Hilft dir bestimmt auch noch:
7 GESCHICHTE
Die indianischen Ureinwohner Amerikas gehörten in diesem Gebiet zwei Stämmen an: den Algonkin im Tal des Hudson und auf Long Island und den Irokesen im westlichen Landesteil.
7.1 Die Zeit der Kolonisierung
Bereits 1524 segelte der italienische Entdecker Giovanni da Verrazano in die New Yorker Bucht. Die Kolonisierung durch die Europäer begann jedoch erst, nachdem der englische Seefahrer Henry Hudson, der im Auftrag der Niederlande segelte, für diese 1609 das Gebiet in Besitz nahm. Die niederländische Westindien-Kompanie gründete 1624 die Siedlung Fort Orange (in der Nähe des heutigen Albany) und zwei Jahre später New Amsterdam an der Südspitze von Manhattan Island. Um die Besiedlung voranzutreiben, wurde 1629 eine Charta erlassen, die den Siedlungen bestimmte Freiheiten und Privilegien gewährte. Die Kolonie Neu-Niederland litt in den ersten Jahren unter den Angriffen der Indianer sowie unter interner Misswirtschaft, erlangte aber schließlich unter Peter Stuyvesant, der von 1647 bis 1664 Gouverneur der Kolonie war, ein gewisses Maß an Ruhe und wirtschaftlicher Stabilität. Im letzten Regierungsjahr Stuyvesants wurde die Kolonie von Großbritannien besetzt und zu Ehren Jakobs (James), des Herzogs von York und Bruders von König Karl II., in New York umbenannt. Dieser erklärte New Jersey, das ursprünglich ein Teil der Kolonie Neu-Niederland war, zu einer eigenständigen Kolonie und erwarb den Ostteil Long Islands von Connecticut. Nach einer erneuten, aber nur kurzen Besetzung durch die Niederländer (1673 bis 1674) unterstand die Kolonie wieder britischer Herrschaft. Nachdem Jakob als König Jakob II. den englischen Thron bestiegen hatte, gründete er die Dominion of Newengland, in der Neuengland, New York und New Jersey zusammengefasst waren. Als die Bürger New Yorks 1688 vom Sturz des Königs erfuhren, rebellierten sie und ernannten Jacob Leisler zu ihrem Gouverneur. Leisler wurde, nachdem die Macht des Königshauses 1691 wiederhergestellt war, wegen Hochverrats gehängt; die auf seine Initiative gegründete Volksvertretung wurde jedoch beibehalten und an der Regierung der Kolonie beteiligt.
Die Siedlung Schenectady wurde bei einem Angriff der Franzosen und Indianer 1690 zerstört. New York blieb in den folgenden Jahrzehnten ein Kriegsschauplatz in den Kämpfen gegen die Franzosen und ihre indianischen Verbündeten. Im Krieg von 1754 bis 1763 bauten die Franzosen einen bedeutenden Stützpunkt in Fort Ticonderoga am Champlainsee auf und drangen bis zum Lake George nach Süden vor. Erst als es Lord Jeffrey Amherst 1759 gelang, die Franzosen aus Ticonderoga und Crown Point zu vertreiben, war New York vor weiteren französischen Angriffen sicher. Der Friede von 1763 setzte der französischen Präsenz in dieser Region ein Ende und gab den Startschuss für ein weiteres Vordringen in die Gebiete der Indianer im Mohawk-Tal und um die Großen Seen.
7.2 Der Nordamerikanische Unabhängigkeitskrieg
1765 trafen sich in New York die Vertreter von neun amerikanischen Kolonien zum Stempelsteuerkongress (Stamp Act Congress), um gegen eine neuerliche Erhebung von Steuern durch das britische Parlament zu protestieren. Als sich die gesetzgebende Versammlung von New York 1767 weigerte, für britisches Militär Unterkünfte und Verpflegung zur Verfügung zu stellen, wurde sie durch einen Parlamentsbeschluss aufgelöst. Eine neu gewählte Abgeordnetenversammlung zeigte sich kooperationsfreudiger. Zu Beginn der siebziger Jahre des 18. Jahrhunderts entwickelte sich eine Kluft zwischen radikalen Kräften, die die britische Herrschaft bekämpften, und der merkantilistisch gesinnten Aristokratie, die loyal zur Krone stand. Als es im April 1775 in Massachusetts zum Aufstand kam, entsandte New York ein Freiwilligencorps zur Unterstützung der Rebellen. Im Oktober musste sich der letzte königliche Gouverneur, William Tryon, durch Flucht auf ein britisches Kriegsschiff in Sicherheit bringen.
Am 9. Juli 1776 nahm eine neue gesetzgebende Versammlung die Unabhängigkeitserklärung (Declaration of Independence) an, und aus der ehemals königlichen Provinz wurde der Staat New York. Daraufhin besetzte die britische Armee im Oktober desselben Jahres New York City, Long Island und Teile des County Westchester. Die Stadt New York diente dem britischen Militär von da an bis zum Ende des Krieges als Hauptquartier. Beim Versuch, auch den Rest des Staates unter Kontrolle zu bringen, hatten die Briten jedoch keinen Erfolg. Die Kapitulation des britischen Generals John Burgoynes bei Saratoga 1777 war ein schwerer Schlag für die Briten und trug mit dazu bei, dass die Franzosen auf der Seite der Amerikaner in den Krieg eintraten. Das obere Hudson-Tal blieb während des Krieges in den Händen der (britischen) Patrioten, der Hudson selbst wurde bei West Point mit schweren Geschützen gesichert.
7.3 New York und die Vereinigten Staaten
Die Bestrebungen New Yorks, die Hafenregion und die Schifffahrtswege auf dem Hudson River intensiver zu nutzen, führten zu Spannungen mit New Jersey. Auch New Yorks Anspruch auf Vermont schaffte Probleme, die erst beigelegt wurden, als Vermont 1790 ein eigenständiger Staat wurde.
Die Ratifikation der Bundesverfassung der USA stieß in New York zunächst auf Widerstand, schließlich wurde die Verfassung im Juli 1788 angenommen. Unter der neuen Regierung wurde New York zur Hauptstadt der USA. 1789 fand hier die Amtseinführung des ersten Präsidenten, George Washington, statt.
1812 kam es erneut zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Briten und Franzosen, in die die Vereinigten Staaten auf Seiten der Franzosen eingriffen.
7.4 Der Empire State
Einwandererzentrum auf Ellis Island Ungefähr 20 Millionen Einwanderer haben in den Jahren 1892 bis 1954 das Einwandererzentrum auf Ellis Island passiert. Heute beherbergt es ein Museum, in dem u. a. medizinische Geräte ausgestellt sind, mit denen die Immigranten untersucht wurden.Catherine Noren/Photo Researchers, Inc.
Nach dem Krieg von 1812 wandte sich Gouverneur De Witt Clinton wieder zivilen Aufgaben zu: Er erkannte, dass eine Transportverbindung zum oberen Tal des Ohio dringend notwendig war und drang auf den Bau eines Kanals, der vom Zusammenfluss des Hudson und Mohawk in westlicher Richtung quer durch den Staat bis zum Eriesee verlaufen sollte. Das Parlament gab 1817 seine Zustimmung zum Bau des Eriekanals, der 1825 vollendet wurde. Sowohl für die Wirtschaft als auch finanziell war der Kanal ein voller Erfolg: er erleichterte die rasche Besiedlung und Entwicklung des westlichen New York.
Die Öffnung zum westlichen Landesinneren hin, die Zunahme des Seehandels und eine rasch voranschreitende Industrialisierung machten die Stadt New York schon bald zum führenden Seehafen der Nation. Zwischen 1825 und dem Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkrieges entwickelte sich New York City zum wichtigsten Produktionszentrum der Textilindustrie, zu einem Handelszentrum für Baumwolle und zum Zentrum von Banken, Versicherungen, Börse und Importgeschäften. Das Wachstum lockte zunehmend Einwanderer aus Irland, Deutschland und Kanada an. Bei Ausbruch des Bürgerkrieges sank die Zahl der Einwanderer jedoch und die Chancen in der Wirtschaft stiegen. Infolge der engen Bindungen New Yorks zum Baumwollmarkt war die Stimmung der Bevölkerung gegen einen Krieg mit den Südstaaten. Die Einführung einer Einberufung zur Armee im Juli 1863 löste Protestaufstände in New York City aus.
Bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts war New York der bevölkerungsreichste Staat der USA. In den siebziger und achtziger Jahren begann sich jedoch ein wirtschaftlicher Rückgang abzuzeichnen. Vor allem New York City litt unter hoher Arbeitslosigkeit, chronischen Finanznöten, heruntergekommenen Stadtvierteln und einem Bevölkerungsrückgang. Dennoch blieb New York City das Börsenzentrum der USA, das Zentrum für Werbung, Bank- und Finanzwesen sowie Hauptsitz vieler nationaler und internationaler Unternehmen. Trotz hochgradiger Industrialisierung und Urbanisierung ist der Staat New York nach wie vor auch eine wichtige Landwirtschaftsregion. Noch bis ins späte 19. Jahrhundert war der Staat führend in der Getreide- und Butterproduktion der gesamten USA.
P.S.: War vorhin ja net bös gemeint...