der Manager oder die Spieler, wichtig ist nur der Verein !

idioteque3

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Re: DPMM FC
« Antwort #8 am: 05.Juli 2017, 15:03:22 »

Nein, ich wollte eigentlich nur für eine Story nach Südostasien und hab mich mal durch die Ligen dort geklickt. Und ein Club, der aus einem anderen Land ist als die Liga und auch noch einem Kronprinzen gehört, klang für mich spannend. Zumal Brunei Darussalam auch noch ein recht interessantes Land ist.
Dann zusätzlich die Nationalmannschaft zu übernehmen und dort etwas zu entwickeln, ist vor allem dazu da, die Langzeitmotivation hochzuhalten, weil es im FM meist ziemlich einfach ist, innerhalb kurzer Zeit eine eigentlich ausgeglichene Liga nach Belieben zu dominieren. Das wird mit der Nationalmannschaft eben nicht so schnell passieren. Und es gibt wohl nur wenige Länder, wo man die Entwicklung einer Nationalmannschaft so gezielt über das Trainieren einer Vereinsmannschaft beeinflussen kann.
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Re: DPMM FC
« Antwort #9 am: 05.Juli 2017, 21:15:53 »

Auf eine Story in Südostasien muss man auch erstmal kommen bzw. Du WOLLTEST ja sogar dahin. Grandios! :)

Bin mal gespannt was da so geht im Brunei - und ich musste sogar gucken, wies geschrieben wird.  :o
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Stefan von Undzu

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Re: DPMM FC
« Antwort #10 am: 05.Juli 2017, 21:36:17 »

Da lese ich sehr gerne mit.
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idioteque3

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Re: DPMM FC
« Antwort #11 am: 06.Juli 2017, 02:36:13 »

Auf eine Story in Südostasien muss man auch erstmal kommen bzw. Du WOLLTEST ja sogar dahin. Grandios! :)

Bin mal gespannt was da so geht im Brunei - und ich musste sogar gucken, wies geschrieben wird.  :o

Ich hatte im FM15 mal einen Journeyman-Save in der zweiten indonesischen Liga begonnen, der mich dann über Australien, Uruguay, Schalke in der 2. Bundesliga und Lyon zu den Bayern gebracht hat. Rückblickend bereue ich, dass ich da nicht jeweils länger in den mir unbekannteren Regionen geblieben bin, weil ich da mit der ruhigen Umgebung und dem simplen und sehr von Zufällen geprägten Fußball viel Spaß hatte und es trotzdem so Dinge gab wie die Möglichkeit, sich für die CL zu qualifizieren. Deswegen dachte ich mir, dass ich das für den Storycontest gut nachholen kann. Zu Beginn meiner Suche war meine einzige Idee, dass der Club einen Stürmer haben sollte, der viel größer ist als der durchschnittliche Abwehrspieler in der Liga, weil ich mit dem dazu passenden Lang-und-Weit schon in Indonesien erfolgreich war. Und jetzt hab ich ja Ramazotti ;D

So, dann mal weiter:

Kapitel 3: Das Erste Ligatrimester oder Starker Helmi, Schwache Gegner

"Ich wusste doch, dass Sie ein Profi sind. Wer es schafft, einen Mikro-Killerroboter aus der Blutbahn eines kleinen Jungen zu entfernen, für den ist es kein Problem, mit einer überdurchschnittlichen Mannschaft erfolgreich Fußball zu spielen."
Das Büro des Vereinspräsidenten ist ziemlich beeindruckend. Golden gerahmte Gemälde schmücken die Wände, eins davon zeigt den vor mir sitzenden Herren ca. zwanzig Jahre jünger in voller Torwartmontur einen Ball aus dem Winkel eines Tores fischen. Dazu stehen an den Wänden Vitrinen, in denen Memorabilia aus der Vereinsgeschichte ausgestellt sind. Vor dem Fenster steht ein riesiger Schreibtisch aus Mahagoni. Dahinter sitzt Al-Muhtadee Billah in einem Sessel.
"Apropos kleiner Junge: Der ist doch von Ihnen, oder? Wenn Ihre Frau es trotzdem geschafft hat, dass ihr neuer Mann nicht gemerkt hat, dass sie nicht von ihm schwanger ist, dann muss sie doch angefangen haben, mit ihm zu schlafen, direkt nachdem Sie vermeintlich gestorben waren. Entweder hat Ihre Frau Ihnen nicht besonders lange nachgetrauert, oder irgendein Autor fand es unvorstellbar, dass ein Mann ein Kind adoptieren könnte, das nicht von ihm ist."
"Man hatte mir gesagt, Ihre Zeit sei begrenzt. Wollen wir nicht lieber über Fußball reden?"
"Sie haben vollkommen recht. Also, das Spiel hat mir gefallen. Machen Sie weiter so. Ach ja, bevor ich es vergesse: Saisonziel ist Platz 4, und blamieren Sie sich bitte nicht im Pokal."
"Es gibt einen Pokal?"
"Zwei. Der erste: Zwölf Teilnehmer, seltsamer Modus. Es gibt zwei Zweige, die untereinander einen Platz im Finale ausspielen. In einem sind acht Teams, im anderen vier. Wir sind in letzterem. Der zweite hat acht Teilnehmer in zwei Vierergruppen. Die beiden Pokale überbrücken die eineinhalb Monate Pause zwischen zweitem und dritten Trimester der S.League."
"Was soll das denn?"
"Weiß ich nicht. Übrigens: In eineinhalb Monaten gibt es zwei Termine, an denen Freundschaftsspiele für die Nationalmannschaft angesetzt werden können. Leider macht die S.League in der Zeit keine Pause. Stellen Sie bitte trotzdem Ihre Spieler ab, falls es dort Konflikte gibt. In der Jugend von Leicester City gibt es einen 17 Jahre alten Bruneier. Aktuell geht er noch zur Schule und möchte nicht für ein paar Freundschaftsspiele am anderen Ende der Welt Wochen an Unterricht nachholen. Aber behalten Sie ihn bitte im Auge, der Junge dürfte das größte Talent sein, das dieses Land je hervorgebracht hat."


---------------


Noch am gleichen Tag bekomme ich die Nachricht, dass die Länderspiele Heimspiele gegen Kambodscha und die Philippinen werden. Als ich sie in meinen Kalender eintragen will fällt mir etwas auf. Der Spielplan ist ziemlich seltsam. Wir haben ab dem übernächsten Spieltag drei Heimspiele in Folge, im April dann vier Auswärtsspiele nacheinander und anschließend wieder drei Heimspiele.

Es folgt eine Zusammenfassung der ersten acht Ligaspiele. Wer darauf keine Lust hat, kann gleich nach unten zum tl;dr springen. In Zukunft werde ich mich kürzer fassen, ich möchte hier nur mal einen Eindruck von der S.League geben.

Spätestens ab dem zweiten Spieltag merke ich, dass es mit der Qualität der S.League wirklich nicht so weit her ist. In einem kleinen Stadion mitten in Singapur treten wir gegen Home United an. Zur Halbzeit steht ein viel zu niedriges 1:0 für uns auf der Anzeigetafel. Nach der Pause kommt die Mannschaft aber in Torlaune. Am Ende gewinnen wir 6:2. Helmi erzielt weder einen Hattrick und Paulo Sergio bereitet vier Treffer vor.

Am dritten Spieltag spielen wir zuhause gegen die Young Lions, die so etwas wie die U21 Singapurs und in der Liga komplett chancenlos sind und charmant altbacken sogar mit Libero auflaufen. Der nützt ihnen aber auch nichts, außer dass er mehrfach das Abseits für Helmi aufhebt. Es gibt ein standesgemäßes 5:0. Helmi schafft zunächst einen Doppelpack, verletzt sich dann aber in der 66. Minute und fällt für 4-5 Wochen aus. Spoiler: Zum Zeitpunkt seiner Genesung führt Helmi immer noch die Torschützenliste an. Immerhin fällt in diese Zeit auch unser spielfreies Wochenende, das jedes Team einmal pro Runde aufgrund der ungeraden Zahl an Teilnehmern hat. Zudem schießt sein Vertreter, Muhd Maududi, auch noch ein Tor.

Danach haben wir ein Heimspiel gegen Geylang International, die vor der Saison von den Buchmachern auf Rang 2 getippt wurden (wir auf Platz 4). Sie sind dennoch komplett chancenlos, was durchaus wörtlich zu verstehen ist, denn sie schießen in den 90 Minuten nur einmal auf unser Tor. Mit einer 4:0-Packung im Gepäck fliegen sie zurück nach Singapur. Erfreulich ist, dass auch Helmis Urlaubsvertretung doppelt trifft.

Als nächstes spielen wir, wieder zuhause, gegen Hougang United, die sich zunächst hinten reinstellen, was so lange funktioniert, bis meinen Flügelspielern einfällt, dass wir vorne drin ja jemanden für hohe Flanken stehen haben. Wir gewinnen 3:1 und sind inzwischen sogar alleiniger Tabellenführer.

Im folgenden Auswärtsspiel bei den Warriors FC legen wir gut los, gehen vollkommen verdient früh in Führung, drücken weiter, und fangen uns mit der ersten gegnerischen Chance den Ausgleich. Und danach funktioniert nur noch wenig, vielleicht auch, weil es das zweite Spiel innerhalb von drei Tagen ist und merklich die Kräfte nachlassen. Irgendwie schaffen wir es, das Unentschieden lange zu halten. In der 66. Minute wechsle ich den noch nicht wieder ganz fitten Helmi ein. Zehn Minuten später sprintet er bei einem unserer seltenen Entlastungsangriffe in den Strafraum verliert nach einer minimalen Berührung seines Gegenspielers die Balance. Zu dessen Entsetzen zeigt der Schiedsrichter auf den Punkt. McLean läuft an und verwandelt sicher. Irgendwie retten wir uns anschließend bis zum Schlusspfiff und bewahren unsere Weiße Weste.

Dann kommt das Spitzenspiel gegen die Singapur-Filiale von Albirex Niigata, in der nur Japaner spielen und die hinter uns Platz zwei belegen. Schon kurios, dass die beiden (bis dahin) besten Teams der 1. Liga Singapurs nicht aus Singapur sind und keinen Spieler aus Singapur unter Vertrag haben. Wobei Albirex Niigata (S) zumindest seine Heimspiele in Singapur austrägt. Wir gehen Mitte der ersten Halbzeit verdient in Führung, fangen uns aber kurz nach der Halbzeit den Ausgleich. Danach entwickelt sich eine muntere Partie mit leichten Vorteilen für Albirex, jedoch ohne weitere Tore. Wir halten unsere Tabellenführung gegen den ersten Gegner diese Saison, der auf unserem Niveau mithalten konnte.

Da der Spielplan etwas seltsam ist, spielen wir, diesmal daheim, wieder gegen Home United, bevor wir auf den letzten verbliebenen Gegner der Liga treffen. Unser Auftritt ist ähnlich dominant wie im Hinspiel und wir gewinnen 5:0 inklusive Doppelpacks von Helmi und Ramazotti.


tl;dr: 8 Spiele, 22 Punkte, 30:7 Tore, Platz 1. Helmi mit 10 Treffern, Paulo Sergio mit einem Tor und 10 Assists, Ramazotti mit 8 Toren und 5 Assists. Helmi taucht aktuell übrigens nicht einmal in der Statistik "Minuten/Tor" auf, weil er noch nicht lang genug auf dem Platz stand.


Die nächste Folge wird endlich der Nationalmannschaft widmen. Mission "Platz 1 der Weltrangliste" startet endlich! So viele Fragen werden geklärt (ohne Gewähr):
Gibt es noch andere Spieler bei DPMM FC, die eine namentliche Erwähnung wert sind?
Gibt es in der Premier League in Brunei auch taugliche Spieler? (also nach Bruneier Standards, ansonsten ist die Antwort natürlich nein)
Wird in Kambodscha überhaupt Fußball gespielt?
Kann Brunei auch gegen Teams gewinnen, die nicht Ost-Timor heißen?
Wird Helmi auch in der Nationalmannschaft nach Belieben Tore schießen?
Wie gestraft ist jemand, der von seinen Eltern den Namen Fakharassi bekommen hat und in einem Land lebt, wo jeder englisch spricht?



Das Ganze wird inhaltlich wahrscheinlich wieder kürzer, vielleicht kann ich aber mal ein paar Screenshots hochladen oder ich hübsche generell die Beiträge bisher optisch etwas auf. Falls jemand Sonderwünsche hat (Spielerscreens, Kaderliste oder was auch immer), kann er sich natürlich auch gerne melden.
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idioteque3

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Re: [FM17] Brunei sein ist alles
« Antwort #12 am: 06.Juli 2017, 14:51:09 »

So, ich hab mir auch mal einen Namen für die Story einfallen lassen.


Kapitel 4: Kampf gegen Kambodscha und Fight gegen die Philippinen

Anpfiff in 15 Minuten. Ich stehe in der Kabine und blicke in größtenteils bekannte Gesichter. Mein Scoutingstab hatte mir neben 15 Spielern von DPMM FC noch acht Spieler aus der heimischen Liga empfohlen. Einige davon sind gar nicht so übel, vor allem die Innenverteidiger sind größtenteils sogar besser als die gebürtigen Buneier vom FC. Dazu gibt es noch einen sehr ordentlichen rechten Flügelspieler, der den Vorzug vor meinem Fakharazzi Hassan bekommt. Leider scheint es im kompletten Land keinen einzigen Rechtsverteidiger zu geben, der überhaupt nur gut genug für die Brunei Premier League ist, geschweige denn für die Nationalmannschaft. Das gleiche gilt für Stürmer, die mal einen Ball festmachen können oder einen klugen Pass spielen. Ich habe zwar insgesamt vier Kandidaten für den Sturm eingeladen, die aber alle nur schnell rennen und bestenfalls noch ganz gut schießen können.
So bin ich dann gezwungen, eine Formation ohne RV und mit nur einem Stürmer zu finden. Am Ende lande ich bei einem etwas seltsamen 3-1-4-1-1. Für eine etwas flügellastigere Variante kann ich den OM durch einen Linksaußen ersetzen und den LM eine Reihe nach hinten ziehen. In der Startelf stehen 8 Spieler vom DPMM FC, und nein, ich habe nicht absichtlich meine Spieler aufgestellt, sondern die besten 11 ausgewählt. Helmi gibt die Sturmspitze, dahinter soll Jura Indera Putera den Zehner mit Zug zum Tor geben.

Kurniawam Toam, mein Assistent bei der Nationalmannschaft, erhebt die Stimme: "Keiner da draußen gibt euch eine Chance. Alle erwarten, dass ihr scheitern werdet. Sie werden euch Verlierer nennen, Versager, Getier, das in den Boden gestampft werden muss. Niemand rechnet mit euch. Doch ich sage: Wenn ihr heute alle für eure Freunde, eure Familien, für euer Volk, für euer Land, für den Sultan zusammenkommt, dann könnt ihr Historisches schaffen! Heute habt ihr die Chance, Helden zu werden! Man wird euch Statuen errichten und die Enkel eurer Enkel werden ihren Enkeln noch von diesem großartigen Tag erzählen! Für Spar... äh Brunei Darussalam!"
Die Spieler schauen sich irritiert an. "Übertreibst du nicht ein wenig?"

Die Nationalmannschaft trägt ihre Heimspiele im gleichen Stadion aus wie der DPMM FC. Als ich den Innenraum betrete, sehe ich, dass es das erste Mal ausverkauft ist, seit ich hier bin. Nach den Nationalhymnen ist Anpfiff.
Man merkt von Beginn an, dass Kambodscha individuell etwas besser ist, aber meine Spieler machen das durch Einsatz gut wett. Bei einigen Angriffen haben wir etwas Glück, dass der Gegner etwas schlampig abschließt oder der Torwart gut hält. Doch auch wir kommen ab und zu vor das gegnerische Tor.
In der 24. Minute wartet kommt dann ein Pass diagonal auf den an der Strafraumgrenze wartenden Helmi. Sein Gegenspieler haut ihn um, trifft aber den Ball nicht, so dass der Ball in den Raum hinter der Abwehr trudelt. Dort ist Putera eingestartet der den Ball am Torwart vorbeischiebt. 1:0 für Brunei! Die Menge tobt und sowohl unsere als auch die gegnerischen Spieler schauen sich leicht ungläubig an.
Kambodscha ist in den nächsten zehn Minuten merklich geschockt, erst gegen Ende der Halbzeit werden sie wieder gefährlicher, ohne jedoch zu treffen. Dann ist Halbzeit.

"Das war sehr gut bis jetzt, doch eure härteste Prüfung wartet noch. Kambodscha wird jetzt die Tore zur Hölle aufreißen, um euch noch zu erniedrigen. Welle um Welle wird auf euch einschlagen. Seid Ihr Manns genug, dem zu widerstehen und als Götter im Olymp aufgenommen zu werden? Ich sage: Ja, das seid ihr! Am Ende werdet ihr euch an den Eingeweiden eurer Feinde laben!" Ich sollte wirklich darüber nachdenken, meinen Assistenten zu wechseln, oder ihm zumindest die Visitenkarte des nächsten Psychiaters geben.

Obwohl, aus irgendeinem Grund scheinen die Spieler positiv auf diese Art Ansprache zu reagieren. Knapp vier Minuten nach Anpfiff spielt Tarif (einer meiner Spieler, bis dahin immer unauffällig gewesen) aus dem Halbfeld einen Chipball (!) hinter die Abwehr. Der zuständige Verteidiger schaut dem Ball mit offenem Mund hinterher, der Torwart kommt nur den halben Weg heraus, und Maududi, den ich für den blassen Helmi eingewechselt hatte, bringt seinen Kopf so an den Ball, dass er in einer Bogenlampe über den Keeper hinweg ins Tor segelt. 2:0! Der Unglaube in den Gesichtern der Kambodaschaner weicht so langsam Entsetzen, während das Stadion feiert.

Und es ist noch nicht vorbei. Bei einem eigenen Konter fünf Minuten später rückt Kambodscha weit auf, doch Tarif erobert den Ball und schickt sofort Maududi steil, der noch ein paar Schritte läuft und den Ball am Torwart vorbei ins Netz schiebt. Die Einwechslung hat sich gelohnt.

Danach gibt sich Kambodscha komplett auf. Nach einer Flanke kann Putera mitten im gegnerischen Strafraum völlig unbedrängt den Ball annehmen, sogar noch den Kopf heben, um zu schauen, wo der Torwart steht und das 4:0 machen.

Der Rest des Spiels ist eigentlich egal. Kambodscha versucht nur noch halbherzig, nach vorne zu spielen und wir hauen jeden eroberten Ball nur noch nach vorne. Mit dem Schlusspfiff fällt noch das 4:1, doch ist allen im Stadion längst egal.


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"ECKStase bei Bruneis historischem Sieg gegen Kambodscha - DPMM FCs 3:1-Niederlage mit B-Team bei Balestier Khalsa gerät zur Randnotiz"

Endlich mal ein Schlagzeile in der Zeitung, mit der ich mich anfreunden kann. Doch das nächste Spiel wartet schon. Die Philippinen dürften ein schwierigerer Gegner werden, immerhin liegen sie in der Weltrangliste auf Platz 138.

Kurniawam schwört wieder die Mannschaft ein:
"Ok, heute fällt mir auch nichts ein. Blamiert euch nicht."
"Das ist alles?"
"Ja, die haben mit Stefan Schröck sogar jemanden, der in der 2. Bundesliga spielt."

In dieser Partie merkt man dann doch einen sehr deutlichen Qualitätsunterschied. Die Philippinen können sogar so Dinge wie den Ball halbwegs flüssig laufen zu lassen und den aufrückenden Außenverteidiger in den Rücken seines Gegenspielers zu schicken. Vor allem Schröck kann so immer wieder gefährliche Flanken schlagen. Meine Defensive hält tapfer dagegen, aber eigentlich es ist nur eine Fage der Zeit, bis das 1:0 fällt. Doch dann verletzt sich Schröck, und plötzlich ist das Spiel ausgeglichen. Erst im Laufe der zweiten Halbzeit bekommen die Philippinen wieder etwas besser Kontrolle über das Spiel und gehen dann doch nach einer Ecke in Führung. Meine Spieler wirken merklich enttäuscht, jedoch noch nicht bereit, aufzugeben. Doch jetzt läuft Angriff auf Angriff der Gäste. Mit ziemlich viel Dusel halten wir uns im Spiel.
Und dann kommt die 93. Minute. Wir versuchen noch einen letzten Angriff. Plötzlich haben wir auf halbrechts etwas Raum. Der junge und talentierte Zaid aus der heimischen Liga erkennt eine Lücke in der gegnerischen Abwehrreihe und schickt Helmi in die Gasse, der noch zwei Schritte läuft und dann den Ball platziert ins lange Eck schießt.
Tosender Jubel. Ein Unentschieden gegen die Philippinen dürfte fast ein noch größerer Erfolg sein als der Sieg gegen Kambodscha.


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"ECKStase bei Bruneis historischem Unentschieden gegen die Philippinen - Verletzung des Stammtorhüters gerät zur Randnotiz"

Ich schaue von der Zeitung auf. "Sogar den Wortwitz haben sie recycelt?"
"Brunei Darussalam hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Unsere Ölreserven sind begrenzt, da muss man vorplanen." Moksen zuckt mit den Schultern.
"Was hat das mit Copy und Paste bei Zeitungsschlagzeilen zu tun?"
"In fünf Tagen hast du übrigens auch die Ehre, persönlich das Spiel gegen Balestier Khalsa zu coachen. Dann allerdings zu hause und mit der ersten Elf."
"Wie war denn die letzte Partie überhaupt? War das 3:1 gerecht?"
"Nein, hätte viel höher ausgehen müssen. Aber mach dir darüber keine Gedanken. Wir sind immer noch Tabellenführer."
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Re: [FM17] Brunei sein ist alles
« Antwort #13 am: 09.Juli 2017, 14:29:34 »

Kapitel 5: Ein Jahr (Es Geht Voran)

Inzwischen ist es der 18. September, und mir ist gerade aufgefallen, dass ich vorher nie etabliert hatte, wo wir uns im Kalender befinden. Also: In Singapur wird die Saison im Kalenderjahr gespielt (Beginn des Spielstandes ist 2016), wobei die Saison Anfang Februar beginnt und sich trotz nur 24 Ligaspielen aufgrund der zwei Pokale, die fast komplett im Juli und August gespielt werden und einiger Länderspielunterbrechungen bis Mitte November zieht. Je später es in der Saison wird, desto unregelmäßiger spielt die Liga, am Ende zum Teil mit vier Wochen Pause dazwischen. Das hindert die Ersteller des Spielplans trotzdem nicht daran, diese so zu legen, dass parallel zu den letzten zwei Spieltagen und dem Pokalfinale Spiele der Nationalmannschaften stattfinden, so dass wir dort nur mit B-Elf antreten können.
Mit anderen Worten: Wir können ziemlich froh sein, dass wir gestern am 21. Spieltag mit einem souveränen 2:0-Sieg gegen Geylang Int. unseren Vorsprung auf den Tabellenzweiten Albirex Niigata bei viel besserer Tordifferenz auf 12 Punkte ausgebaut hatten. Die können allerdings heute mit einem Heimsieg gegen den Tabellenletzten unsere vorzeitige Meisterschaft zumindest theoretisch zu verhindern.

(click to show/hide)

Die gesamte Mannschaft hat sich bei Moksen getroffen, um das Spiel im Fernsehen zu schauen.
Dieses wird dann sehr enttäuschend. Also für den neutralen Zuschauer. Für uns ist es super, dass Hougang sich im eigenen Strafraum verbarrikadiert, und Albirex mit ihrem 80er-Jahre-Zeitlupenfußball kein Mittel findet, um das zu knacken. Als sich in der 93. Minute die Gastgeber seit inzwischen zwei Minuten den Ball ziellos zugeschoben hatten, ohne den Ball in die Nähe des gegnerischen Strafraums zu bekommen, hat der Schiedsrichter ein Erbarmen und pfeift das wohl schlechteste Fußballspiel seit der Schande von Cordoba beim Stand von 0:0 ab.
In der Folge fließt der Kindersekt in Strömen. Meine Erinnerungen sind etwas verschwommen, aber irgendwann habe ich wohl auf dem Tisch getanzt, während die Spieler Polonaise gemacht haben. Am nächsten Morgen wache ich im Krankenhaus auf. Der Arzt steht vor meinem Bett und schüttelt den Kopf.
"Die Jugend von heute! Kippt sich mit Unmengen zuckerhaltiger Getränke zu, bis sie sich nicht mehr auf den Beinen halten kann und nennt das auch noch Spaß. Als ich in Ihrem Alter war, haben wir mit Bären gewrestelt, wenn uns langweilig war!"
"Ich bin in Ihrem Alter."
"Zumal Ihnen die Meisterschaft nicht einmal etwas bringt, außer einer Trophäe. Wissen Sie nicht, dass Sie als ausländische Mannschaft Singapur nicht in den internationalen Pokalwettbewerben vertreten dürfen? Sie können gehen, aber meiden Sie in Zukunft bitte Robbie Bubble, damit Sie nicht Diabetes bekommen."

Den vollkommen bedeutungslosen Ligapokal hatten wir in der Zwischenzeit übrigens auch gewonnen.

In der Gruppenphase hatten wir ziemlich Glück im Unglück, überhaupt weiter zu kommen, da wir trotz drückender Überlegenheit im zweiten und dritten Spiel durch katastrophale Chancenverwertung gepaart mit Slapstickeinlagen in der Defensive am Ende nur drei Punkte auf dem Konto hatten.

Und im regulären Pokal haben wir es auch ins Finale geschafft. Das Finale fällt allerdings mitten in die Länderspielsaison, sodass wir dort personell dezimiert selbst gegen Balestier Khalsa nur Außenseiter sind.


Und sonst so? Der neue Jugendspielerjahrgang ist eher mäßig. Es sind zwar drei Spieler dabei, die das Potenzial haben, zumindest auf lange Sicht Teil des Kaders zu werden, allerdings alle drei auf Positionen, auf denen wir ohnehin schon ordentlich besetzt sind. Aus der heimischen Liga kommt auch nicht sonderlich viel Talent nach. Wir haben zwar zwei Talente ablösefrei verpflichtet, allerdings ist bei beiden eher zweifelhaft, ob sie den Durchbruch schaffen können. Und Rechtsverteidiger gibt es immer noch keine, die auch nur annähernd eine Perspektive in der Nationalmannschaft haben könnten. Immerhin konnte ich den Prinzen überreden, zur nächsten Saison die Jugendanlagen auszubauen.

Um das mal alles zusammenzufassen: Kurzfristiger sportlicher Erfolg ist mit der Mannschaft ziemlich einfach, langfristig den Bruneier Fußball nach vorne zu bringen dürfte die deutlich schwierigere Aufgabe sein.

Schalten Sie beim nächsten Mal wieder ein, denn dann geht es um die Nationalmannschaft, die zu immerhin zwei Turnieren eingeladen war!
« Letzte Änderung: 09.Juli 2017, 14:45:45 von idioteque3 »
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Re: [FM17] Brunei sein ist alles
« Antwort #14 am: 12.Juli 2017, 15:38:20 »

Ich habe im obersten Post noch ein Personenregister eingefügt, wo man die nicht immer einfachen Namen nachschlagen kann.

Kapitel 6: Warum ist das alles so einfach?

7. Oktober 2016, 23 Uhr. Die Mannschaft und der Trainerstab der Nationalmannschaft haben sich nach dem Spiel noch einmal im Veranstaltungssaal des Mannschaftshotels in Port Moresby, Papua Neu-Guinea getroffen. Die Stimmung liegt irgendwo zwischen Verunsicherung und Trotz ob einer Erfahrung, die lange Zeit der Standard für das Team war, inzwischen jedoch etwas in Vergessenheit geraten war: Eine Niederlage.

In der Zwischenzeit hatten wir weiter für Überraschungen gesorgt. Wir hatten Indien trotz frühen Gegentores erstaunlich souverän mit 2:1 geschlagen und in Sri Lanka einen 1:3-Rückstand noch in einen Sieg gedreht. Nur gegen den eigentlichen Lieblingsgegner Ost-Timor gab es ein zähes 1:1. Dennoch stand für unsere Mannschaft, die zuvor fast immer verlor, eine Serie von fünf Spielen ohne Niederlage. Die meisten Fans und Experten rieben sich verwundert die Augen. Die Vermutungen in den Medien reichten von Doping über einen Research, der die Spieler aus Brunei überschätzt, bis hin zu Match-Engine Exploits (nein, wir haben kaum Treffer durch Zentrumsüberladungen erzielt und auch gegen die Teams gut ausgesehen, die ebenfalls eng gespielt haben), aber wirklich erklären konnte sich niemand den Erfolg der Wespen (wie die Mannschaft auch genannt wird).

Und nun waren wir mit viel Selbstvertrauen ein gutes Stück über den Pazifik gereist, nur um doch sehr deutlich unsere Grenzen aufgezeigt zu bekommen, auch wenn das Ergebnis mit 2:1 recht knapp war. Zumal die Niederlage zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt kommt. In einer Woche geht unser Pflichtspielblock los.
Zunächst haben wir vier Spiele in der Qualifikation zum Suzuki Cup, der so etwas wie die Südostasienmeisterschaft ist, und danach spielen wir den AFC Solidarity Cup, einen alle vier Jahre ausgetragenen Wettbewerb, der Fußballzwergen in Asien Pflichtspiele verschaffen soll.

"Wisst ihr, in jedem Heldenroman gibt es die Stelle, wo alles hoffnungslos aussieht, doch wenn ihr jetzt nach vorne blickt, werdet er die Möglichkeit erkennen, wie ihr den gigantischen Strahl aus dem Himmel aufhalten könnt!"
"Sei still, Kurniawam. Und seit wann machst du Avengers-Referenzen?"
"Hä, war das nicht aus Man of Steel?"
"Ich dachte aus dem furchtbaren Fantastic Four-Remake."
"Gab es so einen nicht auch in Suicide Squad?"
"Und dem Ghostbusters-Remake?"

Nach dem Aufzählen aller fünfhundert Filme und der Diskussion, wer es nun erfunden hat (war es Independence Day? Wahrscheinlich nicht) ist die Stimmung wieder deutlich besser und alle gehen gutgelaunt schlafen.


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Nach dem Rückflug beginnt auch gleich die Vorbereitung auf die Suzuki-Cup Quali. Dort spielen fünf Nationen (Brunei, Ost-Timor, Kambodscha, Laos und Indonesien) in einer Gruppenphase zwei Plätze aus, wobei jeder einmal gegen jeden auf neutralem Boden spielt. Zwischen den Partien gibt es immer nur einen freien Tag, um zum nächsten Spielort zu fliegen, und wir haben auch noch das Pech, dass wir am letzten Spieltag spielfrei haben und damit in unseren letzten zwei Partien Gegner, die weniger Spiele in den Knochen haben als wir.
Gegen Ost-Timor und Kambodscha dürfen wir uns nach unseren bisherigen Erfahrungen durchaus Hoffnungen machen, Indonesien dürfte eine sehr harte Nuss werden und Laos ist von allen Teams in der Weltrangliste am besten platziert (Platz 170).

Die größte Aufgabe dürfte aber sein, die Spieler bei dem brutalen Spielrhythmus halbwegs frisch zu halten. Wir entscheiden uns dafür, zwischen den Spielen immer alle Feldspieler auszutauschen, auch wenn wir dadurch nie unsere beste Elf aufbieten können.

Gegen Indonesien geraten wir früh durch ein unfassbar dämliches Eigentor in Rückstand. Bayong Viban fälscht eine Flanke in Richtung Tor ab. Yussof kann den Ball abwehren, der dann aber auf der Linie weiterkullert. Statt darauf zu warten, dass Yussof sich auf den Ball wirft, versucht Bayong Viban, ihn von der Linie wegzuklären. Jedoch trifft er den Innenpfosten, von wo aus der Ball ins Netz fliegt.
Danach flacht die Partie zunächst komplett ab. Das nächste Highlight im Spiel ist die von allen Beteiligten am inkompetentesten gelöste Szene, die ich im FM je gesehen habe:
Yussof fängt einen viel zu langen Ball ab. Die indonesische Mannschaft zieht sich bis auf den Mittelstürmer zurück. Bayong Viban bietet sich kurz an. Yussof entscheidet sich für den langen Ball, schießt jedoch Bayong Viban an, von dem der Ball abprallt. Der indonesische Stürmer kommt an den Ball, hätte theoretisch genug Zeit und Platz, um ins leere Tor zu laufen, entscheidet sich jedoch für den immer noch sehr einfachen Abschluss von der Strafraumgrenze und setzt den Ball neben den Kasten.
Nach der Halbzeit wird die Partie zumindest etwas munterer. Nach einem zu langen Ball nach vorne entscheidet sich ein indonesischer Innenverteidiger, unseren Gefallen vom 1:0 zu erwidern, und stoppt den Ball so schlecht, dass der hinterhergelaufene Helmi gar keine andere Wahl hat, als diesen ins Tor zu schießen. Plötzlich steht es unentschieden und wir beginnen, das Spiel an uns zu reißen.
In der 84. Minute schafft Helmi dann sogar das 2:1 und nach weiteren knapp zehn Minuten Abwehrk(r)ampf pfeift der Schiri ab. Das dürfte unser erster Sieg gegen einen hochfavorisierten Gegner gewesen sein.

Dem Team hat das anscheinend Selbstvertrauen gegeben und wir rauschen am Ende mit vier Siegen als Gesamtsieger durch den Wettbewerb.
(click to show/hide)

Völlig überraschend qualifizieren wir uns für den Suzuki Cup.


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"ECKStase bei Bruneis historischer Qualifikation für die Südostasienmeisterschaften - Probleme mit dem Spielplan geraten zur Randnotiz"

"So langsam wird das aber alt, oder?"
Kurniawam zuckt mit den Schultern. "Wobei der Spielplan jetzt tatsächlich etwas kompliziert wird, weil der Suzuki Cup sich zeitlich mit der KO-Phase des Solidarity Cup überschneidet."
"Als ob wir uns für irgendeine KO-Phase qualifizieren würden..."
"Mit der Einstellung wären Sie nie zu dem Polizisten geworden, der Sie heute sind."
"Ich bin auch kein Polizist mehr."


Fortsetzung folgt.
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Re: [FM17] Brunei sein ist alles
« Antwort #15 am: 12.Juli 2017, 16:01:43 »

Starke Leistung.  :)
Einen Nachteil hat dies schon, dass will man jetzt immer von dir sehen.  ;D

In welcher Gruppe bist beim Solidarity Cup?
Wenn du wie in echt mit Nepal und Osttimor in der Gruppe bist, muss der Gruppensieg her.  :)
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Re: [FM17] Brunei sein ist alles
« Antwort #16 am: 12.Juli 2017, 16:28:49 »

Im Solidarity Cup gibt es auch Fünfergruppen, meine Gegner sind: Bangladesh (179), Macao (197), Pakistan (194) und Laos (170). Finde ich schwierig einzuschätzen, wie stark die sind. Der Weltranglistenplatz und die Qualität des Kaders stimmen im FM anscheinend im letzten Viertel der Weltrangliste nicht so gut überein und die Einwohnerzahl ist auch kein besonders guter Indikator.

Im Suzuki Cup spiele ich in der Gruppenphase gegen: Indonesien (177), Philippinen (137) und Thailand (112 und Titelverteidiger).
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Dave

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Re: [FM17] Brunei sein ist alles
« Antwort #17 am: 12.Juli 2017, 16:30:37 »

Im Solidarity Cup gibt es auch Fünfergruppen, meine Gegner sind: Bangladesh (179), Macao (197), Pakistan (194) und Laos (170). Finde ich schwierig einzuschätzen, wie stark die sind. Der Weltranglistenplatz und die Qualität des Kaders stimmen im FM anscheinend im letzten Viertel der Weltrangliste nicht so gut überein und die Einwohnerzahl ist auch kein besonders guter Indikator.

Im Suzuki Cup spiele ich in der Gruppenphase gegen: Indonesien (177), Philippinen (137) und Thailand (112 und Titelverteidiger).

Ich versuche es einmal einzuschätzen:

Solidarity Cup:
Gruppen 2.

Suzuki Cup
Gruppen 3.
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Re: [FM17] Brunei sein ist alles
« Antwort #18 am: 15.Juli 2017, 12:00:14 »

Kommt der Leicester Veteran bei dir auch nie zur Nationalmannschaft?
Von dir inspiriert hab ich gleich mal genau die gleiche Kombination begonnen. Mit DPMM bin ich ähnlich souverän, in der Nationalmannschaft geht allerdings bisher kaum was. :D
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Re: [FM17] Brunei sein ist alles
« Antwort #19 am: 15.Juli 2017, 12:12:30 »

Nö, der will nicht. Ist aktuell für Englands U19 unterwegs. Ist aber aktuell noch nicht so das Problem, weil Brunei auf den offensiven Flügelpositionen zumindest aktuell noch ordentlich besetzt ist. Ordentliche Innenverteidiger oder Rechtsverteidiger zu finden ist da das größte Problem.
« Letzte Änderung: 15.Juli 2017, 12:25:57 von idioteque3 »
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