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Autor Thema: [FM 20] Moskauer Nächte  (Gelesen 9769 mal)

Grätsche

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #20 am: 08.März 2020, 08:32:12 »

Glückwunsch. Ich habe auch so einen Pokalfluch. Hoffe Ihn in der Saison zu besiegen.
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Nordwolf

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #21 am: 08.März 2020, 18:18:04 »

Kapitel 14: Kaderplanung mit Handicap

Ich dachte, ich hätte mich verlesen. In mir brodelte es. Gerade hatte ich das Budget für die neue Saison zugeschickt bekommen. Unser Transferbudget betrug ganze 155.00€. Wie ich damit eine schlagfertige Mannschaft auf die Beine stellen sollte war mir schleierhaft. Immerhin ist der Gehaltsspielraum deutlich größer geworden. 118.000€ dürfen wir demnächst pro Woche an Spieler zahlen. Da wir für die nächste Saison bisher nur 54.000€ fest eingeplant hatten, eröffnete das immerhin ein paar Möglichkeiten.

Eine davon nutzte ich dann auch frühzeitig. Noch im Mai konnten wir die ersten beiden Verpflichtungen eintüten. Die erste brauchte dann auch gleich fast das gesamte Transferbudget auf, doch ich war mir sicher dass sie sich lohnen würde. Marat Shilov war zwar erst 15 Jahre alt, doch alle Topklubs hatten ihn schon auf dem Radar: Spartak, Lokomotive, Dinamo Moskau, ZSKA, Krasnodar. Wir waren jedoch die Ersten die ein Angebot abgaben, und letztendlich auch die Einzigen. Zum Glück. So entschied Marat sich dafür von Vladivostok nach Moskau zu wechseln. Natürlich wird er uns nicht heute oder morgen weiterhelfen. Jedoch bin ich mir sicher: die 100.000€, die wir dieses Jahr zahlen (dazu kommen noch Ratenzahlungen in den nächsten Jahren) werden gut investiert sein.

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Auch einen neuen Linksverteidiger konnten wir begrüßen. Denis Nikitin wird von Zweitligaabsteiger Avangard Kursk zu uns stoßen. Zwar bin ich kein Fan von seinen eher mäßigen athletischen Vorraussetzungen, aber er ist ein deutlich besserer Linksverteidiger als unsere bisherige Nummer 2 auf der Position, Artem Samsonov, und mit 23 Jahren auch noch recht jung.

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Nikita Chicherin war dann unser dritter Neuzugang. Mit 29 Jahren zwar schon etwas älter, aber wenn man ein begrenztes Budget hat muss man nun mal nehmen was man bekommen kann. Nikita ist ein sehr solider Rechtsverteidiger, der auch schon einige Erstligaspiele auf dem Buckel hat, und kommt ablösefrei von Krylja Sovetov, nach dem er die letzte Saison zu Anzhi verliehen war.

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Der vierte im Bunde war Innenverteidiger Igor Yurganov. Der 26-jährige war ebenfalls ablösefrei, und ein Innenverteidiger, der für die Breite im Kader von Sochi kam. Auch er war natürlich kein Spieler von Welt, verlangte aber auch relativ wenig Gehalt.

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Dazu blieb uns Alexandr Rudenko erhalten. Die Leihe mit Spartak Moskau wurde um ein Jahr verlängert.

Trotz dieser drei Neuzugänge hatte ich viele schlaflose Nächte. Viele der Spielerverträge liefen aus, darunter auch die einiger Stammspieler, die aber nicht genug Qualität für die erste Liga mitbrachten. Ich hatte die leise Hoffnung dass unser Besitzer vielleicht doch noch mal das Transferbudget erhöht. Unsere Finanzen sahen jedenfalls mehr als nur solide aus. Eine erfreuliche Nachricht gab es dann auch noch: Ich wurde zum Manager des Jahres in der zweiten Liga gewählt!

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Ein mögliche Einnahmequelle waren natürlich auch Spielerverkäufe. Eine Chance dazu bot sich als ZSKA und Dinamo Moskau jeweils ein Angebot für U19-Nationalkeeper Botnar abgaben. Diese lehnte ich jedoch augenblicklich ab und verlängerte stattdessen Botnars Vertrag auf 5 Jahre, bis 2025.

Dazu stoß mit Luis Carlos auch noch ein 18 Jahre junges, brasilianisches Keepertalent für eine kleine Ablöse von 20.00€ zu uns, und unterschrieb einen Vertrag bis 2025. Botnar ist zwar ein besserer Keeper, dennoch denke ich dass Luis Carlos in ein paar Jahren deutlich mehr wert sein wird als 20.000€, und somit ist er eine Investition in die Zukunft, die in der U21 oder per Leihe Spielpraxis sammeln wird.

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Der Wunsch nach einem höheren Budget erfüllte sich allerdings nicht. Also musste ich mit dem arbeiten was da war. Nach den Verpflichtungen von Shilov und Luis Carlos war das — nix. Trotzdem konnten wir noch ein paar Spieler verpflichten, auch dadurch dass wir Mittel vom Gehaltsbudget ins Transferbudget pumpten.

So kam der 19-jährige Kirill Klimov zu uns. Der U21-Nationalspieler wurde von der AS Monaco für ein Jahr ausgeliehen für eine Leihgebühr von rund 100.000€. Dazu bezahlten wir zwar sein Gehalt, dieses Betrug aber nur 1.600€ pro Woche.

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Der erfahrene Innenverteidiger Taras Burlak kam ablösefrei, nachdem sein Vertrag bei Krylja Sovetov Samara ausgelaufen war und nicht verlängert wurde. Er soll neben Bozhin in der kommenden Saison das Abwehrzentrum dicht machen.

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Den Abgang von Ryazantsev konnten wir letztendlich auch ersetzen. Matic Vrbanec (23) passte perfekt zu meinem physischen Fußball. Dazu hat der neue Spielmacher, für 350.000€ vom slovenischem Verein Aluminij Kidricevo gekommen, auch technisch noch was drauf. Für unser Budget konnte man kaum einen besseren Spieler holen.

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Apropos Budget. Evgeniy Berezkin war ein weiterer Mittelfeldspieler der ein absolutes Schnäppchen war. Der Weißrusse kam von BATE nach Moskau, und kostete uns schlappe 47.000€ um die Breite im Mittelfeld zu gewährleisten.

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Außerdem konnten wir eine Leihe abschließen, um die Breite auf den Flügeln zu erhöhen. Der Ukrainer Vyacheslav Churko wurde von Shakhtar für ein Jahr ausgeliehen.

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Der erste Winterneuzugang war auch schon in trockenen Tüchern. Der 18 Jahre alte Masrur Kiemidinov war es. In Tajikistan geboren, hat der russische U19-Nationalspieler sowohl die russische, weißrussische als auch die tajikische Staatsbürgerschaft, und ist ein Spieler für die Zukunft. Er wechselt im Januar, wenn sein Vertrag bei Dinamo Minsk ausläuft.

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Zehn neue Spieler also. Dazu einer der im Winter dazukam. Auf der anderen Seite hatten wir jedoch auch viele Abgänge zu verbuchen: Sergey Shustikov, Andrey Lyakh, Maxim Shorkin, Igor Lebedenko, Alexandr Ryazantsev, Mikhail Philippov, Ruslan Magal und Artem Samsonov verließen allesamt den Verein nachdem ihre Vertrage ausgelaufen waren. Dazu wurde Konstantin Kurtanov verkauft. Er verließ den Verein für 30.000€ und wechselte innerhalb Moskaus zum Zweitligaaufsteiger Veles Moskau.

Die Saison konnte nun losgehen. Am Abend vor dem ersten Spiel, welches auswärts bei Rubin Kazan stattfinden würde, laß ich noch einmal die Zeitung. Keiner der Analysten gab uns eine Überlebenschance. «Wenn, dann nur über die Relegation», war die einhellige Meinung der Experten. Mir war von vornherein klar dass uns eine Saison im Zeichen des Abstiegskampfs bevorstand. In Anbetracht der Tatsache dass wir als Aufsteiger netto Transferausgaben von nur 750.000€  hatten, war das auch nicht überraschend.

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Nordwolf

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #22 am: 08.März 2020, 18:19:08 »

Glückwunsch. Ich habe auch so einen Pokalfluch. Hoffe Ihn in der Saison zu besiegen.

Ist natürlich auch nicht einfach als Zweitligist gegen ZSKA zu bestehen, vor allem ohne Heimvorteil   :(
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Nordwolf

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #23 am: 09.März 2020, 06:11:57 »

Kapitel 15: Drei in zwei

Endlich wieder Fußball! Zwar hatten wir einige Testspiele absolviert (2-1 vs Zenit 2, 10-1 vs Syzran 2003, 1-3 vs Spartak Moskau, 4-0 vs Vorskla & 1-1 vs Viktoria Plzen), doch für mich waren Spieltage, an denen es um Punkte ging etwas völlig anderes. Die Anspannung, die Fans, der unbedingte Willen zu gewinnen.

Wir hatten uns als Mannschaft zwar, auch durch das Pokalfinale, einen besseren Namen gemacht, doch um die 40.000 Sitze im WM-Stadion in Kazan zu füllen reichte es nicht. Etwa 10.000 Zuschauer wollten den Ligaauftakt zwischen Rubin Kazan und uns verfolgen. Verfolgen konnten sie eine Torpedo-Startelf in der ganze sieben Spieler schon in der letzten Saison bei uns waren: Kenyaikin — Chicherin, Burlak, Bozhin , Kichin — Klimovich — Gordyushenko, Vrbanec — Fonsinho, Rudenko — Klimov. Die vier Neuzugänge Chicherin, Burlak, Vrbanec und Klimov gaben also ihre Debüts gleich in der Startelf. Vor allem Klimov, in Moskau geboren und bei Lokomotive ausgebildet, war sichtlich motiviert. Die erste Chance vergab er zwar, als er nach einer Ecke frei zum Kopfball kam und den Ball über das Tor köpfte. Zwei mal ließ er sich aber nicht bitten. Nach dem wir im Mittelfeld den Ball eroberten, war er auf einmal alleine in Richtung Tor von Dyupin unterwegs und schob überlegt zum 1-0 ein. 23 Minuten waren gespielt — ein Traumstart! Auch in der Folge waren wir das bessere Team. Zwar ging es «nur» mit 1-0 in die Kabine, doch schon kurz nach der Pause konnten wir wieder jubeln. Wieder war es ein Neuzugang der traf. Rechtsverteidiger Nikita Chicherin war bei einer Ecke mit aufgerückt. Zwar wurde die Hereingabe geklärt, doch nur zu dem am Strafraum lauernden Fonsinho. Der legte überlegte raus auf Chicherin, welcher den Ball dann aus halbrechter Position im Netz unterbrachte. 2-0, und dabei blieb es auch. Ein ganz starker Auftakt von uns. Damit hätte ich so nicht gerechnet!

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Im zweiten Spiel gab es dann ein Wiedersehen. ZSKA Moskau war zu Gast in unserem ausverkauften Stadion, dessen Kapazität nun auf 10.000 erhöht wurde um den Anforderungen der Liga gerecht zu werden. Bedarf für Änderungen in der Startelf sah ich nicht, auch wenn es unser zweites Spiel in drei Tagen war. Bedarf für Änderungen sah auch Nikita Chicherin nicht. Er machte da weiter wo er in Kazan aufgehört hatte, und erzielte nach Vorlage von Neuzugang Vrbanec ein nahezu identisches Tor wie schon beim Auftaktspiel. Damit brachte er uns nach 17 Minuten in Führung. Was dann jedoch folgte kam einem deja vu gleich. Wir gingen wie im Pokalfinale in Führung, und kassierten nur kurze Zeit später, wie im Pokalfinale, den Ausgleich. Kristijan Bistrovic war der Torschütze nach einem starken Angriff. Chalov flankte auf Fernandes, der legte im Strafraum ab auf Bistrovic, welcher gegen die Laufrichtung von Kenyaikin zum Ausgleich traf. In der zweiten Halbzeit wollte Fernandes dann allen zeigen dass Chicherin nicht der einzige torgefährliche Verteidiger auf dem Feld war. Nach einer Ecke erzielte er in der 61. Minute das 2-1. 2 Minuten später war er dann der einzige Rechtsverteidiger auf dem Feld. Chicherin sah nämlich nach einem Foul an der Seitenlinie auf Höhe der Mitellinie gelb-rot. Seine dritte gelbe Karte im zweiten Spiel. Zehn Minuten vor Schluss stellte Fernandes dann nach feinem Kombinationsspiel mit Tankovic auf 3-1. In Unterzahl war das Spiel für mich damit gelaufen, auch wenn wir uns noch einmal aufbäumten. Bozhin traf erst die Latte nach einem Freistoß, und eine Minute später dann ins Tor nach einer Ecke. Der Anschluss, nur noch 2-3! Hoffnung keimte zwar auf, doch in Unterzahl ist der Keim eher klein. Vrbanec war es dann der ihn zum Blühen brachte — und wie. Sein erstes Tor für seinen neuen Verein erzielte er in der Nachspielzeit per direktem Freistoß aus 20 Metern. Akinfeev ließ er keine Chance. Wahnsinn! Wir hatten tatsächlich noch einen Punkt gerettet! Der Start war geglückt. Vier Punkte aus den ersten beiden Spielen konnten sich mehr als nur sehen lassen.
« Letzte Änderung: 09.März 2020, 08:00:13 von Nordwolf »
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Nordwolf

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #24 am: 09.März 2020, 18:52:40 »

Kapitel 16: Afrikanische Woche

«Ty! Schön dich zu sehen!» Ich begrüßte Ty mit einem Handschlag als er mein Büro betrat. Ty war der Spitzname von Tychique Diomandé, seines Zeichens Spielerberater. Nicht irgendeiner, natürlich. Ganze 152 Klienten hatte er unter Vertrag. Beeindruckend, wie er es schaffte die Übersicht zu behalten. Einer siner Klienten stand auch bei uns unter Vertrag: Fonsinho. Letztes Jahr war der Ivorer unser Top-Torschütze, sowohl in der Liga als auch im Pokal. Nun war es Zeit seinen Vertrag zu verlängern. Der lief zwar noch bis 2022, doch warum warten? Wir wollten ihn halten, er wollte bleiben und wir hatten Geld im Gehaltsbudget übrig. Eines war nämlich klar: Sein Gehalt würde sich stark erhöhen.

Die Verhandlungen liefen dann auch recht unproblematisch ab, auch weil Ty und ich uns nicht nur gut verstehen, sondern auch sehr geduldig sind. So kam es dann auch, dass Fonsinho seinen Vertrag nur ein paar Tage nach unserem unglaublichen Comeback gegen ZSKA unterschrieb. 4 Jahre, bis 2024. Dazu gab es keine Ausstiegsklausel! Zwar verdreifachte sich sein Gehalt, doch Fonsinho ist auch diese Saison einer unser wichtigsten Spieler.

Am Abend dann erhielt ich einen Anruf. Gérard Witters war am Hörer. Gerard war einer unserer Scouts. Zur Zeit war er auf Reisen. Genauer gesagt war er in Westafrika unterwegs um Talente zu scouten. Während ich am Fenster stand und in den dunkelwerdenden Himmel blickte, unterhielten wir uns über einen ganz speziellen Spieler den er auf dem Schirm hatte. Seinen Scoutbericht hatte ich schon ein paar Stunden zuvor bekommen. Nun gab er mir ein Update zu der Vertragssituation, und sagte mir genau das was ich hören wollte: keine Ablöse wäre fällig.

Als Gerard auflegte wählte ich die Nummer die er mir zuvor geschickt hatte. Yousef Nwankwo war am anderen Ende. Auch er war Spielerberater, nur hatte er nicht 150, sondern sogar 180 Klienten. Einen von denen hoffte ich nun sehr bald unter Vertrag nehmen zu können. «Warum schicken Sie mir nicht einfach ein Angebot, ich werde mich dann wieder bei Ihnen melden», sagte er am Ende des Gesprächs. Interesse war durchaus da, und beidseitig. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch, schrieb ein paar Eckdaten auf, und schickte die Mail ab, noch ehe ich mein Büro verließ.

Als ich am nächsten Tag nach dem Morgentraining meinen Rechner anschaltete hatte ich schon eine Antwort: Monday Odita wollte das Angebot annehmen und einen Vertrag unterschreiben. Das ging schnell! Monday war genau der Spielertyp den ich mag. Er ist erst 17, und muss daher bis zur Winterpause warten ehe er zu uns kommen kann, doch er brachte alle Vorraussetzungen mit, um bei uns Fuß fassen zu können. Schnell, dazu waren seine technischen Fähigkeiten in den Ansätzen vorhanden, auch wenn mir klar war, dass er noch an sich arbeiten würde müssen ehe er auf Erstligalevel mithalten konnte. Dennoch, ich war mehr als zufrieden damit ihn für uns gewinnen zu können.

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« Letzte Änderung: 10.März 2020, 07:32:27 von Nordwolf »
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Akumaru

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #25 am: 10.März 2020, 07:29:15 »

"Die Verhandlungen liefen dann auch recht problematisch ab"

... dafür habt ihr euch aber flott einigen können.  :P

Nordwolf

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #26 am: 10.März 2020, 07:32:09 »

"Die Verhandlungen liefen dann auch recht problematisch ab"

... dafür habt ihr euch aber flott einigen können.  :P

Ups, da hab ich vor lauter Freude über die Verlängerung doch glatt die Vorsilbe vergessen  :-[
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Nordwolf

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #27 am: 10.März 2020, 07:37:58 »

Kapitel 17: Ligaalltag

In der Liga stand nach dem Drama gegen ZSKA nun ein ungemein wichtiges Spiel an. Das Heimspiel gegen Mitaufsteiger Nizhniy Novgorod, die bisher noch keinen Punkt holen konnten, war ein klassisches 6-Punkte-Spiel. Vor gut 5.600 Zuschauern im eigenen Stadion wollten wir zeigen, warum wir letztes Jahr die Liga gewonnen hatten. Dabei ersetzte Yeliseev den gesperrten Chicherin, und Berezkin gab sein Debüt. Er ersetzte Gordyushenko.

Im Spiel gaben wir dann von Anfang an mächtig Gas. Trotz einiger guter Chancen mussten wir jedoch bis kurz vor der Pause warten ehe der Knoten platzte. Nach einem Einwurf von Kichin fühlte sich offenbar kein Spieler von Nizhny dafür zuständig den Ball zu klären. Der sprang durch den Strafraum und Vrbanec schob ihn dann am herauseilenden Keeper vorbei. Das Tor brachte uns die Führung zur Pause. In der Kabine schworen wir uns dann darauf ein nicht locker zu lassen. Das taten wir auch nicht. Fonsinho erhöhte auf 2-0 nachdem der Keeper einen Schuss von Klimov nur vor Fonsinhos Füße abwehren konnte. Kurze Zeit später kam dann Sergeev für Klimov, und das war eine gute Entscheidung. Kaum eine Minute auf dem Platz erhöhte Sergeev auf 3-0. Das 4-0 legte er dann auch noch nach, nur 5 Minuten später. Für seinen Hattrick benötigte er nur 10 Minuten. Den Endstand 5-0 besorgte er nämlich auch noch. Was für ein überragender Sieg! Sergeev war natürlich der Spieler des Tages, und das obwohl er nur 20 Minuten gespielt hatte! Dazu gab es noch ein Debüt. Der 18-jährige Alexandr Orekhov wurde für seine guten Trainingsleistungen belohnt und durfte seine ersten etwa 15 Minuten Erstligaluft schnuppern. Was in diesem Spiel auch deutlich wurde: unser neuer Spielmacher Vrbanec bringt deutlich mehr Dynamik mit als sein Vorgänger Ryazantsev (der hatte in der Zwischenzeit übrigens seine Karriere beendet und wollte nun eine Trainerkarriere beginnen). Unserem Spiel tat das sehr gut.

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Nach dem Spiel hatten wir dann einen Abgang zu vermelden. Der 21 Jahre alte Argentinier Nicolas Mirandi verließ den Verein für 150.000€ gen Heimat. Nicolas kam erst im Winter ablösefrei, verbrachte die Rückrunde dann bei Zweitligaabsteiger Textilschik, und wurde nun für 150.000€ Gewinn verkauft. Ohne Frage ein gutes Geschäft, auch wenn er für uns nie gespielt hat.

Das dritte Heimspiel in Folge gab es dann gegen den FK Ufa. Ganz klar: wir wollten unsere Serie fortsetzen. Chicherin kehrte für dieses Spiel in die Startelf zurück. Sein Comeback feierte er (natürlich) mit einer gelben Karte, seine vierte gelbe im dritten Spiel. Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit hatte Ufa dann zu Beginn der zweiten Hälfte Probleme mit unserem Pressing. Berezkin gewann den Ball tief in des Gegners Hälfte, leitete sofort zu Klimov weiter. Dessen Schuss wurde zwar geblockt, doch direkt vor die Füße von Rudenko, der überlegt einschob. Das war es dann aber auch mit Erfolgserlebnissen. Ufa, von denen bisher eher wenig zu sehen war, glich durch Igboun aus. In der 63. Minute verursachte Kichin dann einen Elfmeter, welchen Daniil Formin eiskalt verwandelte. Sylvester Igboun macht dann mit seinem zweiten Tor auch noch den Deckel drauf. Eine bittere Niederlage also, und das auch noch kurz vor einem schweren Auswärtsspiel beim FK Krasnodar.

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Bei Krasnodar gab es dann eine kleine Sensation. Nach vier gelben Karten in drei Spielen kam Chicherin dieses Mal ohne Verwarnung davon, und das obwohl er das Spiel durchspielte! Die Chance auf eine Sensation, oder zumindest eine Überraschung, hatten wir dann auch spielerisch. Nach nur vier Minuten brachte Matic Vrbanec uns in Führung. Kurze Zeit später hatte Fonsinho (7.) die Chance auf das 2-0, traf aber nur die Latte. Von Krasnodar kam bis zur 24. Minute gar nichts. Dann fand Ari den aufgerückten Stotskiy per Freistoßflanke. Der köpfte in die lange Ecke zum 1-1 in die Maschen. Geschockt waren wir davon jedoch nicht. Erneut übernahmen wir die Führung. Wir konterten Krasnodar einfach eiskalt aus. Fonsinho lief die rechte Seitenlinie das halbe Feld entlang. Seine Flanke in den Strafraum war zwar etwas ungenau, landete über Umwegen aber doch bei Rudenko, und der haute den Ball zum 2-1 ins Tor. Den Vorsprung über die Zeit bringen konnten wir aber nicht. Kurz nach der Pause glich Cristian Ramirez zum 2-2 aus. Das war dann auch der Endstand. Unterm Strich musste man sagen dass das Unentschieden leistungsgerecht war. Mit einem Punkt in Krasnodar konnten wir ohnehin zufrieden sein.

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Nordwolf

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #28 am: 10.März 2020, 19:29:53 »

Kapitel 18: Überrollt

Meine Miene wurde von Minute zu Minute finsterer. Mein Mund wurde schmaler. 27.000 Zuschauer waren gekommen, das Stadion war ausverkauft, und Lokomotive Moskau gab Volldampf. Schon in der 6. Minute kassierten wir das 0-1 durch Zhemaletdinov. Kurz vor der Pause erhöhte Fedor Smolov auf 0-2 (37.). Zwar konnte Kenyaikin mal wieder einen von Kichin verursachten Elfmeter gegen Lokomotive parieren (52.), doch Berezkin dachte sich anscheinend dass er das auch zwei Mal schafft, und foulte seinen Gegenspieler im Strafraum. Anton Miranchuk verwandelte jedoch in der 61. Minute sicher zum 0-3. Auch das 0-4 fiel noch. Wieder war es Fedor Smolov (79.). Zu diesem Zeitpunkt sehnte ich einfach nur den Schlusspfiff herbei. Lokomotive war einfach eine Nummer zu groß für uns. Das hat auch eines deutlich gezeigt: im Halbfinale letztes Jahr hatten wir verdammt viel Glück dass sie einen schlechten Tag erwischt hatten.

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Eine Woche später waren wir dann auf Wiedergutmachung aus. Das Heimspiel gegen den FK Ural war auch wichtig, schließlich waren sie ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf. Was Lokomotive eine Woche zuvor gegen uns gemacht hatte, zahlten wir Ural jedoch nun zurück. Kichin eröffnete den Torreigen per Elfmeter. Zur Pause stand es zwar nur 1-0, doch Kirill Klimov musste wohl in der Halbzeit einen Wundertee getrunken haben. Mit einem Viererpack durch Tore in der 52. Minute, 61. Minute, 74. Minute und 80. Minute stellte er auf 5-0. Ural hatte nur einen Torschuss im gesamten Spiel. Der schlug in der 86. Minute leider auch hinter Botnar (der für Kenyaikin seine Chance erhielt) im Tor ein. Zwar war das Gegentor etwas unnötig, doch wer 5-1 gewinnt kann sich auch nicht beschweren.

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Eine Woche später stand das nächste Stadtduell an. Dieses Mal jedoch waren wir das Heimteam, und Dinamo Moskau war zu Gast. Dinamo war Europa League-Teilnehmer. Nur drei Tage vor dem Spiel verloren sie das Qualifikationsspiel auswärts bei Besiktas mit 1-2. Dazu war der Ligastart von Dinamo doch arg holprig. Ähnlich holprig verlief das Spiel. Fast alles spielte sich im Mittelfeld ab, Chancen gab es kaum. Das hielt aber Valery Kichin nicht davon ab, in der 16. Minute wieder per Elfmeter zu treffen. Auch Kirill Klimov trug sich erneut in die Torschützenliste ein, nach einem herrlichen Angriff. Vrbanec legte den Ball nach links auf den eingewechselten Nikitin, der sofort auf den (ebenfalls eingewechselten) Churko weiterspielte. Dessen Flanke schob Klimov in der Mitte dann zum 2-0-Endstand an Shunin vorbei ins Netz.

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Bevor wir nach Grozny reisten, um das Auswärtsspiel bei Akhmat zu bestreiten, verfolgten wir dann die Pokalauslosung. Im Gegensatz zum letzten Jahr erwischte es uns dieses Mal hart: Erstligaabsteiger und ungeschlagener Tabellenführer in der 2. Liga Arsenal Tula war der Gegner in der 5. Runde. Dazu hatte Tula auch noch Heimrecht. Ein harter Brocken also.

Ähnlich ereignislos wie zuvor das Spiel gegen Dinamo verlief dann auch das Spiel bei Akhmat. Auch hier war der Endstand 2-0, leider gewann auch dieses Mal das Heimteam. Zwei Ecken, die beide Male von Innenverteidiger Wilker Ángel veredelt wurden waren an diesem Tag genug um uns zu schlagen. Nach dem Spiel gab es jedoch große Neuigkeiten zu vermelden.

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In der Tabelle ergab sich dadurch eine merkwürdige Situation. Zwar waren wir von der Platzierung her deutlich näher an den internationalen Plätzen als an der Abstiegszone, doch der Vorsprung vor den Relegationsplätzen betrug nur 3 Punkte. Dazu stand uns ein ganz schwerer Monat bevor. Im September wartete erst ein Auswärtsspiel bei Zenit, das Pokalspiel bei Tula, ein Auswärtsspiel bei Spartak, und zum Abschluss noch ein Spiel bei Ex-Champions League-Teilnehmer Rostov.
« Letzte Änderung: 10.März 2020, 23:57:42 von Nordwolf »
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Nordwolf

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #29 am: 11.März 2020, 06:16:22 »

Kapitel 19: Über dem Zenit?


Länderspielpause. Für mich kam die Pause gelegen. Energien sammeln, auf dem Trainingsplatz ein paar Dinge justieren nach unserem guten Saisonstart, und uns auf die kommenden Wochen vorbereiten. Viele Spieler waren von uns eh nicht auf Reisen. Einzig Berezkin, der für die weißrussische Nationalelf berufen wurde, sowie die russischen U21-Nationalspieler Kenyaikin und Klimov waren nicht auf dem Trainingsplatz zu sehen. Dazu musste man aber auch sagen: Kenyaikin war bei uns die letzten Wochen auch nicht mehr auf dem Platz zu sehen. Stattdessen hatte sich der 19 Jahre alte Vitaly Botnar den Platz zwischen den Pfosten erkämpft.

Als alle Spieler dann wieder beisammen waren ging es zum Auswärtsspiel nach St. Petersburg. Der fünffache russische Meister Zenit war in der letzten Saison, eher enttäuschend, «nur» auf dem vierten Rang gelandet. Für uns sollte diese Elf für eine Überraschung sorgen: Botnar — Chicherin, Burlak, Borzhin , Nikitin — Klimovich — Berezkin, Vrbanec — Fonsinho, Rudenko — Sergeev. Aus einer sicheren Defensive heraus, ließen wir die gesamten 90 Minuten über kaum Chancen zu.  Artem Dzyuba hätte den Gastgeber aber dennoch vor der Pause in Führung bringen können. Er war frei druch, scheiterte jedoch am herausragend parierendem Botnar. Wir agierten kompakt, und schafften es ab und an auch mal vor des Gegners Tor gefährlich zu werden. Rudenko vergab nach Flanke von Fonsinho jedoch unsere beste Chance. So stand es kurz vor Schluss immer noch 0-0 — bis der eingewechselte Yeliseev Dzyuba im Strafraum zu Fall brachte. Elfmeter. Aber Dzyuba hatte keinen guten Tag erwischt. Er wollte den Strafstoß in der Mitte unterbringen. Botnar aber hatte den Braten gerochen, blieb einfach stehen und hielt. So endete das Spiel mit einem mehr als nur respektablem 0-0.

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Danach hatten wir zehn Tage Zeit um uns auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. Das Pokalspiel bei Arsenal Tula stand an. Die Medien sahen den Erstligaabsteiger vor den heimischen Fans sogar leicht in der Favoritenrolle. Klar war das eine ganz harte Nuss die wir knacken mussten. Jedoch starteten wir vor fast 15.000 Zuschauern furios: Berezkin brachte uns schon in der 2. Minute in Führung. Die hätte Fonsinho auch noch ausbauen können, schoss in der 27. Minute jedoch haarscharf am linken Pfosten vorbei. Nach der Pause war dann mehr Platz auf dem Feld. Erst flog Tulas Victor Alvarez vom Platz (51.), dann tat es Alexandr Rudenko ihm gleich (62.). Den Platz nutzte jedoch vor allem Arsenal Tula. Ivan Oleinikov wurde in der 70. Minute zum Torschützen, und erzielte das 1-1. Das war auch der Stand nach 90 Minuten. Die Verlängerung stand also an. Dort gab es dann nur noch eine nennenswerte Chance. Martin Vrbanec war es, der den Ball am linken Strafraumeck annahm, und mit einem strammen Schuss in die lange Ecke versenkte (114.). 2-1 war dann auch der Endstand. Eine ganz schwere Hürde genommen, und so ging es in die nächste Runde, wo wieder ein Auswärtsspiel wartete, und wieder war es ein ganz schweres. Gegner war nämlich der FK Krasnodar.

Auch in der Liga wurden die Aufgaben nicht einfacher. Es stand das Auswärtsspiel beim Meister an: Spartak Moskau war der Gegner, vor über 30.000 Fans. Erstliga- gegen Zweitligameister also, und es sah aus als hätten wir die Rollen getauscht. Wir drückten von Anfang an aufs Tor und wurden auch gleich belohnt. Eine Flanke von Kichin war zwar etwas zu weit, landete jedoch bei Vrbanec. Der legte mit dem Rücken zum Tor auf den aufgerückten Yeliseev ab — 1-0 nach einem strammen Schuss aus gut 16 Metern. Kurz danach jedoch der Schock! Fonsinho hielt sich das Knie und musste ausgewechselt werden. Ich hoffte natürlich, dass es nichts ernstes war. Spartak jedoch wollte unseren Schockmoment ausnutzen. Jordan Larsson schnappte sich den Ball im Mittelfeld, lief unserer Abwehr davon — und setzte den Ball an den Pfosten. Noch einmal Glück gehabt. Das war jedoch kurze Zeit später aufgebraucht. Lomovtiskiy erzielte nach Flanke von Zobnin den (nicht unverdienten) Ausgleich. 1-1 also der Halbzeitstand. 10-11 wurde es jedoch nach der Pause. Ayaz Guliev, Spartaks Mittelfeldspieler, kurz vor der Pause verwarnt, sah in der 52. Minute seine zweite gelbe Karte. Die Überzahl nutzten wir dann auch gnadenlos aus. Matic Vrbanec kopierte sein Tor vom Pokalspiel für alle, die es noch nicht gesehen hatten. Wieder knallte er den Ball unhaltbar von der linken Strafraumecke ins lange Eck — 2-1, der Siegtreffer!

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Akumaru

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #30 am: 11.März 2020, 07:31:41 »

"Nach dem Spiel gab es jedoch große Neuigkeiten zu vermelden."

Ja, welche denn?  ???

Nordwolf

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #31 am: 11.März 2020, 08:03:45 »

"Nach dem Spiel gab es jedoch große Neuigkeiten zu vermelden."

Ja, welche denn?  ???

Da hab ich vergessen ein Bild einzufügen  ;D

Hier:

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Nordwolf

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #32 am: 11.März 2020, 18:46:49 »

Kapitel 20: Stürmische Zeiten

Am Tag nach dem Spiel kamen dann die Untersuchungsergebnisse von Fonsinhos Knie. «Das Kreuzband ist nicht beschädigt», erklärte mir mein Chefphysiotherapeut Yuriy Kotyga. Ich war erleichtert. Dennoch würde Fonsinho mindestens 4 Wochen nicht auf dem Platz stehen können.

Unter der Woche stand nach vier Auswärtsspielen in Folge endlich mal wieder ein Heimspiel an. Gegner war der ehemalige Champions League-Teilnehmer FK Rostov. Deren Spieler waren jedoch sichtbar müde, und wir nutzten das eiskalt aus. Um es genauer zu sagen: Kirill Klimov nutzte das eiskalt aus. Mit seinen drei Toren in der 45., 86. und 88. Minute brachte er uns souverän mit 3-0 in Führung. Entschieden war das Spiel damit jedoch nicht. In der 90. Minute vollendete Björn Bergmann Sigurdarson einen Sololauf zum 3-1, und nur eine Minute später erzielte Dennis Hadzikadunic nach einer Ecke das 3-2. Zittern war also angesagt, doch wir brachten den Vorsprung über die Zeit und behielten die drei Punkte in Moskau.

Gute Nachrichten gab es dazu für zwei Spieler von uns: Klimovs Hattrick sicherte ihm den Titel Spieler des Monats September. Matic Vrbanec wurde indes für seine starken Leistungen belohnt und in der nächsten Länderspielpause, die nach dem Spiel gegen Krylja Sovetov Samara stattfand, das erste Mal für die slovenische Nationalelf berufen.

Nicht überraschend hat Lokomotiv Moskau entließ an diesem Spieltag seinen Trainer. Ex-Roma-Coach Eusebio Di Francesco übernimmt nun bei unserem Stadtrivalen.

Am 3. Oktober stand dann das Auswärtsspiel bei Krylja Sovetov bevor. Statt eines goldenen Oktobers, war der Oktober in Samara jedoch weiß. -7 Grad und Schnee. Das Spiel passte sich dann auch den Verhältnissen an: 0-0. Einzig der 16-jährige Maxim Kozlov fiel auf. Er hätte das Spiel für Krylja Sovetov entscheiden können, zielte jedoch in der 77. Minute knapp am Tor vorbei. Kozlov jedoch machte durchaus auf sich aufmerksam. Sofort nach dem Spiel rief ich meinen Chefscout an. Ich wollte alles über diesen Jungen wissen! Das gleiche dachte sich jedoch auch Zenit, die Kozlov schon auf ihrem Zettel hatten.

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Wieder einmal vergingen die zwei Wochen der Länderspielpause wie im Fluge. Täglich harte Arbeit auf dem Trainingsplatz sollte uns auf das Spiel gegen den abgeschlagen Tabellenletzten Rotor vorbereiten. Was meine Mannschaft dann allerdings auf dem Platz bot war eher mäßig. Trotzdem behielten wir die drei Punkte bei uns, wenn auch nur geradeso. Der eingewechselte Ivan Sergeev traf zum entscheidenden Führungstor in der 76. Minute.

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Das letzte Ligaspiel im Oktober war dann auch wieder ein Heimspiel. Der FK Orenburg war der Gegner, und im Gegensatz zum Spiel gegen Rotor traten wir deutlich zielstrebiger und konzentrierter auf. Schon nach 3 Minuten erzielte Kirill Klimov sein 10. Saisontor als er eine Ecke von Rudenko ins Tor köpfte. Valery Kichin wurde dann in der 17. Minute im Strafraum zu Fall gebracht, trat zum fälligen Elfmeter selber an — und setzte den Ball an den Pfosten. Der Ärger über den verschossenen Strafstoß hielt jedoch nicht lange an. Matic Vrbanec köpfte nach einem Freistoß von Rudenko das 2-0. Kirill Klimov rundete das Spiel dann kurz vor Schluss mit seinem zweiten Treffer zum 3-0-Endstand ab.

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Eine sehr starke Serie für uns also. Bisher hatten wir mit dem Abstiegskampf nichts am Hut. Dazu waren wir in der Liga nun schon seit 2 Monaten (und 6 Spielen) ungeschlagen!

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Nordwolf

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #33 am: 12.März 2020, 07:16:30 »

Kapitel 21: Ein Weltmeister nach Moskau?

«Pavel, das ist verdammt wichtig für den Verein. Wir müssen darein investieren, sonst schaffen wir es nicht unsere Ziele zu erreichen». Eigentümer Pavel Poselenov überzeugte das jedoch überhaupt nicht. «Nein, das kommt nicht infrage. Wir wollen das Geld lieber anderweitig anlegen». Eine halbe Stunde ging das nun schon so. Pavel Poselenov war sofort bereit dazu gewesen das Budget für unsere Nachwuchstrainer zu erhöhen. So einfach gestaltete sich das leider nicht für das Budget der Nachwuchsrekrutierung. Nach einer weiteren Viertelstunde zahlte sich meine Hartnäckigkeit jedoch aus, und Poselenov stimmte zu auch das Budget für Nachwuchsrekrutierung zu erhöhen.

Zufrieden konnte ich mich dann ins Flugzeug Richtung Krasnodar setzen, wo der FK Krasnodar im Pokalachtelfinale wartete. Das Spiel stellte sich dann jedoch als eines heraus, welches das Eintrittsgeld eher nicht wert war. In der ersten Halbzeit hatten beide Teams nur eine Torchance. Beiden trafen auch das Torgehäuse des jeweils anderen Teams. Für uns war das Shramchenko, der für den gesperrten Rudenko spielte. Für Krasnodar setzte Olsson einen Freistoß zu hoch an und traf nur die Oberkante der Latte. Auch die zweite Hälfte war nicht viel attraktiver anzusehen. Immerhin fiel nun ein Tor: In der 71. Minute flankte Berezkin einen Freistoß in den Strafraum. Churkos (der für den schwachen Shramchenko gekommen war) Schuss wurde zwar abgewehrt, prallte jedoch zu ihm zurück, sodass er den Ball zu Fonsinho spielen konnte. Der schob dann überlegt aus 7 Metern ein. Klimov hätte zwar in der Nachspielzeit nach einem tollen Sololauf noch erhöhen können, doch auch so reichte es zum Weiterkommen in einem Spiel, das eigentlich keinen Sieger verdient hatte.

In der Liga ging es dann gegen Rubin Kazan weiter. Nach schwachem Start wirkte der Trainerwechsel, den Rubin vor einiger Zeit vollzog, nun anscheinend Wunder. Drei Siege in Folge machten Kazan zu DEM Formteam der Liga. Dennoch zeigten wir von Beginn an, dass wir die drei Punkte bei uns behalten wollten. Trotz 6 Torchancen wollte der Ball jedoch nicht ins Tor. Und wie sagte schon mein Opa? Wenn du die Dinger nicht machst… wird Anton Sorka in der 70. Minute freigespielt und erzielt mit Kazans einziger Torchance im gesamten Spiel den Siegtreffer. Unglaublich, dass wir aus diesem Spiel keine Punkte holten.

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Eine Woche später wurde die Aufgabe dann auch nicht leichter. ZSKA Moskau war der Gegner, auswärts. Jedoch muss man sagen: ZSKA war nicht in Form, verlor 3 der letzten 5 Ligaspiele und unter der Woche auch noch in der Europa League beim weißrussischen Meister Dinamo Brest. Für mich war klar dass wir das 5-2-2-1-System von ZSKA dieses Mal aushebeln wollten. Also griff ich in die taktische Trickkiste. Fonsinho und Rudenko tauschten die Seiten und spielten als invertierte Flügelspieler. Dazu sollten unsere Außenverteidiger höher stehen und so für Überzahl auf den Flügeln sorgen. Der Plan war das Spiel breit zu machen. Diese Taktik ging dann auch voll auf. 3-1 war der Endstand für uns, nach einem Doppelpack von Fonsinho, und einem Kopfballtor von Innenverteidiger Taras Burlak. Muamer Tankovics zwischenzeitlicher Anschlusstreffer zum 1-2 half ZSKA nicht.

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In der Länderspielpause nach dem ZSKA-Spiel vermeldete Stadtrivale Dinamo Moskau dann eine Überraschung: Weltmeister Jürgen Klinsmann würde die Trainerstelle dort übernehmen und hatte nun die Aufgabe den ehemaligen Pokalsieger vor dem Abstieg zu bewahren. Für uns gab es auch erfreuliche Nachrichten. Marat Shilov wurde zum ersten Mal in die U19-Nationalelf berufen und durfte dort in den Schlussminuten gegen die Färöer Inseln sein Debüt feiern.

Zwei Spiele standen nun an, ehe es in die Winterpause und ins Trainingslager nach Zypern ging. Zuerst reisten wir zu Nizhniy Novgorod. Wie auch für Kazan wirkte der Trainerwechsel bei Nizhniy, der schon vor einiger Zeit vollzogen wurde. Wie auch gegen Kazan, konnten wir dieses Spiel nicht gewinnen. 1-1 war der Endstand. Fonsinho, der nach seiner Verletzungspause zurückkam und seine besten Leistungen für uns zeigte, brachte uns zwar kurz vor der Pause in Führung, praktisch im Gegenzug jedoch brachte Chicherin seinen Gegenspieler im Strafraum zu Fall. Alibekov war sicher vom Punkt — 1-1 mit Nizhniys zweitem Torschuss. Bei -4 Grad und Schneefall war in der zweiten Halbzeit nicht mehr viel los, und so endete das Spiel mit einer Punkteteilung.

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Das letzte Spiel des Jahres fand im heimischen Stadion statt. Mal wieder war Krasnodar der Gegner, zum bereits dritten (und letzten) Mal diese Saison. 3 war dann auch die magische Zahl des Spiels. Beide Teams erzielten nämlich drei Tore. Für uns waren Chicherin, Vrbanec und Klimov die Torschützen. Auf Seite Krasnodars trafen Spajic, Grazinsky und Martonivch. Das Resultat ging in Ordnung, war das Spiel doch über die gesamte Spielzeit hinweg recht ausgeglichen. In den Schlussminuten durfte dann Marat Shilov, 10 Tage nach seinem 16. Geburtstag, sein Erstligadebüt feiern.

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Zwar gewannen wir im November nur ein Spiel, dennoch konnten wir unter dem Strich mit der Hinrunde mehr als zufrieden sein, überwinterten wir doch auf Platz 5!
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Akumaru

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #34 am: 12.März 2020, 08:26:41 »

Hinrunde lief doch nicht allzu schlecht. Daumen sind gedrückt!

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #35 am: 12.März 2020, 16:01:08 »

Oh der Torpedo klemmt etwas.
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Nordwolf

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #36 am: 12.März 2020, 23:09:27 »

Hinrunde lief doch nicht allzu schlecht. Daumen sind gedrückt!

Ja, definitiv alles gut. Auch schon einen großen Vorsprung vor den Relegationsplätzen erspielt, so kann's gerne weitergehen  :D

Oh der Torpedo klemmt etwas.

Der November war eher mäßig. Hatte mir nach dem Sieg gegen ZSKA mehr erhofft...
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Nordwolf

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #37 am: 12.März 2020, 23:13:25 »

Kapitel 22: Winterzeit

Wieder einmal war also die monatelange Winterpause der russischen Liga angebrochen. Angesichts der Tatsache dass bereits die letzten Spiele auf schneebedeckten Plätzen stattfanden war das für mich auch kein Problem. Ferien gab es für unsere Spieler dieses Jahr aber nicht. Wir würden den ganzen Winter über trainieren.

Das fing an mit einem Trainingslager auf Zypern. Während unserer Woche dort, wo wir dem kalten Moskauer Winter kurz entkommen konnten, absolvierten wir auch unser letztes Spiel im Jahr 2020. APOEL war der Gegner in einem Testspiel, welches wir souverän mit 3-0 gewannen. Immerhin 4 Fans waren aus Moskau mitgereist, und mischten sich unter die 2.700 Zyprioten im Stadion von APOEL.

Als ich mich eines Januarmorgens durch einen Schneesturm kämpfte und endlich, frierend und zugeschneit, in meinem Büro ankam, mir einen Tee machte und meine Mails ließ, fiel mir eine brasilianische E-Mailadresse auf. Ein gewisser Róbson Luís Spolidoro, der unter anderem auch David Neres beriet, bot mir einen seiner Klienten an. Der 19 Jahre alte Innenverteidiger Jose Almir war seit Jahresende vertragslos. Ich war erst skeptisch. Zuvor hatte er nur in der 3. Liga in Brasilien gespielt. Dennoch beauftragte ich einen meiner Scouts Nachforschungen anzustellen. Schon kurze Zeit später bekam ich einen Anruf von ihm. Was er mir sagte ließ mich sofort auf Spolideros Mail antworten. Jose Almir stand auf dem Zettel bei fast allen europäischen Topklubs. Liverpool, Manchester United, City, Arsenal, PSG, alle wollten ihn haben. Als ich mein Angebot verschickte waren mir zwei Sachen klar: Erstens war das Angebot wahrscheinlich finanziell zu hoch für einen 19-jährigen ohne Jugendländerspiele und Erstligaerfahrung. Zweitens, dessen war ich mir jedoch sicher, war es auch zu gut um nein zu sagen. So kam es dann auch. Obwohl mein Scout mir kaum etwas über Almir erzählen konnte, nahm er unser Angebot an und würde Ende Januar in Moskau ankommen.

Kurz vor Beginn des Transferfensters erschien dann Matic Vrbanec morgens am erst kürzlich modernisierten Trainingszentrum und klagte über Schmerzen im Handgelenk. Zwar stellte unser Doktor nur eine leichte Bänderüberdehnung fest, die schon ein paar Tage später wieder vorübergehen würde, angaben dazu wie er sich die Verletzung zuzog wollte Vrbanec aber nicht machen…

Am 22. Januar war es dann so weit. Drei neue Spieler wurden von Vereinsmitarbeitern vom Flughafen in unser Trainingszentrum gebracht. Davon sprach nur Masrur Kiemidinov russisch. Monday Odita und Jose Almir mussten die Sprache erst noch lernen. Dennoch stellte sich schon früh heraus: Jose Almir, ganze 2 Meter hoch gewachsen, war ein echter Gewinn für unsere Innenverteidigung!

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Auch auf der Seite der Abgänge passierte etwas. Anton Shramchenko, seit Saisonbeginn nur noch von Monat zu Monat angestellt, löste seinen Vertrag auf und kehrte in seine weißrussische Heimat zurück. Er wechselte zu Dinamo Minsk. Monday Odita war fest auf seiner rechten Flügelseite eingeplant. Durch Jose Almirs Ankunft und seine offensichtlichen Qualitäten hatten wir auch einen Innenverteidiger zu viel im Kader. Vitaly Stezhko musste den Verein deshalb verlassen. Er wechselte auf Leihbasis zu Shinnik Yaroslavl, die sich jedoch eine Kaufoption sicherten. Masrur Kiemidinov hielt es auch nicht lange bei uns auf. Schon Anfang Februar verließ er Moskau wieder gen Weißrussland, wo ihn Erstligist FK Gorodeya auslieh. Für ihn war der Wechsel eine perfekte Gelgenheit um Spielpraxis auf hohem Niveau sammeln zu können, hoffte ich.

Kurz vor Ende des Transferfensters gab es dann für mich noch eine Überraschung. Gérard Witters hatte bei seinem Auftrag, junge Talente in Westafrika zu finden mal wieder einen Fund gemacht. Daniel Abubakar war ein 18 Jahre junger Stürmer. In seiner Heimat konnte er bei den Wise Fighters letztes Jahr mit 19 Toren in 31 Spielen glänzen. Ihn konnten wir ablösefrei für uns gewinnen. Er war einer für die Zukunft.

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Dazu gab es noch einen Abgang zu verkünden. Flügelspieler Vladislav Adaev machte für uns in 1,5 Jahren nur 6 Spiele von der Bank. Er verließ deshalb den Verein für 50.000€ und schloss sich Zweitligist Chita an.

Viel war also passiert in dieser Winterpause. Die Testspiele dagegen verliefen eher mäßig. Einer 1-3 Niederlage gegen Sparta Prag folgte ein 2-4 gegen Shakthar Donezk. Die nächsten beiden Testspiele konnten wir dann gegen die Zweitligisten Spartak 2 (2-0) und Veles (2-1) gewinnen. Im letzten Testspiel kamen wir nicht über ein 0-0 gegen Khimki hinaus, verloren in dem Spiel jedoch Kirill Klimov. Der Top-Torjäger der Liga wird für mindestens 5 Wochen ausfallen. Das war natürlich eine Hiobsbotschaft, nur wenige Tage vor dem Spiel im Pokalviertelfinale, und das war auch nicht einfach: ein Auswärtsspiel bei Akhmat Grozny stand an.
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Grätsche

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #38 am: 13.März 2020, 05:19:24 »

Daniel Abubakar, könnte was draus werden.
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Akumaru

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Re: [FM 20] Moskauer Nächte
« Antwort #39 am: 13.März 2020, 06:27:58 »

Interessante Transfers. Hoffentlich lernen sie schnell die russische Sprache - aus Erfahrung kann ich sagen, daß das schwer wird.