MeisterTrainerForum

Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: [FM 19 Touch] Marching on together: Leeds United  (Gelesen 1998 mal)

Texas Alaska

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: [FM 19 Touch] Marching on together: Leeds United
« Antwort #40 am: 11.Oktober 2019, 14:40:25 »






League Cup 2020/2021 - Triumph in Southampton

Der League Cup ist für mich ja eher so etwas wie ein notwendiges Übel: Bei weitem nicht so prestigeträchtig wie der FA Cup, Geld gibt es auch nicht so viel zu verdienen und meistens bekommt man auch doofe Gegner. Immerhin winkt am Ende, bei Titelgewinn, die Europa-League. Für einen Club wie Leeds United ist das zum aktuellen Zeitpunkt aber kein Anreiz - die Chance ins Finale vorzustoßen ist quasi schon nicht vorhanden, ein Titelgewinn utopisch.

In der ersten Runde gegen Drittligist Burton Albion lasse ich dementsprechend einmal komplett durchrotieren. Interessanterweise ist es aber trotzdem keine B-Elf die ich aufs Feld schicke. Mit Spielern wie Ezqeuiel Schelotto, Liam Cooper, Barry Douglas, Adam Forshaw, Chris Maguire oder Patrick Bamford habe ich in dieser Saison eine ganze Reihe von Stammkräfte der vergangenen Saison, die durch die Konkurrenz der Neuzugänge in den ersten Spielen auf der Bank Platz nehmen mussten. Sie kommen nun zum Zug. Meine B-Elf ist also in wesentlichen Zügen meine A-Elf der Vorsaison. Entsprechend souverän treten wir auch in Burton auf, schießen zügig zwei Tore, verwalten danach routiniert das Spiel und ziehen souverän und unaufgeregt mit einem 2:0 in die nächste Runde ein.

Dort wartet dann natürlich prompt ein Premier-League Club auf uns. Kein ganz großer Name, sondern eher ein Team aus den hinteren Reihen. Der FC Southhampton ist ein ganz ungemütliches Los, sie sind sensationell in die neue Saison gestartet und stehen nach 5 Spieltagen aktuell auf dem 4. Rang. Umso überraschender ist es, dass wir bereits direkt nach Anstoß in Führung gehen. Nach einem wunderschönen langen und hohen Balls von Lewis Baker über die gegnerischen Abwehrreihen hinweg läuft Oliver McBurnie mit dem Ball am Fuß in den gegnerischen Strafraum, wird dort von zwei Verteidigern in die Zange genommen, lässt sich davon aber nicht beeindrucken und kommt zum Schuss, Treffer, 1:0. Wohlgemerkt, er war alleine im Strafraum und wurde dabei von zwei Premier-League-Verteidigern bedrängt. Ein Wahnsinnstor. Dafür haben wir ihn geholt…

Eine viertel Stunde später setzt McBurnie dann noch einen drauf. Nach einem schlechten Rückpass stibitzt er dem Gegner den Ball und läuft plötzlich alleine aufs Tor zu. 2:0. Was für ein Blitzstart.

Als dann kurz nach Beginn der zweiten Hälfte Barry Douglas sogar noch das 3:0 erzielt, reibe ich mir endgültig verwundert die Augen: Was zum Teufel ist denn hier los? Wir halten diese Führung auch richtig lange. Je näher das Spielende rückt, umso mehr macht sich dann aber doch der Unterschied zwischen Premier League und Championship bemerkbar: Southhampton steckt einfach nicht auf. Und als sie dann in der 81. Minute schließlich das 1:3 erzielen, stehen wir plötzlich mächtig unter Druck. Plötzlich fliegen uns regelrecht die Bälle um die Ohren und es kommt wie es kommen muss, in der 88. Spielminute fällt das zweite Tor und es steht damit nur noch 3:2 für uns. Die letzten Minuten sind daher eine echte Zitterpartie. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten verordne ich strenge Defensive und Zeitspiel. Wir wollen das hier ins Ziel retten und absolut kein Risiko mehr eingehen. Als der Schiedsrichter nach 5 ewig langen Minuten Nachspielzeit dann endlich abpfeift, fällt mir ein Stein vom Herzen. Wir haben mit 3:2 gewonnen! Gegen die aktuelle Nr. 4 der Premier League. Unglaublich.

Leider ist uns die Losfee nicht gewogen und wir ziehen für die dritte Runde des League-Cups einen schier übermächtigen Gegner: Pep Guardiolas Manchester City - und das auch noch auswärts. Wir haben also nichts zu verlieren und genauso treten wir auch auf. Wir verstecken uns nicht uns wollen von Anfang an mitspielen, ManCity schickt eine bessere B-Elf aufs Feld und die kann mit uns erstmal irgendwie nix anfangen. Die erste Hälfte ist relativ statisch, wir versuchen vors Tor zu kommen und mitzuspielen, aber ManCity weiß das gut zu verhindern. Gleichzeitig kommt aber auch nicht viel vom Guardiola-Team, was die Offensive betrifft. Erst in Halbzwei Zwei schaltet unser Gegner plötzlich einen Gang hoch und wir bekommen plötzlich richtig Probleme. Wie durch ein Wunder können wir aber bis zum Abpfiff das 0:0 halten. Nach den Regeln des League Cup geht es nun sofort ins Elfmeterschießen. Und auch dort halten wir mit. Bis zum 5:5 und dem Elfmeter von Jacob Murphy. Murphy, der bislang alles andere als glücklich im Dress von Leeds United agiert hat, versagt vom Punkt. ManCity verwandelt im Gegenzug und wir sind raus aus dem League Cup.

Wir scheiden also nach drei Runden aus dem League Cup aus und erfüllen damit gerade eben so unsere Saisonerwartung, was diesen Wettbewerb betrifft. Wie gesagt, mir ist dieser Pokal nicht besonders wichtig, aber nach dem tollen Spiel gegen Southhampton und nachdem wir gegen ManCity immerhin bis ins Elfmeterschießen gekommen sind, zwickt das Ausscheiden aber natürlich trotzdem ein bisschen.

Aufgemuntert werde ich aber durch folgende Meldung in den Medien:



Wie ich schon beim letzten Mal schrieb: In der Liga ist Leeds momentan das Maß aller Dinge und das liegt - natürlich - auch an den hervorragenden Einzelleistungen meiner Jungs. Dass Tyler Roberts aber diese Auszeichnung abräumt ist natürlich auch für ihn persönlich was besonderes. Wer ihn in dieser Saison auf dem Feld beobachtet stellt einen deutlichen Unterschied zur Vorsaison fest: Er fällt schlicht und einfach auf, und das sehr deutlich. Sobald er am Ball ist, kommt die andere Mannschaft ins Schwimmen, er lässt immer wieder gleich mehrere Gegenspieler einfach stehen und macht wunderschöne Dinge mit dem Ball. Zum einen liegt das sicher daran, dass er jetzt auf dem linken Flügel zum Einsatz kommt und sich dort offenbar wohler fühlt als alleine in der Spitze (auch wenn das nicht unbedingt seinen Fähigkeiten entspricht...) zum anderen aber sicher auch einfach daran, dass er seit letzter Saison einfach nochmal einen Sprung gemacht hat. Wenn er jetzt noch etwas mehr Konstanz in seine Leistung bringt, werden wir noch viel Freude mit ihm haben.

Das gilt übrigens auch für unseren Neuzugang Gideon Jung, der auf Rang 2 der Bestenliste steht. Er hat sich als sensationell guter Griff entpuppt, räumt hinten souverän alles ab und taucht immer wieder gefährlich im gegnerischen Strafraum auf. Eine echte Kante, der Junge.

Überrascht bin ich, dass Ollie McBurnie nicht in der Liste auftaucht. Er hat ein paar richtig gute Spiele gemacht, kam aber andererseits rotationsbedingt auch noch nicht ganz so oft zum Einsatz - vielleicht liegt es einfach daran. Ist auch egal, bei Leeds ist alles bestens. Gerade.





« Letzte Änderung: 11.Oktober 2019, 14:44:44 von Texas Alaska »
Gespeichert

Stefan von Undzu

  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
Re: [FM 19 Touch] Marching on together: Leeds United
« Antwort #41 am: 11.Oktober 2019, 14:57:41 »

Recht viel besser hätte es wohl kaum laufen können, oder?
Gespeichert
66 Deutscher Meister
82 abgebrannt

sechzger.de

Akumaru

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: [FM 19 Touch] Marching on together: Leeds United
« Antwort #42 am: 11.Oktober 2019, 15:42:57 »

Sieht bisher sehr gut aus. Das Aus gegen ManCity kam sicher nicht überraschend, aber das Zustandekommen dessen wurmt verständlicherweise. :/

Texas Alaska

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: [FM 19 Touch] Marching on together: Leeds United
« Antwort #43 am: 14.Oktober 2019, 11:23:07 »

Ja, das sieht sehr sehr gut aus und hätte nicht besser laufen können.... 8)

Bin ehrlich gesagt selbst ziemlich überrascht davon und frag mich schon woran das denn nun eigentlich liegt? Die Mannschaft ist auf dem Papier eigentlich nicht unbedingt besser als vergangene Saison. Klar haben wir neue Leute geholt die alle was können, aber wir haben auch mit Phillips unseren eigentlich wervollsten Spieler verloren und ganz nebenbei mit Pinnock auch noch einen Stamminnenverteidiger abgegeben. Und auch taktisch mache ich nicht allzuviel anders, außer dass ich mittlerweile kaum noch auf die Tips meines Co achte und einfach meinen Stiefel durchziehe.

So richtig kann ich auch den FM noch immer nicht entschätzen. Beim EA-Sports-Manager wurde ja oft das berühmte "Momentum" im Saisonverlauf sehr stark bewertet und wenn man die Vorbereitung und die ersten zwei bis drei Saisonspiele gewonnen hatte, war der Aufstieg oft schon mehr oder weniger geritzt (überspitzt gesagt) ... Hoffe nicht, dass das hier auch so ist?
« Letzte Änderung: 14.Oktober 2019, 16:31:36 von Texas Alaska »
Gespeichert

Texas Alaska

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: [FM 19 Touch] Marching on together: Leeds United
« Antwort #44 am: 29.Oktober 2019, 16:49:35 »





Championsship 2020/2021 - It's a long way to success

Die ersten zehn Spieltage hätten also nicht besser laufen können. 9 Siege, ein Unentschieden und das durchaus gegen einige hochkarätige Gegner. Ein Saisonstart wie aus dem Bilderbuch. Und ein Saisonstart, der bei einem Club wie Leeds United natürlich sofort große Hoffnungen weckt. Darauf, dass es dieses Jahr vielleicht soweit sein könnte und das große Ziel endlich erreicht wird: Die Rückkehr in die Premier League.

Vor den Erfolg haben die Götter aber ja bekanntlich den Schweiß gesetzt, bzw. in der Championsship: Eine unvorstellbare lange Saison mit sage und schreibe 46 Punktspielen. Noch ganze 36 Partien bleiben also bis zum Saisonabschluss und wer am Ende aufsteigen will, muss deutlich mehr leisten, als nur einen gelungenen Saisonauftakt. Ausdauer, Konstanz und ein kleines bisschen Glück - das dürften die entscheidenden Faktoren sein.

Es geht also nun darum, den guten Eindruck der ersten Spiele zu verfestigen und auch gegen Gegner zu punkten, die gegen uns zunehmend defensiver agieren. In den folgenden Wochen gelingt uns das ganz gut, auch wenn wir zunehmend spüren, wie schwer es ist dieses hohe Niveau dauerhaft zu halten.





Gleich im nächsten Spiel gegen Hull City erwartet uns ein echter Nervenkrimi. Schon nach 8 Minuten gehen wir dank Kopfballtor von Tyler Roberts in Führung. Danach zeigen wir noch zwei bis drei wirklich sensationelle Spielzüge, bringen den Ball aber kein zweites Mal im Tor unter. Dafür trifft Hull dann nach einem Freistoß und wir gehen mit einem Unentschieden in die Pause - und ohne Ideguchi. Der sieht kurz vor dem Pausenpfiff nämlich glatt rot. Nicht unberechtigt, er hat einen Gegner relativ unnötig an der Mittellinie umgesenst. In Halbzeit Zwei passe ich dann meine Taktik an, kann aber schon kurz nach Wiederanpfiff alles über den Haufen werfen. Zum Glück allerdings, denn auch Hull ist plötzlich nur noch zu zehnt. Dank einer Unbeherrschtheit von Henriksen, der Gelb-Rot sieht. Kurz darauf bringt uns McBurnie dann in Führung - und die verteidigen wir mit Zähnen und Klauen. Bis zur letzten Sekunde ist es eine völlig offene Partie, die wir aber für uns entscheiden. Wir sind weiter ungeschlagen in der Liga.

Und das soll auch sowohl gegen Swansea City so bleiben - die wir völlig souverän mit 3:0 nicht nur besiegen, sondern in jeglicher Hinsicht dominieren - als auch gegen den darauffolgenden Gegner, den Fulham FC. Seines Zeichens immerhin langjähriger Premier-League-Teilnehmer, bzw. Absteiger der Vorsaison und damit auch ein Topfavorit auf den Aufstieg. Und wie schon gegen Aston Villa ist es ein wahnsinnig intensives und brutal enges Spiel. Gegen die allermeisten Gegner in der Championship waren wir in dieser Saison das klar bestimmende Team. Nicht so gegen Fulham. Der Kader ist gespickt mit hochklassigen, schnellen und zweikampfstarken Spielern auf Erstliganiveau. Und das merkt man. Fulham hat gegen uns deutlich mehr Spielanteile und je länger das Spiel dauert umso mehr bestimmen sie das Geschehen auf dem Platz. Wir mühen uns nach Kräften, sind aber voll und ganz damit beschäftigt den Laden hinten dicht zu halten. In der 76. Minute überschlagen sich dann plötzlich die Dinge. Ideguchi grätscht in einen Gegenspieler und sieht erneut glatt rot. Zu hart findet mein Co und auch die Presse wird das nach dem Spiel so sehen. Es hilft nix, wir sind schon wieder nur noch zu zehnt, gegen einen ohnehin schon fast übermächtigen Gegner. Doch statt nun auf volle Defensive zu setzen, ändere ich erstmal taktisch nix, aus drei zentralen Mittelfeldspielern werden nun zwei, sie müssen jetzt halt noch mehr arbeiten. Drei Minuten später kommen wir dann zu einem Konter. McBurnie spielt lang auf Roberts, der zieht schräg zum Tor, hält drauf - und trifft! Wahnsinn. Wir führen. Unglaublich. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, um auf meinen Co zu hören. Da ich mein Wechselkontingent bereits ausgeschöpft habe, muss McBurnie nun ausnahmsweise einen zentralen Mittelfeldspieler mimen und wir wechseln in die totale Defensive. Ab sofort spielt sich alles eigentlich nur noch in und um unseren Strafraum ab und Fulham packt die Brechstange aus. Es ist zum-an-den-Nägel-kauen spannend. Doch am Ende pfeift der Schiri, es steht 1:0 für uns und wir gewinnen dieses Spiel ein bisschen glücklich aber auch  dank einer großen Willensleistung und Kampfbereitschaft bis zum Schluss. Mentalitätssieg könnte man sagen. Und das von meiner Mannschaft, die in der Vorsaison zwar durchaus einige Stärken zeigte, Sieger-Mentalität gehörte aber definitiv nicht dazu. Ich kann mich nur immer wieder wiederholen: Irgendwas ist passiert im Sommer…

In der darauffolgenden Partie gegen Birmingham City halten wir uns dann an das sprichwörtliche gute Pferd, das bekanntlich nur so hoch springt, wie es muss - schießen ein Tor und verwalten danach routiniert das Spiel bis zum Schlusspfiff.

14 Spiele ohne Niederlage, dabei 13 Siege - eine sensationelle Serie. Gegen Huddersfield Town geht sie zu Ende. Wir verlieren das erste Mal in dieser Saison. Die Niederlage ist besonders bitter, da wir zum einen ein Heimspiel verlieren, vor allem aber weil wir gegen einen unserer ärgsten Lokalrivalen den Kürzeren ziehen. Der Spielverlauf erinnert ein bisschen an letzte Saison. Wir sind in der ersten Hälfte die spielbestimmende Mannschaft, machen aber kein Tor. Kurz nach Wiederanpfiff geht Huddersfield dann nach einer Ecke in Führung und wir brechen ziemlich ein. Huddersfield drückt, macht kurz vor Schluss das zweite Tor und wir können nur dank eines Elfmeters in der Nachspielzeit den Anschluss erzielen. Insgesamt keine ganz unverdiente Niederlage, auch wenn es eine knappe Angelegenheit war, wir haben zweimal Aluminium getroffen. Trotzdem: Ärgerlich, ärgerlich, ärgerlich. Aber jede Serie geht nun einmal zu Ende.

Danach geht es gegegen meinen alten Verein, Bradford City. Ziemlich genau ein Jahr nach meinem Wechsel nach Leeds muss ich also nun mit meiner neuen Mannschaft zu meiner alten Wirkungsstätte. Bradford und Leeds sind schon letztes Jahr etwa zu dieser Zeit gegeneinander an der Valley Parade angetreten, damals saß ich jedoch auf der Bank der Heimmannschaft, dieses Mal bin ich Gast. Das Spiel in der vergangenen Saison endete Unentschieden und das Ergebnis war sehr glücklich für Leeds. Das soll dieses Mal auf alle Fälle anders sein. Die Ausgangssituation jedenfalls ist komplett anders als vergangene Saison, als Bradford überraschend in der Tabelle vor Leeds United stand, das sich damals sogar im Abstiegskampf befand. Dieses Jahr ist es umgekehrt: Leeds United führt deutlich die Tabelle an, Bradford steht ganz hinten. Und erwartungsgemäß geht Leeds auch schon nach 9 Minuten durch einen Schlenzer von Josh Cullen in Führung. Die gesamte erste Halbzeit gibt Bradford keinen einzigen Schuss ab, wir deren 18 sowie 6 Schüsse aufs Tor. Wir dominieren also die Heimmannschaft und alle warten auf das zweite Tor. Das fällt in Halbzeit Zwei allerdings dann völlig überraschend auf unserer Seite. Mein Kapitän Liam Cooper schlampt bei seiner Rückgabe zu unserem Keeper, Shaun McCartan ist da, schnappt sich den Ball und muss nur noch einnetzen. Ausgleich. Und plötzlich wird was eben noch so leicht schien, sehr sehr zäh. Wir mühen uns nach Kräften, können aber keine Gefahr mehr entwickeln. Erst 10 Minuten vor Schluss erlöst uns dann Alioski mit einem Volleyschuss vom langen Pfosten und wir gewinnen das Spiel mit 2:1. Knapp, man könnte auch sagen etwas glücklich.

Im darauf folgenden Heimspiel gegen Erzrivale Millwall FC sehe ich dann das, was ich im FM irgendwie ziemlich häufig beobachte. Wir dominieren, sind klar besser, haben eine Flut an Chancen aber leider, leider…irgendwie will der Ball nicht rein. Der Gegner ist eigentlich chancenlos, hat dann aber irgendwann doch die eine Möglichkeit - und verwandelt sie natürlich prompt. Um es in Zahlen auszudrücken: Leeds mit 32 Schüssen, 14 aufs Tor, dabei 1 Treffer. Millwall  hingegen nur 2 Schüsse, 1 aufs Tor, 1 Treffer. Wir haben 68% Ballbesitz. Tyler Roberts trifft drei Mal (!) Aluminium, Tom Pearce ein Mal. Sowas kann vorkommen klar, ich finde aber es kommt bei der Match-Engine des FM ein bisschen arg häufig vor. Naja.

Im nächsten Spiel gegegn Preston North End ist es zum Glück dann wieder anders. Beide Mannschaften haben kaum Torchancen, wir können aus den wenigen vorhandenen Möglichkeiten aber immerhin zwei Tore machen. Dies vor allem dank eines sensationellen Barry Douglas, der gleich zweimal perfekt auflegt.





Nach 18 Spieltagen sieht es also immer noch sehr sehr gut aus. Wir konnten die guten Ergebnisse der Frühphase bestätigen und stehen nach wie vor ganz oben, mit mittlerweile stolzen 12 Punkten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Reading FC - übrigens ebenfalls eine Überraschung. Auf den Play-Off-Plätzen stehen mit West Brom, Fulham und Huddersfield drei Mannschaften die man durchaus dort erwarten konnte, mit Ipswich aber auch ein Team, das vor der Saison zu den Abstiegskandidaten zählte. Sowohl auf den Play-Off-Rängen als auch dahinter ist das Feld ziemlich dicht beieinander - wie eigentlich immer in der Championship. Ein bisschen traurig ist es für mich zu sehen, wie Bradford ums Überleben kämpft. Ich drücke meinem alten Club natürlich die Daumen - solange es nicht gegen uns geht jedenfalls.

Kommende Woche wartet übrigens Derby County auf uns. Nicht nur ein Traditionsverein, sondern zugleich auch einer der Rivalen von Leeds United, wenn auch die Rivalität auf Seiten von Derby etwas intensiver gepflegt wird. In Leeds richtet sich die kollektive Ablehnung ja eher in Richtung Manchester United und Chelsea FC - nur sind die aktuell einfach in einer anderen Welt unterwegs. Aber wer weiß? Wenn es so weitergeht, können wir diese beiden Teams bald schon zu einem Pflichtspiel an der Elland Road begrüßen...

« Letzte Änderung: 29.Oktober 2019, 17:04:56 von Texas Alaska »
Gespeichert

Texas Alaska

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: [FM 19 Touch] Marching on together: Leeds United
« Antwort #45 am: 18.November 2019, 13:11:12 »





Championship 2020/2021 - Die alte Seuche ist zurück

Nach der Flut kommt Ebbe und nach jedem noch so strahlend schönen Sommertag kommt irgendwann unweigerlich die Dämmerung und dann die Dunkelkeit der Nacht. Und genauso kommt nach jeder Erfolgsserie irgendwann der Punkt, an dem sie reißt. An genau diesem Punkt sind wir nun. Nach einem sensationellen Start und nachdem Leeds große Teile der Hinrunde dominiert hat, bekommen wir auf den letzten Metern zum Jahreswechsel plötzlich Probleme. Auf einmal ist es wieder so, wie es in der vergangenen Saison allzu oft war: Wir sind eigentlich ganz gut, aber irgendwie fehlt immer das letzte Bisschen und wir lassen permanent Punkte liegen.




Los geht es damit in der Partie bei unserem alten Rivalen Derby County. Die beiden Clubs eint eine jahrzehntealte, innige Feindschaft - und auch in der jüngsten Auflage dieser Begegnung geht es von Anfang an intensiv zur Sache. Derby hat die vergangene Saison ziemlich überraschend in der Drittklassigkeit verbracht und ist nun nach der Rückkehr in die Championsship extrem engagiert, auch weil man ja irgendwann ebenfalls wieder in die Premier League möchte. Derzeit trennen sie nur wenige Punkte von den Play Offs und das ist natürlich zusätzliche Motviation. Als der Schiedsrichter zur Halbzeit pfeift, können wir von Glück reden, dass es nach wie vor nur 0:0 steht. Derby war klar besser und hat einige Großchancen liegen gelassen. In Halbzeit Zwei wendet sich das Blatt. Nun sind wir am Drücker und schnüren Derby nahezu im Strafraum ein. Doch auch wir schaffen es nicht, den Ball im Netz unterzubringen. Die Partie endet 0:0 - im Großen und Ganzen verdient, für uns aber dennoch unbefriedigend. Wir wollten hier natürlich gewinnen.

Auch gegen Ipswich Town ist es dann erneut ein sehr enges Spiel. Wir bekommen schnell zu spüren, warum diese Mannschaft so weit oben in der Tabelle steht. Das Team, das in der vergangenen Saison nur knapp dem Abstieg entkommen ist, hat den Underdog-Fussball in dieser Saison nahezu perfektioniert. Sie agieren wie eine Einheit, spielen sehr sehr körperbetont, laufen bis zum Umfallen, machen defensiv keine Fehler und nutzen ihre wenigen Chancen höchst effizient. Nachdem wir mit 0:1 in Rückstand geraten, sieht es lange so aus, als würde Ipswich hier als Sieger vom Platz gehen. In der Nachspielzeit hat dann aber zum Glück Tyler Roberts einen seiner Glanzmomente. Er wuselt auf dem linken Flügel mit dem Ball Richtung Tor, verlädt Verteidigung und Torwart - Ausgleich, Abpfiff. Ein gewonnener Punkt.

Gegen den Tabellenletzten Portsmouth FC tun wir uns dann sogar richtig schwer, gehen aber dennoch durch Cullen in Führung, nur um prompt den Ausgleich zu kassieren. Nach einem gegnerischen Eckball pennt die Innenverteidigung. Kopfball, Tor. In Halbzeit Zwei gehen wir erneut und verdient in Führung. So ein Spiel sollte man dann eigentlich auch gewinnen. Hätten wir auch. Hätte nicht Liam Cooper kurz vor Schluss einen gegnerischen Spieler völlig unnötig beim Spielaufbau angeschossen. Von ihm prallt der Ball ab und kullert ins Tor. Wir holen also auch gegen die absolut Losertruppe der Saison nur einen kläglichen Punkt. Ganz einfach, weil wir zu dämlich sind, dieses Spiel zu gewinnen, das uns auf dem Silbertablett präsentiert wurde. Drei Punkte aus drei Spielen und bei mir werden deutliche Erinnerungen an die Vorsaison wach.

Nach den drei zum Teil ziemlich unnötigen Unentschieden liegen wir auch gegen Middlesbrough FC früh mit 0:1 zurück, drehen die Partie aber und gewinnen am Ende dank einer grandiosen Offensivleistung völlig verdient mit 4:1. Vor allem Tyler Roberts und Barry Douglas bieten ein Spektakel. Aber auch Ollie McBurnie und Ezgjan Alioski zeigen beide eine Superleistung. Die Fans sehen vor allem in Halbzeit Zwei wunderschönen, schnellen Angriffsfussball und einen beinah chancenlosen Gegner. Nach der Durstsrecke der letzten drei Partien ist das natürlich Balsam auf die Seele. Sowohl meine, als auch jene der Fans und der Mannschaft.

Die Freude über den überzeugenden Sieg währt nicht lange. Gegen Brentford FC kassieren wir in der ersten halben Stunde gleich drei Gegentreffer. Alle drei sind nahezu identisch. Dreimal kommt Brentford mit Schwung über den linken Flügel, mein Rechtsverteidiger Byrne pennt, so das der Gegner das Spiel problemlos auf den anderen Flügel verlagern kann. Drei Mal kann Brentford ungestört auf dem rechten Flügel vor unser Tor stürmen, drei Mal sehen sowohl mein Linkverteidiger als auch meine Innenverteidiger nicht gut aus, drei Mal muss unser Keeper hinter sich greifen. In der Halbzeitpause wechsele ich doppelt in der Verteidigung, mit Erfolg. In der zweiten Hälfte ist unsere Defensive deutlich stabiler und kurz nach Wiederanpfiff kommen wir mit dem Anschlusstreffer zumindest noch mal etwas heran. Brentford macht es aber clever, verteidigt effektiv und unterbindet unser Offensivspiel gekonnt. Wir fahren mit einer ziemlich vernichtenden Niederlage nach Hause. Es ist der absolute Tiefpunkt der Hinrunde, die mit diesem Spiel auch zu Ende geht.

Es ist also Halbzeit in der Championsship-Saison 2020/2021 und wir stehen trotz der jüngsten Durstrecke immer noch ganz oben, auch wenn der Vorsprung zuletzt etwas geschrumpft ist. Zum Glück haben unsere beiden ärgsten Verfolger WestBrom und Huddersfield ihre letzten beiden Partien ebenfalls verloren, so dass wir immer noch sehr komfortable 9 bzw. 11 Punkte Vorsprung auf den zweiten und dritten Rang haben.




Das Feld ist zum Ende der Hinrunde nachwievor ziemlich ausgeglichen. Bis weit ins untere Tabellenmittelfeld können sich eigentlich alle Mannschaften noch Chancen auf zumindest eine Play-Off-Platzierung ausrechnen. Typisch Championship eben. Ein bisschen traurig macht mich der Blick auf meinen Ex-Club Bradford City. Für die Bantams wird es nächste Saison wohl wieder in der League One weitergehen.


« Letzte Änderung: 18.November 2019, 13:16:10 von Texas Alaska »
Gespeichert

Texas Alaska

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: [FM 19 Touch] Marching on together: Leeds United
« Antwort #46 am: 10.Dezember 2019, 16:33:22 »





Championship 2020/2021 - Jahreswechsel an der Elland Road

Die Niederlage gegen Brentford markiert einen vorläufigen Tiefpunkt, in den Wochen darauf geht es dann langsam wieder bergauf. Zunächst kehren wir aber erst zu unserem alten Muster zurück, lassen unnötig Punkte liegen und reihen Unentschieden an Unentschieden. Erst eine taktische Neuorientierung bringt dann die Wende. Und Ende Januar stellt die Presse schließlich nüchtern fest: Leeds ist seit 7 Spielen ungeschlagen. Yay!




Gehen wir die Spiele der Reihe nach durch. Kurz vor Weihnachten treten wir zunächst beim Lokalrivalen Sheffield Wednesday an. Uns steckt die Niederlage in Brentford noch deutlich in den Knochen und so sehen die Zuschauer eine zähe Partie ohne echte Höhepunkte. Erst mit einer roten Karte für Sheffield zu Beginn der zweiten Hälfte kommt etwas Leben ins Spiel. In Überzahl wirken meine Jungs plötzlich mutiger und bestimmter. Die letzte halbe Stunde versuchen wir mit aller Macht den Führungstreffer zu erzielen - bleiben aber leider erfolglos und beenden das Spiel mit einem Unentschieden.

Genauso wie auch beim anschließenden Heimspiel gegen West Bromwich Albion. Die Partie am sogenannten Boxing Day ist das absolute Topspiel der Liga: Erster gegen Zweiter. Und zunächst sieht alles sehr gut für uns aus. Wir gehen nach nicht einmal 10 Minuten durch einen Supertreffer von Cullen in Führung und obwohl WestBrom danach massiv drückt, retten wir das 1:0 in die Pause. In Halbzeit zwei sind dann wir die bessere Mannschaft und hätten das 2:0 verdient gehabt. Alioski trifft sogar stand aber leider zuvor im Abseits. So bleibt es bis kurz vor Schluss beim 1:0. Und dreimal dürft ihr raten was zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit passiert? Genau, WestBrom gleicht aus. Eine bittere Punkteteilung für uns. Das Ding hätten wir nach Hause schaukeln müssen.

Genauso wie die anschließende Partie gegen Norwich City. Wir sind besser, wir führen, aber wir machen mal wieder einen Fehler zu viel und der Gegner gleicht aus. Drei Mal in Folge hätten wir nun also gewinnen müssen, drei Mal in Folge lassen wir zwei Punkte liegen. Und wieder einmal meine ich, ein Muster zu erkennen. Wir sind vorne wie hinten zu nachlässig. Ich spiele ja noch nicht so lange den FM, aber ich meine bereits zu wissen, was zu tun ist. Eine simple Änderung der Taktik reicht meiner Erfahrung nach aus, um wieder in die Spur zu kommen. Und so stelle ich für die anstehende Partie von aggressivem Gegenpressing auf Ballbesitzfussball um, ehrlich gesagt ohne allzugroßen Hintergedanken, sondern einfach weil mir aufgefallen war, dass wir zuletzt zu oft in eher unguten Situationen Zweikämpfe verloren und anschließend blöde Tore kassiert hatten. Ich hatte die vage Hoffnung, dass das nun besser werden könnte. Und was soll ich sagen, es hat funktioniert. 

Gegen den Sunderland AFC ist das allerdings auch Pflicht, immerhin spielen wir dabei nicht nur gegen ein Kellerkind der Liga, das in dieser Saison kaum ein Bein auf den Boden gebracht hat und das auch noch zuhause an der Elland Road. Die Erwartungen unserer Fans werden nicht enttäuscht. Wir gehen früh in Führung, erhöhen kurz darauf und trotz einem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer erhöhen wir noch vor der Pause auf 3:1. In Halbzeit zwei passiert dann nicht mehr viel, wir verwalten das Spiel und der Halbzeitstand ist der Endstand. Endlich wieder ein Sieg! Zum ersten Mal seit genau einem Monat. Und noch dazu absolut souverän Mir fällt eine Last von den Schultern.

Das anschließende Spiel gegen Bristol City bietet dann das gleiche Bild. Wieder spielen wir Ballbesitzfußball - übrigens mit einer nahezu unveränderten Formation wie schon in den Monaten zuvor, also einem 4-1-2-3 allerdings jetzt mit einem Tiefen Sechser statt wie zuvor einem zentralen Spielmacher auf der Position vor der Innenverteidigung. Und wieder dominieren wir die Partie und machen drei schöne Tore. Im neuen System glänzen übrigens besonders Lewis Baker im Mittelfeld und Tom Pearce als Linksverteidiger. Beide zeigen zwei Mal in Folge absolut herausragende Leistung. Auch mein Neuzugang Jack Harrison akklimatisiert sich sehr schnell und macht schon gegen Bristol ein tolles Spiel.

Nach den beiden deutlichen Siegen gegen Sunderland und Bristol wartet beim Reading FC dann ein Nervenkrimi auf uns. Danke eines tollen Solos von McBurnie gehen wir früh in Führung, schaffen es danach aber nicht unsere Feldüberlegenheit in ein zweites Tor umzumünzen. Als Alioski eine Viertelstunde vor Schluss gelb-rot sieht, wird aus der engen Partie mit Vorteilen für uns plötzlich eine Abwehrschlacht, die wir aber unbeschadet überstehen und mit 3 Punkten nach Hause fahren.

Danach geht es dann nach Nottingham. Und um ehrlich zu sein möchte ich über dieses Spiel lieber den Mantel des Schweigens ausbreiten. Nur soviel: Das 0:0 geht in Ordnung. Dennoch: Nach sieben ungeschlagenen Partien und zuletzt drei Siegen in vier Spielen sind wir wieder back-in-the-game und festigen unsere Spitzenposition in der Tabelle.





Der Vorsprung ist nahezu gleich geblieben, wir führen mit 10 Punkten Abstand auf die Plätze zwei und drei. Huddersfield hat dank einer Serie WestBrom vom direkten Aufstiegsplatz verdrängt, danach zieht sich das Verfolgerfeld so langsam ein bisschen auseinander, aber es sind immer noch sage und schreibe 16 Partien bis zum Saisonende, es kann also noch einiges passieren. Die jüngste Umstellung der Taktik hat für drei Spiele sehr gut funktioniert, zuletzt gegen Nottingham sah es dann sehr statisch aus: Kein Wunder, wenn eine Mannschaft den Ball hat und ruhig abwartet, während der Gegner sicht einmauert. Ich werde das jetzt mal beobachten und wahrscheinlich früher oder später wieder zu unserem eigentlichen Stil zurück kehren, gefällt mir eh viel besser.

Ende Januar schließt übrigens das Transferfenster. Aufmerksame Leser werden weiter oben schon über den Namen Jack Harrison gestolpert sein. Beim nächsten Mal mehr dazu und zu den Zu- und Abgängen des Winters.


« Letzte Änderung: 10.Dezember 2019, 16:39:43 von Texas Alaska »
Gespeichert