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Autor Thema: Hipster Sport-Verein e.V. - taktische Frischzellenkultur für den Ex-Dino  (Gelesen 2500 mal)

idioteque3

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Hipster Sport-Verein e.V.
Taktische Frischzellenkultur für den Ex-Dino


Der Hamburger SV dürfte dieses Jahr wohl einer der meistgespielten Clubs im FM19 sein, schließlich verkörpert er vieles, was einen Spielstand interessant macht: die Möglichkeit, einen gefallenen Riesen wieder groß zu machen, begrenzte finanzielle Möglichkeiten, aber eine sehr gute Jugendarbeit plus einen interessanten, sehr jungen, aber in der Liga nicht gnadenlos überlegenen Kader.
Bei mir persönlich läuft die Vereinssuche inzwischen meist so ab, dass ich eine taktische Idee habe, die ich gerne ausprobieren würde, und mir dann einen Club suche, dessen Kader relativ gut dazu passt und insgesamt eine spannende Aufgabe darstellt. Die ursprüngliche Idee kam mir diesmal, als ich beim Spielen meines Guardiola-Heerenveen-Saves im FM18 mit einrückenden Außenverteidigern eine Zweittaktik gesucht hatte, die gut gegen einen Dreiersturm funktioniert. Dort habe ich einfach aus meinem 4-1-4-1 den DM in die Innenverteidigung gezogen, einen der ZMs auf Verteidigen gestellt, und fertig war das 3-Raute-3 in Ballbesitz. Da ich in meinem nächsten Save aber nicht einfach noch mal dieselbe Taktik, nur mit einem Abwehrspieler mehr spielen wollte, aber gleichzeitig ein großer Freund unorthodoxer Umformbewegungen bin, habe ich mir eine Formation gesucht, in der die beiden Rollen vorkommen, die das meiner Meinung nach am stärksten verkörpern, nämlich der Inverted Wingback und der Wide Playmaker. Beide bewegen vom Flügel auf die Achterposition, was ungewöhnlich ist, weil Spieler vom Flügel über ihr Tempo sonst meistens entweder Durchschlagskraft oder Breite ins Spiel bringen sollen. Dafür ist in diesem System immer der Flügelpartner zuständig. Rein von der Formation her soll das System dann so aussehen:


Das lässt sich natürlich auch spiegelverkehrt spielen. Es fällt direkt auf, dass die defensive und offensive Staffelung sehr unterschiedlich sind:
Das 5-4-1 gegen den Ball dürfte so ziemlich das defensivste sein, was der moderne Fußball zu bieten hat. Nur ein Spieler, der konstant hoch anläuft, dazu sowohl ein hohe Präsenz im Abwehrzentrum als auch gute Absicherung in der Breite. Mit anderen Worten: Sehr schwer zu knacken, aber hohes Pressing dürfte schwierig werden.
Wenn der Ball dann doch mal gewonnen wird, geht aber in der Theorie die Post ab: Zwar hat der Stürmer zunächst nicht besonders viel Unterstützung, aber aus der Tiefe gibt es viel Bewegung in verschiedene Richtungen, sowohl in die Tiefe, als auch horizontal und diagonal. Das macht es dem Gegner schwer, Gegenspieler sinnvoll zu verfolgen, ohne Lücken in den eigenen Abwehrverband zu reißen.
Falls der Konter nicht durchkommt, formiert sich das Team im 3-Raute-3, wobei die vorderste Reihe relativ breit stehen sollte. Die Vor- und Nachteile dürften ähnlich sein wie in dem 2-3-5 aus meinem Heerenveen-Save, also viele Dreiecke, gute Breitenstaffelung und viel Präsenz am und um den gegnerischen Block, nur dass ein Spieler an der letzten Reihe des Gegners für einen zusätzlichen Innenverteidiger geopfert wird. So gibt es zwar weniger Präsenz an der gegnerischen Abwehrlinie, was auch das Einsetzen der Flügelspieler erschweren dürfte, dafür hat man aber einen zusätzlichen Aufbauspieler. Der Gegner wird also nicht so stark hinten hereingedrückt, dafür haben die "Achter" (also WP und IWB) auch mehr Raum, in den sie hineinstoßen können und es wird etwas einfacher, aus der eigenen Abwehr hinauszukombinieren. Die offensive Breitenstaffelung wird also wahrscheinlich etwas schwächer als im Heerenveen-Save, dafür sollte es mehr Möglichkeiten dafür geben, die Tiefe zu nutzen.
Um die Umformung zurück in die Defensivformation bzw. Konterabsicherung muss ich mir hoffentlich keine Gedanken machen, schließlich gibt es immer noch die drei IV plus DLP(d), womit vier Spieler konstant tief bleiben. Dazu gilt der Grundsatz, dass eine gute Ballbesitzstaffelung auch immer eine gute Gegenpressingstaffelung ist.

Halten wir fest: Grundsätzlich bietet die Taktik viele Optionen. Sowohl Umschaltspiel als auch das Ballbesitzspiel versprechen Erfolg. Dazu sollten wir defensiv nie allzu große Probleme bekommen. Ich sehe potenziell aber ein großes Problem: Bälle gewinnen, sobald wir mal in die Defensivformation zurückgefallen sind. In Rückstand wird es ziemlich schwierig, zurück ins Spiel zu finden, falls der Gegner beschließt, nur noch quer zu spielen.

Als Preset wähle ich daraus folgend zunächst mal Vertikales Tiki-Taka, weil es Gegenpressing, Konter- und Ballbesitzspiel miteinander verbindet. Dazu sollte ein etwas vertikalerer Ansatz ganz gut zu unserer Staffelung passen. Fragezeichen gibt es noch bezüglich der Breite, die voreingestellt "viel enger" ist. Dynamisches Kontern könnte auch funktionieren.
« Letzte Änderung: 10.November 2018, 20:41:20 von idioteque3 »
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idioteque3

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Der Kader

Bei meinen anderen Taktikstationen habe ich den Kader immer ziemlich ausführlich besprochen. Der vom HSV sollte den meisten noch bekannt sein, denn die meisten der Spieler waren auch schon unter Titz in der 1. Liga da. Deswegen gibt es nur eine kurze Zusammenfassung der einzelnen Mannschaftsteile:

Torhüter

Julian Pollersbeck ist gesetzt. Jung, talentiert, spielstark. Ihn wie in der Zeit unter Titz bis in die Abwehrreihe rücken zu lassen (und eine so genannte Torwartkette herzustellen), ist im Football Manager leider nicht möglich, wäre in unserem System aber auch nicht sinnvoll, da wir ja ohnehin schon drei Spieler in der Abwehrreihe haben.

Die Abwehr

Die Innenverteidigung ist zwar defensiv oberes Zweitliganiveau, aber am Ball durch die Bank schwach, was angesichts unseres spielerischen Ansatzes zum Problem werden könnte, sobald der Gegner hoch presst. Dazu stehen in der Hinrunde nur drei gelernte Innenverteidiger zur Verfügung. Deshalb wird Ambrosius aus der Reserve hochgezogen. Dazu trainieren Sakai sowie Steinmann als BPD und einer von beiden wird in der Regel auch dort aufgestellt, um zumindest etwas Spielstärke in der ersten Linie zu haben.
Im Vergleich dazu ist die Außenverteidigung mMn eines der Prunkstücke des Kaders. Der WB(a) auf links sollte ständig Betrieb nach vorne machen, ob durch Dribblings, Flanken, Pässe oder Läufe hinter die Abwehr. Douglas Santos auf links ist ziemlich komplett und schlicht überqualifiziert für die zweite Liga. Zur Not kann er auch IWB spielen, so dass wir die Taktik auch mal spiegelverkehrt spielen können. Sakai auf rechts ist neben seinen soliden Defensivwerten für einen Zweitliga-Außenverteidiger technisch sehr gut und bringt auch die nötige Spielintelligenz für die IWB-Rolle mit. Dazu hat man mit Vagnoman noch ein riesiges Talent, das die Anlagen für beide AV-Rollen im System mitbringt, und mit Narey einen gelernten Winger, der aber defensivstark genug ist, um in einer Fünferkette außen zu spielen..


Das Mittelfeld

Steinmann und Moritz sind beide solide DLPs, aber eher kein Erstligamaterial. Hunt ist prädestiniert für die WP-Rolle, da er extrem spielstark ist, ihm für eine zentrale Rolle aber die Qualitäten im Pressing abgehen. Auch Janjicic, Mangala und Holtby können die Rolle spielen, sind mMn als ZM(a) noch besser aufgehoben. Gerade letzterer ist als offensiv denkendes Arbeitstier mit dem nötigen Schuss Kreativität jemand, der in unserem Spiel für den Wow-Faktor sorgen könnte.
Auf der verbliebenen Flügelposition sind wir definitiv überbesetzt, haben aber einige interessante Spielertypen. Narey ist eher klassischer Winger, Jairo kombiniert das mit einem guten Schuss Spielwitz, Ito ist ein quirliger Flügeldribbler und Hwang Hee-Chan, eigentlich Stürmer (aber da spielt Arp), bringt ordentlich Zug zum Tor mit. Da ich mir selbst noch nicht so ganz sicher bin, welche Rolle dort am besten passt, kann ich dort frei herumexperimentieren.

Der Sturm

Fiete Arp spielt, Punkt. Wenn er verletzt ist, gibt es noch Hwang und Lasogga. Letzteren will ich aufgrund seines Gehalts möglichst bald loswerden, obwohl ein ordentlicher Wand- und Abschlussstürmer unserem System eigentlich ganz gut stehen würde.


Wie ihr vielleicht festgestellt habt, habe ich größtenteils eine recht hohe Meinung vom vermeintlichen Alteisen im Kader, da vom alten Rumpel-HSV bis auf den aufgrund seiner langen Verletzung unverkäuflichen Papadopoulos eigentlich nur noch Spieler geblieben sind, die auch in eine positivere Spielphilosophie passen. Ganz rund wirkt der Kader trotzdem noch nicht, weil im Kader dann doch sehr viele sehr junge Spieler dabei sind, denen noch ein oder zwei Jahre in ihrer Entwicklung fehlen.



Es stellt sich noch allgemein die Frage, was für Qualitäten die Spieler mitbringen sollten, sowohl für das System als auch auf der jeweiligen Position. Die Antwort bezüglich des Systems ist gar nicht so einfach, denn ich weiß ja noch gar nicht genau, wie unser Offensivspiel aussehen soll, bis auf dass es am besten irgendwie offensiv sein soll. Dynamik, ein gewisses technisches Grundniveau, sowie gute Werte in Antizipation, Flair, Ohne Ball und Übersicht schaden also bestimmt nicht.
Unser Defensivspiel muss auf Pressing und Gegenpressing basieren, weil wir sonst im 5-4-1 wahrscheinlich nie den Ball sehen werden. Gegen offensive Gegner mag das in Ordnung sein, aber von denen werden wir in der 2. Liga wohl nicht so viele antreffen. Insofern sind Work Rate, Antritt, Tackling, Aggressivität und Ausdauer auf den meisten Positionen wichtig. Zumindest physisch und bei Work Rate ist unser Kader auch einer der besten der Liga.

Zu den einzelnen Positionen muss dann gar nicht mehr so viel gesagt werden. Von einem IWB wünsche ich mir generell, dass er einen soliden CM(s) geben würde, dazu sollte er wahlweise spiel- oder dribbelstark sein. Mit Sakai und Vagnoman habe ich beide Optionen abgedeckt. Dazu achte ich bei Spielmachern besonders auf den Wert in Entscheidungen.
Auf den anderen Positionen gilt eigentlich, dass ich mir die Qualitäten wünsche, die auch der FM als wichtig erachtet.
« Letzte Änderung: 14.November 2018, 18:11:52 von idioteque3 »
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capri

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edit: gelöscht
« Letzte Änderung: 12.November 2018, 20:20:46 von capri »
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idioteque3

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Die sind aber auch nicht offensiver als ein CM(a). Um das Offensivspiel mache ich mir ehrlich gar nicht so viele Sorgen. Klar wird das wahrscheinlich am Anfang etwas stottern, weil alle Taktiken, die auf offensives Positionsspiel setzen, stark abhängig davon sind, dass die Raum- und Rollenaufteilung stimmt, aber sonderlich viel defensiver als ein 5-3-2, aus dem sich wunderbar offensiv spielen lässt, ist das System auch nicht.


edit: Falls es jemandem gestern noch nicht aufgefallen ist, habe ich gestern Abend auch den Eingangspost noch etwas erweitert.
« Letzte Änderung: 10.November 2018, 12:01:57 von idioteque3 »
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idioteque3

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So, die Kaderanalyse steht auch.
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Tery Whenett

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Dein taktisches Vorhaben ist (wie immer) sehr interessant - ich bin gespannt, ob das in der Praxis so aufgeht und freue mich auf die weiteren Teile :)
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CMMAP

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Allein der Thread-Titel sorgt dafür, dass ich weiter aufmerksam mitlesen werde :D

An solch eine Formation habe ich in der Tat bisher nie wirklich gedacht, weil ich es immer gern mit zwei Spitzen habe. Dennoch bin ich wirklich mal gespannt, wie diese taktische Ausrichtung aufgeht.
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