Oben auf dem Lenkrad sind links und rechts gelbe Punkte, die zeigen, dass Gelb ist. Diese sind wohl mit den elektronischen Flaggen gekoppelt, also von der Rennleitung gesteuert. Er kommt aber bei 0:15 an einem Marshallstand vorbei, wo wohl grüne Flaggen geschwenkt worden sind, die über den elektronischen stehen. Also, alles sauber... Ferrari wird wohl auch nicht protestieren, denn die Aktion hat nicht den Riesenvorteil gebracht, so dass sich ein Protest kaum erklären lässt ohne Imageschaden. Da lassen die lieber den Eindruck entstehen, dass RB einen Vorteil gehabt haben könnte und zeigen sich als gute Verlierer oder so...
War aufjedenfall mal ein Spitzenrennen. Es gab ja schon spannende Entscheidungen die letzten Jahre, aber das hats nochmal getoppt.
Es gab doch auch schon Videos, wo an zwei aufeinanderfolgenden Rennen der Ferrari beim Start einen halben Meter über der Haltemarkierung stand. Passiert ist damals nichts, also sollte man mal die Kirche im Dorf lassen.
Ich bin über alles froh, was die ewig lange Winterpause kürzer erscheinen lässt
Aber falls da tatsächlich ein Marshall die grüne Flagge geschwenkt hat, ist alles in Ordnung. Wenn nicht, bleibt es für mich bei einem "Überholen unter Gelb".
Wie bereits angedroht, meine Meinung zum Saisonabschluss. Einmal im "Redefluss", habe ich direkt mein "Saison-Résumé" (
rot geschrieben) darunter gebastelt
Der Rest kommt dann die Tage dran. Und verzeiht mir, wenn ich mich nicht mehr an jede Szene der Saison erinnern kann
1 Sebastian Vettel (1. 281 Punkte, 5 Siege) Nach 500 Meter wäre der sichergeglaubte Weltmeistertitel, fast schon Geschichte gewesen.
Nach einem sehr mäßigen Start, verlagerte er den Bremspunkt in Kurve drei ein paar Meter nach vorne. Als Resultat wäre ihm fast Räikkönen aufgefahren. Läuft es ganz dumm, ist bereits dort das Rennen beendet.
Anschließend lässt er eine Lücke auf, in welche Senna sticht und zieht dann herüber. Für mich ein normaler Rennunfall. Senna hätte sich etwas cleverer anstellen müssen (besonders im WM-Endkampf). Für Vettel gilt das Gleiche.
Danach hat er gezeigt, dass die Kombo RedBull/Vettel, die mit Abstand schnellste im Feld ist. Innerhalb weniger Runden (wobei er allerdings vom allgemeinen Chaos auf der Strecke profitierte; zeitweise sind selbst die Caterham's und Marussia's, locker in den Punkten gefahren) war er bereits in "Sichtdistanz" zu Alonso.
Danach hat mir seine Fahrweise ausgesprochen gut gefallen. Er hat sich an den Reifenwechseln Alonsos orientiert und immer das Nötigste getan. Einzig ein falscher Reifenwechsel ("Trocken" auf "Trocken" bei einsetzendem Regen), warf ihn nochmals zurück. Allerdings konnte er im stärker werdendem Regen nochmals überzeugen und den ausreichenden 6. Platz (mit einem harten Manöver gegen Kobayashi und Schützenhilfe Schumachers) nach Hause fahren.
Hatte vorallem in der ersten Saisonhälfte, die Souveränität des Vorjahres vermissen lassen (Malaysia, Hockenheimring). Und zeigte im Qualyfing unerkannte Schwächen (bspw. Belgien). Zum Ende der Saison, haben RedBull und er seine Form wiedergefunden. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass man in Singapur und Abu Dhabi, jeweils vom Ausfall Hamiltons profitierte. Am Ende steht eine verdiente Weltmeisterschaft, dank eines beeindruckenden Schlussspurts.Qualyfing-Duell: 11:9 2 Mark Webber (6. 179 Pkt., 2 S.) Was Webber von Vettel hält, hat er in Brasilien eindrucksvoll bewiesen.
Zuerst blockt er am Start, statt den Ferraris, seinen Teamkollegen. Eine Runde später, lässt er sich von Alonso und Massa im Senna-S austricksen.
Der Dreher durch Kobayashi, direkt nach der Safety-Car Phase, schien ihn aufzuwecken. Jedenfalls konnte er Vettel's Pace einigermaßen mitgehen Bis zu einem "Fast-Dreher" im zweiten Drittel des Rennens. Am Ende reichte es, in einem durchwachsenen Rennen zum 4. Platz (Dank des Hamilton-Hülkenberg Unfalls).
Seine gesamte Saison, war eigentlich ein Spiegelbild von 2010. Anfangs ein heißer Titelkandidat, war er nach seinem Silverstone-Sieg, wie ausgewechselt. Drei Podestplätze in den nachfolgenden elf Rennen, sprechen eine deutliche Sprache. Und - ebenso wie 2010 - hat er zum Ende der Saison, eine gehörige Leidenschaftslosigkeit an den Tag gelegt. Sowie - wie 2010 - seine Teamplayerfähigkeiten vermissen lassen.3 Lewis Hamilton (4. 190 Pkt., 4 S.)Er lieferte sich zu Beginn ein beherztes Duell gegen Button. Sein Wechsel von "Trocken" auf Intermediates, erwies sich allerdings als Fehler. Nach der Safety - Car Phase, konnte er seinen Ruf als "bester Überholer", wieder einmal unter Beweis stellen (Button, Hülkenberg). Sein starkes Rennen war allerdings, nach dem unverschuldeten Crash beendet.
Am Anfang der Saison, war der Mclaren das schnellste Auto. Einzig sein Teamkollege und vermasselte Boxenstopps, hinderten ihn schon früh, die Spitze der WM zu übernehmen. Allerdings war er von den Titelaspiranten auch derjenige, welcher am längsten auf seinen Sieg warten musste.
Mit der Performance des Mclarens zur Mitte der Saison, ließ auch Hamiltons Leistungen nach.
Mit dem Sieg in Monza, kam dann nochmal eine deutliche Steigerung. Wäre er in Singapur und Abu Dhabi nicht ausgefallen, hätte er in Brasilien auch noch ein wichtiges Wort, um den Titel mitgeredet.
Außerdem lieferte er in Austin, die - in meinen Augen - stärkste Einzelleistung der Saison.
Vielleicht derjenige, welcher den Titel am meisten verdient hätte.QD 17:34 Jenson Button (5. 188 Pkt., 3 S.)Wenn es chaotisch wird, kann man getrost sein Geld auf Jenson Button setzen (Malaysia '09, Kanada '11). Er fuhr vom Anfang bis zum Ende, ein typisches "Button-Rennen". Unauffällig und fehlerlos.
Ob es ohne den Hülkenberg-Hamilton Zwischenfall, auch zum Sieg gereicht hätte, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Zum Start der Saison, war er der Schnellste Mann im Feld. Allerdings brachte ihn ein ungewohnter Fehler in Malaysia (Unfall mit Karthikeyan), bereits im zweiten Rennen einen "Nuller" ein. Danach war wieder der typische Button zu sehen. Wäre er in den Ergebnislisten nicht aufgetaucht, hätte man kaum gedacht, dass er mitgefahren ist.
Mit seinem Sieg in Belgien, hat er dann nochmals die Kurve bekommen. Und konnte - auch Dank des starken Mclarens - zum Ende der Saison ordentlich Punkte sammeln.
Das Duell gegen Hamilton, hat er dennoch deutlich verloren.5 Fernando Alonso (2. 278 Pkt, 3 S.)Der sonst so abgeklärte Alonso, zeigte in Brasilien eine ungewohnt nervöse Vorstellung.
Bereits im Qualyfing wusste er nicht zu überzeugen. Nach einem Raketenstart, war er immer wieder auf die Schützenhilfe Massas angewiesen, um seine WM-Chancen am Leben zu erhalten. Dieser konnte ihn allerdings nicht davor beschützen, sich zweimal im Senna-S Kapital zu verbremsen. Auch der so sehnlichst gewünschte Regen, konnte ihm nicht mehr entscheidend helfen.
Er hatte das schwächste Auto im Titelkampf gegen Vettel und Hamilton, führte dennoch lange, lange die WM an.
Dank einer fehlerlosen Serie (abgesehen vom Saisonfinale), konnte er eine eigentlich schwache Ferrari-Saison "umbiegen".
Am Ende haben ihm die beiden Startunfälle in Spa und Suzuka, sowie eine falsche Strategie in Montreal, einen durchaus verdienten Titel gekostet.QD 17:36 Felipe Massa (7., 122 Pkt.)Massa und Interlagos, passt wie die Faust auf's Auge.
Er lieferte sein mit Abstand, bestes Wochenende der gesamten Saison. Einem starken Qualifying, folgte ein noch stärkerer Start. Eines der vielen Highlights, war sein Manöver gegen Webber in der zweiten Runde. Er tat alles, um Alonso zu unterstützen. Warf seine eigene Strategie über den Haufen. War dadurch zwischenzeitlich auf Platz 11; und stand am Ende, dennoch auf dem Podest.
Eine klasse Vorstellung!
Über Massa's Saison, braucht man eigentlich nicht viele Worte zu verlieren.
Er stand bis zum Monza-GP, vollkommen neben sich. Und musste sich selbst regelmäßig, hinter beiden Sauber einreihen. Erst zum Ende konnte er an seine Form, von vor seinem Unfall '09, anknüpfen.7 Michael Schumacher (13., 49. Pkt.)Sein letztes Rennen, war ein Spiegelbild der gesamten Saison. Nach Reifenschaden zeitweise Letzter, konnte er durch eine starke Vorstellung, bei einsetzendem Regen noch bis auf den 7. Platz vorfahren. Sein Duell gegen Räikkönen, war eines der Highlights des Rennens.
Einzig sein Vorbeilassens Vettels, war mMn, in dieser Art und Weise nicht in Ordnung!
Seine Saison, war wie die von Mercedes, zum Vergessen. Als der Mercedes noch wirklich konkurrenzfähig war, wurde er von ständigen technischen Defekten gestoppt.
Dennoch reichte es, mit der Pole in Monaco und dem dritten Platz in Valencia, für die Highlights seiner drei Comeback-Jahre (neben Kanada '11). Was auch einiges, über sein Comeback aussagt.QD 10:108 Nico Rosberg (9. 93 Pkt., 1 S.)Von hinten gestartet. Nach einem Plattfuß ganz hinten. Und auch hinten in's Ziel gekommen.
Kurzum: Ein Saisonabschluss zum Vergessen.
Mit seinem Sieg in China und seinem zweiten Platz "zu Hause" in Monaco, bestätigte er den Aufwärtstrend des Mercedes. Was danach kam, hat es kaum verdient in Worte gefasst zu werden.
Der Mercedes, nahm die mit Abstand schwächste "Entwicklung" aller; und somit auch Rosberg's Ergebnisse.9 Kimi Räikkönen (3. 207 Pkt., 1 S.)Sebastian Vettel sollte ihm, noch den einen oder anderen "Sportsman" ausgeben.
Wäre er nicht in der dritten Kurve, auf's Gras ausgewichen, hätten wir wohl jetzt einen anderen Weltmeister.
Er fuhr ansonsten ein Rennen, abseits der Kameras. Aber wenn er mal zu sehen war, wurde es spektakulös (Duell gegen Schumacher; seine "Abkürzung", über die alte Interlagos-Strecke).
Er zeigte, dass ein Comeback durchaus möglich ist.
Seine gesamte Saison war erstaunlich konstant (als Einziger immer die Zielflagge gesehen). Kurz vor Ende der Serie, krönte er sein Comeback, mit einen überlegenen Sieg in Abu Dhabi. Es ist nicht auszumalen, wo er mit einem Mclaren oder RedBull gelandet wäre.