MeisterTrainerForum

Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie  (Gelesen 20597 mal)

idioteque3

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #40 am: 02.April 2018, 12:15:59 »

@idioteque3:
Danke dir für die ausführliche Aufschlüsselung wenn der Ball am Flügel ist!  :)
Man sieht schön wie die IWBs nur die tiefen Halbraum-Achter geben, damit die gegnerischen Flügelspieler binden und das wars eigentlich. Das finde ich echt schade, weil die darauffolgenden Pep-Phasen damit nicht mehr so umfänglich abgebildet werden können. Geht der Ball auf den Flügelangreifer, sollten die IWBs höher stehen, im besten Fall im Rücken des Flügelangreifers überlaufen, damit knackst ja dann die gegnerischen AV leichter. Du hast es vermutlich eher schwer mit den IZA das Spiel zu öffnen, weil die AV denen immer auf den Füßen stehen. Das war bei Pep geschickt ausgehebelt, weil die gegnerischen AV dann das überlaufen des AV versuchten so in "Mittelstellung" abzusichern, also dem IZA damit die Zentrale aufmachten, den Passweg auf den überlaufenden IWB zustellten.

Das hier war jetzt ja auch nur der Beginn der Szene. Normalerweise rücken die im Laufe des Spielzugs noch weiter vor. Dass sich IWB und IWs auf den Füßen herumstehen, empfinde ich aber gar nicht so. Im Fall oben wäre es aber sogar von Nachteil, wenn der IWB jetzt schon höher stünde, weil er dann ja gemeinsam mit seinem Gegenspieler genau den Raum zumachen würde, in den der IW reindribbelt. Dass jetzt speziell meine IWBs dann in erster Linie Strukturspieler sind, stört mich nicht sonderlich, auch weil ich ohnehin nicht wirklich offensivstarke AV habe. Natürlich wäre es schön, wenn die sich dann auch mal einen Lauf nach vorne trauen würden (habe ich oben ja auch beschrieben), aber im Gegenzug bekomme ich halt auch eine sehr hohe defensive Stabilität. Da müsste ich mal testen, ob ich die IWB über PI noch etwas mutiger bekomme oder ob die Vorderlaufen-TI da was bringt.
Die Eröffnung über die Flügelangreifer ist bisher kein wirkliches Problem. Gegen weniger mannorientierte Gegner steht die Abwehrkette ja i.d.R. enger, so dass durch Ballzirkulation hinten herum fast immer irgendwann genug Platz auf den Flügeln frei wird, und gegen mannorientierte Gegner braucht man halt einen beweglichen Winger, der sich auch mal schnell mit Gegner im Rücken drehen kann.
Gespeichert

fifagarefrekes

  • Gast
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #41 am: 03.April 2018, 20:12:50 »

Ich hatte jetzt Lust nach deiner tollen Aufbereitung in meinem Save das auch in Richtung Pep zu gestalten, hier ohne IWBs. Die Flügelangreifer ins Halbfeld gestellt, als Spielmacher (VoSm) interpretiert, weil nur sie ja die Erlaubnis hatten, die Ballzirkulation nicht immer in vollem Tempo aufrecht zu erhalten (also Bälle halten rein), die AVs dann voll attackieren lassen. Chancenerarbeitung Weltklasse, aber hinten offen wie ein Scheunentor. ;D Irgendwann bekomm ich das so balanciert wie du hin. Hast ja recht, dass deine IWBs so ne sehr gute Absicherung sind.  ;) Mir ist halt da aufgefallen, dass du Räume frei gemacht hast, die für den Durchbruch der IZA natürlich im FM notwendig sind, aber wenn da den Ball verlierts, hast keinen der ins direkte Gegenpressing kann. Da die angreifenden Gegenspieler durch die IV und IWB aber in Manndeckung abgesichert sind, dürfte das dann kein Problem sein. Ist für mich die Frage, weil ich darauf bisher kein Auge hatte, ob das überhaupt im FM laufen kann, dass ein Achter oder IWB nach Ballverlust des IZA im Gegenpressing direkt am Mann dran ist? Gegenpressing finde ich ungemein schwer sauber auf die Beine zu stellen, hast du gehäuft Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte?
Gespeichert

idioteque3

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #42 am: 03.April 2018, 22:19:05 »

Das Gegenpressing sieht halt meist so aus, dass wir den Gegner entweder zu langen Schlägen zwingen oder dazu hinten herum spielen zu müssen. Für hohe Ballgewinne fehlt auch schlicht die Kampfstärke im Kader und eben die Umsetzung von Gegenpressing im FM. Da könnte ich theoretisch das Pressing noch mal hochdrehen, aber das macht die Defensive instabiler, wenn wir mal in die Grundformation zurückmüssen.
Wenn wir auf dem Flügel den Ball auf dem Flügel verlieren, ist das Ziel dann halt zunächst mal, den Konter zu unterbinden und den Gegner auf dem Flügel zu isolieren, und da bekommen die IWB dann auch fast immer schnell Zugriff. Das mit der Manndeckung liegt in der Szene oben vor allem am Gegner, der eben sehr mannorientiert spielt, aber auch wenn der gegnerische Außenstürmer breiter steht und direkt denn Ball bekommt, muss er eben noch über das halbe Spielfeld, während wir immer noch fünf Spieler hinter dem Ball haben, die auch den Weg zurück ins Zentrum zumachen. Dann hat der Winger halt nur die Option, den Flügel herunterzurennen und dann die Flanke zu schlagen.

Ich habe die Guardiola-Bayern als Vorbild ja genau deshalb genommen, weil es ein dominantes System ist, wo ausnahmsweise in Ballbesitz eben nicht die AV die Breite geben und weit mit nach vorne gehen und die Außenstürmer eben nicht einrücken und praktisch Halbraumzehner spielen, wie das ja sonst so üblich ist. Die Aufgabenverteilung ist eben eine ganz andere als in anderen Ballbesitztaktiken. Mir fehlen auch in der zweiten Saison noch torgefährliche Achter, aber das wird sich hoffentlich auch noch ändern, sobald ich dann in der dritten Saison endlich etwas von den CL-Einnahmen in den Kader reinvestieren darf und ich ohnehin Ödegaard ersetzen muss.
Gespeichert

driftlegende

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #43 am: 05.April 2018, 20:55:06 »

Superspannend! Danke für die Mühe. Da kann man sich eine ganz dicke Scheibe abschneiden  :D
Gespeichert

idioteque3

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #44 am: 10.April 2018, 14:54:37 »

So, es gibt noch ein Update, weil ich die Taktik noch etwas weiter angepasst habe, sodass sie näher am Original ist und fifagarefrekes' Probleme mit den IWB zumindest zu einem gewissen Grad adressiert. Dafür musste ich sogar nur zwei Details ändern. Zum einen wurden die offensiven Außen im 4-1-4-1 auf Support gestellt und dafür "Look for Underlap" aktiviert.

Das Ganze sieht dann jetzt folgendermaßen aus:




Die PI der IWs sind im Bild oben zu sehen. Die Rollen des Stürmers und der Achter sind von den jeweiligen Spielern abhängig, erstere bekommen aber immer eine Attack-Duty und letztere haben alle "Get Further Forward" aktiviert und bei Spielern mit gutem Off The Ball-Wert zusätzlich "Move Into Channels".
Dazu ist der Torwart angewiesen, zu den IV zu eröffnen und der DM hat "Hold Position" aktiviert. So bleibt er fast immer hinten als Absicherung, durch die Support-Duty bekomme ich aber ein etwas mutigeres Passspiel von ihm, wodurch dort entsprechend ein spielstarker Akteur hingehört und kein reiner Abräumer.

Der Vorteil der Support-Duty der offensiven Außen liegt darin, dass sie nun wirklich sehr lange außen bleiben und selbst am gegnerischen Strafraum kaum einrücken, wie im folgenden Bild zu sehen.



Nach einer geklärten Ecke machen wir rechts den Ball fest. In der Zeit kann der Gegner sich wieder in einem geordneten Block formieren. Wie man sieht, wartet unser LM weit außerhalb der gegnerischen Formation, um für eine Verlagerung bereitzustehen, die dann wie im Bild zu sehen auch kommt. Mit Attack-Duty wäre er wahrscheinlich inzwischen bis ca. an die Position des Schattens des Balls eingerückt, um auf den Ball diagonal hinter die Abwehr zu warten, der aber angesichts des relativ kompakt stehenden Abwehr wohl gar nicht möglich gewesen wäre. In der Situation in meinem letzten Update war die Postionierung des RM kein Problem, weil der Gegner wie dort beschrieben viel zu mannorientiert war, aber wenn dort die Abwehrkette ordentlich stehen bleibt, stellt die Möglichkeit einer Verlagerung mehr Probleme für die Verteidigung dar als ein Spieler, der sich für einen Schnittstellenpass positioniert, obwohl es keine Schnittstelle gibt.
Für meinen Geschmack könnte der LM sich sogar ruhig noch etwas weiter vorne positionieren, aber dass ich jetzt durchgängig auf dem ballfernen Flügel einen Breitegeber habe, macht die etwas geringere direkte Durchschlagskraft mehr als wett. Noch etwas breiter würde ich das ganze mit Control-Mentalität bekommen, aber das verschiebt zusätzlich die Optionen für die Passlänge und das Tempo, sodass die aktuelle Variante ein ganz guter Kompromiss ist.

Und beim Thema Durchschlagskraft helfen dank "Look for Underlap" jetzt auch die IWBs mit, wie man in folgender neuer Szene ganz gut sieht:



Hier die Ausgangssituation: Der LV (Nr. 13) verlagert nach halblinks zum RV (2). Schon hier sieht man, dass die IWB sich jetzt aggressiver positionieren.



Dieser spielt wiederum zurück ins Zentrum zum sich fallen lassenden Achter. Ich weiß nicht wirklich, was die gegnerischen IV (13 & 17) da machen, aber es erlaubt unserem Stürmer (9), den gegnerischen RV zu binden und Richtung Mitte zu ziehen. Das bringt nun wiederum den gegnerischen RA in Schwierigkeiten, der sich entscheiden muss, ob er den unseren an die letzte Linie startenden LV aufnimmt und Platz für den LM (7) für ein Dribbling aufmacht oder umgekehrt. Er entscheidet sich dafür, in Richtung Zentrum zu ziehen, um die Passwinkel zu verschlechtern, bringt nur leider nicht viel:



Ödegaard kann jetzt einfach den LV in den Strafraum schicken. Dem misslingt leider die Ballannahme etwas, sodass er nur einen schwachen Abschluss zustande bringt. Aber zumindest machen jetzt auch die LV Läufe in den Strafraum. Ich hatte zunächst Bedenken, dass uns die offensiveren IWB Stabilität kosten und Räume für Konter aufmachen, aber bisher ist die Formation genauso stabil wie vorher. Man sieht es ja auch im Bild: Solange Ödegaard keine Dummheit macht und der gegnerischen 7 in den Fuß spielt, hätten wir sofort wieder Zugriff auf die Situation (also Spieler in direkter Nähe) und zur Not immer noch vier Spieler hinter dem Ball.

Der Gegner verteidigt das in dieser Situation zwar auch außergewöhnlich schlecht, aber wenn kein Platz für einen Durchbruch ist, kann man den Gegner durch eine Verlagerung zum Verschieben zwingen, und den kompletten Werkzeugkasten aus Flügeldribblings, abgesicherten Flanken, schnellen Verlagerungen, vorschiebenden und zurückfallenden Achtern, einstartenden Außenverteidigern usw. solange wiederholen, bis der Gegner mal die Zuordnungen verliert und eine Lücke entsteht, die man attackieren kann.

Eine Szene noch, um zu zeigen, dass die IWB seltsamerweise auch mal mit dem Breitegeben aushelfen, wenn man "Look for Underlap" aktiviert:



Hier die Ausgangssituation: Der Gegner spielt zurück zum Torhüter, weshalb sich Abwehr und Mittelfeld in die Defensivformation zurückziehen. Unser Stürmer rennt durch und erzwingt einen langen Schlag, den unser IV festmachen kann. Er spielt sofort auf den noch eng stehenden LM weiter. Der Pass gerät allerdings  recht ungenau, sodass der LM ein paar Schritte zurück machen und sich einmal um 180° drehen muss. Der LV merkt, dass es deshalb nichts bringt, in seine bereits besetzte angestammte Ballbesitzposition zu gehen und macht den Lauf den Flügel herunter und gibt somit in dieser Situation Breite.



Das ist etwas, was es vor der TI nicht gab, die ja eigentlich Läufe auf der Innenbahn auslösen soll. Meine Vermutung ist, dass die TI bei Ballbesitz den ballnahen AV eine Duty hochstellt (in meinem Fall auf Attack) und eventuell zusätzlich "Move Into Channels" aktiviert. Zumindest verhalten sich die IWBs jetzt so, wie ich es in anderen Spielständen bei solchen mit Attack-Duty beobachtet habe.

So ganz nebenbei noch zu dem letzten Screenshot: In der reinen Guardiola-Schule würde der LM Ärger vom Trainer dafür bekommen, dass er in der Situation den Pass nach vorne spielt, schließlich sind im Mittelfeld fünf Spieler fast auf einer horizontalen Linie. Das kann im Übergang in die Ballbesitzstaffelung mal passieren, allerdings darf bis zur richtigen Positionierung kein Angriff ausgelöst werden, es sei denn, es bietet sich ein Konter an (was bei 11 Gegnern hinter dem Ball nicht der Fall ist). Die richtige Lösung wäre es, abzudrehen und zum IV oder DM zurückzuspielen.
Ich nehme so etwas im FM aber wohl oder übel in Kauf, weil die Alternative wäre, dass Tempo so weit herunterzudrehen, dass es unsere Offensive wahrscheinlich komplett lahmlegen würde.
Gespeichert

fifagarefrekes

  • Gast
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #45 am: 13.April 2018, 07:32:04 »

Spielschirm 3 finde ich richtig sexy.  :) Hast den Gegner nicht nur auf einer Seite überladen, auch ist dessen komplette Struktur für Umschalt- oder Konterspiel eigentlich futsch. Sieht zwar übel aus wie die gegnerischen KI-Spieler sich teils auf dem Feld positionieren, aber das wird wohl größtenteils auch an dem Zeitpunkt des Screenshots liegen.  :) KI-Guardiolas Hinweis, dass der Gegner (die KI) die Zentrale gegen so eine Spielweise dicht machen müsste, das ist ja hier der Fall. Nur hilft das nicht viel. Auch eine 5er-Kette würde dem Gegner da wenig helfen.

Gespeichert

surgeon2k

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #46 am: 22.April 2018, 15:55:45 »

also ich find die taktik klasse.
hast du auch ab und an das problem das zuwenig tor gefahr ensteht ?
Gespeichert

idioteque3

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #47 am: 22.April 2018, 16:48:08 »

An einem schlechten Tag (vor allem von Ödegaard) kann das immer mal passieren, oder bei Auswärtsspielen bei schlechtem Wetter. Die Taktik ist halt schon davon abhängig, dass die Außenstürmer Dribblings gewinnen und aus dem Zentrum auch mal jemand eine gute Idee hat, und manchmal klappt das halt nicht. Ist aber eher die Ausnahme. Selbst in schwachen Partien reicht es meist noch für 2-3 richtig gute Chancen.
Gespeichert

surgeon2k

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #48 am: 22.April 2018, 17:26:00 »

ja stimmt chancen sind manchmal echt genug da aber manchmal will er einfach nicht über die linie ;D
Gespeichert

Funker Hornsby

  • Halbprofi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #49 am: 23.April 2018, 16:09:27 »

Hab mich lange vor diesem Thread gedrückt, da man auf den ersten Blick doch sehr intensiv lesen muss.

Nach dem Lesen kann ich aber nicht viel sagen, ausser "Hut ab!".

Top Taktik
Top Analyse
Top aufbereitet

Hast dir ein interessantes Thema ausgesucht und herausragend umgesetzt.
Gespeichert

idioteque3

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #50 am: 16.Mai 2018, 11:46:38 »

Eine kleine vielleicht ganz interessante Ergänzung für Leser, die sich fragen, wie man Aspekte aus der Taktik übernehmen kann, ohne gleich einen aggressiven Ballbesitzfußball aufzuziehen:
Holstein Kiel spielt aus einer ganz ähnlichen Grundstruktur heraus (also 4-1-4-1 mit häufig einrückenden AV und breiten Außenstürmern), setzen dabei aber eher auf Schnellangriffe. Um das so ähnlich nachzustellen, würde ich die IWs wieder auf Attack stellen, die Taktik von einem Großteil ihrer Anweisungen entrümpeln, statt auf sehr strikt auf flexibel oder sogar fluid spielen und TI einfach je nach Spielsituation und Gegner reinpacken. Hab ich bisher noch nicht selbst getestet, wäre aber wahrscheinlich mein erstes Projekt für den FM19, falls Kiel die Relegation gewinnt.
Gespeichert

InstantClassic

  • Bambini
  • *
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #51 am: 21.Mai 2018, 23:38:39 »

Hallo, ich würde mich hier ganz gerne beteiligen da mir die Philosophie des Juego de posicion sehr gefällt.

Ich versuche das ganze in einem 4123 ohne echte Sturmspitze zu erreichen um so ein effizienteres Pressing und eine weitere Anspielstation im OM Bereich zu haben, da es keine TJ Rolle gibt die weit genug nach hinten arbeitet.

Bei mir sieht das ganze dann in etwa so aus


--OML------OMZ------OMR (alle VIEL MEHR PRESSING, HARTES TACKLING)

-------MZL-------MZR------ (alle MEHR PRESSING)

-------------DM-------------

--LV-----IV-----IV------RV--

-------------TW-------------- (kurz abspielen)

So habe ich ein kompaktes Mittelfeld und die OM Reihe erfüllt die Aufgaben in der Offensive.

Die Rollen und PIs(ausser die oben aufgeführten) variieren dabei je nach Spielermaterial.

Da ich aktuell bei Holstein Kiel in der 2. Liga angestellt bin, fehlt es natürlich am Spielermaterial für den Pep'schen Fußball.
 
Daher habe ich im Spielaufbau nur die TIs "Spielaufbau mit kurzen Pässen" und "Position verlassen" aktiviert.
Als weiteres habe ich die Dynamik "sehr strikt" und die Mentalität "Kontrolle" ausgewählt.
Weitere TIs sind "höhere Defensivlinie, Torwart an kurzem Abspiel hindern, ziemlich eng, geringeres Tempo"

Als OIs kommt noch das ständige pressen und härtere attakieren des TW, der IVs und der AVs hinzu. FVs werden nicht gepresst.

Bei Gelegenheit stelle ich noch mal Screens rein, die meine Standard-Aufstellung zeigen.

MfG
Gespeichert

dominat0r

  • Greenkeeper
  • *
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #52 am: 22.Mai 2018, 14:35:13 »

Eine kleine vielleicht ganz interessante Ergänzung für Leser, die sich fragen, wie man Aspekte aus der Taktik übernehmen kann, ohne gleich einen aggressiven Ballbesitzfußball aufzuziehen:
Holstein Kiel spielt aus einer ganz ähnlichen Grundstruktur heraus (also 4-1-4-1 mit häufig einrückenden AV und breiten Außenstürmern), setzen dabei aber eher auf Schnellangriffe. Um das so ähnlich nachzustellen, würde ich die IWs wieder auf Attack stellen, die Taktik von einem Großteil ihrer Anweisungen entrümpeln, statt auf sehr strikt auf flexibel oder sogar fluid spielen und TI einfach je nach Spielsituation und Gegner reinpacken. Hab ich bisher noch nicht selbst getestet, wäre aber wahrscheinlich mein erstes Projekt für den FM19, falls Kiel die Relegation gewinnt.

Genau das probiere ich derzeit in meinem neuesten Save aus. Als FC-Fan hatte ich spätestens mit Holsteins Auftritten in der Relegation die Lust verspürt, Anfangs Idee vom Offensivfußball im FM umzusetzen. :) Dazu muss ich aber sagen, dass ich taktisch nicht gerade der erfolgreichste FM-Spieler bin, insofern sind meine Überlegungen alle mit etwas Vorsicht zu genießen.  ;D In bisher drei Spielen bei einem abstiegsgefährdeten englischen Fünftligisten haben wir mit meiner Umsetzung aber tatsächlich jeweils verdient gewinnen können. Ich spiele derzeit folgendermaßen:

-------------DF(u)-----------

W(a)--AP(u)--BWM(u)--W(a)

------------DM(v)------------

IWB(u)-CB(v)-CB(v)-IWB(u)

------------GK(v)------------

Wir spielen flexibel mit Standard-Mentalität, mehr Pressing, engerer Deckung, kurzes TW-Abspiel verhindern, Spielaufbau mit Kurzpässen, direkterem Passspiel und derzeit sogar in einer engeren Formation. Bei letzterem bin ich mir aber ähnlich unsicher wie bei der Rollenverteilung in der Mittelfeldzentrale - evtl. werde ich den AP offensiver einstellen, um noch mehr Torgefahr zu kreieren. Vom BWM verspreche ich mir schnelle Ballgewinne mit sofortigen Pässen in die gefährlichen Räume, welche die Offensivspieler anlaufen. Bisher spielen die Winger gemeinsam mit dem Stürmer ziemlich groß auf in der gegnerischen Hälfte. Alle drei habe ich zusätzlich angewiesen, ihre Position zu verlassen, um die gegnerische Verteidigung bei unseren schnellen Pässen in die Spitze vor Zuordnungsprobleme zu stellen. Den Stürmer würde ich bald gerne auch als CF(u) ausprobieren, da er auch der beste Spieler in unserem Kader ist. Bisher funktioniert er als DF aber hervorragend, da er gute Attribute dafür mitbringt und den Gegner so früh vor Probleme im Spielaufbau stellt.

Ich bin sehr gespannt, ob der Versuch weiter erfolgreich verläuft und ob unsere technisch limitierten Spieler langfristig nicht doch auf Probleme stoßen. Bisher erscheint mir auf dem niedrigen Niveau unserer Spielklasse gerade die Überlagerung in der Zentrale als vorteilhaft, mit der wir auch gegen stärkere Gegner das Spiel bestimmen können. Im letzten Spiel haben wir dem Tabellenzweiten mit der besten Abwehr der Liga jedenfalls 3 Tore eingeschenkt, so kann es zumindest offensiv weitergehen  :laugh:
« Letzte Änderung: 22.Mai 2018, 14:40:34 von dominat0r »
Gespeichert

idioteque3

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #53 am: 23.Mai 2018, 10:48:04 »

Kannst du mal ein oder zwei Screenshots machen, wie das in Ballbesitz aussieht?
Gespeichert

Cassius

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #54 am: 24.Mai 2018, 09:04:02 »

@idioteque

Ich werde nun auch Teile deiner Ideen bei Udinese einsetzen, aber asymetrisch. Da ich links zwei sehr offensivstarke AVs habe, rechts hingegen eher stabile, zweikampfstarke, werde ich das so ausprobieren:

——————AF/DF/CF—————-
IF——————-AM—————-W
———-DLPd-———CMs————
WB——-CD————CD——IWB

Mit der Idee, dass links hinterlaufen wird und der IF möglichst den Halbraum besetzt und rechts der CM mit vorstösst, der Winger Breite gibt und der IWB absichert und gemeinsam mit dem DLP das Zentrum gegen Konter dichthält. Bei Ballbesitz schaut das dann hoffentlich so aus:

——————AF——————
——-IF——-AM—CM——W
WB——DLP——-IWB———
———-CD———CD————

Ein klarer Fokus auf Flügelspiel, zwei klare Breitengeber, die auch viel flanken sollen. Dazu wird je nach Rollen und Duties, die ich wähle, der Strafraum überlagert mit zwei bis vier Spielern, die als Abnehmer fungieren können und/oder der Raum um den Sechzehner gut besetzt, dass zweite Bälle bei uns landen.

Ein erster Test lief gut an, ich bin mir bei den Rollen/Duties noch unsicher, muss auch mal schauen, wie die Spieler darauf so reagieren.
Gespeichert
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

idioteque3

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #55 am: 24.Mai 2018, 11:20:57 »

@cassius: Das klingt ja spannend! Meiner Erfahrung nach müsste der rechte Achter mindestens "Get Further Forward" aktiviert haben, vielleicht sogar eine Attack-Duty bekommen, weil er sonst dem IWB schnell auf den Füßen herumsteht. Wäre im 4-2-3-1 aber natürlich ziemlich riskant, wobei der IWB das zumindest zum Teil abfangen sollte. Sonst könntest du einen Mezzala für die Position testen. Der IWB rückt schon sehr weit Richtung Zentrum, wenn dort kein DM steht und ein in den Halbraum ausweichender Achter könnte da vielleicht die Struktur verbessern und auch noch den Flügelfokus unterstützen. Ich weiß aber natürlich nicht, was für Spieler du da zur Verfügung hast.
Gespeichert

Maddux

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #56 am: 24.Mai 2018, 13:36:50 »

@Cassius:
Du könntest den rechten CM auch ins defensive Mittelfeld ziehen und als Segundo Volante auf Support testen. Der geht schon sehr gut mit nach Vorne und besetzt den Raum zwischen AMC und Winger.
Gespeichert
Alle meine Taktiken für den FM 23 findet ihr HIER

Cassius

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #57 am: 24.Mai 2018, 15:03:49 »

@idioteque

Der rechte Achter wird wahrscheinlich ein CMa (ggf. auch ein CMs mit entsprechenden PIs) oder ein Mezzala. Da ich auch einen guten Fokus auf Pressing bzw. Gegenpressing haben will, kommt auch ein BWMs mit get further forward ind Frage. Alle diese Rollen wären gut möglich, ich habe da einen Wunderknaben, der wirklich sehr vielseitig einsetzbar ist, vom DLP im DM bis zum SS kann der alles.

@Maddux

Könnte ich mir überlegen, werde ich vielleicht mal antesten, vielen Dank für den Input. Muss jetzt überhaupt mal schauen, wie das läuft. Bislang konnte ich die Idee erst in 30 Minuten eines Testspiels ausprobieren, da sah das aber sehr flüssig und vielversprechend aus.
Gespeichert
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Maddux

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #58 am: 24.Mai 2018, 15:27:59 »

Von einem Mezzala würde ich abraten wenn der Spieler in den Raum zwischen AMC und Winger stoßen soll weil der Mezzala sich doch weiter nach Außen orientiert. Wenn es beim Mezzala bleiben soll wäre es besser den Winger auf Inside Forward zu switchen.
Gespeichert
Alle meine Taktiken für den FM 23 findet ihr HIER

dominat0r

  • Greenkeeper
  • *
  • Offline Offline
Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #59 am: 24.Mai 2018, 16:22:19 »

Kannst du mal ein oder zwei Screenshots machen, wie das in Ballbesitz aussieht?

Klar doch! Ich muss mich allerdings korrigieren: Statt AP, der für diese Spielidee wohl zu statisch agiert, setze ich auf einen CM, der sich offensiver positionieren soll und (ebenso wie der BWM) je nach gegnerischer Mittelfeldstruktur in die Zwischenräume ausweicht. Nach meinem Stürmer ist der inzwischen auch mein bester Torschütze. Zudem spielen wir nicht mehr in engerer Formation, sondern ausgeglichen. Hier probiere ich aber noch ein bisschen aus.

Es folgen zwei Szenen aus unserem letzten Spiel beim Tabellenführer, das wir mit 1:0 für uns entscheiden konnten. Da der Gegner ein weites 4-1-3-2 spielte, habe ich zudem die Winger von attack auf support gestellt, stattdessen den CM angreifen lassen und das Team angewiesen, durch die Mitte zu spielen, um unsere Überzahl dort noch besser auszunutzen.



Aus dieser Szene fiel unser Tor. Der BWM (Nr. 8 ) hatte zuvor in unserer Hälfte zentral den Ball gewonnen, danach hat sich das Team relativ schnell nach vorn kombiniert. Aus dem Screenshot lässt sich gut die 2-3-4-1-Formation erkennen, die sich derzeit meistens in unserer Offensive ergibt. Es folgt ein Pass vom CM Carroll auf den DF (9), gleichzeitig startet unser BWM (8 ) in den freien Raum, bekommt anschließend den Ball im Sechzehner zugespielt und kann ins lange Eck einnetzen.



In dieser Situation haben wir uns über links nach vorn kombiniert. Stevenson (BWM, 8 ) hat gerade den Ball von Carroll (CM, 24) erhalten und attackiert nun mit dem Ball am Fuß den Raum vor sich. Der gegnerische IV (25) muss rausrücken und gibt so unserem DF (9) die Gelegenheit, völlig blank aufs Tor zuzulaufen. Er bekommt den Pass in den Raum und scheitert leider mit seinem schwachen Fuß freistehend vorm Tor am Keeper.

Alles in allem bin ich derzeit ziemlich zufrieden mit der Spielweise des Teams, gerade das Zusammenspiel der beiden Achter mit dem DF funktioniert gut, wobei erstere immer wieder bei Gelegenheit in die Spitze stoßen. In beiden Screenshots ist auch gut zu sehen, wie die IWB (Nr. 2 und 16) weit nach vorne einrücken, um den Achtern die nötige Rückendeckung für ihre Offensivläufe zu geben. Gegen andere Gegner, die in der Zentrale besser aufgestellt sind, versuche ich eher unsere Winger in die gefährlichen Räume starten zu lassen.

Falls jemand Ideen oder Anmerkungen hat, gerne her damit - ich freue mich sehr über Tipps von erfahrenen Spielern, die taktisch mehr drauf haben als ich  :laugh:
« Letzte Änderung: 24.Mai 2018, 16:25:00 von dominat0r »
Gespeichert