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Autor Thema: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers  (Gelesen 163329 mal)

t.oelpel

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #860 am: 28.Februar 2025, 14:17:53 »

Wow! Dieser Erfolg übertrifft die kühnsten Träume. Es wird spannend sein zu lesen, ob Mr Lava Lava einen kühlen Kopf bewahrt, wenn auf internationalem Parkett eine hübsch gelockte Journalistin zum Interview kommt.
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Karagounis

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #861 am: 28.Februar 2025, 16:30:40 »

Super Beitrag, jetzt verstehe ich, wieso du über ne Woche dran warst ;)

Zur Saison, was soll man dazu sagen, ausser ein dickes fettes BRAVO! Nicht nur die beiden Prager Teams hinter dir gelassen, auch noch mit einem gigantischen Abstand. Da ist sogar Harry Fischer neidisch!

Die Interviews in der Zeitung sind auch grandios, geil gemacht!

Bayernfahne

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #862 am: 28.Februar 2025, 17:38:13 »

P.S.: Mir ist gerade aufgefallen, dass ich irgendwie mit den Ergebnissen durcheinandergekommen bin: der Leitartikel ist insofern falsch, als die Meisterschaft nicht VOR, sondern ZU BEGINN der Meisterrunde, genauer nach dem Spiel gegen Sparta, feststand. Und das ging auch nicht 0:0 aus, sondern natürlich 2:1 für die Bohemians.
Sorry!

Ich wollte schon schimpfen!  :police: Aber mal im Ernst, was für eine Granatensaison! 90 Punkte aus 35 Spielen, wenn man die eine Niederlage wegstreicht, hast du dasselbe Ergebnis abgeliefert wie Xabi Alonso bei seinem Meisterstück!  :o Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg international, ich hoffe ja sehr, dass ihr es in die Ligaphase der Champions League schafft. Barcelona und Liverpool zu Gast im Dolicek, das wäre schon was! Bloß schade, dass das Stadion gerade dann umgebaut wird, andererseits müsst ihr vermutlich sowieso umziehen? Schön finde ich auch die Vertragsverlängerung, ein klares Bekenntnis von Lava zum Club und mein Story-Alter Ego darf noch eine Weile in Prag wohnen bleiben.  :D
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

KoniCutshot

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #863 am: 28.Februar 2025, 20:02:16 »

Irre. Richtig gut. Glückwunsch! Und Tschechien hat hübsche Mädels, also hoffen wir mal dass für Lava was bei rumkommt.
Wie bekommst du die Zeitungen hin?
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Noergelgnom

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #864 am: 28.Februar 2025, 22:57:16 »

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Sommer 2029, Prag, Tschechien



GERARD


Ein paar Tage Urlaub gönnen wir Verantwortliche uns natürlich auch wieder - und was gibt es Schöneres, als an einem freien Tag morgens auf einem sonnenüberfluteten Balkon zu sitzen und mit einem Kaffee in der Hand entspannt zu schauen, was sich sonst in der (europäischen Fussball-)Welt getan hat?
Eben.

Also - los gehts, wie sehen die Abschlußtabellen anderswo aus?



In Österreich steht Rapid Wien am Ende der Vorrunde auf dem gleichen Platz wie am Ende.
Da der Platz der erste ist, sind sie nach Adam Riese also österreichischer Meister.
Der frühere Serienmeister RB Salzburg schwächelt weiterhin, rettet sich nach einer desaströsen Vorrunde aber immerhin in der Meisterrunde noch in die Conference League.



In Belgien gehen Standard Liege und der Club Brugge mit je sechs Punkten Vorsprung auf den KRC Genk in die Meisterrunde, nur um sich am Ende hinter denen wiederzufinden.
Da dürfte wohl die eine oder andere Tischkante nun Bißspuren aufweisen ....



In England gibts (fast) ein Photofinish - zwischen Platz eins (den ein in den letzten Jahren zunehmend wiedererstarktes Manchester United einnimmt) und dem FC Liverpool auf Platz 4 liegen grad mal 2 Punkte.
Das hat man in der Premier League auch schon anders gesehen ...



In der erneut äußerst prominent besetzten Championship gibts ausgelassene Feiern bei West Bromwich Albion, dem Middlesbrough F.C und Derby County, während bei den Absteigern Queens Park Rangers, Wigan Athletic und Hull City Katerstimmung herrscht. Hull muß zusätzlich zum sportlichen Abstieg auch noch die Insolvenz fürchten...



Noch ein Regal tiefer, in der SkyBet One gibts mit den Lincoln Red Imps einen ziemlich überraschenden Drittligameister.
Und während Sheffield Wednesday dem knapp verpaßten Aufstieg nachtrauert und große Namen wie Blackburn Rovers, Blackpool F.C. oder Charlton Athletic in der Bedeutungslosigkeit herumdümpeln, rauschen andere stolze Traditionsvereine wie Leyton Orient oder der Barnet F.C. in die Vertklassigkeit ab.



Und der französische Meister heißt ... nein, nicht Paris St. Germain, denn die verlieren am letzten Spieltag bei bereits als Absteiger feststehenden Lokalrivalen Red Star mit 2:3 und müssen zähneknirschend zuschauen, wie die Konkurrenz in Lille die Meistertrophäe hochreckt.
Der FC Metz liefert am anderen Ende der Tabelle auch ein Husarenstück: nachdem der Verein quasi die gesamte Spielzeit auf Rang 17 verbracht hat, gewinnt die Mannschaft am letzten Spieltag mit 1:0 in Nantes und rettet damit nicht nur sich selbst (direkt), sondern auch Montpellier (in die Relegation), während Nantes ins Tal der Tränen stürzt.



Aus eben diesem Tal der Tränen (vulgo: Ligue 2), steigen AJ Auxerre und Annecy au, während Playoff-Gewinner Angers in der Relegation gegen Montpellier scheitert.
Noch trister siehts in Bordeaux aus, wo Girondins noch nichtmal ins Playoff-Finale kommt...
Mit Stade Brest steigt ein traditionsreicher Verein mit klingendem Namen sogar in die Ligue National ab...



Drei Tore und ein Meistertitel.
So läßt sich zusammenfassen, was der Unterschied zwischen der Frankfurter Eintracht und der Dortmunder Borussia nach einem der spannendsten Saisonfinals der Bundesliga ist.
Während die Eintracht-Gemeinde hemmungslos Äbbelwoi konsumiert, bis der Handkäs auch ohne Musik die Gassen füllt (igitt!), hängen die Fahnen in Dortmund auf Halbmast.
Andererseits: nach knappen Saisonfinals Zweiter zu sein, ist beim BVB ja inzwischen fast schon Tradition...
Tröstlich: wie so oft kann man den FC Bayern von Dortmund aus nur mit dem Fernglas sehen - aber diesmal, weil deren Rückstand so gewaltig ist.

Der Hamburger Sportverein macht seinem Namen als Fahrstuhlmannschaft alle Ehre und schippert wieder zurück in die Zweite Liga.



Schlappe zehn Vereine waren mit dem Saisonziel "Aufstieg" angetreten - aber mit Werder Bremen, der Gladbacher Borussia und Relegationssieger Hannover 96 (die das Nordderby gegen den HSV mit 2:1 und 3:0 für sich entscheiden) steigen nur drei Glückliche auf.
Und einer der zehn Aufstiegsanwärter - 1860 München nämlich - wechselt zwar wie geplant die Liga, aber in der falschen Richtung.



In der 3. Liga steigen mit Karlsruhe und Magdeburg zwei Große Namen auf, mit den Stuttgarter Kickers udn dem VfB Lübeck zwei Große Namen ab.
Dazwischen: viele zuviele Zweitvertretungen und eine Handvoll Vereine, deren Ansprüche viel zu groß für Liga 3 sind.
Alles wie immer also.



Wenig Neues in Griechenland - außer dass diese Saison für Panathinaikos sogar noch enttäuschender verläuft als die Letzte.
Olympiacos ist wieder Meister - aber wen bitte interessiert denn dieses Investorenspielzeug?



Fabelsaison der AC Mailand in Italien - 11 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Lokalrivalen Inter lassen diesen Titel umso süßer schmecken.
Juve rettet sich in die Champions League, die Roma dagegen schafft es erst im Saisonendspurt, sich wenigstens noch über den Strich zu hieven und zu verhindern, dass aus einer zutiefst enttäuschenden Saison eine Katastrophe wird.



PSV wird mal wieder Meister, Ajax und Feyenoord folgen knapp dahinter, während AZ Alkmaar wohl einen Mantel des Schweigens über diese Spielzeit breiten wird, so schnell wie es nur geht.
PSV-Lokalrivale FC Groningen führt die Tabelle zwar auch an, aber leider am anderen Ende - kein Ligaderby in der nächsten Saison!



Gornik Zabrze muß diesmal nicht um den Ligaverbleib zittern - und auch sonst niemand, denn am Tabellenende spielen Widzew Lodz, Lechia und Miedz derart verheerend, dass ihr Abstieg schon mehrere Spieltag vor Schluß nicht mehr zu verhindern ist.



In der langweiligsten ersten Liga Europas holt sich Benfica mit drei Punkten vor Porto und Sporting den Titel.
Hinter dem traditionellen Spitzentrio klafft eine Lücke von sage und schreibe 24 Punkten zum Tabellenvierten Braga.
Wers mag ...



Die Rangers verlieren mehr und mehr den Anschluß - inzwischen ist nichtmal mehr der zweite Platz sicher!
Kilmarnock stzt sich knapp im Rennen um Rang zwei durch, Celtic wird erneut Meister.



Fabelsaison des FC Barcelona: 35 Siege, lediglich 8 nicht gewonnene Punkte.
Viel besser geht es wirklich nicht.
In Madrid ist großes Wehklagen angesagt.



Und auch in Liga 2 ist Barcelona unaufhaltsam - hier allerdings Espanyol, die sich überlegen im Kampf um den Aufstieg durchsetzen.
In einer mit großen klanvollen Namen regelrecht gespickten Zweiten Liga werden die Basken von Racing Santander in die erste Liga begleitet, während andere Große des spanischen Fussballs (UD Levante, Rayo Vallecano, Mallorca, Deportivo la Coruna, FC Granada, Sporting Gijon oder Celta Vigo) nur seufzen und auf nächstes Jahr hoffen können.



Der FC Luzern holt sich den Meistertitel, Basel schaut in die Röhre ... und Servette Genf schaut auch nächste Saison wieder zu, wenn die Europapokalgegner für die Schweizer Vereine ausgelost werden.
Wird Zeit, dass da mal ein Trainer mit einem Plan angeheuert wird, um den Erfolg zurückzubringen...



Gala? Gala! Und was für eine!
15 Punkte vor Fener, 21 vor Trabzon, gar 24 vor Besiktas - die Frage nach dem Platzhiersch im türkischen Fussball ist zumindest für diese Saison leicht und eindeutig zu beantworten.
Kehrseite:
Das Durchschnittsalter der Meistermannschaft beträgt gefühlte 35 Jahre....
... nachhaltig ist das alles nicht.


Während ich auf meinem Tablet so durch die verschiedenen Tabellen blättere, fällt mir am Seitenrand ein blinkendes "News!"-Schild auf.
Neugierig klick ich drauf ... und wünsch mir sofort, ich hätte das gelassen.
Die "News" ist nämlich, dass die Wahl zum Trainer des Jahres in Tschechien entschieden ist.
Und der Übungsleiter, der die Bohemians 1905 mit einer Saison voller Rekorde (und einer 80%-Siegquote in der Liga!) zum historischen ersten Double geführt hat - der wird Dritter.
Nicht zu fassen...



Ich ruf lieber schnell die Saisonübersicht auf, die das Fan-Magazin "Kangaroos" zusammen- und heute morgen online gestellt hat.
Mit einfachen Mitteln, aber sehr liebevoll gestaltet, wie ich feststelle.
Am schönsten finde ich dabei die Übersicht unserer Stammelf und der hauptsächlichen taktischen Vorgehensweise.
Spannend zu sehen, auf wie vielen Positionen wir eindeutige Stammspieler hatten - und genauso spannend, wie gering die Verletztenzeiten diesmal offenbar waren.
Verglichen mit der letzten Spielzeit eine regelrechte Wohltat.



Auch eine kurze Übersicht der herausragendsten Einzelspielerstatistiken findet sich hier - und macht noch einmal deutlich, wie herausragend wichtig Daniel Hais in dieser Saison war.
Unglaublich!



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Die paar freien Tage sind viel zu schnell vorbei und so stehe ich gefühlt bereits nach zwei Tagen wieder auf der Matte im Vereinsheim und wir beginnen mit der Vorbereitung auf die neue Saison.
Nach der ersten Besprechung sind wir (also Prazak, Drzmisek und ich) uns schnell einig, dass eigentlich nur auf einer Position Transferbedarf besteht (etwaige Abgänge ausgenommen, auf die wir dann reagieren müßten):
und zwar im defensiven Mittelfeld.

Unsere Stamm-Doppelsechs Dragomir/Doumbia ist zwar wirklich herausragend gut, aber bei der in der neuen Saison höheren Anzahl an Spielen (wir haben ja mindestens die Europa-League-Gruppen-Phase bereits sicher, weil wir in den CL-Playoffs antreten) brauchen wir auf jeder Position zwei möglichst gleichwertige Optionen, um risikoarm rotieren zu können.
Und während Urgestein Stepanek auch weiterhin bedenkenlos auf die Sechs gestellt werden kann, ist Roman Horak leider sehr inkonstant. Mit inzwischen 24 Jahren ist er natürlich lange nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen, wie wir hoffen, aber es wäre wohl mutig (vielleicht sogar etwas zu mutig), ihn als erste Option fix einzuplanen.
Wir schicken also unsere Recruiting-Abteilung los, um einen defensiven Mittelfeldspieler zu finden, der nicht nur defensivstark und körperlich robust ist, sondern auch über ein zumindest solides Auge und Passspiel verfügt.

Und die Jungs enttäuschen uns nicht - ganz im Gegenteil.
Nach nur einer Woche - sogar noch vor dem Trainingsauftakt - präsentieren sie uns einen potentiellen Neuzugang, der uns mit der Zunge schnalzen läßt.
Beim Absteiger Pardubice haben sie mit dem Gambier Haruna Rashid Njie womöglich sogar den idealen Kandidaten aufgetrieben - der als i-Tüpfelchen sogar über eine Ausstiegsklausel im Abstiegsfall verfügt und für etwa die Hälfte seine derzeitigen Marktwertes wechseln dürfte.

Mit dem Spieler sind wir relativ schnell einig und können zum offiziellen Saison- und Trainingsauftakt verkünden, dass wir den einen Zugang, den wir wollten, bekommen und unsere Kaderplanung für die kommende Saison damit bereits abgeschlossen haben.

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Wobei das, wie sich in den folgenden beiden Tagen herausstellt, womöglich ein bißchen voreilig war, denn die Aussage "Wir machen nichts mehr am Kader" setzt natürlich voraus, dass wir keine Abgänge zu verzeichnen haben....

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« Letzte Änderung: 02.März 2025, 01:16:24 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

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Dieser mögliche sportliche Aderlass war ja fast zu erwarten nach dieser Saison, hoffentlich wechseln die Spieler alle ins Ausland und nicht innerhalb Tschechiens, wenn sie denn unbedingt gehen wollen
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Lava soll bei Panathinaikos retten  ;D

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Na dann hoffen wir mal das der Aderlass zu verkraften ist und am Ende nicht nur noch eine loses Gerippe übrig ist mit dem sich nur so gerade eben die Liga halten lässt. Aber was mich interessieren würde, ob nach dem Double sein Ansehen gestiegen ist und noch mehr Vereine anklopfen und ihm eine Stelle anbieten. Weil er ja jetzt schon einige nahmhafte Vereine abgelehnt hatte, mal schauen was da jetzt noch so reinflattert.
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Dieser mögliche sportliche Aderlass war ja fast zu erwarten nach dieser Saison, hoffentlich wechseln die Spieler alle ins Ausland und nicht innerhalb Tschechiens, wenn sie denn unbedingt gehen wollen

Das wäre wünschenswert.
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Herbst 2029, Prag, Tschechien



GERARD

















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Puuh aktuell will es noch nicht so, aber das wird schon wieder
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Upps. dass sah schon besser aus.
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Das wird schon noch! Die Ultras stehen hinter dir und außerdem: Scheißegal, scheißegal, scheißegaaaaaal! Lavayeux im Europapokaaaaal!
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Uff da steckt ziemlich viel Sand im Getriebe, aber das ist zu erwarten jetzt wo auch noch die Europa League Belastung dazu kommt. Und außerdem bohren die anderen Teams ja auch nicht nur in der Nase.
Ist aber auch irgendwie ne coole Gruppe. HJK Helsinki mit 6 Punkten ganz oben mit dabei, neben dem 1. FC Köln und Flora Tallinn aus Estland hat es auch in die Gruppenphase geschafft. Ein paar nette Überraschungen, find ich gut sowas zu sehen. :)
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Karagounis

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Diese Saison wird definitiv eine Herausforderung, nicht mehr Jäger, sondern der Gejagte, Europa-Belastung die dazu kommt und natürlich die Erwartungen, die nach der letzten Saison nicht mehr ganz so tief sind. Ich bin gespannt, wie ihr das meistert!

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Herbst 2029, Prag, Tschechien



GERARD



Bohemian(s) Rhapsody - Von der Insolvenz zum tschechischen Thron in 25 Jahren

Nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes und der bald darauf (zum 1.1.1993) folgenden Auflösung der Tschechoslowakei in die beiden eigenständigen Staaten Tschechien und Slowakei wurden natürlich auch getrennte Fussballigen gegründet.
In Tschechien kann man das allerdings nicht unbedingt erkennen, wenn man sich nur die Liste der Meister anschaut, denn Sparta und Slavia dominierten die neue tschechische Liga genauso wie vorher die tschechoslowakische.

Die Bohemians machten ebenfalls genau dort weiter, wo sie im letzten gemeinsamen Ligajahr aufgehört hatten: in der Abstiegsregion.
Vom Glanz des gerade mal 10 Jahre zurückliegenden Meistertitels war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr viel geblieben.
Zu allem Überfluß hatte sich das neue Vereinsmanagement dazu entschieden, die Profiabteilung des Vereins aus dem Club "TJ Bohemians Praha" auszugliedern (und zwar gegen den Willen des "Mutterclubs") und sich auf eigene Füße zu stellen - in der Hoffnung, dadurch auch finanziell wieder in besseres Fahrwasser zu kommen, hatte der Club doch noch immer an der Verbandsstrafe von 1987 zu knabbern, als man schon einmal wegen Mißmanagement verurteilt worden war.

Das damalige Management mit "mäßig" zu beschreiben, ist wohl nicht übertrieben - und diese Bewertung gilt sowohl in sportlicher als auch in wirtschaftlicher Hinsicht.
Im Premierenjahr der neuen Liga sprang immerhin noch ein knapper Klassenerhalt heraus (auf dem 14. und damit letzten Rang, der zum Ligaverbleib berechtigte), 1994/95 wurden die Kangaroos dann 15. und stiegen somit ab.
Zwar waren sie ein Jahr später sofort wieder erstklassig, aber die Freude hielt nur ein Jahr, denn am Ende der Saison 1996/1997 stand der sofortige Wiederabstieg als Tabellenletzter.
Diesmal dauerte es schon zwei Jahre, bis sie wieder Teil der ersten Spielklasse waren - und das Aufstiegsjahr war überschattet von Gerüchten über finanzielle Unregelmäßigkeiten und Probleme des Clubs.
Dennoch konnten sich die Bohemians diesmal in der Liga halten - es gelang sogar der für einen Aufsteiger fast schon sensationelle 7. Rang in der Liga.
Im Folgejahr wurde das Ergebnis mit einem 8. Platz bestätigt - und 2001/02 wurde der Prager Club sogar überraschend Vierter.

Falls die Fans gehofft hatten, dass dieser Erfolg den Beginn einer neuen strahlenden Zukunft des Clubs bdedeute, wurden sie jedoch bitter enttäuscht.
In der Folgesaison erreichten die Grün-Weißen nur exakt die Hälfte der Vorjahrespunkte (24 nach zuvor 48) und stiegen als Vorletzter erneut ab.
Damit waren sowohl die hochfliegenden Pläne des neuen Managements für eine Dolicek-Sanierung als auch die Erfolgsmannschaft des Vorjahres natürlich Geschichte.
Die Investoren sprangen ab und die meisten Spieler suchten hastig das Weite.

Nichtsdestotrotz gab der Verein "selbstverständlich" das Ziel des sofortigen Wiederaufstiegs aus - wohl auch deswegen, weil die finanziellen Sorgen gerüchteweise langsam wirklich drückend wurden und jedes Jahr Zweitklassigkeit diese Sorgen nur vergrößerte.
Am Ende der Saison 2003/2004 landeten die Bohemians jedoch knapp hinter den Aufstiegsplätzen - 3 Punkte fehlten in der Endabrechnung, um ein weiteres Jahr Zweitklassigkeit zu verhindern.
Das Management des Vereins verscherbelte daraufhin nahezu jeden Spieler, der irgendeine Form von Transfereinnahme versprach.
Doch es half nichts.
In der Winterpause der Spielzeit 2004/2005 mußte der FC Bohemians Praha Insolvenz anmelden. Zusätzlich kolportierten manche Zeitungsberichte, dass der aktuelle (und bereits langjährige) Vereinseigner Michal Vejsada Vereinsmittel in die eigene Tasche abgezweigt hatte, um damit Ausgaben seiner diversen Unternehmen zu begleichen.
Die Strafe des tschechischen Verbandes, der die offen linke, im Punkmilieu verwurzelte Anti-Establishment-Einstellung des Clubs seit Jahren mißtrauisch beäugte, fiel drakonisch aus: der Verein wurde aus der Liga ausgeschlossen, die bisher erzielten Ergebnisse der Saison annulliert und der Club wurde in die dritte Liga zwangsversetzt.
Zusätzlich wurde dem Club eine Schadenersatzforderung in der ungeheuren Höhe von 3 Millionen tschechischen Kronen für die ausgefallenen Rückrundenspiele auferlegt. Bei Nichtzahlung dieser Summe würde der Verein aus dem Vereinsregister gestrichen.

Die Verantwortlichen des noch immer verschnupften Muttervereins TJ Bohemains Praha witterten eine gute Gelegenheit und schlossen eine Vereinbarung mit Karel Kapr, dem Besitzer eines kleinen Prager Vorortclubs aus der Dritten Liga, dem FC Strizkow Praha 9.
Dieser Club "lieh" den Namen "Bohemians" und trat ab sofort nicht nur unter dem Namen "Bohemians Praha" an, sondern änderte sogar das Logo (das nun ein Känguruh zeigte und auch ansonsten kaum vom originalen Bohemians-Logo zu unterscheiden war) und die Trikots (die nun überraschenderweise grün-weiß waren).
(Die "Strizkow-Bohemians" wurden vom Dachverein TJ Bohemians in den Jahren nach 2005 finanziell so großzügig unterstützt, dass sie im Jahre 2008 sogar den Aufstieg in die erste Liga schafften.)

Ein echter Coup, oder?
Und einer, der doch eigentlich klappen mußte, denn woher sollte der dem Tode geweihte und hoch verschuldete "echte" Bohemians-Club denn bitte zusätzliche 3 Millionen Kronen nehmen?
Nun, auf diese berechtigte Frage gab es in den folgenden Wochen eine ebenso überraschende wie romantische Antwort.
In einer Welle europäischer Solidarität spendeten Fussballfans aus ganz Europa (von Irland bis Griechenland und von Spanien bis Ungarn) derart viel Geld, dass die eigens gegründete "Vereinigung der Bohemians Fans" gerade noch innrhalb der Zahlungsfrist die Schadenersatzzahlung leisten und den Verein vor der endgültigen Auflösung retten konnte.
Vor allem die Fans von zwei Vereinen müssen dabei gesondert erwähnt werden:
zum einen die des FC St. Pauli aus Deutschland, die schon vor dieser Zeit eine enge Fanfreundschaft mit den Bohemians pflegten (kein Wunder bei der sehr ähnlichen politischen Ausrichtung der Fans).
Und zum anderen die Fans des irischen "Schwesterclubs im Geiste", Bohemians Dublin, die neben den ebenfalls politisch ähnlich ausgerichteten Fans wohl auch aufgrund des Namens eine besondere Verbundenheit zum Prager Club verspürten.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass über die Hälfte der 3 Millionen Kronen von einem ausländischen Investor beigesteuert wurden - einem Investor, der nicht gerade den seriösesten Ruf gehabt haben soll, weswegen sein Name den Bohemians-Fans relativ schnell wieder "entfallen" ist.
Wie auch immer - die Fan-Vereinigung schaffte es jedenfalls, den Verein am Leben zu erhalten.
Besser noch: im Zuge der Zahlung erlangten sie sogar das Recht, weiterhin im Dolicek anzutreten (das ja seit nunmehr fast 70 Jahren die Heimstatt des Vereins war).

Der tschechische Verband fällte ein pragmatisches Urteil (das nach der vorherigen Strenge nicht unbedingt erwartet worden war) und erlaubte dem Bohemians 1905, die Drittliga-Lizenz des insolventen Clubs zu übernehmen/behalten (je nach Sichtweise).

Mit Beginn der neuen Saison (2006/06) gab es nun also zwei konkurrierende Bohemians in Prag - einmal die originalen, die ab sofort als "Bohemians 1905" an den Start gingen, und zum anderen den FC Strizkow, der ja ebenfalls neuerdings "(FK) Bohemians" hieß (allerdings ohne "1905" -Zusatz, weil er erst 1996 gegründet worden war).

Aber das war ja noch lange nicht kompliziert genug, also trat just in diesem Moment auch der vorherige Eigner des Bohemians 1905, Michal Vejsada, wieder auf den Plan.
Auch wenn die Fans die Schadenersatzzahlung völlig ohne seine Mitwirkung gezahlt hatten, sah er sich weiterhin als Eigner des Clubs.
Und nachdem die strafrechtlichen Ermittlungen gegen ihn ergebnislos beendet worden waren, versuchte er aus seinem Eigentum Kapital zu schlagen - und zwar indem er kurzerhand einen dritten Bohemians-Club gründete und den als eigentlichen Erben der Vereinstradition hinstellte!
Glücklicherweise wurde dieser auf der untersten Ligaebene neugeründete Club innerhalb weniger Jahre (und bevor es zu Pflichtspielbegegnungen mit einem der anderen beiden CLubs kommen konnte) aufgrund der rechtlich eindeutigen Lage vom Verband aus allen tschechischen Wettbewerben ausgeschlossen. Er besteht zwar bis heute auf dem Papier als "rechtliche Entität", hat aber keinerlei praktische Bedeutung, keine Mannschaft und keine Spielstätte.

Vor dem Ausschluss sorgte dieser dritte Club (bzw Herr Vejsada als sein Eigentümer) allerdings zusammen mit den anderen beiden Vereinen für eine der wohl schrägsten Transfersagas, die sich in Europa jemals abgespielt haben.
Die Bohemians 1905 hatten in der Saison 2008/09 ebenfalls den Aufstieg in die inzwischen "Gambrinus Liga" genannte (und von der gleichnamigen Brauerei gesponsorte) erste Liga geschafft - nicht zuletzt dank herausragender Leistungen eines gerade 20 Jahre alt gewordenen Talents namens Jan Moravek. Dieser spielte seit seinem sechten Lebensjahr im Dolicek, sah sich nun aber zu Höherem berufen.
Schalke 04 aus Deutschland zahlte die Bohemians-Rekordablöse von 1,5 Millionen Euro (nach anderen Quellen gar 3 Millionen), um den jungen Tschechen in die eigene Mannschaft zu holen.
Nach Abschluss dieses Deals standen aber plötzlich die beiden anderen Bohemians-Clubs auf der Matte und forderten die Transfersumme als ihr Eigentum!
Es dauerte lange (und brauchte zwei Gerichtsverfahren), bis die "echten" Bohemians sicher sein konnten, das Geld behalten zu können, weil es rechtmäßig ihnen gehörte...

Im Zuge dieser Animositäten machte "Strizkow-Bohemians"-Eigner Kapr einen völlig unverständlichen schweren Fehler:
Er weigerte sich 2010, seine Mannschaft gegen die "Bohemians 1905" antreten zu lassen - zum einen, weil sie gar kein echter Club dieses Namens seien, das wäre ja sein Vorrecht, zum anderen, weil sie Spieler bestochen hätten. (Beweise für diese schwere Anschuldigung blieb er schuldig.)
Nach längerer Untersuchung entschied der tschechische Fussballverband wenig überraschend zugunsten von Bohemians 1905 und wies nicht nur die Klage wegen Bestechung zurück, sondern erlegte Kaps Club auch noch eine Strafe von 20 Punkten Abzug auf, wegen des verweigerten Punktspiels genauso wie wegen der falschen Anschuldigungen. Darüberhinaus sollte der Club auch noch eine Strafzahlung für die Vergehen leisten.
Sportlich gesehen machte die Strafe keinen Unterschied - auch ohne den Punktabzug wäre "FK Bohemians" abgestiegen - aber Kaps machte nun den zweiten Fehler und verweigerte die Zahlung der Verbandsstrafe.

Das hatte zur Folge, dass der inzwischen reichlich angesäuerte Verband dem FK Bohemians die nationale Lizenz für die neue Spielzeit komplett verweigerte, womit der Club aus den nationalen Ligen verbannt und auf die regionale böhmische Ligastruktur (also die dritte Liga) zurückgeworfen wurde.
Im Folgejahr gewann man zwar die Liga und stieg sportlich auf, nach einer Reihe weiter eskalierender Streitigkeiten zwischen Verein und Verband, die fast sämtlich die Gerichte beschäftigten, mußte Kapr allerdings einsehen, dass er diesen Kampf nicht gewinnen konnte. Er löste die Herrenmannschaft des FK Bohemians auf, verkaufte alle Spieler an andere Clubs und beendete damit nach fast einer Dekade heftigster Verwirrung einen Zwei-, teilweise gar Dreikampf um das Erbe des AFK Vrsovice.

Der Rest ist bekannt:
21 Jahre nach dem Beinahe-Ende der Bohemka-Geschichte übernahm ein bis dahin fußballerisch eher unbekannter Unternehmer namens Jan Prazak das Präsidentenzepter im Dolicek und setzte den erfahrenen Miroslav Drzmisek als Sportdirektor ein, um den Verein in bessere Zeiten zu führen. Dieser wiederum fand beim schweizer Zweitligisten FC Locarno einen jungen unorthodoxen Trainer, dem er zutraute, die Bohemians sportlich voranzubringen....


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« Letzte Änderung: 08.März 2025, 15:20:29 von Noergelgnom »
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Krass, was du für eine Recherche-Arbeit da reingesteckt hast! Das ist neben der aufwändig gestalteten Story nochmal einen Sonderapplaus wert!
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Herbst 2029, Prag, Tschechien



GERARD


Nach dem doch eher holprigen Saisonstart steht das Trainerteam, wie Drzmisek es in einem Spielfeldrandinterview ausdrückt, zwar "nicht zur Disposition, überhaupt nicht!" - aber von komplett ruhigem und entspanntem Arbeiten kann intern natürlich keine Rede sein.
Denn unsere beiden nächste Ligaspiele heißen ja bekanntlich "Sparta auswärts" und "Slavia auswärts" - also der ultimative Alptraum für einen Trainer, dessen Team aktuell nicht unbedingt auf einer Woge des Selbstbewußtseins durch die Liga pflügt!
Zwischen den beiden Gipfeltreffen haben wir noch ein Pokalheimspiel gegen Zweitligist Vitkovice, Kategorie "Pflichtsieg". Und allein deswegen schon verdammt gefährlich.

Naja, hilft ja alles nix.
Wir bereiten uns so gut wie möglich auf die Sparta-Partie vor und reisen dann die paar Kilometer zum innerstädtischen Auswärtsspiel.
Da Granecny kurzfristig mit einer Sprungelenksprellung ausfällt, muß sein Ersatzmann Veliu ran.
Theoretisch ist der zwar nur Option Nummer drei auf dem linken Flügel, da Prokes großartiges Talent zeigt und gefördert werden soll - aber Veliu hat sich im Training (nicht nur) diese Woche extrem reingehängt (Trainingsnote 9,5) und fleht mich an, ihm dieses Spiel zu vertrauen.
"So wahnsinnig viele Derbies gegen Sparta werd ich wohl nicht mehr erleben", teilt mir der 29jährige Kosovare mit, "und ich will unbedingt die Schmach vom 0:6 tilgen!"
Was er damit meint, ist ihm genauso klar wie mir - zwei seiner vielen Fehlpässe an jenem gebrauchten Tag in gefühlt grauer Vorzeit (kurz nach meiner Ankunft hier) brachten Sparta mit 2:0 und dann 4:0 in Front.
Kein Wunder, dass er sich mitschuldig fühlt.

Langer Rede, kurzer Sinn - Veliu ist derart heiß auf diese Partie, dass ich ihm schlußendlich den Vorzug vor Prokes gebe.
Er dankt es mir auf seine Weise, indem er beide Tore zum 2:0-Endstand erzielt ....
... ja richtig: wir gewinnen mit 2:0 bei Sparta Prag! Mitten in eine Formdelle hinein liefern die Jungs eine der besten Leistungen ab, die ich je von ihnen gesehen habe.
Ich bin (positiv) sprachlos.

Drei Tage später, im Pokalheimspiel, bekommen dann aber wirklich etliche der nominellen Kader- und Ersatzspieler ihre Chance - zum Beispiel auch Shopov, der Zehner, der seit Nemeceks komentenhaftem Aufstieg oft genug nur zweite Wahl ist.
Er macht überrdeutlich, dass er nicht gewillt ist, dieses Duell um den Startplatz kampflos aufzugeben und erzielt zwischen der 5. und 29. Minute alle Tore dieses Spiels. Fantastisch!

Nach zwei solch blitzsauberen Leistungen - noch dazu beide Male ohne den erneut angeschlagenen Daniel Hais - reisen wir natürlich bester Laune zu Slavia.
Die wehren sich zwar nach Kräften - aber unsere Geheimwaffe ist ja wieder fit.
40. Minute - Nemecek bringt eine Ecke auf den kurzen Pfosten, dort schraubt sich Hais hoch und nickt zum Entsetzen der 20.000 Slavia-Fans zum 1:0 für uns ein.
Danach hätte der Referee eigentlich auch abpfeifen können, denn die Grün-Weißen Jungs auf dem Rasen tun danach fürs Spiel exakt gar nichts mehr und konzentrieren sich ausschließlich darauf, der Heimmannschaft den Spaß am Kicken zu nehmen.
64 Minuten und 4 Gelbe Karten später sind wir endgültig und höchst eindrucksvoll aus der Krise raus.

Danach folgt eine weitere Europa-League-Ligaphasen-Partie, diesmal zuhause gegen den FC Luzern.
Wir "dürfen" wieder im verhaßten Eden Stadion von Slavia spielen, weil unser eigenes Schmuckstück ja zu klein ist - und wir kriegen auch hier wieder auf die Mütze, das 0:3 ist völlig angemessen.
Leider.

Zum Glück können wir diesmal sofort den Schalter umlegen - vier Tage später empfangen wir in der Liga Brno und gewinnen völlig entspannt mit 2:0.
Damit ist zumindest ligatechnisch alles wieder im Lot, denn wir haben uns mit diesen drei Oktober-Siegen zum ersten Verfolger von Tabellenführer Slavia aufgeschwungen. Wenn wir es irgendwier schaffen sollten, diesen zweiten Rang bis zum Saisonende zu halten, wird sich wohl niemand von uns beschwerden, da bin ich mir ziemlich sicher.

Ein Spiel hat der Oktober noch - und zwar wieder in Prag.
Und zum dritten mal in diesem Monat ist es dennoch ein Auswärts-Derby.
Und weil sich Fortuna wohl gedacht hat, dass sie auch witzig sein kann, treffen wir in der vierten Pokalrunde "auswärts" nun auf den dritten Erzfeind - Dukla nämlich.
Die krebsen in der Liga so weit unten herum, dass Fernglas-Witze unter unserer Anhängerschaft aktuell große Beliebtheit aufweisen - auf dem Platz erweisen sie sich allerdings als die aktuell härteste Derbynuss.
Sie schaffen es in 120 Minuten zwar nicht, unseren Man of the Match, Keeper Wendlinger nämlich, zu überwinden - im Gegenzug bringt ihr eigener Torhüter Nicola Simic unsere Offensive aber genauso zur Verzweiflung.
Am Ende muß das Elfmeterschießen herhalten - und dort packt Wendlinger die ultimative Demütigung für die Gastgeber aus.
Dreimal laufen sie zum Elfmeter an, dreimal pariert er.
Und da unsere Schützen allesamt treffen, haben wir damit ein ziemliches Novum geschafft glaube ich - trotz dreier Auswärtsderbies und Elfmeterschießen haben wir exakt NULL Gegentreffer hinnehmen müssen.
Das soll uns erstmal einer nachmachen, jawoll!

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Im November duellieren wir uns in der Liga dreimal mit Mannschaften aus der unteren Hälfte der Tabelle und holen dabei 7 Punkte, womit wir uns endgültig oben festsetzen und den schlechten Ligastart hinter uns lassen.

In der Europa League bleiben wir in zwei Partien ungeschlagen, können uns dabei aber sehr glücklich schätzen, denn in beiden Spielen waren wir genaugenommen klar unterlegen - nur eben defensiv gefestigt und in Bukarest zusätzlich noch ziemlich effektiv vor dem gegnerischen Tor.
Damit haben wir nun immerhin die Rote Laterne abgegeben (an Flora Tallinn), aber es ist jetzt schon klar, dass wir mit dem 24. Tabellenplatz nichts zu tun haben werden.
Unser einziges europäisches Ziel für die letzten Spiele heißt demzufolge "vor Slavia landen!".
Mal sehen, was sich dahingehend machen läßt.

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Wie immer im Spätherbst fallen die Spiele jetzt wieder dicht an dicht, uns bleibt kaum Zeit zum Luftholen und nahezu jeder gemeldete Spieler bekommt Einsatzzeiten, weil der heftige Spielplan anders gar nicht durchzuhalten wäre.

Höhepunkte sind dabei sicherlich das 4:0 gegen Slovacko und der durch einen späten Tranziska-Treffer errungene 1:0-Auswärtssieg im Spitzenspiel bei Slovan Liberec.
Das 0:1 zuhause gegen Plzen fällt in die Kategorie "ärgerlich", das 0:2 gegen Union Berlin in der Europa League ist frustrierend ... und über das 2:3 bei Dukla Prag möchten wir schon auf der Heimfahrt am liebsten gar nicht mehr reden (müssen).

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"Wie kann man denn nur so dämlich sein?!"
So faßt es Drzmisek am nächsten Tag im Management-Meeting zusammen.
"Wir führen nach 70 Minuten 2:0 und gehen noch so baden? Und ausgerechnet gegen Dukla!"
Ich zucke die Schultern.
"Tja, das ist genaugenommen ein Fitness-Problem. Wenn ihr endlich den einen Trainer für den Seniorenstab genehmigen ..."
"Nix da!", raunz Prazak mir in die Parade. "Wirgeben eh schon viel zuviel Geld aus - und ich hab inzwischen bestimmt allein 10 Millionen für Trainingseinrichtungen und solches Zeug genehmigt. Organisiert euch im Trainerstab besser, dann klappts auch mit der Fitness!"

Einerseits weiß ich, dass wir finanziell inzwischen an dem Punkt sind, wo wir fast schon drauf angewiesen sind, europäisch zu spielen - die fieberhafte Bautätigkeit sowie die deutlich vergrößerten Mannschaften und Betreuerstäbe kosten ein Vielfaches dessen, was bei meinem Amtsantritt in diese Bereiche gesteckt wurde.
Und es zahlt sich auch aus, wenn man sich die Nachwuchsmannschaften so anschaut:










Aber das ändert nichts daran, dass mir inzwischen seit anderthalb Jahren genau der eine Trainer für den Seniorenbereich verwehrt wird, den ich benötigen würde, um wirklich jeden Bereich einem Spezialisten zuweisen zu können.
Die Defizite mancher Spieler in den Bereichen Defensive Positionierung und Antrittsschnelligkeit sind (nicht nur) meines Erachtens eindeutig auf den zu kleinen Stab zurückzuführen.
Aber während ich mich bei nahezu allen anderen (und teilweise deutlich teureren!) Wünschen (wie verbesserte Jugendtrainingsanlagen, bessere Rekrutierung, bessere Jugendtrainer und und und) durchsetzen konnte, bleibt Prazak bei diesem einen Thema stur wie ein Esel.
Bringt mich echt zur Weißglut, das.

Noch schlimmer ist eigentlich nur, dass die beiden im Verbund und gegen meinen ausdrücklichen Wunsch alles daran setzen, das Herz der Mannschaft (also Petr Nemecek) zu verkaufen - und nur, weil der Cousin von Nemecek der Taufpate der dritten Tochter von Drzimeks Kindermädchen ist (oder so ähnlich).
Eigentlich hab ich mit Nemecek ausgemacht, dass er nur dann gehen darf, wenn jemand die (zugegebenermaßen deutlich überhöhte) Summe von 17,5 Millionen Euro auf den Tisch legt.
Und dann erfahre ich aus der Zeitung (!), dass Prazak ein Angebot von Sparta Rotterdam angenommen hat, das nichtmal sieben Millionen Euro schwer ist!



Natürlich stehe ich innerhalb von 30 Sekunden in seinem Büro und eine halbe Stunde später ist die Sache (vorerst) vom Tisch, aber das hat meinem Vertrauen in die, nunja, Vertrauenswürdigkeit meines Chefs schon einen ordentlichen Schlag versetzt.
Dass er dann auch noch versucht, mir den schwarzen Peter zuzuschieben - frei nach dem Moto "Wenn Sie nicht so teure Ausbauten durchgedrückt hätten, bräuchten wir keine zusätzlichen Einnahmen!" - find ich besonders dufte.

Dennoch lehne ich auch im Dezember alle eingehenden Wechselangebote ab - und das, obwohl da mehrere Hochkaräter bei sind:

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Ob ich meinen gerade erst verlängerten VErtrag erfüllen werde, kann ich aber ehrlicherweise momentan nicht sagen....
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Der Storyteil mit der Historie war sehr interessant, vielen Dank.

Auch die Ergebnisse stimmen ja wieder. Aber Ruhe ist trotzdem nicht eingekehrt. Ich denke auch langsam ist es an der Zeit zu wechseln
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Frühjahr 2030, Prag, Tschechien



GERARD


Dass die Nemecek-Episode ein Nachspiel haben wird, ist mir ja schon klar, als ich Prazaks Büro verlasse.
Wie dieses Nachspiel ausfällt, überrascht mich dann aber doch:

Am folgenden Tag werde ich wieder zum Meeting gerufen - und wieder sind wir zu dritt.
Prazak bittet mich, auf dem freien Stuhl neben Drzmisek Platz zu nehmen, dann schaut er mich einen Moment ernst an.

"Gerard, wir müssen über Deine Rolle in unserem Dreiergremium sprechen."

Ich schaue einfach wortlos zurück und warte erstmal, was das jetzt werden soll.

"Dein Ausbruch gestern ist aus sportlicher Sichtweise sicherlich nachvollziehbar, ich trage Dir auch die unangemessene Art und Weise nicht nach, keine Sorge. - Aber ich habe dadurch gemerkt, dass unsere jeweilige Aufgabenteilung weder so klar umrissen noch so glücklich gewählt ist, wie ich angenommen hatte."

Er strafft sich hinter seinem Schreibtisch und spricht dann weiter.

"Gerard, ab sofort wirst Du kein Vetorecht für Käufe oder Verkäufe mehr haben.- Du bist ein großartiger Trainer und Deine Arbeit mit der Mannschaft hat unseren kleinen Verein in kurzer Zeit auf ein sportliches Level geführt, das ich so schnell nicht für möglich gehalten habe, aber für die finanziellen Rahmenbedingungen und Zwänge hast Du nicht den nötigen Überblick, das ist mir beziehungsweise uns",  er wirft einen raschen Seitenblick zum unmerklich nickenden Sportdirektor, "gestern sehr deutlich geworden.
Daher gilt ab sofort: Du darfst gern auch weiterhin unverbindliche Vorschläge für Neuverpflichtungen äußern und Du darfst uns auch gern Deine Meinung zu Transfers mitteilen - aber die alleinige Entscheidung darüber, wen wir kaufen, verkaufen oder wie wir die Verträge in der Mannschaft gestalten, obliegt ab sofort Miro und mir."

Ich bin wie vor den Kopf gestoßen.

"Soll das ein verdammter Scherz sein?! Spartas Angebot für Nemecek betrug nichtmal sechzig Prozent seines Marktwertes. Und dass ich es abgelehnt habe, das Herz unserer Taktik so deutlich unter Wert zu verschleudern, soll jetzt als Grund herhalten, mich kaltzustellen?!"

"Niemand stellt Dich kalt, Gerard.", entgegnet mein Präsident mit ruhiger Stimme. "Wir müssen nur sicherstellen, dass alle Personen im Verein in der Lage sind, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren - ohne dabei von Dingen abgelenkt zu werden, bei denen ihre Expertise ....", er zuckt mit den Schultern, "...naja, Dinge halt, bei denen sie eben nicht ihre Kernkompetenz haben."

Ich setze dazu an, etwas zu erwidern, doch Prazak ist noch nicht fertig. "Vielleicht wäre unsere Europa-League-Saison ja auch etwas besser verlaufen, wenn Du nicht nebenher versucht hättest, Miros Sportdirektor-Arbeit mit zu erledigen?"

Also das ist ja wohl die Höhe, denke ich mir, beherrsche mich aber, so gut es geht. Man sieht mir wahrscheinlich an, wie wütend ich ob dieser Unterstellung bin, aber wenn ich das jetzt rauslasse, bin ich wahrscheinlich die längste Zeit Trainer bei den Kangaroos gewesen.
Ich hole also mehrmals tief Luft - währenddessen sagt Prazak noch einiges, das aber nicht zu mir durchdringt - und als er das nächste Mal eine Redepause einlegt, nicke ich mit starrer Miene.

"Gut, verstanden. War das dann alles? Wenn ja, würde ich gern zum Training gehen. Immerhin haben wir in ein paar Tagen das Spiel gegen Feyenoord - und jetzt, wo ich mich aufs Sportliche konzentrieren kann, möchte ich die Jungs natürlich endlich mal kompetent auf Europa einstellen."

Prazak seufzt.

"Gerard, ich würde es vorziehen, wenn Du Dir Deinen Zynismus sparst. Du weißt genau, dass es so nicht gemeint ist und ..."

Ich schüttele den Kopf, während ich mich erhebe,
"Ist schon gut, Herr Prazak. Ich denke, ich habe das genau so verstanden, wie es zu verstehen ist. Wir sehen uns später."

Jan zieht die Augenbraue hoch - das ist das erste Mal seit über drei Jahren, dass ich ihn gesiezt habe. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hat er die Bedeutung genau verstanden.
Ich wiederum beherrsche mich lange genug, um die Tür hinter mir zu schließen und die Treppe zum Ausgang hinunterzugehen, bevor es aus mir herausbricht.
"Was für eine verfluchte Scheiße!!!!"

Den entsetzten Blick unserer Vereinssekretärin Hanna nehme ich kaum wahr, als ich nach draußen stürme.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

In den folgenden Tagen versuche ich, mich wie befohlen ausschließlich auf die sportlichen Belange zu konzentrieren und die Jungs akribisch auf das Spiel bei Feyenoord vorzubereiten.
Wir haben aktuell 4 Punkte Rückstand aud den FC Basel, der den 24. Tabellenplatz besetzt.
Realistisch betrachtet sind wir ausgeschieden - bei unserem Restprogramm ist es einerseits völlig unrealistisch, zweimal zu gewinnen, und andererseits müßten zehn Mannschaften vor uns ja heftigst Punkte lassen, damit wir noch vorbeiziehen können.
Aber Aufgeben gilt natürlich nicht.

Unsere Vorbereitung wird leider von zwei Gerüchten gestört.
Erstens weiß der Buschfunk, dass wir bezüglich Petr Nemecek wieder in Verhandlungen mit Sparta Rotterdam stehen, die ihr Angebot angeblich auf 7 Millionen Euro (inklusive Boni) erhöht haben - immer noch deutlich unterhalb seines Marktwertes, aber eine ganze Million über dem vorherigen Angebot.
Was ich zunächst nicht verstehe, ist diese Begierde, Petr zu verkaufen.  Wir haben bisher keine Geldnot gehabt - das letzte Mal, dass ich Einblick in die Vereinsfinanzen hatte, waren über 8 Millionen Euro auf dem Konto, was fast anderthalb Jahresgehaltsbudgets sind.

Als das zweite Gerücht meine Ohren erreicht, wird mir der Grund für das erste dann aber schlagartig klar - der Verein baggert heftig an zwei Shootingstars der Liga. Zum einen an Frantisek Havel, dem Mittelstürmer von Brno. Angeblich sollen wir schlappe 3 Millionen an Ablöse geboten haben - was unseren Ablöserekord mal so eben verfünffachen würde!
Und zum anderen soll auch Olomoucs Stammkeeper Petrescu unser Interesse geweckt haben, dessen Ablöse sogar noch etwas höher angesetzt ist als die von Havel.

Ich schüttele den Kopf und hoffe, dass die beiden Finanzverantwortlichen rechtzeitig zur Besinnung kommen - wir haben unser finanzielles Polster doch nicht über zwei Jahre hinweg aufgebaut, um es jetzt in einem Rutsch aus dem Fenster zu werfen!

Aber naja, soll mir egal sein.
Als das Spiel in Rotterdam abgepfiffen wird, hab ich sowieso ganz andere Sorgen.
Nemecek hat eine unterirdische Leistung abgeliefert - so schlecht, dass ich ihn nach 55 Minuten runternehmen mußte.
Shopov hat zwar versucht, ihn zu ersetzen und hat auch ordentlich gespielt ... aber auch er konnte die glatte 0:3-Niederlage nicht verhindern.
Damit sind wir nun auch rechnerisch aus der EL ausgeschieden.

Eine Woche später bestreiten wir das bedeutungslose letzte Spiel gegen Napoli und erzielen immerhin ein Tor.
Da wir aber drei kassieren, beenden wir die Europapokalsaison auf dem vorletzten Platz der Ligaphase - immerhin vor Flora Tallinn, aber leider hinter Slavia.
Mist.

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Direkt danach startet das Wintertransferfenster und auch wenn ich Gerüchte nun wie jeder andere nur noch über Buschfunk und die Zeitung mitbekomme, ist es doch offensichtlich, dass sich der finanzielle Wind im Dolicek eindeutig gedreht hat.
Wir werden im Stundentakt mit neuen "Stars" in Verbindung gebracht, und zwar für alle Mannschaftsteile.
Ein absolutes Unding, bringt es doch unsere Jungs schwer ins Grübeln.
Sowohl die Stammkräfte als auch die Kaderspieler fragen sich (und mich!) immer häufiger, ob denn überhaupt noch auf sie gesetzt wird oder ob sie sich lieber schon mal woanders umschauen sollen?
Dreckssituation!
Denn natürlich kann ich ihnen nur den Rat geben, sich mit Drzmisek in Verbindung zu setzen, wenn sie genaueres zu ihrem Status wissen wollen - ich möchte zwar niemanden abgeben und wenn es nach mir ginge, würde auch niemand geholt, weil die Mannschaft aus meiner Sicht top zusammengestellt ist .... aber nach mir geht es ja nicht mehr.
Diese Information ist natürlich erst recht nicht geeignet, die Gemüter und Nerven zu beruhigen.
Bisher konnte man sich als Spieler bei den Kangaroos sicher sein, dass man "nur" den Trainer in der täglichen Arbeit überzeugen muß, um seinen Status zu behalten oder gar zu verbessern.
Jetzt entscheiden zwei Leute über den Kader, die wenns hochkommt zweimal die Woche auf dem Trainingsplatz zu sehen sind.

Die Unsicherheit im Kader wächst von Woche zu Woche spürbar - und als dann auch noch ein halbes Dutzend Leihspieler zu uns stoßen (weil sich fast alle Transfers zerschlagen haben), kippt die Stimmung endgültig in Richtung "mächtiges Gegrummel".

Als das Transferfenster Ende Februar schließt, haben wir dennoch sportlich einen weiteren winzigen Schritt nach vorn gemacht, denn von den vier Pflichtspielen des Monats haben wir drei gewonnen.
Sieht auf den ersten Blick gut aus.
Aber nur auf den ersten Blick - denn die drei Siege haben wir gegen zwei schwache Kellerkinder sowie (im Pokal) bei einem Zweitliga-Mittelfeldteam geholt.
Das einzige Spiel gegen einen Gegner auf Augenhöhe haben wir bei Jablonec knapp, aber durchaus verdient verloren.

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Man merkt in den Spielen vor allem unserer Lebensversicherung Hais und unserem Spielmacher Nemecek an, dass sie nicht unbelastet aufspielen können.

Der eine (Hais) macht sich Gedanken, weil angeblich ein Sommerzugang feststeht, der ihm seinen Stammplatz streitig machen würde - und der andere (Nemecek) ist in Gedanken quasi schon weg.
Denn am Tag nach der Transferfensterschließung wird öffentlich bestätigt, was die Transferspatzen schon seit zwei Monaten von den Dächern getschilpt haben:
zum 01.07.2030 wechselt Petr Nemecek nach Rotterdam.

Drei Tage später verkündet der Verein gleich vier "tolle Neuigkeiten" im Paket:

Im Sommer werden der französische Stürmer del Castillo, der norwegische Rechtsverteidiger Blomberg und Banik Ostravas Abwehrchef Pojecny zum Team stoßen.
Gesamtablöse: 11 Millionen Euro, Gesamtgehalt: 1,2 Millionen Euro.
Außerdem wird der aktuell geliehene norwegische Linksverteidiger Määttä fest verpflichtet - er kostet eine weitere Million Euro Ablöse und wird ebenfalls knapp 200.000 Euro verdienen.

Mit einem Schlag haben Prazak und Drzmisek also unsere Gehaltskosten um 60% erhöht und unsere Rücklagen auf unter Null zurückgefahren.
Und zusätzlich haben sie die Stimmung im Team endgültig zum Teufel gejagt.
Denn die Neuzugänge werden absehbar die Mannschaftsanführer Hais, Köstl, Pestka und Sima verdrängen (die zusammen etwa das Gehalt EINES Neuzugangs verdienen) und sorgen jetzt schon dafür, dass sich die Hälfte des aktuellen Kaders von einem Moment zum anderen unterbezahlt fühlt.

Konzentration auf den Saisonendspurt ist unter solchen Umständen kaum zu erwarten.
Und genau so verläuft auch der Rest der Vorrunde:

Im März gewinnen wir kein einziges unserer 4 Spiele, holen nur gegen Sprata einen glücklichen Punkt und erzielen in einem ganzen Monat lediglich ein einziges Tor.
Selbst Kellerkind Karvina ist uns deutlich überlegen.

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Der April beginnt mit einem in der jetzigen Situation durchaus überraschenden Auswärtssieg beim Pokalhalbfinale in Liberec, danach schlagen wir auch den Tabellenvorletzten Brno beim ersten überzeugenden Spiel seit Wochen mit 3:1.
Und nachdem wir in Olomouc unglücklich am Sieg vorbeischrammen (3x Pfosten, dazu schlägt Sima drei Meter vor dem verwaisten Tor ein Luftloch statt den Ball zu treffen), deklassieren wir Boleslav gar mit 4:0, inklusive zweier Doppelpacks von Hais und Shopov.

Alles in allem scheinen wir gerade rechtzeitig zum Pokalfinale wieder in Form zu sein.

Das ist auch bitter nötig, denn der Finalgegner heißt Slavia Prag.
In der Liga ist unser Lokalrivale nur noch theoretisch an der nächsten Meisterfeier zu hindern - also wollen wir uns wenigstens im Pokal schadlos halten und eine eher durchwachsene und aufgrund der vielen Nebeneräusche unbefriedigende Saison zu einem guten Abschluß bringen.

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« Letzte Änderung: 09.März 2025, 14:53:41 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

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