Ich nutze im FM2019 für diese Zwecke den Taktik-Typ "direktes Kontern" und habe keine größeren Probleme - d.h. ich kann die Führung oft halten oder sogar ausbauen, wenn der Gegner aufmacht. Zwischenrein gibt es auch immer mal wieder Spiele, wo ein 1:0 noch kippt oder es nach 2:0 doch nur für einen Punkt reicht, aber das hält sich in einem für mich akzeptablen Rahmen und gehört zum Realismus dazu.
Abseits von der grundsätzlich defensiveren Einstellung hab ich daher eigentlich nur noch zwei Grundsätze, an die ich mich halte, wenn ich in Führung liege:
1) Nie...nie...und ich sage es nochmal: Nie in der Halbzeit loben, wenn man führt. Immer an die Konzentration appellieren, vor Selbstzufriedenheit warnen usw. Es ist paradox, aber meine Mannschaft bekommt Mitgefühl, wenn es 0:1 gegen den Tabellenführer zur Halbzeit steht, ein "weiter so" oder "ich bin zufrieden" für ein 0:0 - und wenn sie führen, selbst mit 2:0, heißt es von mir nur "Das heißt im Fußball noch gar nichts..." Das bringt mir oft rote Reaktionen von den richtig guten Spielern ein (allerdings ohne sichtbare Leistungseinbußen in der zweiten Hälfte) , aber der Rest wird grün und gewinnt Fokus. Früher hab ich wenigstens bei einem 4:0 oder höher zur HZ gelobt, inzwischen spar ich mir selbst das: Ich formuliere meine Mahnung an die Konzentration dann zwar nur "vorsichtig", aber das ist wohl zwingend Vorrausetzung, wenn man mal einen richtig hohen Sieg mit vielen Toren in beiden Halbzeiten haben will.
2) Vermeide das Spiel in Unterzahl…das gilt zwar immer, aber es gewinnt an Bedeutung, wenn man führt. Wenn ich 0:3 zur Halbzeit hinten liege, dann nutze ich oft alle meine Wechsel auf einmal. Es muss was geändert werden. An einem guten Tag steht es am Ende 3:3 oder die Niederlage wird zumindest knapp und ich kann die Mannschaft für den Einsatz loben. An einem schlechten Tag verletzt sich dann einer und es steht am Ende mit nur 10 Mann 0:5. But: Who cares? Gleiches gilt für die Härte. Wenn in so einem Spiel was geht, dann über Zweikämpfe. Hat man Glück fliegt trotzdem keiner und hat man Pech ist's auch egal...man kann hier nur noch "gewinnen".
Eine eigene 1:0-Führung ist das glatte Gegenteil. Hier stehen drei Punkte auf dem Spiel. Ich nutze den ersten und zweiten Wechsel i.d.R. für einen Spieler beim dem idealerweise möglichst Ermüdung, Gelb-Belastung und eine schwache Leistung zusammenkommen (das Sahnehäubchen ist, wenn sich so eine Auswechslung noch mit der taktischen Umstellung hin zu mehr Defensive kombinieren lässt). Die 3.Wechselmöglichkeit bleibt im Köcher, für den Fall einer Verletzung in der Spätphase - manchmal nutze ich sie dann noch kurz vor Schluss, in der Hoffnung die Uhr runterzurbingen. In solchen Spielen bin ich dann auch mal bereit bei den Zweikämpfen etwas zurückzuschalten, wenn der Schiri einen strengen Ruf oder schlechten Tag hat.