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Autor Thema: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!  (Gelesen 16925 mal)

HeP1982

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[FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« am: 09.November 2018, 16:32:37 »

« Letzte Änderung: 26.Januar 2019, 03:01:56 von HeP1982 »
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Aktuelle Story: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!

HeP1982

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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #1 am: 09.November 2018, 16:33:38 »

Intro
Hallo und herzlich willkommen zu meiner neuen Story hier im MTF. Wie bereits angekündigt, möchte ich euch wieder in die Niederungen des französischen Fußballs mitnehmen - diesmal geht es in Liga 5 zum SC Bastia - Claasens Ligafile sei Dank.
Die Rahmenbedingungen:

  • FM 19
  • Original-Datenbank, erweitert um Claasens Frankreich-File für die Ligen 4 und 5
  • übertriebene Datenbank mit 395.000 Spielern - mein neuer Rechner packt das schon
Meine Ziele mit den Lioni di Furiani:

  • In der ersten Saison raus aus dieser Liga
  • Ab der Saison 19/20 nicht länger als drei Jahre in einer Liga verweilen
  • Einen offensiven Stil pflegen, an dem auch die Fans Freude haben
  • Auf dem Platz Fairness vorleben und unter 30 Kartenpunkten pro Saison bleiben (Gelb 1, Gelb-Rot 3, Rot 5 Punkte - es gibt 26 Spiele in der National 3)
  • Junge Spieler mit Perspektive zur Mannschaft holen, die gerne auch lange bleiben dürfen - vorausgesetzt, sie entwickeln sich entsprechend
  • Dabei auch die eigenen Spieler jungen Spieler entwickeln
  • Kein finanzielles Risiko fahren, die letzte Pleite ist erst ein Jahr her
Aber es ist November, hier in Köln droht der Karneval und die Heizkosten gehen schon wieder nach oben - was mache ich eigentlich noch hier, ab in den Flieger, Korsika, ich komme!
« Letzte Änderung: 09.November 2018, 16:35:49 von HeP1982 »
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Prime

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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #2 am: 09.November 2018, 16:36:33 »

Köln ist doch schön und die Schönste Jahreszeit beginnt in 2 Tagen. :-) Grüße aus Leverkusen
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Prime

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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #3 am: 09.November 2018, 18:36:37 »

Köln ist doch schön und die Schönste Jahreszeit beginnt in 2 Tagen. :-) Grüße aus Leverkusen

 ;D ;D ;D

Kann ja nix dafür das ich dort aufgewachsen bin :-)
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HeP1982

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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #4 am: 09.November 2018, 18:45:25 »

Prime, Du hast schon recht - Köln ist schon schön und ich wohne seit 2007 gerne hier. Ganz davon abgesehen wirst Du mich am Sonntag in der Südstadt antreffen, wer hier lebt und obendrauf im Umland aufgewachsen ist, der kann sich dem Karneval nicht entziehen. Alaaf und Grüße aus Godorf!
Und Rosso, lass mir die Leverkusener in Ruhe, ohne deren wichtigstes Erzeugnis wüsste kein Kölner, wie er den kommenden Montag überstehen sollte ;)
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Ryukage

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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #5 am: 10.November 2018, 00:11:25 »

Prime, Du hast schon recht - Köln ist schon schön und ich wohne seit 2007 gerne hier. Ganz davon abgesehen wirst Du mich am Sonntag in der Südstadt antreffen, wer hier lebt und obendrauf im Umland aufgewachsen ist, der kann sich dem Karneval nicht entziehen. Alaaf und Grüße aus Godorf!
Und Rosso, lass mir die Leverkusener in Ruhe, ohne deren wichtigstes Erzeugnis wüsste kein Kölner, wie er den kommenden Montag überstehen sollte ;)

Das kann ich jetzt nicht unbedingt sagen - ich habe wirklich sehr lange dort gelebt und habe sozusagen auch "rheinisches Blut" durch meinen kölschen Vater, bin Effzeh-Fan durch und durch, dem Fastelovend kann ich allerdings so ziemlich gar nichts abgewinnen ;)
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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #6 am: 10.November 2018, 08:34:53 »

Ab morgen ist Köln immer eine Reise wert. Schade zum Rosenmontag werde ich es diesmal leider nicht schaffen. Ich werde seit vielen Jahren mal wieder Fasching in Rosenheim feiern. Sicher nicht Köln, Düsseldorf oder Mainz aber immer wieder richtig gut.


Et kütt wie et kütt ävver endoch net dat blöde Fasching et is de Fastelovend!
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Fabio

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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #7 am: 10.November 2018, 09:15:43 »

Ich glaub wenn jemand damit aufgewachsen ist, ist das was anderes. Ich schaue mir das im Fernsehen an  ;)
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Tony Cottee

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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #8 am: 10.November 2018, 09:24:07 »

Qualifiziere mich doppelt fuer diese Story. Bin Effzeh- und Korsikafan. Habe 8 Jahre in Folge Urlaub auf Korsika gemacht, bevor ich nach Asien gezogen bin und bin ein Fan des SC Bastia. Eine Schande, was dort passiert ist...

Bring sie wieder nach oben!
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HeP1982

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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #9 am: 10.November 2018, 09:39:12 »



Willkommen auf der Insel!

Darauf hatte ich mich schon seit Wochen gefreut! Raus aus dem Büro, raus aus der Stadt, ab in die Sonne. Wie Tausende Landsleute trat ich auch diesen Sommer wieder den Trip gen Süden an - aber diesmal nicht, um Urlaub zu machen. Nein, diesmal waren nicht die Koffer, sondern die Umzugskartons gepackt - aber der Reihe nach.
 
In jungen Jahren war ich ein passabler Kicker. Nicht, dass es je für die Bundesliga gereicht hätte, aber meine Schnelligkeit und ein guter Schuss sollten mir die Chance auf eine solide Laufbahn in den besseren Ligen des Rheinlands eröffnen - bis ich vor etwa zehn Jahren im tiefsten Bergischen Land auf einen Gegner traf, der es bei aller Langsamkeit mit seiner kampfbetonten Spielweise etwas übertrieb. Kurzum, nachdem ich den Kerl in den ersten 15 Minuten schon dreimal überlaufen hatte, hatte er genug und trat mich in bester Roy-Keane-Manier mitsamt meiner aktiven Kickerlaufbahn in den nächsten Busch. In meinem rechten Knie war nach seinem Tritt so ziemlich alles durch, was durch sein konnte, und nachdem ich fast ein Jahr später zur Mannschaft zurückkehrte, zeigte sich schnell, dass meine Zeit als Aktiver abgelaufen war.
 
 


 
Aber auch wenn der Fußball fertig mit mir war, war ich, Heiko Pfeil, noch lange nicht fertig mit dem Fußball. Langsam baute ich mir an der Seitenlinie etwas auf und erarbeitete mir schnell einen Ruf, gute Ideen an der Taktiktafel zu haben. Gepaart mit etwas Talent im psychologischen Bereich konnte ich in der Region Mannschaften zu Aufstiegen führen oder zu Klassenerhalten, die eigentlich unmöglich schienen. Nach einem solchen tourten wir nach der Saison 2017/18 mit der Mannschaft nach dem letzten Pflichtspiel noch durch Korsika. Mit zwei Freundschaftsspielen wollten wir in der ersten Woche etwas Geld in die Mannschaftskasse spülen, das wir in der zweiten Woche auf den Kopf hauen wollten. Wir zeigten uns taktisch und mental auf der Höhe, während unsere Gegner wohl nicht mit einer solchen Motivation und Organisation auf dem Feld gerechnet hatten. Nach dem zweiten Spiel sprach mich ein Herr in breitem Korsisch an, sodass ich zunächst kein Wort verstand. Nachdem er sich dann um etwas Standardfranzösisch bemühte stellte er sich als Pierre-Noël Luiggi vor, einem Autoteilehändler von der Insel, der aber in verschiedenen Ländern gut im Geschäft war - und im letzten Jahr mit Claude Ferrandi, einem Schmierstoffhändler aus Borgo im Norden der Insel, den SC Bastia übernommen hatte.
"Ich weiß nicht, ob Sie die Ligen Frankreich verfolgen," fing er an, "aber unser stolzer Verein ist letztes Jahr im April in einem Sumpf von Chaos und Gewalt versunken." "Ja, die Hetzjagden auf die Lyonnais gingen auch durch alle Medien. War unter den Schlägern nicht sogar ihr Sicherheitschef?" "Agostini, ja, so eine Schande. Den haben wir genauso zum Teufel gejagt wie diesen Schwätzer Geronimi. Der hat uns mit seiner Inkompetenz erst in einem Sommer vier Ligen nach unten rauschen lassen." Ich hatte von dem unsäglich dilettantischen Schmierentheater gehört, das die alte Vereinsführung abgezogen hatte. "Nur die Insel zu beschwören, reicht nicht aus. Wir müssen auch Taten folgen lassen - aber bitte nicht so wie im letzten Frühjahr." Ich fragte mich, warum er mir das alles erzählte, als ein zweiter Herr dazukam. Nachdem sich die beiden kurz auf Korsisch ausgetauscht hatten, stellte er sich vor. Es war Claude Ferrandi, der den Posten des Präsidenten beim SC Bastia übernommen hatte. "Bonjour Monsieur Pfeil, hat Ihnen Pierre schon ein wenig erzählt? Wir suchen für unseren Verein einen neuen Mann an der Seitenlinie, der uns beim Wiederaufbau des Vereins unterstützt - und wir denken, jemand von außerhalb der Insel dürfte der Mannschaft ganz gut zu Gesicht stehen. Wir sind hier angetreten, um dem Verein endlich die Stabilität zu geben, die er schon lange benötigt. Wir haben gesehen, was Sie mit Ihrer Mannschaft gemacht haben - und kurzum, wir möchten, dass Sie hier in Bastia das gleiche vollbringen. Welchen Trainerschein haben Sie?" "Ich habe die C-Lizenz." "Perfekt, das reicht fürs Erste. Wir möchten Sie einladen, mit dem Verein zu wachsen und ihn zu der Stärke zurückzuführen. Sind Sie dabei?" Ferrandi streckte mir die Hand entgegen, Luiggi schaute mich ermunternd an, ich antwortete jedoch, dass ich zwar grundsätzlich hochinteressiert bin, dieses Thema zunächst mit meiner Mannschaft besprechen wollte. Die beiden lächelten. "Das spricht für Sie - immer das Wohl der Mannschaft im Blick. Ich hoffe, dass wir übereinkommen."
 
 


 
Da die Jungs mich ebenfalls davon überzeugten, mir diese Chance nicht entgehen zu lassen, mein Co-Trainer eindeutig bereit und in der Lage war, meinen Job zu übernehmen und auch mein Frankreich-affiner Präsi telefonisch seinen Segen gab, erschien ich zwei Tage später auf der Geschäftsstelle, um meinen Vertrag zu unterschreiben - vorerst für ein Jahr:
 

Claude Ferrandi gab mir gleich eine Führung durch den Verein: "Wissen Sie, Monsieur Pfeil, Bastia hat eine stolze Fußallgeschichte. Lange Jahre waren wir hier das Aushängeschild der Insel und haben es sogar Ende der 70er einmal ins Finale des UEFA-Cups geschafft - dort hat uns leider die PSV Eindhoven bezwungen. Außerdem steht bis heute die einzige große Trophäe, die je ein korsischer Verein gewinnen konnte, in unserer Vitrine." Er deutete stolz auf den Coupe de France, den der Verein 1981 gewinnen konnte - immerhin gegen den Meister aus Saint-Etienne, zu dieser Zeit eine der größten Mannschaften der Grande Nation. "Unsere Fans sind stolz auf die Mannschaft und werden uns auch weiter zahlreich im Furiani unterstützen. Wir werden die Ränge zwar in Liga 5 noch nicht vollmachen können, aber mit ein paar Aufstiegen sollte das bald wieder zu schaffen sein. Außerdem verfügen wir immer noch über einen durchaus vorzeigbaren Nachwuchsbereich." Dann stand er auf und führte mich vor die Glasvitrine, in der die wichtigsten Trophäen blinkten und die eingerahmt war von Fotos aus besseren Zeiten, in denen Claude Papi die Fäden im Mittelfeld zog, in der zuerst Johnny Rep und nach ihm Roger Milla die Abwehrreihen mit weichen Knien hinterließen - Milla erzielte im Pokalfinale '81 das entscheidende 2:1. Der Trainer, der mit den goldenen Zeiten in Verbindung stand, Pierre Cahuzac, durfte natürlich genauso wenig fehlen wie dessen Enkel Yannick, der lange Zeit Mannschaftskapitän war und derzeit in Toulouse unter Vertrag steht.
 

Es klopfte, und herein kam ein sportlicher Mann knapp über 40 - den ich ebenfalls auf den Fotos wiederfand. Frédéric Née war nicht nur in seinen insgesamt sieben Jahren im Verein zum zweitbesten Torschützen nach dem unerreichten Pierre-Yves André geworden - ich konnte den Normannen, der 2001 ein Länderspiel für die Èquipe Tricolore bestreiten durfte, sogar halbwegs mühelos verstehen. "Frédéric, schön, dass Sie kommen konnten. Ich möchte Ihnen den neuen Cheftrainer vorstellen, Monsieur Heiko Pfeil aus Deutschland." "Einer von ganz außerhalb, soso. Sie wissen, dass die Fans davon nicht allzu begeistert sein werden. Monsieur, wie sind Ihre Pläne mit der Mannschaft - und vor allem, was haben Sie mit mir vor?" Ich beruhigte ihn: "Zunächst einmal kennen Sie den Verein und die Mannschaft hervorragend, also werde ich auf Ihre Dienste nicht verzichten wollen. Die Mannschaft möchte ich in Ruhe entwickeln und ohne übermäßigen finanziellen Einsatz nach oben führen, wo dieser Verein auch hingehört. Gerne möchte ich auch nach Möglichkeit weitere ehemalige Aktive des Vereins in den Verein einbinden - ich möchte, dass die Historie des SC Bastia nicht nur durch Fotos an der Wand repräsentiert wird, sondern in der Gegenwart fortlebt." Mein Co und der Präsident lächelten. "Claude, ich glaube, wir haben den Richtigen. Monsieur Heiko, herzlich willkommen auf unserer Insel!"

 


@Tony: Ich habe das alles auch ein wenig verfolgt, da mein Red Star-Save mich doch ein wenig für die Ligen dort sensibilisiert hat. Hoffentlich geht es dort auch in der Realität bald wieder bergauf und endlich in ruhiges Fahrwasser.
« Letzte Änderung: 18.November 2018, 23:40:33 von HeP1982 »
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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #10 am: 10.November 2018, 09:45:11 »

Monsieur Pfeil, das ist aber schön. Freue mich sehr auf deine Story, war ja auch immer Feuer und Flamme für deine Red Star-Geschichte. Erst letztens war ich kurz in Paris, leider spielten deine Jungs da auswärts...

Am Stadion des SC Bastia bin ich vor einigen Jahren im Urlaub vorbei gerannt, das sah doch ganz schmuck aus und die Insel an sich ist eh ein Traum. Viel Spass auf Korsika, ich lese alles mit. Vielleicht triffst du ja sogar auf den einen oder anderen Weggefährten aus Paris?
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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #11 am: 17.November 2018, 01:59:35 »


Eine gute Basis? Der Verein


Als ich also an diesem Juninachmittag mit meinem alten Citroën CX in Bastia von der Fähre führ, hatte es schon die Runde gemacht, dass der neue Trainer der Lioni ein unbekannter Deutscher werden sollte - und ich war noch nicht ganz aus dem Hafen, als mich die ersten Menschen erkannten. "Zumindest keiner aus Paris," knurrte der Barmann im Café. "Warum keinen Korsen?" fragte mich die Dame in der Bäckerei. Allerdings kamen auch freundliche Stimmen, die mir viel Erfolg wünschten - "Bringen Sie uns bald wieder Spiele gegen Ajaccios Erste, nur gegen die Reserve ist doch langweilig!" lachte mir beispielsweise der Vermieter meiner Wohnung am alten Hafen bei der Schlüsselübergabe entgegen. Noch hatte ich einen ganzen Monat Zeit, mit meinem Trainerstab kennenzulernen und zu erweitern, bevor meine Spieler aus dem Urlaub kamen.


Am Nachmittag setzte ich mich zum ersten Mal mit meinem Trainerstab zusammen, um einerseits zu schauen, mit wem ich hier zusammenarbeite und wen ich noch dazu hole - und um andererseits auch eine Vorstellung davon zu bekommen, wer in meinem Kader steht. "Hallo Monsieur Heiko, schön, dass Sie es jetzt schon einrichten konnten. Wie gefällt Ihnen Bastia?" "Mir gefällt es jetzt schon - die Wohnung ist ein Traum, gerade mit diesem Ausblick! Ich glaube, in der Stadt kann ich heimisch werden - aber interessant, dass die Amtssprache hier italienisch ist..." Zwei der Kollegen im Raum lachten. "Das denken viele, die neu hier sind. Das Korsische ist tatsächlich mehr mit dem toskanischen Italienisch als mit dem Französischen verwandt. Von daher kommen Sie wahrscheinlich mit Italienisch auf der Insel weiter als mit Französisch." Es war mein Chefscout Pierre-Paul Antonetti, der mich aufklärte - ein Kind der Stadt und der Neffe von Frédéric Antonetti, der den Verein insgesamt sechs Jahre lang trainierte und derzeit für den FC Metz in der Ligue 2 verantwortlich war. Nun lächelte auch ich - schließlich sprach ich beide Sprachen ganz passabel. "Pierre-Paul ist unser Adlerauge und unser Fremdenführer - sein Enthusiasmus für diese Stadt und diese Insel ist einfach ansteckend," stellte Frédéric Née ihn mir vor. "Die drei jungen Herren zu meiner Rechten sind unsere Fitnesstrainer. Anthony Grech-Angelini stammt ebenfalls von der Insel - wenn auch aus dem Süden - und ist noch aus Erstligazeiten bei uns, genauso wie Romain Viale, der bereits seit drei Jahren im Verein ist. Jérémie Collon ist gerade aus Angers zu uns gekommen. Alle haben einen Vertrag bis zum Saisonende und sind bereit, diesen aufzulösen, wenn Sie lieber jemand anderen holen möchten. Die Messieurs Claude und Pierre-Noël werden jedenfalls keine weiteren Plätze im Trainerteam genehmigen." Toll, drei Fitnesstrainer, kein Torwarttrainer und niemand, der Frédéric und mich im sonstigen Mannschaftstraining unterstützt - wer plant sein Personal so hirn- und intelligenzbefreit? "Und wer steht da an der Bürotür?" Mir fiel ein schweigsamer Kollege auf, der am Türrahmen lehnte. "Bonjour, Stéphane Meunier. Ich bin der Mann für die schlechten Nachrichten und sowas wie das Inventar hier - seit 2009 arbeite ich in der medizinischen Abteilung als Physiotherapeut." Ich lächelte - immerhin hatte er Humor. "Ich bin mir sicher, dass Sie mir auch die guten Nachrichten bringen, wenn die Spieler wieder fit sind," grinste ich, bevor ich das Meeting beendete. "Jérémie, Romain, bleiben Sie bitte noch kurz," behielt ich zwei der drei Physios noch aus guten Gründen bei mir. "Nach meinen Unterlagen haben Sie beide keine formale Trainerausbildung. Romain, ich weiß, dass Sie bereits seit Erstligazeiten im Verein sind, und ich weiß es zu schätzen, dass Sie den schweren Weg in Liga 5 mitgegangen sind. Frédéric, für Sie ist es eine unschöne Situation, da Sie gerade erst im Verein angefangen haben. Leider sind unsere Mittel hier allerdings sehr beschränkt und ich möchte dennoch gerne einen Kollegen für das Torwarttraining einstellen, außerdem jemanden, der Frédéric Née und mich im fußballerischen Bereich unterstützt. Da der Verein allerdings im gesamten Trainerstab nur fünf Stellen zu vergeben hat und ich gerne mit Anthony als Inhaber der A-Lizenz weiterarbeiten möchte, bedeutet das leider, dass ich mich von Ihnen beiden trennen muss. Daher möchte ich Ihnen eine beidseitige Vertragsauflösung anbieten, für die ich Sie gleich bitten möchte, mir eine Summe in das Auflösungsdokument einzutragen, die Sie als gerechtfertigt empfinden. Diese werde ich im Anschluss dem Vorstand vorlegen, der das Dokument gegenzeichnen muss, und Ihnen zeitnah Bescheid geben." Die beiden wirkten nicht sonderlich überrascht - offenbar hatten sie schon geahnt, dass in der derzeitigen Konstellation ihre Posten auf wackligen Füßen standen. Ich druckte also die Auflösungsdokumente aus und die beiden trugen ihre Wunschsummen ein. Diese fiel bei Jérémie Collon etwas höher aus - aber gut, er muss schließlich in diesem Sommer auch gleich zweimal umziehen. Da im Anschluss auch Claude Ferrandi, der an diesem Tag auf dem Vereinsgelände war, im Büro nebenan die Summen genehmigte, waren die beiden bereits am Abend kein Teil des SC Bastia mehr.







Sofort machte ich mich auch mit Frédéric Née auf die Suche nach meinen gewünschten Verstärkungen für den Trainerstab. Für die Mannschaft durfte es ein Defensivspezialist sein, dazu sollte ein Torwarttrainer den Stab ergänzen. Dazu sollte ein zusätzlicher Scout die Suche nach Verstärkungen erleichtern. Beide sollten nach Möglichkeit eine Vergangenheit im Verein haben oder zumindest von der Insel kommen. Als erstes dachte ich natürlich an Pierre-Yves André, der seine aktive Karriere 2010 beendet hatte. Doch den Zahn zog mir Frédéric gleich: "Ich habe mit Pierre-Yves noch hier zusammen gespielt und bis heute mit ihm Kontakt. Er fühlt sich bei BeIN Sports ziemlich wohl und hat sich nie für das Trainergeschäft interessiert." Schade - was ist eigentlich mit Bruno Rodriguez? "Der lebt zwar hier in Bastia, aber genießt seinen Ruhestand mit den Kindern." Roger Milla, der Siegtorschütze im Pokal? "Der ist als Sportberater in die kamerunische Politik gegangen und berät den Präsidenten." Vielleicht Michaël Essien, der hier seine Karriere begann? "Der sucht noch nach einer Möglichkeit, ein paar Jahre zu spielen." François Félix, Finalist im UEFA-Cup 1978? "Lebt hier auf der Insel, genießt das Leben und den Ruhestand." François Modesto, der Abwehrorganisator bis 2016? "Der ist Chefscout in Piräus und verdient da alleine soviel wie hier der ganze Trainerstab zusammen." Anto Drobnjak, der immerhin einer der besten Torjäger der Vereinsgeschichte war? "Der war zuletzt Sportdirektor in Podgorica, ist aber seit zwei Jahren arbeitslos - zurecht, wenn Sie mich fragen." So ging es ewig weiter, ich nannte einen großen Namen aus der Historie, Frédéric nannte mir den Grund, warum er für uns nicht in Frage kam. Entweder hatten die Herren einen gut bezahlten Job im Profifußball, haben sich an anderer Stelle bereits als blind erwiesen - oder sie hatten mit dem Fußball abgeschlossen.


Letztendlich musste ich mich für meine beiden neuen Assistenztrainer also von meinem Plan verabschieden, altgediente Vereinsspieler oder zumindest Korsen in meinen Stab zu holen, sodass wir letztlich Rodolphe Mouchel aus der Normandie als Unterstützung für die Defensive verpflichteten. Dazu beförderten wir unseren Physiotherapeuten Stéphane Meunier zum Chefphysio, dem dazu Mickaël Bondet-Laborie zur Seite gestellt wurde. Auch unsere Scoutingabteilung bekam mit Raphaël Carpentier  Zuwachs. Zusätzlich sollten auch zwei Datenanalysten meine Scoutingabteilung verstärken, doch Claude Ferrandi sah das anders:"Monsieur Pfeil, ich verstehe Ihre Motivation, hier wieder professionelle Strukturen aufzubauen - aber über eine Abteilung für Datenanalyse können wir uns nach dem Aufstieg unterhalten." Na gut, dann halt ohne Analysten. Wesentlich ärgerlicher war da schon, dass der Präsi auch der Verpflichtung eines Torwarttrainers zunächst einen Riegel vorschob - meine beiden Keeper konnten einen Spezialisten wirklich gebrauchen, da in meinem Trainerstab niemand auch nur den Hauch einer Ahnung vom Torwarttraining hatte. Aber auch hier wusste ich mir zu helfen und eiste Xavier Tassaro aus La Ciotat los - er sollte hauptsächlich als Jugendabteilungsleiter fungieren, brachte allerdings auch die Fähigkeiten mit, meinen Torhütern zu helfen. Schließlich holte Claude Ferrandi noch Gilles Sumalla als Sportdirektor mit ins Boot.
Der Stab sah nun also wie folgt aus:


Mit dieser Besetzung waren wir in der Liga das Maß aller Dinge:



Der Stab der ersten Mannschaft war damit vollzählig - allerdings hatten wir immer noch eine Reserve und vor allem eine U19, der es noch an Personal mangelte. Da sich in beiden Mannschaften junge Spieler entwickeln sollten, war natürlich eine zentrale Anforderung, dass die Mitarbeiter auch ein Händchen für die Jugend haben.
Für die Reserve waren die Trainer schnell gefunden:



Für unsere Talentschmiede in der U19 war die Sache etwas schwerer, aber auch hier wurden wir schnell fündig, sodass auch der Zustrom an Talenten nicht versiegen sollte:



Alles Franzosen, aber leider keine Korsen oder alte Löwen dabei.

Während ich daran arbeitete, die Mannschaft hinter der Mannschaft einzustellen, wollte mich auch Korsika kennenlernen. Die Presse freute sich bereits auf meine Antrittskonferenz. Natürlich war ich stolz darauf, bei so einem großen Verein zu landen. Sicher ist Claude Ferrandi der richtige Mann am richtigen Ort. Klar bin ich den Ansprüchen hier gewachsen, genauso wie die Mannschaft - und die Tatsache, dass ich die Sprache beherrsche, ist sicherlich auch hilfreich. Klar wollen wir den Verein langfristig gemeinsam auf solide Beine stellen. Und Geld? Die finanzielle Situation kannte ich vorher, und wir können auch ohne große Investitionen erfolgreich sein - zumal einige Spieler aus Erstligazeiten geblieben sind.


Die ersten Hürden waren also genommen, und so freute ich mich auf den 9. Juli - an diesem Tag sollte ich meine Mannschaft das erste Mal sehen.




@Cassius: Schön, dass Du wieder dabei bist. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Youness, Calamité Planté und Co. in Korsika wiedertreffen, ist zwar gering - aber ich schließe nichts aus.
« Letzte Änderung: 18.November 2018, 23:40:09 von HeP1982 »
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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #12 am: 17.November 2018, 09:09:33 »

Ich hätte irgendwann gerne Kevin Lefaix als Spielertrainer oder natürlich Planté für die Keeper, damit das Publikum auch unterhalten wird.

Ich bin gespannt auf den Kader. Schön, dass du zuerst nach Korsen gesucht hast, auch wenn es nicht geklappt hat. Und auch nett, dass du PKs im Stile da Costas gibst.  ;D
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Akumaru

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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #13 am: 17.November 2018, 11:00:55 »

Gefällt mir bis jetzt sehr gut, bin also dabei.

Auf den Kader bin ich auch sehr gespannt - kenne das Niveau der 5. Liga in Frankreich nicht, wird aber sicherlich auch eher physisch dominiert sein?

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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #14 am: 18.November 2018, 17:02:13 »



Alors, ça va? Meine Mannschaft


Der 9. Juli war gekommen - und ich stand zum ersten Mal meiner Mannschaft gegenüber. 19 Spieler, 18 Franzosen, 8 davon aus Bastia, dazu einer aus Ajaccio. Außerdem hatte ich zwei Nachwuchstalente aus der Zweiten dazugebeten, von denen einer ebenfalls aus der Stadt kam. Insgesamt haben acht der insgesamt 21 Spieler, die ich vor mir hatte, ihre Ausbildung im Verein genossen, fünf der Jungs zuvor bereits in Liga eins für die Löwen gespielt, insgesamt hatten zehn der Jungs Erstligaerfahrung, und kaum einer hatte keine Vergangenheit als Profi. Ich überlegte kurz, ob ich meine erste Ansprache auf Französisch oder Italienisch halten sollte, entschied mich dann allerdings doch für Französisch. "Bonjour, Messieurs! Ich freue mich, ab heute Teil einer Wiederauferstehung sein zu dürfen. Wahrscheinlich kennt ihr mich nicht. Mein Name ist Heiko Pfeil, und ich habe zehn Jahre lang erfolgreich im Kölner Umland trainiert, bevor ich hierher gekommen bin. Ich spreche sauber Englisch, Französisch und Italienisch - kommt also nicht auf die Idee, hier auf Korsisch über mich herzuziehen, ich verstehe euch! Ich möchte mit euch in dieser Liga erfolgreich sein, ich möchte hier auf Jahre einen offensiven Stil etablieren, und ich möchte mit dieser Mannschaft so schnell wie möglich wieder Profifußball spielen. Es freut mich, so viele Spieler in der Mannschaft zu haben, die wissen wie man Erfolg hat - und so viele, die wissen, welche Bedeutung dieser Verein für die Menschen auf Korsika hat. Anfangen möchte ich in dieser Saison mit dem Aufstieg in die National 2, das Zeug dazu habt ihr. Ansonsten steht meine Tür jederzeit für euch offen, außerdem habe ich euch allen bereits meine Festnetz- und Handynummer geschickt. Ich möchte mit euch einen offenen Umgang pflegen, bitte euch allerdings, dies ebenfalls zu tun. Diese Offenheit im Umgang sehe ich in diesem Sport als Basis für langfristigen Erfolg als Mannschaft, denn so entstehen einfach keine unausgesprochenen Konflikte, die hier unsere Teamatmosphäre vergiften können." Louis Poggi meldete sich zu Wort. "Schön, dass Sie hier sind, Chef. Der Präsident meint, Sie hätten gute taktische Ideen und trauen sich auch etwas. Das können wir hier brauchen. Daher möchte ich Sie im Namen der Mannschaft herzlich Willkommen heißen - und gemeinsam holen wir uns den Titel und den Aufstieg." "Nicht so schnell, Louis," klinkte sich Christophe Vincent ein - und den Reaktionen zufolge sprach er fast für die gesamte Mannschaft. "Du stimmst hier gleich in den Traum des Trainers von Titel und Aufstieg ein, aber wir haben tatsächlich Gegner in dieser Liga. Wir haben hier nicht das Naturrecht auf Platz 1, ich hoffe, das ist Dir bewusst. Und Trainer, ich hoffe, das ist Ihnen auch klar." "Vielen Dank, Christophe, es ist gut, dass Sie das so realistisch ansprechen. Natürlich haben wir Gegner, und die 13 anderen Mannschaften der Liga werden uns keinen Punkt schenken. Dennoch glaube ich an die Qualität, die in euch steckt und denke, wenn wir als eine Mannschaft, als ein Verein agieren, dann gehören wir auf jeden Fall zu denen, die sich mit Titel und Aufstieg beschäftigen müssen. Also, was sagt ihr?" Ich hörte zustimmendes Gemurmel, und auch Christophe war zufrieden: "Das klingt doch nach genau dem Realismus, der hier in den vergangenen Jahren gefehlt hat. Ich freue mich darauf, mit Ihnen zusammen um den Aufstieg zu kämpfen, Chef!"





In der anschließenden Trainingseinheit wollte ich mir zunächst ein Bild von den Fähigkeiten der Jungs machen. Es freute mich zu sehen, dass alle gut mitzogen. Im Anschluss setzte ich mich mit Frédéric Née zusammen, um die Erkenntnisse auszuwerten und ein Bild davon zu bekommen, mit welcher Truppe ich es nun tatsächlich zu tun hatte.


Tor




Mit Anthony Martin hatte ich einen erfahrenen Mann zwischen den Pfosten (unter anderem 106 Drittligaspiele für Poiré-sur-Vie und Luçon). Carlotti hatte zwar unbestritten Talent und ist dazu im Verein groß geworden, allerdings fehlte es ihm noch in allen Belangen, um auch nur entfernt Ansprüche anmelden zu können. Die Position war eindeutig vergeben.


Außenverteidiger rechts




Manche nennen es Erfahrung. Manche nennen es Alter. Zwei 34-jährige konkurrierten um den rechten Außenverteidigerposten, und auf beide würde ich eigentlich ungern verzichten. Louis Poggi hatte bisher fast seine gesamte Karriere im Süden der Insel bei Gazélec Ajaccio verbracht und dort in allen vier oberen Ligen gespielt, war allerdings gebürtiger Bastiais und sollte nun den Kapitän in unserem Löwenrudel geben. Kampfzwerg (1,65 m) Gilles Cioni hingegen war ein Urgestein in meiner Mannschaft, mit Ausnahme eines dreijährigen Zwischenspiels beim PFC immer ein Löwe und der Mannschaft auch nach dem Lizenzentzug treu geblieben. Ein echter Härtefall, da beide eigentlich zu schade für die Bank waren.


Außenverteidiger links




So gut es auf der rechten Seite aussah, so sehr gab es links hinten Magerkost. Nicht nur war Anthony Salis der einzige nominelle Linksverteidiger im Kader, auch sah ich hier eine Schwachstelle im Kader.


Innenverteidiger




Mary und Bocognano waren erfahrene, aber etwas rustikale Optionen für die Innenverteidigung und sollten wohl die Saison dort auch bestreiten. Medori war ein Talent aus der Zweiten, das ich für die neue Saison in die Erste hochziehen wollte. Er dürfte auf seine Einsätze kommen.


Defensives Mittelfeld




Ein echtes Luxusproblem hatte ich im defensiven Mittelfeld. Christophe Vincent sollte gesetzt sein, dazu kamen Coulibaly und Guibert, die beide auch in der Innenverteidigung spielen konnten. Yannick Lorenzi war zwar mental voll auf der Höhe, fiel aber am Ball etwas ab.


Zentrales Mittelfeld




Im zentralen Mittelfeld hatte ich nur eine Option - Michael Moretti dürfte allerdings eher als Ergänzungsspieler taugen.


Offensives Mittelfeld




Ludovic Genest war meine einzige Option auf der Zehn - eine offensive Allzweckwaffe mit zahlreichen Talenten, für die Kreativzentrale jedoch eigentlich mit zu wenigen Ideen.


Linker Flügel




Auch offensiv hatte ich links ein Problem - ausschließlich Benjamin Santelli stand für diese Position bei mir im Kader, der allerdings stark genug war, um diese Position auch ausfüllen zu können.


Rechter Flügel




Auf dem rechten Flügel konnte ich auf dem ersten Blick aus dem Vollen schöpfen, jedoch hatten alle drei Anwärter ihre Schwächen. Kifoueti war schnell und stark - das war es dann aber auch schon. Haguy war sicherlich die fähigste Option, mit 37 aber bereits im Spätherbst seiner Karriere - ihn wollte ich in der Saison auf die Zeit nach seiner aktiven Laufbahn vorbereiten. Aus der Zweiten zog ich Jérémi Santini hoch, eines der größten Talente im Kader, der auf jeden Fall ebenfalls seine Spiele bekommen und auf dieser Position meine Option für die Zukunft sein sollte.


Sturm




Im Sturm musste ich ebenfalls überlegen, wen ich aufbieten wollte - jeder hatte seine Vorzüge. Bachana Tskhadadze, achtfacher georgischer Nationalspieler und der einzige Spieler im Kader ohne französischen Pass, war dribbelstark und sollte bei uns wohl seine Flaute beenden können - sein letztes Tor konnte er 2015 in der ersten Liga Albaniens erzielen, wobei er allerdings in den letzten Jahren auch wenig Einsatzzeit erhielt. Mathieu Manset hatte seine Stärken in der Luft und wollte an seine 17 Tore in der vergangenen Saison anknüpfen. Dazu kam Kévin Schur, der von den dreien vielleicht der kombinationsstärkste war und auch nach links ausweichen konnte.




Insgesamt hatte ich viel Qualität im Kader, aber diese war sichtbar ungleichmäßig verteilt. Auf der linken Seite war ich generell etwas mager bestückt, während rechts ein Überangebot herrschte. Ich musste mir also Gedanken machen, wie ich diese Truppe auf dem Platz verteilen wollte, wofür ich mich nach dieser ersten Trainingseinheit mit Frédéric Née zusammensetzte. "Ich möchte mit der Mannschaft gerne ein 4-2-3-1 spielen," begann ich. "Im Sturm möchte ich auf Bachana Tskhadadze setzen, dazu sehe ich Rahavi Kifoueti als Alternative. Kévin Schur sehe ich zusammen mit Benjamin Santelli auf links. Dazu möchte ich mit einer Viererkette spielen - aber was mache ich dann mit meinen beiden Rechtsverteidigern, haben Sie da eine Idee, Frédéric?" Mein Co lächelte. "Wenn Sie beide aufstellen möchten, können Sie Gilles auch auf die linke Seite stellen," schlug er vor - sehr zu meiner Freude, da mir mit Anthony Salis auf dieser Position doch nicht ganz wohl war. Dazu sollte Samuel Guibert mit seinen 1,88 noch etwas Lufthoheit in die Innenverteidigung bringen - fehlte nur noch ein Backup für die Rechtsverteidigerposition. "Sollte es da mal eng werden, können Sie zur Not immer noch auf Soufian Akkani aus der Reserve zurückgreifen, den können Sie dort hinstellen, wenn das Personal wirklich so knapp wird," ermutigte mich Frédéric, auch einem weiteren Nachwuchsspieler eine Chance in der Ersten zu geben:




Die letzte Frage, die mir auf den Nägeln brannte, war die nach der Mittelfeldzentrale. Auf der Zehn war Ludovic Genest gesetzt - weniger als Gestalter, mehr in einer dynamischen Rolle in Richtung Spitze. In den ersten Tests wollte ich also ausprobieren, wie sich die Spieler auf folgenden Positionen machen:


Tor:Martin (Carlotti)
AV (L):Cioni (Salis)
IV:Mary/Guibert/Bocognano/Medori
AV (R):Poggi (Akkani)
BeM:Coulibaly (Lorenzi)
ZSm Vincent(MEZ Moretti)
LA:Santelli (Schur)
RA:Haguy/Santini
SnS:Genest
StS:Tskhadadze (Kifoueti)


Auf dem Platz sollte sich das Ganze dann wie folgt darstellen:







Da wir außerdem nach wie vor finanziell nicht auf Rosen gebettet waren und eigentlich immer Geld generieren mussten, setzte ich zudem Mathieu Manset auf die Transferliste - er war einer der wenigen, die bereits länger im Verein waren und obendrauf für eine Trennung in Frage kamen. Zwar beraubte ich mich damit meiner kopfballstärksten Option im Sturm, aber da ich ohnehin eher flach spielen wollte, passte dies in mein Konzept - jedoch nicht in das meines Stürmers, der sich prompt beklagte: "Chef, ich spiele gerne hier und möchte nicht gehen. Nehmen Sie mich bitte wieder von der Transferliste." Dazu suchte ich noch nach einem Backup für Ludovic Genest, denn nur mit einem Spieler für diese Position hatte ich Zweifel, ob ich die Saison problemlos durchstehen würde. Bachana Tskhadadze schließlich schickte ich auf einen Intensivsprachkurs - um wirklich in die Mannschaft zu finden, musste er Französisch lernen.





@Cassius: Ich habe mal nach unseren alten Freunden gesucht. Mit Kevin Lefaix und Mickaël Cériélo werden wir in dieser Saison gleich zweimal das Vergnügen haben - die beiden spielen noch und haben sich dem anderen großen Namen in unserer Liga angeschlossen, dem AS Cannes, der nach langsamem Siechtum mittlerweile ebenfalls in Liga 5 angekommen ist. Samuël Allegro, mein alter Kapitän, ist mittlerweile 40 und spielt auch noch, ebenfalls in Liga 5, allerdings etwas weiter nördlich in der Division Pays de la Loire, in der Nähe von Le Mans. Vincent Planté ist der einzige aus der Runde, der mittlerweile die Seiten getauscht hat - derzeit ist er Assistenztrainer beim Drittligisten aus Chambly, hat noch Vertrag bis zum Saisonende - und ist durchaus ein Kandidat für mich :)

@Akumaru: Freut mich, dass Du dabei bist!
« Letzte Änderung: 18.November 2018, 23:39:33 von HeP1982 »
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Aktuelle Story: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!

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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #15 am: 18.November 2018, 17:21:35 »

Schöner Einstieg. Lese hier gerne mit, wie du den Verein wieder nach oben führst. :)
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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #16 am: 18.November 2018, 18:55:00 »

Bin gespannt, wie du dich machst ich denke der Aufstieg ist Pflicht, wäre natürlich gut, wenn du gleich ein paar Ligen durchmaschieren würdest :)
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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #17 am: 19.November 2018, 09:29:42 »

Sehr schön .... und eine gewohnt aufwendige Darstellung!

PS.:

Und Fasteleer ist grauenvoll. Schon die Vorstellung, dass man mir organisierte Alkoholiker per Kalender gute Stimmung befehlen, gefällt mir so gar nicht.
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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #18 am: 19.November 2018, 09:40:55 »

Der 9. Juli war gekommen - und ich stand zum ersten Mal meiner Mannschaft gegenüber. 19 Spieler, 18 Franzosen, 8 davon aus Bastia, dazu einer aus Ajaccio.


Ich hoffe, das hast Du Deinen Jungs nicht so gesagt. Die Korsen aus Bastia und Ajaccio moechten naemlich ganz sicher nicht zu den anderen 9 "Franzosen" gezaehlt werden.
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Re: [FM 19] SC Bastia - lasst die Löwen wieder brüllen!
« Antwort #19 am: 19.November 2018, 10:55:19 »

Die Korsen würde ich auch nicht unbedingt als Franzosen bezeichnen.  :D

Cool, dass du kurz nachgeforscht hast. Dann wünsche ich Kévin ausnahmsweise keinen Erfolg vor dem Tor und würde mich freuen, wenn es zur Zusammenarbeit mit dem immer unterhaltsamen Planté kommen könnte.  ;D
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