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Autor Thema: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung  (Gelesen 8018 mal)

idioteque3

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[FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« am: 31.August 2017, 15:02:48 »

Taktik bei der SG Dynamo Dresden





Nachdem das mit meiner Brunei-Story nicht wirklich zu meiner Zufriedenheit geklappt hat, ich aber den Semesterferien sei Dank noch eine Menge Zeit habe, hier etwas zu schreiben, dachte ich mir, dass ich hier meinen aktuellen Spielstand vorstellen könnte, der auch wieder mehr mit den Bereichen zu tun hat, die mir im FM am meisten Spaß machen: Taktik und Transfers.

Eventuelle Ähnlichkeiten zur Hertha-Station von RicoFM sind nicht ganz zufällig, da mir die Story sehr gut gefallen hat. Allerdings wird bei mir die Kaderanalyse ausführlicher sein und ich werde, soweit möglich, auch Screenshots aus einzelnen Spielen einbauen, um Probleme der Taktik zu visualisieren und hoffentlich auch Sachen, die mir besonders gut gefallen. Das Ganze sieht dann am Ende hoffentlich so aus, dass sowohl Taktiklaien als auch stärker daran Interessierte das eine oder andere mitnehmen können. Dementsprechend stelle ich hier auch nicht von vornherein einfach eine Übertaktik hin, mit der ich die Liga zerschieße. Denn erstens schaffen es wahrscheinlich ohnehin nur 0,1% aller Spieler, allein anhand der Kaderanalyse und des Taktikscreens sofort ein System zu erstellen, in dem alles funktioniert, und zweitens soll es hier ja eben auch darum gehen, Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben.

Wem das zu viel zu lesen ist, werde ich am Ende der Abschnitte kurze Zusammenfassungen geben oder die besonders ausführlichen Teile in Spoilern verstecken (sofern ich dran denke), damit man hier auch einfach so drüberlesen kann, ohne zu viel zu verpassen. Ach ja, und ich werde versuchen, diesmal meine Texte optisch etwas besser aufzubereiten, als das bei mir sonst der Fall ist. Das ist aber nicht unbedingt meine Stärke. Ich hab schon in der Schule immer Vieren für meine Heftführung bekommen ;). Also wer da Tipps hat, immer her damit!


Warum Dynamo Dresden?

Ich wollte kein Team haben, mit dem man innerhalb von zwei oder drei Jahren um Titel mitspielen kann (was im FM mit Erstligateams fast generell gut machbar ist). Da ich aber gerne in einer Liga spielen möchte, in der ich mich zumindest halbwegs auskenne, bleiben im Grunde nur die 2. und 3. Liga in Deutschland übrig.
Dort wird allerdings meiner Meinung nach im Allgemeinen ziemlich unansehnlich gespielt. Fast alle Teams setzen auf Bolzen, Kämpfen, Pressen und Umschalten in nur relativ geringen Variationen.
Nicht so der Verein aus der sächsischen Hauptstadt, der mit erstaunlich produktivem und schön anzusehenden Fußball die 3.Liga dominiert hat und auch in seinem ersten Jahr in der 2. Bundesliga direkt Fünfter geworden ist. Allerdings nach Beginn der ersten Saison im FM2017, weshalb ich noch als Aufsteiger antreten werde. Die Aussicht, als Außenseiter mit (hoffentlich) schönem Kombinationsfußball die Liga aufzumischen, klingt zumindest für mich nach einigem Spaß.


Bis zur ersten Winterpause habe ich schon gespielt und mir bis dorthin schon eine Struktur zurechtgelegt. Die nächsten Posts sollen folgende Themen haben:


1. Kaderanalyse, Rohfassung der Taktik, Ziele
2. Erste Spiele, Kinderkrankheiten identifizieren und heilen
3. Wie ersetze ich Lambertz?, Verfeinerungen und verstärkte Gegneranpassungen



Soweit für jetzt. Lob, Kritik, Anregungen, oder generell Feedback jeglicher Art sind gerne gewünscht und helfen mir dabei, die Story besser zu machen und auch die Motivation beim Schreiben hochzuhalten.


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Edit: Der erste richtige Teil kommt heute oder morgen noch.
« Letzte Änderung: 31.August 2017, 15:29:04 von idioteque3 »
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Cassius

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #1 am: 31.August 2017, 17:04:28 »

Mich stört eine simplere Darstellung gar nicht, der Inhalt ist entscheidend. Taktikentwicklungen und Gedanken anderer Trainer gefallen mir immer sehr gut, von daher freue ich mich auf deine Berichte. Und mit Dynamo wollte ich auch mal starten. ;)
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Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Leland Gaunt

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #2 am: 31.August 2017, 17:18:42 »

Farblich nicht meine Welt, umso mehr bin ich inhaltlich interessiert! ;)
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Forza Violet

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #3 am: 31.August 2017, 21:09:32 »

Toller Verein, der v.a. in den letzten 4 Jahren sehr viel richtig gemacht hat. Hoffentlich können die Dynamos an die goldene Vergangenheit anknüpfen.

Grüße aus dem Erzgebirge
Forza Violet
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idioteque3

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #4 am: 01.September 2017, 02:54:20 »

@Cassius: Ich hatte jetzt auch gar nicht vor, hier fünftausend verschiedene Fonts zu testen oder so. Ich tendiere nur dazu, zu wenige Absätze, Überschriften und sonstigen Kram einzubauen, der Texte gut lesbar macht.

@Leland Gaunt: Ja, die Farben sind schlimm, oder? Wahrscheinlich bin ich da inzwischen so abgestumpft, weil ich von meiner Wohnungstür aus Blick auf den Signal Iduna-Park habe ;D

@Forza Violet: Ja, beeindruckend, was sich dort in den letzten Jahren entwickelt hat. Es gibt ja leider sehr viele Beispiele, wo Clubs mit ähnlicher Ausgangsposition inzwischen in der Bedeutungslosigkeit versunken sind.

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Der Kader


Ich hatte hier eigentlich eine ganz ausführliche Kadervorstellung mit Profilen und Vorstellung aller Spieler mit Startelfaussichten geplant und zum großen Teil auch schon getippt, habe dann aber durch irgendeine mir nicht bekannte Mausgeste, Tastenkombination oder was auch immer aus Versehen den Browser geschlossen und so den Text gelöscht. Deswegen gibt es jetzt eine etwas kürzere Fassung mit ein paar Sätzen dazu, wie jeder Mannschaftsteil besetzt ist und Profilen meiner Schlüsselspieler.


Torhüter


Mit Marvin Schwäbe (21, geliehen aus Hoffenheim) haben wir einen sehr spielstarken ersten Torhüter, der auch in den klassischen Torhüterdisziplinen gutes Zweitliganiveau besitzt. Nur bei der Strafraumbeherrschung bei Standards könnte er Probleme bekommen angesichts vieler baumlanger Innenverteidiger und Stürmer in der Liga.
Patrick Wiegers ist eine solide Nummer zwei und mit Markus Schubert gibt es in der U19 auch noch einen sehr talentierten Nachwuchskeeper, der aber noch zwei oder drei Jahre brauchen wird, bevor er für uns eine wichtige Rolle spielen kann. Die nominelle Nummer drei fällt schon bei Spielbeginn 8-10 Monate aus und hat zumindest in meinem Spielstand dann auch recht schnell die Karriere beendet.


Innenverteidiger


Nur drei Spieler? Ja, aber zwei meiner drei DMs können hier auch problemlos einspringen. Außerdem sind zwei IVs mit wenig Aussicht auf Spielzeit in Zwickau geparkt und können (meines Wissens) zur Not jederzeit zurückberufen werden.
Florian Ballas ist riesengroß, stark, halbwegs fleißig und gut im Tackling. Das war es aber auch. Er bringt zumindest nichts mit, was man grob als "modernes Innenverteidigerspiel" zusammenfassen könnte. Also eher jemand, den man gegen den gegnerischen Sturmtank stellt.
Die moderne Komponente bringt dafür der junge und talentierte Jannik Müller mit. Zwar kein BPD-Material, aber sehr gute Antizipation, ordentliche Übersicht und zumindest genug technische Klasse und Übersicht, um einen sauberen Aufbaupass zu spielen. Und auch in den klassischen Innenverteidigertugenden besitzt er Zweitliganiveau. Dafür leider langsam.
Giuliano Modica liegt vom Typ her ziemlich genau zwischen den beiden.


Außenverteidiger


Mit Philip Heise (links) und Niklas Kreuzer (rechts) hat die SGD ein für einen Aufsteiger sehr gutes und vor allem offensivstarkes AV-Duo. Beide sind defensiv solide, schnell, fleißig und schlagen gute Flanken. Heise kommt dabei etwas mehr über Kampf, während Kreuzer etwas spielintelligenter ist.
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Die drei Backups sind vor allem defensivstark. Bis auf Marc Wachs, dem aber noch ein bis zwei Jahre fehlen, um in die Nähe eines Stammplatzes zu kommen.


Defensives Mittelfeld


Hier habe ich aus Versehen Lumpi Lambertz ausgeschnitten, der beste dort sein dürfte. Ein totales mannschaftsdienliches aggressives Arbeitstier (Teamwork 18 und Work Rate 20!). Defensiv nicht ganz so stark wie die anderen beiden, aber dafür technisch und spielerisch zumindest akzeptabel und vor allem auch in der Offensivbewegung zu gebrauchen. Deshalb wird er wahrscheinlich auch eher auf als Achter auflaufen.
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Als Absicherer im Mittelfeld dürfte dementsprechend Marco Hartmann der beste Kandidat sein. Der Name ist Programm. Groß und brutal kampfstark, aber langsam und am Ball schwach. Ist aber seltsamerweise ein sehr guter Einwerfer.
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Manuel Konrad ist exakt der gleiche Spielertyp wie Hartmann, nur etwas schwächer und ohne die Einwürfe.


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Hier ist Schluss für jetzt, denn irgendwann wollte ich auch mal schlafen gehen. Danach gibt es den Rest des Kaders mitsamt Analyse der Stärken und Schwächen und der Erstversion meiner Taktik für das Team.

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Assindia 1907

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #5 am: 01.September 2017, 09:22:10 »

So mag ich es. Schön Übersichtlich mit den wichtigsten Details. Ich bin gespannt wie es weitergeht.
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OH RWE, Wir lieben DICH, weil es für uns, nichts schönres gibt!!!

Karagounis

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #6 am: 01.September 2017, 11:03:34 »

Bin auch dabei, viel Erfolg!

elmcceen

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #7 am: 01.September 2017, 11:41:19 »

Fraue mich auf deine Story mit Dresden. Habe auch vor kurzen mit Dynamo angefangen und konnte direkt in S1 aufsteigen.

Bin sehr gespannt auf deine Taktik und den Verlauf der Karriere.
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idioteque3

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #8 am: 01.September 2017, 15:26:49 »

Schön, dass ihr dabei seid!

@elmcceen: Jetzt erhöhst du aber den Druck auf mich ;). Aber ich verrate wohl nicht zu viel, wenn ich sage, dass es bis jetzt (Stand Winterpause) sehr zufriedenstellend läuft.
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Dann kommen wir mal zu den interessanteren Mannschaftsteilen.


Zentrales, Offensives und äußeres Mittelfeld



In der Offensivabteilung hinter den Spitzen gibt es viele Spieler, die dort jede Position spielen können. Deswegen behandle ich die hier zusammen.

Niklas Hauptmann ist wahrscheinlich mein Lieblingsspieler im Kader. Zumindest von den Attributen her ein Max Meyer-Typ. Klein und schmächtig, aber beweglich, kreativ, technisch und im Dribbling sehr stark mit sehr guter Übersicht. Bringt zusätzlich noch eine gute Work Rate mit und einiges an Entwicklungspotenzial. Kann auch bis auf Stürmer alle Positionen ab dem defensiven Mittelfeld spielen, müsste für eine dauerhafte Rolle auf dem Flügel aber noch etwas an seiner Geschwindigkeit arbeiten.
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Aias Aosman ist auch so ein technisch starker kreativer Dribbler, der jede Position im Mittelfeld spielen kann, hat dabei aber ein etwas seltsames Fähigkeitsprofil. Als Spielmacher besitzt er mMn nicht genug Übersicht, als Flügeldribbler nicht genug Geschwindigkeit. Dafür hat er einen guten Distanzschuss. Ihn seinen Stärken entsprechend einzubauen dürfte eine interessante Aufgabe sein, denn für die Bank ist er definitiv zu gut.
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Etwas leichter wird das bei Akaki Gogia (geliehen aus Brentford mit Kaufoption). Den kann man nämlich (fast) überall gut aufstellen. Beidfüßig, kreativ, technisch stark, beweglich, gutes Bewegungsspiel. Außerdem unser einziger Mittelfeldspieler mit ordentlichem Abschluss. Leider wird das durch seine PPM "Comes Deep To Get Ball" etwas sabotiert. Und auch ihm fehlt etwas die Geschwindigkeit für einen sehr guten Flügeldribbler. Prinzipiell leicht einzubinden, aber eine Rolle zu finden, in der er alle seine Stärken optimal einbringen kann, dürfte gar nicht so einfach sein.
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Und dann ist da noch Marvin Stefaniak. Das Dresdner Übertalent. Ein kreativer Flügeldribbler, der eigentlich jetzt schon gut genug für die erste Bundesliga wäre. Dort wird er nächste Saison auch spielen, solange Wolfsburg nicht absteigt, denn dort wechselt er fix zur nächsten Saison hin. Das einzige, was er nicht kann, ist Tore schießen. Auf links gesetzt.
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Ansonsten gibt es noch Erich Berko, der zwar der schnellste Spieler im Kader und dazu ganz gut im Dribbling ist, aber weder gut flanken kann, noch die Spielintelligenz für eine nach innen ziehende Rolle hat, sodass er trotz hoher Einschätzung durch den Assistenten eher zweite Wahl sein dürfte.
Marcel Hilßner bringt auf solidem Niveau genau die Fähigkeiten mit, die Berko fehlen, dafür ist er aber für einen Flügelspieler recht langsam. Kann aber auch im Zentrum spielen und dort fast jede Rolle solide ausfüllen.
Bei Marcos Álvarez weiß ich auch nicht so ganz, was ich mit ihm tun soll. Brauche ich aber auch nicht, denn er ist die komplette Hinrunde verletzt und auch danach höchstens ein Kandidat für die Ersatzbank.


Stürmer


Stefan Kutschke (geliehen aus Nürnberg) ist quasi Marco Hartmann als Stürmer. Riesengroß und kräftig, ein totales Arbeitstier, besitzt sogar eine ziemlich gute Entscheidungsfindung, aber am Ball eine mittlere Katastrophe.

Pascal Testroet ist der gleiche Spielertyp, physisch nicht ganz so robust, dafür etwas schneller und kann zumindest konstant saubere Pässe spielen.




Vergleich zum Rest der Liga

Dynamo Dresden dürfte ein Paradebeispiel dafür sein, warum ein stumpfes Vergleichen von Durchschnittswerten oft nicht sonderlich viel bringt, denn der Kader ist selbst innerhalb der Mannschaftsteile extrem zweigeteilt zwischen klassischen Zweitliga-Arbeitstieren, die man so auch bei einem Aufsteiger erwarten würde, und wendigen Spielern mit Offensivdrang. Fast jeder Mittelwert zu technischen und physischen Attributen ist dadurch ziemlich verzerrt und nur mit Vorsicht zu genießen.
Da ich hier niemanden damit langweilen will, welche Durchschnittswerte nun aussagekräftig sind und welche nicht, gibt es hier eine Zusammenfassung dessen, was man aus dem Vergleich ziehen konnte:

  • Pressing ist nicht drin. Dem Mittelfeld fehlt es an fast allen dafür wichtigen Attributen. Aggression, Anticipation, Bravery, Concentration,
     Positioning und Stamina sind alle unterdurchschnittlich. Über Kampf zu kommen ist deshalb auch keine so gute Idee.
  • Unsere Offensivabeilung ist auch mit Blick auf die gesamte Liga immer noch technisch stark und kreativ. Wir haben sogar das passstärkste Mittelfeld der Liga.


Die Taktik

Halten wir fest: Wir haben einen sehr spielstarken Torhüter, eine robuste und langsame zentrale Defensivabteilung, offensivstarke Außenverteidiger, viele gute kreative Dribbler in der Offensivabteilung und im Sturm wiederum robuste Spieler. Was uns allgemein fehlt, sind abschlussstarke Spieler.

Was für Fußball spielen wir also am besten? Um Gegner über Positionsspiel und Gegenpressing zu dominieren fehlt uns Qualität im Pressing sowie Spielstärke und Geschwindigkeit im zentralen Defensivblock. Trotzdem sollten wir soweit möglich darauf setzen, unsere Spielstärke einzubringen.
Gegen den Ball bietet sich also ein relativ tiefer und passiv verschiebender kompakter Block an. So müssen die Spieler in nicht so viele Sprints und unsere Gegner müssen spielerische Lösungen finden, was die wenigsten Teams dort konstant können. So sind Marvin Schwäbes Stärken als Torwart-Libero zwar verschenkt, aber man kann nicht alles haben.
Mit Ball soll aus dem Mittelfeld heraus viel gedribbelt und kombiniert werden. Dafür braucht es viel Bewegung und Dreiecksbildung. Außerdem muss es uns gelingen, den Ball konstant ins Mittelfeld zu bekommen. Gegen passive Gegner kann man auch mal hinten heraus spielen, gegen aggressivere kann man auch über lange Bälle auf den Stürmer und Ablagen arbeiten.
Durchschlagskraft dürfte das größte Problem sein, schließlich haben wir kaum Abschlussstärke im Kader. Drei Methoden sind mMn mit dem Kader möglich:
  • Flanken auf unsere großen Stürmer. Die geklärten Flanken können dann unsere Distanzschützen Aosman und Gogia aufsammeln.
  • Standards. Schließlich haben wir wahrscheinlich zu jeder Zeit mindestens vier große Spieler auf dem Feld (2 IVs, der Mittelfeldabräumer und der Stürmer). Zweite Bälle gehen wieder an die Distanzschützen.
  • Offensivspieler möglichst häufig in gute Abschlusspositionen bringen. Klingt banal, aber wenn man einen mittelmäßigen Schützen oft genug aus guter Position unbedrängt aufs Tor schießen lässt, wird auch er mal ein Tor machen.

Tut mir leid, aber ich muss wieder einmal unterbrechen, bevor es zur Formation geht. Ich hoffe, dass ich heute Abend noch den Rest bis zum Saisonstart schaffe.
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Ryukage

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #9 am: 02.September 2017, 00:15:30 »

Schöne Story, bin auch mit dabei :)
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"My Mojito in La Bodeguita, my Daiquiri in El Floridita"

E.Hemingway

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #10 am: 02.September 2017, 16:01:26 »

Allein aufgrund der gewünschten defensiven Kompaktheit sollte die Mentalität eher niedrig sein, also am besten Konter oder Defensiv. Ich entscheide mich für ersteres, weil Defensiv zu sehr das Tempo bei eigenem Ballbesitz drosseln würde, die Breite zu niedrig wäre, um gegnerische Defensiven auseinanderzuziehen und meine Innenverteidiger beim kleinsten Anzeichen von Druck Bälle einfach weghauen würden (aufgrund geringerer Risikobereitschaft).
Als Dynamik wähle ich Flexibel. Strikt würde mir die kreative Freiheit meiner offensiven Nicht-Spielmacher etwas zu sehr einschränken, mit Fluid wären wahrscheinlich meine zentralen Defensivspieler überfordert.
Team Instructions werde ich zunächst wahrscheinlich keine vergeben, da man über Mentalität und Rollenverteilung meist schon ziemlich gut bestimmen kann, was am Ende stilistisch auf dem Platz passiert.



Die Formation


Nun stellt sich die Frage, was für eine Formation in Frage kommt. Zunächst mal generell: Dadurch, dass ich defensiv kompakt stehen will, aber nicht allzu sehr auf schnelle Konter setzen, kommt keine Formation infrage, bei der mehr als zwei Spieler immer vor dem Ball sind, außer vielleicht bei einer Fünferkette, für die wir aber nicht genügend Breite in der Innenverteidigung haben. Da nur zwei und auch noch sehr ähnliche Stürmer im Kader sind, wird mit nur einer Spitze gespielt. Und in einer engen Formation wäre Stefaniak wahrscheinlich verschenkt.

Damit bleiben eigentlich nur noch 4-4-1-1 oder 4-1-4-1 übrig (theoretisch auch noch 4-5-1, aber ich mag klare Staffelungen im Mittelfeld und irgendwelchen asymmetrischen Formationskram testen wollte ich diesmal auch nicht). Ich bin kein besonders großer Fan des 4-4-1-1, da die Möglichkeiten, das zentrale Mittelfelddreieck zu besetzen, nicht so flexibel sind wie im 4-1-4-1 und es schwieriger zu balancieren ist, wenn beide AV mit nach vorne gehen.
Also entscheide ich mich für ein 4-1-4-1. Das hat auch einen Nachteil gegenüber dem 4-4-1-1, und zwar den recht großen Abstand zwischen Sturm und Mittelfeld, aber da gehe ich später noch näher drauf ein, wenn ich die Vor- und Nachteile meiner Taktik diskutiere.

Das Ganze sieht dann zu Beginn so aus:


Die Aussagen im Folgenden darüber, was die taktischen Maßnahmen und Rollenverteilungen bewirken, beschreiben zunächst mal nur die Ideen dahinter. Ob sie so funktionieren, wie geplant, wird man dann in den Spielen sehen.

Als rechter ZM ist eigentlich Lambertz als Stammspieler vorgesehen, der dort als BBM spielt. Generell ist die Taktik so angelegt, dass sich die Rolle immer nach dem Spieler auf der Position richtet. Wenn z.B. Aosman links spielt und Lambertz rechts, würde Aosman auch als CM(a) spielen und nicht als AP. Und wenn wie jetzt Aosman spielt, stelle ich vor Beginn eines Spiels Gogia auf eine Support-Duty um, um nicht zu viele Attack-Dutys zu haben.

Manchmal ist es ganz nützlich, Spieler, die nicht ganz in eine Rolle passen oder deren Rolle nicht ganz ins System passt, über PI anzupassen, um sie besser einzubinden. Meist ist das nicht nötig, aber um meine sehr offensiv denkende Mittelfeldreihe etwas auszubalancieren, habe ich diesmal ein bisschen mehr nachgeholfen (außerdem kann man so die IF-Rolle auch in der Mittelfeldreihe nachbauen). Im Folgenden die PI der ersten Elf, die ich zusätzlich noch aktiviert habe. Anweisungen in Klammern bedeuten, dass ich mir entweder noch nicht sicher bin oder sie in Abhängigkeit von seinen Nebenleuten aktiviere:

  • Schwäbe: (Short Distribution)
  • Aosman: (Dribble More)
  • Hauptmann: Hold Position, (Dribble More)
  • Lambertz: Close Down More, Move Into Channels
  • Stefaniak: Dribble More, Cut Inside With Ball, More Risky Passes - also wie ein Inside Forward aus tieferer Grundposition

Defensiv entsteht mit den IVs und dem DM(d) ein tiefes Dreieck, dass zur Konterabsicherung dient. Aus einer höheren Position (z.B. mit Support-Duty) würden unsere langsamen DMs sonst zu schnell überspielt und würden dem Ball nicht mehr hinterher kommen. Außerdem ist das Zentrum bei Kontern zu und der Gegner wird auf den Flügel gedrückt, was generell leichter zu verteidigen ist.

Die generelle Idee bei der Rollenverteilung ist es, einen Rechtsfokus zu bekommen. Der Ball wird aufgrund der Spielmacherrollen recht viel zwischen Hauptmann und Gogia laufen. Um die herum gibt es dann mit dem rechten ZM und dem rechten AV zwei Spieler, die die Tiefe suchen, mit dem TM eine Option, den Ball über anschließende Ablagen weiter nach vorne zu bringen und der DM steht als einfache Rückpassoption bereit.


Noch ein paar Worte zu den Schlüsselspielern im System:

Hauptmann soll die Position halten, einerseits, um die Offensivbewegungen seines ZM-Partners zu balancieren, andererseits, um für Verlagerungen nach links bereit zu stehen, wo Stefaniak dann mit seiner Dynamik und Kreativität für Chaos in der gegnerischen Defensive sorgen soll, während Heise Breite gibt und auch mal in die Tiefe starten kann, wenn sein Vordermann einrückt.
Die Idee hinter "mehr dribbeln" bei Hauptmann ist, dass er sich mit seiner Beweglichkeit aus engen Situationen auch sehr gut mit Ball am Fuß lösen können dürfte, um sich selbst Platz zu verschaffen. Dabei dürfte er spielintelligent genug sein, um nicht irgendwo ins Nichts zu dribbeln und sich selbst zu isolieren. In Klammern bleibt die Anweisung trotzdem, da wir ohnehin mit Stefaniak und Gogia zwei Spieler in der Mittelfeldreihe haben, die viel dribbeln, und auch Aosman vor allem dort seine Stärken hat. Und bei zu vielen Dribblinganweisungen könnte unser Offensivspiel unzusammenhängend werden. Auf jeden Fall etwas, das ich weiter beobachten muss.

Lambertz bekommt die Rolle des Mädchen für alles. Er beherrscht prinzipiell alle Mittelfeldaufgaben gut und hat zusätzlich noch ein unfassbares Arbeitspensum. Von daher soll er die Laufarbeit verrichten, immer überall zu finden sein, gerne auch mal in die Tiefe starten, um für dringend benötigte Durchschlagskraft zu sorgen, und gegen den Ball derjenige sein, der immer den Ballführenden anläuft, um zumindest etwas Druck auf den Gegner auszuüben.

Bei der Rollenverteilung von Stefaniak und Gogia bin ich mir ehrlich gesagt noch nicht ganz sicher. Im Spoiler gibt es eine kurze Begründung, warum ich Gogia auf den Flügel und nicht ins Zentrum stelle:
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Ich will auf den Flügeln auf alle Fälle eine Asymmetrie, um eben den Gegner auf eine Seite zu locken (dort, wo der äußere Spielmacher steht), damit der offensive Flügel auf der anderen Seite Räume bekommt, die er attackieren kann. Den Spielmacher können beide problemlos geben. Beide sind kreativ und technisch stark. Für die die durchbrechende Rolle haben jedoch beide unterschiedliche Anlagen:
Stefaniak ist mit seiner starken Dynamik eigentlich kaum aufzuhalten, wenn er in höheren Zonen den Ball bekommt und genug Zeit hat, um Tempo aufzunehmen. Dafür fehlt ihm leider die Qualität im Abschluss. Bei Gogia ist es genau umgekehrt, wobei er mit seiner PPM "Comes Deep to Get Ball" auch häufiger mal einfach nicht hoch anspielbar sein dürfte, wenn er es eigentlich sein sollte.
Ich entscheide mich vorerst für die Variante wie im Bild oben, einfach weil Hauptmann als Linksfuß auch als linker Achter spielt. Und da Stefaniak als Rechtsfuß seinen Stil besser auf links einbringen kann, während der beidfüßige Gogia problemlos auf beiden Seiten spielen kann, gibt es diese Variante. Sie dürfte eigentlich balancierter sein, weil der Mittelfeldrenner somit die Seite unterstützt, über die auch der Großteil unseres Spiels laufen wird und Hauptmann außerdem immer die Verbindung zur linken Spielfeldhälfte hält, was es ihm leichter macht, im passenden Moment zu verlagern. Der Nachteil ist natürlich, dass mit Gogia unser vielleicht bester Abschlussspieler und Distanzschütze eine Rolle hat, in der er fast nie aufs Tor schießen wird. Eine weitere Möglichkeit, das zu verbessern, wäre es, Gogia ebenfalls als Inside Forward spielen zu lassen und "Exploit the Right Flank" zu aktivieren, aber ich teste zunächst mal meine Variante.

Auf der Seite des Inside Forward spielt dann ein WB(s), der in erster Linie immer Breite geben soll und bei Gelegenheit auch mal startet, um eine Flanke zu schlagen, auf der des Spielmachers ein FB(a), der am besten immer den Lauf den an die Abseitslinie machen soll, sobald der Spielmacher nach innen zieht.

Sofern alles so klappt, wie ich mir das vorstelle, sollte es am Ende in Ballbesitz viele Verbindungen geben, um zu kombinieren und dabei immer genug Bewegung aus der Tiefe über (nach innen ziehende) Dribblings und Läufe aus der Tiefe, um auch in gefährliche Zonen zu kommen.
Außerdem dürfte das System stilistisch ziemlich flexibel sein. Über den Target Man bleibt immer die Option des langen Balls, falls es spielerisch doch mal zu schwierig zu lösen wird. So wird die Taktik gegen starke Gegner automatisch zur Kontertaktik. Wenn wir etwas mehr Spielkontrolle brauchen, können wir über die Anweisung "Play Out Of Defense" mehr zirkulieren. Wenn dann immer noch zu viel gebolzt wird, wird der TM zum DLF oder DF und der Torwart schlägt kurz ab. Gegen tiefstehende Gegner kann man noch die Mentalität auf Standard stellen, um mehr Bewegung und Breite zu bekommen. So kann man bestenfalls mit ein oder zwei Handgriffen die Taktik an die Spielsituation anpassen.

Allerdings gibt es auch ein paar potenzielle Schwachstellen, auf die ich zu Beginn besonders achten sollte:
  • Die Flügel sind sehr offensiv besetzt, was dem Gegner möglicherweise Räume für Konter liefert. Da muss ich dringend darauf achten, ob mein Defensivblock das ordentlich verteidigt bekommt oder ich vorsichtiger agieren muss.
  • Der Abstand zwischen Sturm und Mittelfeld ist sehr groß. Gerade mit einem Target Man dürfte der Ball aber oft schnell in die Spitze gespielt werden. Schafft es der Stürmer konstant, den Ball lang genug zu halten, bis das Mittelfeld nachrückt? Das könnte gerade angesichts der eher schwachen Stamina-Werte im Mittelfeld problematisch werden, so dass wir im schlimmsten Fall gegen Spielende keine Entlastung mehr schaffen und uns zu weit hinten reindrücken lassen.
  • Wie viele Dribbler verträgt die Taktik? Je nach Besetzung gibt es in der vorderen Mittelfeldreihe zwischen zwei und vier Dribblern. Wenn es zu viel wird, gibt es ein unzusammenhängendes Offensivspiel und viele Ballverluste im Mittelfeld.
  • Gibt es genug Torgefahr? Unsere vielversprechendsten Möglichkeiten, aus dem Spiel heraus Torgefahr zu entwickeln, sind Flanken auf den Zielspieler und Durchbrüche von Stefaniak. Wenn eins von beidem nicht klappt, dürften wir Probleme bekommen, weil wir keinen Spieler der Sorte "macht auch mal ein Tor aus dem Nichts" haben. Unabhängig davon brauchen wir ein paar gute Standard-Routinen, denn eine Tormaschine wird so oder so nicht aus der Mannschaft.




Ziele


Was ist also drin mit dieser Mannschaft? Wenn man sieht, dass in der Liga auch Würzburg, Bielefeld und Sandhausen spielen, denen wir individuell klar überlegen sein sollten, sollte der Nichtabstieg das Minimum sein. Ansonsten lasse ich mich diese Saison mal überraschen, auch wenn der Mannschaft locker ein Platz in der oberen Tabellenhälfte zuzutrauen ist.
Auf jeden Fall sollte unser Fußball gut anzuschauen sein. Auch gegen starke Teams soll möglichst mutig nach vorne gespielt werden. Wenn es gegen Stuttgart nach 80 Minuten noch 0:0 steht, gehen wir noch auf den Siegtreffer.

Mittelfristig dürfte es schwieriger sein, konkrete Ziele zu formulieren, denn mit Stefaniak fehlt ab nächster Saison unser vielleicht bester Spieler und auch Gogia zu halten würde uns für unsere Verhältnisse recht viel Geld kosten. Also sagen wir mal: In den nächsten drei bis vier Jahren wollen wir in die Bundesliga.
Außerdem soll unabhängig von der tabellarischen Ausgangslage Dynamo Dresden für ambitionierten und konstruktiven Fußball stehen und der Kader immer in diesem Sinne zusammengestellt werden.

Und langfristig gebe ich zunächst mal keine Ziele aus, weil mir das ziemlich egal ist. Ich schaue einfach immer, was für einen Kader ich zusammenbekomme (gerne auch mit eigenen Talenten aufgefüllt) und was damit möglich ist.
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Leland Gaunt

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #11 am: 02.September 2017, 17:18:23 »

Du solltest vielleicht deinen Wohnort überdenken :P

Schöne, verständliche Analyse deiner Truppe und interessante taktische Herangehensweise.
Bin gespannt, wie es sich auf dem Platz verhält!
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FMGaunt

Das magische Dreieck 2.0

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idioteque3

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #12 am: 05.September 2017, 18:45:04 »

Erstes Spiel, erste Beobachtungen


Die Vorbereitung
Im Taktiktforum wird immer zurecht empfohlen, sich Testspiele anzuschauen, um grobe Schwachstellen zu identifizieren und die Taktik entsprechend anzupassen (auch von mir). Ich lasse das inzwischen aber meistens aus, es sei denn, ich probiere etwas ganz ungewöhnliches aus, das auch komplett in die Hose gehen könnte. Das ist bei meinem System eigentlich nicht der Fall. Defensiv stabil sollte es allein aufgrund der tiefen Präsenz sein und die Dreiecksbildung sollte prinzipiell funktionieren. Die im letzten Post genannten Schwachstellen dürften (bis auf vielleicht die Konterabsicherung) eher Dinge sein, die unter Wettkampfbedingungen zum Vorschein kommen, wenn die Spieler auf beiden Seiten voll in die Zweikämpfe gehen, Sprints anziehen und die Trainer nicht mehr zwölf mal wechseln können. Dementsprechend lasse ich die hier mal aus.



1. Spieltag: Dresden - Heidenheim

Eigentlich eine sehr passende Aufgabe für den 1. Spieltag, weil Heidenheim mMn ziemlich gut den Ligadurchschnitt repräsentiert. Sie sind vielleicht etwas aggressiver gegen den Ball als die meisten anderen Teams, spielen aber ansonsten das in der 2. Liga verbreitete 4-4-2 mit Umschaltspiel und Flügelangriffen. Definitiv schlagbar und ein Heimspiel zum Auftakt ist auch nie verkehrt.

Ich hab für diese Partie eine beispielhafte Szene unseres Offensivspiels herausgesucht (im Spoiler, um den Beitrag nicht zu sehr aufzublähen), weil es dort mehr zu sehen gibt. Allgemeine Beobachtungen kommen später noch dazu.

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Die Szene illustriert ganz gut, wie das Offensivspiel funktionieren soll und bisher auch funktioniert: Der Spieler am Ball soll immer möglichst Gegenspieler auf sich ziehen, z.B. durch Dribblings oder Festmachen von Bällen, dabei aber immer genügend Anspielstationen haben, um das Risiko des Festrennens zu minimieren. Dazu sollte es genügend Bewegung in die Tiefe geben. So soll die gegnerischen Abwehrspieler ständig in Bewegung gebracht und zu Entscheidungen gezwungen werden: Den Gegenspieler stellen und Raum öffnen oder ihm so viel Zeit lassen, dass er sich eine gefährliche Option ausgucken kann? Je mehr Entscheidungen Spieler treffen müssen, desto wahrscheinlicher ist auch eine falsche darunter.

Gegen Heidenheim funktioniert das schon sehr gut. Allerdings spielen die auch einen Stil, der sehr anfällig dafür ist. Im 4-4-2 haben sie recht wenig zentrale Präsenz und dazu noch gegen den Ball recht aggressive Sechser, die sich leicht aus der Formation ziehen lassen. Es wird spannend zu sehen sein, wie das gegen passivere Gegner oder welche mit drei zentralen Mittelfeldspielern aussehen wird.

Das Defensivspiel sieht auch gut aus. Heidenheim gelingt es vor allem in der ersten Halbzeit fast nie, Spieler im Zentrum freizuspielen. In der Folge läuft viel den Flügel herunter und abgesehen von Standards kommt Heidenheim nur sehr selten zu gefährlichen Abschlüssen.


Dementsprechend sehen dann auch das Ergebnis und die Statistiken aus:




Eine der gegnerischen Großchancen entstand aus einem Standard, eine aus einem individuellen Fehler unseres Innenverteidigers, eine kam aus Heidenheims einzigem zu Ende gespielten Konter (der auch zum Tor geführt hat) und eine war ein Zufallsprodukt, nachdem eine missglückte Flanke von der Latte zurück ins Spielfeld geprallt ist.


Was fällt sonst noch auf, gerade im Hinblick auf die im letzten Post erwähnten möglichen Schwachstellen?

  • Bisher wirkt die Flügelbesetzung nicht grundsätzlich zu offensiv. Beide AVs bleiben eigentlich immer ungefähr auf Ballhöhe und starten erst in die Tiefe, wenn es sich auch wirklich anbietet. Nur der RV sollte tendenziell auf Support gestellt werden, sobald der Gegner die offensiven Flügel sehr aggressiv spielen lässt (wie Heidenheim nach dem Rückstand). Das Gegentor fiel zwar nach einem Konter, aber der ist eigentlich nur durch eine Unkonzentriertheit von Jannik Müller gefährlich geworden, der ein wichtiges Kopfballduell verpennt hat. Ansonsten kam da sehr wenig durch.
  • Bisher ist die Quote an langen Bällen absolut ok. Das nicht mehr ausreichende Nachrücken des Mittelfeldes nach festgemachten Bällen durch den Target Man in der Endphase des Spiels könnte allerdings wirklich noch zum Problem werden. Selbst Heidenheim als nicht unbedingt spielstarkes Team konnte auswärts noch eine Schlussoffensive starten, weil unser zentrales Mittelfeld nach 80 Minuten wirklich platt war. So haben wir dann auch keine Entlastung mehr geschafft, weil Kutschke mangels Unterstützung andauernd den Ball verloren hat.
    Entweder müssen wir in Zukunft vermehrt versuchen, uns auch gegen Ende spielerisch zu befreien, also "Play Out Of Defence" aktivieren und die Stürmerrolle ändern, oder auf ein 4-4-1-1 umstellen, um die Verbindungen etwas besser zu halten.
  • Bisher sind die Mittelfelddribblings kein Problem bzw. harmonieren sogar sehr gut mit unserem Ansatz, die Frage wird allerdings sein, wie das gegen bessere Gegner aussieht, oder wenn mal statt Lambertz Aosman auf dem Platz steht, der ja auch ein Dribbler ist.
  • Wie man an den Statistiken auch erkennt, ist die Chancenverwertung bisher nicht so gut. Außerdem wirkte das Team bei Standards nicht sattelfest. Da ich es bisher versäumt hatte, muss ich deshalb definitiv offensive und defensive Standardvarianten einstellen.


Die nächsten Partien werden i.d.R. nicht mehr so ausführlich besprochen, da das System ja anscheinend ganz gut sitzt (Spoiler: tut es auch später noch). Da wird es dann neben den Ergebnissen und Statistiken nur noch ein paar generelle Beobachtungen geben und ein paar Sätze, falls mal etwas besonderes passiert.
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idioteque3

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #13 am: 06.September 2017, 12:38:49 »

2. Spieltag: Karlsruher SC - Dynamo Dresden



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3. Spieltag: Dynamo Dresden - Eintracht Braunschweig




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DFB-Pokal, 1. Runde: Dynamo Dresden - VfB Stuttgart

In der ersten Pokalrunde gegen einen Ligakonkurrenten gelost zu werden, dürfte für das Heimteam eines der bestmöglichen Lose sein. Stuttgart hat seinen Saisonstart mit 4 Punkten aus drei Spielen eher mäßig bestritten, ist aber individuell natürlich das mit Abstand stärkste Team der Liga.



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Das war gar nicht so gut von Stuttgart. Sie haben sich auf ein offenes Duell eingelassen, dabei aber die Konterabsicherung vergessen, während wir sie ganz gut vom Tor weggehalten und zu Distanzschüssen gezwungen haben. Eigentlich hätten wir das Spiel noch deutlich höher gewinnen können, aber unsere Schwächen im Abschluss verhindern eine Blamage für den VfB, sodass es kurz vor Schluss sogar nochmal spannend wird.
In der 2. Runde haben wir ein Heimspiel gegen den SC Freiburg.


4. Spieltag: 1860 München -  Dynamo Dresden



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5. Spieltag: Dynamo Dresden - VfL Bochum



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6. Spieltag: Union Berlin - Dynamo Dresden



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Lambertz zieht sich einen Kreuzbandriss zu und fällt 8-10 Monate aus. Kurz vor der Winterpause beendet er deshalb seine Karriere. Grrr.


Zusammenfassung

Bisher läuft es ziemlich gut. Spielerisch sieht das in weiten Teilen sehr ordentlich aus und defensiv stabil sind wir auch. So gab es verdiente Siege, knappe Siege, ein ärgerliches und ein ziemlich tristes Unentschieden und eine blöde Niederlage. Auf jeden Fall scheinen wir ganz gut in die Liga zu passen. Natürlich können wir die Spitzenmannschaften der Liga nicht über 90 Minuten dominieren, aber deutlich schwächer waren wir eigentlich nur gegen Bochum, und auch die haben gegen unseren Abwehrverbund kein ordentliches Mittel gefunden, während wir zwar selten, aber dann gefährlich vor das Tor gekommen sind.
Man merkt allerdings schon, dass der Kader in der Breite z.T. nicht so gut besetzt ist. Berko fällt gegenüber Stefaniak und Gogia deutlich ab (er rennt mit Ball am Fuß immer einfach drauf los , bis er nicht mehr weiter kommt und schießt dann weit neben das Tor), Hauptmann können wir überhaupt nicht adäquat ersetzen. Und jetzt fällt mit Lambertz unsere eierlegende Wollmilchsau im Mittelfeld weg.
Jetzt muss da immer Aosman spielen. Mal schauen, wie das läuft.
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Karagounis

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #14 am: 07.September 2017, 10:46:22 »

Sehr interessanter taktischer Bericht. Schön, dass die Umsetzung bisher erfolgreich klappt und du gut in die Liga gestartet bist. Bin gespannt wie es weitergeht!

idioteque3

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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #15 am: 08.September 2017, 15:02:22 »

Da ich inzwischen schon bis zum Beginn der zweiten Saison gespielt habe und im Text zeitlich gerne schnell aufholen würde, mache ich jetzt nur noch zwei Posts zum Rest der Saison. Da es keinen größeren Bedarf gab, an der Taktik zu schrauben, verpasst ihr auch nicht allzu viele Details. Ab der 2. Saison gibt es auch wieder mehr Details, da es die eine oder andere Änderung am Kader geben wird.


Rest der Hinrunde



Nach Spieltag 6 stehen wir auf Platz 4. Danach geht es gegen den Tabellenführer aus Fürth, der sich in einem passiven 4-1-4-1 aufstellt und damit unsere erste richtig große Prüfung darin sein dürfte, einen tiefstehenden Gegner zu knacken. Und das sieht richtig gut aus, abgesehen von der Chancenverwertung. Wir geraten zwar kurz vor der Pause durch den ersten gegnerischen Torschuss in Rückstand, drehen in der zweiten Halbzeit vollkommen verdient noch das Spiel und springen auf Platz 2!

Der neue Tabellenführer heißt FC St. Pauli, der gleich als nächstes auf uns wartet. Die sind besser als wir, gehen verdient in Führung, helfen uns aber nach einer knappen Stunde durch einen Platzverweis. Den direkt darauffolgenden Freistoß nutzen wir zum Ausgleich. Aber auch in der Folge spielen wir fahrig, verschießen sogar noch einen Elfmeter und gewinnen am Ende durch einen dreifach abgefälschten Distanzschuss in der 89. Minute sehr glücklich. Egal, wir sind Tabellenführer!

Aber es geht gleich weiter mit den Top-Gegnern. In Stuttgart sind wir eigentlich das bessere Team, aber Stuttgart nutzt im Gegensatz zu uns seine Chancen. Zuhause gegen Hannover 96 fallen zwei frühe Standardtore und danach neutralisieren sich beide Teams auf gutem Niveau.

In der Folge findet die Mannschaft komplett in ihren Rhythmus, spielt Sandhausen und Bielefeld jeweils mit 3:0 an die Wand und ist auch im Pokalspiel gegen Freiburg die bessere Mannschaft. Nur aufgrund von gleich zwei Torwartfehlern und eines dicken Stellungsfehlers unseres LVs müssen wir überhaupt in die Verlängerung und schließlich ins Elfmeterschießen, wo (nachdem er in der regulären Spielzeit noch getroffen hatte) Gogia seinen inzwischen dritten Elfmeter der Saison verschießt und wir unglücklich ausscheiden.

Gegen Kaiserslautern fehlt dann nach der langen Pokalnacht die Kraft, doch in der Folge drehen wir wieder auf und gewinnen noch dreimal in Folge. Zum Abschluss der Hinrunde fahren wir als Tabellenführer zum Verfolger aus Düsseldorf. Hier gehen wir früh in Rückstand und finden auch in der Folge nie ins Spiel, weil wir Kaan Ayhan und Arianit Ferati partout nicht vom Ball getrennt bekommen und nach vorne zu fahrig spielen.


Die Tabelle nach der Hinrunde:



Vor der Winterpause stehen aber noch zwei Spiele an. In Heidenheim schaffen wir ein eher glückliches Unentschieden. Und zuhause gegen Karlsruhe tun wir uns extrem schwer. Bei schlechtem Wetter bekommen wir nicht die Präzision ins Spiel, um einen mauernden Gegner zu knacken. Erst nachdem wir durch einen Platzverweis für Heise in Unterzahl geraten, fängt der KSC an, voll nach vorne zu spielen. Jetzt stellen wir uns hinten rein und bringen am Ende sogar einen Konter über Kutschke und Stefaniak im Tor unter, sodass wir drei glückliche Punkte mitnehmen.


Taktisches Fazit des Rests der Hinrunde
Die Variante mit Aosman als ZM(a) als Lambertz-Ersatz gibt uns mehr Durchschlagskraft, da es mehr Bewegung an die letzte Linie gibt und Aosman bei Distanzschüssen besser ist., jedoch sind die Verbindungen in der Formation schlechter geworden, und auf ballsichere Gegner bekommen wir deutlich schlechter Zugriff. Für die Rückrunde steht auf alle Fälle noch die Verpflichtung von Ersatz an.


Transfers in der Winterpause

Wir geben schweren Herzens Niklas Kreuzer nach St. Pauli ab, da das Angebot für ca. 1 Mio € ziemlich gut ist.
Außerdem gibt uns das den finanziellen Spielraum, zur nächsten Saison Akaki Gogia fest zu verpflichten. Der wird dann mit Abstand Bestverdiener (750.000 € Grundgehalt gegenüber 450.000 € bei Heise) und bekommt eine Bestverdienerklausel, die im Falle eines Aufstiegs zum Problem werden könnte, jedoch will ich zur nächsten Saison nicht beide meine besten Spieler verlieren, denn Stefaniak wechselt ja auch fix.
Kreuzer wird nicht direkt ersetzt, denn Teixeira kann auch ordentlich FB(a) spielen und zur Not steht auch noch Fabian Müller zur Verfügung.

Als Lambertz-Ersatz kommt Rani Khedira zur Leihe von RaBa Leipzig und wird wahrscheinlich in jeder Partie ausgepfiffen.
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Eigentlich hätte ich lieber Karim Guédé (fest aus Freiburg) oder Almog Cohen (Leihe aus Ingolstadt) gehabt, aber die sind beide lieber in die Türkei gewechselt. Khedira ist ebenfalls ein totales Arbeitstier, dabei robuster, technisch und defensiv stärker als Lambertz, aber weniger kreativ und vor allem im Abschluss grauenhaft.

Außerdem konnte ich mir nicht die Möglichkeit entgehen lassen, Gian-Luca Itter (LV) vom VfL Wolfsburg für eineinhalb Jahre für eine geringe Gehaltsbeteiligung auszuleihen.
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Mit 18 schon so gut wie Heise und außerdem eine Option für die Reihe davor sowie für eine Läuferrolle im ZM.

Ansonsten lehnen wir kurz vor Transferschluss noch gute Angebote für Hartmann und Jannik Müller ab, weil wir auf die Schnelle keinen adäquaten Ersatz bekommen hätten.

Ach so, das hier ist auch noch passiert ;D:
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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #16 am: 09.September 2017, 15:21:49 »

Die Rückrunde


Wenn man die beiden Partien vor der Winterpause noch dazu zählt, legen wir zum Start der Rückrunde eine Serie von neun ungeschlagenen Spielen hin. Dabei wechseln sich zähe Partien, in denen wir sehr konsequent unsere Chancen nutzen, mit solchen ab, in denen wir den Gegner an die Wand spielen und einfach fahrlässig mit unseren Chancen umgehen.
Das Highlight der Serie ist definitiv das 4:0 gegen Union Berlin, wo wir extrem gut sind und Hauptmann gleich zwei Traumtore schießt.
Im Topspiel gegen St. Pauli haben wir schon die Chance, uns auf 5 Punkte Vorsprung zu Platz 2 abzusetzen. Wir spielen nicht sonderlich gut, aber St. Pauli hilft durch diesmal sogar zwei Platzverweise fleißig mit. Trotzdem brauchen wir ein Glückstor, bei dem Itter den Fuß in einen Distanzschuss hält, um in Führung zu gehen.
Danach geht uns ein wenig die Luft aus. Gegen Stuttgart sind wir immerhin noch auf Augenhöhe. In Hannover gehen wir dann unter, weil wir unsere Chancen verschlendern und beide Innenverteidiger richtig schlechte Tage erwischen, so dass wir uns drei (!) Gegentore durch Halbfeldflanken fangen. Danach fertigen wir zwar noch einmal Sandhausen ab, aber ansonsten läuft es fast entgegengesetzt zur Hinrunde, wo wir in diesem Block (Hannover bis Nürnberg) 17 Punkte aus sieben Partien geholt hatten. So verspielen wir fast noch unseren 8-Punktevorsprung auf Platz zwei. Nur ein sehr glücklicher Sieg in Würzburg bringt uns gleich den dreifachen Matchball, vorzeitig den Aufstieg sicher zu machen.
Während wir die erste Chance bei einer grauenhaften Partie gegen Aue noch vergeben, schaffen wir es, in Nürnberg lange das 0:0 zu halten, dass den sicheren Aufstieg bedeuten würde, und schießen mit dem letzten Angriff sogar noch den Siegtreffer, der sogar die vorzeitige Meisterschaft bedeutet.
Das letzte Spiel gegen den sicheren Zweiten Düsseldorf ist dann nur noch Schaulaufen und so läuft dann auch das Spiel. Immerhin schafft es Gogia noch, zum fünften Mal in dieser Saison in einem Pflichtspiel einen Elfmeter zu verschießen (bei sieben Versuchen). Nächste Saison wird der Schütze definitiv gewechselt.

Die Abschlusstabelle sieht damit so aus:


Enttäuschungen der Saison sind definitiv Hannover 96 und der VfB Stuttgart, die im Laufe der Rückrunde nie auch nur in die Nähe der Aufstiegsränge kommen. In der Relegation gewinnt jeweils das höherklassige Team, sodass sowohl St. Pauli (gegen Werder Bremen verloren) als auch 1860 (Sieg gegen Osnabrück) in der Liga bleiben. Aus der Bundesliga steigen Ingolstadt und Augsburg ab.

Achja, bevor ich es vergesse: WIR SIND MEISTER UND STEIGEN IN DIE 1. BUNDESLIGA AUF!
Dabei hatten wir den zweitniedrigsten Etat der Liga und waren jetzt nicht so souverän, dass wir mit Stuttgart oder Hannover in guter Form hätten mithalten können.
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Noch kurz dazu, wie sich die personellen Änderungen in der Winterpause ausgewirkt habe:
Teixeira hat den offensiven Außenverteidiger auch ordentlich gespielt, wenn auch seine Flanken schon schwächer waren als die von Kreuzer.
Itter war fast immer richtig gut und könnte Heise noch den Rang ablaufen.
Khedira hat seine Sache ziemlich gut gemacht und Aosman aus der Startelf verdrängt, seine Abschlussschwäche war zum Teil aber ziemlich frustrierend.


Um zu verdeutlichen, wie unser Fußball im Endeffekt ausgesehen hat, habe ich noch ein paar Statistiken zusammengestellt, die ihn ganz gut beschreiben:

Defensiv
Wir holen mit großem Abstand die wenigsten gelben Karten und spielen auch deutlich am seltensten Foul, haben dabei aber eine der besten Tackling-Raten der Liga und holen uns auch nur wenige Karten pro Foul ab. Das alles spricht klar für einen passiven Ansatz, der darauf abzielt, immer schön im Block zu bleiben und möglichst selten in 1 gegen 1-Situationen zu geraten, in denen man bei einem verlorenen Zweikampf Räume aufmacht. Deshalb müssen die Spieler nur selten riskante Tacklings versuchen. Dass wir die wenigsten Gegentore der Liga bekommen haben, spricht zum einen für unseren Ansatz, zeigt aber auch, wie spielschwach die Liga insgesamt ist, denn unsere Defensivspieler sind bestenfalls Ligamittelmaß.

Offensiv
Dass wir aber nicht nur gemauert und gekontert haben, zeigen unsere offensiven Statistiken. Zum einen haben wir die fünft meisten Tore der Liga geschossen, aber es gibt auch noch andere Statistiken, die das ganz gut zeigen:
Wir haben die zweitmeisten Pässe der Liga gespielt. Und haben dabei trotzdem nur durchschnittlich 50% Ballbesitz gehabt. Es gibt zwei mögliche Interpretationsmöglichkeiten: Durch unseren passiven Defensivansatz waren auch unsere Gegner dazu gezwungen, mehr zu zirkulieren, da schnelles Spiel in die Tiefe schwierig war, oder wir hatten ein recht hohes Tempo in unserer Ballzirkulation. Beides dürfte zu einem gewissen Grad wahr sein.
Wir haben unsere Gegner in ein Duell mit langen Ballbesitzphasen gezwungen und hatten dafür dann die besseren Lösungen.
Dafür spricht auch, dass wir auch die zweitmeisten Schüsse aufs Tor in der Liga abgegeben haben. Außerdem zeigt das, dass wir keinen Verwaltungsfußball gespielt, sondern auch den Weg zum Tor gesucht haben.
Dass man auch ohne "Exploit The Flanks" flügellastig spielen kann, zeigen die Flankenstatistiken: Wir haben die zweitmeisten angekommenen Flanken der Liga geschlagen und hatten dabei die beste Quote der Liga (14%), was dafür spricht, dass sie gut vorbereitet waren, also der Gegner vorher nicht immer genug Zeit hatte, sich in den Strafraum zurückzuziehen.


Wie geht es jetzt weiter
Jetzt einen Bundesliga-tauglichen Kader zusammenzustellen, dürfte sehr schwierig werden, da mit Stefaniak einer unserer zwei besten Spieler abgeht, ohne dass wir dafür neues Geld bekommen würden. Unser Gehaltsetat wird zwar fast verdoppelt, die Gehälter steigen durch den Aufstieg jedoch allesamt um 25-30% und viele der Leistungsträger mit geringem Grundgehalt wollen (zurecht) neue Verträge, sodass ein Großteil des zusätzlichen Geldes schon durch den bestehenden Kader aufgebraucht wird. Der Transferetat liegt auch nur bei 2 Mio.€.

Hier die erste Bestandsaufnahme, wo überall nachgebessert werden muss:
  • Tor: Hoffenheim will Schwäbe nicht noch einmal verleihen und wir haben im aktuellen Kader sonst nur Keeper auf Drittliganiveau.
  • Abwehr: Wir brauchen mindestens einen neuen IV (eher zwei), denn bei dem Gedanken, dass Ballas und Modica Aubameyang oder Lewandowski verteidigen sollen, wird mir schwindlig. Jannik Müller traue ich die erste Liga zwar zu, jedoch hätte ich auch noch gerne die Möglichkeit, ihn bei einem schwachen Spiel mal auszutauschen. Außerdem steht ein neuer RV an. Teixeira war zwar in der zweiten Liga solide, aber als Stammspieler in der Bundesliga ist er dann doch nicht gut genug.
  • Mittelfeld: Wir brauchen noch einen Abräumer, denn Hartmann und vor allem Konrad könnten bei dem Tempo und technischen Niveau der Bundesliga schnell überfordert sein. Dazu müssen wir Stefaniak ersetzen, sollten noch einen besseren zentralen Mittelfeldrenner als Khedira finden, insgesamt die Breite erhöhen, um nicht komplett von Gogia und Hauptmann abhängig zu sein, und bestenfalls auch etwas mehr Torgefahr aus dem Mittelfeld entwickeln können.
  • Sturm: Wir haben aktuell nur einen Stürmer im Kader. Ich habe nicht versucht, Kutschke fest zu verpflichten, um dort Platz für einen anderen Spielertypen zu haben, damit wir dort variabler sind.

Auf der anderen Seite können wir aber auch etwas Geld verdienen, indem wir Spieler abgeben, die schon diese Saison keine Chance auf einen Stammplatz hatten, allen voran Ballas, Fabian Müller, Konrad, Berko und Hilßner, für die wir wahrscheinlich Ablösen im Bereich von 3-5 Mio € und Gehaltseinsparungen von 1-1,5 Mio € erzielen können. Aosman, Teixeira und Jannik Müller würde ich bei einem ordentlichen bzw. sehr guten Angebot auch abgeben. Die müssten aber jeweils ersetzt werden.
Dennoch dürfte der finanzielle Spielraum nicht allzu groß sein. Ich habe schon fleißig die Absteiger aus der 1. und 2. Bundesliga und Spieler mit auslaufenden Verträgen gescoutet, um das eine oder andere Schnäppchen erzielen zu können.

Es läuft also wohl auf ca. 10 Neuzugänge hinauslaufen. Wie dann der Fußball aussehen wird, kann ich erst sagen, wenn der Kader steht. Es soll auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass der Kader gemessen an den finanziellen Möglichkeiten wieder spielstark ist.
Mehr beim nächsten Mal.
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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #17 am: 09.September 2017, 15:42:00 »

Grandiose erste Saison, ich würde sagen, der Save kann nun beginnen :P ;)
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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #18 am: 09.September 2017, 16:26:13 »

Wow, Glückwunsch zum Aufstieg mit Dynamo! Das wird aber nun sicher hart, den Kader für die Bundesliga zu optimieren und auch ohne grossen finanziellen Spielraum Verstärkungen zu finden, die in dein taktisches Gefüge passen. Vielleicht könnte man sich in Augsburg und Ingolstadt mal umsehen?

Die taktische Aufbereitung fand ich übrigens äusserst lesenswert und würde mich über weitere solchen Teile freuen, vor allem, wenn sich am Kader viel verändert. Ich denke, ansonsten lässt sich der taktische Ansatz des eher passiven Verteidigens in einer kompakten Formation sicher auch im Oberhaus so weiter praktizieren. Auch die Analyse des Kaders war interessant. Ich freue mich auf die Neuzugänge.
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Re: [FM17] Dynamo Dresden - Taktik und Kaderplanung
« Antwort #19 am: 09.September 2017, 16:54:47 »

Dankeschön!

Ich hab mich auch bei Ingolstadt und Augsburg ausführlich umgeschaut, allerdings sind mir selbst dort die Spieler größtenteils zu teuer, sodass es von dort nur ein oder zwei Zugänge gibt. Leipertz wäre mein Wunschersatz für Stefaniak gewesen, um dann als verkappter Raumdeuter zu spielen, aber selbst ein Rotationsspieler von Absteiger Ingolstadt kostet mal eben 3-6 Mio. Ablöse. Bei Morales und Co. für die Mittelfeldrenner-Rolle ist es so ähnlich. Bei Hannover und Stuttgart gibt es leider auch keine Leute mit Ausstiegsklauseln für den Fall des Nichtaufstiegs oder welche, die dringend wechseln wollen und für mich finanzierbar wären. Der Kader steht trotzdem inzwischen bis auf einen Rechtsverteidiger und noch ein oder zwei Spielern für IV/DM/ZM je nachdem, auf welcher Position ich ein paar bereits vorhandene Leute einplane.

Es soll nächste Saison wieder mehr Taktiksegmente geben. Es ist nur gar nicht so einfach, gute Beispielszenen dafür zu finden, wie eine passive Abwehr sich verhält (schließlich passiert ja bestenfalls wenig). Außerdem wollte ich schnell im Text auf den Stand des Spielstands kommen, damit ich mir nicht alte Partien nochmal auf Comprehensive anschauen muss, um passende Szenen zur Analyse zu finden.
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