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Autor Thema: Geld anlegen  (Gelesen 100996 mal)

Tony Cottee

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Re: Geld anlegen
« Antwort #120 am: 24.Januar 2019, 08:28:03 »

Rechtlich mag das ja einwandfrei sein, moralisch finde ich es bedenklich. Ich wuerde da ja noch mitgehen, wenn die (nicht absichtlich) verschwiegene Vorerkrankung irgendeinen (und sei es noch so kleinen) Zusammenhang mit der BU-Erkrankung haette.

Aber so? Ich bezweifele auch, dass die Versicherung aufgrund eines (nicht mehr auftretendem) Heuschnupfen den Vertrag nicht eingegangen waere. Moeglicherweise - und auch das glaube ich eher nicht - waeren Atemwegserkrankungen oder aehnliches ausgeschlossen worden.

So erscheint mir das zumindest unethisch. Ich bin da aber auch nicht unparteiisch.
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Joe Hennessy

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Re: Geld anlegen
« Antwort #121 am: 24.Januar 2019, 08:50:58 »

Mich wundert das. Die Versicherung fragt normalerweise einen Zeitraum von 5 Jahren ab. Wenn der Heuschnupfen innerhalb der 5 Jahre auftrat (diagnostiziert wurde), hätte er angegeben werden müssen. Wenn er länger als 5 Jahre her ist, ist die Versicherung eigentlich in der Pflicht. Kann ja der Versicherte nix für, wenn die Versicherung nur nach den letzten 5 Jahren fragt.
Das ist zumindest meine letzte Information (die aber auch falsch sein kann, Ärzte sind nicht unbedingt Versicherungsexperten).
« Letzte Änderung: 24.Januar 2019, 08:54:49 von j4y_z »
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Re: Geld anlegen
« Antwort #122 am: 24.Januar 2019, 08:57:22 »

Mich wundert das. Die Versicherung fragt normalerweise einen Zeitraum von 5 Jahren ab. Wenn der Heuschnupfen innerhalb der 5 Jahre auftrat (diagnostiziert wurde), hätte er angegeben werden müssen. Wenn er länger als 5 Jahre her ist, ist die Versicherung eigentlich in der Pflicht. Kann ja der Versicherte nix für, wenn die Versicherung nur nach den letzten 5 Jahren fragt.
Das ist zumindest meine letzte Information (die aber auch falsch sein kann, Ärzte sind nicht unbedingt Versicherungsexperten).
Das ist auch mein Kenntnisstand und daher sagte ich auch die Versicherung ist da klar im Recht. Ansonsten bin ich da bei Tony, die hätten den Vertrag trotzdem abgeschlossen - moralisch halt sehr fragwürdig
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Joe Hennessy

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Re: Geld anlegen
« Antwort #123 am: 24.Januar 2019, 09:00:37 »

Natürlich. Dass Versicherungen im Grunde Halsabschneider sind, darüber braucht man nicht reden. Und ja, das sage ich so pauschal, denn wenn es nicht so wäre, gäbe es solche Sauereien wie obige nicht.
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Re: Geld anlegen
« Antwort #124 am: 24.Januar 2019, 09:43:32 »

Ja wie man schon hier im Forum erkennt, viele Unternehmen wollen Geld scheffeln und betrügen dafür gerne ihre Kunden. Deshalb muss man sehr genau überprüfen, ob eine Anlagemöglichkeit seriös ist oder nicht. Dazu gehört natürlich auch, wie groß ein Unternehmen ist, ob es die richtigen Lizenzen hat und was die (realen) Kundenbewertungen aussagen. Ich würde ehrlich gesagt jedem empfehlen in Aktien von großen Unternehmen zu investieren, solange die Wirtschaft brummt und sie wieder zu verkaufen, sobald die Wirtschaft abkühlt. Denn dieser Zyklus tritt immer wieder auf.

Ich rate jedem dazu das NICHT zu tun. In der realwirtschaft bedeutet das nämlich Teuer kaufen (wenn die wirtschaft brummt) und günstig verkaufen (wenn die wirtschaft abkühlt).

Ich würde es eher andersrum machen. jetzt wo die wirtschaft aufgrund von Handelskriegen etc. abkühlt (Dax -18 % im letzten Jahr) und die Unternehmen ihre Zahlen immer wieder nach unten korrigieren, ist es der perfekte Zeitpunkt einzusteigen.
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mideg

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Re: Geld anlegen
« Antwort #125 am: 24.Januar 2019, 09:49:27 »

In meinem direkten Umfeld habe ich nur schlechte Erfahrungen mit BUs gespiegelt bekommen...

Wir haben sicherlich nicht die billigste BU abgeschlossen, aber eine mit super Bedingungen. Versicherungsfall tritt automatisch ein, wenn man mehr als sechs arbeitsunfähig geschrieben ist - und zwar rückwirkend ab dem ersten Tag der Erkrankung. Bedeutete für meine Frau (PTBS in heftiger Ausprägung): Es gab nach sechs Monaten eine gründliche Prüfung, danach ein Jahr lang monatliche Fragebögen, seitdem einmal im Jahr die Anforderung eines Arztberichts. Wir haben geliefert, die haben gezahlt.

War schon sehr(!) entspannend, wenigstens finanziell in der Zeit keine Sorgen zu haben. (Ich hatte damals nur eine halbe Lehrerstelle, angestellt. Nein, dafür kriegt man drei Kinder und ein Haus nicht bezahlt.)

Laut den Bedingungen kann meine Frau auch wieder arbeiten gehen - solange sie nicht im selben Beruf arbeitet und nur bis zu 80% ihres letzten regulären Einkommens erzielt, zahlen die komplett weiter.

BU: [..]So früh ist das Risiko schon sehr gering BU zu werden, Unfall wird auch anderweitig übernommen, wenn man für psychische Erkrankungen nicht anfällig ist bleibt eh nicht mehr viel übrig. Bei allem längerfristigen würde ich mir dann eh wohl nen angepassten Job suchen der Spaß macht, wenn man todkrank wird hat man die kurze Zeit von der BU vermutlich auch nichts mehr. Deswegen hab ich mich entschlossen, erstmal keine BU abzuschließen.

Kann man so sehen. Für mich sind Versicherungen halt ungefähr wie Lotto spielen, nur umgekehrt. Beim Lotto zahlt man Geld und hat eine ganz geringe Chance, richtig viel zu gewinnen. Nach Erwartungswert verliert man. Bei Versicherungen zahlt man Geld und hat eine ganz geringe Chance, den richtig großen Verlust zu vermeiden. Nach Erwartungswert verliert man.

Ich gebe zu Bedenken, dass niemand damit rechnet, eine BU zu benötigen, und dass die gesetzlichen Systeme durchaus Lücken haben. Meine Frau bekommt auch von der gesetzlichen (bei ihr berufsständischen) Absicherung Leistungen. Die machen noch nicht mal 50% ihres alten Gehalts aus.

Und wir hatten das Risiko NICHT auf dem Schirm, absolut nicht. Die Erkrankung meiner Frau, die sich bis dahin beruflich wie privat als starke und selbstbewusste Ärztin, Ehefrau und Mutter behauptet hat, ist innerhalb von wenigen Wochen vollkommen angewiesen gewesen auf familiäre und professionelle Hilfe. An arbeiten war nicht zu denken - es ging wortwörtlich ums Überleben. Das war Anfang 2013. Sie hat vor drei Monaten den ersten Versuch unternommen, wieder arbeiten zu gehen.

Finanziell hatten wir glücklicherweise nach der Lohnfortzahlung eine Krankentagegeldversicherung und die BU, und nach Ende des Arbeitsverhältnis (und damit Wegfall des Krankentagegelds) die Leistung der berufsständischen Versorgung. Selbst bei 100% Erwerbsunfähigkeit (was bedeutet, man kann gar nicht mehr arbeiten, egal in welchem Beruf), bekommt man nur 2/3 seines letzten Einkommens. Kannst Du nur Deinen Beruf nicht mehr ausüben, aber sonst alles, ist das vermutlich sogar gar keine Erwerbsunfähigkeit, ergo gar keine Rente.

Ich will Dir Deine Meinung nicht ausreden. Wahrscheinlich passiert sowieso nichts. Aber ich glaube schon, wenn es passiert, wird's hart, weil Du eben neben der Erkrankung, dem Unfall, whatever, auch noch finanzielle Sorgen bekommst. Vielleicht kommt man über die Runden, aber man muss sich vermutlich stark einschränken. Ggf. muss man mehr Freizeit mit weniger Geld bestreiten. Oder statt in dem Beruf, den man gelernt hat, in einem anderen mit weniger Einkommen arbeiten.

Natürlich. Dass Versicherungen im Grunde Halsabschneider sind, darüber braucht man nicht reden. Und ja, das sage ich so pauschal, denn wenn es nicht so wäre, gäbe es solche Sauereien wie obige nicht.

Männer sind auch alles Schweine. Jeder einzelne im Grund ein totales Arschloch. Ich habe doch neulich gelesen, dass einer seine Frau geschlagen hat. Das sage ich so pauschal, denn wenn es nicht so wäre, gäbe es solche Sauereien wie das, was ich gelesen habe nicht.

Im Ernst: Natürlich wollen und müssen Versicherungen Geld verdienen. Sie sind sogar dazu verpflichtet, jede Klausel und jede Lücke auszunutzen. Täten Sie es nicht, würden Sie die Versicherungen für alle verteuern. Auch, wenn sie gewinnorientiert arbeiten, sind Versicherungen eng kontrolliert und vom Grundprinzip gesehen eine Solidargemeinschaft. Die dürfen also keine Ausnahme machen. Das ist manchmal eine Sauerei, unverständlich, und schießt über's Ziel hinaus. Ist in dem Fall aber sogar von einem Gericht bestätigt worden. Ist scheiße, wirkt auch für mich ungerecht. Das heißt aber nicht, das alle Versicherungen Halsabschneider sind.
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Ensimismado

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Re: Geld anlegen
« Antwort #126 am: 24.Januar 2019, 10:34:47 »

Darf man fragen, bei welcher Versicherung ihr die BU abgeschlossen habt?
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Joe Hennessy

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Re: Geld anlegen
« Antwort #127 am: 24.Januar 2019, 11:12:44 »

Natürlich. Dass Versicherungen im Grunde Halsabschneider sind, darüber braucht man nicht reden. Und ja, das sage ich so pauschal, denn wenn es nicht so wäre, gäbe es solche Sauereien wie obige nicht.

Männer sind auch alles Schweine. Jeder einzelne im Grund ein totales Arschloch. Ich habe doch neulich gelesen, dass einer seine Frau geschlagen hat. Das sage ich so pauschal, denn wenn es nicht so wäre, gäbe es solche Sauereien wie das, was ich gelesen habe nicht.

Im Ernst: Natürlich wollen und müssen Versicherungen Geld verdienen. Sie sind sogar dazu verpflichtet, jede Klausel und jede Lücke auszunutzen. Täten Sie es nicht, würden Sie die Versicherungen für alle verteuern. Auch, wenn sie gewinnorientiert arbeiten, sind Versicherungen eng kontrolliert und vom Grundprinzip gesehen eine Solidargemeinschaft. Die dürfen also keine Ausnahme machen. Das ist manchmal eine Sauerei, unverständlich, und schießt über's Ziel hinaus. Ist in dem Fall aber sogar von einem Gericht bestätigt worden. Ist scheiße, wirkt auch für mich ungerecht. Das heißt aber nicht, das alle Versicherungen Halsabschneider sind.

Nicht moralisch. Eine Versicherung wird nicht arm, wenn sie solche Fälle einfach abwickelt. Nichtmal, wenn sie 100 solcher Fälle fair abwickelt. Wäre sie eine Solidargemeinschaft (eine wortwörtliche), würde sie solche moralischen Grenzfälle vermeiden und einfach das tun, wofür sie da ist: im Schadensfall zahlen. Niemand WILL berufsunfähig werden. Denn das ist doch mit ziemlichen körperlichen und seelischen Schmerzen verbunden. Eine Versicherung denkt aber zuerst an ihr Geld, und dann an den Versicherten. Sonst, wie gesagt, würden solche Fälle wie oben geschildert nicht vorkommen.
Als Versicherter gebe ich der Versicherung mein Geld, mit dem sie wirtschaften kann, damit diese mir im Schadensfall etwas zurückgibt. Natürlich wird das im Schadensfall mehr sein, als ich bisher gezahlt habe, aber nicht jeder Versicherte (der kleinste Teil) wird zum Schadensfall. Also verdient die Versicherung an der Masse, und die Einlage der Masse wird im Schadensfall für den Einzelnen aufkommen. Das verstehe ich unter Solidargemeinschaft. Wenn nun die Versicherung bei einem solchen Schadensfall zuerst darauf schaut, wie sie um die Zahlung herumkommen kann, dann hat das nichts mehr mit einer Solidargemeinschaft zu tun, und auch nichts mit irgendwelcher Gewinnorientiertheit, sondern mit Halsabschneidertum. Für mich, wie gesagt. Das darf aber jeder gerne anders sehen.

Gerichtlich bestätigt ist so ne Sache. Von dem einen Gericht. Hier hat ein anderes Gericht andersrum entschieden:
https://www.krankenkassen.de/krankenkassen-urteile/urteile-gesundheitswesen/heuschnupfen-berufsunfaehigkeit/
Und dort ging es sogar explizit um eine BU wegen Atemwegsbeschwerden. Und nicht um ne Durchblutungsstörung im Fuß.
« Letzte Änderung: 24.Januar 2019, 13:02:20 von j4y_z »
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Henningway

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Re: Geld anlegen
« Antwort #128 am: 24.Januar 2019, 14:12:55 »

Rechtlich mag das ja einwandfrei sein, moralisch finde ich es bedenklich. Ich wuerde da ja noch mitgehen, wenn die (nicht absichtlich) verschwiegene Vorerkrankung irgendeinen (und sei es noch so kleinen) Zusammenhang mit der BU-Erkrankung haette.

Aber so? Ich bezweifele auch, dass die Versicherung aufgrund eines (nicht mehr auftretendem) Heuschnupfen den Vertrag nicht eingegangen waere. Moeglicherweise - und auch das glaube ich eher nicht - waeren Atemwegserkrankungen oder aehnliches ausgeschlossen worden.

So erscheint mir das zumindest unethisch. Ich bin da aber auch nicht unparteiisch.

Das hängt vielleicht auch mit der Versicherung zusammen? Ich erlebe das recht häufig, dass Menschen mir so eine Geschichte wie das mit dem Heuschnupfen erzählen und dann aber herauskommt, dass sie irgendeine Check24-Lowest Budget-Versicherung abgeschlossen haben mit zig Ausschlüssen. Dann darf man sich nicht wundern.

Ich persönlich hatte im Juni 2018 in einer der Apotheken einen Wasserschaden im Keller. Der Schaden wurde von der Versicherung anstandslos gezahlt, immerhin rund 20.000 Euro, und das ohne jeden Gutachter. Ich habe einige beschädigte Arzneimittelkartons eingeschickt und Fotos gemacht.
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mideg

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Re: Geld anlegen
« Antwort #129 am: 24.Januar 2019, 15:30:09 »

Darf man fragen, bei welcher Versicherung ihr die BU abgeschlossen habt?
Condor.

Niemand WILL berufsunfähig werden. Denn das ist doch mit ziemlichen körperlichen und seelischen Schmerzen verbunden. Eine Versicherung denkt aber zuerst an ihr Geld, und dann an den Versicherten. Sonst, wie gesagt, würden solche Fälle wie oben geschildert nicht vorkommen.

Du hast in vielem Recht, aber auch und gerade eine Solidargemeinschaft muss Ansprüche gründlich prüfen. Denn niemand will berufsunfähig werden, aber viele Menschen wollen gerne eine Berufsunfähigkeits-Rente bekommen. Und jeder, mit dem die Versicherung nicht gerechnet hat, der zusätzlich zum Versicherungsfall wird, kostet die Solidargemeinschaft. Die rechnen halt ungefähr so: Wenn x% der Versicherten Leistung beziehen, machen wir noch Gewinn, wenn die Versicherung Y kostet. Wenn sie dann die Prüfung lockern und es werden plötzlich (x*1,5)% der Versicherten BU, dann muss die Versicherung Y erhöhen oder macht weniger/keinen Gewinn mehr. Du unterschreibst einen Vertrag mit Bedingungen. Die sind übrigens je nach Versicherung durchaus unterschiedlich. "Drum prüfe, wer sich ewig bindet."

Das macht den von Dir beschriebenen Fall nicht besser. Der ist kacke. Er ist ein Beispiel für Fehlverhalten. Ein Beispiel macht aber noch nicht alles schlecht. Ich habe ein Gegenbeispiel gegeben. Henningway auch.
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Re: Geld anlegen
« Antwort #130 am: 24.Januar 2019, 16:08:21 »

Wie ich gesagt habe, das darf jeder gerne anders sehen, aufgrund seiner Erfahrungen, etc. Allerdings würde ich davon absehen, private und betriebliche Versicherungsverträge zu vergleichen. Bei betrieblichen Versicherungen geht es nahezu immer um Sachschäden. Bei privaten um Dinge wie die eigene Gesundheit, das eigene Leben oder das anderer Menschen. Dies ist meines Erachtens moralisch unterschiedlich zu gewichten.
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Re: Geld anlegen
« Antwort #131 am: 24.Januar 2019, 17:44:08 »

Wie ich gesagt habe, das darf jeder gerne anders sehen, aufgrund seiner Erfahrungen, etc. Allerdings würde ich davon absehen, private und betriebliche Versicherungsverträge zu vergleichen. Bei betrieblichen Versicherungen geht es nahezu immer um Sachschäden. Bei privaten um Dinge wie die eigene Gesundheit, das eigene Leben oder das anderer Menschen. Dies ist meines Erachtens moralisch unterschiedlich zu gewichten.
Du hast EIGENTLICH komplett recht. Eigentlich.
Daher konstruiere ich jetzt mal ein völlig realitätsfremdes Beispiel.
Der kleine White, 17, Aufstrebender Jungstar beim FC Bayern, hat in 10 Bundesligaeinsätzen 12 Tore geschossen, die Zukunft sieht rosig aus.
Er lässt BU-mäßig seine Beine Versichern. Natürlich ist die Versicherung nicht blöd, das kostet ein paar Mark 50 und die Zahlungen die er bekommen würde, sind weit entfernt von seinem Gehalt in München, aber doch so, dass er ein gutes "mittelständisches" Leben führen könnte.
Unter anderem wird White gefragt, ob er als Kind die Masern hatte. Hatte er nicht, er sagt aber ja.
3 Jahre später verliert White ein Bein bei einer Alieninvasion.
Klar, das Bein war versichert, die Versicherung muss zahlen. Gar nicht dumm wie die Versicherung ist, überprüft sie die Sache mit den Masern. White hat gelogen, der Vertrag ist hinfällig und damit bekommt er auch kein Geld.

Ist halt echt fies, aber solange man selbst nicht White ist oder ihn kennt mit Gerechtigkeitsempfinden (zumindest meinem) zu vereinbaren.
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Joe Hennessy

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Re: Geld anlegen
« Antwort #132 am: 24.Januar 2019, 18:46:36 »

Bist du betrunken?  :D
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Re: Geld anlegen
« Antwort #133 am: 24.Januar 2019, 18:56:53 »

Nein, nur lustige Medis
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Re: Geld anlegen
« Antwort #134 am: 24.Januar 2019, 19:07:03 »

Stimmt, du trinkst ja keinen Alkohol.  :D
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Tony Cottee

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Re: Geld anlegen
« Antwort #135 am: 25.Januar 2019, 01:48:15 »

Rechtlich mag das ja einwandfrei sein, moralisch finde ich es bedenklich. Ich wuerde da ja noch mitgehen, wenn die (nicht absichtlich) verschwiegene Vorerkrankung irgendeinen (und sei es noch so kleinen) Zusammenhang mit der BU-Erkrankung haette.

Das hängt vielleicht auch mit der Versicherung zusammen? Ich erlebe das recht häufig, dass Menschen mir so eine Geschichte wie das mit dem Heuschnupfen erzählen und dann aber herauskommt, dass sie irgendeine Check24-Lowest Budget-Versicherung abgeschlossen haben mit zig Ausschlüssen. Dann darf man sich nicht wundern.

Da ich mich nicht mehr 100% erinnere (und zwischen zwei Moeglichkeiten unischer bin), moechte ich den Namen der Versicherung lieber nicht nennen.

Nur soviel: Die Versicherung wurde ueber einen "Finanzberater" abgeschlossen und nicht ueber das Internet. Die Versicherung gehoert zu den bekannten Namen, die auch Fernsehwerbung betreiben. Ich wuerde sie nicht im Premiumsegment einordnen, aber ganz sicher auch nicht im Low-Budget-Bereich.
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mideg

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Re: Geld anlegen
« Antwort #136 am: 25.Januar 2019, 08:49:06 »

Was Versicherung und Moral angeht, ganz ehrlich: Meine Frau hat zeitweise krank mehr Geld bekommen als arbeitend. Zwar hatten alle betroffenen Versicherungen eine Überversicherungsklausel, aber die "sahen" sich gegenseitig nicht, weil es verschiedene Versicherungstypen waren. Krankentagegeldversicherung nimmt private BU-Rente nicht wahr, private BU-Rente berufsständische Versorgung nicht, und jeweils umgekehrt. Wir sind nicht reich geworden, aber auch nicht ärmer.

Das mag man moralisch nicht korrekt finden. Im Sinne der Versicherungen und der Gemeinschaft der Versicherten war es vermutlich nicht. Und das war auch nicht geplant, wir haben sicher nicht vor Abschluss die Bedingungen gelesen und gedacht: "Super, wenn einer von uns berufsunfähig wird, kriegen wir voll viel Kohle.".

Wir haben uns aber bewusst für eine private BU entschieden, die nicht nur in dem Ruf steht, unkompliziert zu sein, sondern die auch gute Bedingungen hat, z.B. oben genanntes "Wir zahlen ab 6 Monate Arbeitsunfähigkeit die Berufsunfähigkeitsrente." Und das war, nein ist, keine günstige Versicherung. Auch von einem Finanzberater empfohlen. Der hat mich übrigens als Kunden für's Leben. :-)
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MarkusMerk

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Re: Geld anlegen
« Antwort #137 am: 25.Januar 2019, 15:23:59 »

Wir haben uns aber bewusst für eine private BU entschieden, die nicht nur in dem Ruf steht, unkompliziert zu sein, sondern die auch gute Bedingungen hat, z.B. oben genanntes "Wir zahlen ab 6 Monate Arbeitsunfähigkeit die Berufsunfähigkeitsrente." Und das war, nein ist, keine günstige Versicherung. Auch von einem Finanzberater empfohlen. Der hat mich übrigens als Kunden für's Leben. :-)

Zunächst einmal drücke ich die Daumen, dass es bei deiner Frau weiterhin bergauf geht. Die Geschichte bestärkt mich in meiner bisherigen Entscheidung meine private BU trotz berufsständischer Absicherung weiterlaufen zu lassen. Kaum ein Berufskollege kann das nachvollziehen.

Nicht moralisch. Eine Versicherung wird nicht arm, wenn sie solche Fälle einfach abwickelt. Nichtmal, wenn sie 100 solcher Fälle fair abwickelt. Wäre sie eine Solidargemeinschaft (eine wortwörtliche), würde sie solche moralischen Grenzfälle vermeiden und einfach das tun, wofür sie da ist: im Schadensfall zahlen. Niemand WILL berufsunfähig werden. Denn das ist doch mit ziemlichen körperlichen und seelischen Schmerzen verbunden. Eine Versicherung denkt aber zuerst an ihr Geld, und dann an den Versicherten. Sonst, wie gesagt, würden solche Fälle wie oben geschildert nicht vorkommen.
Als Versicherter gebe ich der Versicherung mein Geld, mit dem sie wirtschaften kann, damit diese mir im Schadensfall etwas zurückgibt. Natürlich wird das im Schadensfall mehr sein, als ich bisher gezahlt habe, aber nicht jeder Versicherte (der kleinste Teil) wird zum Schadensfall. Also verdient die Versicherung an der Masse, und die Einlage der Masse wird im Schadensfall für den Einzelnen aufkommen. Das verstehe ich unter Solidargemeinschaft. Wenn nun die Versicherung bei einem solchen Schadensfall zuerst darauf schaut, wie sie um die Zahlung herumkommen kann, dann hat das nichts mehr mit einer Solidargemeinschaft zu tun, und auch nichts mit irgendwelcher Gewinnorientiertheit, sondern mit Halsabschneidertum. Für mich, wie gesagt. Das darf aber jeder gerne anders sehen.

Da kommt eben das Problem, wenn wir wieder den Bogen zum grundsätzlichen Thema dieses Threads "Geld anlegen" spannen. Alle, die hier fleißig für ihr Haus, ihr Auto, ihr Boot & den Ruhestand ab 42 sparen, würden die Aktie einer Versicherung, die moralisch handelt, meiden. Fondsmanager sowieso.

Als ich mich mit dem Thema bei Abschluss meiner Versicherung beschäftigt habe, habe ich mich gefragt: Könnte man das Ganze nicht so ändern, dass die Versicherungen die Angaben sofort überprüfen müssen? Wäre natürlich ein gigantischer Aufwand für die Versicherungen. Andererseits finde ich es schon fragwürdig, dass man jemanden wie in Tonys Beispiel ja quasi trotz laufend geflossener Beiträge unter einem schwebend unwirksamen Versicherungsschutz lässt. Außerdem würde man es sich zwei Mal überlegen, ob man generell alle potenziellen Beitragszahler, die einen früheren Heuschnupfen nicht angegeben haben, ausschließt - oder doch nur die, bei denen die Rendite negativ ist...

Wäre eine sofortige Prüfung erfolgt, hätte derjenige gewusst woran er ist und hätte sich anderweitig absichern können. Entweder mit einem höheren Beitrag bei der gleichen Versicherung, unter Ausschluss gewisser Erkrankungen oder eben bei der Konkurrenz.

So überweisen die ganzen Ex-Heuschnupfen-Geplagten monatlich ihren Beitrag, obwohl sie für den Ernstfall nicht geschützt sind.

Natürlich - es ist mir vollkommen klar, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist, dass die Angaben vollständig und zutreffend gemacht werden. Gerade bei Leuten mit dickeren Krankenakten ist der Status Quo jedoch extrem verbraucherunfreundlich.
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Re: Geld anlegen
« Antwort #138 am: 25.Januar 2019, 15:44:37 »

Das ist halt wie beim Arbeitsvertrag. Du kannst deinen Arbeitgeber bei Abschluss darauf hinweisen, dass eine Klausel zu deinen Lasten so rechtswiedrig und damit unwirksam ist. Dann nimmt er vllt wen anders oder verschlechtert den Arbeitsvertrag. Oder du sagst nix, weil es dir egal sein kann, weil die Klausel vor Gericht eh nicht durchsetzbar ist.
Man kann natürlich argumentieren, dass die potentiellen Gerichtskosten während der Klärungsphase problematisch sein könnten. Das kann aber der Versicherung aber egal sein.
Es gibt schon verbraucherfreundlichere Versicherungen, das geht aber halt dann meistens zu Lasten des Preises.

Die Leistungsstärkeren BUs haben halt den Nachteil, dass man ein vergleichsweise kleines Risiko noch teurer versichert. Ob es einem das Wert ist muss man selbst entscheiden. Sobald das Risiko existenzbedrohend ist, ist es halt dann Spiel mit dem Feuer
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Tony Cottee

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Re: Geld anlegen
« Antwort #139 am: 26.Januar 2019, 00:05:04 »

Das Problem ist ja, das ich bei Vertragsabschluss nicht weiß, wie sich mein Vertragspartner im Versicherungsfall verhalten wird.

Ich würde sowas nur abschließen, wenn ich der Versicherung vollen Einblick in meine Krankenakte gewähren könnte und die dafür im Gegenzug garantieren, den Vertrag auch wie abgeschlossen zu erfüllen.
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