Männers, leidet hier noch irgend jemand unter massiven Extrasystolen seit längerer Zeit?
Extrasystolen hat jeder mal, das ist zunächst nichts ungewöhnliches. Sie können zum Beispiel in Verbindung mit Sodbrennen auftreten und sind damit durchaus im Sommer häufiger anzutreffen (Grillsaison). Welche Symptome hast Du sonst noch?
Oh ja, wo fange ich an. Dazu muss ich ausholen.
Im Februar 2017 hatte ich die Influenza, also echte Grippe. 2 Wochen daheim, richtig heftig war die. fast 5 Kilo abgenommen in den erste 4 Tagen.
Unmittelbar danach wurde bei mir Diabetes mellitus diagnostiziert. Dazu leicht erhöhter Blutdruck.
Ein paar Wochen später, begann der Horror. Ich änderte die Ernährung direkt nach der Diagnose und erhöhte die Bewegung deutlich. Bis Mitte Juni knapp 30 Kilo abgenommen und sehr viel bewegt.
Parallel nahm ich Metformin wegen dem Zucker. Höchste Dosis, Tag für Tag, für diese Phase. Ende Juli hatte ich es geschafft, Diabetes komplett verschwunden. Dann hab ich relativ zeitnah die Tabletten reduziert und abgesetzt. Ernährung Schritt für Schritt verschlechtert und Werte kontrollieren lassen, alle 8 Wochen. Er blieb weg.
Während dieser Phase, hatte ich aber häufig 'Herzstolpern' quasi Extrasystolen. Ebenso Schwindelgefühle tagsüber und Ohnmachtsgefühle im Einschlafprozess.
In der Regel nur im Ruhezustand. Anfangs auch bei Belastung, z.B. Joggen. Joggen ließ ich daraufhin.
Was wurde gemacht?
- 24 Stunden EKG, worauf die Extrasystolen zu sehen waren, aber als unbedenklich eingestuft wurden
- Herzecho, ohne Befund
- Halsschlagadern gecheckt und eben alles was zum Kopf führt.
- Neurologisch alles untersucht, ohne Befund
- Ruhe EKG, ohne Befund
- Video EEG ohne Befund (1 Woche)
- Stresstest mit Licht, alles gut
- Kreislauftest, alles gut
- Blut, alles gut
Es wurde auf die psychische Schiene geschoben.
Das alles in Ordnung war, beruhigte.
Dann, Ende Oktober, eines Abends (erster Abend von 3 freien Tagen am Stück, worauf ich mir sehr freute) brutalste Herz-Rhytmusstörungen ab 22:45
Da man mir sagte, es wäre alles in Ordnung mit mir, redete ich mir das bis kurz vor 4.00 Uhr ein. Dann war es mir dann doch zu heikel. Ab in die Notaufnahme der Uniklinik (das dritte Mal innerhalb von 7 Monaten. Sie meinten gleich, es wäre gut gewesen, dass ich gekommen bin. Ab an den Monitor die ganze Nacht. Diese Rhytmusstörung machte ein Schalfen unmöglich, zu stark war der Extraschlag.
Morgens kam der Facharzt und machte ein Herzecho. Alles gut. Die Ausschläge seien zwar deutlich, aber könnten vorrübergehen sein. Ich solle es beobachten und wiederkommen, wenn es nicht weggeht. Allerdings könnte mir nichts passieren, da das Herz fit ist und selbst wenn was anstehen würde, könnte ich es immer noch rechtzeitig in die Klinik schaffen, meinte er. Könnte auch ein Fehlimpuls sein, welchen man durch eine Ablation erledigen kann, wäre aus seiner Sicht aber übertrieben.
Soweit so gut, ich wieder heim und 24 Stunden später waren die Schläge weg. Es war immer ein sehr kräftiger, zusätzlicher Schlag, der aber nicht für einen 'gefühlten' Aussetzer sorgte.
Nach ein paar Stunden Genesung kam das ganze wieder. Diesmal aber mit Schlag - 3 Sekunden Pause - nächster Schlag. Ging auch nen Tag so, danach war es komplett weg.
Im Anschluss an diese Geschichte schlug mein Herz die nächsten Wochen wie früher, im Teenageralter. Unglaubliches Wohlbefinden und keinerlei Aussetzter, Stolperer etc.
Nch diesen drei freien Tagen war ich bei meiner Hausärztin (Internistin) und erzählte ihr vom Intermezzo in der Uni Klinik. Sie machte ein Belastungs EKG bei mir und eins in Ruhe. Beide Ergebnisse waren perfekt. Ich sei sehr sehr belastbar und erst spät gefordert.
Selbst nicht, wenn ich Abends aus der Arbeit kam und die paar Schritte zum Auto lief. Die Monate davor hatte ich immer direkt ein Stolpern, wenn ich von den Büroräumen an die frische Luft kam. Inwzischen wusste ich aber, dass ein schneller, tiefer Atemzug mit darauffolgendem schnellen, kräftigem Ausatmen, das Stolpern direkt beseitigt.
Nach ein paar Wochen, kamen dann wieder ein paar Extraschläge und gingen auch nicht mehr weg. Über den Winter machte ich wenig Sport, außer halt Treppen steigen.
Im März begann ich dann wieder mit meinen Touren (mindestens 15km) mit flottem Gehen. Die Stolperer blieben. Allerdings bessert es sich unter Belastung eher.
Außer letzte Woche, als ich wieder auf 15km ging und auf dem Weg befinden sich drei steile Treppen. Die erste sprintete ich hoch und hatte danach 5 Min heftige Stolperer. Allerdings nur wenn ich einen Schritt gemacht habe. Sobald ich stand, ging es wieder. Dabei war ich aber schon warm, denn die erste Treppe kommt nach 25 Minuten.
Den Rest der Strecke, inklusive höchster Belastung, war dann wieder nichts zu merken, alles gut.
In den letzten 8 Tagen hab ich halt jetzt so viele 'Stolperer' bzw. Extrasystolen, wie nie zu vor. Teils 5 in der Minute.
Ich glaube nicht an die Psyche, da ich Vertrauen in meinen Körper habe und keine großartigen Sorgen.
Alter ist 40.
Neben diesen Stolperern bzw. Aussetzern habe ich überhaupt keine Sympthome. Kein Schwindelgefühl (war direkt weg, nachdem ich wusste, dass ich gesund bin) oder Ohnmachtszustände.
Das es Anfangs die Psyche war, glaub ich gerne, denn es ist ein Kreislauf. Du hast ein Herzstolpern, machst dir große Sorgen und dadurch verstärkst du die Sympthome bzw. erzeugst neue und schon denkst du wieder dran etc.
Aber inzwischen sollte das eigtl gegessen sein, oder aber das Unterbewusstsein hat es noch in sich drin und sorgt dafür.
Keine Ahnung ob es was organisches ist, oder der Elektrolyphaushalt bzw. das Verhältnis Kalium-Magnesium nicht stimmt. Ein großes Feld und eine große Einschränkung der Lebensqualität.
Es war ja letztes Jahr so krass, dass ich mich teils gar nicht mehr traute in einem Wald ne Tour zu laufen aus Angst, dass etwas passiert und niemand da ist.
Da bin ich längst schmerzfrei.
Ach ja, Edit sagt:
Blutdruck habe ich inzwischen auch sehr gut, sogar nicht nur normal, sondern optimal.
Teils wache ich mit 109 zu 68 auf. In der Regel so 118/119 zu 76-79