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Autor Thema: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?  (Gelesen 8869 mal)

Tony Cottee

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Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« am: 28.Mai 2019, 08:26:09 »

Ich stelle mir seit Monaten die Frage, warum es die "etablierten" Parteien nicht auf die Reihe bekommen, auf die draengendsten Fragen unserer Zeit politische Antworten zu finden.

Immer oefter denke ich mir:

"Wenn die Partei XY doch nur das und das machen wuerde, dann wuerden die auch wieder Stimmen gewinnen." - und dann machen die das Gegenteil und verlieren Stimmen.
Ich frage mich, wie man z.B. auf das Rezo-Video nur so inkompetent reagieren kann?
Warum gehen nahezu alle Parteien so unprofessionell mit "Fridays for Future" um?
Warum sind selbst die eher progressiveren Parteien so unambitioniert, wenn es um konkrete Ziele geht? (Beispiele: Mindestlohn, Spitzensteuersatz, CO2-Reduktion, Erbschaftssteuerreform, Mietpreisregulierung, Migrationsziele etc.)
Warum dauert das alles so lange?

Und dann frage ich mich, warum mich das alles so aufregt und ob es nicht viel sinnvoller waere, meine Energie anstatt in Aufregung lieber ins aktive Gestalten zu investieren.

Ich bin aktuell noch weit davon entfernt, mich selbst politisch zu engagieren, aber die Gedankenspiele kommen zumindest naeher. Daher mal ganz pauschal in die Runde gefragt (und voellig unabhaengig von Euren politischen Praeferenzen):

1. Koennt Ihr Euch vorstellen, Euch politisch zu engagieren?

Falls ja:
a.) eher in einer bestehenden Partei oder
b.) eher in einer neuen Partei, die "bestehende Politik" ueberwinden will

Falls nein:
c.) warum nicht?

2. Koennt Ihr Euch vorstellen eine Partei zu waehlen, die es aktuell noch nicht gibt? Falls ja, wie muesste diese Partei aussehen?


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Tony Cottee

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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #1 am: 28.Mai 2019, 08:33:50 »

Meine Antworten mal vorweg:

1. Ja, aber eher in einer neuen Partei, da ich glaube, dass man in bestehenden Parteien aufgrund der Strukturen in absehbarer Zeit nicht viel bewegen koennte.

2. Ja, in jedem Fall.

"Meine" Partei muesste dabei maximal progressiv sein und ambitioniertere oekologische Ziele als die Gruenen verfolgen. Soziale Themen wie Mindestlohn, Grundeinkommen, Mietpreisregulierung und Verbesserungen in den Pflegeberufen vehementer und schneller verfolgen als die SPD. Liberale Themen, wie Staerkung des Wettbewerbs, Schutz der Persoenlichkeitsrechte, Migration und Asylrecht wieder mindestens so konsequent verfolgen, wie es die FDP einst als "Buergerrechtspartei" mit Baum getan hat. Darueber hinaus muesste diese Partei extrem flache Hierarchien haben und Digitalisierung und Innovation vorantreiben (nur besser, als es die Piraten getan haben) und abschliessend voellig unabhaengig von Interessengruppen und Lobbyisten sein. Die Berufspolitiker dieser Partei duerften weder eine Nebentaetigkeit, noch Mandate in anderen Organisationen haben und auch keine finanziellen Mittel fuer Buecher, Reden etc. annehmen. 
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Cubano

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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #2 am: 28.Mai 2019, 10:00:35 »

Ich glaube, dass zum Beispiel die Partei "Volt Europa" erst 2017 gegründet wurde. Die verfolgt einen sehr pro-europäischen Ansatz. Kannst dich ja mal einlesen, wie da so lief.
Sind auch bei den Europawahlen angetreten und haben 0,7 Prozent geholt.
Neue Parteien tun sich halt extrem schwer, wenn sie nicht außergewöhnliche Ansätze verfolgen. Leider sind diese außergewöhnlichen Ansätze dann meist ziemlich extrem.
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Tim Twain

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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #3 am: 28.Mai 2019, 10:52:22 »

Um unbhängig von Lobbyismus zu sein muss der Posten halt eigentlich auch entsprechend bezahlt sein
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idioteque3

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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #4 am: 28.Mai 2019, 18:15:37 »

1) Ab und zu kommt mir die Idee, doch Mitglied bei der SPD zu werden. Die ist mir ideologisch immer noch am nächsten (vor allem die Jusos), obwohl ich auch seit mindestens drei Wahlen mein Kreuz immer woanders gemacht habe, weil der Parteispitze einfach komplett das politische Gespür abgeht und ich kein Stimmvieh für noch mehr Jahre GroKo sein wollte. Wirklich konkret ist mein Plan mit dem Parteieintritt nie geworden, weil ich einerseits privat genug anderes um die Ohren hatte und andererseits nicht sonderlich gut im persönlichen Umgang mit Fremden bin und von daher schlecht als Wahlkämpfer oder Parteiamtsträger geeignet wäre.

2) Nur wenn die Partei eine Chance hat, Mandate zu erlangen.
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Ensimismado

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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #5 am: 29.Mai 2019, 08:41:32 »

1. Politisch engagieren definitiv, in einer Partei eher nicht, also Antwort d) ;) Zur Erläuterung: Um auf parteipolitischer Ebene wirklich erfolgreich zu agieren, muss man so viele Kompromisse eingehen und insbesondere zu Beginn dermaßen parteikonform in einem unkritischen Sinne agieren, dass ich das nicht mit meinen Wertevorstellungen in Einklang bringen könnte. Da bin ich realistisch genug, dass das auch bei einer neuen Partei nicht groß anders wäre. Dementsprechend würde ich, bzw. mache ich auch schon, eher im parteinahen Umfeld und allgemein politisch motivierten Bereichen agieren. Sei es über gewerkschaftliche oder gewerkschaftsnahe Tätigkeiten oder soziale Aufgaben. Beispielsweise habe ich Erfahrungen in diversen Universitätsgremien gesammelt, wo es um konkrete Entwicklungs- und Entscheidungsschritte der Umsetzung bildungspolitischer Maßnahmen geht.

2. Würde ich wählen, wenn ich überzeugt davon bin, dass die tatsächlich für das Einstehen, was sie fordern. Inhaltlich finde ich Tonys progressive Partei klasse, ich würde schon zwei Schritte weiter unten unterschreiben: Die Partei müsste all diese Ziele zumindest konsequent angehen, dabei aber nicht notwendig ambitioniertere Ziele als die Grünen beispielsweise haben. Alleine die Kombination der genannten Ziele wäre für mich ein Alleinstellungsmerkmal.
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mYro

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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #6 am: 29.Mai 2019, 12:23:31 »

Vorab: Ich kann die Intention des Threads durchaus nachvollziehen, ich frage mich das ebenfalls schon seit mehreren Jahren. Ich brauchte keinen Rezo um CDU nicht zu wählen und er hat hier und da auch Fehler bei der Recherche gemacht, mit vielem hat er aber Recht! Aber was macht die Politik/Medien? Sie diskutieren über seine Haarfarbe. Lächerlich und respektlos von Menschen die in solchen Positionen/Ämtern sind!

1. Ich war einige Jahre Parteimitglied einer Partei, aber nie richtig aktiv sondern eher eine Karteileiche. Hauptsächlich ging es bei meiner Mitgliedschaft darum die Ideale, dich ich durch diese Partei vertreten glaubte, finanziell zu unterstützen. Bin jetzt aber wieder parteilos, da mich auch diese Partei enttäuscht hat. Kann mir trotzdem gut vorstellen wieder einer Partei beizutreten, sofern mich eine überzeugen kann! Ausgeschlossen sind allerdings Parteien die, in welcher Weise auch immer, eine bestimmte Menschengruppe pauschal verurteilen. Es ist einfach absurd, wie schnell manche die Sündenbockfrage beantworten.


2. 100% kann ich das! Ich habe mich sogar  tatsächlich mal aus reiner Langeweile daran gesetzt eine Art Grundsatzprogramm zu schreiben. Am Ende war es allerdings mehr eine Auflistung von Werten für die ich einstehen würde, da man bei gewissen Positionen (egal für wie gut man selbst diese Position hält) sobald man sich selbst fragt "Können ALLE damit leben", sich oft eingestehen muss: "Wahrscheinlich nicht"! Zu einem endgültigen Ergebnis/Abschluss kam ich nie, aber evtl. fehlt mir auch eine Eigenschaft andere zwingend überzeugen zu müssen ;). Ich würde nämlich, im Gegensatz zu manch anderen, nie ausschließen komplett falsch zu liegen.


Mein Problem ist folgendes, bitte nicht falsch verstehen: Die oft zu hohe Anzahl an Kompromissen behindert einfach einen wirklichen Wandel bei Kernthemen wie Klima, Arbeit, Wohlstand/Vermögensverteilung, Lösungen bei Kriegen und Digitalisierung etc.. Mir ist klar, dass eine Demokratie so funktioniert und einfach "langsamer" ist als andere Regierungsformen. Die Werte einer Demokratie sind > alles, dennoch muss es doch ein Mittel geben, bei Fragen die die gesamte Menschheit betreffen, eine (schnelle) Lösung zu finden.

Manchmal glaube ich, dass Systeme in denen zuviele Menschen leben und sich beteiligen, sich überhaupt nicht mehr einigen können. Manchmal ist es doch schon schwer unter 2 Menschen einen Kompromiss zu finden. Wie soll sowas flächendeckend bei 80 Millionen funktionieren...oder weltweit bei mehreren Milliarden. Evtl. geht das auch alles zu weit jetzt und ist eher philosophisch statt politisch.

myro


« Letzte Änderung: 29.Mai 2019, 12:25:27 von mYro »
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fifagarefrekes

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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #7 am: 29.Mai 2019, 13:18:43 »

...
« Letzte Änderung: 31.Mai 2019, 10:34:01 von Costa Rico »
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Maddux

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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #8 am: 29.Mai 2019, 14:04:45 »

In Deutschland haben wir die selben Werkzeuge wie die Chinesen wenn es um die Durchsetzung von staatlichen Interessen geht. Auch in China werden die Menschen nicht einfach von ihrem Land vertrieben wenn da eine neue Straße oder sonstwas hin muss sondern die Menschen werden über Verkehrswert entschädigt und die Umsiedlung ist ein wichtiger Teil der Planungsphase. In Bezug auf China wird ja gerne der Eindruck ermittelt als würde da ein Bautrupp auftauchen und wenn du nicht freiwillig deine Sachen packst wirst du einfach unter der neuen Autobahn vergraben.
Die Realität ist das die Menschen frühzeitig informiert, großzügig entschädigt und sogar ganze Orte gemeinsam in neu gebaute Orte umgesiedelt werden damit die Menschen auch nach der Umsiedlung ihre sozialen Strukturen beibehalten können.

In China hat es halt nur eine Regierung die ihre Projekte auf Jahrzehnte hinweg plant und dabei keine Rücksicht darauf nehmen muss ob Seehofer gerne Stromtrassen in seinem schönen Bayern haben will oder nicht. Es muss gemacht werden also wird es auch gemacht und wenn dir das nicht gefällt findet sich schon irgendeine "Leiche" in deinem Keller wegen der man dich aus dem Verkehr ziehen kann.

Natürlich ist da auch staatlicher Druck dabei gegen den man sich nur schwer stellen kann aber der Hauptgrund ist einfach das die Politiker in China nicht im Vierjahresrhythmus und daran denken muss wie man wieder an die Fleischtöpfe kommt.
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Ensimismado

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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #9 am: 31.Mai 2019, 09:14:45 »

Naja, das ist dann auch eine etwas zu optimistische Sicht auf die Dinge. In China hast du keine wirkliche Wahl, ob du die Umsiedlung hinnimmst. Wenn du dem nicht Folge leistest, wird es ganz arg für dich. Alleine die Wahl, wohin du umgesiedelt wirst, obliegt nicht dir und einfach woanders hin, ist nicht, dafür sorgt das Sozialsystem in China, das dich auf deinen Wohnort festnagelt. Da wird in der öffentlichen Darstellung der Regierung einiges beschönigt
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mYro

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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #10 am: 31.Mai 2019, 10:51:41 »

Uff, ich hoffe ich hab mich nicht so ausgedrückt, als möchte ich ein China-System. :o
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Snickers12312892

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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #11 am: 31.Mai 2019, 20:40:24 »

Nunja, ich habe Spahn, den ich so gar nicht mag, bei Lanz, den ich so gar nicht mag, gesehen, aber sein Argument, dass wir als einziges Industrieland aus Kohle- und Atomenergie aussteigen wollen, ist doch ein Zeichen dafür, dass in unserem Land nicht alles in faulen Kompromissen endet.



https://de.statista.com/statistik/daten/studie/192255/umfrage/durchschnittsalter-in-den-parteien/

Das beantwortet auch die ein oder andere Frage. Den bisher hat das für die so funktioniert, das ganze von oben wegzuwischen und die Struktur der Gesellschaft gibt der "neuen digitalen, umweltbewussten" Jugend auch wenig Platz https://www.bib.bund.de/DE/Fakten/Fakt/B19-Durchschnittsalter-Bevoelkerung-ab-1871.html.
Aber genau darin liegt nunmal die Zukunft und das wird langsam allen etwas bewusster und vor allem auch präsenter in den Medien. Der Wandel wird schwer, dafür müssen die Schüler erstmal in der Politik ankommen. Entweder als Wähler oder als Politiker oder als Motivation für die alten, die den Planeten für ihre Enkel jetzt auch nicht unbedingt "zerstört" hinterlassen möchten.
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Maddux

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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #12 am: 31.Mai 2019, 22:42:53 »

Nunja, ich habe Spahn, den ich so gar nicht mag, bei Lanz, den ich so gar nicht mag, gesehen, aber sein Argument, dass wir als einziges Industrieland aus Kohle- und Atomenergie aussteigen wollen, ist doch ein Zeichen dafür, dass in unserem Land nicht alles in faulen Kompromissen endet.
Das Problem ist nur das die Union immer will und am Ende doch nichts macht. Aus der Atomkraft will die CDU nur weil sie durch Fukushima und die Proteste der Bevölkerung dazu gezwungen wurde. Davor hatte die CDU den schon beschlossenen Atomausstieg rückgängig gemacht und die Laufzeiten verlängert.
Den Kohleaussteig will die CDU schon seit 1997, zwar aus finanziellen und nicht aus umweltpolitischen Gründen, raus wollte man aber trotzdem. Die Subventionen wurden dann erstmal nicht eingestellt weil zehntausende Bergleute die CDU-Zentrale in Bonn belagert hatten. Und jetzt lässt man die Braunkohlekraftwerke nochmal eine Ewigkeit weiterlaufen weil die alle abgeschrieben sind und den Energiekonzernen Milliardengewinne einbringen. Entgegen jeder umweltpolitischen Vernunft.

Das Parteiprogramm der CDU ist voll von wir wollen, wir würden gerne, sofern möglich, wenn Ostern und Weihnachten auf den gleichen Tag fallen.
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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #13 am: 01.Juni 2019, 08:39:36 »

"Aus der Atomkraft nur, weil die Bevölkerung das will" wo ist das Problem? Hätte die Bevölkerung es vorher gewollt, würden die Grünen den Kanzler stellen.

Glyphosat soll auch "nur" verboten werden, weil das Insektensterben uns dazu zwingt? Hätte einem vielleicht schon am ersten Tag auffallen können. Aber nicht die Regierung kippt es auf die Felder, sondern der Bürger.

Nochmal, ich habe und werde nie die CDU wählen, aber bei entsprechendem Druck der Gesellschaft geht alles ganz schnell. Wie schnell schwenkte die CDU nach rechts, als die AFD immer mehr Stimmen gewann?
Die Gesellschaft im ganzen will den Wandel doch noch garnicht. Ich wähle seit Jahren links und beschwer mich das nichts passiert. Da fehlen doch nicht die Ideen in der Politik, sondern die Wähler. Und wer Merkel wiederwählt, will doch genau das. Also erstmal nichts und dann so reagieren, dass alle zufrieden sind, aber proaktiv passiert da nichts.
« Letzte Änderung: 01.Juni 2019, 08:43:42 von Snickers12312892 »
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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #14 am: 01.Juni 2019, 13:55:03 »

Erstmal zu den Fragen:
Ich könnte mir vorstellen mich politisch zu engagieren, eher in einer neuen Partei, wenn die bestehenden Parteien sich nicht extrem wandeln.
Wir haben sogar schon mal im kleineren Kreis über die Gründung einer Partei nachgedacht. Wurde irgendwie aus Spaß zu Ernst und dann wieder zu Spaß.
Selbstverständlich könnte ich mir vorstellen eine neue Partei zu wählen. Wenn die meiner Meinung nach meine Interessen am besten vertritt oder - ganz unabhänggig von meinen persönlichen Interessen - den für die Gesellschaft besten Weg einschlagen möchte. Denn auch da gibt es klar Unterschiede, das müsste nur halt mal jedem bewusst werden.
Wichtig ist auch, dass die Parteien kein abolutes No-Go für mich persönlich als einen sehr wichtigen Punkt anführen.

Zur aktuellen Diskussion:
Ich persönlich finde, dass der Automausstieg völlig überhastet wurde aufgrund von "Druck" aus der Bevölkerung nach Fukushima. Für mich persönlich war dieser Druck kaum spürbar, da haben einige halt lauter krakelt als ohnehin. Auf Sicht war das für unser Land eine schlechte Entscheidung, die getroffen wurde um Wähler zu binden oder neue von anderen Parteien abzuwerben. Was passiert hier also? Wir werden entweder weiter Kohlestrom haben oder "dreckigen" (Ob Atom-, Kohle-, Gas- oder was auch immer) Strom aus dem Ausland kaufen, da die erneuerbaren Energien den Bedarf vorerst nicht decken werden können.
Und jetzt beschwert sich halt jeder über die Windräder, die die Landschaft verschandeln. 
Was gemacht wird, es ist falsch - und auf die Reaktion der Bürger wird meist damit reagiert, es den Bürgern doch wieder recht machen zu wollen. Was ja theoretisch okay ist, aber der IQ der "Schwarmintelligenz" ist gefühlt sehr niedrig bzw. wird das Denken der Massen extrem durch Emotionen beeinflusst.
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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #15 am: 01.Juni 2019, 16:22:33 »

Dazu kommt, dass gefühlt nicht jeder Minister/Politiker besonders klug (bezogen darauf, wie die in Talkshows so wirken) oder ehrlich (bezogen auf das, was die in ihrer Uni so abgegeben haben, um Titel zu bekommen) ist.

Ich würde mich da also mehr so in Form von Der PARTEI engagieren oder wirklich in was zukunftsfähigem, was ich aber in wenigen momentan agierenden Parteien erkennen kann. Die Linke schafft es ja auch nicht, realpolitische Vorschläge zu machen und besonders koalierfähig zu sein. SPD und Linke wollen nicht und die CDU macht es mit allen. Da bin ich dann auch irgendwie mit der Gesamtsituation unzufrieden.
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Lumpi

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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #16 am: 29.August 2019, 15:18:21 »

Ich bin bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr als Bürgermeisterkandidat und Spitzenkandidat für die Stadtratswahl für unseren Stadtverband angetreten und konnte mit 9,3 % das landesweit zweitbeste Ergebnis feiern, ohne vorher groß in öffentliche politische Erscheinung getreten zu sein, auch wenn ich seit nunmehr 7 Jahren bereits unserem Stadtverband vorstehe und ich durch meine ehrenamtliche Arbeit in Vereinen und Stadtkultur sicherlich bereits im Vorfeld einen gewissen Bekanntheitsgrad im Vorfeld hatte.

Gleichzeitig sitze ich nun auch im Stadtrat, leider jedoch als Einzelkämpfer - wir waren eine von zwei Städten, in denen AfD und Grüne gleichzeitig angetreten sind, das hat unser Ergebnis bedauerlicherweise gedrückt, auch wenn wir im Gegensatz zu 2014 uns wieder stabilisiert haben und ein für unsere Stadt durchschnittliches Ergebnis in diesem übervollen Parteien- und Wählergruppensystem in unserer Stadt geholt haben. Trotzdem ärgerlich, dass es letztlich an 14 Stimmen lag, die zum zweiten Sitz gefehlt hatten.

Durch klugen Austausch und konstruktiven Verhandlungen ist es mir jetzt trotzdem möglich, als stimmberechtigtes Mitglied in einigen Ausschüssen (u.a. Finanz- und Personalausschuss, quasi der "Königsausschuss") mitarbeiten zu können.

Neben dem Vorsitz unseres Stadtverbandes bin ich seit letzter Woche nun auch stellvertretender Kreisvorsitzender, ich bin gespannt und hoffe, dass wir unsere Hausaufgaben machen können für Richtung Landtagswahl in 3 Jahren.

Alles Dinge, die in den letzten 12 Monaten eine Eigendynamik entwickelt haben. Ich hätte beim Eintritt 2008 niemals damit gerechnet, einmal derart involviert zu sein - und eine Kugel, in der wir die Zukunft sehen können, habe ich auch nicht...
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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #17 am: 29.August 2019, 17:03:24 »

Respekt das du das machst Lumpi.
Ich hatte vor Kurzem noch einem Bürgermeister meinen gesagt das ich Hochachtun für seine Motivation habe. Die meisten Lokalpolitiker engagieren sich sehr und versuchen die Stadt zum besseren zu ändern. Trotzdem gibt es viele die sich immer nur beschweren, alles in Frage stellen und die Macher mit Häme überziehen sollte mal was nicht wie gewünscht klappen.

Ich war knapp 7 Jahre im Verein als Jugendtrainer aktiv. Da ich auch eher der Typ „wenn dann 100-%“ bin habe ich dann natürlich auch die Webseite übernommen, den Facebook account täglich gepflegt, Sponsoren akquiriert, Kontakt zu den Zeitungen gehalten damit ein Sponsoring von Unternehmen einen Mehrwert hat, Turniere mit über 600 Jugendspieler komplett alleine organisiert, war dann auch noch Jugendleiter usw.
Also sehr viel und alles ehrenamtlich. Oft war es sehr frustrierend weil manche Dinge weitermachen wollten weil sie es schon immer so machen. Mein Lieblingsargument.
Ich habe mit Feuereifer und stundenlangen Diskussionen schlüssige Argumente auf den Tisch gelegt wie man Thema X verbessern kann und als Antwort kam:“ne, das haben wir ja noch nie gemacht.“
Thema abgehakt.

Das würde mit in einer Partei ebenfalls sehr schwer fallen. Die Geduld die eine Demokratie nunmal erfordert und die frustrierenden Kompromisse im Schneckentempo.
Daher kommt für mich ein Engagement nicht mehr in Frage. Weder in einem Verein noch in einer Partei.

Auch wenn ich es sehr vermisse Kinder im Fussball zu trainieren. Zu 90% macht das eichtig Spaß und die Freude der Kurzen ist ansteckend.
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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #18 am: 30.August 2019, 11:55:56 »

Die zu bohrenden Bretter sind natürlich riesig und es bedarf Geduld und Konstanz, da auf einen grünen Zweig zu kommen.
Unser Fußballverein hat einen Vorsitzenden, der inzwischen die 70 geknackt hat und jetzt seit Monaten vollmundig einen Generationswechsel ankündigt - aber sein geschäftsführender Vorstand solle dann doch bitte in der Konstellation weitermachen, wo ich mir dann auch meinen Teil denke... wie gut, dass ich nur die Durchsagen sonntags mache  ;D
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Re: Wuerdet Ihr Euch politisch engagieren?
« Antwort #19 am: 08.Mai 2022, 13:46:23 »

Hi zusammen, hole den Thread mal aus der Versenkung um auf einen Onlineprotest aufmerksam zu machen, der virtuell auf dem Roten Platz in Moskau stattfinden soll. Hier versammeln sich virtuell weltweit Menschen um gegen den Angriffskrieg der Russen in der Ukraine zu protestieren. Zum Zeitpunkt an dem ich dies schreibe haben sich bereits weltweit ca. 56.000 Menschen eingetragen. Zwei Klicks reichen und man nimmt virtuell am Protest teil und besetzt den Roten Platz:

https://www.redsquareprotest.org/en/
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