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Autor Thema: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie  (Gelesen 20600 mal)

idioteque3

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Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #60 am: 24.Mai 2018, 16:55:36 »

Kommt mir das nur so vor, oder orientieren sich deine Achter sehr stark nach vorne? Das hab ich bisher nicht so hübsch hinbekommen. Dürfte wohl an Exploit the Middle liegen, oder? Muss ich auch mal ausprobieren.


@Cassius & Maddux: Vom Segundo Volante würde ich wiederum abraten, weil sich dann der IWB bei einem DM auf seiner Seite erst nach innen orientiert, sobald einer von beiden weiter vorgerückt ist (hab zumindest bisher so erlebt). Das kann auch eine interessante Dynamik auf der Seite erzeugen, gibt dir aber eben keine klare Struktur mit eingerücktem RV und Mittelfeldspieler auf Höhe des Zehners.

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LilaEinhorn

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Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #61 am: 27.Mai 2018, 19:04:50 »

Hi

Ich muss sagen das deine Taktik sehr gut funktioniert.
Sie ist wirklich sehr schön im spiel anzuschauen.
Ich habe sie mal eine Saison lang ausprobiert und bin mit einem mittelgutem Kader bis auf Platz 5 in der BL gekommen.

Mfg
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Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #62 am: 17.September 2018, 22:22:49 »

Hi, planst du weiterhin über deinen Save bzw. die Entwicklung deiner Taktik zu schreiben?
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idioteque3

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Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #63 am: 17.September 2018, 23:10:54 »

Da hatte ich eigentlich nichts konkretes geplant und den Save eigentlich vor ein paar Monaten schon begraben, nachdem ich im sechsten oder siebten Jahr eine Invincible-Saison + CL-Finale geschafft hatte. Hab ihn letztens aber mal wieder ausgegraben und kann hier mal ein wenig berichten.
Nach dem Abgang meines besten Stürmers (für 83 Mio. + 40 Mio. zu ManUnited) hakt die Offensive aktuell etwas, deswegen spiele ich gerade mit ein paar Anweisungen herum. Insgesamt ist in der Taktik aber mehr oder weniger dieselbe geblieben.
Das Hauptproblem ist, dass die Außenstürmer in der Taktik in der hier vorgestellten Form mit Attack-Duty zu stark einrücken und so Breite fehlt, mit Support-Duty aber in Ballbesitz nicht hoch genug stehen und keine Durchschlagskraft erzeugen (auch mit Anweisungen, die dem entgegenwirken).
Aktuell teste ich deswegen, die Dynamik nach und nach fluider zu gestalten, weil sich dann die Ausrichtung der Spieler-Duty stärker mit der Mentalität mischen sollte, sodass ich bestenfalls breit, aber recht hoch stehende Außenstürmer bekomme. Hat bisher aber noch nicht so richtig geklappt, zumal die Achter so etwas weniger aggressiv nach vorne gehen (vielleicht aktiviere ich noch "exploit the middle").

Das wäre so das, was mir spontan einfällt. Ich kann in den nächsten Tagen aber mal noch ein paar Screenshots zum Kader und Ergebnissen machen, wenn Interesse besteht. Ich könnte z.B. mal näher darauf eingehen, worauf ich bei Neuzugängen für bestimmte Schlüsselposition achte, usw.
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Gathering Intel

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Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #64 am: 17.September 2018, 23:17:43 »

Gerne, ich fand den Thread hier ziemlich spannend.  :)
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idioteque3

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Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #65 am: 20.September 2018, 09:56:07 »

Dann sammle ich mal ein wenig:

Die Ligaergebnisse:

Jahr          Pos   Für   Geg   Diff   Pkt   Pkt-Vorsprung   
17/18        1      72    20     52    80    7
18/19        1      67    21     46    77    9
19/20        1      89    27     62    80    6
20/21        1      77    20     57    83    6
21/22        1      92    21     71    84    17
22/23        1      75    14     61    84    11
23/24        1      91    9       82    96    21

Den nationalen Pokal haben wir zwischen 2020 und 2023 durchgängig gewonnen, 17/18 sind wir bei Ajax ausgeschieden, 18/19 zuhause gegen einen Zweitligisten, und 23/24 haben wir das Finale gegen PSV im Elfmeterschießen verloren.
In der CL haben wir jedes Jahr die Gruppenphase überstanden, seit 20/21 immer als Gruppensieger. Die ersten drei Jahre war immer im Achtelfinale Schluss (gegen Valencia, Chelsea und Bayern), danach zwei Mal im Viertelfinale gegen ManCity. 23/24 sind wir bis ins Finale gekommen, wo wir aber 2:1 gegen ManUnited verloren haben.


Der Kader ist inzwischen auf europäischem Spitzenniveau, aber bis auf einzelne Positionen noch nicht Weltklasse, also vergleichbar z.B. mit dem BVB. Die meisten Spieler gehen nach ein oder zwei Jahren weiter zu einem Club in der Weltspitze, setzen sich dort aber oft nicht durch. Die Attributswerte orientieren sich entsprechend daran. Wer die für ein schwächeres Team adaptieren will, kann entsprechend herunterskalieren und muss sich darauf einstellen, ein paar mehr Kompromisse machen zu müssen.
Unabhängig von der Position muss jeder Feldspieler gute Werte in First Touch, Anticipation, Composure und Decisions und Acceleration haben, also allermindestens 12, auf den meisten Positionen eher 14 oder höher. Dribbling (bis auf IV), Passing, Technique, Concentration, Determination, Off the Ball, Teamwork, Vision, Work Rate, Agility, Balance, Natural Fitness und Stamina sind ebenfalls für die meisten Positionen wichtig, hier mache ich aber je nach Position bei einzelnen Attributen auch Kompromisse, wenn das Gesamtpaket ansonsten stimmt.

Die IWBs sollten bestenfalls in allen genannten Attributen mindestens 11 (im Schnitt 12) haben, in den genannten physischen eher 14 (im Schnitt 15). Dazu sollten Marking, Tackling und Positioning alle mindestens 10 (im Schnitt 12) sein. Außerdem sollte jeder Spieler eine offensiv nutzbare Stärke haben, also ein paar spielmacherische Anlagen mitbringen, gut dribbeln können oder starken Zug zum Tor haben. Hier seht ihr meinen Winterzugang der aktuellen Saison (im Spiel bin ich schon mit der Winterpause durch, den Screenshot hatte ich vorher angefertigt):


Er hat zwar nicht die eine klare offensive Stärke, beherrscht aber alle offensiven Aspekte mindestens gut und ist physisch Weltklasse. Er ist auf den ersten Metern kaum zu halten und kann sich anschließend des kompletten offensiven Wergzeugkastens bedienen. Wie das im Spiel aussieht, werde ich im nächsten Post noch mal anhand von zwei Beispielen zeigen.

Bei den Außenstürmern sind genau die Attribute wichtig, die generell auch für die Inverted-Winger-Rolle mit Attack-Duty wichtig sind. Zusätzlich wirken sich aber auch Agility, Balance, Teamwork und Work Rate in unserem Stil merklich positiv auf die Leistungen aus. Agility und Balance sorgen dafür, dass der Spieler auch enge Situationen auflösen kann, wenn der Gegenspieler direkt an ihm dran ist. Teamwork reduziert sinnlose Alleingänge und ist gemeinsam mit Work Rate dafür verantwortlich, dass ein Spieler nach Ende seines Dribblings nicht einfach vorne stehen bleibt, sondern wieder zurück auf den Flügel geht, was angesichts ihrer Rolle als Breitegeber sehr wichtig ist. Hier mein mexikanisches Supertalent für die Position:


Ihm fehlt zwar genau das Arbeitsethos, das ich mir eigentlich für die Position wünsche, die Gefahr, die entsteht, wenn er mal seinen Gegenspieler abschütteln und aufdrehen kann, gleicht das aber mehr als aus.

So, hoffentlich heute noch poste ich meine aktuellste Version der Taktik und es gibt dann noch mal zwei Beispielszenen dafür, was passieren kann, wenn man einen richtig guten IWB zur Verfügung hat.
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idioteque3

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Re: Guardiola-Ballbesitzfußball im Mittelfeld der Eredivisie
« Antwort #66 am: 20.September 2018, 13:56:48 »

So, die Taktik sieht nun so aus:




Die ZMs haben "Get Further Forward" und "Move Into Channels" aktiviert plus je nach individuellen Fähigkeiten "Roam from Position", "Dribble More" oder "More Risky Passes", wobei ich darauf achte, dass nur ein Spieler im Duo die jeweilige PI hat. Außerdem soll der Torhüter den Ball zu den IV verteilen und die Außenstürmer die Seiten wechseln.


Und nun noch zwei Szenen, die mMn ziemlich eindrucksvoll zeigen, was ein richtig guter Spieler auf der IWB-Position in einer Ballbesitzmannschaft anrichten kann (Drozdov aus dem letzten Post). Beide sind aus einem Ligaspiel gegen PSV Eindhoven (also keine Gurkentruppe), die sich dennoch tief im defensiven 4-1-4-1 formiert haben. Schwarze Linien markieren Laufwege, rote Linien Pässe.

Die erste Szene:


Wir befinden uns in unserer Ballbesitzstaffelung, Eindhoven in seiner Defensivstaffelung, wobei die Mittelfeldreihe etwas nach links geschoben hat, weil der Ball bei unserem RM war, der zurück auf den RV legt. Dieser sieht, dass im gegnerischen Zentrum eine kleine Lücke entstanden ist, und zieht sofort den Sprint mit Ball an. Der linke Achter von PSV (Nr. 7) hatte sich zuvor an unserem RZM (16) orientiert und kann ihn deshalb nicht rechtzeitig stellen, sodass Drozdov bis kurz vor den gegnerischen Strafraum kommt.


Beim Gegner ist durch diese relativ simple, aber plötzliche Aktion und den intelligenten Lauf Stürmers (10) komplettes Zuordnungschaos entstanden. Der gegnerische LM ( 8 ) rennt verzweifelt Drozdov hinterher. Dadurch ist mein RM (7) freigeworden. Der linke LV (20) merkt das, orientiert sich an ihm, sprengt dadurch aber die gesamte Kette und reißt ein Loch halblinks. Dieses kann weder der DM (18) stopfen, weil er Drozdov stellen muss, noch der LIV (13), weil mein Mittelstürmer ihn durch seinen Diagonallauf bindet (und nebenbei auch noch seinen ursprünglichen Gegenspieler, den RIV (15) aus der Position zieht). In diese Lücke kann der RZM nun starten, und Drozdov schafft es tatsächlich, den Pass dorthin auch an den Mann zu bringen.
Insgesamt hat unser IWB durch einen Lauf fünf (!) Gegner auf sich gezogen, die nur wenige Sekunden zuvor noch in einer kompakten Formation standen. Doch die Aktion ist noch nicht zu Ende: Statt sich jetzt zu denken, dass er ja schon ziemlich weit von seiner Grundposition weg ist und vielleicht mal dorthin zurück sollte, sieht Drozdov, dass der gegnerische RV (4) gerade pennt und der RIV noch nicht ganz zurück in seiner Position ist, nachdem er unserem Stürmer gefolgt war. Also läuft er nach seinem Dribbling einfach weiter durch:


Der gegnerische RV kann ihn in der Zwischenzeit zwar kurz wieder aufnehmen, hat aber keine Chance mehr, als Drozdov wieder anzieht und die Hereingabe an den langen Pfosten vollendet.
Das ist die wahrscheinlich beste Aktion, die ich in meiner Zeit als FM-Spieler von einem Außenverteidiger gesehen habe. Dass ein Spieler aus einer eigentlich statischen Aufbausituation heraus plötzlich so ein Chaos in der gegnerischen Defensive verursacht, einen schwierigen tödlichen Pass mit dem schwachen Fuß vollbringt und dann noch den Lauf bis an den von seiner Seite aus langen Pfosten macht und den Ball selber einschiebt, habe ich so noch nicht erlebt.


2. Szene:

Ibarra dribbelt aus dem rechten Halbraum einfach mal an, zieht den gegnerischen LM ( 8 ) mit, wird aber recht schnell gestellt, muss abdrehen und legt auf Drozdov zurück, der jetzt recht viel Platz hat und wieder diagonal Richtung Tor zieht.


Die Ausgangslage ist also fast identisch zu oben, nur dass Drozdov mehr Raum hat und somit genug Zeit, mit Ball am Fuß auch mal nach oben zu schauen.


Er sieht, dass Ibarras Aktion zuvor das Zentrum freigezogen hat und Raum da ist, um die schnelle Verlagerung auf den gegenüberliegenden Flügel zu spielen. Diese gelingt auch, so dass unser LM (7, Chanona aus dem letzten Post) vor dem gegnerischen RM (6) an den Ball kommt und diagonal in den Strafraum starten kann.


So entsteht eine Situation, die für PSV effektiv nicht mehr zu verteidigen ist. Am Ende muss Chanona nur noch kurz ablegen und unser Stürmer kann einfach einschieben.
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