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Autor Thema: [VERSCHOBEN] [FM19] Auferstanden aus Ruinen  (Gelesen 15102 mal)

Akumaru

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[VERSCHOBEN] [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« am: 25.Januar 2019, 19:09:24 »

15. Juni 2018. Es ist eine warme Sommernacht, ein leichter Wind weht. Auf den Tag genau 57 Jahre nach der schicksalhaften Pressekonferenz, in welcher Walter Ulbricht angab, es bestünde keine "Absicht, eine Mauer zu errichten", wurde das laufende Programm in Gesamtdeutschland unterbrochen. Fast schon eingeschlafene Menschen schreckten an diesem Freitagabend auf, als statt den bekannten und erwarteten Gesichtern von Claus Kleber und Gundula Gause niemand geringeres zu sehen war als der russische Präsident Vladimir Putin. Er hielt eine Ansprache, auf Deutsch (die Sprache perfektionierte er in den Achtzigerjahren, als er in Dresden stationiert war), die die Bundesrepublik fast dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung in ihren Grundfesten erschütterte. Der Wortlaut, welcher nur wenige Momente nach der Ansprache bereits durch alle Soziale Medien raste und in Windeseile von allen mehr oder weniger wichtigen Fernseh- und Radiostationen aufgegriffen wurde, war folgender:

"Vor fast drei Jahrzehnten haben die Bürger der damaligen DDR den Zusammenschluß mit dem Westen herbeigesehnt; sie alle wollten am Reichtum und am Erfolg teilhaben. Widerwillig hat damals Genosse Gorbačёv sich dem Druck des Volkes gebeugt und dem zugestimmt. Ich wiederhole: die Bürger wünschten einen Zusammenschluß. Niemals allerdings war die Rede davon, daß alles, was in der DDR Bestand hatte, komplett von der Bildfläche verschwindet oder die heute noch verächtlich genannten 'Ossis' oder 'Zonis' nur Bürger zweiter Klasse werden. Die Enttäuschung und Perspektivlosigkeit treibt viele, ehemals gastfreundliche, Menschen in den Abgrund des politischen Extremismus. Weil wir die DDR schon immer als 'kleinen Bruder' betrachtet haben, sind wir, die Russische Föderation, zu dem Entschluß gelangt, diesem wieder mehr unter die Arme zu greifen. Nach monatelanger, zäher Verhandlung mit der Bundeskanzlerin, Frau Dr. Merkel, sowie dem deutschen Bundestag, haben wir eine für alle zufriedenstellende Übereinkunft erzielt: die Russische Föderation verzichtet auf jegliche Ansprüche auf Reparationszahlungen, im Ausgleich dafür wird der Vertrag der deutsch-deutschen Wiedervereinigung annulliert und wir freuen uns nun, folgendes verkünden zu können: Wir rufen, mit Wirkung zum heutigen Datum, dem 15. Juni 2018, die Deutsche Demokratische Republik erneut ins Leben! Ihre Landes- sowie Kreisregierungen wurden bereits darüber in Kenntnis gesetzt und werden Sie in den nächsten Tagen über den genauen Ablauf der Separation informieren. Da ich, wie Sie wissen, ein großer Fan des Fußball bin, können wir Ihnen vergewissern, daß bereits ab der kommenden Saison die Mannschaften der neuen DDR in einem eigenen Ligensystem starten werden. Weitere Details erfahren Sie in einer Pressekonferenz, die der wieder gegründete DFV morgen Abend geben wird. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und noch einen schönen Abend! до свидания!"


« Letzte Änderung: 20.Juni 2019, 12:05:35 von Akumaru »
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Akumaru

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #1 am: 25.Januar 2019, 20:14:38 »

16. Juni 2018. Irgendwo im Nirgendwo, bei Novosibirsk. Der 45jährige Trainer Sergey Medvedev arbeitet gerade im Garten seiner Datsha, als sein Haustelefon klingelt. Da auch nach zwanzig Sekunden der Anrufer nicht auflegt, zieht Sergey die mit Erde beschmutzten Handschuhe aus, stapft mit seinen vor Matsch starrenden Stiefeln in die Diele und hebt genervt den Hörer ab.

Sergey: "Да?! (Ja?!)"
Anrufer: "Привет, Сергей! (Grüß dich, Sergey!) это Владимир Путин. (Hier ist Vladimir Putin.)" *
Sergey: "Vladimir Putin?! Ich habe ewig nichts mehr von dir gehört!"
Putin: "Ja, ... gut zwanzig Jahre. Hör mal, ich brauche etwas von dir. Du hast sicher die Nachrichten mitbekommen, daß die ГДР (DDR) wieder besteht?"
Sergey: "Ja..."
Putin: "Nun, ich vertraue den немцы (Deutschen) nicht. Ich brauche jemanden, dem ich vertrauen kann. Wir kennen uns seit dreißig Jahren, dank mir hast du es zu was gebracht. Jetzt ist es an der Zeit, daß du mir hilfst."
Sergey: "Jawohl, mein Präsident! Aber wie könnte ich dir helfen?"
Putin: "Fußball. Welche Trainer-Lizenz hast du?"
Sergey: "Nur die A-Lizenz, aber was -"
Putin: "Gut, die reicht. Ich möchte, daß du mit dabei unterstützt, den ostdeutschen Fußball wieder aufzubauen. Vor vierzig Jahren waren die Vereine dort noch das Nonplusultra mit exzellenter Jugendförderung, aber heute... marode Stadien, die Jugendförderung liegt brach."
Sergey: "Geht klar. Wo soll ich anfangen? Magdeburg? Dynamo Dresden? Leipzig?"
Putin: "Nein, das wäre zu auffällig. Du mußt unten anfangen, in der vierten Liga. Der Trainer eines kleines sächsischen Vereines an der Grenze... verspürt plötzlich keine Lust mehr auf den Job."
Sergey: "Sicher..."
Putin: "Sergey, Vorsicht. Ich bin immer noch dein Präsident. Also, folgendes. Du fängst in Zittau an, beim VfB Zittau. Versuch dort erst mal, etwas Kleines aufzubauen und vielleicht aufzusteigen. Wer weiß, vielleicht führst du sie sogar in den Profifußball. Aber sei gewarnt! Ich beobachte deine Arbeit ganz genau und wenn mir nicht gefällt, was du machst, oder du etwas von unserer Vereinbarung offenbarst, dann bist du schneller wieder in deiner Datsha als dir lieb ist! Понял? (Kapiert?)"
Sergey: "Да! (Ja!)"


* Und ab hier der Einfachheit halber nur noch auf Deutsch, und zumeist ohne Transkription oder Übersetzung. ;)

Dave

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #2 am: 26.Januar 2019, 10:18:46 »

Sehr cool von dir eine Story zu lesen :)

Das Russisch stammt aber aus einem Übersetzer oder?  :D
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Akumaru

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #3 am: 26.Januar 2019, 16:56:32 »

Sehr cool von dir eine Story zu lesen :)

Das Russisch stammt aber aus einem Übersetzer oder?  :D

Ja - aber mein Schul-Russisch sagt mir, daß es durchaus verständlich ist.  :P

Akumaru

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #4 am: 26.Januar 2019, 21:42:56 »

16. Juni 2018. Der Presseraum des altehrwürdigem Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparkes, in Berlin, nein, nunmehr zur besseren Unterscheidung: Ost-Berlin, platzt aus allen Nähten. Die Konferenz des erneuerten Deutschen Fußball-Verbandes (DFV) zog viele interessierte Medienvertreter an, nicht nur aus der DDR und der BRD, sondern auch aus dem europäischen Ausland.



Herr Moldenhauer, welcher der letzte Präsident des "alten" DFV war, hat sich trotz seines fortgeschrittenen Alters bereit erklärt, interimsweise dem DFV vorzustehen, bis ein neuer Präsident gewählt würde, so die erste Verkündung des Pressesprechers.

Nun wird das neue Ligensystem vorgestellt, welches sich an dem zuletzt in der DDR angewandten orientiert. Dazu wurden alle Vereine aus den Regionen Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern sowie den Ost-Bezirken Berlins in das neue System integriert. An der Spitze der Ligenpyramide thront wie gewohnt die Oberliga, mit 14 Vereinen. Als Unterbau fungiert wieder die Liga, mit der Nord-Staffel "A" und der Süd-Staffel "B". Beiden Staffeln sind zwei bzw. drei Bezirksligen untergeordnet; darunter die jeweiligen Bezirksklassen sowie Amateurligen. Da der Staat den Fußball fördern möchte, werden bis in die Bezirksklasse Preisgelder ausgeschüttet, welche in der Oberliga dem in der Bundesrepublik gezahlten nicht weit nachstehen. Auch im Jugendfußball kommt eine Ligenpyramide zum Einsatz: die Junioren-Oberliga besteht hier aus 16 Vereinen, darunter werden direkt die fünf Bezirke gestaffelt: Bezirkskliga, Bezirksklassse, 2. Bezirksklasse. Als Nationenpokal wurde der FDGB-Pokal wieder eingesetzt; hierfür sind alle Vereine der Oberliga, der Liga-Staffeln A und B direkt qualifiziert. Außerdem nehmen alle Sieger der Bezirkspokale teil. Der Junge-Welt-Pokal ist hierfür das Pendant im Jugendbereich.



"Nun zum internationalen Wettbewerb...", so der Pressesprecher. "Dank der Unterstützung durch Präsident Putin konnte mit der UEFA sowie der FIFA eine Einigung bezüglich der internationalen Teilnahme der DDR-Nationalmannschaften getroffen werden." Ab 2020 dürfe die A-Mannschaft an allen Turnieren teilnehmen, bis dahin sind nur Freundschaftsspiele gestattet. Dennoch könne man hier auf einige starke Spieler zugreifen, da alle Spieler, welche noch keine A-Länderspiele bestritten und auf dem Gebiet der DDR geboren wurden, automatisch die DDR-Staatsangehörigkeit erhielten und somit für die DDR spielberechtigt sind. Sobald die Suche nach einem passenden Kandidaten für die Position des Teamchefs erfolgreich sei, wird auch zeitnah der erste Kader sowie die Gegner für die Freundschaftsspiele im September bekannt gegeben. Die U-Mannschaften sind direkt schon bei der Qualifikation für die U19- bzw. U21-EM dabei.

"Aber auch auf Vereinsebene waren wir in den Verhandlungen erfolgreich: Wir erhalten die Koeffizienten von 1992 zurück!" Demzufolge darf im Sommer 2019 der erste Meister der "neuen" Oberliga in der UEFA Champions League in der 1. Ausscheidungsrunde starten; drei Plätze für die Qualifikation zur UEFA Europa League stehen außerdem zur Verfügung. Ein Platz wird dem FDGB-Pokal-Sieger zugesprochen, sollte sich dieser bereits über die Liga qualifiziert haben, rückt der FDGB-Pokal-Vize nach. International starten dürfe in der ersten Saison nur RB Leipzig in der UEFA Europa League. "Hier hamse [die UEFA] sich ne umstimmn lassn", bemerkt Moldenhauer bitter. "Nu müssn die Leiptscher halt alleene die Kohln ausm Feuer holn."

Scp_Floh

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #5 am: 27.Januar 2019, 11:01:12 »

Mega coole Idee muss ich sagen.

Ich hoffe es wird nicht so ein Akt mit Putin? :laugh:

https://www.youtube.com/watch?v=bzNyG5qqZt0

Viel erfolg und ich bin gespannt wie es weitergeht
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Akumaru

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #6 am: 27.Januar 2019, 12:36:25 »

02. Juli 2018. Während in Rußland bei der FIFA-Weltmeisterschaft im Achtelfinale gerade Brasilien gegen Mexiko den Einzug in die nächste Runde besiegelt, gibt ein kleiner Verein aus dem südöstlichsten Zipfel der DDR eine kurze Pressemitteilung heraus:

"Der VfB Zittau gibt bekannt: Die Suche nach einem Trainer für die erste Saison in der neuen Bezirksklasse ist beendet. Der neue Übungsleiter heißt Sergey Medvedev und wurde im sibirischen Novosibirsk geboren. Er erhält einen Ein-Jahres-Kontrakt und hat heute bereits die Arbeit aufgenommen. Er freut sich sehr auf die neue Herausforderung in der DDR und hofft, den Verein nach oben zu führen. Sergey wird sich in den nächsten Tagen mit dem Trainerstab treffen, um die Marschroute für die Saison zu besprechen, sobald die Mannschaft aus dem Urlaub zurück gekehrt ist, wird er auch mit dem Team das Gespräch suchen. Auf eine erfolgreiche Saison!"



Vereinsvorstellung: Der VfB Zittau besteht zwar in der jetzigen Form erst seit 1990, allerdings wurde der Vorgänger-Verein Zittauer BK bereits im Jahr 1909 gegründet. Nach der Umbenennung in den FC Sportlust Zittau, welcher eine Saison in der Gauliga Sachsen (höchste Liga zur Zeit des Nationalsozialismus) spielte und direkt wieder abstieg. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der FC Sportlust - wie alle anderen Vereine - verboten, es wurde die SG Zittau gegründet. Nach mehreren Umbenennungen (ZSG Zittau, BSG Textil, ...) hatte seit den Siebzigerjahren der Name BSG Robur Zittau Bestand. Als die ostdeutschen Vereine nach der Wiedervereinigung in den BRD-Fußball integriert wurden, wurde der Verein letztmals umbenannt: VfB Zittau lautet nun die ausgegliederte Fußballabteilung. Die größten Erfolge feierte der Verein Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger des letztens Jahrhunderts, als man zwei Jahre in der zweitklassigen DDR-Liga unterwegs war, stieg aber beide Male direkt wieder ab. Im Pokal war man deutlich erfolgreicher, so gewann der Verein den Bezirkspokal Dresden drei Mal. 2012 wurde eine längerfristige Partnerschaft mit der SG Dynamo Dresden geschlossen, wovon vor allem die Jugendförderung sowie die Trainerausbildung profitieren sollen.1

Trainer: Sergey Medvedev wurde am 05. März 1973 im sowjetischen Novosibirsk, Sibirien geboren. Selbst schaffte er es nie zum Profi, aber das heißt nicht, daß er vom Fußball keine Ahnung hat. Ganz im Gegenteil: er gilt als ein Taktik-Besessener, welcher vor allem auf eine dichte Abwehr setzt. Als Ziele wurden ihm vom Vorstand der Aufstieg in die Bezirksliga sowie der Einzug in das Achtelfinale des Bezirkspokales vorgegeben. Allerdings bekam er durch einen Mittelsmann noch ein weiteres Ziel von Präsident Putin mitgeteilt: Mindestens ein russischer Stammspieler sowie - neben Medvedev selbst - ein russischer Kollege im Mitarbeiterstab, dies spätestens zur Saison 2019/20.




1 Im FM19 löste ich dies per "Mutterverein Dynamo, Farmteam Zittau, in welcher Spieler geliehen werden können.

Akumaru

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #7 am: 28.Januar 2019, 14:49:30 »

Man man, du machst es dir wahrlich nicht einfach. Cool ich bin sehr gespannt.

Zittauer Gebirge erwach... du wirst sie schon zu Gipfelstürmer machen  O0

Einfach ist ja auch langweilig.  :P
Wobei die erstellten Spieler, so viel kann ich schon mal sagen, echt... unterirdisch sind. Ich hoffe, ich komme mit der Story schnell bis zu meinem Spielstand voran, habe nämlich bereits bis Anfang September 2018 gespielt...  :-X

moraZy

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #8 am: 30.Januar 2019, 19:36:03 »

Hast du das File selber gemacht oder irgendwo heruntergeladen? Klingt richtig interessant :)
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Seerrrrrvaaaaaaas

Akumaru

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #9 am: 30.Januar 2019, 19:50:00 »

04. Juli 2018. Medvedev trifft zum ersten Mal auf sein neues Team. Ein geknurrtes "... дерьмо! (... sch****!)" verläßt seine Lippen. Zum Glück sind die Spieler alle zu jung, um noch russisch in der Schule gelernt zu haben - aber auch das wird sich in der DDR schnell ändern. Ein Blick auf den Kader macht die Gefühlsregung des russischen Bären (медведь heißt tatsächlich Bär) verständlich: Nur ein gelernter Torwart, drei Innenverteidiger sowie je einen Links- bzw. Rechtsverteidiger stellen die Abwehr. Für das zentrale Mittelfeld gibt es gar keinen Spieler, dafür ganze drei Rechtsaußen und zwei Linksaußen. Außerdem tummeln sich noch ein Spielmacher sowie vier Stürmer im Kader - also auf einigen Positionen klar überbesetzt, aber auf anderen deutlich unter- bzw. gar nicht besetzt. Mit dieser Mannschaft, die zum großen Teil auch noch aus völligen Amateurfußballern besteht, ist das von Medvedev präferierte 5-3-2 (noch) nicht spielbar. Dennoch - für das kurzfristig anberaumte Testspiel gegen die Zweitvertretung vom 1. FC Köln stellt er seine Mannen so auf. Da auch bei der Weltmeisterschaft an diesem Abend pausiert wird, finden doch mehr neugierige Kiebitze als gedacht den Weg in den Weinaupark. 610 Zuschauer sehen ein einseitiges Spiel, das am Ende die "kleinen" Geißböcke verdient mit 4:2 gewinnen (darunter ein Eigentor von unserem Keeper Schneider, was seine Position nicht gerade stärkt).



Auch beim Zusammentreffen mit dem Mitarbeiterstab ist der neue Übungsleiter eher mittelmäßig gestimmt: Co-Trainer, ein Physiotherapeut sowie ein Scout. Genervt gibt Medvedev mehrere Stellenanzeigen heraus: ein Torwarttrainer sowie ein Assistenztrainer sollen kommen. Außerdem noch ein Jugendabteilungsleiter, ein weiterer Physiotherapeut sowie zwei Scouts.

14. Juli 2018. Heute steht das zweite Testspiel an - dieses Mal beim FC Grün-Weiss Piesteritz, dem Bezirksliga-Vertreter. 72 Fans nehmen den Weg in die gut 250 Kilometer entfernte Lutherstadt Wittenberg auf sich - und dürfen einen Klassenunterschied bestaunen. Bester Zittauer an diesem Abend ist der neue Torwart, Niklas Freund, welcher erst am Vormittag einen Vertrag unterzeichnete (sein Vertrag bei Empor Berlin ist ausgelaufen).

17. Juli 2018. Die Bewerbungen für die freie Stelle des Assistenztrainers sind da. Alles keine berauschenden Kandidaten - und leider auch kein Russe dabei. Zähneknirschend entscheidet sich Medvedev für den 31jährigen Franz Süß, da dieser alle Kategorien zumindest annehmbar abdecken kann.

18. Juli 2018. Auch bei den Scouts kommt Bewegung herein: Viktor Fass hat zwar Probleme damit, Talent zu erkennen, kann aktuelle Fähigkeiten aber ganz passabel einschätzen. Er erhält ebenso eine Anstellung wie am...

19. Juli 2018. Patrick Albl, welcher auch Talent annehmbar abschätzen kann. Am gleichen Tag stößt auch Luis Deffner zum Stab, er hatte sich auf die Torwarttrainer-Stelle beworben. Da er sehr gut mit jungen Spielern umgehen kann sowie Allround-Fähigkeiten hat, erhält auch er einen Vertrag.

20. Juli 2018. An diesem Abend finden sich sogar 865 Zuschauer zum Testspiel gegen den VfL Pirna-Copitz ein, welcher in der Amateurliga spielt. Auch hier reicht es nicht zu einem Sieg, obwohl Claudio Lenk den Führungstreffer kurz vor der Halbzeit erzielt. Aengenheister gleicht in der Nachspielzeit aufgrund einer Nachlässigkeit der Abwehr aus... Medvedev ist angefressen, aber auch, weil bisher kein geeigneter Spieler zum VfB Zittau wechseln möchte. Es werden zwar viele Spieler zu Probetrainings eingeladen, allerdings wird fast keiner von ihnen als Verstärkung angesehen.

23. Juli 2018. Wir begrüßen die Zweite vom SC Freiburg. Trotz - oder gerade wegen? - Probespielern sind die Zittauer absolut chancenlos und verlieren verdient mit 0:2. Medvedev lädt mittlerweile jeden Spieler, der im Zentrum halbwegs kicken kann, zum Probetraining ein.

26. Juli 2018. Endlich ein neuer Spieler, der weiter hilft! Die Scouts haben Medvedev auf Maxim Romanovski aufmerksam gemacht, für 5.000 € läßt der Ludwigsfelder FC den Linksaußen ziehen. Im Testkick gegen den FSV Glückauf Brieske-Senftenberg darf er noch nicht mitspielen, aber zumindest auf der Bank Platz nehmen - und sieht ein langweiliges Spiel, welches 0:0 endet. Medvedev hat - auch nach der Verpflichtung von Romanovski - seinen 5-3-2 Plan vorerst verworfen und tüftelt nun an einer neuen Taktik. Aber auch dafür fehlen Spieler...

27. Juli 2018. Mit Francisco Dehmelt kommt endlich ein Spieler für das zentrale Mittelfeld, da er im Probetraining aufgefallen ist. Er ist zwar nicht besonders talentiert, hat aber eine gute Technik und kann den Ball meistens auch an den Mann bringen. Medvedev ist nicht zufrieden, aber er brummt im Training weniger.

28. Juli 2018. Gerlando Thomas. Ein Innenverteidiger der alten Schule: gutes Tackling, hohe Aggressivität, mit ordentlich Mut und Zielstrebigkeit. Die Scouts bescheinigen ihm noch etwas Entwicklungspotential. Die Mundwinkel von Medvedev sind nicht mehr dauerhaft nach unten gerichtet. Besonders nachdem ihm eine Mail weitergeleitet wurde: Die Buchmacher haben die Quoten für die Liga ausgegeben: Der VfB Zittau gehört - gemeinsam mit Sachsen Leipzig - zu den großen Favoriten auf den Meistertitel.



29. Juli 2018. Noch ein Testkick. Wieder kein Sieg. Der NFV Gelb-Weiß Görlitz gewinnt sogar mit 1:0 - durch ein Eigentor von Dehmelt. Medvedev ist noch ruhig, aber die Trainer beobachten ihn mit Sorge, da an seiner Stirn während des Spiels eine dicke, pulsierende Ader zu erkennen ist.

30. Juli 2018. Medvedev wirkt im Training so glücklich wie noch nie. Warum? Für 500€ gelingt ein wahres Schnäppchen: Martin Polom kommt von der SpVgg Weiden und hebt das Niveau im zentralen Mittelfeld deutlich an. Er kann nicht nur einen Ball spielen und passen, nein, er hat sogar eine gute Ballannahme - etwas was Dehmelt im Vergleich doch abgeht. Außerdem ist er erst 22 und hat somit noch einige Jahre Zeit, um sich zum vollen Potential zu entfalten.

Somit ist der Juli - trotz keines gewonnen Spieles doch erfolgreich gewesen. Die Mitarbeitergruppe wurde deutlich aufgestockt, es kam ein neuer Stamm-Torwart, zwei zentrale Mittelfeldspieler, ein Innenverteidiger sowie ein neuer Linksaußen. Für den August nimmt sich Medvedev vor, noch wenigstens einen weiteren Innenverteidiger zu verpflichten, außerdem halten die Scouts Ausschau nach einem zusätzlichen Spieler fürs Mittelfeldzentrum.

Akumaru

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #10 am: 30.Januar 2019, 19:50:53 »

Hast du das File selber gemacht oder irgendwo heruntergeladen? Klingt richtig interessant :)

Das File habe ich selber erstellt und hier auch der Allgemeinheit freigegeben. ;)

-> http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,25987.0.html

Akumaru

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #11 am: 02.Februar 2019, 15:01:44 »

Ich cool was Du für eine Arbeit machst. Klasse !!! 👍

Danke dir! Bald bin ich mit der Story auch auf dem Stand des Saves und muß nicht mehr rückblickend aus der Erinnerung zusammenkratzen...

Akumaru

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #12 am: 02.Februar 2019, 15:36:33 »

01. August 2018. Medvedev spaziert gerade durch die Innenstadt von Zittau, als sein Handy klingelt. Einige Studenten grinsen ob des polyphonen Klingeltons und erst recht, als Sergey sein fünfzehn Jahre altes Klapphandy aus der Brusttasche seines Trainingsanzuges nimmt - er kann mit dem neumodischen Schnickschnack, wie er es nennt, nichts anfangen. Auf dem Display steht in kyrillischen Buchstaben "Olena", also ruft seine Frau an. Er klappt das Handy auf und brummt ein "Да?". Seine Frau - eine Moskoviterin, seit über zwanzig Jahren mit ihm verheiratet, aber in Novosibirsk nie glücklich geworden - ignoriert dies, sie kennt Sergey lange genug und hat ihn gerade aufgrund seiner geradlinigen, direkten Art erwählt. "Sergey, ich habe endlich eines gefunden!" schnattert sie fröhlich drauf los. Ihr Mann ist verwirrt - gerade noch war er interessiert Richtung Rathaus marschiert und hat sich die Gebäude angesehen. "Was?" ist demzufolge seine Antwort. "Ach Bärchen... ein Haus natürlich! Ich habe vorhin den Kaufvertrag unterschrieben, war ein Schnäppchen! Mit deinem Gehalt können wir uns das problemlos leisten!" Ein Haus? In Zittau? Klar, das Städtchen ist schön, ruhig - aber es ist fast nichts los. Sergey ist nicht entgangen, daß die Handvoll Studenten vorhin die einzigen jungen Leute in der Stadt sind, sonst sieht er fast nur ältere Menschen. Plappernde Rentnerinnen, die in der Vormittagssonne einen Kaffee trinken. Eine kleine Gruppe von vielleicht siebzigjährigen Herren, welche schweigend auf Bänken sitzen und die Welt beobachten oder Zeitung lesen. Auch auf dem Weg zur Innenstadt ist ihm aufgefallen, daß viele Gebäude leer stehen, überall werden Mieter für spottbillige Wohnungen gesucht. Die Region ist absolut tot. Warum zur Hölle will Olena hier ein Haus kaufen?! Sie träumte doch davon, daß es in ein, zwei Jahren nach Dresden geht - oder vielleicht sogar Berlin. "Sergey...?! Hallo?! Bist du noch dran?" Das Telefonat rückt wieder in den Vordergrund. Seufzend ergibt er sich in sein Schicksal. "Хорошо! (In Ordnung!) Wann ziehen wir vom Hotel ein?" Olena druckst ein wenig herum: "Naja, ... Ich habe erst einmal Handwerker bestellt. Der Verkäufer hat sie mir empfohlen, aus Polen. Sind supergünstig, arbeiten von morgens bis abends ohne zu meckern." Sergey grummelt irgendetwas von wegen, er vertraue ihr und er müsse nun zum Trainingsplatz, nach einer kurzen Verabschiedung legt er auf. Also wohl doch länger Zittau. Er wirft einen Blick auf die Markfläche, mit den eng an eng gedrängten Gebäuden und dem Rathaus. "An sich ja doch ganz schön hier. Günstig ist es auch noch", denkt er sich, während er sich auf dem Weg zum Trainingsgelände macht.



02. August 2018. Am Abend davor hat sich Medvedev nach dem Training über eine neue Taktik den Kopf zerbrochen. Nun, zum anstehenden Freundschaftsspiel gegen den Podjestedsky FC aus dem nahen Cesky Dub (knapp 50 Kilometer) soll die neue Herangehensweise endlich zum Erfolg führen. Und direkt vom ersten Moment an beherrschen die Gastgeber das Spiel - Müller nach 9 Minuten erzielt den Führungstreffer, 818 Zuschauer auf der einen Seite freuen sich. Die fünf mitgereisten Fans des niederklassigen tschechischen Vertreters sind bedröppelt. Nach weiteren zwanzig Minuten erhöht Abstein auf 2:0, im Verlauf der ersten Halbzeit kommen die Zittauer immer wieder zu guten Chancen, verwerten aber keine. In der zweiten Hälfte dominieren die Hausherren weiter: Der an diesem Abend einfach alles überstrahlende Müller trifft direkt nach Wiederanpfiff zum 3:0, mit Fass trägt sich sechs Minuten danach der nächste Spieler in die Torschützenliste ein. Eine Angriffswelle rollt nach der nächsten - die fünf tschechischen Fans haben beschlossen, gemeinsam mit den Zittauern zu feiern und werden herzlichst aufgenommen. In der 68. Minute wird Müller im Strafraum gefoult - den fälligen Elfmeter verwandelt er sicher und macht sein drittes Tor am heutigen Tag. Engel setzt eine Viertelstunde später dann den Schlußpunkt zum absolut verdienten 6:0. Endlich ein Sieg! Medvedev ballt die Fäuste, weiß aber, daß dies "nur" ein Freundschaftskick war. Aber die neue Taktik scheint zu funktionieren.

04. August 2018. Es treffen zwei neue Gesichter an der Geschäftsstelle ein: Filipe Schulz verstärkt als Physio den Stab, mit Thomas Fischbach wird auch endlich ein neuer Jugendabteilungsleiter präsentiert.

05. August 2018. Zum letzten Testspiel vor der Saison begrüßt der VfB im Weinaupark den SG Blau-Gelb Laubsdorf (Bezirksklasse Brandenburg/Berlin). In einem Spiel, in dem sich beide Teams größtenteil neutralisieren, erzielt Probespieler Bahls kurz vor dem Pausenpfiff den Führungstreffer, welcher direkt im Anschluß durch Döhla egalisiert wird. Somit steht am Ende der Saisonvorbereitung nur ein Sieg und auch der Kader ist noch nicht komplett. Dennoch ist Medvedev zuversichtlich, was die bald startende Saison angeht. In einer Woche steht der Auftakt zur Bezirksklasse Sachsen an, dann die 1. Runde im Bezirkspokal, bevor es zum Abschluß des August noch einmal ein Ligaspiel gibt.



« Letzte Änderung: 03.Februar 2019, 09:26:43 von Akumaru »
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Akumaru

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #13 am: 03.Februar 2019, 09:36:12 »

Ich cool was Du für eine Arbeit machst. Klasse !!! 👍

Danke dir! Bald bin ich mit der Story auch auf dem Stand des Saves und muß nicht mehr rückblickend aus der Erinnerung zusammenkratzen...

Ja das ist immer blöd. Ich habe mir auch angewöhnt es möglichst live zuhalten. Ist halt am Anfang echt Arbeit. man hat ja als Trainer schon genug um die Ohren und dann noch den Autoren geben. Anderseits macht es aber auch Spaß. Ist auch immer mal schön ne nette kleine Geschichte drum her rum.

Ist ja fast geschafft. Ich versuche hier auch, meine eigenen Erinnerungen an Zittau mit einfließen zu lassen - immerhin ist dies meine Geburtsstadt und ich bin als Jugendlicher in den Sommerferien gern jeden Tag in der Stadt herum gestromert. Umso größer der Schock, als ich nach gut fünfzehn Jahren wieder zu Besuch war: die Altstadt um den Marktplatz herum sieht noch fast genau so aus wie in meiner Jugend, aber sobald man wenige Minuten weiter geht, sieht man fast nur noch leerstehende Gebäude. Ich war am Boden zerstört und als ich Görlitz besucht habe (auch hier kannte ich die Innenstadt aus meiner Jugend noch sehr gut), war es fast noch schlimmer. Zittau war immer recht ruhig, aber in Görlitz war immer was los. Jetzt läuft man auf dem Weg vom Bahnhof zur Innenstadt erst einmal an etlichen leeren Bruchbuden vorbei.

Cubano

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #14 am: 03.Februar 2019, 21:51:44 »

Da hat er echt den Polom verpflichtet.  ;D

Na, wenn der dir nicht nach der Saison für 500 Euro zum nächsten Kreisligisten flüchten will.
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Akumaru

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #15 am: 08.Februar 2019, 13:47:39 »

09. August 2018. Nach einer kurzen, zweitägigen Pause beordert Medvedev seinen Kader wieder auf den Trainingsplatz. Neu dabei ist auch Fabrice Schulz, welcher im Probetraining überzeugte und die Lücke rechts hinten schließen soll. Auf seine nächste Verpflichtung (180€ gehen an den höherklassigen FC Grün-Weiss Piesteritz) angesprochen, brummt Medvedev nur ein "Jung. Braucht Zeit.", anschließend dreht er sich um und brüllt Grégoire Scholl an, weil er beim 5-5 mal wieder den Ball vertändelte. Der junge Spieler, laut Co-Trainer Blisch mit ordentlich Talent gesegnet, möchte am liebsten im Boden versinken...

12. August 2018. Endlich ist es soweit: Die neue Saison startet mit einem Spiel beim Döbelner SC 02/90. Der erst am Vormittag verpflichtete Eugenio Allstaedt gibt direkt sein Debüt im Mittelfeldzentrum neben Polom und Dehmelt. Die weitere Aufstellung läßt auch die neue taktische Marschroute erkennen: Freund im Tor, davor verteidigen Fass, Thomas und Klemm auf nahezu einer Linie. Rechts außen, deutlich offensiver, soll Schulz die Linie beackern. In der Mittelfeldzentrale tummeln sich wie erwähnt Allstaedt, Dehmelt und Polom. Links außen soll Romanovski die Stürmer mit unterstützen, diese lauten Engel und Becker. 1.744 Fans (davon 285 Zittauer) sehnen an diesem mit 20°C angenehm warmen Sommerabend den Anpfiff herbei. Die Heimmannschaft übernimmt direkt von Anfang an die Kontrolle im Spiel und macht klar, daß sie mit einem Sieg in die Saison starten wollen. Birkenstock ist es dann schließlich, welcher in der 23. Minute den Führungstreffer für Döbeln erzielen kann. In den weiteren zwanzig Minuten passiert nichts, obwohl Döbeln immer wieder zu Chancen kommt. Auch in der zweiten Hälfte spielen zuerst nur die Hausherren; Medvedev hat dann schlußendlich nach einer Stunde die Faxen dicke und pfeift die unterirdisch spielenden Dehmelt und Engel zur Seitenlinie. Lenk und Müller kommen auf dem Platz und sofort geht ein Ruck durch die Mannschaft: die Zittauer kommen nun vermehrt zu guten Chancen, oft eingeleitet durch Lenk, welcher immer wieder Müller sucht. In der 63. Minute, also kurz nach dem Doppelwechsel, ist ein solcher Angriff endlich von Erfolg gekrönt, denn Müller kann die Flanke von Lenk verarbeiten und trifft somit zum Ausgleich. Döbeln ist geschockt und auch gefrustet, so verursacht Borowski nur wenige Minuten nach dem Ausgleich einen Freistoß, knapp vor der Strafraumgrenze. Spezialist Lenk läßt sich eine solche Chance nicht entgehen und zirkelt die Kugel links an der Mauer vorbei - und unhaltbar ins obere Toreck! Die mitgereisten Fans aus Zittau jubeln lautstark, während die Heimfans etwas bedröppelt dreinschauen. In der Folge entwickelt sich ein ausgeglichenes Spiel, mit Chancen auf beiden Seiten, aber keine kann sich den entscheidenden Vorteil verschaffen - bis zur Schlußphase. Daniele Fass verliert auf seiner Seite den Ball, Entrup bedankt sich artig und schiebt die Kugel seelenruhig ein - 2:2, jetzt jubeln die Döbelner. Doch Medvedev peitscht seine Männer noch einmal nach vorn - hier geht noch was! Und tatsächlich sind wieder Lenk und Müller im Mittelpunkt des Geschehens: Paß von Lenk auf Müller, Volleyabnahme - erneute Führung für die Zittauer! Medvedev jubelt kurz, stellt danach die Taktik aber direkt defensiver um, damit kein Heimangriff mehr erfolgreich abgeschlossen werden kann. Dies geht auch bis zum Schlußpfiff, so daß der VfB drei Punkte aus Döbeln entführen kann!



17. August 2018. Mit Giuseppe Lippert erhält ein Bewerber auf die offene Position einen Einjahresvertrag und wird ab sofort die U19 als Assistenz-Trainer unterstützen. Mit Benjamin Burkert wird auch ein Trainer gefunden, welcher die U19 in der Junioren-Bezirksklasse betreuen soll.

18. August 2018. Heimpremiere in Zittau! Zur 1. Runde des FDGB-Bezirkspokales empfängt der VfB im heimischen Weinaupark vor 2.040 Zuschauern den SV Lipsia 93 Eutritzsch aus der Bezirksliga Sachsen. Aufgrund der schlechten Leistungen müssen Dehmelt und Engel vorerst auf der Bank Platz nehmen, dafür spielen Lenk und Müller direkt von Anfang an. Letzter erwischt die Gäste aus Leipzig direkt auf dem falschen Fuß und trifft bereits nach wenigen Sekunden zum 1:0 - Vorlage natürlich von Lenk. Nach etwas mehr als zehn Minuten ist es dieses Mal Becker, welcher Müller bedient. Dieser vollstreckt eiskalt zum 2:0, der Weinaupark bebt wie schon seit Jahren nicht mehr. Direkt im Anschluß, als die Zittauer Fans noch feiern, tankt sich Itter durch und schiebt ungefährdet zum 1:2 ein. Nun entwickelt sich ein offener Schlagabtausch, bis zehn Minuten später Allstaedt den Ball nach vorne zu Becker paßt - und die Zweitore-Führung wieder herstellt. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte kommen die Zittauer immer wieder zu guten Möglichkeiten, können aber keine verwerten. Nach dem Seitenwechsel spielen zuerst nur die Gäste und so ist es nicht überraschend, daß, nach Fehler von Klemm, erneut Itter freistehend vor dem Tor von Freund auftaucht und zum 2:3 trifft. In der Folge wechselt Medvedev durch: Klemm sowie der erneut schwach spielende Romanovski müssen den Platz verlassen, für sie kommen Hahn und Abstein zu ihren Debüts. Nun drücken die Gäste auf den Ausgleich und sind immer wieder in guten Positionen, doch irgendwie ist immer noch ein Spieler von Zittau im entscheidenden Moment im Weg. Es bricht die Schlußphase an, die Heimmannschaft sehnt sich mittlerweile den Abpfiff herbei, während die Eutritzscher unbedingt in die Verlängerung möchten. In der 89. Minute vertändelt Abstein im Strafraum den Ball, Bürger schnappt sich diesen und trifft zum 3:3 Ausgleich. Medvedev ist fuchsteufelswild und brüllt und springt auf der Seitenlinie auf und ab. Nun hat er definitiv Ähnlichkeit mit einem wütenden Bären... Dann, es laufen die letzten Sekunden der mit vier Minuten bemessenen Nachspielzeit. Gäste-Kapitän Wallner foult den Heim-Kapitän Müller, direkt läuft Lenk zum Ball, um den fälligen Freistoß auszuführen. Aus einer ähnlichen Position wie schon im Spiel gegen Döbeln läuft Lenk kurz an, tritt den Ball mit Effet - direkt in's Tor! 4:3 in der 95. Minute! Kurz darauf pfeift der Schiedsrichter das Spiel ab und die Männer liegen sich in den Armen. Einen höherklassigen Verein aus dem Wettbewerb gekegelt!



20. August 2018. Nach dem freien Vortag steht heute wieder Training auf dem Plan. Mittags unterbricht Medvedev das Training und versammelt die Mannschaft um das Radio, damit alle der Auslosung zur zweiten Runde beiwohnen können. Erst sehr spät fällt der Name, auf den alle gewartet haben: "Die 7. Partie bestreiten... der VfB Zittau aus der Bezirksklasse gegen... den SSV Markranstädt aus der Bezirksliga!" Die Mannschaft freut sich, so haben sie doch die Chance erneut eine höherklassige Mannschaft aus dem Pokal zu werfen. Präsident Bünger freut sich ebenfalls, so verspricht eine erneute Heimpartie gute Zuschauereinnahmen. Medvedev dagegen läßt sich nicht anmerken, was er über die Auslosung denkt.

26. August 2018. Die SG Taucha 99 ist zu Gast im Weinaupark. 2.686 Zuschauer (davon gut ein Zehntel aus Taucha) erwarten an einem heißen Tag den Anpfiff. Direkt von Anfang an ist der VfB die spielbestimmende Mannschaft, schafft es aber nicht, das Tor zu treffen. Erst kurz vor der Halbzeit fällt dann doch ein Tor: Büsing will den Ball klären, trifft diesen aber unglücklich und somit ins eigene Tor. Damit führt Zittau zur Halbzeit mit 1:0. Kurz nach dem Seitenwechsel muß Romanovski den Platz verletzt verlassen, für ihn kommt Abstein. Davon abgesehen spiegelt sich die zweite zur ersten Hälfte: Zittau ist spielbestimmend, kommt aber nicht zu nennenswerten Chancen. So sind sie wieder auf die Hilfe der Gäste angewiesen: Achtert foult an der Strafraumkante Müller, welcher den fälligen Elfmeter auch sofort selbst ausführt und sicher verwandelt. 2:0, es sieht nach einem weiteren Heimsieg aus. Trotz weiterer Chancen dauert es noch einmal über zwanzig Minuten, bis wieder etwas passiert: Müller spielt den Ball zum Linksaußen Abstein, welcher direkt zu Becker abgibt. Dieser schaut kurz zum Gästekeeper und donnert die Kugel unhaltbar ins Toreck. Nach diesem Tor fahren beide Teams den Aufwand etwas zurück, sodaß es beim am Ende hoch verdienten 3:0 bleibt.

Präsident Bünger grinst wie ein Honigkuchenpferd, während Medvedev wie immer vor sich hinbrummt und einem Fan, der ihn auf die Tabellenführung anspricht, nur zurückgibt: "Nächstes Spiel - schweres Spiel" und den jungen Mann etwas verwirrt zurückläßt.





31. August 2018. Medvedev hatte seine Scouts in den letzten Wochen immer wieder auf die Trainingsplätze der näheren Region geschickt, in der Hoffnung, noch einen Schnapper landen zu können. Doch fast alle Spieler, die empfohlen wurden, fielen am Ende im Probetraining durch. Kurz vor Ende der Transferphase erhielt er dann doch eine Mail, daß Marco Fischer vom VfL Pirna-Copitz Interesse an einem Wechsel zeigen würde. Nachdem Medvedev gemeinsam mit seinem Trainerstab den mit 23 Jahren immer noch entwicklungsfähigen Spieler im Probetraining eingehend beobachtet hatte, begann eine zähe Ablöseverhandlung mit seinem derzeitigen Verein. Am Ende knickte Pirna bei etwas über sechstausend Euro ein und lässt somit Fischer endgültig ins Dreiländereck ziehen, wo er die Qualität der Abwehr deutlich anheben wird.


Somit registriert der VfB nach Abschluß der Transferrunde folgenden Kader:

Tor

Freund geht als klare Nummer 1 in die Saison und kann sich laut des Trainerstabes noch deutlich verbessern. Schneider ist nicht mehr als Ersatzmann.

Verteidigung

Links hinten kann momentan nur Fass spielen, auf rechts sind Schulz und Eichberg auf ungefähr einem Level. In der Innenverteidigung tummeln sich nun nach den Transfers fünf Spieler, da Eismann und Hahn aber ohne Vertrag spielen, belasten sie das Gehaltsbudget nicht.

Mittelfeld

Baumeister und Scholl sind noch recht jung und talentiert, da ihre Position aber in der aktuellen Taktik nicht vorhanden ist, wird Baumeister zu einem Rechtsverteidiger und Scholl zu einem Mezzala umtrainiert. Abstein wird zu einem Linksaußen umtrainiert, wo Romanovski gesetzt ist. Schwaab ist eher nur Backup des Backup und wird selten zu Einsätzen kommen. Batz dagegen wird als Beidfüßer ebenfalls zu einem Rechtsverteidiger umtrainiert. Im Mittelfeldzentrum ist Polom klarer Stammspieler, Dehmelt und Allstaedt fallen etwas ab. Lenk ist laut den Mitarbeitern nicht einmal Backup des Backup und "erfüllt die Anforderungen nicht", ist aber als sicherer Freistoßschütze eine wahre Bereicherung.

Sturm

Becker ist der vierte Teil der Achse und ist damit gesetzt. Engel und Müller bewegen sich auf einem Niveau, Füssel dagegen darf den Verein verlassen.

Als Taktik hat sich bei Medvedev nun ein asymmetrisches 4-4-2 heraus kristallisiert, welches allen Mannschaftsteilen genügend Unterstützung sichern soll. Da Medvedev ein Freund von aggressivem Pressing ist, soll dies auch möglichst immer und schnell angewandt werden.

Akumaru

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #16 am: 15.Februar 2019, 19:50:54 »

Super Story, macht richtig Spaß!!!

Die Taktik ist noch schräger als meine.  ;D Scheint aber im FM19 eine gute Wirkung zuhaben. Ich hab schon mehrere Berichte gelesen das asymmetrische Formationen gut laufen sollen.

Danke. Seit dem FM18 mag ich Asymmetrie bei Taktiken... Keine Ahnung, ob wir dadurch erfolgreicher sind, mag halt ungern mit einem Standard 4-2-3-1 spielen (besonders da sich mir eingebrannt hat: nur ein Stürmer ist beim FM zu wenig).

Akumaru

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #17 am: 15.Februar 2019, 21:24:03 »

01. September 2018. Ein Reporter der Sächsischen Zeitung tritt an Medvedev heran. "Trainer, ist es wahr, daß Romanovski sich doch schlimmer verletzt hat?" Medvedev schaut mit seinen stahl-grauen Augen den Journalisten an. Streng. Sehr streng. Dieser fängt an, zu stottern. "Also... äh... Trainer... Sergey... äh..." Der Schweiß fließt dem jungen Mann in Strömen übers Gesicht, über den Rücken, das Hemd ist bereits klatschnaß. "H-H-Herr M-M-Medvedev... äh... also zu... ähm..." In diesem Moment kommt der Co-Trainer Blisch vorbei. Glücklich über diesen Umstand wendet sich der SZ-Mann dem Co zu: "Andrea, stimmen die Gerüchte zu Romanovski?" Blisch schaut stirnrunzelnd zu Medvedev, welcher aber kehrtmacht und davon trottet. "Romanovski...? Achja, die Verletzung. Maxim wird uns wohl für knapp einen Monat fehlen, sagen die Physios. Muß jetzt aber auch weiter, der Trainer wartet!" Mit diesen Worten läßt er den Reporter zurück und schlendert Richtung Trainingsplätze.



02. September 2018. Es steht ein kurzfristig anberaumtes Freundschaftsspiel an. Zu Gast ist der FSV Neusalza-Spremberg aus der Bezirksliga. Knapp über 1.000 Zuschauer finden sich an diesem frühen Abend ein, um dem Spiel beizuwohnen. Sie sehen ein ausgeglichenes Spiel, mit zwei völlig konträren Halbzeiten: Nach dem frühen Führungstreffer von Becker sowie einem Doppelschlag von Engel führt der VfB vor dem Seitenwechsel mit 3:0. In der zweiten Hälfte kommen die Gäste innerhalb von zehn Minuten zum Ausgleich, welcher bis in die wortwörtliche Schlußsekunde hält: Romanovski-Vertreter Abstein erzielt in der 93. Minute den vielumjubelten Siegtreffer für die Zittauer.



05. September 2018. Die DDR tritt zu ihrem ersten Länderspiel der "Neuzeit" an, Gegner ist Neuseeland. Da Ralle Fährmann sich langfristig verletzt hat (sechs Monate werden prognostiziert), ist der Nationalmannschaftstrainer Zimmermann (ehemaliger Coach bei CZ Jena) gezwungen, Mielitz statt Fährmann zu nominieren. Außerdem fällt Felix Kroos für gut anderthalb Monate aus, so daß Zimmermann direkt zwei eigentliche Stammspieler wegbrechen. Dennoch finden sich fast 31.000 Zuschauer in Leipzig in der RB-Arena ein, um die DDR gegen Neuseeland zu unterstützen. Bereits nach sechs Minuten jubeln die Hausherren: Stefaniak trifft zum 1:0 und ist somit erster Torschütze der "neuen" DDR. In der zweiten Hälfte treffen noch Kapitän Butzen sowie - per Strafstoß - Kleindienst zum 3:0 Endstand. Trotz einiger Chancen verlieren die Kiwis also das Gastspiel in der DDR und verhelfen so einer hoffentlich aufstrebenden Fußballnation zu einem blendenden Start.

Der erste Kader der DDR im Überblick:


09. September 2018. 1.700 Fans haben sich an diesem Abend im Stadion am Heiligen Grund zusammengefunden, um das Spiel Meißner SV 08 gegen den favorisierten VfB Zittau zu beobachten. Allerdings ist von der Favoritenrollen der Gäste erst einmal nichts zu sehen: Meißen kommt - auch aufgrund einiger Standardsituationen - immer wieder gefährlich nahe an das Tor von Gästekeeper Freund und in der 21. Minute passiert es dann doch: Schröder kann einen Abpraller, der in einem indirekten Freistoß seinen Anfang nahm, verwerten und trifft somit zur 1:0 Führung für die Hausherren. Doch diese Führung hält nur gut zehn Minuten, denn Dehmelt - nach Einwurfvorlage - trifft zum Ausgleich. Und es kommt sogar noch bitterer für Meißen: sie verlieren den Ball kurz nach dem folgenden Anstoß an Müller, welcher mustergültig den Ballführenden preßt und direkt nach vorn zum Sturmpartner Engel schlägt. Dieser dribbelt mit dem Ball Richtung Strafraum, Dibbern kann ihn nicht aufhalten - und dann lupft der Jungspund (19 Jahre!) Engel den Ball auch noch ganz frech über den Torwart Fröbel! 2:1! Spiel innerhalb von zwei Minuten gedreht! Mit diesem Ergebnis geht es dann auch in die Kabinen. Hier mahnt Medvedev seine Spieler an, daß sie nicht in Selbstzufriedenheit versinken mögen. Die meisten Spieler nehmen sich dies anscheinend zu Herzen, aber eine gute Handvoll, darunter auch Polom, scheinen angespannter in die zweite Hälfte zu gehen. Und als der Trainer sich auch noch Polom herausgreift und ihm klar macht, was er von dessen erster Hälfte hält, bricht dieser fast in Tränen aus...
In der zweiten Hälfte passiert in der ersten Viertelstunde bis auf einen guten Freistoß der Meißner nichts; dann wechseln beide Trainer. Bei Zittau muß der heute unterirdisch spielende Müller den Platz verlassen, genau wie Abstein. Polom darf sich noch etwas beweisen. Für Müller spielt nun Becker als Schattenstürmer, auf links kommt Schwab zu seinem Debüt. 69. Minute - Heim-Kapitän Walther-Weißhaupt wird nach einem Konter mustergültig bedient, kann alle seine Verfolger abschütteln und ist nun im Eins gegen Eins mit dem gegnerischen Goalie. Er schaut kurz auf, schießt - und Freund hält! Er lenkt den Ball Richtung Seitenauslinie und hält die Führung somit fest! Teufelskerl! Knapp fünf Minuten später, auf der anderen Seite: direkter Freistoß an der Strafraumkante. Spezialist Lenk läuft an, aber schießt den Ball dieses Mal knapp über das Torgebälk. Und wieder kurz darauf, die Zittauer lassen den Ball rotieren... Polom schießt dann plötzlich nach vorn, will Engel erreichen. Ein Meißner kommt dazwischen und bolzt den Ball zurück. Dehmelt kommt ran, dribbelt kurz und flankt dann den Ball nach links. Dort holt Schwab alles raus und kriegt den Ball noch knapp vor dem Seitenaus. Flanke nach innen zu Engel, der aufgerückt aber auch leider total in Bedrängnis ist. Irgendwie kommt der Jungstürmer doch an den Ball und spielt ihn mit der Hacke zurück - dort kommt Dehmelt angesprintet, nimmt die Kugel volley und knallt sie unhaltbar in's Tor! 3:1! 76. Minute, wieder Freistoß an der Strafraumkante. Wieder, natürlich, ein Fall für Lenk. Dieses Mal landet sein Ball direkt in der Mauer, von dort springt er Richtung Toraus... und kullert und kullert und kullert, bis er die Linie überquert, da sich kein Spieler um ihm kümmert. Kurioser kann man wohl kaum eine Ecke zugesprochen bekommen. Die folgende Ecke führt ebenfalls Lenk aus, der Ball landet auf Schwabs Kopf, doch dessen schwacher Kopfball wird abgewehrt. So bleibt es beim 3:1.



11. September 2018. Am Abend tritt die DDR zu ihrem zweiten Länderspiel an, Gast ist dieses Mal Bolivien. In der RB-Arena finden sich gut 35.000 Fans ein und sehen erneut einen Heimsieg: Kutschke trifft schon nach fünf Minuten, Seguin nach gut einer Stunde. Den zwischenzeitlichen Anschlußtreffer durch Moreno kann Ebert direkt darauf egalisieren. Somit steht am Ende ein ungefährdeter 3:1 Erfolg zu Buche und die "neue" DDR ist nach wie vor unbesiegt. Der nächste Gegner am 10. Oktober wird der Iran sein, bevor im November das Länderspieljahr mit Partien gegen Bosnien&Herzegovina und Katar abgeschlossen wird.
« Letzte Änderung: 15.Februar 2019, 21:29:54 von Akumaru »
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Akumaru

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #18 am: 16.Februar 2019, 13:53:54 »

16. September 2018. Es steht wieder ein Ligaspiel an. Zu Gast ist der Tabellenzehnte Dresdner SC, Medvedev rotiert Hahn in die Innenverteidigung, ansonsten darf die gleiche Elf beginnen, die bereits in Meißen spielte. Und wieder fällt ein frühes Tor: In der 7. Minute entscheidet der Schiedsrichter auf indirekten Freistoß, natürlich tritt Lenk an. Er flankt den Ball Richtung Strafraum, wo er vom gegnerischen Verteidiger Bichler per Kopfball abgefangen wird. Doch dessen Abwehr landet bei Polom, welcher direkt weiter zu Fischer gibt - welcher seinen Schädel nur noch hinhalten muß und somit das 1:0 erzielt. Kurz darauf kommt auch der DSC zu einer nennenswerten Chance, der direkte Freistoß von Schröder geht aber knapp am Gehäuse vorbei. Beide Teams sind auch im Verlauf der ersten Halbzeit nur über Standardsituationen gefährlich, so daß Medvedev die ersten Momente der Teamansprache nur schweigt und ins Leere schaut. Der eine oder andere Spieler (vor allem Polom) rutscht schon nervös auf seinem Platz herum, bis der Trainer dann doch spricht: "Jungs, erste Hälfte war okay. Zweite Hälfte will ich mehr Offensive sehen!" An Lenk, Abstein sowie beide Stürmer, Engel und Müller, gerichtet: "Das war nichts von euch! Da will ich deutlich mehr sehen!"
Doch die Umstellung bringt in der zweiten Hälfte keinen Erfolg: Lenk, Abstein, Müller, Engel - die komplette Offensive also - ist praktisch nicht existent. Und so wechselt Medvedev in der 62. Minute direkt dreifach: Allstaedt, Becker und Schwab kommen, Engel darf nur deshalb weitermachen, weil "nur" drei Wechsel erlaubt sind. 70. Minute: Die Gäste wollen den Ball hinten raus schlagen, doch Fischer antizipiert und spielt den Ball zu Dehmelt. Dieser auf die rechte Außenbahn, an der Baumeister nach vorne sprintet. Er flankt den Ball links in den Strafraum, dort kommt Schwaab an den Ball und zieht direkt ab. Ellmer im Tor der Dresdner kann den Ball mit den Fingerspitzen nur noch an den Innenpfosten lenken - Tor! ... Es läuft bereits die Nachspielzeit, der DSC versucht noch mal einen verzweifelten Angriff und Förster zieht aus dem Halbfeld ab - doch Freund kann den Ball locker fangen. Nach dem Abpfiff feiern fast 3.000 Zuschauer, denn es bleibt beim 2:0 und der VfB ist nach wie vor ungeschlagen!



17. September 2018. Medvedev sitzt in seinem Büro und sondiert die Scoutberichte - es fehlen immer noch je ein halbwegs tauglicher Mittelfeldspieler und Innenverteidiger. Zum Glück präsentiert sich Baumeister auf der ungewohnten Position als rechter Flügelverteidiger besser als gedacht, so daß hier kein Bedarf besteht. Es klopft an der Tür und herein kommen drei Spieler: Jefferson Eismann, Ferdinand Eichberg und Ralf Füssel. Der Coach sieht kurz auf: "... nun?" Die drei Spieler sind sichtlich nervös, doch Eismann gibt sich dann doch einen Ruck. "Trainer... wir wollen spielen!" Medvedev sieht Jefferson verblüfft an. Keiner der drei hat sich bisher im Training aufgedrängt, also warum kommen sie gerade jetzt? "Spielen? Ihr? Warum sollte ich meine Mannschaft schwächen?" Füssel wird kalkweiß, Eichberg schluckt und Eismann wirkt wie versteinert. "Ihr wollt spielen?! Gern, aber nicht hier! Ihr wißt, wo die Tür ist." Mit einer verächtlichen Handbewegung scheucht er die drei heraus. "Was bilden die sich eigentlich ein?" grummelt er vor sich hin, bevor es sich wieder den Berichten der Scouts zuwendet.



23. September 2018. Der Ligaalltag hat den VfB zurück: Heimspiel gegen FV Eintracht Niesky, welche momentan auf dem 11. Tabellenplatz stehen. Statt Lenk, Müller und Abstein starten heute Allstaedt, Becker sowie Schwaab. In den ersten zwanzig Minuten findet das Spiel vorrangig im Mittelfeld statt, der VfB läßt den Ball gut rotieren. In der 24. Minute kommt Allstaedt an den Ball, sieht den rechts startenden Baumeister und flankt nach außen. Dieser weiß schon genau, wo Engel steht und bedient diesen mustergültig zum längst fälligen 1:0 Führungstreffer per Kopf! In der Halbzeit pusht Medvedev seine Männer noch einmal etwas nach vorn: "Ihr wart nicht übel, aber ihr könnt noch deutlich mehr!" Besonders Engel scheint sich das zu Herzen zu nehmen, so kommt er direkt nach dem Seitenwechsel immer wieder zu guten Chancen. Fischer, Innenverteidiger auf Seiten des VfB, unterbindet in der 53. Minute einen Konter der Gäste und paßt den Ball nach rechts, zu Baumeister, welcher heute ein absolut geniales Spiel abliefert. Dieser blickt kurz nach links, grinst und flankt die Kugel Richtung linkes Strafraumeck - denn Engel schmeißt den Turbo an, bekommt den Ball und macht das 2:0! Wenige Minuten später, Konter von Niesky: Dittmer zimmert die Kugel aufs Tor, doch Freund läßt nach vorn abklatschen! Den Nachschuß dagegen versemmelt Bergjohann kläglich... 62. Minute, Medvedev hat genug von Polom gesehen, welcher trotz eigener unterdurchschnittlicher Leistung wie ein Pfau auf dem Platz herumstolziert, und wechselt ihn gegen Lenk aus. Direkt im Anschluß kommt Niesky wieder zu einem Konter, doch Dittmers Abschluß kann Freund gerade noch so zur Ecke ablenken. Die daraus resultierende Ecke, von Hahn getreten, ergibt kein Tor, denn Hartmanns Kopfball fliegt deutlich über den Kasten. 71. Minute, wieder die Gäste: Steins Einwurf kommt nach vorn, Sisler bekommt den Ball und paßt zu Dittmer, welcher aber unter Bedrängnis dann doch relativ deutlich verzieht. Dann ist es endlich soweit: Schwaab darf nach eher durchschnittlicher Leistung gehen und Romanovski läuft enthusiastisch auf den Platz. Endlich wieder spielen! In der Schlußphase darf noch Müller für Becker rein, aber es bleibt beim 2:0. Spieler des Spiels natürlich Baumeister, welcher immer besser auf der rechten Außenbahn zurecht kommt und durch die Kapitänsbinde noch einmal einen ordentlichen Schub bekommen hat.



26. September 2018. Korkin meldet sich per Mail bei Medvedev. "Sergey, was gibt's?" begrüßt Medvedev seinen Namensvetter. "Brexit -", beginnt Korkin, doch Medvedev läßt ihn nicht aussprechen. "Brexit? Interessiert mich nicht. Melde dich, wenn du etwas interessantes hast. Bis dann."



29. September 2018. Medvedev sitzt mal wieder über der Taktik für das kommende Spiel, als es klopf. Leicht genervt brummt er ein "Ja?!" und Burkert kommt herein. "Boris? Was ist los?" Burkert druckst herum: "Chef... ich heiße Benjamin, das wissen Sie doch... Aber naja, ich bin hier um Ihnen den Spielbericht der Jugendmannschaft zu geben." Damit überreicht er Medvedev ein paar handschriftliche Notizen. "Baierlein hat wieder ein Tor geschossen - und wir haben erneut gewonnen! Vielleicht wollen Sie ja doch mal vorbei schauen, bei einem Spiel?" Kritisch studiert der Trainer den Bericht. "Hm... Seid ihr immer noch im Mittelfeld?" Ein kurzes Lächeln huscht über Burkerts Gesicht, der U19-Coach richtet sich stolz auf. "Nein, wir sind mittlerweile Dritter! Und es sind nur noch zwei Punkte bis zu den Dresdnern, aber die packen wir auch noch!" Medvedev nickt zufrieden und bedeutet Burkert, daß er demnächst ein Spiel besuchen werde, er sich aber nun auf das morgige Ligaspiel konzentrieren müsse. Der Jugendtrainer ist sichtlich glücklich und verläßt das Büro. Sein "Danke, Chef!" hört Medvedev schon gar nicht mehr, da er wieder in seine Taktiken vertieft ist.



30. September 2018. Der VfB muß nach Mittweida, denn heute findet das Ligaspiel im Stadion am Schwanenteich statt. Der Gastgeber ist der SV Germania und dümpelt im Tabellenmittelfeld vor sich hin. Somit sind die Zittauer mal wieder favorisiert. Da Romanovski noch keine Luft für 90 Minuten hat, darf Schwaab wieder beginnen. Becker muß vorerst wieder für Müller weichen, Polom bekommt eine Pause. Lenk wird für ihn starten. Außerdem rotiert Klemm für Thomas in die Innenverteidigung.
Direkt nach Spielstart wird aber klar, daß Mittweida sich was vorgenommen hat: Lenk kassiert eine frühe gelbe Karte, den fälligen Freistoß zirkelt Tigges über die Mauer, Eikemeier kommt an den Ball - und der Underdog führt! Doch der Schiedsrichter entscheidet nicht auf Tor, denn Eikemeier stand - laut Linienrichter - knapp im Abseits. Glück gehabt, denn das war wohl eine Millimeterentscheidung... In der fünften Minute wird Zittau ein Freistoß zugesprochen: Schwaab läuft kurz an, der Ball fliegt an der Mauer vorbei - aber leider auch am Tor. 14. Minute, Klemm führt einen Einwurf weit aus. Baumeister kommt an den Ball, flankt nach links zu Schwaab, welcher direkt abzieht. KLONK! Nur der Außenpfosten, es bleibt beim 0:0. Fünf Minuten später, Ecke durch Lenk. Dehmelt erreicht den Ball im Getümmel, doch sein Abschluß wird von Kraus im Kasten abgewehrt. Den Nachschuß verzieht Allstaedt, weiter 0:0. In der 33. Minute geschieht es dann doch: Andrich paßt den Ball zu Eppler, welcher einfach mal aus dem Rückraum abzieht - und Freund stellt sich leider gar nicht gut an. Somit führt Mittweida jetzt mit 1:0. Gut zehn Minuten später, erneut Andrich und Eppler im Zusammenspiel, welche kaum gestört werden. Eppler nach rechts zu Brack, welcher im Strafraum Tigges sieht - 2:0. Medvedev ist kurz davor, zu explodieren. Alles, was die letzten Spiele gut funktioniert hat, läuft jetzt völlig schief. Zwei Minuten nach dem zweiten Treffer der Hausherren: Einwurf Klemm, auf Müller. Paß zu Allstaedt, welcher kurz dribbelt, bis zum Teilkreis. Und von dort abzieht. Treffer! Nur noch 1:2! 44. Minute, Freistoß Mittweida. Tigges tritt an - der Ball trifft Fischer in der Zittauer Mauer, welcher die Kugel nach links wegköpft. In der Halbzeitansprache reagiert Medvedev bestimmt und greift sich vor allem Fass und Engel heraus, welche heute weit unter ihren Möglichkeiten spielen. Die Mannschaft scheint voll motiviert für die zweite Hälfte zu sein, der Trainer verzichtet vorerst auf einen Wechsel.
Zehn Minuten ist die zweite Hälfte bereits alt, da hat Medvedev genug von Fass und Schwaab gesehen. Klemm spielt nun links, während Thomas für Fass rein kommt. Romanovski kommt für Schwaab. 63. Minute, Lenk stößt von hinten Eikemeier um und sieht folgerichtig die zweite Gelbe Karte. Jetzt muß Medvedev die Taktik umbauen und holt Polom für den schwach spielenden Engel herein. Schlußphase, der Coach läßt mittlerweile offensiver spielen, um zumindest noch einen Punkt mitzunehmen. Der VfB kommt zu einigen guten Chancen, kann aber keine verwerten. In der 87. Minute grätscht Andrich dann von hinten Allstaedt um - glatt rot! Somit geht es in den letzten Minuten nun zehn gegen zehn. 93. Minute, Romanovski leitet einen Angriff ein, Polom spielt zu Baumeister, dieser nach links zum aufgerückten Romanovski, welcher im Eins gegen Eins mit Kraus aber den Kürzeren zieht. Damit bleibt es beim bitteren 1:2 und somit der ersten Pflichtspielniederlage von Medvedev. Entsprechend sauer ist der Trainer dann auch in der Nachbesprechung. Praktisch alle Spieler bekommen ihr Fett weg, einzig Allstaedt mit einer hervorragenden Einzelleistung sowie Klemm werden gelobt. Nichtsdestotrotz bleiben die Zittauer Tabellenführer, aber im nächsten Spiel kommt der Zweite, Hohenstein-Ernstthal, in den Weinaupark.



Dave

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Re: [FM19] Auferstanden aus Ruinen
« Antwort #19 am: 17.Februar 2019, 14:38:05 »

Läuft doch sehr gut bei dir. Weiterhin wünsch ich dir viel Erfolg ^_^
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lehnerbua (09/2015 - 12/2018)
Céline Dion (12/2018 - 11/2019)