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Autor Thema: Miro, Miro, HSV - (vormals: 1. FC Kaiserslautern)  (Gelesen 25017 mal)

knufschu

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #40 am: 06.Mai 2020, 09:36:36 »

Ich bin gespannt, ob du auch in der 2. Bundesliga weiterhin mit dem 4-2-4 spielen wirst und wie erfolgreich das ist. Ich teste das ja gerade mit einem anderen Club auf Herz & Nieren ;)
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Texas Alaska

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #41 am: 06.Mai 2020, 10:59:59 »

Ich weiß. Und ich verfolge das hochinteressiert, was Du da mit Boro so machst.  8) Vor allem deine Ausführungen zum Konterspiel, das Du immer wieder mal ausprobierst. Weil: Diese Interpreation des 4-2-4 ist auch eher meine, bzw. die des FCK in diesem Save hier. Wir laufen deutlich später an als Du in vielen Spielen deines Boro-Saves, pressen erst im Mittelfeld so richtig und der Spielaufbau lief zuletzt auch viel über Spalvis (Zielspieler im Sturm) und weniger über Flankenläufe.

Aber ja, ich plane schon mit dem 4-2-4 auch in Liga 2 zu starten. Die Bedenken die ich dabei habe, decken sich allerdings auch mit deinen, bzw. den Beobachtungen die Du in deinem Save gemacht hast. Wenn wir das bessere Team sind oder der Gegner sich nur hinten reinstellt ist das 4-2-4 einfach Bombe und fast schon ein Garant für hohe Siege. Wenn der Gegner aber ebenfalls Gas gibt und spielerisch (oder auch nur läuferisch) auf Augenhöhe oder besser ist, wirds eng. Ich hatte diese Saison ja nicht so oft die Gelegenheit Maßnahmen gegen solche Gegener zu testen, deshalb bin ich auch schon saugespannt auf Liga 2.

Was ich in jedem Fall testen werde ist a.) das Pressing zurückzufahren, deutlich mehr in der Formation zu bleiben und b.) die Grundausrichtung ein bis zwei Stufen defensiver zu setzen (also "ausgewogen" oder "vorsichtig"). Idee dahinter: Warten, Fehler erzwingen, Ball bekommen und dann nach vorne. Wobei zugegebn der Weg dann weiter ist als bisher...

Wenn das nicht klappen sollte wirds das Gegenteil und ich orientiere mich mehr an deiner 4-2-4-Idee. Also mehr SC-Freiburg-like ganz früh stören und dadurch hoffentlich den Ball bekommen.

Schau mer mal!

Grätsche

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #42 am: 06.Mai 2020, 14:03:06 »

Saubere Saison.  👍
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Leland Gaunt

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #43 am: 06.Mai 2020, 20:51:11 »

Ich gönne dem 1. FCK'lautern nicht den Dreck unter den Nägeln, aber Glückwunsch zum Aufstieg ;)
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FMGaunt

Das magische Dreieck 2.0

Immer schön GErade bleiben!

Texas Alaska

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #44 am: 07.Mai 2020, 08:43:52 »



Sommer 2019 - Neuzugänge und Blick über den Tellerrand


So groß die Freude über die rundum gelungene Saison, die Drittligameisterschaft und den gelungenen Aufstieg ist - die kommende Saison wirft ihre Schatten voraus. Ich hatte ja im letzten Post drei Neuzugänge angekündigt, auf die ich hier nun etwas näher eingehen will. Zunächst einmal: Ich bin mit meinem Kader eigentlich ziemlich zufrieden. Auch in Liga 2 dürften wir durchaus konkurrenzfähig sein, wir haben eine ganze Reihe an Akteuren im Aufgebot, die gute Zweitligakicker (und teilweise sogar mehr) sind und der Rest der Mannschaft ist in der Regel ziemlich jung, steht spielerisch zumindest an der Schwelle zwischen dritter und zweiter Liga und hat außerdem noch ordentliches Entwicklungspotential.

Trotzdem: Ein paar Baustellen gibt es. Die Innenverteidigung war schon in der dritten Liga stellenweise ein bisschen heikel. Kevin Kraus ist zwar ein super Kicker, aber danach wirds (zumindest in der zweiten Liga) dünn. In der Regel hat der ausgeliehene Florian Baak neben ihm gespielt - und der geht nun zurück zur Hertha. Wir brauchen also Ersatz. Geld ist wie gesagt zwar da, aber üppig sind die Budgets nicht. Wie gut, dass es da in Italien einen Abwehrspieler gibt, dessen Vertrag beim Zweitligisten Virtus Entella ausläuft und der voll ins Anforderungsprofil passt:





Marco Chiosa ist mit 25 Jahren noch relativ jung und dennoch erfahren genug, um von meinem Stab das Prädikat “passabler Zweitligaspieler” zu bekommen, der zugleich das Zeug zu einem “Zweitligaspieler der Extraklasse” hat (ich liebe diese Formulierungen des FM). Er hat die für einen Innenverteidiger in unserem System nötigen Werte bei Antritt und Schnelligkeit sowie Tackling und ist mental sehr solide. Außerdem kommt er ablösefrei und ist bei Gehalt und Loyalitätsbonus sehr genügsam. Mein Vorstand ist auch ziemlich aus dem Häuschen. Was ich allerdings nur bedingt verstehe, denn Chiosa ist von den drei ablösefreien Neuzugängen für meine Begriffe der am wenigsten spektakuläre.

Viel spannender finde ich zum Beispiel unseren Neuzugang in der Offensive. Den hätte es eigentlich nicht wirklich gebraucht, ich bin mit meinem Sturmpaar Spalvis und Biada sowie der Flügelzange Zuck-Hemlein mehr als zufrieden, aber ein bisschen Breite im Kader kann ja nie schaden. Und außer Elias Huth sehe ich da aktuell leider niemanden, dem ich den Durchbruch in Liga 2 zutraue. Bei ihm hingegen bin ich da schon zuversichtlicher:





Jan Kliment ist der klassische Fall eines Spielers, der in jungen Jahren hoch gelobt wurde (Torschützenkönig der U21-EM 2015) und danach tief gefallen ist (Oberliga mit dem VfB II). Mir gefällt vor allem seine Schnelligkeit und sein Spiel ohne Ball, beides können wir bei unserer aktuellen Spielweise gut gebrauchen. Außerdem ist er in der Offensive sehr vielseitig einsetzbar und bietet sich damit optimal als Backup an, der sowohl auf den Flügeln als auch in der Spitze den Etablierten ordentlich Dampf macht.

Ebenfalls mehr Breite kann der Kader des FCK in der Zentrale gebrauchen. Auch hier haben wir zwar mit Albaek und Fechner ein gesetztes Duo, das sich auch in Liga 2 nicht zu verstecken braucht, aber auch hier gibt es kaum Spieler, die sie bei Bedarf ersetzen können. So sehr ich Jan Löhmannsröben mag: Er kam schon in Liga 3 nicht an den beiden vorbei und hat zuletzt auch keine großen Entwicklungsprünge mehr gemacht. Und die beiden anderen Kandidaten als Backup im ZM (Patrick Strauß und Theodor Bergmann) sind zwar gute Jungs, aber beide von Haus eigentlich eher Flügelspieler. Daher nun der ablösefreie Neuzugang Nummer 3:





Malick Mbaye ist von den drei Neuzugängen zwar noch der Jüngste und spielerisch auch noch nicht ganz auf Zweitliganiveau, aber er hat laut Scouting mit Abstand das meiste Potential. Physisch und mental ist er richtig stark, technisch hat er hingegen noch ordentlich Nachholbedarf. Aber das ist zum Glück kein Beinbruch, immerhin lässt sich daran mit Training ja durchaus was machen. Und die zweite Liga ist jetzt auch nicht unbedingt als Tummelplatz für Edeltechniker bekannt.

Soviel also zu meinen Neuzugängen. Insgesamt eher punktuelle Verstärkungen, mehr wollte ich ja auch nicht. Zusammen mit den Gehaltserhöhungen aus den entsprechenden Aufstiegsklauseln der laufenden Verträge und ein paar anstehenden Vertragsverlängerungen kommendes Jahr dürfte mein Gehaltsbudget damit ziemlich erschöpft sein. Heißt also: Da wird Stand jetzt nix mehr passieren. Außer natürlich, uns verlassen noch Spieler. Was ich aber gerne vermeiden würde. Denn mit der aktuellen Truppe dürfte ein Platz im Mittelfeld der Tabelle durchaus machbar sein.

Kommen wir nun zum Schluss noch kurz zu der Liga, die uns kommende Saison erwartet, bzw. zur Abschlusstabelle der zweiten Liga aus diesem Jahr.





Wir ihr seht hat der HSV tatsächlich geschafft und kehrt zurück in die Bundesliga. Mir sehr recht, ein Megaclub weniger. Darmstadt wagt zudem eine Neuauflage ihres jüngsten Bundesligaabenteuers und Bochum scheitert in der Relegation am VfB. Dresden steigt wie schon gesagt durch die verlorene Relegation ab, gefolgt von Regensburg und Bielefeld. Von oben kommen dafür zwei Clubs, von denen zumindest einer ganz sicher zu den Top-Aufstiegsfavoriten zählt.




Nürnberg hat eine richtig miese Bundesligasaison hinter sich. Nach allem was man hört, wollen sie dies nun dadurch vergessen machen, dass sie in der zweiten Liga richtig Geld in die Hand nehmen um sofort wieder hoch zukommen. Düsseldorf hingegen wird ein richtig cooler Gegner, darauf freu ich mich jetzt schon. Ansonsten ist die größte Überraschung sicher die CL-Teilnahme für Mainz 05. In Lautern natürlich ein besonderes Ärgernis.

Der Vollständigkeit halber: Die Bayern werden nicht nur Meister, sondern auch Pokalsieger und in der ebenfalls simulierten Serie A triumphiert ebenfalls wenig überraschend Juventus Turin. Die Champions League gewinnt Barcelona (gegen ManU) und die Europa League Arsenal London (nach Elfmeterschießen gegen den BVB). Das wars jetzt aber endgültig von Miros Premierensaison. Beim nächsten Mal gibt’s dann News aus Liga 2.


 
« Letzte Änderung: 07.Mai 2020, 08:48:53 von Texas Alaska »
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Akumaru

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #45 am: 07.Mai 2020, 10:03:54 »

Spannende Neuzugänge!

Karagounis

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #46 am: 07.Mai 2020, 10:33:00 »

Bin gespannt, wie es in der 2. Liga laufen wird! Viel Erfolg!

Grätsche

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #47 am: 07.Mai 2020, 11:15:34 »

Schaut doch gut aus. Gut Union und Köln dürften harte Konkurrenten werden. Ich drück die Daumen.
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Texas Alaska

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #48 am: 13.Mai 2020, 13:11:59 »



Sommerpause 2019 - Tausche Einen gegen Zwei


Die Vorbereitung auf die neue Saison hat kaum begonnen, da legen mir der werte Herr Geschäftsführer Sport und die Vorstandsbande gleich mal ein Ei ins Nest. Typisch FCK: Wenn es sportlich gut läuft und in der Mannschaft und im Umfeld alles harmonisch ist, dann sorgt eben die Leitung völlig unnötig für interne Reibereien. Mein Plan war es ja, die Aufstiegsmannschaft zusammen zu halten und nur punktuell zu verstärken. Miro war schon als Spieler bekannt dafür, dass er das Wohl der Mannschaft eindeutig über die Interessen Einzelner stellt. Und auch als Trainer haben bei ihm nun Geschlossenheit, Zusammenhalt und ein funktionierendes Mannschaftsgefüge Vorrang vor allem anderen - vor allem vor den Dollarzeichen in den Augen der Vorstandsmitglieder. Entsprechend aufgeregt habe ich mich über das hier:




Ich kann ja verstehen, dass Janek Sternberg als Hamburger Jung gerne zurück in die Heimat will und St.Pauli ist jetzt auch nicht der schlechteste Club, aber dass “mein” Vorstand nur des schnöden Mammons willen, einen Spieler ziehen lässt, der unangefochtener Stammspieler ist und zu jenen Akteuren im Kader gehört, die nicht nur problemlos in der neuen Liga mithalten können, sondern auch das Zeug zu mehr haben - das will einfach nicht in meinen Kopf. Sei’s drum, ich habe bei der Sache ja offensichtlich eh nix zu melden. Und das stinkt mir ehrlich gesagt am meisten. Ich gebe zu, dass ich eine ganze Weile ernsthaft überlegt habe, den Büttel hinzuschmeissen und woanders anzuheuern. Wenn Bader und der Vorstand meinen, über meinen Kopf hinweg zu entscheiden: Bitteschön. Miro ist Weltmeister, der muss sich sowas nicht bieten lassen. Aber dann dachte ich: Nee, das würde der Miro nie machen… Und so bin ich dann doch geblieben und habe mich wohl oder übel nach einem Nachfolger umgesehen. Den habe ich dann auch ziemlich fix gefunden:




Jure Balkovec kommt von Hellas Verona und steht dort seit Saisonbeginn auf der Transferliste. Für einen Spieler, der laut meinen Scouts für die zweite Liga ein überdurchschnittlicher Kicker ist, ist er sehr günstig zu haben: Gerade einmal 260.000 Euro will Verona für ihn. Da er ziemlich fix unterwegs ist und auch technisch kein ganz Schlechter, kann man glaube ich durchaus sagen, dass er einen mehr als würdigen Ersatz für Sternberg darstellt.

Da wir von St.Pauli immerhin die stolze Summe von 3,7 Millionen Euro bekommen, bleibt also auch nach dem Zugang von Balkovec richtig viel Kohle übrig. Und parallel zu Balkovec, hatte ich mich auch sehr intensiv mit einem anderen Spieler beschäftigt, der in Kaiserslautern kein ganz Unbekannter ist:





Joel Abu Hanna stand in Lauterns letzter Zweitligasaison schon einmal auf dem Betzenberg unter Vertrag und war nach dem Abstieg nach Magdeburg gewechselt. Dort konnte er sich aber nicht so richtig durchsetzen und ist deshalb einem Rückkauf nicht abgeneigt. Sein großer Vorteil: Er ist sehr vielseitig einsetzbar und eigentlich auch gelernter Innenverteidiger. Außerdem kennt er im Gegensatz zu Balkovec Verein und Liga. Ich hab wirklich lange überlegt und konnte mich zwischen diesen beiden Kandidaten nicht entscheiden. Dann musste ich an die Worte von Uli Hoeneß denken, die er angeblich gesagt haben soll, als sich die Bayern zwischen der Verpflichtung von Miroslav Klose und Luca Toni entscheiden mussten: "Dann nehmen wir halt beide!"

Gesagt, getan. Wir begrüßen mit Joel Abu Hanna also Neuzugang Nummer fünf beim FCK. Von meinem ursprünglichen Vorsatz, die Mannschaft nur punktuell zu verstärken ist so langsam immer weniger übrig. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich noch eine Baustelle, die ich trotz der Neuzugänge noch gar nicht angegangen bin: Die Torhüterposition. Dort stehen mir nämlich nach wie vor nur Wolfgang Hesl und Lennart Grill zur Verfügung. Beide gute Keeper für die dritte Liga, aber nicht unbedingt für Liga Zwei. Mangels Geld und geeigneter Kandidaten habe ich eine Neuverpflichtung hier eigentlich erstmal verschoben - auch weil im Winter der für zwei Jahre nach Japan ausgeliehene Jan-Ole Sievers zurückkehrt und ich ihm eine Chance geben wollte.

Nun habe ich aber plötzlich unerwartet Geld in den Budgets und Ligakonkurrent Nürnberg setzt mindestens ebenso unerwartet seinen Ersatzkeeper Fabian Bredlow auf die Transferliste. Auf seinen eigenen Wunsch übrigens. Wir tun ihm gerne den Gefallen und holen ihn dort weg.





Fabian Bredlow hat in Nürnberg schon auf Bundesliganiveau gespielt und ist bereits jetzt mindestens eine Klasse besser als Hesl und Grill. Und laut Scouting ist er noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt - heißt also: Er ist eine deutliche Verstärkung und eine Verpflichtung für die nahe und mittlere Zukunft. Ich bin echt happy, ihn bei uns begrüßen zu dürfen.

Doch der Transferreigen ist damit noch nicht zu Ende. Kaum hat Bredlow nämlich seine Unterschrift unter den Vertrag gesetzt flattern prompt zwei Angebote für meinen Mittelfeldmann Gino Fechner rein. Düsseldorf ist tatsächlich bereit 3,3 Millionen Euro Ablöse zu zahlen, also das Dreifache seines Marktwerts. Diesmal grätscht mir Bader nicht rein und das muss er auch nicht. Mittlerweile habe ich meine Vorsätze vom Saisonbeginn eh über Bord geworfen und Fechner ist auch nicht ganz so zentral wie Sternberg es war. Außerdem habe ich mit Malick Mbaye ja bereits einen Neuzugang, der ihn durchaus ersetzen kann. Deshalb denke ich mir: Scheiss drauf, warum nicht. Fechner will unbedingt nach Düsseldorf, die Fortuna zahlt ein Vermögen, von mir aus.

Gino Fechner ist also Abgang Nummer zwei aus der Aufstiegself und mit der Ablöse schwimmern wir nun endgültig im Geld. Naja, fast. Jedenfalls haben wir wieder ordentlich Spiel im Gehaltsbudget und da der FC Nürnberg offenbar gerade dabei ist seine komplette Mannschaft auszutauschen, können wir beim Glubb noch ein weiteres Schnäppchen machen.





Alexander Fuchs steht laut Scouting spielerisch an der Schwelle von zweiter zu erster Liga und ist im direkten Vergleich zu Gino Fechner ganz klar schon jetzt der bessere Spieler. Außerdem kommt er für den absoluten Schnäppchenpreis von gerade einmal 250.000 Euro. Auch hier also ein Transfer bei dem wir eine Position deutlich besser besetzen als zuvor und dabei auch noch eine ganze Menge Geld verdienen.

So gesehen war es also eine äußerst erfolgreiche Transferphase: Es ist uns gelungen, den Kader klar zu verbessern und dabei auch noch ein kleines Vermögen zu verdienen. Am Ende waren es dann zwar sieben Neuzugänge und zwei Abgänge und somit alles andere als die geplante ruhige Transferphase - aber sei’s drum. Irgendwie muss man es sich ja schön reden, wenn man sich nicht an die eigenen Vorsätze hält.

Spielerisch jedenfalls haben und diese mittelgroßen Umstrukturierungen im Kader nicht geschadet. Die Presse tippt uns auf Platz 7 der Abschlusstabelle, der Vorstand will am Saisonende einen Platz im Mittelfeld sehen und wenn es so weitergeht wie in den ersten vier Pflichtspielen, dann könnte das durchaus was werden:





Der FCK startet also auch in Liga 2 ganz hervorragend. Der Auftakt beim MSV Duisburg läuft wie am Schnürchen: Wir gehen mit dem gleichen, offensiven Direktpassspiel im 4-2-4 in die Partie wie auch zuletzt in der dritten Liga. Und Duisburg hat dem Wenig entgegen zu setzen. Der 3:1-Auswärtssieg geht auch in der Höhe vollkommen in Ordnung, auch wenn zwei der drei Tore nach Standardsituationen gefallen sind. Hervorzuheben ist übrigens die Leistung von Neuzugang Jan Kliment, der zehn Minuten vor Schluss in einer sensationellen Aktion dem gegnerischen Innenverteidiger bei dessen Versuch eines Spielaufbaus den Ball stibitzt, den Torwart auf dem falschen Fuß erwischt und die unverhoffte Chance eiskalt verwandelt. Kliment krönt damit eine super Leistung zu seinem Einstand.

In der Woche drauf tun wir uns dann zwar mit dem massiven Pressing von Union Berlin ziemlich schwer, sind aber voll und ganz auf Augenhöhe mit einem der Aufstiegsfavoriten in dieser Saison. Der FC St. Pauli, der uns ja Janek Sternberg weggekauft hat, kommt anschließend zum Pokalspiel auf den Betzenberg und darf nach 90 Minuten geschlagen wieder nach Hause fahren. Der Sieg war knapp und die letzte halbe Stunde eine Zitterpartie - was vermutlich aber auch daran lag, dass ich nach der Führung strikte Defensive verordnet hatte. Das ist etwas, das ich sonst eigentlich nie tue: Eine 1:0-Führung verwalten. Einfach weil es oft in die Hose geht und ich meine Mannschaft lieber mit Vollgas nach vorne stürmen sehe, als fingernägelkauend am Rand stehen zu müssen und zu beten, dass der Schiri endlich abpfeift. Egal, gegen St. Pauli hat es funktioniert, wir sind eine Runde weiter und nur das zählt letztendlich.

Trotzdem gehen wir drei Tage später beim Auswärtsspiel gegen Nürnberg wieder wie gewohnt in die Partie. Heißt: Mit offenem Visier und dem Anspruch Tore schießen zu wollen. Wir kassieren gleich mal einen Gegentreffer aber danach mausert sich diese Mannschaft, die vor wenigen Wochen noch gegen Gegner wie Aalen und Meppen gekickt hat, plötzlich zu einer Truppe, die auch dem hochgerüsteten FC Nürnberg nicht nur die Stirn bieten kann, sondern gestandene Bundesligaspieler (und von denen hat Nürnberg einige in seinen Reihen) wiederholt in Angst und Schrecken versetzt. Etwa ab der 30. Minute sehen die Zuschauer im Nürnberger Max-Morlock-Stadion einen FCK, der immer wieder zu gefährlichen Spielzügen vors Nürnberger Tor ansetzt und dabei einen Variantenreichtum zeigt, der mich in Erstaunen ersetzt - und ich bin immerhin Trainer dieser Mannschaft. Gefährliche Flügelläufe wechseln sich mit blitzschnellen Doppelpass-Kombinationen durchs Mittelfeld ab und wir reihen Chance an Chance. Ausgleich noch vor der Pause, Führung nach einer guten Stunde und danach drängen wir aufs dritte Tor. Erst kurz vor Schluss signalisiere ich den Jungs jetzt mal einen Gang runterzuschalten und das 2:1 zu sichern. Nürnberg ist bedient. Wir haben hier über eine gute Stunde lang die Partie dominiert und völlig zurecht gewonnen. Ein wirklich bockstarke Leistung: Den mit Abstand größten Aufstiegsfavoriten der Saison in seinem eigenen Stadion geschlagen und das nicht glücklich oder knapp, sondern souverän und völlig verdient. Wahnsinn.

kneyalotep

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #49 am: 13.Mai 2020, 15:16:52 »

Sauber. Aufstieg und dann zum Glück gezwungen. Gute Arbeit bis hierher.
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Akumaru

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #50 am: 13.Mai 2020, 15:51:40 »

Phantastische Transferphase und sauberer Start!

Grätsche

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #51 am: 13.Mai 2020, 21:52:13 »

Gute verstärkt. Schau ma mal.
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Texas Alaska

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #52 am: 02.Juni 2020, 12:21:47 »



2. Bundesliga 2019/2020 - Miro, überrollt vom Erfolg


Eigentlich wollte Miro es ja langsam angehen lassen, Schritt für Schritt. Wer die von @knufschu auf der ersten Seite dieses Threads genannte Biografie von Miroslav Klose (“Miro” vom Autoren Ronald Reng) gelesen hat, weiß dass Miro schon aufgrund seiner Biografie einen zentralen Leitsatz verinnerlicht hat: Alles braucht seine Zeit.

Genauso wollte ich auch dieses Save angehen. Erstmal in der zweiten Liga ankommen und dann in Ruhe eine schlagkräftige Truppe aufbauen, mit der man dann aufsteigt und auch in der Bundesliga gut mithalten kann. Ein ruhiger, ungefährdeter Mittelfeldplatz ist daher auch das Ziel in dieser Saison. Wie die Dinge momentan aussehen, haben wir dafür schon in der Frühphase der Saison die richtigen Grundlagen gelegt und waren überraschend erfolgreich. Wie das aber in Lautern so ist: Erfolg weckt sofort Erwartungen. Die kommenden Spiele werden diese Erwartungen noch schüren.



Der KSC zum Dritten


It’s derbytime. Again. Zum dritten Mal in diesem Save treffen wir auf unseren Rivalen aus Karlsruhe. Die beiden Partien in der vergangenen Saison in Liga 3 konnte der KSC jeweils für sich entscheiden. Das soll dieses Mal natürlich anders werden. Am Verlauf dieser drei Derbys wird im Übrigen auch die Entwicklung sehr schön deutlich, die der FCK in seiner Zeit unter Trainer Miroslav Klose durchgemacht hat. Zu Beginn der Vorsaison wirkten wir noch unsicher, waren dem KSC oft unterlegen und haben gegen einen sowohl zweikampf- als auch spielstarken Gegner kaum Mittel gefunden. In der Rückrunde hingegen sah das schon anders aus. Die Mannschaft war gewachsen, die Abläufe stimmten, der FCK trat mit enormer Souveränität, Spielwitz und Tempo auf. Wir waren unterm Strich besser als der KSC und die Niederlage war sehr unglücklich. Und dieses Mal?

Dieses Mal sind wir ganz klar die bessere Mannschaft, dominieren von Beginn an. Und kassieren nach 10 Minuten ein Gegentor. Nach unnötigem Elfmeter. Den aktuellen FCK bringt das aber nicht aus dem Konzept, im Gegenteil es spornt ihn an. Mit gehöriger Wut und der nötigen Jetzt-erst-Recht-Haltung treiben wir den KSC vor uns her und zur Pause haben wir das Spiel gedreht. Besonders das 2:1 ist sehenswert. Albaek bekommt einen zweiten Ball zentral im Halbfeld auf den Fuß, läuft ein paar Meter und passt dann auf Florian Dick, der sich mit zwei klugen Schritten aus dem Strafraumgewühl befreit und  als Anspielstation anbietet. Er nimmt den Ball aber nicht wirklich an, sondern leitete ihn mit einer fließenden Bewegung gleich weiter - mitten hinein in eben jenes Gewirr aus Beinen im gegnerischen 16er, aus dem er eben erst entkommen war. Der Ball landet perfekt getimt bei Lukas Spalvis, der zwar von sechs (!) Gegenspielern umringt ist, aber mit ebenfalls nur zwei Schritten in eine super Schussposition kommt. Und trifft. Das Fritz-Walter-Stadion explodiert förmlich. Das Stadion ist übrigens ausverkauft. Rund 50.000 Zuschauer bei einem Zweitligaspiel - das gibt es jetzt auch nicht jeden Tag.





Die Westkurve im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion.



In Halbzeit Zwei sehen diese 50.000 Zuschauer dann kurz nach der Pause einen Ausgleich aus heiterem Himmel. Direkt verwandelter Freistoß. Als wäre es eine Kopie der Begegnung in der vergangenen Saison - auch damals traf der KSC nach Elfmeter und direkt verwandeltem Freistoß. Damals hat der FCK aber nur ein einziges Tor geschossen. Heute wollen wir mehr. Es dauert keine zehn Minuten und wir bekommen mehr. Dank einem erneut grandiosen Lukas Spalvis geht der FCK erneut in Führung. Und jetzt wird es erst richtig spannend.

Der Vorbereiter des Traumtores in Halbzeit Eins, Florian Dick, sieht gelb-rot. Man kann über beide Karten streiten, aber Fakt ist, dass Dick nicht mehr der Allerschnellste ist und deshalb manchmal eben etwas zu spät kommt. Sei’s drum. Wir haben noch eine knappe halbe Stunde zu spielen und irgendwie müssen wir das jetzt über die Bühne bringen. Bei mir werden Erinnerungen an eine andere Partie aus der Vorsaison wach. Jene gegen Uerdingen. Und deshalb entscheide ich mich, dieses Mal auf meinen Co-Trainer zu hören und auf strikte Defensive zu setzen. Und es klappt! Am Ende ist es zwar natürlich wieder einmal ein Nervenspiel (ich hasse sowas…), aber als der Schiri abpfeift steht es immer noch 3:2 für den FCK und alle, alle, alle fallen sich in die Arme. Endlich: Der erste Derbysieg für Miro!



Die Spieltage 4 bis 9 - Wenn’s läuft, dann läuft’s


Topfavorit Nürnberg geschlagen, Erzrivale Karlsruhe geschlagen, natürlich beflügelt das eine Mannschaft. Den FCK trägt es durch fünf weitere Spiele ohne Niederlage. Und mit drei Siegen. Dabei spielen wir auch gegen Teams, die alles andere als Laufkundschaft sind:




St. Pauli hat aus der Pokalpleite gelernt und macht uns mit hohem Pressing und konsequentem Spiel durch die Mitte das Leben schwer, muss sich am Ende aber mit einer Punkteteilung zufrieden geben. Der FC Ingolstadt hingegen läuft ins offene Messer und kann von Glück sagen, dass wir sie nicht mit einer deutlich höheren Niederlage nach Hause schicken. Paderborn wiederum hat schlicht Glück und nutzt zwei Fehler unserer Defensive gnadenlos aus.

Gegen Sandhausen ist es ein harter Fight. Wir gehen in Halbzeit zwei durch tollen Offensivfußball in unserem gewohnten 4-2-4 in Führung. 2:0 zur Pause. In der zweiten Hälfte trifft Sandhausen dann aber ebenfalls und plötzlich kippt das Spiel. WIr versuchen die letzte Viertelstunde die Führung ins Ziel zu retten, machen wirklich alle Schotten dicht - und es klappt. Wir verwalten das 2:1 bis in Minute 93 und gehen als Sieger vom Platz

Ähnliches Spiel gegen Heidenheim. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt (mein Liebling übrigens in Aljoscha Pauses Doku “Trainer!”) presst früh und erfolgreich, hat astronomisch hohen Ballbesitz und reiht Chance an Chance. Wir finden irgendwie kein Mittel. Erst als ich versuche, ab Minute 25 Heidenheims Spielweise zu spiegeln, deutlich höher zu stehen und (noch) früher draufzugehen, ändert sich etwas und wir kommen zumindest ebenfalls zu Chancen. Spalvis erläuft den Ball indem er in einen unsauber gespielten Pass des Gegners hineinsprintet und hat plötzlich freie Bahn. 1:0 für uns. Kurz vor der Pause folgt dann der zweite Treffer. Doch trotz dieser Zwei-Tore-Führung ist auch in Halbzeit Zwei immer noch Heidenheim am Drücker. Ich versuche wirklich alles, aber erst ein Formationswechsel kurz nach dem Anschlusstreffer bringt dann endlich auch spielerisch die Wende. Ich ziehe eine Spitze zurück als tiefen Sechser und wechsele entsprechend. Das führt gegen Heidenheims 4-2-3-1 endlich zu mehr Zugriff (hätte ich auch mal früher drauf kommen können). Tore fallen zwar keine mehr, aber endlich machen wir nun das Spiel. Und nachdem Heidenheim dann auch noch Rot sieht ist eh alles gelaufen. Wir gewinnen erneut.





Bäm! Tabellenführer. Es sind zwar erst neun Partien gespielt, aber trotzdem ist es unglaublich, was der FCK hier für einen Sahnestart hinlegt. Natürlich werden im Umfeld gleich schon wieder absurde Träumereien wach. Durchmarsch, Aufstieg, etc. Wenn ihr mich fragt: Die spinnen doch alle. Jetzt mal schön Schritt für Schritt. Findet der Miro…


« Letzte Änderung: 02.Juni 2020, 12:29:20 von Texas Alaska »
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Grätsche

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #53 am: 02.Juni 2020, 12:40:48 »

 5 Punkte auf Platz 4 ist doch schon mal ein kleines Polster.
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knufschu

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #54 am: 02.Juni 2020, 20:41:02 »

Eigentlich wollte Miro es ja langsam angehen lassen, Schritt für Schritt. Wer die von @knufschu auf der ersten Seite dieses Threads genannte Biografie von Miroslav Klose (“Miro” vom Autoren Ronald Reng) gelesen hat, weiß dass Miro schon aufgrund seiner Biografie einen zentralen Leitsatz verinnerlicht hat: Alles braucht seine Zeit.

In der Tat würde der in Rengs Biografie dargestellte Miro vermutlich voll auf die Bremse treten oder es mit einem Schulterzucken akzeptieren und akribisch weiterarbeiten.

Meine bisherigen Beobachtungen zu Lautern im FM sind zumindest so, dass sie bis in die 2. Liga stark waren, aufgestiegen sind und dann voll runterrauschen... Das soll dir natürlich nicht passieren ;)
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Akumaru

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #55 am: 03.Juni 2020, 07:41:04 »

Bisher ungeschlagen, aber auch "nur" fünf Punkte vor Platz 4. Von daher richtig so: in aller Ruhe weitermachen.

Texas Alaska

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #56 am: 04.Juni 2020, 09:10:39 »

@Grätsche &Akumaru: Ohne Scheiss, so denke ich in diesem Save ausnahmsweise mal nicht.  ;D Ein, zwei Jahre in Liga 2 und dann kann man sich so langsam mal nach oben orientieren. Das ist der Plan. Und so ganz traue ich dem Lauf auch noch nicht...

@knufschu: Schön wie Du das formuliert hast. "Der Miroslav Klose, der in dem Buch beschrieben wird". Hab mich beim Lesen der Biografie ein paar Mal gefragt, ob das wohl wirklich alles so war. Auch wenn Miro ja offenbar sein okay zu dem Buch gegeben hat, an manchen Stellen wirkt es ein bisschen arg auf das Motto vom bodenständigen Zimmermann zugespitzt. Aber trotzdem: Sehr lesenswertes Buch.

Grätsche

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #57 am: 04.Juni 2020, 09:44:09 »

@Grätsche &Akumaru: Ohne Scheiss, so denke ich in diesem Save ausnahmsweise mal nicht.  ;D Ein, zwei Jahre in Liga 2 und dann kann man sich so langsam mal nach oben orientieren. Das ist der Plan. Und so ganz traue ich dem Lauf auch noch nicht...

@knufschu: Schön wie Du das formuliert hast. "Der Miroslav Klose, der in dem Buch beschrieben wird". Hab mich beim Lesen der Biografie ein paar Mal gefragt, ob das wohl wirklich alles so war. Auch wenn Miro ja offenbar sein okay zu dem Buch gegeben hat, an manchen Stellen wirkt es ein bisschen arg auf das Motto vom bodenständigen Zimmermann zugespitzt. Aber trotzdem: Sehr lesenswertes Buch.

Meist macht einen der FM da aber einen Strich durch die Rechnung. Entweder ist man schneller erfolgreicher als gedacht und der Druck wächst. Oder die Erwartungen sind von Haus aus zu hoch.
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Texas Alaska

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #58 am: 22.Juni 2020, 15:14:14 »



2. Bundesliga 2019/2020 - Winterpause


So, die Hinrunde ist rum, es wird Winter in Kaiserslautern und nach dem ersten Spiel der Rückrunde, das in der 2. Liga noch vor der Winterpause stattfindet, dürfen die Spieler in den verdienten Weihnachtsurlaub. Und verdient ist er für die FCK-Kicker allemal. Auch wenn Lautern alles andere als ein typischer Zweitliga-Aufsteiger ist, so haben vor Saisonbeginn doch alle ernstzunehmenden Stimmen allenfalls einen Mittelfeldplatz prognostiziert. Völlig zu Recht, wie ich finde. Der Kader ist gutes Zweitliga-Mittelmaß. Wir haben eine kleine Handvoll richtig guter Akteure, die durchaus auch Bundesliga spielen können, ein paar Kicker auf Zweitliganiveau und viele Spieler die leistungsmäßig an der Schwelle zwischen zweiter und dritter Liga stehen.

Wie sich in der Hinrunde nun herausgestellt hat, kann das in der 2. Bundesliga durchaus reichen, um ganz oben mitzuspielen. Zumindest dann,  wenn - wie aktuell beim FCK der Fall - die Leistungsträger alle in guter Form sind, die Mannschaft geschlossen agiert und jeder für den anderen läuft. Und man vom Verletzungspech verschont bleibt. Gegen Ende der Hinrunde kriegen wir zu spüren auf welch tönernen Füßen der aktuelle Erfolg thront. Kaum fallen nur ein oder zwei der zentralen Akteure aus, läuft plötzlich nichts mehr zusammen. Aber der Reihe nach. Hier erstmal die Ergebnisse bis zur Winterpause im Überblick:





Netter Lauf, oder? In der Liga verlieren wir nur zwei Mal, gehen einmal mit einer Punkteteilung aus dem Spiel und gewinnen den Rest. Besonders denkwürdig sind dabei die Heimspiele gegen Düsseldorf und Köln. Beides richtig große Kaliber, Köln sogar Topfavorit auf den Aufstieg. Bei uns daheim auf dem Betze haben aber beide Teams keinen Stich. Miros FCK hat das vertikale Spiel (wenig Ballbesitz, aber viele Tore) mittlerweile perfektioniert und selbst gegen eigentlich überlegene Gegener kommen wir nur dann ins Schwimmen, wenn wir effektiv, aggressiv und vor allem früh gepresst werden. Düsseldorf tut das nicht und Köln versucht es zwar, steht am Ende aber den einen Ticken zu hoch - und wir haben auch ein bisschen Glück vorm gegnerischen Tor.

Die Vorweihnachtszeit ist für den FCK-Anhang jedenfalls zuckersüß. Zwei überzeugende Siege zuhause gegen zwei Clubs mit Bundesligageruch. Und dann noch das Zuckerle gegen Duisburg kurz vor Heiligabend. Schöner kann es eigentlich nicht laufen. Da gerät auch die katastrophale Niederlage in Bochum in Vergessenheit. Gegen den VfL haben wir nämlich genau das erlebt, was ich eingangs erwähnt habe: Wenn uns die zentralen Stützen wegbrechen ist schnell Schicht im Schacht. Gegen Bochum waren Spalvis und Dick verletzt, außerdem Balkovec und Albaek gesperrt. Ergebnis: Konfuses, kopfloses Spiel, dämliche Fehler, viele unnötige Gegentore. Und die Erkenntnis: Der Kader ist in der Breite nicht spitz genug. Oder so ähnlich….





Egal, es reicht natürlich trotzdem für die Tabellenführung. Alles andere wäre bei der sensationellen Punkteausbeute und Siegen gegen die Topfavoriten ja auch etwas komisch. Ich reibe mir also wiederholt die Augen und es ändert sich trotzdem nix: Der 1. FC Kaiserslautern überwintert an der Tabellenspitze, mit den magischen 40 Punkten auf dem Konto (Klassenerhalt, yeah!) und satten 9 Punkten Vorsprung auf Rang 3 und 4. Miros Trainerkarriere scheint also einen ähnlichen Verlauf zu nehmen wie seine Spielerkarriere: Aus den Tiefen der Fußballwelt rasant nach oben.

Damit das so bleibt, habe ich entschlossen die rund 2 Millionen Euro, die wir noch im Transferbudget haben (dank der Verkäufe von Sternberg und Fechner) im Winter auf den Kopf zu hauen. Ein paar Ideen habe ich da schon, davon beim nächsten Mal mehr. Für heute will ich euch zum Abschluss noch auf ein Phänomen aufmerksam machen.





Ich spreche von Florian Dick. Und ein Phänomen ist er nicht nur deshalb, weil er es geschafft hat sich als Ex-KSCler ins Herz der FCK-Fans zu spielen, sondern auch weil es einen Spieler wie ihn eigentlich gar nicht geben kann. Der gute Mann ist 35 Jahre alt, hat wie ihr seht kaum noch einen Marktwert und meine Assistenten sind der Meinung, dass er den Anforderungen der zweiten Liga nicht gewachsen sei. Eigentlich behaupten sie das sogar auch von der dritten Liga und stufen ihn als “passablen Regionalligaspieler” ein. Soweit würde ich jetzt nicht gehen, immerhin hat er technisch und mental ganz ordentliche Werte - aber auch ich muss einräumen, dass wir ziemlich viele Spieler im Kader haben, die zumindest auf dem Papier deutlich besser da stehen als er.

Das Ding ist: Der gute Mann ist mit Abstand mein bester Spieler. Unten mittig auf dem Screenshot seht ihr den Durschnittsnotenwert von Florian Dick. 7.5! Als Durchschnitt! Und wenn man dann noch berücksichtigt, dass sich mein Stammrechtsverteidiger gerne alle paar Wochen mal eine Auszeit nimmt, abtaucht und ein Spiel lang bei nem Wert irgendwo zwischen 6.0 und 6.5 rumgurkt, kann man sich ausrechnen, was für Bombenleistungen er in den anderen Spielen hinlegt. Kaum eine Partie, in der er nicht mindestens an einem Tor beteiligt ist. Und wenn er fehlt, merkt man das sofort.

Entweder sind meine Assistenten Mist oder das Attributesystem des FM ist deutlich weniger aussagekräftig als ich dachte. Oder Florian Dick ist einfach eine ganz große Ausnahme. Ich weiß es nicht. Ist mir auch egal, so lange er weiter solche geilen Spiele hinlegt. Seinen Vertrag habe ich jedenfalls gerade um ein weiteres Jahr verlängert. Die Fans fanden's super. Florian Dick, Fußballgott!

« Letzte Änderung: 22.Juni 2020, 15:17:28 von Texas Alaska »
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Akumaru

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Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #59 am: 23.Juni 2020, 07:00:09 »

Neun Punkte vorn - läuft bei Miro!

Die Geschichte mit Florian Dick erinnert mich ein wenig an Pische beim BVB - er hat jetzt auch noch mal einen kleinen Entwicklungssprung genommen, obwohl ihm vor der Saison alle einen Tribünen- oder maximal Bankplatz prophezeiten. ;)