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Verschiedenes => Hall of Fame => Thema gestartet von: Mchairhill am 06.Dezember 2014, 21:11:26

Titel: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 06.Dezember 2014, 21:11:26

Welch aufregenden Wochen, ein denkwürdiger Jungessellenabschied, ein tosendes Hochzeitsfest und zum Schluss 16 tolle Flitter-tage in der Sonne. Ab sofort wird als „Wir“ gedacht, oder besser als„we“. Meine Frau kommt gebürtig aus dem wasserumgebenen Königreich England. Im Zuge ihres Studium an der  FH Starnberg, lernten wir uns kennen und lieben. Die mangelnden Sprachkenntnisse waren bisher eher positiv als das sie beeinträchtigten aufgefallen wären. Man muss sich halt die nötige Zeit in der Kommunikation nehmen, dann geht das schon. Wie heißt es so schön,“ Liebe ist eine universelle Sprache“.
Jetzt gibt’s Leute die behaupten, nach knapp 20 Monaten zu heiraten wäre verrückt, aber das sehen wir anders. Manchmal weiß man einfach, wenn etwas richtig ist und muss die Chance ergreifen.

Jetzt steht Familienkunde an, mein erster Inselbesuch liegt vor mir. Auf der Hochzeit hat man sich kurz kennengelernt, allerdings war mein Schwiegervater weder begeistert noch lange anwesend. Man wird sehen, ob jetzt mehr Zeit vorhanden ist, um sich auszutauschen.

Nach kurzem Flug, landet unsere Maschine im, wie soll es auch anders sein, sonnigen Westengland. Gar nicht so schlimm hier, denk ich mir. Allerdings stelle ich fest, das meine Frau zunehmend nervöser wird, um so näher wir ihrer Heimat kommen. Ein dezentes Auto, holt uns vom Flughafen ab. Beim einsteigen, mache ich mir erstmals Gedanken, aus welchem Haus meine Frau eigentlich kommt. Mir fällt auf, ich weiß irgendwie nix bis gar nix über die Familie meiner Frau. Wohlhabend scheint sie zu sein, die Familie Oyston, das ganze wird noch mal unterstrichen, von der kleinen S-Klasse, die uns gerade befördert.

Die Fahrt führt und nach Bispham, einem Vorort von Blackpool. Abgelenkt von der glänzenden Irischen See, realisiere ich erst recht spät, vor was für einem Anwesen wir halten. Ungläubig blickd ich meine  Frau an, die mich verlegen anschaut. Ich fühle das meine Hände schwitzig werden, als mein Schwiegervater mich per kräftigen Händedruck begrüßt. Aus dem Bauch heraus zu entscheiden, mag ja oft ganz gut sein, aber vielleicht sollte man manchmal auch den Kopf, oder zumindest die Ohren, benutzten. Ich hab keine Ahnung was mich hier erwartet und ich weiß nicht ob meine Frau darüber aufklärt hat oder nicht. Mein Englisch sollte zeitnah besser werden. Herr Karl Oyston, also mein Schwiegervater, macht ein ganz ruhigen, sachlichen und freundlichen Eindruck. Nach der Begrüßung, zeigt uns das Haus und unsere Zimmer und gibt uns dann ein wenig Ruhe. Ich versuche meiner Frau Information zu entlocken, werde aber immer wieder vertröstet, oder von ihr darauf hingewiesen, mir selber ein Bild von ihrer Familie zu machen. Begeisterung ist bei ihr allerdings nicht entdecken, wenn wir über das Thema sprechen. 

Die Tage ziehen so dahin, viel Smalltalk, man trifft sich zu den Mahlzeiten. Herr Oysten verlässt meist früh das Haus und kommt abends spät wieder, aber am Wochenende, da hat er Termine für uns freigeräumt. Meine Frau benimmt sich sehr merkwürdig und ist sehr zurückhaltend im Umgang mit Ihren Eltern.

Am Samstagmorgen, empfängt mich Hr. Oysten in sportlicher Klamotte, er läd mich auf eine Rundfahrt durch seine Stadt ein. “Seine Stadt”, hat er wirklich gesagt. Nach 2 Stunden Fahrt, unzähligen semiinterresanten Sehenswürdigkeiten und viel unbehaglichem Schweigen finden wir endlich ein Thema. Fussball.
Ich erzähle von meine 35 Toren in der Bezirksliga, den 13 Buden in der Bezirksoberliga. Ganz spannend findet er, den Aufstieg meiner B-Jugend. Meine Sprachkentnisse führen zu einigen Missverstädnissen, aber mir fielen nicht die Übersetzungen für Dorfclub, Abstauberkönig und Altherrenhallenrunde ein. Den Unterschied zwischen Kreisklasse und Kreisliga konnte ich auch nicht wirklich darstellen.

Hr. Oysten erzählte irgendwas vom FC Blackpool. Die Worte Tangerines, Seasiders und Football League Championship fielen andauernd, so richtig folgen konnte ich aber nicht. Wir kamen dann an einem Fussballstadion an, also ein richtiges Fussballstadion. Kein Fussballplatz, ein richtiges Stadion.
Merkwürdigerweise wurde mein Schwiegervater, überall namentlich begrüßt. Ganz schön bekannt der Knabe , vielleicht hat er ja mal gespielt hier. Bei uns im Dorf kennt mich ja auch jeder.

An der Bloomfield Road, so heißt das hier, stehen ein paar Statuen, ich hab sie mir alle angeschaut, konnte meinen Schweigerpa aber nicht erkennen. Der ließ mich eine gute Stunde warten, verschwand währen der Zeit im Inneren des Stadion, kam dann recht aufgewühlt und schlecht gelaunt zurück. Von vielen Flüchen begleitet und mit minimaler Tempoüberschreitung fuhren wir heim.
Denn Rest des Abends und die halbe Nacht verbrachte er am Telefon, recht laut und aufgeregt, führte er fast 50 Telefonate, nur in der Zeit die mitbekommen habe.

Am Frühstückstisch, war Karl auffallend freundlich, er legt mir diverse Listen vor, die ich mir anschauen sollte. Viele Namen, Zahlen und € sowie Pfundzeichen. Ich hab nicht alles verstanden, war aber auch nicht ganz bei der Sache. Später zeigte er mir Videos von Fussballspielern und wollte meine Meinung hören. Auch wollte  er wissen, was in Deutschland  bezahlt wird im Fussball und ob ich Tipps für arbeitslose Trainer hätte. Ich konnte ihm immer nur wieder erzählen, das ich Amatuerfussballer gewesen sei und nur mit Müh und Not die C-Lizenz bestanden habe. Nachmittags ließ er mich dann in Ruhe, allerdings sollte ich am Abend ordentlich gekleidet zum Essen erscheinen. Besuch hat sich angekündigt.

Gegen 19 Uhr stand wurde zum Essen geläutet, mein Schwiegervater stellte uns dem Besuch vor, der mir gleich bekannt vor kam. Ein Pärchen sie, deutlich jünger als er, recht hübsch, sprach wenig. Er, in den Fünfzigern angekommen, fiel mit sehr schlechten Englisch und blendend weißen Zähnen auf. Als sein Name genannt wurde , bekam ich dann weiche Knie. Ich schüttele gerade einem Weltmeister von 1990 die Hand.
Ein Dinner mit Lothar Matthäus und Frau. Das ganze wurde zum Abenteuer.

Die Kommunikation am Tisch verlief sehr zäh. Als Herr Matthäus rausfand, dass ich Deutscher bin, wechselte er dauernd zwischen Englisch und Deutsch hin und her. Ich freute mich, endlich mal jemand, dessen Englischkenntnisse ähnlich beschränkt sind wie meine. Hauptthema war natürlich Fussball, Geld und dass Herr Matthäus ungerecht behandelt wird. Ein Weltfussballer habe schließlich Respekt verdient.

Nach dem Essen gingen Herr Oysten und Herr Matthäus ins Büro, aus dem Herr. M nach einer Stunde wutentbrannt alleine wieder rauskam. Er schrie nach seiner Jacke, seiner Frau und verließ fluchtartig das Haus. Draußen merkte er dann, dass er mit Taxi angereist war. Ein Bediensteter des Hauses rief ihnen dann einen Wagen. In den 30 Minuten Wartezeit, beruhigte er sich ein wenig, freundlich schaute er trotzdem nicht.
Zu gerne hätte ich gewusst was Inhalt des Gespräches gewesen ist, aber mein Schwiegerpa ließ sich den Abend nicht mehr blicken.
Meine Frau erklärte mir, das ihr Vater wohl Präsident vom FC Blackpool sei und gerade auf der Suche nach einem Trainer und Spielern sei. Da der Verein, aber nicht gerade die größte Nummer im englischen Fussball ist und ihr Vater bei den Gehaltsverhandlungen meist einen Igel in der Tasche hat, stelle sich das gerade als sehr schwierig da. Insgesamt sei es gerade nicht einfach, dem Verein würde es an Personal, Spieler und Geld fehlen, so meine Frau, aber genau wisse sie das nicht, da ihr Vater darüber selten spreche. Und das was in den Zeitungen stehe, wolle sie nicht immer glauben. Aber ich solle mir doch selber ein Bild machen, sagte sie mal wieder. Ich glaube zwar nicht ans Internet, versuchte mir aber Information über den Computer zu besorgen. Dem Datennetz zufolge, sah es tatsächlich nicht so rosig aus. Fernsehgelder seinen verschwunden, die Kassen leer, die Fans sauer, Spieler kaum vorhanden, einen Trainer suche man auch seit Wochen erfolglos. Seit dem kurz Gastpiel in der Premierleague 2010, gehts auch in der zweiten Liga immer weiter runter in Tabelle. Dabei scheint der Verein eine ruhmreiche Vergangenheit zuhaben, in den 50iger Jahren holte man den FA-Cup, spielte mehrfach um den Ligatitel mit und wurde einmal Vizemeister. Problem daran, das ist ewig her. Im Moment sieht es ganz anders aus und welche Rolle Herr Oysten dabei spielt, ist für mich nicht zu erkennen.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 07.Dezember 2014, 21:09:39
Die nächsten Tage ging es so weiter, Herr. O. war viel unterwegs. Wenn er zuhause war, telefonierte er häufig, oder er empfing Besuch, der entweder lachend oder meist angesäuert das Haus verließ. Zwischendurch fragte mich mein Schwiegervater, nach mir unbekannten Namen, zeigt mir Videos und Scoutberichte und wollte meine Meinung dazu wissen. Ich entgegnete ihm, das ich nur ein Amateurkicker gewesen sei. Es war für mich aber immer wichtig gewesen sein, in Mannschaften zu spielen, die sich durch Teamgeist, Laufbereitschaft und Zielstrebigkeit auszeichneten. Ziehen alle an einem Strang, kann man auch viele spielerische Mängel kompensieren. So trainiere ich auch meine Jugendmannschaft. Zudem sehe ich es so, das Fußball Spaß machen sollte, da es ja ein Spiel ist.Spaß sollte immer im Vordergrund stehen. Nachdem Gespräch verließ Karl nachdenklich den Raum und wurde den Rest des Tages nicht mehr gesehen.
Am nächsten Tag, noch vor dem Frühstück fing mich Karl ab und fuhr mit mir zum Trainingsgelände vom FC Blackpool. Ich war beeindruckt, wenn man sonst auf dem Nebenplatz des Nebenplatzes trainiert, ist man allerdings schnell beeindruckt. Karl, sagte mehrfach, hätten wir Geld würden wir hier was machen, aber die Stadt müsste auch einen Teil tragen, der Verein sei Aushängeschild der ganzen Region. Aber solange von denen nichts kommt, können wir auch nicht investieren. Wir müssen halt sparen, so seine Aussage.

Auf dem hinteren Platz spielten gerade 7 junge Männer 5gg2, ein paar weitere drehten Runden in sehr gemächlichen Tempo. Das wurde beobachtet von zwei Männern, die als uns sahen, sofort auf uns zukamen. Sie stellten sich als, John Murphy und Tony Warner vor. John war momentan Interimstrainer der ersten Mannschaft, sonst aber eigentlich Co-Trainer. Tony ist Torwarttrainer, allerdings hätte er gerade aber gar keine Keeper da. Die beiden Nachwuchsfänger wären gerade in der Schule, andere Schnapper gibt es nicht.

Irgendwie bedrückend hier, auf Fragen bekam ich nur sehr ausweichende Antworten. Ich zählte nur 10 oder 11 Spieler die aussahen wir Seniorenspieler, dazu vielleicht 5 bis 6 Knaben, die höchstens A-Jugendspieler sein konnten. Es würden schon noch mehr Spieler werden, die Verhandlungen laufen, sagte Karl.
Morgen oder Übermorgen kommt ein erfahrener Torsteher zum Probetraining, sagte Tony.
Und das wichtigste sei, schon im Laufe der Woche gibt es einen neuen hauptamtlichen Trainer, gab Karl an. John und Tony mussten grinsen, sie hatten die Worte wohl schon öfter gehört.

30 Minuten später kamen zwei blutjunge Keeper, es wurden Mannschaften gebildet und ein Abschlussspiel fand statt. Gar nicht schlecht, dachte ich mir so, für so einen bunten Haufen. Da waren schon ein paar gute Kicker dabei, aber auch sehr viel Stückwerk und die Motivation ließ durchgehend zu wünschen übrig.
Da würde viel Arbeit auf den neuen Trainer zukommen, vorallem in der Hinsicht, das die Saison schon in ein paar Wochen losgeht. Wer wird sich sowas schon antun?

Zudem erzählte mir Karl, das der Job des Sportdirektors ebenso vakant war. Stellenanzeigen für Scouts, Therapeuten und Assistenztrainer liefen seit Wochen, die eingehenden Bewerbungen sein aber spärlich. Dabei würde hier gut und pünktlich bezahlt werden, versicherte Karl. Die Leute wollen nur noch zu den ganz großen Vereinen, aber hoch arbeiten will sich keiner mehr. Und was die alle verdienen wollen. Mein Schwiegervater hielt auf der Rückfahrt einen halbstündigen Schimpfmonolog über Profifussball, Geldgier und diverses Anderes. Vieles konnte ich nicht genau verstehen, aber es waren viele Schimpwörter dabei.

Wieder zuhause, bat mich Karl, mir am Abend Zeit für  ihn zunehmen, er hätte ein Anliegen. Allerdings müsste er vorher, noch ein paar Sachen erledigen und klären. Wir verabredeten und für halb 8. Er ließ mich stutzig zurück. Meine Frau warnte mich, ihr Vater hat das Talent, andere Leute einzuspannen und auszunutzen, ohne das man es selber merkt. Ich sagte ihr, was wird er schon von mir wollen. Sei vorsichtig, für meinen Vater hat jeder einen Nutzen, war ihre Antwort.

Und dann fragte ich mich selber mal, was wird er schon von mir wollen?
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 07.Dezember 2014, 21:32:50
Meine erste Story, Format und Gestalltung sicherlich mit Luft nach oben. Über Anregungen, Kritik und Rückmeldung würde ich ich sehr freuen. :)
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Signor Rossi am 08.Dezember 2014, 09:28:55
Mir gefällt es bisher sehr gut.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Octavianus am 08.Dezember 2014, 16:23:47
Hin und wieder ein Bild oder eine Markierung (fett, kursiv, unterstrichen, farbig) würden als auflockernde Elemente sicherlich gute Dienste leisten.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 08.Dezember 2014, 21:31:04
Das Angebot


Es ist Abend, halb 8, wir treffen uns in seinem Arbeitszimmer. Zimmer ist gut, Bibliothek trifft es eher. Chesterfieldsessel, ein Schreibtisch so groß wie mein Wohnzimmer, wahrscheinlich jedes jemals geschriebene Buch im Regal sowie eine pompöse Whiskeybar. Aus eben dieser bot mir Karl,  sein Lieblingsexemplar an.


Ich: Mhh, verflüssigter Torf.

Karl: Du kannst dir vorstellen warum wir uns hier treffen?

Ich: Eigentlich weiß ich es nicht genau, ich hab heute viel darüber nachgedacht, aber ich weiß es nicht.

Karl: Wie du mit bekommen hast, fehlt meinem Verein dem ich vorstehe, Personal an allen Enden und Ecken?


Ich: Ja, es scheint so. Ist es denn wirklich so schwer, vernünftiges Personal zubekommen? Die Englische 2.Liga ist ja jetzt auch nicht so schlecht. Stadion und Infrastruktur scheinen ja auch zu passen, so weit ich das beurteilen kann.

Karl: Es fällt mir schwer ein passenden Trainer zu finden. Ich habe ein Profil angelegt, in das die wenigsten Trainer passen, zudem haben wir strenge ideelle Vorgaben seitens des Vereins. Wir wollen uns auf ein gesundes Fundament stellen und für gradlinige Ideale stehen. Wir wollen der etwas andere Verein sein, der der für Fussball steht, wie er puristischer nicht seien könnte. Teamgeist, Siegeswillen, Kampfgeist, Leidenschaft, Laufbereitschaft, dafür soll der Blackpool FC stehen. Das ganze soll auf einer vernüftigen Finanzierung stehen. Die Fans sollen wieder voller Stolz ins Stadion gehen, und mit Garantie diese Ideale zu sehen bekommen. Am besten mit Jungs aus der Nachbarschaft, zumindest aus England bzw aus Grossbritanien. Keine Gehaltsmillionäre, keine Snobs, keine verhätschelten Jungsstars. Fußball, der nach Fußball riecht und schmeckt. Fußball, Fußball du verstehst Fußball.

Ich: Schöne Rede, vielleicht ein wenig utopisch, aber die Vorstellung gefällt mir. Aber was genau soll ich dabei tun?


Karl: Was gibt es da besseres als einen Trainer aus dem Land zu verpflichten, welches für diese Tugenden steht wie kein anderes?


Ich: Ach jetzt möchtest du Tipps zur Trainerwahl von mir. Also der Lothar passt da nicht, der steht für andere Ideale. Und sonst, mal überlegen,mmhhh ....

Karl: Nein, hör mir zu. Ich möchte das du der neue Trainer vom Blackpool FC wirst, du bist unser Mann.

Ich(Brauche kurz um mich zusammeln und schieße dann los): Alter, jetzt hör mal auf, ich bin B-Jugend Kreisligatrainer. Ich scheuche 15jährige Buben über einen Acker in Oberbayern und keine Profis in über englischen Rasen in Westengland. Du verarscht mich doch, macht es Spaß mit Träumen anderer Menschen zu spielen? Was meinst du, hört ein englischer Fußballprofi auf einen ehemaligen Bezirkligakicker, der sich die C-Lizenz ermogelt hat? Da stehen Nationalspieler im Kader, die sollen  mir zuhören? Und was soll ich den sagen, was sie noch nicht wissen? In 2 Wochen sind die Semesterferien in Deutschland rum, dann darf ich wieder als Aushilfsdozent in der FH arbeiten.


Karl: Ich kann mir vorstellen, das es für dich unglaublich klingt. Aber schaffst du es diese Leidenschaft, die du jetzt an den Tag legst, in eine Kabine zu übertragen, dann hört dir jeder zu. Du bist authentisch, du bist echt, du liebst Fußball. Du hast Mut, sonst würdest du nicht in meinem Haus so mit mir reden. Du bringst Erfahrung mit, du hast selber gespielt. Du weiß wie Fußball funktioniert. Du kannst Emotionen wecken, darauf kommt es an. Ich will nicht mit deinen Träumen spielen, ich geb dir die Chance dir einen Traum zu verwirklichen. Du hast meine Tochter geheiratet, ohne mich zu fragen, jetzt frage ich dich ob, zu meiner Familie gehörst? Familie hilft sich, zumindest hier bei uns!

Ich(Ich hab mir mittlerweile 2 mal vom Torf, äh Whiskey nachgeschenkt): Oh man, ich weiß nicht, ich hab tausend Fragen, du ehrst mich, aber gleichzeitig überforderst du mich. Ich muss nachdenken, ich weiß es nicht. Oh man. Profifußballtrainer??!!?In England, zweite Liga oh mein Gott. Ich weiß nicht.

Karl: Wir haben noch ein wenig Zeit, überleg es dir. Ich werde dir all deine Fragen beantworten. Sprich mit deiner Frau, denk drüber nach. Morgenfrüh sprechen wir noch mal drüber. Komm erst mal runter, sortiere dich. Morgen schauen wir weiter. Trainer vom Blackpool FC.

Ich:(Sortiere dich erst mal, du bist lustig) Ja Karl, ich bin eh erst mal sprachlos. Reden wir morgen weiter.



Völlig durch den Wind, verlasse ich den Raum und gehe Richtung Schlafgemach.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 09.Dezember 2014, 22:28:44
Die Vorgaben

Lange, sehr lange sprach ich mit meiner Frau. Wir haben hin und her gewogen, diskutiert, Listen gemacht, Pros und Contras gesammelt.
Trau ich mir das zu?
Wollen wir überhaupt in England leben?
Was wird mit meinem Unijob?
Welches Spiel treibt mein Schwiegervater?
Warum findet sich kein Trainer? Und keine Spieler?
 
Viele Fragen konnte, weder ich noch meine Frau beantworten. Bei einem Nachtspaziergang, verblieb ich mit mir selbst, das ich in der Früh noch diverse Fragen an Karl stellen würde und aus dem Bauch heraus entscheiden würde.
Meine Frau war mittelmäßig begeistert, und gab mir folgende Worte mit in den Schlaf: ”Denk dran, mein Opa hat nicht so ein Vermögen angesammelt, weil er fair gespielt hat. Und mein Vater hat dieses nicht behalten, weil er fair spielt. Sei kritisch.”
Die Anspielungen meiner Frau machen mich auf der einen Seite neugierig auf der anderen weiß ich nicht so recht. Wäre schön, wenn sie sich etwas konkreter äußern könnte.

Am nächsten Morgen wartete Karl schon auf mich, er wollte mit mir einen Ausflug machen. Wir fuhren zum Stadion an der Bloomfield Road, welches wir auch betraten. Er sprach viel von Stimmung, Tradition,Atmosphäre, vergangene Erfolge und wer  hier schon alles hat Federn lassen müssen. Irgendwie ein sehr plumper Versuch, eine emotionale Bindung zum Verein herzustellen. Aber ich muss sagen es funktioniert, ich höre die Fans schon meinen Namen schreien.

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In seinem Büro im Stadion, wollte ich meine Zweifel darstellen.

Ich: Karl, ich weiß nicht, es ehrt mich wirklich, aber ich weiß nicht ob, ich das kann. Ich glaube nicht das ich die taktischen Kenntnisse mitbringe, die von Nöten wären. Zudem bin ich kein Genie, in Sachen Menschenführung, vor allem nicht mit erwachsenen Fußballprofis. Über Medienkontakte ganz zu schweigen. Zudem das Problem mit der Sprache.

Karl: Also als Erstes, für die Taktik gibt es Co-Trainer und ganz ohne Ahnung bist du ja auch nicht. Zweitens, du arbeitest als Dozent an der Fachhochschule, bringst also Kenntnisse in Didaktik, Methodik und Führung mit. Du musst die Menschen mit deiner Leidenschaft erreichen, dann hören sie dir auch zu und folgen dir auch. An die Medien gewöhnst du dich schon, ich werde dich unterstützen und unter uns, in Wirklichkeit schreiben die eh nur Dreck. Was die in der letzten Zeit über mich geschrieben haben, pah. Und dein Englisch wird doch schon besser, wir verstehen uns ja auch!

Ich: Wie stehen wir finanziell da? Kriegen wir noch Spieler? Wen können wir uns leisten? Was mache ich mit meinem Job in Deutschland? Was verdiene ich? Kann ich mir meinen Co-trainer aussuchen? Was gibt es für Vorgaben? Wer übernimmt die Transferangelegenheiten, wer das Management?

Karl: Wir führen diverse Gespräche mit Spielern, Assistenten, Scouts und weiterem Personal. Viele wollen sich erst entscheiden, wenn wir einen Cheftrainer präsentieren. Deswegen drängt die Zeit ein wenig. Im Laufe der Woche, stellen sich mehrere Bewerber für den Posten als Sportdirektor vor. Grundsätzlich soll es so sein, dass du bei Verpflichtungen das vorletzte Wort hast. Das letzte hab natürlich nicht. Als Co würden wir gerne John Murphy behalten, zu Not finden wir aber auch nen andern Posten für ihn im Verein. John ist hier ein berühmter Mann im Verein und auch in der Stadt, das wollen wir nutzen. Er arbeitet hart und diszipliniert, das zählt hier. Dein Job in Deutschland, was verdienst du da? Wir zahlen dir netto 75000€, plus Prämien, Dienstwagen und Wohnung. Ach ja und meine Tochter hast du ja schon als Vorschuss bekommen!

Ich: 75000€, nicht schlecht. Da überspringe ich aber ein paar Gehaltsklassen. Irgendwie weichst du aber aus, wenn es um die Finanzen geht. Kreist der Pleitegeier schon? Was für ein Budget wäre da?

Karl: Geld ist vorhanden, der Verein ist gesund. Allerdings sind auch keine großen Sprünge drin. Wir haben uns als Ziel gesetzt, das keiner unser Spieler mehr als 500000€ verdient und das sollten dann absolute Schlüsselspieler sein. Also wenn es günstigere Spieler gibt, die uns weiter bringen, her damit. Ich sagte ja schon gestern das wir gerne überwiegend Engländer im Kader hätten. Aber auch andere Briten sind erwünscht. Die Identifikation mit dem Verein und unseren Idealen muss vorhanden sein.

Ich: Sitzen Ablösesummen drin? Scouting? Gibt´s Norasca noch? 

Karl: Wir wären in der Lage Ablösesummen zu zahlen, aber nur unter der Voraussetzung das mit gekauften Spielern Geld verdient werden kann. Das heißt eine höhere Ablösesumme beim Verkauf generieren. Also überleg es dir gut, ob du da Geld ausgeben willst. Ob es rechtens ist, oder nicht, da würde ich dich haftbar machen. Da kenne ich weder Freund noch Familie. Geld verschwenden wir hier nicht. Wir können hier nicht von Idealen und Leidenschaft sprechen und dann die Millionen raushauen. Nur weil Geld da ist, heißt es nicht, dass man es ausgeben muss. Norasca, die Datenbank ist  nicht mehr ausführlich genug, leider muss man da heute mehr ins Detail gehen. In die Transferarbeit wirst du dich schon einarbeiten, das traue ich dir zu!

Ich (In Sachen Geld, hab ich wohl nen wunden Punkt getroffen, aber so ganz hab ich das nicht verstanden, das frag ich besser später noch mal): Was ist dabei deine Rolle?

Karl: Ich stehe hinter dir, und manchmal auch vor dir! Ich hab hier das Kommando, ich trage die Verantwortung und ich mache die Vorgaben, die du mit Leben füllen sollst?

Ich: Vorgaben? Was meinst du?

Karl: Unsere Mannschaft soll offensiv spielen, wir wollen den Ball haben. Wir wollen laufen, kämpfen und trotzdem Fußball spielen. Die Tabelle ist erst mal nicht wichtig, Hauptsache nicht nach unten rutschen. Wir wollen Briten, wir wollen britisch spielen, wir wollen die eigene Jugend stärken, wir wollen eine Marke im englischen Fußball werden. Wir wollen ein Team auf dem Platz, das die Zuschauer begeistert und unterhält. Wir wollen finanziell gesund bleiben, so das am Ende was übrig bleibt. Also was sagt du? Bist du ein Seasider?

Ich: Wir müssen uns die Mannschaft noch mal anschauen, gib mir Informationen über die Spieler, das erleichtert mir vielleicht die Entscheidung.

Karl: Du bist gewissenhaft, das gefällt mir. Trink dein Kaffee aus, wir fahren zum Training.


Wir fahren also zum Trainingsgelände, treffen dort auf John Murphy und analysieren zusammen das Team.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 10.Dezember 2014, 23:37:04
Das Team:


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Keeper:

Die Situation im Tor ist schwierig. Es stehen bis jetzt nur 2 Jugendkeeper im Kader, beide haben nicht das Zeug für die erste Mannschaft. Der 17jährige Australier Dean Gardikiotis, schafft es vielleicht als dritter Mann in den Kader, aber auch nur vielleicht.

Im Moment trainiert Danny Coyne mit, ein Veteran aus Wales. Er geht hart auf die 40 zu, wäre aber günstig und würde einen soliden zweiten Mann, sowie einen guten Mentoren abgeben.

Fazit:

Eine klare Nummer 1 muss definitiv verpflichtet werden.


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Innenverteidigung:

Auch hier Notstand. Die IV besteht momentan aus Gary MacKanzie, ein 26jähriger Schotte. Wirkt solide, bleibt auf den Beinen im Zweikampf, spielt aber sehr aggresiv.In der Luft klasse, Tempo ausbaufähig. Spielte vorher bei den Rangers in Glasgow, in Dundee und die letzten Jahre bei den Milton Keynes Dons. Bringt also etwas Erfahrung mit, die fehlende Fähigkeit zur Konzentration verhinderte wohl größere Taten.

Fazit:

Aber auch hier würde akuter Handlungsbedarf bestehen. Hier fehlt es an Qualität und Quantität. Die beiden vorhandenen Jugendspieler, bringen weder die passende Einstellung, noch das Potenzial mit, um eine Rolle zu spielen.


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Verteidigung links:

Jack Robinson ist 18Jahre alt und eine Leihgabe aus Liverpool. Er ist mutig, schnell und zielstrebig. Er gilt als Mannschaftsspieler, hat Schwächen in der Luft, weswegen er wohl nicht als Aushilfe in der Innenverteidigung in Frage kommt. Sollte links gesetzt sein, bringt Potenzial mit und kostet vor allem nichts, da die Reds das Gehalt weiterzahlen. Spieler dieser Art dürften mehr im Kader stehen.

Fazit:

Hier bräuchte es zumindest eine Ergänzung.


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Verteidigung rechts:

Tony McMahon ist  26 Jahre alt und ist neu im Verein. Der Engländer dürfte seine Seite dicht machen. Sehr aggressiver, ausdauernder, zielstrebiger Teamspieler, der sehr mutig und einsatzfreudig daher kommt. Hört sich so weit ganz gut an, wenn da nicht die fehlenden Fähigkeiten im Spiel nach vorne wären, sowie die Verletztungsanfälligkeit. Er verbrachte die meiste Zeit seiner Karriere beim FC Middlesbrough, hat dort sogar ein paar Premier League Einsätze absolviert. Kennt den Verein aus einer Leihsaison von vor ein paar Jahren.


Emmanuel N'Daw, 17 Jahre alt aus dem eigenen Nachwuchs. Eltern von der Elfenbeinküste, er selber hat den  englischen Pass. Er kann beide Seiten als Außenverteidiger mit seiner Laufstärke beackern. Teamworker, der sehr aggressiv spielt. Weitere Stärken sind leider nicht vorhanden. Vielleicht kann er den Backup der Backups auf außen geben, aber auch nur vielleicht.

Fazit:

Die Verletzungsanfälligkeit von McMahon macht eine Ergänzung unabdingbar. Der Neue sollte Fähigkeiten nach vorne haben.


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Zentrales Mittelfeld:

David Perkins, 30jähriger zentraler Mittelfeldspieler, der auch auf der 6 spielen kann. Passstark, robust, laufstark und vor allem sehr zielstrebig, fällt er durch Einsatzfreude und Mut auf. Er ist beidfüßig, hält sich gerne in der Mitte des Platzes auf und hat sein größtes Manko im Kopfballspiel. Mit 168cm aber auch kein Wunder. Hat viel gesehen in England, 7 Vereine in den letzten 9 Jahren, sammelte dabei 2. und 3. Liga Erfahrung.


Fazit:
Auch hier fehlt es an Klasse und Masse. Die Jugend gibt nichts her.


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Außenbahn links:

Steven Davies, Standardkönig und Distanzschütze. Der 24 Jährige ist sehr flexibel, er kann links, zentral und im Sturm spielen. Bringt vieles mit, leider auch eine arge Verletzungsanfälligkeit. Der ruhende Ball ist seins, das Körperbetonte eher nicht. In wichtigen Spielen übernimmt er Verantwortungen, sonst glänzt er durch schlechte Entscheidungen und mangelndes Spielverständnis. Hat letztes Jahr 11 Tore für Derby County in der 2.Liga gemacht.

Sergei Zenjov ist ein 23jähriger Sprinter aus Estland. Sein Vorzüge liegen eindeutig im Bereich der Athletik. Fußballerisch lässt er alles vermissen, aber zumindest stimmt der Einsatz. Lernte sein Handwerk bei Karpaty Lviv. Mit 500000€ Jahresgage einer der Topverdiener im Verein. Der Rechtsfuß, kann auch im Sturm oder auf rechts aushelfen.

Bobby Grant ist schnell, technisch ok und gerne verletzt. Der 22jährige schießt gute Freistöße und ist sicher vom Punkt. Er kommt aus der Jugend vom FC Liverpool, tingelte dann über die Dörfer und hat jetzt seine letzte Chance im höherklassigen Fußball.

Fazit:

Quantität stimmt, Qualität ist zweifelhaft. Gibt aber wichtigere Baustellen im Kader.


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Außenbahn rechts:


Tom Barkhuizen ist ein Eigengewächs des Vereins. Blitzschnell, gut im Dribbling bringt er Potenzial mit. Erzielte im letzten Jahr 11 Tore als Leihgabe in Hereford. Der 19jährige muss noch viel lernen, könnte aber auf seine Einsätze kommen.

Fazit:

Stammkraft dringend benötigt.


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Sturm:

Stephen Dobbie, Leihgabe von Crystal Palace. Ein starker Techniker, mit guten mentalen Werten, aber leider nicht der Fitteste. Spielwitz, Zielstrebigkeit und ein gutes Dribbling zeichnet ihn aus. Dem 29jährigen Schotten fehlt manchmal der Mut, trotzdem ist er in wichtigen Spielen zur Stelle. 9 Vereine stehen in seinem Lebenslauf, 2 mal war er schon an Blackpool ausgeliehen. Der Rechtsfuß kann in vorderster Front und hinter den Spitzen spielen.

Andrew Keogh ein 26jähriger, irischer Stürmer der eigentlich bei Millwall in Lohn und Brot steht. Beeindruckt durch unglaubliche Zielstrebigkeit und Einsatzfreude. Physisch sehr gut, allerdings in der Luft ausgesprochen schwach. Seine besten Leistungen zeigte er in wichtigen Spielen. Auch er ist viel rumgekommen, 8 Vereine in den letzten 9 Jahren. Der Rechtsfuß erzielt ein Tor in seinen 22 Länderspielen. Er bevorzugt den Pass, vor dem Abschluss, wobei er gerne gezielt abschließt. Alternativ kann er die linke offensive Seite bekleiden.

Fazit:

Zwei gute Spieler vorhanden, Alternativen fehlen. Ein Kopfballspieler wäre wichtig. Auch hier sollte man tätig werden.


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Der Kader ist eine riesengroße Baustelle, es fehlt überall alles. Aus der Jugend kommt nichts nach, die zweite Mannschaft ist nicht besetzt. Vorteil wäre, das man Spieler nach eignen Vorlieben verpflichten kann. Einsatz und Zielstrebigkeit scheint zu passen, allerdings könnte die Verletztungsanfälligkeit zum Problem werden. In der Luft gibt es gar nichts zu holen, dass fällt sofort auf. Von den 12 Spielern sind auch noch 3 ausgeliehen, 2 sind Jugendspielern, von den nicht viel zu erwarten ist. Es müssen mindestens 8 bis 10 Spieler verpflichtet werden, um mithalten zu können. Mit den Vorgaben des Vereins nicht einfach, vor allem da es ja auch noch Ansprüche bezüglich der Spielweise gibt. Erschwerend kommt hinzu, dass es im Verein nur einen Scout gibt und der auch keine Ikone seiner Zunft ist. Die passenden Spieler zu finden wird nicht so einfach und dann müssen sie auch noch finanzierbar sein.  Ein ziemliche Aufgabe für ein Trainernovitzen.

Ich bin mir unsicher, aber die Herausforderung ist verlockend. Karl gibt mir noch eine Nacht Bedenkzeit. Das wird eine Nacht ohne viel Schlaf. Mein Bauch sagt, los nutzte die Chance, der Kopf sagt, tu es dir nicht an. 
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 11.Dezember 2014, 22:40:57
John Murphy will Blackpool Posten

Zitat
Blackpool Ikone John Murphy gab gegenüber der Blackpool Gazette an, sich den Cheftrainerposten zu zutrauen. Es in an der Zeit, die Ärmel hoch zu krempeln und die Arbeit zu erledigen. Er wäre der richtige Mann dafür, er kennt Verein und Leute und lebe diesen Club. Herr Oyston soll sich einen Ruck geben und ihm den Job anbieten. Es muss gehandelt werden und er würde es tun.

Murphy hat schon die unterschiedlichsten Jobs im Verein gemacht, momentan ist er Co-Trainer, betreut aber die erste Mannschaft interimsmässig hauptverantwortlich.

Die Fans wünschen sich endlich eine Lösung auf der Trainerbank, halten Murphy aber nicht für den richtigen Mann. Sie erkennen seine Leistungen für den Verein an, träumen aber von einen großen Pauckenschlag. Gerüchte besagen, das Oyston mit Topleuten aus Deutschland verhandelt. Angeblich geht es nur noch um das Geld. So wie man Oyston kennt, wird sich es dann aber noch hinziehen.

Auf dem Transfermarkt hat sich bisweilen auch nichts getan, der Kader vom Blackpool FC zählt nicht mal 10 Profis. Es könnte ein hartes Jahr werden, für aller Anhänger der Seasiders. Die Fans haben einen Schuldigen, Karl Oyston.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Rejs am 12.Dezember 2014, 19:44:41
Auch bei dir gebe ich mal ein bisschen Feedback. Vom Schreibstil her und den Gesprächen, die du einbaust, machst du das schon ganz gut. Erst recht, wenn man bedenkt, dass das dein erster Versuch ist. Die Vereinswahl ist, vor allem wegen dem "aufgeblähten" Kader, sehr interessant. Da hast du noch einiges an Arbeit vor dir, um da ein schlagkräftiges Team aufzubauen. Bin gespannt, was du daraus machst.

Ich habe aber auch negatives anzumerken: Die Darstellung musst du verbessern! Der letzte Teil war ok und kann so auch als Vorlage für die weiteren Teile dienen, aber die große, fette Schrift davor war einfach zu viel. Das war mir fast zu anstrengend zu lesen. Da ist manchmal weniger mehr. Ab und an mal Highlights setzen muss natürlich sein, der Fließtext ist aber am Besten in der Standardschriftgröße zu verfassen, das liest sich so viel besser. Ich hoffe, du fast das jetzt nicht als persönlichen Angriff auf, sondern als gut gemeinte Tipps. Ich bin schon auf weitere Teile gespannt. Mach weiter so und du wirst dann auch einen passenden Stil für dich finden  :)
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 13.Dezember 2014, 09:55:22
Danke für die sachliche Kritik, du hast Recht, an der äußern Form tüfftel ich noch. Und keine Angst, ich nehme es nicht persönlich, es ist ja konstruktive Kritik. Aber schön das es dir inhaltlich gefällt.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 13.Dezember 2014, 21:54:24
Blackpool verpflichtet neuen Cheftrainer

Zitat
Kennen sie Magnus Falkner?

Der 33jährige Neuling trainiert ab sofort den Blackpool FC. Was sich anhört wie ein Scherz, ist der volle Ernst von Karl Oyston. Er setzt seinen Schwiegersohn als Cheftrainer ein. Der junge deutsche Nachwuchstrainer bringt keinerlei Profierfahrungen mit, weder als Spieler noch als Trainer und soll den Blackpool FC durch die Saison bringen. Es wirkt so, als bräuchte Karl Oysen eine weitere Marionette im Verein um seine Vormachtstellung zu untermalen. Die Anhänger des Vereins können einem nur Leid tun.

Um das Ganze noch zu krönen, wurde bekannt gegeben, dass man sich mit sofortiger Wirkung von Co-Trainer John Murphy trennt. Man möchte neue Wege gehen, bedanke sich aber für die treuen Dienste und wünsche Murphy alles Gute auf seinem weiteren Karriereweg.

Die Blackpool Gazette will erfahren haben, das es hinter den Kulissen zwischen Murphy und Oyston zum Streit gekommen sei. Wir werden weiter berichten.

Am morgigen Vormittag soll bei einer Pressekonferenz, der neue Trainer vorgestellt werden. Angeblich sollen auch 2 Neuverpflichtungen präsentiert werden.

Es wird eine lange, harte Saison für alle Seasider.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Leland Gaunt am 13.Dezember 2014, 23:33:51
Blackpool - stark!
Habe mit ihnen gespielt als sie damals in der Premier League waren, absolutes Himmelfahrtskommando!

Führe sie wieder dahin!
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 15.Dezember 2014, 22:15:08
Der erste Auftritt

Jetzt ist es entschieden, ich übernehme den Job. Mein Bauch sagt ja, obwohl mein Kopf förmlich “Vorsicht” schreit. Nach langen Gesprächen mit meiner Frau Magret, meinen Kumpels und auch meinen Fußballbuben bin ich zumindest im Moment davon überzeugt, das ich das Zeug dazu hab, Trainer in der zweiten englischen Liga zu sein. Hört und fühlt sich verrückt an, Profifußballtrainer, in England. Ich trete bald gegen Clubs wie Fulham, Leeds, Sheffield Wednesday oder die Blackburn Rovers an. Das sind andere Kaliber als Fürstenfeldbruck, Garching oder Wolfratshausen, aber letztendlich derselbe Sport. Die Rückmeldung meiner Freunde und meiner B-Jugendlichen war eindeutig: “Mach das, das is deine Chance.” “Das musst du machen, die Chance kommt nicht wieder.” “Du hast das Zeug dazu, jetzt hast du die Möglichkeit.” “Das du überhaupt noch darüber nachdenkst, das is doch genau deins.” “Nächstes Jahr will ich ne Freikarte gegen Chelsea.” “Würg dem Magath einen rein.” Und sie hatten recht, ich könnte nicht mehr in Spiegel schauen, beim Auslassen dieser Chance. Ich hab ja nicht zu verlieren, zumindest keinen guten Ruf als Trainer. Das Einzige was auf dem Spiel steht, ist meine Beziehung zu meinem Schwiegervater. Meine Frau freut sich, wieder in ihrer Heimat zu leben.

Mein Chef in der FH, selber begeisterter Fußballfan, zeigte viel Verständnis, gewährt mir ein Sabbatjahr. Ich kann also jederzeit zurück, falls es nicht klappt. Meine Wohnung vermiete ich erst mal unter.


Gleich geht es los, mein erster Auftritt als Cheftrainer. Pressekonferenz. Ich bin aufgeregt, mein Herz rast, ich schwitze. Reicht mein Englisch? Wie viele Journalisten werden da sein? Kameras? Was werden Sie fragen? Was reagieren die Fans? Was sagen die Spieler?

Noch 30 Minuten, ich lerne meinen neuen Co-Trainer kennen.  Darren Cross, ein 41-jähriger Schotte. Karl hat ihn als absoluten Taktikfuchs angepriesen. Ich bin gespannt, wie schnell wird er merken, dass ich eigentlich Amateur bin. Hilft mir da die Sprachbarriere? 1000 Gedanken schießen mir durch den Kopf. Dann alles halb so schlimm, es stellt sich ein sympathischer, leicht verschlossener Mann vor, der sehr professionell mit der Situation umgeht. Er strahlt etwas natürlich Autoritäres aus, was mich sofort beruhigt. Wir unterhalten uns kurz, wobei es mir schwerfällt, seinem harten Dialekt zu folgen.

Karl will mir noch zwei weitere Personen vorstellen. Er stellt mir 2 Männer circa meines Alters vor. Der eine kommt mir bekannt vor, den hab ich schon auf dem Trainingsplatz gesehen.  Danny Coyne, neuer zweiter Keeper, hat heute Morgen einen Einjahresvertrag unterschrieben. Die andere Person,  Lee Bowyer   35-jähriger Mittelfeldrecke, 477 Pflichtspiele in den beiden höchsten englischen Ligen, ein Länderspiel für England. Er kommt ablösefrei und soll den Taktstock im Mittelfeld schwingen. Auch Coyne, ist ehemaliger Nationalspieler, er kommt auf 16 Einsätze für seine Heimat Wales.

Was mir an Erfahrung fehlt, versucht Karl wohl durch diese Verpflichtungen zu kompensieren. Da stehen fast 900 Spiele und 40! Jahre Profifußball in meinem Büro. Bowyer hat zudem einige Jahre mit Leeds in der Champions League gespielt. Ich muss zugeben ich bin ein bisschen beeindruckt, ich schüttle gerade zwei Nationalspielern die Hand. Die Akzeptanz, die mir entgegenstößt, beruhigt mich wieder. Auch die beiden gehen recht relaxt und professionell mit dem Kennenlernen um.

Wir fünf gehen zusammen zum Presseraum, wo eine kleine Schar Journalisten auf uns wartet. Sogar ein Nachrichtensender hat ein Kamerateam geschickt. Sofort schießt mein Puls wieder in die Höhe.
Zum Glück sind dir ersten Fragen an Karl gerichtet, der natürlich sehr souverän mit der Situation umgeht. Karl stellt die beiden neuen Spieler, dann Darren Cross und als Letztes mich vor. 

Erst als ein älterer Schreiberling sehr kritisch fragt: “Hr. Oyston, ist es wirklich ihr Masterplan, einem absoluten Traineranfänger, ohne Referenzen die Leitung eines Championship-Team zu übergeben. Unterstützt durch einen Co-trainer aus Schottland, dessen einzige Trainerstation bisher ein Torwarttrainerposten bei den Albion Rovers war. Falls es jemand nicht weiß, Albion spielt in der dritten Liga Schottlands. Das ist ihr Plan? Das kann nicht ihr ernst sein? Und dann wollen sie uns Lee Bowyer und Danny Coyne als gute Einkäufe verkaufen? 2002 wären das Granaten gewesen, aber das ist zehn Jahre her. Zumindest kriegen sie jetzt 11 Mann zusammen, das ist ja auch schon was. Alle vier sind wahrscheinlich recht günstig und nur noch darum geht es hier. Geld sparen, für ihren Geldbeutel. Dazu noch die Entlassung von John Murphy, der Mann war der personifizierte FC Blackpool. Und sie jagen ihn davon wie einen reudigen Hund, sie sollten sich schämen.”

Karl reagiert ihm ersten Moment recht ungehalten, kriegt sich dann aber wieder in den Griff. Er antwortet dann sehr kontrolliert: “Sehr geehrter Herr Cohen, wir haben tatsächlich einen Plan, den wir auch verfolgen. Alle unsere Entscheidungen sind sehr durchdacht und geplant. Ich verstehe ihre Sorge um unseren tollen Verein, kann sie aber beruhigen. Wir sind auf einem guten Weg, wir präsentieren heute einen jungen, unverbrauchten und leidenschaftlichen Trainer, von dem wir alle hier im Verein überzeugt sind. Mit Herrn Cross konnten wir ihm einen absoluten Fachmann zur Seite stellen. Der Blackpool FC soll ein Club sein der jungen Leuten eine Chance gibt. Zudem ist unser Verein reizvoll genug, um verdiente Spieler wie Lee Bowyer und Danny Coyne anzulocken. Wir stehen in  Verhandlungen mit Spielern und werden schon bald, weitere schlagkräftige Neuzugänge bekannt geben. Wir sind mit John übereingekommen, dass wir unterschiedliche Wege gehen, er wurde nicht verjagt. Wir sind ihm sehr dankbar für die treuen Dienste, aber es ist Zeit für neue Ideen. Geben sie uns noch ein wenig Zeit und bringen sie uns Vertrauen entgegen. Es ist wichtig, dass der Club auf finanziell gesunden Füßen steht. Unser Hauptaugenmerk liegt auf kaufmännischer Vernunft, mit dem nötigen aber kalkulierten Risiko.
Und glauben sie mir, zu Beginn der Saison wird eine Mannschaft auf dem Platz stehen, auf die die Fans stolz sein wird. Und die Spieler werden das Trikot mit Stolz tragen. ” 


Herr Adam Cohen, verlässt darauf hin den Raum. Der Rest der Journalie wendet sich dann mir zu. Ich versuche mich zu konzentrieren und höre genau den Fragen zu. Karl hat mich vorher versucht vorzubereiten, und tatsächlich auf die meisten Fragen hatte ich die passenden Antworten.

Ich erzählte mit Leidenschaft und Stolz, dass Blackpool ab sofort für offensiven, attraktiven Teamfußball steht. Hier würden die Spieler als Menschen gesehen und auch so behandelt werden, nicht wie Handelsware. Die Verantwortung wird im Trainerteam geteilt, aber das letzte Wort habe ich. Natürlich würden wir noch Verstärkungen suchen, vor allem einen neue Nummer 1. Aber auch das bisherige Personal bekommt natürlich eine faire Chance. Vor der Sprachbarriere hätte ich keine Angst, schließlich würde ich auch meine Ehe so führen. Der Wille zur Kommunikation steht erst mal im Vordergrund.
Nach gut 20 Minuten beendete Karl die Konferenz. Er war ganz zufrieden mit mir, was mich ebenfalls zufrieden stellte. Als ich mich verabschieden wollte, lachten Karl und Darren, wir hätten noch einen langen Tag vor uns. Taktikbesprechung, Scoutberichte, Vorstellungsgespräche mit weiteren Assistenten und vieles mehr stand auf unserer Agenda für heute.

Also packen wir es an.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: itsdabomb am 16.Dezember 2014, 08:49:30
Nur kurz zwischen rein:
Ich bin einigermaßen begeistert von deinem Schreibstil und auch die Präsentation ist im letzten Beitrag nun viel besser!

Weiter so und ich wünsche dir einen langen Atem! :)
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 16.Dezember 2014, 19:12:33
@ Leland Gaunt: ich werd mein bestes geben, bin mir aber nicht sicher, ob Aufstieg das richtige Ziel ist.

@ itsdabomb: einigermassen begeistert? dann werde ich mir Mühe geben dich gänzlich zu überzeugen ;)

Euch beiden Danke für die Rückmeldung, werd am Ball bleiben.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Grimmax am 18.Dezember 2014, 18:57:27
auch mir gefällt dein Schreibstil sehr gut! Freu mich schon auf die folgenden Passagen  :D
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 18.Dezember 2014, 22:33:59
Der erste Arbeitstag

In Karls Büro angekommen, ließen wir uns erst mal einen Kaffee kommen. In den nächsten Stunden standen Vorstellungsgespräche an. Wir waren auf der Suche nach Personal für alle Jobs. Ganz nebenbei hat mir Karl verraten, dass er unseren einzigen Scout entlassen hat. Im Angesicht unserer Kadersituation sicherlich nicht die cleverste Aktion, aber Karl erklärte sich recht emotional, das er nicht anders handeln hätte können. Mehrfach fielen die Worte Loyalität, Integrität und sehr häufig Gehaltserhöhung. Da ich es eh nicht hätte rückgängig machen können, hab ich nicht weiter drüber nachgedacht, sondern stattdessen mir die ersten Bewerbungen und Profile angeschaut. Karl hatte nach Gehaltsvorstellungen schon mal vorsortiert. Den einen Stapel hatte er gleich zur Seite gepackt. Lange konnten wir aber nicht sondieren, da schon die ersten Gespräche anstanden. Karl hatte  18 Gespräche geplant in den nächsten 5 Stunden, der Mann hat eine Ausdauer, unglaublich. Am Ende des Gesprächsmarathons hatten wir 4 neue Assistenten, 2 neue Physios einen neuen Chefscout und rauchende Köpfe. Nur Karl wirkte noch taufrisch. Während er telefonisch weiter auf der Suche nach einem Sportdirektor war, gab er uns 30 Minuten Pause. 

Bei einer Pizza und dem wohl achten Becher Kaffee heute, kamen Darren und ich zum ersten Mal ins Gespräch. Er erzählte mir, wie er an den Job gekommen sei. Er habe sich vor 2 Jahren als Jugendcouch bei Karl beworben, dann ewig nichts gehört. Jetzt aufmal habe Karl sich gemeldet und den Job als Co angeboten. Zwar habe man ihm nur 60% seiner Gehaltsvorstellungen geboten, aber nach 2 Jahren Arbeitslosigkeit, ist man halt nicht wählerisch. Meine “Bewerbungsgeschichte” fand er dann noch interessanter, wobei ich mir nicht sicher war, wie viel ich ihm anvertrauen könne. Schließlich erzählte ich ihm meine fußballerische Vorgeschichte, was er eigentlich recht gefasst aufnahm. Er wirkt grundsätzlich recht entspannt, wertschätzend und strahlt eine angenehme Ruhe aus.

Wir überzogen unabsichtlich unsere Pause, da wir beim Thema Taktik die Zeit vergaßen. Wir bemerkten schnell, dass wir dort bei vielen Punkten gemeinsamer Meinung waren. Darren war überrascht, wie gut deutsche C-Lizenzler taktisch geschult werden. Auf einem Schmierzettel zeichneten wir unseren ersten taktischen Rohentwurf. Wir waren uns schnell einig, dass wir es versuchen sollten “Hoch” zuverteidigen. Ziel solle es sein, Ballgewinne in gefährlichen Zonen zu generieren, um dann einen kurzen Weg zum Tor zu haben. Grundgedanke solle es sein ein gutes, hartes Pressing/Gegenpressing einzutrainieren. Dafür bräuchten wir jetzt nicht zwingend überragende Fußballer, sondern fitte, teamorientierte, einsatzfreudige und zielstrebige Profis. Überragende Fußballer können wir uns eh nicht leisten. Also war auch schon schnell klar, welche Art von Spieler unser neuer Chefscout suchen solle. Zudem passen die Attribute auch sehr gut zu den Idealen, die Karl vorgegeben hat.

Als wir merkten, wie spät es schon war, gingen wir zurück ins Büro. Karl erwartete uns recht ungehalten, Unpünktlichkeit sei Unprofessionell, wir hätten eine Vorbildfunktion, seien jetzt Führungspersonen und eine Pizza hätten wir ihm auch nicht mitgebracht. Irgendwie fühlte ich mich, wie ein Jugendlicher der den Zapfenstreich überzogen hat. Wir versuchten ihn zu beruhigen, indem wir ihm unseren ersten Taktikentwurf vorlegten. Er erkannte, dass wir ein 4-2-3-1 aufgezeichnet hatten, woraufhin er loslederte: “Magnus, was hab ich dir gesagt? Wir wollen britisch spielen. Wie spielen Briten? Darren hilf ihm. Wie spielen Briten?”
Ich entgegnete:”Kick&rush?”
Darren: “Ich glaub er meint 4-4-2. Das “einzige wahre” britische System ist 4-4-2.”(Darren sagte später in einer ruhigen Minute mal zu mir, das die Schotten auch Jahrzehnte dachten, das einzige wahre System sei die “schottische Furche”, also ein 2-3-5. Wir sollten also froh sein, südlich des Hadrianswalles zu arbeiten.)
Ich: “Wir müssen zwingend 4-4-2 spielen, Karl? Ist das so?”
Karl: “Ich glaub, ich hab dir im Vorfeld meine Bedingungen und Vorgaben offen dargelegt. Jetzt halte dich auch dran.”
Ich: “Ich war mir nicht bewusst, dass es so enge Vorgaben sind. Aber gut, es war ja nur ein Rohentwurf, wir werden weiter dran arbeiten und 4-4-2 spielen.”
Karl: ”Gut, ich war nicht untätig in der Zeit. Ich hab mit einem niederländischen Sportdirektor verhandelt, der gerne zu uns wechseln würde. Ich muss gleich noch per Videokonferenz mit dem Aufsichtsrat von Sparta Rotterdam die Ablöse drücken, ähh aushandeln. Ein absoluter Fachmann und bezahlbar, es hat den Anschein als würde in Holland nicht gerade gut gezahlt.”
Ich:”Holland? Ich denke wir bevorzugen Briten?”
Karl:”Vorsicht, Magnus Vorsicht. Ich mach hier die Regeln und du stellst sie nicht infrage. Vielleicht geht ihr lieber an eurer Taktik tüfteln. Ich kann euch hier gerade eh nicht gebrauchen.”
Ich:”Ich dachte wir wollten noch über passende Neuzugänge sprechen?”
Karl:”Oh hab ich ganz vergessen, ab morgen trainieren Lee Naylor und Bernardo Corradi mit. Beide kommen ablösefrei, haben Jahresverträge unterschrieben und spielen für relativ kleines Geld. Sie bringen die nötige Erfahrung mit die wir brauchen.”
Darren und ich, gucken uns verwundert an.
Darren:”Herr Oyston, wo haben sie die denn so plötzlich die her. Corradi sagt mir nichts. Aber Naylor, hat der nicht mal bei Celtic?”
Karl: ”Ja hat er. Naylor kommt auf Anraten von Paul Montgomery, unserem neuen Chefscout. Bei Corradi hab ich einen Tipp von einem befreundeten Agenten bekommen, dass der aus Geldnot für einen Apfel und ein Ei unterschreibt. Ich hab ihm eine Scheibe Toast geboten. Wie gesagt, morgen auf dem Trainingsplatz. Jetzt hab ihr einen Auftrag, oder?”
Ich:”Ich dachte, ich hätte als Trainer Mitspracherecht bei Neuverpflichtungen?”
Karl: “Ja das glaubt die Zeitung auch, so jetzt an die Arbeit.”

Perplex wechseln wir den Raum.

Darren schmunzelt: “Na hoffentlich kommt deine Frau nicht nach ihren Vater?
Ich: “Ja, das hoffe ich auch.”

Per Mail, hat mir  Paul Montgomery einige Scoutberichte zukommen lassen. Tüchtiger Mann, der Paul. Die Tinte ist noch nicht trocken unter seinem Vertrag, da macht er schon Überstunden. Darren und ich, werten die ersten Berichte aus. Da wir 2 neue Spieler im Kader haben, befassen wir uns zuerst mit denen.

Lee Naylor, ist 32 Lenze alt. Er sammelt seit Jahren Profierfahrungen in den ersten und zweiten Ligen Englands und Schottlands und kam bei allen seinen Stationen auf ordentlich Einsätze. Er gibt einen guten Linksverteidiger ab, kann dort seine hervorragende Ausdauer in die Wagschale werfen. Er gilt als Teamspieler, der hart spielt und gerade in wichtigen Spielen seinen Mann steht. Technisch ist er solide, körperlich noch voll auf der Höhe. 419 Profispiele und 12 Tore bringt er mit, ich denke es kommen noch ein paar dazu bei uns. Ich denke kein schlechter Mann, er passt gut ins Team.

Bernardo Corradi ist Italiener, 189cm groß und ein Mittelstürmer. Er lebt von einer Kraft, seiner Balance und ist zudem noch recht fit. Vor dem Tor ist er eiskalt, sicher vom Punkt, eine Macht in der Luft und vor allem ein absoluter Anführer. 1993 begann er seine Kariere in Siena, er spielte im Laufe der Jahre für Topclubs wie ManCity, Inter, Valencia, Chievo, Lazio und noch ein Paar mehr. 13Mal durfte er das Trikot seiner Heimat anziehen und erzielte dabei 2 Tore. In der letzten Saison spielte er in Kanada, kam dort auf 4 Tore in 11 Spielen. Seine mentalen Werte sind hervorragend, solange er den Rest seiner Athletik behält, wird er noch für ein paar Tore gut sein. Der 36jährige wird wohl als Joker eine tragende Rolle spielen. Aus seiner Zeit in England bringt er die nötigen Sprachkenntnisse mit, um eine Führungsrolle einzunehmen.

Die Art und Weise der Verpflichtung stößt mir sauer auf, aber die Spieler sind gut. Wobei mir neu ist, das Italien in Großbritannien liegt. Aber Karl macht die Regeln.
Darren macht uns noch einen Kaffee, noch kurz eine Nachricht an Magret, das ich später komme und dann ab in die Nachtschicht. Taktik ausarbeiten.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 19.Dezember 2014, 23:34:29
Die Taktik


Wie schon am Nachmittag kamen Darren und ich, schnell auf einen Nenner. Es war sehr zeitsparend, das wir uns keine Gedanken über das System machen mussten. 4-4-2 war ja klar, wir entschieden uns allerdings nicht für die flache Vier, sondern für zwei Sechser, um die Abstände im Zentrum möglichst gering zuhalten. Abstände gering halten, sollte eh eine unserer Hauptaugenmerke werden. Kompaktheit über alles, die allerdings in des Gegners Hälfte. Zwischen der Viererkette, die wie schon gesagt sehr hoch verteidigen soll und den beiden Stürmern, sollen maximal 25 bis 30 Meter liegen. Wir waren uns bewusst, dass es eine extreme  Laufbereitschaft und auch eine ausgeprägte Fitness braucht, um so ein System zu spielen. Wir hatten unseren Chefscout, aber ja schon über unsere Vorlieben informiert. Wir erweiterten unsere Wünsche, da wir es für sinnvoll hielten, schnelle Innenverteidiger im Kader zu haben.

Unsere Stürmer haben die Aufgabe, die Gegner zu anzulaufen, dass sie entweder selber den Ball erobern, oder das Spiel zumindest auf den Flügel lenken. Unser Zentrum wollen wir immer geschützt sehen. Ist der Ball auf dem Flügel, soll der Gegner gedoppelt werden. Wir werden versuchen, extrem ballorientiert zu verschieben, um so die Räume eng und sehr schlecht zu bespielen zu machen. Bei Ballgewinn geht es dann schnell in die Räume. Wir wollen eine einfache Struktur vorgeben, die leicht zu verinnerlich ist und den Spielern Sicherheit gibt.Im Laufe der Zeit sollen die Spieler die Struktur immer mehr mit Leben füllen, die Spieler dürfen ihre Kreativität also mit einbringen, dürfen dabei nie ihre Aufgaben und Pflichten im Teamverbund vergessen oder vernachlässigen. Wir werden vermehrt darauf achten, dass der Teamgedanke immer Vordergrund steht.

Unsere Außenverteidiger, sollen im Verbund mit den klassischen Außenmittelfeldspielen die Seiten beackern und für Druck nach vorne sorgen. Bei passenden Gelegenheiten streben wir Überzahl auf den Flügeln an. Das heißt nach dem Ballgewinn, nicht nur den Pass in Raum spielen, sondern sofort nachrücken und zuvor festgelegten Spuren besetzten, um die Variantenmöglichkeiten in den Angriffen zuerhöhen.
Am Anfang werden wir dosiert, im Prinzip der kleinen Schritte die Mannschaft an die Taktik heranführen und versuchen den Spielern Spaß an der Balljagd und dem schnellen Umschalten zu vermitteln. Gerade die älteren Spieler wollen wir für taktische Arbeit nutzen, und sie als Mentoren einsetzten und in der täglichen Arbeit auf dem Platz einbinden.

Viele weitere Themen behandelten wir, wir diskutierten, wir lachten viel und stritten noch mehr. Aber am Ende haben wir in dieser Nachtschicht ein Taktikkonzept entwickelt, welches uns erst mal zufriedenstellte. Viele Feinheiten werden wir in der nächsten Zeit noch ausarbeiten müssen, aber einiges macht auch erst mit kompletten Kader Sinn. Um halb 5 in der Früh beendeten wir unseren ersten Arbeitstag, gut das um 9:30Uhr schon wieder unser erstes Training anstand.

Auf dem Heimweg schossen mir viele Sachen durch den Kopf. Ich war froh darüber, dass mein Englisch schon ganz gut läuft. Die Zusammenarbeit mit Darren resümierte ich ebenfalls als positiv. Das sehr bestimmende und teilweise aggressive Verhalten von Karl verwirrt mich immer mehr , um so länger ich darüber nachdachte. Trotzdem fuhr ich stolz nach Hause, ich fand ich hatte meinen ersten Tag als Profifußballtrainer mit Bravour rumgebracht. Viele Hürden, wie Pressekonferenz und Bewerbungsgespräche hab ich gemeistert, im Gegensatz zum Fahren im Linksverkehr. Zuhause angekommen, stieg ich zu meiner schlafenden Frau ins Bett und schlief mit Vorfreude auf das erste Training ein.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 21.Dezember 2014, 22:33:24
Das erste Training

Morgens springe ich gut gelaunt raus aus dem Bett, trotz nur 3 Stunden Schlaf, strotze ich nur so vor Energie. Ein schnelles Frühstück mit Magret und dann geht es auch schon wieder los. Eigentlich wollte ich mich mit ihr noch über ihren Vater unterhalten, aber die Zeit war zu knapp. Das holen wir abends nach.
Im Auto werde ich dann doch ein wenig nervös, mein erstes Training. Ich bin gespannt, wie die Spieler auf mich reagieren werden. Werden sie mich respektieren, werden sie mir zuhören, werden sie mich überhaupt verstehen? Ich versuche mir einzureden, dass es im Prinzip auch nicht anderes ist, als mit meinen Fußballbuben aus der B-Jugend.  Eigentlich weiß ich, dass ich mich gerade selbst belüge, da es mich aber beruhigt, nehme ich es mal so hin. Es mischt sich aber auch ein wenig Vorfreude und Neugierde mit in meine Gefühlswelt. Training auf einem richtigen Fußballplatz, darauf habe ich mich jedes mal beim Betreten des Ackers in meinem Heimatort gefreut.

Auf dem Weg in mein Büro stelle ich mir selbst die Frage: “Was werde ich denn für ein Trainer sein? Wie will ich auftreten? Werd ich Aufgaben im Training delegieren und nur beobachten?”
Ich beschließe, es einfach auf mich zukommen zulassen.
 
Vor meinem Büro wartet Darren schon auf mich, er hat ein paar weitere Männer im Schlepptau. Einen davon kenne ich schon, Tony Warner. Tony ist unser Torwarttrainer, er ist auch erst seit wenigen Wochen im Verein. Er hat letztes Jahr, noch aktiv in Australien bzw. in Neuseeland gespielt. Vorher tingelte er 20 Jahre durch den englischen und schottischen Fußball, stand bei über 15 Vereinen unter Vertrag. Sein Stammverein ist der FC Liverpool, wo er auch in der Jugend spielte und seine ersten Profijahre verbrachte.
Mir kommt mein Lebenslauf gerade zu mickrig vor. Als sich der nächste Mann bei mir vorstellt, fällt mir die Kinnlade runter, David Platt. Ja genau, der David Platt, der WM Teilnehmer von 1990, der gegen Deutschland einen Elfer versenkt hat. Ist ja eher unüblich für einen Engländer. Ich fühle mich gerade so klein und trotzdem riesengroß, ich als Bezirkligakicker soll einem englischen Nationalspieler, sagen was er zu tun hat. David arbeitet seit 2 Jahren für den Verein, vorher assistierte er  bei ManCity, der englischen Nationalmannschaft und war Cheftrainer bei Notthingham und jetzt ist er mein Assistent. Seine Stationen als Spieler sind noch eindrucksvoller, Juve, Arsenal, Samptoria, Aston Villa, ManU und Bari.  Ich versuche mir nicht anmerken zu lassen, wie beeindruckt ich bin.
Der dritte Mann, der sich vorstellt hat einen deutschen Akzent und spricht so rumpeliges Englisch wie ich. Er stell sich als Oliver Otto vor und würde die nächste Zeit bei uns als Fitnesstrainer zur Probe arbeiten. So sei es mit Herrn Oyston abgesprochen, in zwei Wochen soll ich entscheiden, ob Herr Otto bleiben darf. Oliver war als Spieler bei dem Ulmer Bundesligaabenteuer dabei, spielte im Anschluss noch ein paar Jahre in der Regional und Oberliga. Nach dem Erwerb der B-Lizenz und des Fitnesstrainerscheins stand er letzte Saison beim Vfb in Stuttgart unter Vertrag. Jetzt ist er gerade arbeitslos und würde gerne bei uns anheuern.

Ich begrüße alle herzlich, stelle mich kurz vor, verschweige dabei meine unzähligen Profifußballvereine und versuche das Augenmerk auf die Trainingsarbeit zu lenken. Ich übergebe das Wort an Darren, der unsere frisch entwickelte Taktik erläutern soll. David ist begeistert und bringt gleich ein paar Ideen mit ein, die sich sehr überzeugend anhören. Er hat auch gleich Vorschläge wie wir das im Training umsetzten könnten. Tony gibt zu Bedenken, das man für diese Art zu spielen, einen bestimmten Torhütertyp braucht, der recht selten und somit auch teuer sein dürfte. Er wolle sich aber mal umhören, was der Markt so hergibt. Um so länger das Gespräch umso mehr gewinne ich an Sicherheit. Da ich weiß, dass wir eine topfitte Truppe brauchen, wende ich mich an Oliver.

Ich: “Ich denke du wirst nicht wissen, wo hier die besten Wälder sind?”
Oliver: “Ich verstehe nicht so ganz. Wälder?”
Ich: “Meine alten Trainer haben immer gepredigt, Spiele gewinnt man im Wald. Und dann verbrachte man die Vorbereitung im Wald und spulte dann Kilometer um Kilometer ab.”
Oliver: “Ja die gute alte Schule, die Sprüche kennen wir wahrscheinlich alle. Spiele gewinnt man in Wald, Spiele gewinnt man im Sommer, ihr müsst Kilometer fressen usw. Ich verfolge aber einen anderen Ansatz. Kondition baut man eher auf, im Intervalltraining. Fitness ist ein Prozess. Es bedarf der individuellen, zugeschnittenen, richtigen Mischung aus Belastung und Erholung. Der klassische Dauerlauf hat ausgesorgt. Zudem bevorzuge ich es als Exspieler, das Konditionstraining mit Ball zu machen, das motiviert und schult zugleich. Außerdem macht es mehr Spaß.”
Ich: “Das hört sich gut an, wie lange brauchst du um die Truppe fit zu machen?”
Oliver: “Ohne jetzt genau den Fitnessstand zu wissen, denke ich das man nach 2 Wochen schon Fortschritte sehen wird. Harte Arbeit und den richtigen Fokus vorausgestetzt.”
David: “Oliver hat Recht, die Jungs haben es nötig, jetzt eine ordentlich Vorbereitung zumachen. Da sollten wir den Fokus, gerade jetzt am Anfang, drauf haben.”
Darren: “Ich sehe das ähnlich, gerade bei unserem angedachtem Spielstill, sollten die Jungs jetzt ordentlich schwitzen.”
Ich: “Ganz meine Meinung, legen wir los. Ich würde gerne noch die beiden Einheiten heute strukturieren und dann geht los. Heute Abend treffen wir und kurz zur Reflexionsrunde bei mir im Büro. Wer bringt Bier mit?”

Mit einem Grinsen im Gesicht,gingen wir geschlossen rüber zum Training. Die Mannschaft wartete schon, sie wirkte recht motivierte und hing mir an den Lippen, als ich anfing zu sprechen.
Ich versuchte locker und entspannt, trotzdem mit Leidenschaft rüber zukommen. Es half, mir vorzustellen das ich vor meiner B-Jugend stehen würde. Ein paar Wortwitze zündeten leider nicht, was wohl meinen Sprachkenntnissen geschuldet war. Die Resonanz der Spieler war aber durchgehend positiv, Corradi und Dobbie sprachen im Namen der Mannschaft, die sich auf die Zusammenarbeit freue und gemeinsam an unseren Zielen arbeiten wolle. Nach der Gesprächsrunde übergab ich Truppe an mein Trainerteam und übernahm eher eine beobachtende Rolle. Ich war fasziniert von dem Niveau des Trainings, so was hatte ich bis dato noch nicht gesehen. Ich sprach immer wieder Lob aus, was die Spieler noch mehr anspornte. Zwischendurch sprach ich immer wieder mit Spielern in kurzen Einzelgesprächen. Es war mir wichtig mich noch mal kurz persönlich vorzustellen und sofort eine persönliche Beziehung herzustellen. Nach 2 Stunden schweißtreibender Trainingsarbeit, entließen wir die Spieler mit viel Lob in die Mittagspause.
Ich hatte gleich noch einen Termin zusammen mit unserem Chefscout bei Karl. Der Kader war immer noch recht klein und wir brauchten immer noch dringend Verstärkungen.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 22.Dezember 2014, 22:25:30
Scouting

Vor Karls Büro wartete schon Paul Montgomery, unser neuer Chefscout. Paul hat schon bei einigen renommierten Clubs in England gearbeitet. Sein Notebook soll eine sehr umfassende Datenbank des englischen und schottischen Fußballs beherbergen. Wir machen uns kurz bekannt, da wir bisher nur über E-Mail Kontakt hatten. Gemeinsam betreten wir das Büro, Karl begrüßt uns gut gelaunt und stellt uns Herrn Wiljan Vloet vor. Er soll die bisher vakante Rolle des Sportdirektors ausfüllen. Dafür, dass Karl bestrebt ist, den Verein britisch aufzustellen, werden wir immer internationaler. Deutscher Trainer, deutscher Fitnesstrainer, italienischer Sturmtank und ein niederländischer Sportdirektor. Manchmal geht die Geldbörse doch vor, allen guten Vorsätzen zum Trotz.

Karl: “Schön, dass ihr alle hier seid. Ich denke wir sind uns einig, das wir noch den einen oder anderen Spieler verpflichtet müssen um konkurrenzfähig zu sein. Ihr wisst alle, unter welchen Voraussetzungen wir Spieler verpflichten können und wollen. Ich würde gerne im Tor anfangen. Hat jemand Vorschläge?”
Paul: “Sunderland hat Keiren Westwood auf die Transferliste gesetzt, der darf nur noch in der zweiten Mannschaft trainieren. Keiren ist ein guter Mann, irischer Nationalspieler, vorletztes Jahr in Coventry Stammkraft und mit sehr guten Leistungen. Beim AFC lief es nicht so richtig für ihn. Ich denke er wäre durchaus bereit bei uns zu spielen, da er weiterhin in der Nationalmannschaft eine Rolle spielen möchte und dafür Spielpraxis braucht.”
Karl: “Was verdient so ein Mann?”
Paul: “So circa 30000€, ohne Prämien.”
Karl: “Ein irischer Nationaltorhüter spielt für 30000€ im Jahr. Da verpflichten wir nur noch Jungs von der grünen Insel!”
Paul: “In der Woche, Herr Oyston, in Woche.”
Karl schluckt kurz: “OK, wen hätten wir noch? Denkt bitte dran, 500000€ Jahresgage ist das Limit.”
Paul: “Ich hätte noch Ben Amos im Angebot, dritter Mann bei ManU, steht auf der Leihliste. Der hat allerdings andere Ambitionen. Jed Steer, ganz junger guter Mann, der würde genau in unser Profil passen. Nur fürchte ich, Aston Villa wird nicht abgeben wollen, da er dort auf dem Sprung zur Nummer 1 ist. Bei Olexandr Rybka müsste man schauen, ob er eine Arbeitsgenehmigung bekommen würde. Absoluter Topmann, der aber noch kein Englisch spricht und halt auch kein Brite ist. Sonst hätte ich noch ein Keeper, aus unterklassigen Ligen, die aber alle ein paar Baustellen im Spiel haben.”
Ich: “Es wäre wichtig, das wir einen Schnapper verpflichten, der mitspielt. Wir brauchen eine Art Libero im Tor, der von hinten die Abwehr koordiniert.”
Wiljan: “Magnus, du kommst doch aus dem Land der Torhüter. Was gibt dort der Markt her?”
Karl: “Wir wollen einen Engländer im Tor. Zumindest einen Muttersprachler.”
Ich: “Ja, Karl hat recht, wir brauchen jemanden der dem Englischen mächtig ist.”
Wiljan: “Ich hätte noch ein paar Vorschläge vom Festland, aber wenn die nicht erwünscht sind. Aber ich mache mich schlau, was hier zu haben ist.”
Karl: “Ok, was brauchen wir noch?”
Ich: “Wir brauchen zwingend Innenverteidiger, bis jetzt haben wir nur Gary MacKenzie. 2 Neue sind Pflicht, gut zu Fuß sollten sie sein. Plus natürlich das übliche Profil. Teamspieler, zielstrebig und einsatzfreudig, gerne auch erfahren.”
Paul: “Sonst noch was? Sollen sie auch fliegen können? Schnelle Innenverteidiger werden wir uns nicht leisten können, aber vielleicht können wir das kompensieren.”
Ich: “Wie soll das funktionieren?”
Paul: “Stellungsspiel, das gleich viel aus. Da hätte ich ein paar Gute im Hinterkopf. Allen voran Danny Gabbidon, 50facher walisischer Nationalspieler. Premier League erfahren. Obwohl er schon 33 Jahre alt ist, noch recht fix, naja zumindest nicht langsam. Er hat aber ein gutes Stellungsspiel, sicher im Spielaufbau, gut in der Luft. Crystal Palace würde sich gerne das Gehalt sparen, versucht ihn seit Wochen zu verschachern. Machen wir ein passendes Angebot, würden wir ihn wohl für kleines Geld bekommen.”
Ich: “Was ist der Harken an der Geschichte? Hört sich alles auffällig gut an.”
Karl: “Der Mann hat eine Krankenakte, von der Dicke des Telefonbuches von London. Risikoverpflichtung, aber für kleines Geld ausleihen, könnte ich mir vorstellen. Vielleicht ein Talent dazu, dann könnten wir Gabbidon, auch als Mentoren nutzen.”
Paul: “Ein Talent. Schnell, kopfballstark, ballsicher und das für wenig Gehalt und möglichst ablösefrei? Sonst noch etwas? Soll ich noch schnell die Erdachse schmieren?”
Karl: “Wenn ich Sarkasmus möchte, dann spreche ich mit meiner Frau. Ist das klar?”
Paul: “Entschuldigen Sie, kommt nicht wieder vor.”
Karl: “Schon in Ordnung, ich weiß es ist nicht einfach. Wenn sie mir einen jungen Spieler bringen, der sich zu 100% weiterentwickelt und seinen Marktwert steigert, dann aber auch nur dann können wir eine Ablöse zahlen.”
Paul: “Also eine Garantie kann ich nicht geben, aber ich hätte da schon ein paar vielversprechende junge Männer. Murray Wallace, 19 jähriger Schotte. Spielt in Huddersfield, kommt aus der Jugend von den Glasgow Rangers. Ist gut ausgebildet, für sein Alter hervorragendes Stellungsspiel, sehr sprunggewaltig. Er überzeugt im Spielaufbau: Klar muss er noch viel lernen, aber er ist ein zukünftiger Erstligaspieler. Gehaltstechnisch wird das nicht teuer, aber ich denke 2 Millionen Ablöse werden wir berappen müssen. Nächstes Jahr können wir den nicht mehr bezahlen. Also wenn zuschlagen, dann jetzt!”
Ich: “2 Millionen, das ist aber eine Stange Geld.”
Paul: “Naja hier in England, ist das eher nichts. Die Erstligisten zahlen 5 Millionen für Leute, die halbwegs geradeaus laufen können. Vor allem wenn es Briten sind. Total kaputt der Markt.
Karl: “Deswegen wollen wir das Spiel ja auch nicht mitspielen. Paul, scouten sie den Wallace bitte nochmals, ich checke mal die Verfügbarkeit ab. Der Dean Hoyle, Präsident von Huddersfield schuldet mir noch was.”
Paul: “Ich hätte da noch ein paar Kandidaten. Luke Ayling von Yeovil Town und Miam Moore von Leicester wären ähnliche Spieler.”
Karl: ”Schicken sie mir bitte die Scoutberichte per Mail, ebenso bitte an Magnus und Wiljan.”
Ich: “Ich muss mich verabschieden, ich darf wieder auf dem Trainingsplatz. Die nächste Einheit steht an.”
Karl: “Wir machen ohne dich weiter, es muss ja was vorangehen. Welche Position wäre noch wichtig zu besetzen, deiner Meinung nach?”
Ich: “Rechtsaußen, Sechser, ein Talent im Sturm. Wir brauchen da noch einiges.”
Paul: “Wir werden schauen, ich glaub ich weiß, was du für Spielertypen suchst. Ich lasse dir ein Protokoll zukommen.”
Ich: “Ja ich denke, das weißt du. Ich komm dann nach dem Training wieder.”


Ich verlasse das Gebäude und freu mich auf die frische Luft und die Bewegung.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 23.Dezember 2014, 22:41:30
Überall Neue

Das Training läuft gut, die Spieler ziehen gut mit. Das Team findet unsere Spielidee klasse und man kann täglich Verbesserungen sehen. Fast täglich stoßen neue Leute zum Verein. Assistenten, Scouts und vor allem Spieler. Ich fühle mich ganz gut, die Spieler vertrauen mir und hören zu. Klar bin ich häufig unsicher, oft kann ich mich nicht gewählt ausdrücken, trotzdem merken die Spieler. dass ich sie ernst nehme und mit Leidenschaft bei der Sache bin.

Karl hat einiges an Trainerposten bewilligt, allerdings das Gehaltsbudget stark beschränkt. Trotzdem haben wir mittlerweile eine ganze Schar an kompetenten Trainer, für jeden Teilbereich der täglichen Arbeit eingeteilt sind. Vor jedem Training treffen wir uns, ich gebe die Inhalte vor, und die Kollegen setzten es in die Praxis um. Läuft gut für mich. Meine Rolle bisher beläuft sich auf Beobachtung, Reflexion, Kontrolle und viele Einzelgespräche. Die Presse lässt mich bis jetzt in Ruhe, die Erwartungshaltung scheint gering. Karls Arbeit wird sehr kritisch beäugt, der allerdings geht damit sehr professionell damit um. Die Presse konfrontiert ihn immer wieder mit Vorwürfen, die bislang aber haltlos waren. In Transferangelegenheiten lässt er mich zwar mitreden, die wichtigen Entscheidungen trifft aber immer er. Warum er einen Sportdirektor eingestellt hat, weiß ich noch nicht genau. Gewöhnungsbedürftig sind die 16 Stundentage, meine Frau hab ich kaum gesehen, die letzte Zeit. Ich hab aber die Hoffnung, dass es bald besser wird. Nächste Woche ziehen wir in eine Dienstwohnung in Blackpool City, dann verbringe ich weniger Zeit im Auto.


In drei Tagen steht das erste Testspiel an, gegen eine Halbprofitruppe aus Nordirland, die Dungannon Swifts. Wir spielen auswärts, fliegen morgens hin und abends wieder zurück. Ich hätte das Ganze gerne abgesagt, was aber aus mir unerklärlichen Gründen nicht ging. Trotzdem freue ich mich auf das erste Spiel.


Unsere Scoutabteilung wird durch alte Bekannte ergänzt. Olaf Marschall, Erich Beer und Marco Bode werden verpflichtet. Laut Karl wäre es unfassbar, was Engländer gleicher Qualität verdienen wollen. Mich wundert es eher, das so verdiente Bundesliga und Nationalspieler für so ein paar Kröten bei einem Zweitligisten anheuern. Mir soll es Recht sein, ich finde es toll mit solchen Männer zusammenzuarbeiten. Zudem stellen wir einen Belgier ein, der einzig und allein den nächsten Gegner scouten und beobachten soll. Für was wir alles Geld ausgeben. In vielen Gesprächen werden Aufgabengebiete, Kompetenzen und Aufträge verteilt.


Das viele und gezielte Scouting,  bringt uns einiges an Erkenntnissen. Die Scouts sind echt schnell, sie liefern Berichte im Minutentakt. Recht zügig können wir weitere Neuzugänge vermelden:

Im defensiven Mittelfeld verstärkt uns Stuart Kettlewell. Für knapp 150000€ Ablöse, stößt der 28 jährige Schotte von Ross County zu uns. Er ist ein Dauerläufer, sehr zielstrebig, einsatzfreudig und bewegt sich sehr gut ohne Ball. Technisch ist er durchschnittlich, kann aber mithalten. Eine ganze gute Alternative auf der Sechs, der sich freut, in England eine Chance zu bekommen.

Der 18 jährige Draufgänger Joe Ironside, wurde für 350000€ von Sheffield United losgeeist. Laufstark, mannschaftsdienstlich und mutig, soll er sich Minuten erkämpfen und sich entwickeln. Potenzial bringt er mit, technisch hat er noch massig Luft nach oben. Erst mal als Nummer 4 im Sturm geplant.

Aus der zweiten Mannschaft von Rangers aus Glasgow, kommt Chris Hegarty. Er kostet 60000€, kann hinten rechts und zentral verteidigen. Er ist erst mal für die Kaderbreite geplant, soll lernen und ein bisschen Druck auf die Stammkräfte machen. Der 19 jährige Nordire ist aktueller U21-Nationalspieler, seine Stärken liegen im Spielaufbau, in der Luft und in seiner Zielstrebigkeit. Für sein Alter antizipiert er überdurchschnittlich gut, steht gut im Raum und ist stark im Spiel ohne Ball. Ich bin gespannt, auf den jungen Mann.

Wie von Paul empfohlen, leihen wir Danny Gabbidon von Cyrstal Palace aus. Wir zahlen 3500€ monatliche Gebühr und 50% des Gehaltes, was 240000€ bedeutet. Danny wird uns mit seiner Erfahrung helfen, wird hinten dirigieren und in wichtigen Spielen Verantwortung übernehmen. Er wird seine Pausen brauchen, aber er wird uns helfen.


Weitere Transfers sind in Vorbereitung. Allerdings tun wir uns schwer, einen Keeper zu finden. Westwood hat uns ausgelacht, Aston Villa ebenso. Ben Amos, wollte gar nicht erst mit uns sprechen. Mit  Olexandr Rybka wurden wir uns einig, sogar Karl gab sein Einverständnis, aber die Ausländerbehörde sagte No.
Wir klappern weiter die ganze Insel ab, scouten alles, was fangen kann.Wirklich fündig geworden sind wir noch nicht. Dubiose Spielerberater bieten uns Torsteher an, die in der Türkei dritter Mann bei einer Zweitligatruppe waren. Also bitte, gebt euch ein bisschen mehr Mühe.

P.S. Auch Ihr Leser, dürft mir gerne Schnapper empfehlen.
 
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 23.Dezember 2014, 23:47:11
Das erste Spiel

Es geht nach Nordirland, nach Dungannon. Es soll ein erster Aufgalopp sein, wir reisen mit nur 14 Spielern an, da bei den Neuzugängen noch Formalitäten zuklären sind. Corradi darf zumindest auf der Bank platzt nehmen. Bobby Grant fehlt zudem verletzt. Wir fangen mit folgender Elf an:

                                                          (http://www.footballuser.com/formations/2014/12/1170783_Blackpool.jpg)

Obwohl es nur erster Test ist, bin ich aufgeregt, wie ein Bub bei der Einschulung. Es haben sich 2500 Zuschauer versammelt und warten gespannt auf ihre Elf. Ist doch ein bisschen, was anderes als Bezirksliga, wobei die Kabinen sind, hier nicht besser in Schuss. Aber alleine mit dem Flieger zum Auswärtsspiel, hat schon was. Besser als beim restalkoholisierten Mannschaftskameraden in den Astra zu steigen. Jetzt weiß ich auch, warum wir hier spielen, Karl hat wohl einen großen Auftrag für seine Baufirma mit der Stadt abgeschlossen und versprochen das seine Truppe hier aufläuft. So läuft es hier. Auch nicht anders als bei uns auf dem Dorf. Aber zum Spiel:

Wir legen los, wie die Feuerwehr.

0:1 Davis   1 min.
0:2 Bowyer    14 min.
0:3 Dobbie   22 min.
0:4 Perkins   24 min.

Wir spielen sie förmlich an die Wand, der Gegner ist völlig überfordert. Wir haben Ballgewinn um Ballgewinn. Mindestens 4 weitere Riesenchancen haben wir bis zur 30 Minute. Dann der große Einbruch, aufmal schwere Beine, der Spielfluss ist weg. Die Nordiren berappeln sich und stehen etwas stabiler. Da wir kein Druck mehr aufbauen können, spielen die Halbprofis sich die ersten Chancen raus.

1:4 Fletcher   71min.

Fletcher trifft nach einem Fehlpass von Emmanuel N'Daw zum Ehrentreffer. Danach sind beide Truppen zufrieden und lassen das Spiel auslaufen.

Ich bin zufrieden, meine Kollegen auch. Uns war wichtig, das unsere Spielidee umgesetzt wird. In der ersten halben Stunde klappte das auch gut, der Gegner hat kaum Luft zum Atmen und wir erpressten uns massig Chancen. Dann ging uns die Puste aus, kein Wunder, da wir ja mitten im Konditionsaufbau sind. Über die zweite Hälfte legen wir den Mantel des Schweigens, Corradi hatte nach seiner Einwechslung noch zwei Alutreffer, aber sonst? N`Daw zeigte noch, warum es für ihn eng wird.

Also ab in den Flieger und Heim.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Signor Rossi am 24.Dezember 2014, 10:16:09
Valdez ist doch ablösefrei zu haben ;D

Ohne Flachs: was ist denn mit Heinz Müller oder Timo Ochs?
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Ruben8 am 24.Dezember 2014, 14:45:25
Fernando Pacheco (Real B, oft ablösefrei), Diego Mariño (puh, wo der anfangs spielt weiß ich gar nicht), Andrés Fernández (Porto), Moyà (wenn er den Konkurrenzkampf gegen Oblak verliert), Guaita (steigt mit Getafe meistens ab und will weg), Adrián Ortolá oder Kiko Casilla (steigt mit Espanyol auch oft mal ab)
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 25.Dezember 2014, 01:32:14
Die Torwartjagd

Zu Hause angekommen, checke ich noch schnell meine E-mails. Mal wieder etliche Angebote von Spielerberatern, zwei davon scheinen “halbwegs” seriös zu sein. Einer empfiehlt mir zwei deutsche Schlussmänner, der andere scheint Spezialist für den spanischen Markt zu sein. Ich leite die Mails an die Scoutabteilung weiter, mit der Bitte um schnelle Sichtung, da die Zeit langsam drängt. Passende englische Keeper sind nicht im Angebot, unsere Scouts haben auch keine Fortschritte zuvermelden. Vielleicht lässt sich Karl doch auf einen Internationalen ein, er hält sich ja auch häufig nicht an seine Regeln. So und dann ab ins Bett.

Am nächsten Morgen, schon vor dem Vormittagstraining habe ich die Scoutberichte auf dem Schreibtisch. Wie machen die das bloß? Ich bin immer wieder positiv beeindruckt, hoffe aber insgeheim das auch die Inhalte der Berichte passen.

Marco Bode, hat sich über die beiden Deutschen erkundigt:

Timo Ochs, steht beim Jahn Regensburg unter Vertrag. Er wäre für kleines Geld zu haben, allerdings hat er extreme Schwächen beim Rauslaufen und beim Mitspielen. So kommt er nicht infrage.

Heinz Müller hat schon lange Jahre in England verbracht, wäre also von daher sehr geeignet. Trotz seines Alters wäre er sportlich eine enorme Verstärkung. Leider hat er noch Vertrag in Mainz und bekommt dort gutes Geld, welches wir ihm nicht bieten können. Also auch leider keiner für uns.

Bei der spanischen Agentur scheiden  Kiko Casilla, Vicente Guaita, Andrés Fernández Moreno und Moya aus, da sie für uns einfach unbezahlbar sind. Ablösesummen über 5 Millionen, da würde ich Karl gar nicht erst fragen wollen. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass die Keeper überhaupt Lust hätten, bei zu spielen.

Fernando Pacheco, Diego Mariño und auch Adrián Ortolà sind interessante, junge Männer. Nach dem Training hab ich einen Termin bei Karl und Wiljan, bei der Gelegenheit werde ich die drei Spanier mal ansprechen.

Ich: “Hallo zusammen, ich hätte da noch ein paar Lösungsvorschläge für unser Torwartproblem.”
Karl: “Magnus, gut das du es ansprichst, das Problem ist gelöst. Ab heute nachmittag wird Victor Valdez, bei uns zur Probe mit traineren. Er ist müde vom Tiki-Taka und will wieder ehrlichen Fußball spielen. Er kommt ablösefrei und will nicht mal ein Gehalt, sogar seine Handschuhe bringt er mit!”
Ich: “Ähh, du verascht mich doch. Victor Valdez, hier bei uns in Blackpool, jetzt hör aber auf.”
Karl: “Ja stimmt, wir verarschen dich. Aber wenn du schon den spanischen Markt sondierst, dann nimm doch gleich den besten Verfügbaren.”
Ich: “Woher weißt du das jetzt schon.”
Karl: “Ist halt mein Verein, was wunderst du dich? Aber auch egal, die Torhüterjagd hat tatsächlich ein Ende.”
Ich: “Jetzt bin ich aber gespannt.”
Karl: “Kennst du Fabien Farnolle?”
Ich: “Nee nie gehört, dreht die französische Softerotikfilme?”
Wiljan: “Frag ihn das mal selbst?”


Ein Berg von einem Mann betritt den Raum. Der Typ könnte als Weltenverdunkeler arbeiten, der aufgepumpte Tim Wiese würde 2 mal in den Kerl passen und es wäre noch Platz. Er stellt sich als Fabien Farnolle vor und erklärt selbstbewusst, er sei unsere neue Nummer eins.

Fabien Farnolle ist 196cm lang, 98kilo schwer und hat zwei Länderspiele für den Benin gemacht. Er hat zudem die französische Staatsangehörigkeit und dort auch größtenteils seine Karriere verbracht. Im letzten Jahr war er Stammkraft bei Clermont Foot, wo aber sein Vertrag nicht verlängert wurde. Der Typ strotz vor Kraft, den haut nichts um. Sein massiger Oberkörper wird von zwei Beinen gehalten, die auch als Brückenpfeiler durchgehen würden.
Statur und Athletik sind beeindruckend, aber der auch fangen kann. Ich bin gespannt.
Fabien und Wiljan verlassen das Büro, sie wollen sich noch das Gelände anschauen und zudem suchen sie noch Trainingsbekleidung in der passenden Größe.Viel Spaß dabei.

Ich: “Karl, wo habt`s ihr den denn ausgegraben? Kann der spielen?
Karl: “Wiljan hat ihn aufgetrieben, der kennt ihn von irgend so einem Turnier, keine Ahnung. Wiljan sagt, er wäre gut, richtig gut. Außerdem wollte er so wenig Gehalt, ich glaub der Platzwart verdient mehr.”
Ich: “Aber Karl, weder Benin, noch Frankreich gehören zum Vereinigten Königreich. Was ist mit unseren Idealen?”
Karl: “Da wir hier in der Karlokratie leben, mache ich die Regeln und Ideale. Du befolgst sie, aber hinterfragst sie nicht. Haben wir uns verstanden?”
Ich: “Ja, wenn du meinst.”
Karl: “Gut waren wir gestern, zumindest die erste, halbe Stunde. Macht weiter so, spielt das 90 Minuten lang, dann wird es ein gutes Jahr für uns. Die Spieler und anderen Trainer loben dich, du scheinst es also ganz gut zu machen.”
Ich: “Danke für die Rückmeldung, wir werden weiter hart arbeiten.”

Ich verabschiede mich und verlasse das Büro. Ich werde nicht schlau aus dem Mann, ich bin irritiert. Zum Glück hab ich nicht viel Zeit zum Grübeln, das nächste Training wartet. 
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 25.Dezember 2014, 15:47:11
FC Internationale Blackpool

Zitat
Karl Oyston führt die Entfremdung unseres Vereines unverblümt weiter fort. Vor Wochen versprach er noch, dass das neue Gesicht des Clubs britisch sein wird. Er versprach, junge britische Spieler die mit Leidenschaft Fußball spielen. Wenn man jetzt ein Zwischenfazit zieht, dann sieht man, dass sich der Verein eher international aufstellt. Neben dem jungen deutschen Traineranfänger, der zufällig sein Schwiegersohn ist, beschäftigt Blackpool mittlerweile auch einen niederländischen Sportdirektor. Das Scoutingteam setzt sich aus drei Deutschen, einem Belgier und nur zwei Engländer zusammen. Im Trainerteam läuft neuerdings mit Marcel Lucassen, ein weiterer Niederländer rum, der von Roberto Bonazzi einem Italiener begleitet wird.
Der Torwarttrainer Tony Warner kommt gebürtig aus Trinidad/Tobago. Mit Oliver Otto, gibt es einen deutschen Fitnesstrainerpraktikanten, der wohl bald eine Festanstellung bekommt.
Mit dem italienischen Sturmrentner Corradi und dem französischen Torwarthünen Farnolle wurden auch die ersten internationalen Spieler verpflichtet. Es entstehen die ersten Befürchtungen, das weitere Planstellen im Kader mit ausländischen Veteranen gefüllt werden und das Ganze wohl nur aus Kostengründen. Die britischen Spieler die bisher den Weg nach Blackpool gefunden haben, sind allesamt höchstens als Füllstoff anzusehen. Soll ein Ersatzspieler der zweiten Mannschaft der Glasgow Rangers unseren Blackpool FC verstärken, schwer zu glauben. 

Warum erzählt uns der Präsident am Anfang der Saison etwas von Idealen, Tugenden und Fußball auf den man Stolz seien kann. Mir als Journalist ist es ja recht, das der Verein qualifiziertes Fachpersonal einstellt, aber warum versucht uns Herr Oyston so zu täuschen. Und ob das Personal, siehe den jungen Cheftrainer, wirklich immer so qualifiziert ist, wird die Zukunft zeigen. Die Recherche hat gezeigt, dass Herr Falkner es als Spieler nie über die 7.Spielklasse Deutschlands geschafft hat. Seine einzige Trainererfahrung, die er mitbringt, ist das Begleiten von 15-jährigen Buben in ihrer Dorfliga. Manchmal reicht es als Qualifikation die richtige Frau zu heiraten. In Blackpool, unter der Leitung von Karl Oyston ist so etwas möglich. Hier wird nach Gehaltswünschen eingestellt und dabei vergessen, dass Qualität manchmal ihren Preis hat.

Es wird eine lange, harte und schwierige Saison für alle Seasider.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 25.Dezember 2014, 21:08:43
Vieles Weiteres

Mir fiel es schwer, mich mit solchen Anfeindungen auseinander zu setzten. Karl versuchte mich immer zu beruhigen, wer im Mittelpunkt stehe, der habe halt Neider. Der Zeitungsfuzzie, war schon immer ein Kumpel von John Murphy und der versuche eh gerade eine Opposition im Verein aufzubauen. Ich solle einfach meinen Job machen und gute Ergebnisse liefern, dann kommt der Rest von ganz alleine.

Karl gab mir den Auftrag mich mit dem Kader Premier League Absteiger Cardiff City zu befassen, die hätten einige Spieler aussortiert, die uns helfen könnte. Er hat ein sehr merkwürdiges Lächeln im Gesicht, als er mir diese Information verriet. Ich setzte mich mit Darren und Paul zusammen und wir schauten und den Kader an. Nach ausgiebiger Analyse einigten wir uns, dass wir einen Transferangriff wagen auf:

Tony Smith, englischer Rechtsaußen, der auch links und im Sturm aushelfen könnte. Der 32-jährige bringt mental genau das mit was wir suchen, zudem ist er körperlich in bestechender Form. Seine Technik ist in vielen Punkten überdurchschnittlich, vor allem seine Dribblings sorgen immer wieder für Sorgenfalten beim Gegner. Mit fast 100 Toren in knapp 500 Profispielen würde er unsere Torgefahr immens erhöhen. Der Musterprofi würde für eine Leihe zur Verfügung stehen, in Cardiff gehört er nur noch zur zweiten Mannschaft, warum auch immer.

Ebenso könnten wir uns den 29-jährigen Schotten  Don Cowie in unserem Team vorstellen. Der 10-fache Nationalspieler überzeugt durch gigantische Ausdauer, Einsatzfreude, Teamwork, Zielstrebigkeit und eine enorme Konzentrationsfähigkeit. Technisch durchaus beschlagen soll, er den nach innen ziehenden, linken Flügel bei uns geben. Wäre eine absolute Granate für unser Team, der auch noch als Anführer gilt. Problem wird sein, dass er einen Marktwert von 2,4Millionen hat und Karl geizig ist. Wir sind mutig und legen Karl trotzdem die beiden Spieler ans Herz.

Wir sind nicht sonderlich optimistisch, als wir Karl die Mail schicken. 3 Tage später verkündet uns Karl, der sich gerade auf dem Weg zur Eröffnung seines neuen Golfplatzes in Cardiff befindet, dass wir uns nicht wundern sollten, es wären beim Nachmittagstraining zwei neue Spieler an Bord. Nach der Mittagspause konnten wir tatsächlich Tony Smith und Don Cowie begrüßen.

Cowie wechselt für 1,8Millionen zu uns und verdient tatsächlich nur die vorgegebenen 500000€. Ich will gar nicht wissen, wie Karl das macht. Ist aber vielleicht auch besser, es nicht zu wissen.

Smith kommt erst mal auf Leihbasis zu uns, Cardiff zahlt 50% seiner 900000€ Jahresgage weiter. Am Ende der Saison können wir ihn für 800000€ fest verpflichten.

Selbst der ewig nörgelnde Schreiberling Cohen muss zugeben, dass dieses gelungene Transfers sind. Die beiden neuen Spieler integrieren sich schnell in die Truppe und gehen im Training mit Einsatz und Eifer voran.

Als weiterer Innenverteidiger gesellt sich tatsächlich, der von Paul so empfohlene Murray Wallace zu uns. Der junge Schotte wechselt für unglaubliche 3.1 Millionen zu uns. Komisch finde ich, dass wir 2 Tage nach dem Transfer eine komplett neue Computer und Serveranlage bekommen, aber nicht nur wir, sondern sämtliche Firmen aus dem Oyston-Imperium. Die Lieferung, Installation und Wartung wird durchgeführt, von einer Firma namens  Hoyle Computer Corp.  aus Huddersfield.  Mir soll es recht sein, wir bekommen einen sehr talentierten jungen Innenverteidiger, der viel Potenzial mitbringt. Der Linksfuß soll langsam aufgebaut werden und von seinen erfahrenen Kollegen lernen. Er hat einen 4-Jahresvertrag unterschrieben, verdient 250000€ im Jahr und Karl hofft wohl auf einen gewinnbringenden Verkauf in den nächsten Jahren.

Ablösefrei ergänzt Darcy Blake den Blackpool FC. Der 23-jährige Waliser kann flexibel Innenverteidiger, Sechser und den rechten Ausverteidiger geben. Defensiv stark, hat er seine Stärken im mental und physischen Bereich. Das Spiel nach vorne ist nicht unbedingt seins, aber er passt als Typ gut rein bei uns und deckt viele Positionen ab.

Tyler Harvey, kommt für 1 Million von Plymouth Argyle. Der 17-Jährige gilt als Riesentalent und kann jede Position im offensiven Bereich spielen. Wir allerdings sehen ihn eher auf der Sechs und wollen ihn umschulen. Der Milchbubi zeigt sich sehr ehrgeizig und zielstrebig. Er ist technisch sehr gut ausgebildet und auch körperlich schon absolut auf der Höhe. Wir sind uns einig, an Tyler werden wir viel Freude haben.

Aus Schottland von St.Mirren ergänzt uns Paul McGowan. Der offensive Allrounder ist ein mentales Biest, er antizipiert sehr gut, bewegt sich exzellent ohne Ball und ist zu dem einsatzfreudig. Er strahlt das besondere Etwas aus, kann mit seinen Dribbling und seinem Tempo jederzeit Spiele alleine entscheiden. Der Ball ist dein Freund, was man bei seiner guten Technik und seinem hervorragenden Passspiel sieht. Der 24-Jährige ist gerade in wichtigen Spielen voll da. Schwächen hat er in der Luft, da er weder sprunggewaltig noch sonderlich stark ist, auch verzettelt er sich gerne in privat Scharmützel auf dem Platz. Der Spieler konnte für 1,4Million verpflichtet werden, was als Schnäppchen gilt, da er noch Potenzial mitbringt und jetzt schon einen Marktwert von knapp 3 Millionen hat. Das eine Bauabbruchfirma in der Nähe von St. Mirren neuerdings in den alten Trucks einer Blackpooler Baufirma fährt verschweige ich mal.

Nach den ersten Trainingswochen stellt sich heraus, dass Sergei Zenjov nicht so richtig zu uns passt. Er ist zwar unglaublich schnell, aber das war es dann auch schon fast. Statt sich im Training rein zu hängen, lässt er sich oft hängen und hadert mit allem Möglichen, nur nie mit sich selbst. Da er auch noch einer der Topverdiener ist, stehen die Zeichen auf Trennung. Das Ganze ist aber nicht so einfach, da wenig Interesse von anderen Vereinen besteht.

Auch bei Tom Barkhuizen reicht es sportlich noch nicht ganz. Ich wäre froh, wenn er zur Leihe irgendwo unterklassig spielen würde.

Für die zweite Mannschaft wurde beim Talentsichtungstag, der ein oder andere Nachwuchskicker verpflichtet. Sie dürften aber erst mal keine Rolle für das A-Team spielen. Die Reservemannschaft wird neuerdings von Tim Sherwood trainiert.



Karl schickt uns zu einem weiteren Marketingtestspiel in Nordirland. Bei Ballymena United spielten wir mit folgender Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2014/12/1171623_Blackpool.jpg)

Wieder machten wir anfangs ordentlich Druck, gingen schnell in Führung und vergaben in der Folgezeit Chance um Chance. Für uns als Trainerteam war es wichtig zu sehen, das unser Pressing funktioniert, und das tat es ganz passabel. Mitte der ersten Halbzeit legten wir noch einen nach. In der zweiten Hälfte erlahmte unser Spiel an den vielen Wechseln, sodass wir nur noch auf 0:3 erhöhen konnten.

0:1 Zenjov   4min.
0:2 Corradi   23min.
0:3 Corradi   58min.

Zu null gespielt, Taktik lief ganz gut, niemand verletzt, die Neuzugänge Corradi, Ironside und Naylor mit guten Leistungen. Zufrieden sind wir wieder heim geflogen.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 25.Dezember 2014, 23:13:50
Testspiele


Im nächsten Spiel forderte uns der FC Coleraine. Wieder auswärts, wieder Nordirland. Karl verdient viel Geld da drüben, allerdings dank des Jets alles halb so schlimm. Diesmal bekleckerten wir uns nicht mit Ruhm.
Nur ein mageres 1:1  Barhuizen trifft in der 70sten, die Nordiren gleich kurz vor Schuss aus. Ein Spiel zum vergessen und das tun wir auch.

(http://www.footballuser.com/formations/2014/12/1171640_Blackpool.jpg)

0:1 Barhuizen   70min.
1:1 Ferris           88min.



Gegen Port Vale hatten wir wieder ein Start nach Maß. 0:3 zur Pause, ordentlich gepresst, gut die Räume genutzt, allerdings gegen einen Drittligisten, der aber deutlich stärker war, als nordirischen Gegner zuvor. Am Ende ein verdientes 4:1



0:1 Kettlewell   5min.
0:2 MacKenzie   20min.
0:3 Ironside        34min.
0:4 Ironside           74min.
1:4 Loft           77min.

Corradi,Ironside, Kettlerwell und Hegarty mit Bestnoten.



Dann der erste Härtetest gegen Udinese Calcio. Mein erstes Heimspiel, knapp 10000 Zuschauer waren neugierig und wollten meine Truppe sehen. Enttäuscht wurden sie nicht. In der ersten Halbzeit stellen wir die Italiener vor richtige Probleme, gingen kurz vor der Pause sogar in Führung. Nach der Pause verließ uns ein wenig die Puste und auch der Mut. Wir wurden unkonzentrierter und kassierten unnötig das 1:1 durch ein Elfmetergeschenk. Quasi mit dem Schlusspfiff machen die Südeuropäer sogar noch das Siegtor. Wir haben gesehen, dass wir mithalten können, allerdings hat unser Spiel auch noch Löcher.

1:0 Eigentor   44min.
1:1 Domizzi           60min.
1:2 Tawgui           90min.



Im letzten Testspiel war die Borussia aus Gladbach bei uns zu Gast. Der Euroligateilnehmer schien nicht attraktiv genug zu sein, es kamen nur knapp 5000 Zuschauer in Stadion. Sie kamen in voller Besetzung und zeigten uns gleich den Unterschied zwischen erster und zweiter Liga. Unser Pressing zeigte keine Wirkung, die Gladbacher waren zu gut am Ball, spielten uns einfach aus. 5 hochprozentige Chancen spielten sich die Fohlen in der ersten Halbzeit raus, Endstation war immer Farnolle. Riesenspiel vom Riesen. In der zweiten Halbzeit traf der Bundesligist gleich per Doppelpack und legt in der Folgezeit noch ein drauf, dann nahmen sie das Tempo raus und wir kamen ins Spiel. Corradi konnte noch zum Ehrentreffer abstauben.

0:1 Pisano   47min.
0:2 Pisano   55min.
0:3 Raffael   79min.
1:3 Corradi   84min.

Das Spiel zeigte uns, das wir dringend noch einen Plan B brauchten, falls unser Pressing mal nicht läuft, oder die Spielsituation etwas anderes verlangt.



Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Wir haben eine vernünftige Vorbereitung gespielt, auch wenn die Ergebnisse durchwachsen waren. Mir war wichtig zu sehen, dass die Taktik läuft, dass die Spieler verstanden haben was ich von ihnen will und dieses auch umsetzten. Wir haben den Kader verstärkt und aufgefüllt. Die Spieler haben hart trainiert, sie akzeptieren mich als Trainer und die identifizieren sich mit dem Verein. Wir haben eine kampfstarke, ehrgeizige, teamorientierte und zielstrebige Truppe auf die Beine gestellt. Die Saison kann los gehen, ich bin gespannt und hoch motiviert. Es fällt mir schwer, Saisonziele fest zulegen, weder kann ich die Liga so wirklich einschätzen, noch weiß ich, wo wir wirklich stehen. Karl gibt vor eine respektable Position in der Tabelle zu erreichen, was immer das heißen mag. Verschiedene Fachmagazine sehen uns zwischen einem sicheren Platz 12 und hartem Abstiegskampf. All das hilft mir nicht, aber es motiviert mich.

Mein Leben hat sich in den letzten Wochen drastisch verändert. Ich bin verheiratet, sehe aber meine Frau noch kaum. Ich lebe jetzt in England, hab aber kaum was von dem neuen Land gesehen, außer dem Trainingsgelände in Blackpool. Ich bin jetzt Profifußballtrainer, Medien berichten über mich. Letzte Woche haben Spox, der Kicker und die Bildzeitung nach einem Interviewtermin gefragt. Ich war das letzte Mal in der Zeitung, als ich im Kreispokalfinale ein Doppelpack geschnürt habe, das ist 7 Jahre her. Ein englischer Schreiberling diffamiert mich öffentlich und ich muss freundlich zu ihm sein. Mein Vorgesetzter ist zeitgleich mein Schwiegervater, und das ist die geheimnisvollste Person, die ich jemals kennenlernen durfte. Ich werd einfach nicht schlau aus ihm, ich kann seinen Plan nicht erkennen, aber er führt definitiv etwas im Schilde. Manchmal vermisse ich meine Freunde, meine Fußballbuben, meine Familie und unseren Dorfverein, einschließlich Vereinsheim. Aber immer dann merke ich, ehy ich bin Profitrainer, das macht Spaß. Ich arbeite als Fußballtrainer, das passt gut, den ich liebe Fußball. 
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 26.Dezember 2014, 22:58:03
Das erste Pflichtspiel


Die erste Runde im Capital One Cup steht an, als Gegner haben wir Shrewsbury Town zugelost bekommen. Man sollte meinen ein machtbarer Gegner, aber auch wenn es abgedroschen klingt, Pokal ist Pokal. Gerade wenn man ein neu formiertes Team hat, ist man anfällig gegen einen kampfstarken, eingespielten Gegner. Wir wollen eine Runde weiterkommen und gehen von Anfang an mit voller Konzentration an das Spiel heran. Shrewsbury liegt gute zwei Autostunden entfernt. Das Trainerteam hatte die Idee, mit dem Bus zufahren, allerdings zusammen mit den Fans. Die Anhänger sind begeistert, die Spieler gehen mit gemischten Gefühlen an die Sache heran. Ich finde es gut, weiß aber auch, dass wenn es in die Hose geht, mir die Zeitungen die Geschichte um die Ohren hauen. Bei einer Niederlage wäre auch die Rückfahrt sehr unangenehm. Fast 25 Busse, mit fast 1000 Fans begleiten uns. Auf mich hat das eine sehr motivierende Wirkung. So einem Zuspruch war ich noch nie ausgesetzt, ich empfinde es aber als sehr beflügelnd. Die Spieler, Trainer und Betreuer verteilen sich auf die Busse und die Fahrt geht los. Es findet reger Austausch statt, ich sitze zusammen mit Bernado Corradi und Fabien Farnolle in einem Bus. Die  Leute sind freundlich und aufgeschlossen, wobei die Jungs von den hinteren Bänken, eher aussehen wir die Spezialisten für die dritte Halbzeit. Die Fans sind optimistisch und geben und positive Rückmeldung, solange wir alles geben würden, wäre alles bestens. Na wollen wir es hoffen.



Der Gegner:

Shrewsbury Town spielt in der 4. englischen Liga. Sie wollen dort eine gute Rolle spielen und haben sich im Sommer durch ein paar clevere Leihen verstärkt. Ihr bester Mann steht im Tor, vorne sind sie sehr jung und noch schneller. Hinten haben sie eher Schwächen, ihre Innenverteidiger sind nicht die schnellsten und nicht sonderlich sicher im Spielaufbau. Wir erwarten sie im klassischen 4-4-2, mit flacher 4 im Mittelfeld. Wir denken, sie werden versuchen tief zu stehen und dann ihre Geschwindigkeit im Spiel nach vorne auszunutzen.

Unsere Taktik:
Wir werden wie geplant, offensiv spielen. Wir wollen Druck machen, wollen den Ball haben. Wir wollen schon im Spielaufbau, den Ball gewinnen, sodass der Gegner keine Zeit hat, platzierte Pässe in den Raum zu spielen. So versuchen wir die größte Gefahr, die unglaubliche Schnelligkeit der gegnerischen Stürmer aus dem Spiel zu nehmen. Bei Ballgewinn wollen wir schnelle, kurze Kombinationen starten und schnell zum Abschluss komme.

Unsere Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2014/12/1172064_Blackpool.jpg)

Es fehlen heute: Gabbidon, der nicht ganz bei Kräften ist. Davies mit Lebensmittelvergiftung. McMahon und Grant beide verletzt. 



Das Spiel
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Man das hat Nerven gekostet, wir haben es uns unnötig schwer gemacht, aber am Ende reicht es. Ein großes Lob an den Gegner, der unglaublich gekämpft hat und vor allem extrem effiezent war. Wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns, unsere unzähligen Neuzugänge müssen möglichst zeitnah integriert werden. Trotzdem bin ich froh, dass wir gewonnen haben und eine Runde weiter sind. Die Stimmung in der Kabine nach dem Spiel ist super, alle freuen sich auf die Rückfahrt in den Fanbussen. Ich erlaube jedem 4 Bier und ein Zwischenstopp am Imbiss, das ist zwar nicht professionell, aber was solls. Das größte Lächeln hat Fabien Farnolle im Gesicht, das erste Gegentor verschuldet und dann der Held im Elfmeterschießen. Ach, Fußball ist toll. Joe Ironside erhält von mir ein Sonderlob, ein tolles Debüt für den jungen Mann, der auch zum Spieler des Spiels  gewählt wurde.

Die Stimmung im Bus auf der Rückfahrt ist feucht-fröhlich, ich habe meine erlaubten 4 Bier schnell erreicht. Alle ausgegeben von den finstern Gesellen aus den letzten Reihen. So grob, wie sie aussehen, so nett sind sie auch. Sie feiern ordentlich, Sieg ist Sieg, auch wenn manch einer sagt, dass man sich noch steigern muss. Fabien ist begeistert, er kann kaum glauben, dass ein Erstrundensieg im Pokal so gefeiert werden kann. Ich stelle mir auch die Frage, was passieren würde, wenn man mal einen Titel gewinnen würde. Träumen mit 4 großen Bieren intus fällt einem leichter.   

1:0 Mills   10min.
1:1 Bowyer   16min.
1:2 Ironside   52min.
2:2 Eaves   61min.

2:5 nach Elfmeterschießen Schützen: Kettlewell,Bowyer vergibt,Dobbie,Ironside

In der nächsten Runde geht es auswärts gegen Ligakonkurrent Reading, die in der ersten Runde klar mit 1:4 gegen Portsmouth gewannen.

Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 27.Dezember 2014, 16:51:08
Blackpool mühevoll weiter

Zitat
Der Backpool FC scheint bestrebt zu sein, eine Thekentruppe zu werden. Nachdem man sich mühevoll in die nächste Runde gequält hat, hat man anscheinend ausgiebig gefeiert. Gut informierte Kreise meinen zu wissen, dass die Spieler und auch das Trainerteam, auf dem Heimweg zusammen mit den Fans kräftig dem Alkohol zugetan waren. Trainer Falkner soll sogar mit Mitgliedern der „Muckers“ an einer Fish&Chips-Bude gesichtet worden sein. Der junge deutsche Trainer soll der Mannschaft wohl erlaubt haben, den knappen Sieg gebührend zu feiern. Vielleicht sollte man ihn mal daran erinnern, dass der Blackpool FC eine Profifußballmannschaft ist und kein Dorfhobbyteam. Auch wenn sie gestern eher wie letzters gespielt hat.

Nach schwachen 120 Minute hieß es 2:2 (Tore: Bowyer, Ironside), sodass das Elfmeterschießen entscheiden musste. Hier hatte das erfahrenere Blackpoolteam die stärkeren Nerven und den besseren Keeper. In drei Tagen steht der Start der Sky Bet Championship bevor, gegen das ambitionierte Team aus Watford braucht es dann eine gewaltige Steigerung.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 27.Dezember 2014, 21:04:52
Der Ligastart


Es waren aufregende Tage nach dem Pokalspiel, ich musste zu Karl zum Rapport und zu Magret auch. Karl war hin und hergerissen, ob er die Aktion jetzt gut finden soll, oder nicht. Bei den Fans kam es sehr gut an, das Gästebuch der Internetseite quilt über und es gibt jede Menge positive Leserbriefe in der Zeitung. Ein Großteil der Spieler fand es auch gut, wobei es auch kritische Stimmen gab. Der junge Murry Wallace gab zu bedenken, das es nicht gerade förderlich für seine Karriere sein, in einem verqualmten Bus Büchsenbier zu trinken. Nach 2 Tagen harkten wir das Thema ab, meiner Frau musste ich versprechen, mich nicht mehr mir diesen Typen rum zu treiben. Die Konzentration lag jetzt auf dem Ligastart. Wir dürfen auswärts bei Watford ran.



Der Gegner:

Der FC Watford wird als klarer Favorit gegen uns gehandelt. Sie werden von den Medien auf Platz 8 gehandelt, laut eigener Angabe wollen lieber noch etwas weiter nach oben. Die Truppe von Trainer Giuseppe Sannino hat einen sehr internationalen Touch. Im Tor steht der Brasilianer Gomes, die Innenverteidigung bilden der Nordire Craig Cathcart und der Australier Lucas Neill. Die rechte Seite bilden die Italiener Marco Cassetti und Diego Fabbrini, die linke Lloyd Doyley und der Tscheche Daniel Pudil. Die achter Positionen bekleiden Almen Abdi aus der Schweiz und der Franzose Samba Diakité. Im Sturm sollen der Österreicher Roland Linz und der einheimische Troy Deeney für die nötige Torgefahr sorgen. Das Ganze fügt sich zu einem 4-4-2 zusammen. Ihr Fokus wird wohl auf eine Überladung der Flügel liegen, um möglichst viele Flanken auf ihre kopfballstarken Stürmer zubringen (Nr 1 in der Liga in der Luft). Unsere Scout berichten, dass sie eher mit gemächlichem Tempo versuchen werden uns zu zermalmen. Watford ist bärenstark im Passspiel, lässt den Ball sehr gut laufen und hat viele technisch beschlagene Spieler in der Mannschaft. Wenn es mal nicht läuft oder in Rückstand geraten, neigen sie dazu in den Egofußballmodus zuverfallen.
Ihre Viererkette ist eher langsam, was uns entgegen kommen sollte.
 
Die Taktik:

Wir werden versuchen, möglichst schnell in die Zweikämpfe zukommen. Wir wollen durch gutes Verschieben die Anspielstation minimieren und schon bei der Ballannahme stören, Ziel muss es sein die Passmaschine Watford zu unterbinden.  Die Außenverteidiger sind für die offensive Rolle die spielen sollen, eigentlich zu schwach im Spiel nach vorne, gerade sie wollen wir doppeln, unter Druck setzten uns so zu Ballverlusten zwingen. Lange Bälle des Gegners wollen wir unterbinden, da wir in der Luft klar unterlegen sind. Selber wollen wir Corradi als Wandspieler nutzen und versuchen in Laufduelle gegen die Viererkette zu kommen. Unsere Außenmittelfeldspieler haben die Anweisung, immer wieder ins 1gegen1 gegen die Außenverteidiger zu gehen. Schlüssel wird sein, wie laufintensiv wir verschieben können, da wir zwingend das flügellastige Spiel der Gastgeber unterbinden müssen.

Die Aufstellung:

 (http://www.footballuser.com/formations/2014/12/1172509_Blackpool.jpg)


Dobbie rückt für den noch nicht ganz wieder hergestellten Ironside ins Team, Wallace und Robinson müssen für Naylor sowie Gabbidon weichen.



Am Morgen vor dem Spiel schlage ich die Zeitung auf, irgend so ein Zeitungsvogel räumt uns für heute keine Chance ein. Sein gutes Recht, das zu meinen. Aber seine Begründung stößt mir sauer. Trainer Falkner tut der Truppe nicht gut und steht dem Verein im Weg. Eine Person, die weder mich noch meine Arbeit kennt, nimmt sich raus so ein Urteil zubilden, dabei hat die Saison noch nicht mal begonnen. Dieser Aspekt der Arbeit gefällt mir nicht, allerdings bin jetzt noch heißer auf einen Sieg, dass dem Schreiberling seine Worte im Halse stecken bleiben.

Angenehm war die Begegnung mit Alexander Merkel direkt vor dem Spiel. Der junge, deutsche Mittelfeldspieler sitzt nur auf der Bank bei Watford und ist damit recht unzufrieden. Er ist erstaunt aber auch begeistert, dass es einen Verein gibt, der so viel riskiert mit einem so jungen, unbekannten Trainer. Wir ratschen kurz und wünschen uns viel Glück.



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Wir sitzen zufrieden in der Kabine, die Jungs sind stolz, ich spreche Lob und Anerkennung aus. Fühlt sich gut an. Dobbie und MacKenzie, kriegen einen Sonderapplaus von der Mannschaft. 

0:1 MacKenzie   42min.



Nehme gerne Rückmeldung entgegen. Spielpräsentation so in Ordnung?
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: TheGroce am 28.Dezember 2014, 18:18:19
Absolut in Ordnung, wobei ich ne kurze Zusammenfassung über das Spiel besser finde als einen solchen, ich sag mal "Ticker-Bericht".
Spart an Zeit und lässt sich meiner Meinung nach auch leichter lesen, aber so ist es auch okay. :)

Musst mal noch hören, was die anderen dazu sagen. ^^
Aber sonst Hut ab vor der Story, schöner Schreibstil und sehr interessant gehalten, kann gerne mehr werden :D
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 28.Dezember 2014, 22:14:16
Analyse

Am Morgen nach dem Spiel wir uns ins Karls Büro zur Analyse der beiden Spiele und der letzten Zeit. Anwesend sind Karls, Darren, Paul, Wiljan, Tim Sherwood und meine Wenigkeit.

Karl eröffnet das Gespräch: „Schön das ihr alle da seid, gestern war es ein schöner Sieg. Gut gemacht, aber ich hätte ein paar Punkte über die wir sprechen müssen.“
Ich: „Danke für das Lob, ja gestern lief einiges zusammen. Die Jungs waren gut gestern. Aber was gibt’s Karl?“
Karl: „Ich bin jetzt keine Taktikikone, aber ich glaub wir haben am Anfang klargestellt, dass wir ballbesitzorientierten Fußball spielen wollen. Ich will mich jetzt gar nicht an den Prozentzahlen von gestern aufhängen, aber es wirkt so auf mich, als spielen wir gar nicht auf Ballbesitz, sondern praktizieren schnelles Umschaltspiel. Was sagt`s du dazu Magnus?“
Ich: „Das kann ich erklären, also zumindest gestern haben wir viel zu schnell den Ball verloren, unsere Passquote war gestern unter aller Sau. Da der Gegner aber recht passsicher und spielstark war, mussten wir viel Energie aufbringen, um gegen den Ball zu arbeiten. Diese Energie fehlte uns dann bei eigenem Ballbesitz. Also eigentlich ein Teufelskreis. Aber ich denke, das wird nicht gegen alle Gegner so sein, zumal auch nicht alle so stark am Ball sind.“
Darren: „Ich pflichte da Magnus bei, zudem darf man nicht vergessen, dass 46% Ballbesitz für ein Auswärtsspiel gegen einen starken Gegner schon Ok sind. Uns geht auch ein bisschen die Eingespieltheit ab, es sind halt doch viele Spieler erst spät verpflichtet worden.“
Karl: „Mir geht es auch eher um die Spielidee, wir spielen nach Ballgewinn, meist ein Mal quer und dann in den Raum, das sehe ich doch. Ich bin doch nicht blind. So behält man den Ball doch nicht.“
Ich: „Das ist richtig Karl, wir wollen bei Ballgewinn in des Gegners Hälfte sofort umschalten und ausnutzen das der Gegner unsortiert ist. Plan B ist es aber, bei tieferen Eroberungen, oder auch nach Abwürfen den Ball kontrolliert nach vorne zu spielen. Wir arbeiten noch dran, das wird aber auch noch ein wenig dauern, da dieses Training und Absprache gebraucht. Aber das schnelle Umschaltspiel ist momentan unsere größte Waffe, da sollten wir nicht drauf verzichten.“
Karl: „Ok soweit. Aber ich werde das weiterhin beobachten. Mein nächster Punkt wäre, warum haben wir den Keogh aus Millwall ausgeliehen? Der hat noch keine Minute gespielt und kostet uns ein Heidengehalt!“
Ich: „Andy zeigt im Training gerade nicht den Einsatz, den es braucht. Die anderen 3 Stürmer sind gerade vor ihm, aber wir werden ihn noch brauchen. Oder möchtest du, dass wir nach Gehalt aufstellen, nicht nach Leistung?“
Paul mischt sich ein: „Ich weiß das Millwall Optionen hat, ihn zu Geld zu machen. Es könnte sein, dass sie die Leihe für nichtig erklären, da sie finanziell sehr schlecht da stehen.“
Karl: „Ich möchte sehen, dass mein Geld sinnvoll angelegt ist. Deswegen frag ich kritisch nach. Wenn es hilft, schickt mir den Keogh ins Büro, dann rede ich ein paar Takte mit ihm. Falls uns Keogh wirklich kurzfristig verlassen würde, bräuchten wir dann jemand?“
Ich: „Wir hätten dann nur drei klassische Stürmer im Kader, aber auch 2-3 Spieler, die da aushelfen könnten. Falls Paul aber noch einen talentierten Angreifer in Peto hätte? Aber das alles ist ja jetzt recht spekulativ. Andy spielt bei uns und wir werden ihn schon hinkriegen. Danke für das Angebot, Karl, aber ich denke ich sprechen selber mit ihm.“
Karl: „Ok, nächster Punkt. Farnolle, wirkt für mich nicht wie die versprochene Granate, Wiljan. Bei jedem Ball, der in Richtung unser Tor geht, krieg ich es mit der Angst zu tun. Wie seht ihr das?“
Wiljan: „Ich sehe ihn jetzt nicht so schwach, sicherlich braucht er noch ein wenig Spielpraxis, damit er an Sicherheit gewinnt. Aber im Elfmeterschießen hat er das Ding gewonnen und ich denke das Preisleistungsverhältnis stimmt. Ein deutlich besserer Keeper wäre auch deutlich teurer.“
Ich: „Fabien hat bis jetzt einen Fehler gemacht, das kann passieren. Er trainiert hart und gut, ist sehr engagiert und wird mit wachsender Praxis auch sicherer werden. Er ist der beste Keeper, den wir haben. Er genießt mein Vertrauen, er ist akzeptiert in der Mannschaft. Was genau willst du uns sagen, Karl?
Karl: „Durch meine Kontakte nach Italien, ist mir ein interessanter Spieler zur Leihe angeboten worden. Der aktuelle italienische U21 Torwart Mattia Perin ist auf der Suche nach Spielpraxis. Er würde in unserem Gehaltsbudget liegen und wäre wohl wechselwillig. Aber letztendlich liegt es an euch?“
Paul: „Ich hab mich schon erkundigt, das wäre ein Bombenmann für uns. Ganz klar eine Verstärkung.“
Ich: „Mag sein, dass der uns verstärkt, aber Fabien hat sich nicht zuschulden kommen lassen. Wir haben ihn mit dem Versprechen des Stammplatzes hier her gelockt und jetzt wollen wir ihn auf die Bank setzen, weil er einen Ball hat fallen lassen. Ich weiß nicht, ich finde da ist auch ein bißchen Loyalität und Vertrauen gefragt.“
Karl: „Wir sind hier nicht in der Sundayleague, sondern im bezahlten Fußball. Hier geht es nach Leistung. Ich will am Ende doch nicht absteigen, weil wir am falschen Torwart festgehalten haben.“
Wiljan: „Herr Osyton ich glaube jetzt übertreiben sie ein wenig, der Farnolle ist ein guter, solider Torwart.“
Karl: „Stehen sie finanziell dafür gerade, wenn wir wegen dem Keeper absteigen? Er ist ihre Verpflichtung, ich mache sie verantwortlich. Sind sich dem bewusst?“
Wiljan: „ Ämmhh, ich weiß nicht.“
Karl: „Sie schleppen hier den Keeper an und sind nicht von ihm überzeugt? Sie knicken hier beim ersten Wind ein. Ihrem Urteilsvermögen soll ich trauen? Und ihrem Keeper soll ich trauen, wenn sie nicht für ihn bürgen?
Wiljan: "Äähhmm Herr Osyton, was soll ich sagen? Ich kenne Herrn Farnolle, als zuverlässigen Keeper.“
Karl: „Das reicht mir nicht. Ich will Sicherheit und die verspricht mir der Italiener mehr. Wenn die Verhandlungen klappen, dann spielt der bei uns! Und bevor jemand auf die Idee kommt, ja es ist mir egal, ob ein Franzose oder ein Italiener bei uns im Tor steht, es sind beides keine Briten. Und wenn es dem Farnolle nicht passt, kann er ja gerne kündigen, dass gleiche gilt für sie, Herr Vloet.“
Ich: „Ich dachte der Trainer entscheidet über die Aufstellung?“
Karl: „Willst du mir jetzt auch noch krumm kommen? Klar entscheidest du über die Aufstellung, aber ich entschiede über dich. Bedenke das, wenn du hier weiter Sprüche machen willst.“
Ich: „Jetzt komm mal runter Karl, du hast mir den Job angeboten und ich mache ihn nach bestem Gewissen. Wir berücksichtigen deine Vorgaben und vor allem haben wir die ersten beiden Spiele gewonnen. Warum hast du also so schlechte Laune und gehst hier so ab?“
Karl: „Ich werde nervös, wenn ich meine Arbeit hier im Verein gefährdet sehe. Da fange ich an zu kämpfen und das mit harten Bandagen. So und jetzt raus hier, alle!“


Darren, Tim, Paul und ich bleiben draußen noch kurz stehen, Wiljan zieht geschockt von dannen.

Darren: „Was ist mit ihm los? Führt der alles seine Firmen so?
Ich: „Laut seiner Tochter kommt sein wirtschaftlicher Erfolg nicht von ungefähr. Er spielt wohl nicht immer fair.“
Tim: „Sein Ruf in der Branche ist nicht der beste. Aber das gerade war schon starker Tobak. Und was hat er mit seinem Ballbesitzfußball, das verstehe ich nicht?“
Paul: „Ich glaube das ist sein Anspruch, er selber und auch seine Geschäftsgebaren sind sehr dominant, und genauso möchte er, dass seine Fußballmannschaft spielt, und dazugehört es offensiv und auf Ballbesitz zu spielen. Der Verein soll eine Art Visitenkarte von ihm sein.“
Darren: „Aber dann muss er auch Gelder locker machen. Spieler für so eine Spielweise kosten Geld.“
Ich: „Das wird er nicht tun, wie du merkst, ist er mehr als geizig. Seine Taktik ist eher, aus dem Vorhandenem alles raus zupressen, was geht. Das macht er immer und überall so.“
Paul: „Und das recht erfolgreich, wenn man seine Bilanzen so sieht. Ich muss los, Magnus, dir viel Spaß mit deinem Schwiegervater.“
Darren: „Ja Magnus, Tim wir haben Training. Fabien erzählen wir erst mal nichts, oder?
Ich: „Ja warten wir mal ab.“
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 29.Dezember 2014, 22:47:26
Englische Woche, die Zweite.

Es sind anstrengende Tage, es steht die nächste englische Woche an. Sagt man das in England eigentlich?
Am Dienstag kommt Brighton and Hove Albion zu uns an die Bloomfield Road. Ich freu mich auf mein erstes Heimspiel, weil im Gegensatz zu den Medien, haben die Fans Vertrauen in meine Fähigkeiten.  Am Samstag darauf dürfen wir in den Sheerwood Forest nach Nottingham reisen. In beiden Spielen werden wir Punkte hart erkämpfen müssen.

Karl hat sich die letzten Tage sehr rar gemacht, vielleicht darauf zurück zuführen, das Mattia Perin über die Medien verbreiten ließ, das er nicht wisse, wo genau Blackpool liege und auch nicht gewillt ist, dieses rausfinden. Herr Oyston solle sich bitte seine peinlichen Angebote sparen. Diese Ansage hat gesessen, in Karl brodelt es, aber ich hab das Gefühl, er heckt etwas aus. Ich bin gespannt, da auch Paul sehr geheimnisvoll tat, als ich ihn auf dem Flur traf.
Fabien war natürlich hellhörig geworden, als er die Meldung lass. Er suchte das Gespräch, da er nicht verstand, warum man einen neuen Keeper suche. Ich versuchte ihn zu beruhigen, sagte ihm das, das nicht von mir kommt und er einfach durch Leistung überzeugen solle. Naja begeistert was er natürlich nicht, aber wolle um seinen Platz kämpfen.

Mit Andy Keogh führte ich auch ein ausgiebiges Gespräch, wies ihn auf seinen mangelnden Einsatz im Training hin und fügte an, wie dringend wir ihn in guter Verfassung brauchen würden. Er zeigt sich einsichtig, es fiel ihm schwer das Verhalten seines Stammvereins zu verstehen, welche ihn abgeschoben hatten. Er wolle sich jetzt aber auf Blackpool konzentrieren und alles geben, falls er zum Einsatz kommen würde und auch im Training mehr Gas geben.

Die beiden harten Spiele in der letzten Woche hatten Spuren hinterlassen. Gerade die älteren Spieler pfiffen schon jetzt aus letztem Loch, obwohl wir ja noch am Anfang der Saison standen. Ein Punkt, den wir unbedingt beobachten sollten. Wir reduzierten ein wenig die Anforderungen im Training, um rechtzeitig zum Spiel am Dienstag wieder regeneriert zu sein.



Brighton and Hove Albion

Der Gegner:

Brighton wird vom ehemaligen Leverkuserener Sami Hyypiä trainert. Ihm bläst jetzt schon früh in der Saison der erste Gegenwind entgegen. Am ersten Spieltag verloren sie unglücklich gegen Wolverhampton mit 1:2. Im Pokal ein paar Tage zuvor mühten sie sich gegen Exeter zu einem sehr schmeichelhaften 1:0 Sieg. Wir erwarten die Mannschaft sehr kämpferisch, aber eher defensiv eingestellt. Die Hyypiä-Elf wird wahrscheinlich im 4-3-3, mit einem Sechser und zwei Achtern spielen. Die Truppe ist sehr laufstark, führt ihre Zweikämpfe mit der groben Klinge hat aber Probleme mit dem Tempo.

Die Taktik:

Wir wollen von Anfang an viel Tempo machen, da wir dort die größte Schwäche des Gegner sehen. Durch unsere Überzahl im Mittelfeld sollte es uns relativ leicht fallen, den Ballführenden zu doppeln. Unsere Stürmer sind angehalten, das Spiel auf den Flügel zu lenken. Dort wollen wir dann Pressingfallen stellen und ausnutzen, das deren offensive Außen ungerne mit nach hinten arbeiten. Viel Arbeit also für unsere Außen. Da Smith etwas platt wirkt, rückt McGowan ins Team. Er ist frisch und brennt auf einen Einsatz. Den Sturm bilden Ironside und Dobbie, da Corradi etwas Erholung braucht. Zudem soll Ironside seine Laufstärke einbringen und den Gegner müde laufen.

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2014/12/1173445_Blackpool.jpg)



Das Spiel:

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Tore:

1:0 Cowie   24.min.
1:1 Ward   44.min.
2:1 McGowan   61.min.

12687 Zuschauer verfolgten ein rassiges, hart geführtes Spiel und gingen zufrieden Heim.





Nottingham Forest

Der Gegner:

Unser nächster Gegner empfängt uns in guter Form, nachdem sie im Pokal ähnlich wie wir beim unterklassigen Morecambe das Elfmeterschießen brauchten, um die nächste Runde zu erreichen, schlugen sie recht überzeugend Cardiff und Wolverhampton. Auf dem Papier waren wir klarer Underdog, die Spieler von Nottingham verdienen im Schnitt doppelt so viel wie die unseren. Bei den aktuellen Marktwerten liegen sie sogar dreifach vorne. Uns egal, wir sind gut in Form und wollen uns dort nicht verstecken. Nottingham hat ein starkes Gefälle in der Truppe, vorne sie bärenstark, haben etliche gute Stürmer und offensive Mittelfeldspieler. Um so weiter man nach hinten schaut, um so auffälliger werden die Defizite. Die Verteidiger sind recht flink und auch stark im Verteidigungsspezifischen, aber eher schwach am Ball und im Spielaufbau. Das Mittelfeld präsentiert sich lauf- und passstark, arbeitet allerdings nicht gut zusammen. Vorne haben sie kräftige, abschlussstarke Stürmer, die sich sehr gut ohne Ball bewegen. Da kommt Schwerstarbeit auf uns zu. Sie spielen meist im britischen 4-4-2, mit zwei flachen Viererketten.

Die Taktik:
Wir werden die Flucht nach vorne antreten, wir wollen Pressen, was das Zeug hält. Wir sind uns sicher, dass wir gegen deren starke Offensive nicht zu Null spielen können, was heißt wir müssen Tore schießen. Und das wollen wir auch. Druck von der ersten Minute an, die Verteidiger werden keine Luft zum Atmen haben. Die Taktik ist also schnell gemacht, noch höher als sonst verteidigen, noch mehr Laufbereitschaft, noch mehr Verschieben und noch aggressiver den Weg zum Tor suchen.
Fünf frische Kräfte rücken ins Team. Harvey feiert sein Debüt auf der Sechs, eine riskante, offensive Variante. Corradi und Keogh bilden den Sturm und Smith rückt wieder auf seine rechte Seite. Als Linksverteidiger  beginnt diesmal Robinson. Auf die Bank müssen Naylor, McGowan, Kettlewell, Dobbie und Ironside. Alle nicht leistungsbedingt sondern der Frische geschuldet.

Die Aufstellung: 

(http://www.footballuser.com/formations/2014/12/1173579_Blackpool.jpg)



Das Spiel:

(click to show/hide)


Tore:

0:1 Cowie   19.min
1:1 Cox      23.min
2:1 Djebbour    29.min
2:2 Collins ET   61.min
2:3 Cowie   65.min
2:4 Keogh   71.min
3:4 Mackie   75.min



Wer hätte das gedacht, 3 Spiele, 3 Siege, zweiter in der Tabelle. So darf es weiter gehen. Trotzdem gibt es Grund zur Sorge, ich weiß nicht, was Karl gerade so treibt. Lee Boywer hat irgendein Problem mit mir, er reagiert immer sehr verhalten auf meine Ansprachen und unser Spielstil ist sehr kraftraubend. Entweder brauchen wir Varianten, oder wir müssen mehr rotieren. Jetzt aber erst mal den  Sieg genießen.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 29.Dezember 2014, 23:32:20
hey, das liest sich sehr amüsant! Glückwunsch zum erfolgreichen saisonstart.

vor allem die Auseinandersetzung zwischen karl und dir bezüglich der ballbesitzorientierung verspricht Spannung! werde hier weiter mitlesen!
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 30.Dezember 2014, 00:36:08
Blackpool verpflichtet Roy Carroll

Zitat
Trotz des guten Saisonstartes sah das Management vom Blackpool FC noch Platz für Verbesserung. Ab sofort steht der nordirische altinternationale Carroll im Tor des Championshipzweiten. Nachdem man sich letzte Woche eine Abfuhr bei italienischen U21 Keeper Perin abholte, wurde der Routinier aus dem griechischen Exil geholt. Er wechselt für eine fixe Ablösesumme von 300000€ zu den Seasiders und freut sich, sich noch mal in England beweisen zu dürfen. Mit Carroll bekommt Trainer Falkner einen erfahrenen, kommunikativen Keeper, der seine Stärken  in der Organisation der Abwehr hat. Dem erst im Sommer verpflichteten Farnolle droht die Bank, dem Trainer damit Ärger ins Haus. Zum Pokalspiel morgen in Reading fährt Carroll aber wohl noch nicht mit, es fehlt noch die Freigabe vom Verband.



@doc: Danke Danke Ja ich bin selber gespannt, wie es weiter geht. Aber so lange wir weiter so erfolgreich sind, wird Karl schon nicht zu sehr meckern.
@Race77: auch dir Danke, ich merke gerade selber wie zeitgefräßig, die ausführliche Berichterstattung ist, muß mir was anderes einfallen lassen.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 30.Dezember 2014, 09:07:25
Zum umfang der Berichterstattung: ich bin am allermeisten an veränderungen im Kader und taktischen spielchen interessiert. Mehr als am reinen spielbericht. Wenn du hier mal eine reihe von fünf, sechs spielen zusammengefasst darstellst, ist das kein Problem für mich.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Signor Rossi am 30.Dezember 2014, 09:36:29
So geht es mir auch.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 30.Dezember 2014, 14:09:36
Ausleihkünstler

Vor der Abfahrt nach Reading, bat mich Karl noch zum Gespräch. Karl empfing mich relativ entspannt und gut gelaunt in seinem Büro.

Karl: „Grüß dich Schwiegersohn, ich hoffe du fühlst dich nicht übergangen, aber ich musste da einfach was machen.“
Ich: „Ich denke du spielst auf die Torwartverpflichtung an. Ja ich ich fühle mich übergangen und ich darf den Knatsch in der Kabine jetzt ausbaden. Fabien hat sich gerade in die Trotzphase begeben und macht nur blöd rum.“
Karl: "Ach das solltest du doch kennen, hast ja schließlich Jugendliche trainiert vorher.“
Ich: „Guter Einwand, da kam die Phase öfter vor.“
Karl: „Wie gesagt, ich hatte das Gefühl etwas tun zu müssen, die Chance mit Carroll bot sich, da konnte ich nicht anders. Ich denke aber das er uns helfen wird.“
Ich: „Wir werden sehen, heute spielt noch mal Fabien. Vielleicht können wir ihm ja zumindest die Pokalspiele geben?“
Karl: „Du bist der Trainer, du entscheidest. Solange du dein Entscheidung vertreten kannst, passt ja alles.“
Ich: „Was gibt’s sonst noch?“
Karl: „Loben wollt ich dich, sehr guter Saisonstart, hätte wohl keiner mit gerechnet. Selbst die regionale Presse, schreibt nicht mehr ganz so negativ über dich.“
Ich: „Danke, wir arbeiten aber auch hart. Die überregionale Presse hat aber meist schon noch schlechte Schlagzeilen über mich parat.“
Karl: „Mach die keine Gedanken, so lange sie schreiben, haben wir gratis Werbung. Hast du schon das Interview mit Felix Magath gelesen?“
Ich: „Nein, was sagt der?“
Karl: „Er findet es eine Frechheit, das jemand der überhaupt nichts im Fußball geleistet hat, die Chance bekommt, eine Profimannschaft zu trainieren. Es gebe so viele gute Fußballlehrer da draußen, und in Blackpool würde so ein Dahergelaufener einen Job kriegen. So einen Job müsse man sich verdienen, und nicht erheiraten. Von Tuten und Blasen keine Ahnung, aber den Profitrainer spielen, weil der Schwiegervater Kohle sparen will. Das ist ein Schlag ins Gesicht, eines jeden Fußballfans.“
Ich: „Uuii, was ist mit dem den los? Hab ich dem was getan? Der kennt mich gar nicht persönlich, und lässt so einen Text ab. Aber immerhin kann er mit meinem Namen etwas anfangen, das war vor 3 Monaten wohl nicht so. Was genau macht er denn, wenn er gegen uns verlieren sollte?“
Karl: „Gute Reaktion Magnus, versuche es als Motivation zu sehen. Der Magath redet eh zu viel, schenke dem nicht zu viel Gehör. Aber noch was, Lee Bowyer war bei mir zum Gespräch!“
Ich: „Aha, was wollte er?“
Karl: „Auf der einen Seite, lobt er dein Training, deine Taktik und vieles mehr. Aber es fällt ihm schwer, Anweisungen und Ansprachen von dir anzunehmen. Er sagt, er hätte alles im Fußball gesehen und erlebt, hätte unter großen Trainern gespielt und jetzt soll er auf einen Kreisklassentrainer hören. Es fällt ihm schwer, er werde sich Mühe geben, aber er kann nichts versprechen.“
Ich: „Interessant, ist mir in der Kabine auch schon aufgefallen. Hab aber gerade keine Lösung parat, vielleicht muss ich ihn mehr mit einbinden.
Karl: „Ja könnte helfen, wollte nur das du es weißt. Ach ja, du hast Sergei Zenjov verliehen? Weißt du warum, der bei uns im Kader steht?“
Ich: „So genau weiß ich das nicht, aber richtig wir konnten ihn nach Hartlepool verleihen. Die übernehmen 20% des Gehaltes. Bei uns hätte er wohl nur in der Zweiten gespielt, vielleicht bringt ihn die Zeit in Hartlepool weiter.“
Karl: „Hahaha, du bist gut. Der Junge steht nur bei uns unter Vertrag, weil sein Vater ein Geschäftspartner von mir ist. Seine eigentlich völlig überzogendes Gehalt, ist eine versteckte Provisionszahlung. Jetzt zahlt Hartlepool 20% davon, klasse. Du bist klasse. Ich lach mich tot. Können wir das öfter machen.Vom fußballerischen gehört er bestimmt besser in die Liga Nummer 4. Hoffen wir mal das sein Vater das akzeptiert, aber der wird sich freuen, das sein Sohn Profifußball spielt. Genial, Magnus du bist genial.“
Ich: „Wir haben auch Barkhuizen verliehen, der geht für ein halbes Jahr nach Burton. Auch sie zahlen 20% Prozent Gehalt. Die Spielpraxis wird ihm gut tun“
Karl: “Ja passt schon. Ist der Kader denn jetzt komplett. Oder brauchen wir noch wenn?“
Ich: „Ein Abräumer im Mittelfeld könnten wir schon noch gebrauchen, sitzt da noch was drin? Oder hast du noch irgendeinen Sohnemann, Schwipsschwager, Geschäftspartner in der Hinterhand?
Karl: „Werd nicht frech, du profitierst ja auch von meinem Netzwerk! Aber was günstiges sitzt noch drin, schau halt, was es zu leihen gibt, oder ablösefrei!“
Ich: „Ich schreib Paul eine Mail. Haben wir es denn?“
Karl: „Ja, das wars. Also viel Glück heute Abend.“



@favre und doc: ich werds versuchen zu berücksichtigen, werde das passende Mass schon noch finden.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 30.Dezember 2014, 16:09:11
ach weisste, solange es dir spass macht ... wenn es mir zu lang wird, kann ich ja auch skippen. aber nochmal Chapeau: die konfliktlinie über den spielstil mit Karl, das angedeutete führungsproblem in Sachen bowyer, das sind so sachen, die mich bei der Stange halten. wär schön, wenn sowas immer wieder mal auftaucht.

Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Signor Rossi am 31.Dezember 2014, 11:15:44
Richtig, es ist deine Story und dir muss es primär Spaß machen und wenn es dir Spaß macht, die Spiele ausführlich zu beschreiben, dann mache das, es gibt sicher auch Leser, die das gerne so lesen! Mir macht es jedenfalls viel Spaß, deine Karriere zu verfolgen.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 31.Dezember 2014, 18:06:57
FC Reading


Pokal 2.Runde in Reading

Der Gegner:

Am Abend geht es also gegen Reading im Pokal,wieder Auswärts. Ich weiß nicht genau was auf uns zukommt, die Spieler des Gegner sagen mir nichts. Unser Scout hat nicht viel geliefert. Der Kader ist recht klein aber fein. Die Medien haben Reading vor der Saison auf Platz 5 getippt. Nach 3 Spielen stehen sie im oberen Drittel der Tabelle.Ihre Abwehr steht gut im Raum, im Mittelfeld sind technisch beschlagen und vorne ungemein Sprung- und Kopfballstark. Das wird ein hartes Stück Arbeit.

Die Taktik:

Wieder ist viel Laufarbeit gefragt, Räume verengen, Anspielstation dicht machen und bestimmte Gegner doppeln. Ganz wichtig wird es sein Flanken zu verhindern, da wir in der Luft ziemlich unterlegen sind. Nach vorne wollen wir wieder schnell umschalten, da der Gegner schwer auszuspielen ist, wenn er erst mal in Formation steht.



Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2014/12/1174513_Blackpool.jpg)

Heute bekommen einige, die bisher wenig gespielt haben ihre Chance sich zu beweisen.



Das Spiel:

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Auswechselungen:

68min. Hegarty für McMahon
80min. Harvey für Perkins
107min. Corradi für Keogh


1:0 Blackman   46min.
1:1 Perkins   67min.

3:4 n.E.

Die Elfer bei uns treffen: Davis, Kettlewell, McGowan, Corradi.  Haryes trifft nur das Gebälk.

Wir freuen uns über weiterkommen, sind aber besorgt ob der Leistung. In der nächsten Runde wartet Leyton Orient auf uns.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 01.Januar 2015, 21:15:09
FC Bentford:

Der Gegner:

Bentford heißt unser nächster Gegner. Eine zweikampfstarke, entschlossene Truppe, die gute Entscheidungen fällt wartet auf uns. Die Mannschaft hat keine herausragenden Spieler, sondern kommt eher über den Teamgeist. Vorne sind sie ungemein abschlusssicher und sehr gut in der Luft. Ihre Schwächen hat die Truppe von Trainer Marc Warburton ganz klar in der Abwehr, die in allen Bereichen unterster Durchschnitt ist. Gerade in der Luft zeigte sie immense Defizite. Die Medien tippten sie bei Saisonstart auf den vorletzten Platz, was die Mannschaft anscheinend beflügelt hat, denn sie stehen mit 3 Siegen aus 3 Spielen auf Platz 2.

Die Taktik:

Wir wollen den Ball und wollen den Gegner in der eigenen Hälfte beschäftigen. Eins unser Zeile wird es sein die Anspiele aus Abwehr ins Mittelfeld zu unterbinden. Unsere Pressing soll heute etwas tiefer beginnen, damit wir in der eigene Hälfte kompakter stehen. Die gegnerischen Abwehrspieler sollen den Spielaufbau komplett übernehmen, weit hinten raus rücken und dann keine Anspielstationen finden. Nach Ballgewinnen soll der so entstandene Raum bespielt werden um unsere Tempovorteile einzubringen.



Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1174950_Blackpool.jpg)



Das Spiel:
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Tore:

1:0 Donaldson   64.min

Ärgerlich und unnötig, die Leistung war gar nicht schlecht, nur hätten wir mal das Tor treffen müssen. Der erste Rückschlag, jetzt müssen wir zeigen, das wir damit umgehen können.



Es stand eine Länderspielpause an, die wir nutzen wollten um uns weiter einzuspielen und um uns zu regenerieren. Nach der Pause stand das Spiel gegen Felix Magath und seinen FC Fulham auf dem Plan. Wir vereinbarten 2 Testspiele gegen kleine Klubs aus der Region. Dies konnten wir mit geringen Aufwand gewinnen. (4:0, 5:0). Carroll feierte sein Comeback im Tor der nordirischen Nationalmannschaft. Harvey, Wallace, Robinson und auch Hegarty spielten für ihre jeweiligen U-Mannschaften. Farnolle flog bis nach Afrika um sich dort für den Benin auf die Bank zusetzten.

Der uns angebotene, türkischstämmige Engländer Kem Izzet ergänzt ab sofort unseren Kader. Der 31jährige ist eine Kampfsau wie sie im Buche steht. Zweikampfhärte, Einsatz, Mut, Zielstrebigkeit und Teamwork hat er förmlich erfunden. Fußballspielen ist jetzt nicht zwingend sein, aber er kann unfallfrei einen Ball annehmen und weiter spielen. Er soll als Tackler im defensiven Mittelfeld spielen, wenn mal die härte Gangart von Nöten ist. Er war zuletzt ohne Verein, verbrachte vorher seine Karriere bei Colchester United in der dritten Liga. Er kostet wenig Gehalt und freut sich noch mal in der Zweiten Liga spielen zu dürfen.



Ein großes deutsches Internetportal, nennen wir es einfach mal Spox, griff noch mal das Interview von Felix Magath auf und stellte bei Karl eine Anfrage zum Interview mit mir. Karl gab überraschender Weise sein Einverständnis und so stand ich vor meinem ersten großen Interview.

Spox: „Herr Falkner, sie sind jetzt seit fast 10 Wochen Trainer in Blackpool. Wie ist ihr erster Eindruck?“
Ich: „Gut, mehr als gut. Ich genieße die Zeit hier, die Stadt, der Verein, die Fans, die Mannschaft, das ganz drumherum und vor allem die sportliche Herausforderung ist einfach Klasse. Die Menschen haben mich gut aufgenommen und mir eine faire Chance gegeben. Und mit dem guten Saisonstart, sieht man auch, dass ich hier wohl angekommen bin.“
Spox: „Sie sprechen das Thema Chance an. Viele Leute kritisieren, das die Möglichkeit die sie erhalten haben  unverhältnismäßig sei. Die einen sagen, sie hätte sich die Chance erheiratet, wieder andere behaupten, sie seien die kostengünstige Marionette von Karl Oyston. Was sagen sie zu diesen Vorwürfen?“
Ich: „Als erstes einmal, ich habe meine Frau aus Liebe geheiratet und nicht aus Berechnung, Es ist ein Dreistigkeit und eine Beleidigung, mir und meiner Frau gegenüber, die ich nicht weiter kommentieren werde. Auch bin ich sicher nicht die Marionette von irgendjemand. Herr Oyston steht mit mit Rat und Tat zu Seite und ich kann gerade im wirtschaftlichen Bereich eine Menge von ihm lernen. Aber ich fälle meine eigenen Entscheidung und ich bin hier der Cheftrainer. Sicher haben viele glückliche Umstände zu meiner Anstellung hier geführt, aber manchmal braucht man Glück im Leben. Ich glaube das viele Menschen neidisch auf meine Position sind, aber das kann ich verstehen, ich wäre genauso neidisch.“
Spox: „Gerade Felix Magath prangert an, das sie im Fußball nichts erreicht hätten, und sie anderen die Belohnung für ihr oft jahrelanges Bemühen im Profisport rauben würde. Es würde so viele hochtalentierte Trainer in den unteren Profiligen geben, die diese Chance mehr verdient hätten. Harte Worte, oder?“
Ich: „Also ich habe höchsten Respekt vor Herrn Magath und seiner Karriere, aber ich finde es interessant, das er so eine Meinung über mich hat, ohne mich überhaupt persönlich zu kennen. Wie will Herr Magath bewerten, ob ich etwas im Fußball erreicht habe? Ich habe immer das beste aus meinen Möglichkeiten gemacht und diesen Sport respektiert und ihn mit Leidenschaft und Hingabe ausgeübt. Sicher hatte ich nicht das Talent beim HSV oder in der Regionalliga zuspielen. Aber ich mich immer voll eingebracht und auf meinem Niveau auch etwas erreicht. Fußball ist Fußball, egal ob Erste Liga, Dritte Liga, Kreisliga oder Alte Herren.“
Spox: "Können sie uns das genauer erörtern? Was genau waren ihre Erfolge?“
Ich: „Ich hab in der Jugend immer in der Kreisauswahl gespielt, weil ich größer und stärker war als die anderen. Als sich das in der A-Jugend angeglichen hatte, haben mir alle voraus gesagt, nur ein Spieler für die zweite Mannschaft zu sein. Aber ich wollte mich in der Ersten durchsetzen, wollte durch Einsatz und Zielstrebigkeit meinen Trainer überzeugen. Ich hab dann 14 Jahre in der ersten Mannschaft meines Heimatdorfes gespielt. Wir sind bis in die Bezirksoberliga aufgestiegen, nur mit Jungs aus dem Dorf und den engsten  Nachbarweilern. Ohne Sponsor, ohne eingekaufte Söldner. Wir haben als Team Fussball gespielt, mit Spaß und Leidenschaft. Ich hab in der Bezirksliga im Aufstiegsjahr 35 Tore geschossen, 22 davon mit Kopf. Im Jahr darauf 13 Hütten in der Bezirksoberliga. Sicher sind wir im Jahr darauf  wieder abgestiegen. Aber ich hab aus meinen Möglichkeiten das Maximale raus geholt. Auf einem anderen Level als Herr Magath, aber ich habe etwas erreicht im Fußball.“
Spox: „Es gibt in ihrer Heimat die Legende von ihrem Doppelpack im Kreispokalfinale. Was steckt dahinter?“
Ich: „Haha, was sie alles wissen. Ach diese Geschichte, wir lagen in der 85.Minute 1:0 hinten. Pokalfinale, gegen ein recht unbeliebten Gegner, die typische Dorfrivalität. Eigentlich waren wir mausetod, aber nach einem langen Ball, werde ich im Strafraum gefoult. Es war schon ein „sehr hartes“ Foul. Unser eigentliche Elfmeterschütze schob nen Kackstift, so dass ich mir den Ball schnappte und das Ding rein mogelte. Als dann alle in Gedanken schon in der Verlängerung waren, kam von irgendwo eine Flanke, die ich per Kopf in Netz nagelte. Zuschauer berichteten mir später, ich hätte einen unlauteren Vorteil gehabt, da ich circa 2 Meter im Abseits stand. Aber das konnte nie bewiesen werden. Wir gewannen und feierten und feierten.“
Spox: „Ja auch der unterklassige Fußball hat seine Geschichten. Erzählen sie von ihrer Trainerlaufbahn?“
Ich: „Laufbahn ist gut, ich hab vor 3 Jahren die C-Lizenz gemacht, hatte gehofft die erste Mannschaft in meinem Dorf zu übernehmen. Angeboten haben sie mir die B-Jugend. Mit dieser bin ich letztes Jahr aufgestiegen, also noch ein Erfolg. Dieses Saison spielen die Buben in der Kreisliga gut mit. Sie hören mein Trainerlebenslauf gibt noch eine Menge Platz zum füllen her. Ich froh und stolz, das bei diesem tollen Verein machen zu dürfen."
Spox: „Sie wurden von der regionalen Presse kritisiert, das sie mit den Fans zusammen zum Auswärtsspiel gefahren sind. Auf der Rückfahrt gab es sogar Bier. Eine ziemlich unkonventionelle Maßnahme. Was haben sie sich dabei gedacht?“
Ich: „Fans und Spielern hat es gefallen, sie sind eindeutig näher zusammen gerückt. Man hat sich kennengelernt, ein bisschen beschnuppert. Darum ging es mir, die Spieler sollten erfahren wie wichtig der Verein den Fans ist. Das hat auch geklappt. Ja und auf der Rückfahrt, gab es Bier. Es war erlaubt, keine Pflicht. Und das in Maßen. Wir haben ein hart umkämpftes Pokalspiel im Elfmeterschießen gewonnen, dann darf man mal feiern, es hat sich gut angefühlt und macht Hunger auf mehr. Aber wir hätten uns bei einer Niederlage auch den Fans gestellt und wären gemeinsam mit ihnen heimgefahren.“     
Spox: „Kommen sie, ein Erstrundensieg gegen einen unterklassigen Gegner muss man ausschweifend feiern? Sind das ihre Ansprüche?“
Ich: „Nein unsere Ansprüche sind sicher anders. Aber in der Situation hat es sich richtig angefühlt. Der Gegner war hochmotiviert und wesentlich eingespielter als wir. Viele unserer Neuzugänge kamen erst knapp vor dem Spiel, die gemeinsame Vorbereitung war kurz. In so einer Situation stolpern viele Mannschaften, wir  wankten nur kurz und haben dann gewonnen. Dann darf man auch feiern und schließlich haben wir im Anschluss 3 Spiele in der Liga gewonnen. Somit kann es ja nicht ganz verkehrt gewesen sein.“
Spox: „Am Wochenende steht das Spiel gegen Fulham und Felix Magath an. Was wünschen sie sich? Welche Erwartungen haben sie?“
Ich: „Ich würde gerne klarstellen, da spielt Blackpool gegen Fulham. Nicht Magath gegen Falkner. Ich erwarte ein faires, unterhaltsames Spiel. Wir werden alles geben um unsere Fans zufrieden zustellen und nehmen mit was wir kriegen können. Am liebsten einen Heimsieg, aber es wird schwer. Fulham hat eine Bombentruppe, einen guten erfahrenden Trainer und jede Menge Druck. Die müssen unbedingt aufsteigen. Mein persönlicher Wunsch wäre, das sich Herr Magath die Zeit nimmt, mich persönlich kennen zu lernen, bevor er seine Meinung über mich Kund tut.
Spox: „Wir wünschen ihnen viel Glück am Wochenende und auch für den weiteren Saisonverlauf viel Erfolg. Es tut gut einen jungen unverbrauchten Trainer wie sie es sind zu verfolgen. Nutzen sie ihre Chance.“
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 02.Januar 2015, 00:39:51
Mein neuer Freund Felix

Zwei Tage vor dem großen Spiel, eine Schreckensnachricht. Lee Bowyer hat sich das Handgelenk verdreht, sein Einsatz ist stark gefährdet gegen Fulham. Zusammen mit Chefphysio Phil Horner kommt Lee nach dem Training zu mir.

Phil: “Chef, schlechte Nachrichten. Lee fällt mehrere Wochen aus, das Handgelenk ist äußerst lädiert.”
Lee: “Ja Trainer, es sieht schlecht aus. Ich wäre gerne behilflich gewesen, aber es wird nicht gehen.”
Ich: “Das Handgelenk? Ich bin kein Mediziner, aber das ist ja jetzt nicht das ausschlaggebenste Gelenk beim Fußball. Geht da was mit einer Manschette?”
Lee: “Ja Doc, kann man da was machen? Ich hab das Interview vom Trainer gelesen, ich weiß wie wichtig das Spiel für uns und insbesondere für den Coach ist. Ich will dabei sein.”
Phil: “Ich weiß nicht, wir könnten sie fit spritzen und dann können sie mit einer Schutzmanschette spielen. Aber bei einem unglücklich Sturz oder Aufprall, dann wird es richtig schlimm. Und dann fallen sie richtig lange aus. Wir können das schon machen, aber die Entscheidung tragen sie, Herr Bowyer, das mache ich nur gegen Unterschrift.”
Lee: “Was heißt richtig schlimm und richtig lange?”
Phil: “Wir reden jetzt von 2 bis 3 Wochen, dann sind sie wieder fit. Spielen sie morgen und es passiert was, dann spielen sie in der Hinrunde nicht mehr. Dem Risiko sollte man sich bewusst sein.”
Lee: “Was sagen sie Trainer?”
Ich: “Bei aller Liebe zum Sport, ihre Gesundheit setzten wir nicht aufs Spiel. Wir brauchen sie noch die ganze Saison, klar werden sie uns fehlen gegen Fulham. Aber für 3 oder 4 Spiele können wir sie irgendwie ersetzten, aber für den Rest der Hinrunde oder länger? Nein dafür sind sie zu wichtig.”
Lee: “Danke für die Wertschätzung, gerne wäre ich dabei am Wochenende, aber wahrscheinlich haben sie recht. Aber ich würde sie gerne in der Kabine unterstützen.”
Phil: “Also behandeln wir die Verletzung konservativ, ok. Dann kann ja ich gehen, ich hab noch zu tun. Gute Entscheidung Coach.”
Lee: “Trainer hätten sie noch einen Moment für mich?”
Ich: “Klar was gibt´s? Zu erst, kurze Frage, wie können sie ein deutsches Interview lesen?”
Lee: “Der Oliver Otto, hat es mir übersetzt. Ich fand es sehr interessant, ich glaub ich kann sie jetzt besser verstehen. Darum geht es eigentlich, ich hab in Vorfeld schon mit Herrn Oyston gesprochen. Ich hab manchmal Probleme ihnen zu folgen. Manchmal verstehe ich sie nicht, also von der Sprache her, gerade in der Kabine vorm Spiel. Und wenn ich ganz ehrlich bin, fällt es mir manchmal schwer sie als Führungskraft zu akzeptieren. Seien sie mir jetzt bitte nicht böse. Ich bin 2 Jahre älter als sie, ich hab in der Nationalmannschaft von England gespielt, ich hab Tore in der Championsleague geschossen. Sie machen gute Arbeit, ihr Training ist durchdacht, ihre Methoden sind gut und nachvollziehbar aber mir fehlte irgendwas. Ich kann es nicht mal genau benennen, was es ist.”
Ich: “Ich kann ihre Situation schon verstehen, da kommt so ein Amateurkicker und Trainer und der sagt ihnen was zu tun ist. Blöde Sitution, allerdings kann ich jetzt mein Reputation nicht von heute auf morgen nch oben schrauben. Ich kann ihnen auch keine Erfahrung klauen, sie haben einfach viel mehr erlebt im Profifussball als ich. Erfahrungen auf die ich neidisch bin, wie weit sind damals mit Leeds inder CL gekommen, Halbfinale? Aber sie könnte mich teilhaben lassen an ihrer Erfahrung. Es geht ja nicht darum, dass ich sie bevormunden möchte, aber ich bin nun mal Trainer hier und sie Spieler, ich bin weisungsbefugt ihnen gegenüber, allerdings das letzte was ich will, ist hier autoritär den Larry zu machen. Was ich will ist den maximalen Erfolg für unsere Mannschaft, für unseren Verein. Und dafür braucht ich sie an meiner Seite. Sie und ihre Erfahrung.”
Lee: “Ich verstehe so langsam wie sie ticken, sie lieben diesen Sport, sie haben die Leidenschaft, die es braucht. Ich glaub ich kann das beurteilen, ich hab so manchen Trainer gesehen, in meiner Laufbahn. Aber sie müssen auch noch viel lernen. Ich würde sie gerne dabei unterstützen, ich glaub dann erreichen wir viel diesen Jahr. Fangen wir gegen Fulham damit an.”
Ich: “Schön das sie offen sind, das schätze ich sehr. Fangen wir an, was ist ihr erster Tip für mich?”
Lee: “Wir brauchen einen Plan B. Ihr Pressing ist super, aber wir laufen uns kaputt. Wir haben ein paar ältere Jungs im Kader die halten das nicht durch. Die Saison ist lang hier in England. Wir brauchen Pausen im Spiel, zum Luft holen. Lassen sie sich etwas einfallen. Aber nicht jetzt am Wochenende, die Jungs sind so heiß auf das Spiel, die müssen sie fast bremsen. Da wird die Laufbereitschaft nicht das Problem sein.”
Ich: “Ja die Erkenntnis hatten wir auch schon, sie bestärken es noch ein mal. Wir werden in den nächsten Wochen daran arbeiten.”
Lee: “Ach ja, ich will ihnen da nicht reinreden, aber der Gabbidon ist gerade nicht bei der Sache. Der macht Fehler um Fehler, ich glaub der Wallace ist momentan besser für die Mannschaft. Achten sie bitte darauf.”
Ich: “Sie haben ein gutes Gespür für die Mannschaft, ich mache mir mal Gedanken darüber und beobachte die Situation. Wie stehen wir jetzt miteinander?”
Lee: “Ich stehe hinter ihnen. Das nächste Mal führt mein Weg direkt zu ihnen, nicht zu Herrn Oyston. Sie machen das schon, Trainer. Sie machen das gut. Zeigen wir dem Magath, wir man in Blackpool Fußball spielt.”
Ich: “Danke Lee, offene Worte sind gute Worte. Bis später, bereiten wir ein paar Überraschungen für das Spiel vor.”




FC Fulham

Der Gegner:

Der FC Fulham ist das Non-Plus-Ultra in der Championship, zumindest was Kaderkosten betrifft. Die Spieler verdienen im Schnitt das fünffache von unseren. Der Kader besteht fast nur aus bekannten Namen. Riether, Holtby, Scott Parker, Maarten Stekelenburg, Clint Dempsey, Darren Bent, Fernando Amorebieta um nur ein Paar zu nennen. Ihr Trainer ist Felix Magath, der seit Tagen weitere mediale Giftpfeile in unsere Richtung verschoß. Ich nehme das mal als Respekt und Kompliment auf, dass er uns als Gegner ernst nimmt. Auch wenn der Inhalt der Aussagen anderes beschreibt. Naja für die Motivation bei mir und meiner Truppe nicht schlecht. Magaths Truppe spielt diese Saison im 4-4-2 mii Raute. Holtby auf der 10, Bent und Kostas Mitroglou als Doppelspitze. Laut unseren Scouts, ist uns der Gegner in Allem überlegen, allein beim Teamgeist können wir punkten und genau das wollen wir in die Waagschale werfen.

Die Taktik:

Wir wollen unser Spiel spielen und damit den Gegner überraschen. Fulham ist es gewohnt auf Mannschaften zu treffen, die sich hinten reinstellen, mauern und auf Konter lauern. Wir nicht, wir pressen, wir spielen offensiv, wir laufen, wir kratzen und beißen. Heute tuts weh, versprochen. Ziehts euch warm an. Dadurch das das Spiel kurzfristig im TV gezeigt wird, steigt noch mal die Motivation. Wir wollen landesweit zeigen wie in Blackpool Fußball aussieht.



Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1175045_Blackpool.jpg)

Wir stellen mutig, offensiv auf. Harvey auf der Sechs, Wallace im Verteidigungszentrum, McGowan auf der rechten Bahn.



Das Spiel:

Kurz vor dem Spiel verkündet Magath, er würde mir nicht die Hand schütteln, da er mich nicht als Trainerkollegen sieht. Aber ich könnte mal bei ihm hospitieren, da könnte ich was lerne und das in meinen Lebenslauf schreiben. Ich lass all dieses mal unkommentiert. Hat irgendwie was von Dorfrivalität.

Das Stadion ist voll, ausverkauft. Über 16000 zahlende Zuschauer, das Fernsehen ist da, so fühlt sich großer Sport an. Meine Jungs sind heiß, sie feuern sich an, sie sind aggressiv. Bei Zweien hab ich, glaub ich, Schaum vorm Mund gesehen. Sie können es kaum erwarten. Noch nie habe ich so eine explosive Stimmung erlebt, überrall vorm Stadion, auf den Rängen, bei den Spielern. Ich versuche die Jungs dazu zu bringen die Energie aufzusaugen, sie zu kanalisieren. Lee Bowyer spricht noch mal mit Harvey, der 17 Jährige ist verständlicherweise aufgeregt. Corradi holt sich in der Kabine die Mannschaft noch mal in den Huddle, das Trainerteam muss aber vorher den Raum verlassen. Dann gehts endlich raus!!! Magath geht tatsächlich an mir vorbei, als wäre ich ein Balljunge. Mir egal, ich will einfach nur gewinnen heute.

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Tore:

0:1 Bent   10.min
0:2 Mitroglou   70.min
1:2 Ironside   82.min
2:2 Corradi   90.min
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Rejs am 02.Januar 2015, 15:58:38
Ich muss dir hier echt ein Lob aussprechen. Du ziehst bei deiner ersten Story deinen Stil zwar durch, gehst aber auch auf Tipps und Hinweise der anderen ein. Deswegen sieht man auch von Teil zu Teil eine Steigerung. Es wird immer besser. Anfangs waren, neben den Versuchen mit der Gestaltung, noch hier und da ein paar Wackler und Unstimmigkeiten vorhanden, die du aber mittlerweile ausgebügelt hast und mit jedem Teil gute Arbeit ablieferst. Es lässt sich wunderbar lesen!
Du gehst natürlich  auch einen etwas anderen Weg als viele andere hier, da du über den reinen FM noch Hintergrund und kleine Nebengeschichten bringst. Das gefällt auch!
Die Spielbeschreibungen selbst sind auch gut. Da hast du deinen eigenen Stil gefunden und behältst das konstant bei. Vielleicht sind sie etwas lang, aber eben nicht so langweilig oder schlecht, dass man sich überwinden müsste, die zu lesen. Deshalb passt das gut  8)

Und ruhe dich jetzt ja nicht auf dem Lob aus  ;D
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 03.Januar 2015, 21:29:52
Eine erste Krise

Nach dem Spiel gegen Fulham war die Stimmung natürlich gut und ausgelassen. Das Unentschieden wurde von Fans und Mannschaft wie ein Sieg gefeiert und man hatte das Gefühl, das hier tatsächlich etwas zusammenwachsen könnte. Im Training wurde viel gefeixt, Spaß gemacht aber auch ein weniges ernsthaft trainiert. Leider fiel mir dieses auch erst zum Ende der Woche auf, auch ich hatte mich von der tollen kämpferischen Leistung blenden lassen. Kurz vor dem Spiel gegen Reading, rief ich Kapitän Corradi, Vertreter Cowie und Lee Bowyer zu mir, ebenso nahm Darren an unserer Runde teil. Ich wollte meine Beobachtung schildern und warnen, dass wir jetzt nicht zu locker werden dürften, da wir noch nichts erreicht hätten. Bernado pflichtete mir bei. Die anderen Drei waren sich einig, dass ich etwas übertreiben würde, der Punktgewinn gegen Fulham würde Aufwind geben und jetzt würde die Mannschaft erst richtig durchstarten. Ich ließ die Sache dann beruhen, vielleicht war ich ja wirklich überkritisch.



FC Blackpool   1:4   FC Reading


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Hört sich komisch an, bei 1:4 von einem ausgeglichenen Spiel zu sprechen, aber es war tatsächlich so. Ausgeglichen beim Ballbesitz, hatten beide Mannschaften jeweils 3 große und 3 halbe Chancen. Reading war einfach effektiver und vielleicht ein wenig cleverer. Sehr ärgerlich, weil die Niederlage unnötig war. So gelingt Reading die Revanche für das Pokalaus vor 3 Wochen.

Aber jetzt haben wir den Salat und vor allem Druck. Nur 1 Punkt aus den letzten 3 Spielen, da ist er dahin der gute Start. Und mit Derby County wartete eine Mannschaft auf uns, die auf Platz 8 lauert und gerne weiter nach oben will in der Tabelle. Im Training geht es wieder ernster zu, der Ton ist rauer geworden. Man merkt, dass die Niederlage wehgetan hat.

Unter der Woche führe ich Gespräche mit Blake und Naylor, die sich jetzt mehrfach in der Presse über meine Kabinenansprachen beschwert haben. Auch nutze ich Möglichkeit, um mit ihnen über ihre schlechten Leistungen in der letzten Zeit zu sprechen. Naylor zeigt sich einsichtig, gelobt Besserung. Blake allerdings schiebt die Verantwortung auf seine Kameraden, die ihn im Stich gelassen hätten. Ich sehe es anders, wir geraten in Streit und ich verordne ihm eine künstlerische Schaffenspause. Davon ist er natürlich nicht begeistert und schmollt.



Derby County   4:2   FC Blackpool

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Der nächste Rückschlag, jetzt haben wir eine Krise. 4 Spiele ohne Sieg, drei davon verloren. Heute völlig zurecht, Abwehr nicht anwesend, Mittelfeld schwach und der Angriff hing völlig in der Luft. Unsere Passquote unterirdisch, technische Fehler ohne Ende. Ich würde ja gern den Mantel des Schweigens drüberlegen, aber dafür war es zu schlecht, da gibt es Redebedarf. Vorm Training gibt es eine Teamsitzung, ich will gar nicht drauf hauen, sondern gemeinsam an einer Lösung feilen.

Ich eröffne das Gespräch: “Hallo zusammen, ich weiß wir haben in den letzten Spielen nicht immer das gespielt, was wir können. Mir ist wichtig, das wir zusammen aus der Situation wieder rauskommen und vor allem jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Ich weiß, dass wir noch nicht so lange eine Mannschaft sind, aber jetzt müssen wir als Team funktionieren. Und das Gute daran ist, dass wir es alle selber in der Hand haben, weil wir alle ein Teil des Teams sind. Ich hoffe das sich jeder einbringen möchte, weil das wäre, der Schlüssel zum Erfolg. Für die, die das nicht möchten, die Tür zur zweiten Mannschaft ist immer offen.”

Bernado hebt die Hand und ergreift das Wort: “Coach, sie haben recht. Wir haben in den letzten Spielen schlecht gespielt und vor allem als nicht als Team gehandelt. Viele waren mit sich selbst beschäftigt, das Fulhamspiel hat viel überdeckt. Aber wir müssen gemeinsam wieder mehr tun, dann sind wir verdammt schwer zuschlagen, das haben wir schon gezeigt.”
Fast alle Spieler heben den Kopf und nicken, die Mimen hellen sich wieder ein bisschen auf.
Nur Don Cowie schüttelt den Kopf und greift Bernado verbal an: “Ich glaube, damit liegst du komplett falsch, wir haben am Anfang der Saison einfach ein bisschen mehr Glück gehabt und jetzt ein bisschen mehr Pech. So ist es im Fußball, man muss auch nicht immer alles überinterpretieren. Wir müssen mal wieder in Führung gehen, dann kommt auch das Glück zurück. Das ist meine Meinung.”
Bernado will antwortet, aber Lee Boywer fällt ihm ins Wort: “Don, das is doch Bockmist. Klar gehört auch mal Glück dazu, aber wir haben einfach ein bisschen zu wenig getan, um die Spiele zugewinnen. Der Trainer hat uns letzte Woche schon gewarnt, da wollte ich es auch noch nicht wahr haben, aber wir müssen immer 100% geben, sonst reicht es einfach nicht. Und das ganze Team muss 100% geben, das ganze Team.”
Bernado: “Wir sind da auf einer Wellenlänge, Lee. Ich denke wir sind ein bunter Haufen, fast alle recht neu im Verein, wir kennen uns erst seit ein paar Wochen. Hier in der Kabine hat sich alles versammelt, was der Fußball so hergibt. Alte Recken wie Lee, Roy, Danny und ich, junge Hüpfer wie  Tyler, Joe oder Murray.  Viele von uns waren im Sommer arbeitslos, aussortiert oder hätten irgendwo auf der Bank gesessen. Einige hätten vielleicht gar keinen Job bekommen, einige hätten unterklassig spielen müssen. Der Blackpool FC gibt uns allen die Chance, unsere eigenen Ziele zu erreichen. Für die Jungen, kann das hier ein Sprungbrett sein, für die Älteren vielleicht die letzte Chance im Profifußball. Wir haben alle schon bewiesen das wir spielen können, aber gewinnen tun wir nur wenn wir zusammen spielen. Wir hatten einen guten Start, haben gezeigt das wir es können. Da müssen wir weiter machen, mit Teamfußball.”
Lee: “Bernado hat Recht, wenn jeder seine Talente einbringt, die er zweifellos hat, sonst wäre er nicht hier, dann sind wir eine äußerst schwer zu spielende Truppe. Dann wird sich niemand freuen, gegen uns spielen zu müssen. Der Trainer lebt es vor, der geht voran. Gehen wir mit ihm und spielen eine gute Saison.”

Bis auf ein paar Ausnahmen ist die ganze Truppe heiß, hungrig und hoch motiviert. Viele geben kurze Wortbeiträge zum Besten, die explosive Stimmung die wir vorm Fulhamspiel in der Kabine hatten ist wieder da. Ich beende die Runde freudig, gebe positive Rückmeldungen und gehe mit trainingswilligen Spielern auf den Fußballplatz.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 03.Januar 2015, 22:29:34
Pokal 3.Runde

Die 3.Runde des Capital One Cup steht an, auf uns wartet die kampfstarke Truppe von Leyton Orient.

Der Gegner:

Leyton wird in der Sky Bet Championship als Abstiegskandidat Nummer 1 gehandelt. Bisher schlagen sie sich wacker, stehen auf Platz 17. Ihr Punkte holen sie meist zu Hause, was die Angelegenheit jetzt nicht einfacher macht. Ihre Stärken haben sie in Luft, hinten wie vorne. Zudem haben sie einige respektable Distanzschützen im Kader. Ihr bester Spieler ist Dean Cox, ein kleiner Wirbelwind, der in der Offensive jede Position bekleiden kann. Leyton lässt fast jeden Angriff über ihn laufen, sodass wir ihm besondere Aufmerksamkeit schenken müssen. Schwächen haben sie mit dem Tempo und dem Spielaufbau.

Die Taktik:

Wir haben in den letzten Wochen, an einem Plan B gearbeitet. Den holen wir heute aus der Schublade. Wir wollen heute im 4-4-1-1 spielen, was in der Defensive aber wie ein 4-4-2 aussieht. Wir hoffen, dass Karl nicht so genau hinschaut. Dobbie soll als Zehner, hinter der einzigen Spitze, seine Kreativpotenzial ausspielen. Zudem wollen wir ein Mittelfeldpressing spielen, das heißt, wir wollen deutlich tiefer pressen als sonst. Wir wollen Cox nicht in Manndeckung nehmen, sondern durch die Verengung des Raumes einschränken. Ziel ist es die Angriffe von Leyton so zu lenken, dass deren spielschwache Sechser den Aufbau übernehmen müssen. Diese wollen wir dann zu Fehler zwingen. Dobbie soll dann als Ballschlepper und Verteiler fungieren. Auch wollen wir heute nicht ganz so riskant nach vorne spielen, sondern auch mal den Ball laufen lassen. So wollen wir wieder an Sicherheit gewinnen. Wird heute sicherlich kein schönes Spiel, aber egal wir wollen gewinnen.

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1176219_Blackpool.jpg)

Kem Izzet kommt als Zweikämpfer und harter Hund in die Mannschaft und so zu seinem Debüt. Harvey spielt die andere Sechs, da Bowyer immer noch verletzt ist und Kettlewell recht müde wirkt. Blake sitzt nur auf der Tribüne, Hegarty hat sich im Training eine Chance verdient und bekommt den Vorzug vor McMahon. Corradi sitzt leicht angeschlagen auf der Bank, für ihn stürmt Ironside.



Das Spiel:
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Tore:

0:1 Dobbie   58.min

Der Sieg bringt etwas Selbstvertrauen, die nächste Pokalrunde und auch die Sicherheit, das unser Plan B funktioniert. In Runde 4 dürfen wir daheim gegen Sheffield United ran. In all dem Streß, fällt mir nach dem Spiel ein, das ich Fabien ja eigentlich die Pokalspiele zugesagt hatte. Ich hoffe da bahnt sich nicht der nächste Konflikt an.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 03.Januar 2015, 22:48:28
Walk on, Blackpool! Aber die Sache mit fabien stinkt!
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 03.Januar 2015, 23:47:18

Little Arsenal

Am Morgen nach dem Pokalsieg kam Karl freudestrahlend zu mir ins Büro.

Ich: “Guten Morgen Karl, du strahlst ja, nur wegen dem Sieg gestern?”
Karl: “Nein, da hab ich doch einen Sieg vorausgesetzt. Ich bringe tolle News!”
Ich: “Ja raus mit der Sprache!”
Karl: “Du kannst dich jetzt bei Arsenal bedienen!”
Ich: “Bitte?Ich verstehe nicht ganz?”
Karl: “Ich habe mit den Gunners ausgehandelt, das sie jetzt unser Mutterverein sind. Das heißt, wir leihen uns junge Talente bei ihnen aus, zahlen denen kein Gehalt, aber Arsenal zahlt uns 120000€ im Jahr dafür!”
Ich: “Wo ist der Harken an der Sache? Und haben wir das nötig, sollte der Blackpool FC nicht größer sein, als ein Ausbildungsverein?”
Karl: “Dein Anspruch gefällt mir, und auch das du nach dem Harken fragst! So direkt gibt es keinen Harken, Arsenal hat ein Vorkaufsrecht für unsere Talente, das wäre es schon. Wir haben jetzt die Möglichkeit an Spieler zukommen, die wir uns sonst nicht leisten könnten. Ich denke, das ist erst mal der richtige Weg.”
Ich: “Wo wir gerade sprechen, wie wäre es mit dem Ausbau unseres Jugendinternats, wir müssen da dringend etwas tun. Wir hängen da Meilen hinterher, es wäre doch schön mal wieder ein paar gute Jungs aus der direkten Region fördern zu können. Aber die Guten gehen immer gleich woanders hin, wurde mir erzählt.”
Karl: “Dein Ansatz ist interessant, allerdings geben die Kassen grade nichts her. Wenn ich die Stadt zu einem Zuschuss überreden kann, dann sprechen wir noch mal. Eine gute Saison, wäre allerding eine gute Hilfe in der Diskussion.”
Ich: “Wir bleiben dran, am Einsatz wird es nicht liegen, versprochen.”
Karl: “Wollen wir es hoffen, gestern war ja schon ganz gut.”

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Mein Telefon klingelt, ich entschuldige mich bei Karl und gehe ran. Es ist die medizinische Abteilung, schlechte Nachrichten, Roy Carroll ist zu Hause gestürzt und hat sich dabei die Hand aufgeschnitten. Er fällt mindestens die nächsten 2-3 Wochen aus. Dabei hatte er noch Glück, das hätte auch schlimmer ausgehen können. Passt mir trotzdem nicht in den Kram.



Beim Nachmittagstraining schnappe ich mir Fabien, entschuldige mich beim ihm. Er akzeptiert es, sagt sogar das im Moment die Mannschaft vorgeht und er sich schon zurück nehmen kann. Als ich ihm offenbare, das Roy verletzt ist, leidet er mit seinem Kollegen. Aber gleichzeitig richtet sich sein Oberkörper auf und seine Schulter gehen auseinander. Er bedankt sich für das Gespräch, dreht sich mit den Worten “Coach, ich muss trainieren”um und läuft auf den Platz.



Sheffield Wednesday 

Ein Heimspiel gegen Sheffield steht vor der Tür. Die haben die letzten drei Spiele verloren, unter der Woche im Pokal in Verlängerung ausgeschieden.

Der Gegner:


Sheffield ist gut in die Saison gestartet, stand zwischenzeitig auf Platz 2. Jetzt hat sie die harte Wirklichkeit eingeholt, 3 Niederlagen in Serie, stehen sie jetzt auf Rang 9. Vor der Saison wurden sie als Abstiegskandidat gehandelt. Wir treffen auf das kopfballstärkste und kräftigste Team der Liga. Probleme haben sie mit Tempo, die vielen groß gewachsenen Spieler haben Probleme im Antritt und mit ihrer Technik.

Die Taktik:

Heimspiel heißt Angriff, wir wollen den verunsicherten Gegner gleich unter Druck setzten. Wir wollen sie in ihrer Hälfte festnageln. Der Ball soll am Boden bleiben und schnell bewegt werden. Viel Bewegung und Spiel ohne Ball, das brauchen wir heute um die hüftsteifen Mannen von Trainer Gray ins rotieren zubekommen.

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1176259_Blackpool.jpg)

Im Sturm wird rotiert, Ironside und Dobbie raus. Corradi und Keogh rein. Kettlewell ersetzt den erschöpften Izzet.



Das Spiel:

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Tore:

1:0 Keogh   31.min
2:0 Corradi   36.min
3:0 MacKenzie   61.min
4:0 Corradi   65.min
5:0 Smith   71.min


Eigentlich könnte ich komplett zufrieden sein, allerdings hat der gute Herr Cohan, von der Blackpool Gazette  etwas zu meckern. Er fragt mich allen Ernstes, was ich für ein Trainer sein, das ich Corradi kurz vor einem Hattrick auswechsele. Das war seine Frage, nach einem überzeugenden 5:0 Sieg. Traurig der Mann, traurig.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Kaliumchlorid am 04.Januar 2015, 08:26:32
Habe es jetzt endlich geschafft, deine Story komplett durchzulesen und ich muss sagen: tolle Arbeit. Es gefällt mir, wie du nicht nur einfach über die Spiele berichtest, sondern auch noch eine Geschichte drumherum schreibst.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 04.Januar 2015, 13:46:46
@Rejsinho: muchas gracias senor

@kaliumchlorid: Schön das es dir gefällt, aber es ist mehr Vergnügen als Arbeit ;)

@doc: Ich weiß, böser Fehler von mir. Aber manchmal hilft der Zufall und zum Glück hat Fabien es so sportlich fair aufgenommen.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 04.Januar 2015, 22:14:41
Wir starten einen Lauf

Bolton Wanderers

Im Reebokstadium erwartet uns die nächte Hürde.

Der Gegner:

Bolton hat eine gute Truppe, die im Sommer von vielen Experten weit oben gesehen wurde. Sie kamen schlecht in die Saison, spielen recht inkonstant und stehen so im unteren Drittel der Tabelle. Dazu gesellen sich erhebliche finanzielle Probleme. Die Stimmung ist nicht allzu gut, da käme eine Heimniederlage im Derby gegen die Mandarinen erst recht schlecht. Das Team ist stark aufgestellt, hinten stehen sie gut, decken stark und sind zudem schnell und gut in der Luft. Das laufstarke Mittelfeld passt gut, tackelt hart und fällt kluge Entscheidungen. Vorne sind sie unglaublich schnell, abschlussstark und auch aus der Entfernung eine Bedrohung. Das wird ein hartes Stück Arbeit, allerdings sind sie nicht gut in Form und die Moral ist im Keller. Die Friedmann-Elf wird erwartet im 4-2-3-1.

Die Taktik:

Der Übergang von der Abwehr ins Mittelfeld soll möglichst erschwert werden, um das starke Mittelfeld von Bolton nicht ins Spiel kommen zu lassen. Das heißt für uns viel Laufarbeit, gerade in der Seitwärtsbewegung. Kompaktes Verschieben im Block, Abstände gering halten, Anlaufen des passstarken Fußes. Heute wird es auf Kleinigkeiten ankommen und darauf wie wir als Team zusammenarbeiten. Wir wollen in den Zweikämpfen hart und unerbittlich sein, um die eh schon schlechte Moral des Gegners schnell zu brechen. Nach vorne wollen wir konzentriert, mit Bedacht spielen. Heute gibt es nicht viele Chancen, also müssen wir vor dem Tor eiskalt sein.

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1176689_Blackpool.jpg)

Wallace, Harvey und Hegarty brauchen eine Pause. Gabbidon, McMahon und der von seiner Verletzung genesene Bowyer kommen ins Team. Blake sitzt nach besseren Trainingsleistungen, heute zumindest wieder auf der Bank. Smith bekommt den Vorzug vor McGowan.



Das Spiel:

(click to show/hide)
Tore:

0:1 Corradi   10.min
0:2 Keogh   90.min



Gutes Spiel, so mag man es als Trainer. Wenn da nicht die schlimme Verletzung von Cowie wäre, Muskelriss im Oberschenkel. Er wird bis zu 4 Monate ausfallen. Die Fans sind sehr gut zufrieden, Derbysiege sind halt immer etwas besonderes.




Norwich City


Der Gegner:

Für Norwich ist die Saison bisher zum vergessen, als Aufstiegsfavorit gestartet stehen sie momentan auf Platz 18. Der Kader ist teuer, sehr gut und prominent besetzt. Bassong, Fer, van Wolfswinkel, Hooper und Martin Olson sind nur ein paar Namen der illustren Truppe. Allerdings bringen sie ihr Können kaum auf das Geläuf, der Stuhl von Trainer Neil Adams wackelt schon bedenklich. Aus den letzten 4 Spielen holten sie nur einen Punkt. Im Angriff sind sie zwar nur durchschnittlich schnell, aber ligaweit mit die besten im Abschluss, in der Antizipation und im Spiel ohne Ball. Im Mittelfeld können sie alles überdurchschnittlich gut, haben keine erkennbare Schwäche. Ähnlich ist es in der Abwehr, wo die einzige Schwäche die fehlende Lufthoheit ist.

Die Taktik:

Auf dem Papier ist uns Norwich überall überlegen, aber auf dem Platz sind wir klar besser in Form. Wir wollen ohne Angst unser Pressing spielen, den Gegner beeindrucken und schnell in Führung gehen.     

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1176721_Blackpool.jpg)

Wallace kommt zurück ins Team für Gabbidon, Davis soll Cowie auf dem linken Flügel ersetzen. Mit Harvey kommt die offensivere Variante für Kettlewell.



Das Spiel:

(click to show/hide)

Tore:

1:0 MacKenzie   29.min
2:0 Smith   72.min



Der vierte Sieg in Folge, für uns kommt die Länderspielpause eigentlich eher ungelegen. Aber wir haben  die nächsten Verletzungen zu beklagen, Kettlewell hat sich im Spiel das Knie verdreht. Er fällt bis zu 4 Wochen aus. Davis hat sich eine Handverletzung zugezogen, die Fehlzeit wird 12 bis 16 Tage betragen. Unter der Woche im Training zieht sich Keogh auch noch eine Leistenzerrung zu, 4 Wochen Pause. Somit ist die Pause vielleicht doch ganz OK.  Wir nutzen die Pause zu einem Testspiel gegen einen regionalen Gegner. Der bezieht Haue und fährt mit einer 10:1 Packung wieder heim. Wir müssen uns eine Lösung für die linke Flügelposition einfallen lassen, da mit Cowie, Davis und Keogh alle ausfallen, die dort spielen können. McGowan wird sich dort versuchen dürfen in den nächsten Wochen. Bobby Grant, hätte jetzt ein Rolle spielen können, aber den hab ich vor ein paar Wochen nach Chelterham verliehen.



Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 05.Januar 2015, 23:00:56
Streit steht ins Haus


Karl hat mich auf dem Weg zum Training abgefangen, ohne mich zu begrüßen, redet er gleich los.

Karl: “Wen gedenkst du im nächsten Spiel ins Tor zu stellen?”
Ich: “Hallo erstmal, schön dich zu sehen.”
Karl: “Hör auf mit den Förmlichkeiten, ich hab dir eine Frage gestellt.”
Ich: “Is ja gut, ich habe noch keine Entscheidung getroffen, allerdings is Roy aber auch noch nicht wieder komplett fit. Ich denke also das Fabien noch mal das Tor hütet.”
Karl: “Nein, wenn Carroll signalisiert das er spielen kann, dann spielt er. Haben wir uns verstanden?”
Ich: “Jetzt übertreibst du, ich denke das ist die Entscheidung vom Trainer. Fabien hat die letzten Spiele überragend gehalten, somit hat er si....”
Karl fällt mir ins Wort: “Ich denke ich habe mich klar ausgedrückt, Carroll spielt. Punkt abgeschlossen. Nächster Punkt, wir spielen ja recht offensiv, schießen viele Tore aber wir haben zu wenig Ballbesitz. Ich will das wir den Gegner dominieren, den Ball beherrschen. Zumindest in den Heimspielen.”
Jetzt kann ich es nicht mehr bei mir halten: “Karl, ich glaub es nicht. Wir stehen auf einem überragenden Platz 5, mit einer Truppe, die im unteren Drittel des durchschnittlichen Gehaltes steht. Unsere besten Leute verdienen so viel, wie woanders die Ersatztorhüter. Wir haben die letzten 4 Spiele zu null gewonnen, haben dabei ansehnlich nach vorne gespielt und du hängst dich an solch blöden Prozentzahlen auf. Zudem unsere Achse Carroll-Gabbidon-Bowyer-Corradi ist zusammen über 130 Jahre alt. Die Jungs müssen bei uns Spiel für Spiel durchspielen, andere in deren Alter spielen in ruhe Alte Herrn und Traditionself, bei uns müssen sie Leistungsträger sein. Wir holen im Sommer ein Keeper mit dem Versprechen, das er hier Stammfänger ist. Der macht ein Fehler und schon holst du einen Ersatzmann. Passiert mir das auch, wenn ich mal falsch wechsel und wir dann verlieren, krieg ich dann auch meine Papiere?”
Karl ist ein wenig perplex, spricht dann leise: “Nein, aber wenn man seinen Vorgesetzten anschreit, dann bekommt man hier seine Papiere!”
Ich: “Weiß du Karl, wenn du meinst, dass du mich jetzt raus schmeißen willst, dann nur zu. Dann soll es sich aber auch lohnen, du Geizknochen. Du stellst Forderungen, willst aber nichts bezahlen. Du gehst hier mit den Menschen um, wie es dir gefällt. Überall versuchst du deinen Nutzen rauszuziehen. Es ist, doch ganz egal was hier passiert, Hauptsache du profitierst davon.”
Karl erhebt jetzt auch die Stimme: “Magnus, überlege dir gut, was du da behauptet. Und zudem steckst du damit drin, aber bis zum Hals. Also sei lieber vorsichtig, und so sprich man mit mir nicht, so nicht, nicht mit mir!”

Mir ist es zu blöd, ich drehe mich um, lasse ein Paar bayrische Schimpfwörter fliegen und gehe zum Trainingsplatz. Erst jetzt bemerke ich, das Darren, Tim und ein paar Spieler das Ganze beobachten haben. Sie schauen mich mit großen Augen an, sagen tut aber keiner was, das ganze Training nicht.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 05.Januar 2015, 23:35:51
Gut gebrüllt, Löwe!  ;D
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Luciano Vietto am 05.Januar 2015, 23:44:29
Hi,

ich lese dein Story ganz leise mit und finde es klasse ;)

Für mich bahnt sich ein Vereinswechsel an..... Mal sehen wie es weitergeht...

Viel Glück!!!!

Gruß

LV
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 06.Januar 2015, 00:03:08
Charlton Athletic

Es wird Samstag, Karl lässt nichts von sich hören. Wir reisen nach London, um dort gegen Charlton Athletic zu spielen. Ich weiß gerade nicht recht, wie ich mich fühlen soll. Sicher hätte ich Karl nicht anbrüllen dürfen, aber es musste mal raus. Ich hab irgendwie das Gefühl, das wenn wir heute verlieren, kann ich meinen Hut nehmen. Ich glaub Karl sucht nur noch einen Grund um mich zu feuern.
Auf der Fahrt im Bus kommt Fabien zu mir.

Fabien: “Coach, die Jungs haben mir erzählt, dass sie Partei für mich ergriffen haben. Dafür würde ich gerne Danke sagen. Sie sind ein guter Mann und Trainer.”
Ich: “Aha, auch in England gibt es Tratschtanten, sogar männliche.”
Fabien: “Trainer  ich verstehe nicht.”
Ich: “Na passt scho. Ich finde du hast gut gespielt in den letzten Spielen. Ich will nur einen fairen Umgang im Team.”
Fabien: “Ich bin ganz zufrieden mit mir, aber wenn Roy jetzt wieder spielt, dann spielt Roy. Ich bin nicht so wichtig, und bevor es Ärger gibt, setzte ich mich auf die Bank. Das mach ich für sie und für das Team.”
Ich: “Fabien sie sind großartig, es tut mir leid, dass es hier so einen Stress gibt. Im Pokal sind sie wieder dran, versprochen 100%ig.”
Fabien schmunzelt: “Ja Trainer ich werd sie dran erinnern.”


Der Gegner:

Charlton steht unten drin, aber so richtig. Nur ein Sieg, 6 Punkte vorletzter Tabellenplatz. Trainer Jose Riga, war im Sommer auch mal in Blackpool im Gespräch, lässt sein Team im 4-4-2, ähnlich wie wir es spielen, auflaufen. Ihre Stärken haben sie im recht ausgewogenen Mittelfeld, welches aber Problem mit der Ausdauer hat. Vorn sind sie recht schnell, brauchen aber zu viele Chancen. Großer Schwachpunkt ist die Abwehr, so keine hervorragende Stärke zu beobachten ist, dafür aber viele Schwächen.

Die Taktik:

Wir erwarten einen verunsicherten Gegner, der wahrscheinlich die Räume eng machen wird und auf Konter lauert. Da machen wir nicht mit, wir wollen heute defensiver als sonst spielen. Wir laufen im 4-4-1 auf, spielen Mittelfeldpressing und wollen den Gegner ein wenig locken. Heute wird Geduld gefragt sein und ein langer Atem. Unsere Scouts wollen beobachtet haben, das Charlton regelmäßig zum Ende des Spieles einbricht.

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1177386_Blackpool.jpg)

Also Carroll wieder im Tor, Izzet als Abräumer auf der Sechs.


Das Spiel:

(click to show/hide)

Tore:

0:1 Dobbie   38.min
0:2 McGowan   43.min
1:2 Hoskins   92.min



Ich muss sagen, mir fällt ein Stein vom Herzen, ich hatte heute ein schlechtes Gefühl. Aber wir holen die nächsten Punkte und setzten uns oben fest.  Trotzdem gehe ich mit einem unbehaglichen Gefühl in die nächste Woche, welches auch nicht besser wird, als ich die E-Mail vor Karl lese, dass er die ganze Woche in Italien und Spanien zu Verhandlungen verweilt. Mit wem verhandelt er den da? Schon mit meinem Nachfolger?
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 06.Januar 2015, 00:26:04
EILMELDUNG: Falkner vor Entlassung

Zitat

Die Blackpool Gazette will erfahren haben, das es letzte Woche zum Streit zwischen Karl Oyston und Trainer Falkner kam. Es sollen lautstark Zwistigkeiten bezüglich der Vereinsausrichtung ausgetragen worden sein. Das Ganze soll sich auf dem Trainingsplatz vor mehreren Spielern abgespielt haben, die aber alle zu keiner Aussage bereit waren. So wie man Herrn Oyston kennt, wird er Widerspruch nicht lange erdulden. Gut informierte Kreise meinen zu wissen, dass er sich in Südeuropa schon nach Alternativen umsieht.
Den Fans, bei den Falkner sehr beliebt ist, wird Herr Oyston es schon noch beibringen können, aber wie erklärt er seiner Tochter die Arbeitslosigkeit ihres Mannes.

Der junge deutsche Trainer hat im Sommer einen Trümmerhaufen übernommen, holte 15 Spieler und eilt gerade von Sieg zu Sieg. Momentan steht Blackpool auf einem niemals erwarteten 5 Platz.[


Trotzdem könnte es eine sehr kurze Amtszeit für Trainer Falkner werden.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 06.Januar 2015, 22:36:26
Saatgut?

In der Früh bin ich mit Paul und Darren verabredet. Wir wollen mit Paul mögliche Baustellen durchgehen, die wir im Wintertransferfenster vielleicht bearbeiten könnten. Ich finde es ganz schön mutig von mir,nach dem Zeitungsartikel gestern. Eben diesen spricht Darren, dann auch gleich an.

Darren: “Ein ganz schön hartes Ding hat der Cohen da gestern rausgehauen. Ich kann es mir nicht vorstellen, Magnus, mach dir keine Sorgen. Du machst einen super Job, schau dir die Tabelle an.”
Ich: “Ich weiß nicht, ich hatte mich bei der Aktion nicht gut im Griff, das war nicht professionell. Auf der anderen Seite hat es echt gut getan, mal ein wenig Luft rauszulassen.”
Paul: “Das kann ich mir vorstellen, aber förderlich war es wahrscheinlich nicht. Aber ich glaube auch nicht, dass du dir Sorgen machen musst. Ich weiß, warum Karl in Italien ist, nicht um mit Trainern zu verhandeln.”
Ich: “Sondern? Bringt er wieder irgendwelche Spieler mit, die Söhne von Geschäftspartnern sind?”
Paul: “Was redest du dar? Söhne, Geschäftspartner?”
Ich sollte öfter mal nachdenken, bevor ich spreche: “Äähh nix, ich red an Schmarrn. Aber erzähl warum ist er dort?”
Darren lacht: “Verhandelt er wieder so erfolgreich mit italienischen U-21 Spielern?”
Paul muss auch schmunzeln: “Nein, er ist tatsächlich geschäftlich unterwegs. Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, hat Brüssel letzte Woche, auf Drängen einiger Lobbyisten ein neues Gesetz bezüglich bestimmten Saatgütern und deren Kennzeichnungspflicht verabschiedet. Die Saatgüter um die es da geht, betreffen hauptsächlich den Mittelmehrraum. Jetzt dürft ihr Mal raten, welcher Saatmittelindustriegigant schon eine komplettfertige, gekennzeichnete Produktlinie in der Pipeline hat. Karl ist da unten und baut sich eine Infrastruktur auf, pflegt Kontakte und verhandelt.”
Ich: “Unglaublich der Mann, was der alles bedenkt und macht. Wo der überall seine Finger dran hat”
Paul: “Was mich stutzig macht ist, dass er von mir rechtliche Beratung zu dem Thema “nicht geschützte Verträge bei minderjährigen Fußballern” haben wollte.”
Darren: “In was?!”
Paul: “Es gibt die Möglichkeit junge Fußballer, die einen ungeschützten Vertrag haben, bei einer Zahlung einer Ausgleichsentschädigung zu verpflichten. Die Entschädigung liegt meist deutlich unter dem reellen Handelswert. Man macht den Jungs, die bisher für ein paar Kröten gespielt haben, den Mund wässerig mit einem Profigehalt und schon wechseln sie. Das Ganze hat häufig einen faden Beigeschmack, da oft Spielerberater mitmischen die eher ihr Konto, als das Wohl ihres Schützlings im Auge haben.”
Ich: “Und du meinst Karl plant da was.”
Paul: “Ich weiß nur, dass er sich über das Vorgehen informiert hat und du kennst ihn doch, wenn er ein Geschäft wittert, dann.....”
Ich: “Ja da kenn ich mittlerweile sehr gut. Ok dann warten wir mal ab, aber ich bin zumindest ein wenig beruhigt.”
Darren: “Ja mach dir keinen Kopf, erfolgreiche Trainer werden selten entlassen. Sorgen wir also dafür, dass es so bleibt.”
Ich: “Paul, eigentlich wollten wir ja noch ein paar Baustellen besprechen. Vielleicht verschieben wir das in ein paar Wochen. Ich hoffe dann hat sich die Situation etwas entspannt, oder ihr besprecht es schon mit einem andern Trainer.”
Paul: “Können wir machen, ich schick dir später per Mail ein paar Vorschläge. Ich hab da ein paar junge Schotten entdeckt, die ordentlich Talent haben. Und ein paar solide Jungs aus unteren englischen Ligen.”
Ich: “Danke, super.”
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 07.Januar 2015, 10:34:28
herrjemine, was für eine Vorstellung: lee bowyer als Mentor für 16jährige azzuri-bubis ... was mag denn da bloß rauskommen? na klar: Weltstars, made in blackpool.

schöne Wendung.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 07.Januar 2015, 21:58:23
Huddersfield Town

Wir hatten nur 3 Tage Zeit um uns auf Huddersfield Town vorzubereiten und Ruhe herrschte auch nicht wirklich.

Der Gegner:

Beim ersten Hören dachte ich mir, Huddersfield Town, die müssen wir schlagen. Dann hab ich mir deren Kader angeschaut und musste feststellen, da kommt schon einiges an Marktwert zusammen. Der sehr britische gehaltene Kader wurde zu Saisonbeginn auf Platz 20 getippt, hat aber ein paar herausragende Fähigkeiten. Unteranderem den mit Abstand schnellsten Sturm der Liga, das schmeckt uns gar nicht. Das Mittelfeld spielt clever und tackelt gut. Ihr Keeper ist in der Luft kaum zu überwinden. Dafür sind sie hinten nicht so gut aufgestellt. Die Mannschaft ist insgesamt sehr einsatzfreudig und aggressiv.
 
Die Taktik:

Wir dürfen dem Gegner nicht die Zeit gegen, den Ball gezielt hinter unserer Abwehrkette zu spielen. Das heißt, wir wollen sofort eng dran sein, der Gegner früh attackieren und ihn zu unplatzierten Abspielen zwingen.
Heute wird mal wieder Einsatz und Kampf gefragt sein, allerdings wollen wir nach vorne einen kontrollierten, flachen Ball spielen.

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1178445_Blackpool.jpg)

Einzige Änderung ist, das der noch angeschlagene Izzet für Harvey weichen muss.



Das Spiel:

(click to show/hide)

Tore:

1:0 Dobbie   17.min
2:0 Ironside   92.min


Wir bleiben oben dran trotz des ganzen Tamtams um meine Person. 25 Punkte aus 12 Spielen, Platz 4 nur 3 Punkte hinter Primus Fulham. Kann sich sehen lassen. Ich bin nicht sehr zufrieden und teile dies der Mannschaft auch mit, die das Lob gerne und mit Stolz entgegennimmt.





FC Middlesbrough


Wiederum nur 3 Tage später reisen wir zum Tabellenletzten nach Middlesbrough. Karl verweilt immer noch im Mittelmeerraum, so dass wir eigentlich recht gelöst auf die Fahrt gehen, die eigentlich nur 2,5 Stunden dauern sollte. Ein Stau in einer Baustelle auf Höhe von Richmond verlängert unsere Fahrt aber um 90 Minuten, sodass wir erst kurz vor knapp ankommen.

Der Gegner:

Die Mannschaft aus dem Riverside Stadium steht recht überraschend auf dem letzten Platz, sind sogar noch ohne Sieg. Vor Beginn der Saison wurden sie eigentlich im gesicherten Mittelfeld gesehen, aber mit nur 6 Toren aus 12 Spielen wird das schwierig zu realisieren. Zumindest scheint die Moral der Karanka-Elf noch ungebrochen, erkämpften sie sich doch zuletzt 3 Remis infolge. Achten sollten wir auf die brandgefährliche Sunderlandleihgabe Danny Graham, der sich extrem gut ohne Ball bewegt. Jonathan Woodgate versucht mit seinem Stellungsspiel die Abwehr zusammen zuhalten. 

Die Taktik:

Wir sind recht ausgelaugt von den anstrengenden letzten Wochen und packen heute Plan C aus. Der beinhaltet ein deutlich tieferstehendes 4-4-2, welches sich aber auch anders formiert. Wir bauen heute auf ein kompaktes Zentrum, mit zwei Sechsern und zwei Achtern. Dabei gibt es aber unterschiedlichste Aufgabenbereiche. Ein Sechser räumt ab, der andere baut das Spiel mit einem der Achter auf. Der weitere Achter soll die beiden Spitzen unterstützen. Die Formation ist eher aufs Verteidigen und Kontern ausgelegt. Middlesbrough soll spielen, sich verausgaben und wir wollen dann kontern. So ist heute der Plan.

Die Aufstellung:

 (http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1178477_Blackpool.jpg)

Blake kommt nach langer Zeit wieder ins Team, spielt den Abräumer auf der Sechs. Hegarty gibt McMahon eine Pause auf Rechts. Perkins darf sich auf der Acht versuchen.
 


Das Spiel:

(click to show/hide)


Tore:

1:0 Graham      5.min
2:0 Graham      14.min
2:1 Corradi      41.min
2:2 Dobbie      62.min
3:2 Graham(Elf)   75.min
3:3 MacKenzie      85.min


Am Ende müssen wir zufrieden sein mit dem Punkt. Ich muss sagen, mein Plan C funktioniert noch nicht. Da haben wir noch Arbeit vor uns. Trotzdem ein Lob an die Truppe, tolle Moral und ein unbeschreiblicher Kampfgeist.  6 Siege und ein Remi aus den letzten 7 Spielen.





Sheffield United


Die 4.Runde des Pokals wartet auf uns. In einem Heimspiel stellen wir uns Sheffield United, die eine Klasse unter uns beheimatet sind, aber schon 2 höherklassige Gegner besiegten.


Der Gegner:

Sheffield steht auf Platz 4 der Sky Bet League 1 und stehen damit sogar noch hinter den Erwartungen. Wir müssen gegen eine junge, hungrige Truppe spielen, die sehr zweikampf- und laufstark ist. Die Stürmer sind stark in der Luft, das Mittelfeld glänzt durch gutes Passspiel und vor allem durch Teamgeist.

Die Taktik:

Wir spielen daheim gegen einen unterklassigen Gegner, würde eigentlich Pressing ohne Ende heißen. Aber wir sind total platt, die letzten Wochen haben Spuren hinterlassen. Wir entscheiden uns für unser etwas tieferstehendes 4-4-1-1 mit Mittelfeldpressing. Wir hoffen so mit unseren Kräften besser auszukommen.


Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1178514_Blackpool.jpg)

Wir rotieren, aber richtig. Gabbidon, Naylor und McMahon rücken in die Abwehrkette. Bowyer und Hegarty bilden die Sechs. Harvey erstmals hinter der alleinigen Spitze Ironside. Davis darf sich nach Verletzung auf links versuchen. Erstmalig im Kader, gerade von seiner Kurzleihe zurück, Bobby Grant. Und das Wichtigste, um das Fußballfachmagazin “ Doc-Moustache“ zu besänftigen, welches sich kritisch über das Torwartwechslspiel geäußert hat, der versprochene Wechsel von Carroll zu Farnolle.



Das Spiel:

(click to show/hide)


Tore:

1:0 McMahon      19.min
2:0 Long(Eigentor)   41.min
2:1 Basham      44.min
2:2 Porter      61.min   
2:3 Porter      64.min
3:3 Izzet              77.min
4:3 Ironside      81.min
      

Nachdem Spiel bin ich erstmal sprachlos.

Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 07.Januar 2015, 22:12:48
Doppelte Ehrung für Blackpool

Zitat
Trainer Falkner, vor ein paar Tagen noch fast entlassen, ist zum Trainer des Monat gewählt worden. Die 4 Siege in der Sky Bet Championship im Monat Oktober führten zu diesem ehrenvollen Titel. Zeitgleich wurde Gary MacKenzie zum Spieler des Monats gewählt. Der alles überragende Innenverteidiger zeigt in allen 5 Spielen glänzende Leistungen und erzielte dabei 2 Tore.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 07.Januar 2015, 22:21:30
Der neu gegründete Fanclub "Blackpool Moustaches" belagert die Pubs in der South Shore! Sie singen Chants wie "He´s got Butter on his glove, but he´s fly like a dove" und verehren ihren Helden Fabien Farbolle trotz des Patzers im Pokalspiel gegen Sheffield.

Bis spät in die Nacht ist ihr "Don´t want to go home" zu hören ..

Come on down to the Sea,
To see the Blackpool F.C,
Come on down to the shore, dont want to go home..
Dont want to go home, dont want to go HO-OME,
This is the best trip, i've ever been on!


http://de.fanchants.co.uk/football-songs/blackpool-chants/dont-want-to-go-home-3/ (http://de.fanchants.co.uk/football-songs/blackpool-chants/dont-want-to-go-home-3/)
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 08.Januar 2015, 23:58:16
Die 5 Millionen Boys

Kurz vor dem Spiel gegen Bournemouth kommt Karl von seiner Geschäftsreise zurück. Er ist aufgeregt wie ein kleines Kind, als er zu mir ins Büro kommt.

Karl: “Grüß dich Schwiegersohn, ich bringe frohe Kundschaft.”
Ich: “Man hast du gute Laune, das müssen ja Nachrichten sein. Ich bin gespannt. Allerdings würde ich gerne vorher wissen, was mit uns ist. Wir sind nicht so gut auseinandergegangen bei unserem letzten Treffen.”
Karl: “Ach Schwamm drüber, ein kleiner Streit unter Männer. Man muss dann auch mal gut sein lassen.”
Ich: “Ich weiß nicht, ich würde es gut finden, wenn wir unsere Konflikte auf einer anderen Ebene ausfechten.”
Karl: “Ach komm is gut jetzt. Willst du jetzt die News, oder nicht?”
Ich: ”Ja sprich halt”
Karl: “Ich hab dir den Sturm der Zukunft mitgebracht, ab dem Winter stehen uns Neal Maupay und Andrea Petagna zur Verfügung. Zwei der heißbegehrtesten Nachwuchstalente Europas schnürren dann die Schuhe für uns.”
Ich: “Karl, was soll ich sagen. Was genau bewegt die beiden in die englische 2.Liga zu wechseln? Die gute Luft an der Irischen See?”
Karl: “Was hast du denn jetzt schon wieder. Kann man es dir überhaupt recht machen? Ich hab 5 Millionen in die Zukunft unseres Vereines investiert und du kommst mir mit Ironie!”
Ich: “Sorry, bin nur etwas überrascht, dass du so viel Geld in die Hand nimmst. Ich kenne die beiden nicht, aber ich bin mir sicher, das du weißt, was du da tust.”
Karl: “Die Jungs sollen hier reifen, uns mittelfristig in die erste Liga schießen und vielleicht erzielen wir später mal einen vernünftigen Transfergewinn. Klar weiß ich, was ich tue.”


Paul erklärte mir später das es noch diverse andere Hintergründe bei diesen Transfers gab. Versteckte Provisionen, lukrative Werbedeals, unterschiedlichste Optionen und Vorkaufsrechte, Franchiserechte, diverse Verschiebungen unterschiedlichster Geldtöpfe, Auftragsvergaben und jede Menge anderer dubioser Machenschaften. Ich hab nicht mal Hälfte verstanden und trotzdem weiß ich, dass ich es eigentlich gar nicht wissen will.

Ich: “Da bin ich mir sicher, dass du das weißt. Aber 5 Millionen? Hätten wir das Team nicht besser breiter verstärken sollen?”
Karl: “Die Chance hat sich geboten, ich hab zugeschlagen. Du hast zwei neue Stürmer. Ihr habt gut gespielt in meiner Abwesenheit, ich bin zufrieden so weit. Jetzt müssen wir nur mal zusehen, dass wir das Stadion vollkriegen.”
Ich: “Heute gegen Bournemouth werden 14000 erwartet. Gegen den 18ten der Liga nicht so schlecht, oder?”
Karl: “Es würden 2000 mehr reinpassen, aber ist schon Ok. Aber drei Punkte will ich sehen heute.”
Ich: “Wir werden unsere Bestes geben.”
Karl: “Viel Erfolg.”


Ich bin völlig durcheinander und es wird nicht besser, als ich mir die Scoutberichte der beiden anschaue.


(http://www.iiiiiii.org/fm/Petagna.PNG)


(http://www.iiiiiii.org/fm/Maupay.PNG)


Das sind schon ganz schöne Granaten, aber auch ganz schön jung. Maupay kostet 3.1 Millionen und Petagna 1.8 Millionen. Ich weiß nicht genau was ich davon halten soll. Klar freu ich mich, aber ich bin mir nicht sicher, ob man für das Geld sich sinnvoller hätte verstärken können. Schließlich sind das Jungs die beiden. Und zudem haben wir 4 weitere Stürmer im Kader, die sich Spielzeit verdient haben. Aber heute haben wir noch ein anderes Problem. Und zwar ein zweikampfstarkes, aggressives Bournemouth.

AFC Bournemouth


Der Gegner:

Bournemouth überzeugt durch einen Sturm der sich gut bewegt, ein cleveres Mittelfeld und eine kopfballstarke Abwehr. Teamgeist wird großgeschrieben bei der Howe-Truppe. Galten sie bei Saisonstart als Abstiegskandidat, stehen sie momentan recht sicher im hinteren Mittelfeld. Schwächen haben sie in der Abwehr, wo eher der rustikale Stil herrscht. Das Mittelfeld hat Probleme mit der Technik und im Angriff fehlt es an Antritt und Sprungkraft.

Die Taktik:

Da wir noch immer recht geschlaucht sind, entscheiden wir uns für Plan B. Also etwas tiefer stehen, erst im Mittelfeld pressen und Dobbie als 10ner ins Spiel bringen. Uns steckt noch der Pokalauftritt in den Knochen, heute heißt es, sich irgendwie durchmogeln und die Punkte zuhause behalten.

Die Aufstellung:

  (http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1179258_Blackpool.jpg)

MacKanzie braucht eine Pause. Corradi stürmt wieder, da Ironside immer noch sein Siegtor feiert. Auch sonst rotieren wir ordentlich. Izzet kommt ins Team und nimmt den, in den letzten Wochen stark aufspielenden, Majewski in Old-School-Manndeckung.



Das Spiel:
(click to show/hide)

Tore:

1:0 Dobbie   14.min
2:0 Corradi   62.min
2:1 Pitman   75.min
3:1 Corradi   81.min


Wir haben kaum was zugelassen, konnten aber auch keine Kräfte sparen. Wir freuen uns über die 3 Punkte und bleiben vorne dran. Wir stehen mittlerweile auf Platz 3. 




Cardiff City

Mit Cardiff wartet der nächste Brocken auf uns, wieder haben wir nur 2 Tage Pause. Ganz schön enger Plan hier in England.

Der Gegner:

Cardiff ist Absteiger, steht völlig hinter den Erwartungen im Mittelfeld und hat schon ordentlich Rückstand nach oben. Die sehr teure Mannschaft ist hinten schnell und deckungsstark. Das Mittelfeld ist passstark, clever, technisch beschlagen und spielt mit viel Übersicht. Die Stürmer haben ihre Stärken im Tempo und Antritt. Das Klima in der Truppe scheint aber sehr gereizt zu sein, die letzten 3 Spiele wurden verloren. Trotzdem fahren wir nicht gerade als Favorit nach Wales.

Die Taktik:

Die Mannschaft stellt sich fast von alleine auf, wir kriegen kaum 11 halbwegs frische Spieler zusammen. Ironside ist der einzige fitte Stürmer, so bleibt heute nur das 4-4-1-1 übrig. Wir wollen Cardiff nerven heute, ihre Geduld auf die Probe stellen und wollen ihnen in den Zweikämpfen wehtun. Ironside soll den Gegner heute müde laufen und dann wollen wir zum Schluss zuschlagen.

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1179280_Blackpool.jpg)

MacKenzie kommt zurück ins Team. Die Viererkette wird neu formiert. Kettlewell darf nach Verletzung mal wieder von Anfang an ran, Davis macht die 10 und Perkins den Linksaußen. Smith darf nicht spielen, da Cardiff dieses im Leihvertrag verankern ließ.



Das Spiel:

(click to show/hide)


Tore:

0:1 MacKenzie


So langsam bekomme ich Angst, wir gewinnen und gewinnen. Sogar die Presse schreibt positiv, es fühlt sich an wie ein Traum. Die Fans sind gut zufrieden, sogar neue Fanclubs gründen sich und es werden neue Gesänge gedichtet. Vielen Dank dafür.
Auch erstaunlich ist, die Verpflichtung der beiden Jungstars konnten wir bisher verheimlichen. Die Presse hat noch keinen Wind bekommen. 



Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Fischehaus am 09.Januar 2015, 15:03:43
Unfassbar geile Story. Habe nun zwei Stunden am Stück deine Story gelesen und bin echt begeistert.

Ich bin echt gespannt, wie es weitergehen wird. Das kann ja unmöglich so weiter gehen  ;D

P.S.: Ich würde mich freuen, wenn grundsätzlich die aktuelle Platzierung des Gegners vor dem Spiel bekannt gegeben wird (ist ja meistens der Fall)
Zudem habe ich mich sehr gefreut, dass du mal wieder das Spiel über die Schlüsselszenen kommentiert hast. Ich scrolle dann immer ganz langsam von Cance zu Chance und fiebere richtig mit :D.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 09.Januar 2015, 21:53:31
Bowyers Exklub

Lee Bowyer wirkt ja schon länger sehr positiv auf seine Kameraden ein, aber seid ein paar Tagen hat er noch mal eine Schippe drauf gepackt. Er feuert an, er motiviert, er kritisiert und vor allem geht er mit gutem Beispiel voran. Man merkt, das er gerade emotional noch ein Stück mehr bei der Sache ist als sonst. Klar, es steht ja auch das Spiel gegen seinen Exklub Leeds United an. Ein Interview in einem englischen Fussballmagazin  gibt Einblick in sein Seelenleben.


FBM: „Herr Bowyer, es läuft gut mit Blackpool. Haben sie damit gerechnet, als sie hier unterschrieben haben.“
Lee: „Ja es läuft gut, aber wir haben auch noch nichts erreicht. Im Sommer sah es so aus, als müssten wir uns auf Abstiegskampf einstellen. Jetzt sind wir oben mit dabei, stehen deutlich über den Erwartungen. Und wenn ich ehrlich bin, nein damit hab ich nicht gerechnet. Ich war mir sicher, das wir eine gute Truppe zusammen bekommen haben, aber Platz 3 nach einem Drittel der Saison?“
FBM: „Ja sie haben viele Experten auf dem falschen Fuß erwischt, mit ihrer Erfolgsserie. Aber auch der Verein gab an, die Vorgabe sei ein sicherer Mittelfeldplatz. Haben sie ihre Ziele jetzt angepasst, streben sie jetzt den Aufstieg an?“
Lee: „Ich glaube wir müssen da realistisch bleiben. Klar haben wir einen Lauf, haben ordentlich gepunkt, aber aufsteigen? Ich glaub wir sind gut beraten, von Spiel zu Spiel zu denken. Aber ich sag auch nicht nein, wenn der Aufstieg am Ende möglich ist.“
FBM: „Lee Bowyer noch mal in der Premier League mit dann 36 Jahren. Ein Traum?“
Lee: „Da sind viele Variable in der Rechnung. Wir haben noch nichts erreicht, sind nicht aufgestiegen. Dazu läuft mein Vertrag aus, jünger werde ich auch nicht. Ich fühle mich aber noch fit und solange ich mich wehren kann, werde ich auch spielen. Und das natürlich gerne in Blackpool und auch eine Liga höher.“
FBM: „Gab es schon Gespräche bezüglich einer Verlängerung?“
Lee: „Noch nicht, aber fühle mich gut hier.“
FBM: „Laut Gerüchten war das nicht immer so. Sie sollen Probleme mit Jungtrainer Falkner gehabt haben?“
Lee: „Ach wissen sie, da wird immer viel erzählt und dazu gedichtet. Alleine ihre Aussage jetzt, Jungtrainer. Wieso reduzieren sie Herrn Falkner auf sein Alter? Der Mann hat uns auf Platz 3 geführt, schreiben sie doch lieber Erfolgstrainer.“
FBM: „Unser „jung“ sollte sich auf seine Erfahrung als Trainer beziehen. Aber wie man hört, stehen sie zu 100% hinter ihrem Erfolgstrainer.“
Lee: „Natürlich. Sicher war es am Anfang eine Herausforderung, ein unbekannter Trainer, zudem mit Sprachproblemen. Wir brauchten kurz Anlaufzeit, aber jetzt arbeiten wir sehr erfolgreich zusammen. Und ich kann ihnen sagen, der Trainer macht einen klasse Job. Ich hab selten jemanden gesehen der so zielstrebig, ehrgeizig und leidenschaftlich arbeitet.“
FBM: „Experten behaupten, wenn es am Ende eng werden sollte kann die Unerfahrenheit von ihrem Trainer ein Nachteil sein.“
Lee: „Ach kommen sie, ich bin auch Experte und ich sag ihnen das neue Ideen, Unbekümmertheit und vor allem Unbefangenheit kein Nachteil sind. Zudem haben wir einige sehr erfahrene Spieler im Kader und einen beratungsfähigen Trainer, der gerne aus diesem Fundus schöpft.“
FBM: „Heißt das, sie reden ihrem Trainer rein?
Lee: „Nein, er fragt uns, er kommuniziert mit der ganzen Mannschaft, er bezieht uns mit ein.“
FBM: „Also unterhalb der Diktatur von Vereinsboss Oyston herrscht also eine Demokratie.“
Lee: „Wir sind eine Fußballmannschaft die aus lauter erwachsenen Männer besteht, de Trainer setzt auf Eigenverantwortung und vermittelt jedem das er wichtig ist. Reicht ihnen das jetzt?“
FBM: „Ihr nächste Spiel geht gegen Leeds United. Der Verein bei dem sie lange Zeit erfolreich gespielt haben. Freuen sie sich?“
Lee: „Ich bin hochmotiviert, ich will gewinnen. Meine Zeit bei Leeds ist lange vorbei, ich errinnere mich gerne an sie zurück. Aber jetzt zählt Blackpool.“
FBM: „7Jahre Leeds, Champions League Halbfinale, so was weckt doch tiefere Erinnerungen?“
Lee: „Die Zeiten sind doch lange vorbei, Leeds spielt nur noch zweitklassig, meine alten Weggefährten sind alle weitergezogen wie ich auch. Also noch mal zum mitschreiben, ich will morgen mit Blackpool gegen Leeds gewinnen. So wie ich jedes Spiel gewinnen möchte.“
FBM: „Dann viel Glück dabei, Danke für das Interview.“ 



@fischehaus: Vielen Dank, ich hoffe es geht so weiter, werde mein Bestes tun.
@Doc: Fabien möchte sich bedanken für die tolle Unterstützung, ich natürlich auch.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 09.Januar 2015, 22:37:12
Leeds United

Der Gegner:

Leeds steht auf Platz 11, ist nach guten Saisonbeginn immer weiter runtergerutscht. Aus den letzten 6 Spielen holte man nur 4 Punkte, so dass die Stimmung nicht gerade überragend ist. Der Angriff ist ungemein Kopfballstark, im Mittelfeld herrscht eine gute Technik und die Abwehrspieler sind sehr flink. Leeds tritt sehr aggressiv auf, überzeugt aber nicht immer durch gute Entscheidungen.

Die Taktik:

Wir erwarten Leeds sehr offensiv und hoch verteidigend. Da wir aber zu Hause spielen, lassen wir uns gar nicht auf Spielchen ein. Wir spielen im 4-4-2 wollen pressen, wollen angreifen und wollen gewinnen. Der Gegner ist nicht gut in Form und ist verunsichert, genau das wollen wir uns zu Nütze machen und ihn gleich unter Druck setzten.

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1179903_Blackpool.jpg)

Es wird wieder zurück rotiert, Bowyer und Kettlewell auf der Doppelsechs. Smith auf rechts, Perkins auf links.



Das Spiel:

(click to show/hide)

Tore:

1:0 Dobbie   10.min
1:1 Norris           24.min
2:1 Dobbie   49.min

Es war ein hartes Stück Arbeit, aber wir haben gewonnen und das nicht unverdient. Die Serie hält an, 11 Pflichtspiele ohne Niederlage, davon 10 Siege. Und dazu auch noch die Hütte voll, 16000 Zuschauer gehen glücklich heim. Bowyer holt sich direkt nach dem Spiel schon mal ein Kostenvoranschlag ein beim Metzger. Dobbie und die anderen sparsamen Schotten drohen an, sich fürs ganze nächste Jahr satt essen zu wollen. Die Stimmung ist gut, als Karl die Kabine betritt.......
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Fischehaus am 09.Januar 2015, 23:40:26
Huuuu.. heute mit Cliffhanger :D
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 10.Januar 2015, 22:01:21

Karl betritt also die Kabine, das macht er sonst nie. Sofort schrecken einige der Spieler, gerade die Jungen, zusammen. Ich merke das plötzlich eine Menge Augenpaare auf mich fixiert sind. Es herrscht sofort Ruhe in der Kabine, wo Sekunden vorher noch tosender Lärm schallte. Karl scheint diesen Auftritt zu genießen, er geht von Spieler zu Spieler, schüttelt jedem die Hand und gratuliert zur erbrachten Leistung. Dann baut sich in der Mitte des Raumes auf und spricht.

Karl: „Also noch mal Gratulation zum Sieg heute und auch zur klasse Saison bisher. Die ganze Stadt ist stolz auf euch und deswegen haben Stadt und Verein entschieden unser Stadion auszubauen.“
Bernado: „Ich als Kapitän, antworte mal im Namen der Mannschaft und sagt Danke für das Lob. Wir freuen uns, das wir Stadt und Verein so zufrieden machen.“
Joe Ironside fragt etwas rüde: „Cool, wie groß wird die Schüssel denn?“
Karl regiert lächelnd: „Herr Ironside, wir werden unser bisheriges Stadion um 2500 Plätze erweitern. Also werden wir ein Fassungsvermögen von ca. 18500 Personen haben.“
Ironside: „Schade ich dachte, es gibt ne neue Hütte. Ich entscheide einfach noch ein paar Pokalspiele, dann hätte man  das neue Stadion nach mir benannt.“
Lee Bowyer mit stark ironischem Unterton: „Ja wahrscheinlich, Joe. Wäre für die Fans auch klasse:“Komm wir gehen inne Ironside“. Das hätte schon was.“
Ironside bekommt große Augen: „Meinste echt Lee? Herr Oyston können wir da was machen?“

Das ganze Team lacht, Joe weiß nicht so recht was so lustig ist.

Ironside: „Was ist denn so lustig? Ich finde das ist eine gute Idee!“
Karl: „Herr Ironside, ich denke unser Stadion wird seinen Namen behalten, aber wenn sie uns zum Pokalsieg schießen, dann werde ich mich schon erkenntlich zeigen.“
Ironside will antworten, als ihm Bernado das Wort klaut: „Wann wäre es denn soweit, Herr Oyston. Wann kommen wir in den Genuss?“
Karl: „Herr Corradi, gut das sie fragen. Wir denken das wir die nächste Saison im erweiterten Stadion eröffnen können. In der Premier League können wir die zusätzlichen Plätze gut gebrauchen.“
Ein Raunen geht durch die Räumlichkeit, man hört Flüstern und Getuschel. Viele Augen richten sich fragend in  meine Richtung.

Ich sehe mich genötigt, Karl zu fragen: „Hab wir das gerade richtig verstanden, Premier League? Haben wir was verpasst.“
Karl schaut mich böse an, sein Blick sagt, sprich nicht in diesem Ton mit mir. Seine Lippen sagen aber: „Herr Falkner, wer nach 16 Spieltagen auf Platz 2 der Tabelle steht, der darf seine Ziele auch mal neu sortieren. Der Vorstand hat die Situation analysiert und gibt offensiv das Ziel Aufstieg vor. Unsere Mannschaft ist gut besetzt, erfahren und vor allem erfolgreich. Wenn sie einfach alle so weiter machen wie bisher, dann steht dem Aufstieg nichts im Wege.“
Ich: „Karl, ähh Herr Oyston, ich bin mir nicht sicher, ob das ein realistisches Ziel für uns seien sollte.“
Lee Bowyer mischt sich unterstützend ein: „Ja Herr Oyston, ich denke unsere größte Stärke war bis jetzt, dass wir ohne Druck aufspielen konnten. Sicherlich hat uns nicht nur Glück soweit nach oben geführt, aber der Aufstieg als Ziel? Ich weiß nicht?“
Karl antwortet: „Herr Bowyer, ich sehe hier eine starke Truppe, die guten Fußball spielt. Ich denke der Aufstieg ist ein realistisches Ziel, und gemeinsame Ziele können auch manchmal leistungsfördernd sein. Und um die Motivation noch mal zu steigern, biete ich eine sehr hohe Aufstiegsprämie. Bei Aufstieg bekommt jeder Spieler, 30% seines Jahresgehaltes als Extraprämie ausgezahlt."
Dobbie springt auf und nimmt Verhandlungsposse ein: „Herr Oyston, 80%“
Karl: „Herr Dobbie, netter Versuch, aber wir sind nicht auf dem Basar.“
Ironside: „Wenn ich uns zum Aufstieg schieße, wird dann unser Stadion nach mir bena...“
Bernado: „Joe, lass gut sein. Herr Oyston bei allem Respekt. Klar spielen wir eine starke Hinrunde, aber ich weiß nicht ob wir wirklich so stark sind. Wenn ich mir Fulham, Reading, Watford oder auch Wolverhampton anschaue. Die sind alle schon sehr stark besetzt, und legen alle im Winter noch mal nach. Ich glaub wir sind gut beraten, tatsächlich von Spiel zu Spiel zu schauen.“
Karl: „Herr Corradi, ein wenig mehr Selbstvertrauen. Auch wir rüsten auf, ich habe nämlich noch weitere Neugigkeiten für sie. Ab dem 1.1. verstärken uns Neal Maupay und Andrea Petagna. Zwei der begehrtesten Nachwuchsspieler Europas. Sie hören also, unser Erfolg spricht sich schon rum.“
Andrew Keogh mischt sich aus dem Hintergrund ein: „Was sind das für Jungs, die Namen sagen mir nichts? Was spielen die für Positionen“.
Karl schaut auf Paul, der fängt an zu sprechen: „Beides sind Stürmer. Neal ist erst 16, spielt momentan in Nizza. Er ist körperlich schon sehr weit, wird aber natürlich noch viel lernen müssen. Andrea ist 17, kommt aus der Jugend vom AC Mailand. Herr Corradi, sie müssten ihn kennen?“
Bernado: „Ja ich hab ihn in der U21 spielen sehen. So jemand kommt zum FC Blackpool? Der Junge hat wahrlich Talent, aber zum Aufstieg schießen die Buben uns nicht, also noch nicht.“
Andrew Keogh wirkt etwas angepisst: „Wo sollen die spielen, wir sind schon 4 Stürmer. Ich hab mich doch nicht hierher ausleihen lassen, um den Bankdrücker zu spielen. Ach ja, und Babysitter bin ich auch nicht.“
Karl: „Ganz ruhig, Herr Keogh, die Jungs sind erst mal hier um zu lernen und um Profi zu werden. Werden sie erst mal gesund, dann kriegen sie auch ihre Spielzeit.“
Dobbie pflichtet Karl bei: „Genau, lass dich mal wieder auf Platz blicken. Du könntest gerne 10 Minuten von meiner Spielzeit haben, am Ende des Spiels, wenn ich kaputt bin und ich das Spiel schon entschieden habe.“
Das Team muss lachen, Andrew schaut erst böse, lacht dann aber mit, notgedrungen.

Lee Bowyer: „Das mögen hochtalentierte junge Männer sein, aber direkt verstärken tun sie uns noch nicht. Die anderen Truppen holen, sich da ganz andere Kaliber.“
Karl: „Ich verstehe ihre Bedenken Herr Bowyer, teile diese aber nicht. Ich sehe unseren Kader als stark genug an, und wer weiß vielleicht können wir ja uns noch verstärken. So jetzt möchte ich nicht weiter stören, genießen sie den Sieg. Und Herr Bowyer, soll ich Ihnen einen guten Metzger empfehlen?“


Karl verlässt unter Gelächter die Kabine, ich versuche ihm zu folgen, nach ein paar Metern kann ich ihn stellen.

Ich: „Karl, ist das echt dein Ernst? Meinst du nicht, dass das etwas hoch gegriffene Ziele sind?“
Karl: „Magnus, glaube mir, ich habe Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten. Das solltest du auch haben, schließlich läuft dein Vertrag aus, und gute Ergebnisse verbessern deine Verhandlungsposition.“
Ich: „Wir liefern doch gute Ergebnisse, aber gleich aufsteigen?“
Karl: „Das Ziel Aufstieg, war ein gutes Argument bei den Verhandlungen zur Stadionerweiterung. Das wird dich erfreuen, die Stadt zahlt auch einen immensen Zuschuss zur Verbesserung unserer Jugendeinrichtungen. Das war dir doch ein Herzenswunsch. Aber da brauch ich dem Bürgermeister, nicht mit Platz 13 kommen.“
Ich: „Ich bin mir nicht sicher, ob die Mannschaft das Zeug zum Aufstieg hat?“
Karl: „Na, das lass sie lieber nicht hören. Die glauben an dich, dann solltest du auch an sie glauben. Vor allem hängt ja auch dein Schicksal an ihren Füßen.“
Ich: „Soll das heißen, ich hab Aufstiegspflicht, sonst wird mein Vertrag nicht verlängert?“
Karl: „Magnus, deine Aussagen klingen immer so drastisch. Aber sieh es doch mal so, du hast dich bestimmt für andere Vereine interessant gemacht, falls du nicht aufsteigst. Du solltest mir dankbar sein.“
Ich: „Oh ja, Karl, du kannst dir nicht vorstellen wie sehr.“



Ich drehe mich um und gehe zurück in die Kabine.




Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 10.Januar 2015, 22:54:47
In der Kabine herrscht eine merkwürdige Stimmung. Es haben sich 3 Grüppchen gebildet, die die denken das wir aufsteigen sollten, die die kritisch sind und die die nicht so recht wissen, was sie davon halten sollen. Es wird noch lange diskutiert, gestritten und gesprochen. Als wir Stunden später auseinander gehen, habe ich das Gefühl nicht recht zu wissen, wie wir uns verhalten sollen. Aber ich denke so geht es gerade vielen. Darren fragt mich auf dem Weg nach draußen, ob ich ihn mit nehmen kann. Im Auto unterhalten wir uns.

Darren: „Magnus, ich weiß es ist dein Schwiegervater, aber ich glaub manchmal Herr Oyston spinnt. Diese Geschichte jetzt mit dem Aufstieg, das ist doch irre.“
Ich: „Ich denke auch nicht, das der Aufstieg Pflicht sein sollte. Aber zumindest für mich ist er es jetzt, also zumindest, wenn ich hier weiter Trainer sein will.“
Darren: „Ach komm, jetzt hör auf? Er will dich entlassen wenn wir nicht aufsteigen? Das ist doch jetzt ein Witz. Vor ein paar Monaten warst du der einzige der den Job machen wollte, dann krempelst du die Truppe um, führst sie nach oben und zum Dank wirst du entlassen.“
Ich: „Nein, nicht entlassen. Mein Vertrag wir anscheinend nicht verlängert, wenn es nicht wird mit der Premier League. Aber ich soll ihm dankbar sein,für die Chance. Ich würde schon einen anderen Job finden.“
Darren: „Naja ganz unrecht hast er da nicht. Es war mutig von ihm, dir diese Chance zu geben, allerdings hatte er ja kaum Alternativen, zumindest nicht für das Geld was er zahlen wollte. Und so wie du dich bisher präsentierst hast, hast du ganz sicher eine Zukunft im Profifußball. Wenn nicht hier, dann wo anders. Aber wir haben es ja selbst in der Hand, steigen wir halt auf.“
Ich: „Danke Darren, vielleicht hast du Recht, steigen wir halt auf.“


Beide müssen wir lachen. Es hört sich so lächerlich an, aber im Sommer hörte es sich auch lächerlich an. „Falkner neuer Blackpooltrainer“.  Den Rest der Fahrt, amüsierten wir uns über das Joe-Ironside-Capitol-One-Cup-Gedächnis-Stadion.



Am nächsten Morgen schlage ich die Zeitung auf:

Blackpool selbsternannter Aufstiegskandidat

Zitat
Laut dem Präsidenten Karl Oyston, hat sich der Blackpool FC jetzt zum Aufstiegskandidaten ernannt. Herr Oyston gab nach dem Sieg gegen Leeds bekannt, das man sich schon für die Premier League rüste und das Stadion um 2500 Plätze erweitere. Das Team von Jungtrainer Falkner schwimmt zwar gerade auf einer Welle der Euphorie von Sieg zu Sieg, aber ob es für den Aufstieg reicht?

Zudem wurde bekannt gegeben, das zum neuen Jahr zwei der Toptalente Europas an die Bloomfield Road wechseln. Andrea Petagna und Neal Maupay schnürren dann die Schuhe für den FC. Oyston lässt sich die beiden minderjährigen Nachwuchsspieler 5 Millionen kosten. Böse Zungen behaupten, das beide Jungsstars auch mit ordentlichen Gehaltschecks an die Irische See gelockt wurden. Karl Oyston ist immer für eine Überraschung gut, jetzt verliert er auf mal seinen Geiz. Fraglich ist es, ob es Sinn macht so viel Geld, welches vorher ja angeblich nicht da war, für 2 Nachwuchsspieler auszugeben, anstatt gestandene Spieler dafür zu holen.

Trainer Falkner war noch zu keiner Stellungnahme bereit. Ob der junge Trainer dem Druck gewachsen ist.
Am nächsten Wochenende muss das Team beweisen, das es zurecht soweit oben steht. „Aufstiegsmitanwärter“ Wolverhampton kommt nach Blackpool und wird sicher nicht die Punkte her schenken.   
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 11.Januar 2015, 00:02:10
Spitzenspiel

Die Wolverhampton Wanderers kommen zu uns in Stadion. Das heißt Dritter gegen Siebter. Die Stimmung im Training war die ganze Woche sehr angespannt, es war unruhig und viele Spieler wirkten verunsichert. Aber es tat gut mal wieder ein ganze Woche zu trainieren und kein Spiel unter der Woche zu haben. Zum Wochenende hin merkte man der Mannschaft an, dass sie wieder ausgeruhter, aber auch konzentrierter sind. Der Gegner sorgte noch für etwas Extramotivation, als er über die Zeitung verbreiten ließ, das unsere Serie am Wochenende enden würde.

Der Gegner:

Wolverhampton hat ein gute Truppe, so wurden sie von vielen Experten im Aufstiegsrennen gesehen. Nach schwachem Start haben sie sich in den letzten Wochen ran gekämpft und sind nur noch 1 Punkt hinter den Playoff-Plätzen. Uns erwartet eine athletisch sehr gute Truppe, die eine solide Abwehr, ein ausgewogenes Mittelfeld und ein schnellen, laufstarken Sturm hat. Allerdings hat die Mannschaft von Trainer Kenny Jackett auch Schwächen, häufig ist sie zu passiv, fällt die falschen Entscheidungen und es fehlen an Führungspersonen.

Die Taktik:

Wir sind frisch und ausgeruht, fast alle Spieler sind wieder an Bord. Einzig Andrew Keogh, ist noch nicht ganz wieder auf Damm und Dan Cowie fällt noch bis ins nächste Jahr aus. Wir wollen wieder ordentlich pressen, dem Gegner keine Zeit lassen uns so ausnutzen, das er eh schon Probleme hat mit der Entscheidungsfindung.  Wir wollen dominant auftreten, den Ball haben und dem Gegner zeigen, das hier heute keine Serie endet. So ist zumindest der Plan des Trainerteams, die Spieler wirken eher etwas verunsichert.

Die Aufstellung:

 (http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1180670_Blackpool.jpg)



Das Spiel:
(click to show/hide)

Tore:

1:0 MacKenzie   11.min
2:0 Corradi    25.min
3:0 Corradi   31.min
3:1 Dicko           81.min


Ein verdienter Heimsieg, ausverkauftes Haus, eine zufriedene Mannschaft und das Beste kommt noch. Reading verliert gegen Fulham, was folgendes Tabellenbild zur Folge hat.

(http://www.iiiiiii.org/fm/Tabelle1.PNG)
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 11.Januar 2015, 00:16:38
Wirtschaftet Oyston in die eigene Tasche?

Zitat
Ein paar Tage nachdem bekannt wurde, dass der Blackpool FC mit Hilfe der Stadt das Stadion erweitert, kommt das Gerücht auf das Karl Oyston der eigenen Firma den Auftrag erteilt hat. Schon 24 Stunden nach der offiziellen Ausschreibung der Baumaßnahmen, bekam ein Blackpooler Bauunternehmen den Zuschlag. Ein Unternehmen bei dem Karl Oyston Hauptaktionär ist. Das selbe Vorgehen soll beim Ausbau der Blackpooler Jugendeinrichtungen beobachtet worden sein.

Die Blackpool Gazette wird das Ganze kritisch beäugen!   
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 13.Januar 2015, 23:05:24
Wigan Athletic

Es steht ein weiteres Heimspiel an, wir empfangen Wigan Athletic. Aber irgendwie ist das Spiel ziemlich in der Hintergrund gerückt. Die Mannschaft, die Medien, die Fans und der Rest der Stadt haben im Moment nur drei Themen. Thema 1, ist immer noch der angekündigte Aufstieg, Thema 2 sind die dubiosen Geschäftsgebaren vom Vereinspräsidenten Karl Osyton und Thema 3 ist zum Glück etwas sportliches. Die Losfee hat uns den FC Liverpool auswärts beschert. Die ganze Stadt freut sich, sich mal wieder mit Einem der ganz Großen im Lande messen zu dürfen. In zwei Wochen ist es soweit, auch ich als Trainer empfinde natürlich Vorfreude. Allein der Name der Stadions, Anfield Road, lässt mich innerlich lächeln und gleichzeitig erschaudern. Wenn ich auf der Suche nach dem heiligen Fussballgral wäre, würde ich dort suchen. Bei aller Vorfreude, vor dem Pokalspiel stehen noch zwei Ligaspiele an und mein Job ist es meiner Mannschaft die nötige Entschlossenheit einzutrichtern.

Der Gegner:

Wigan am Anfang der Saison noch auf Platz 3 getippt, spielt ein schwaches Jahr. Sie stehen mit 20 Punkten auf Platz 16 und damit weit hinter den eigenen Ansprüchen. Der deutsche Trainer Uwe Rösler lässt seine Mannschaft meist im 4-4-2 mit weiter Raute spielen. Die Abwehr überzeugt durch gutes Stellungsspiel, gutes Kopfballspiel, starkes Tackling und körperliche Stärke, allerdings sind sie nicht die schnellsten. Das Mittelfeld glänzt durch Teamwork und harte Tacklings, durch gute Übersicht fallen sie aber eher selten auf. Im Sturm sind sie stark in der Luft, vergeigen aber zu viele Abschlüsse.

Die Taktik:

Wir wollen heute unsere übliche Struktur spielen, 4-4-2 mit Angriffspressing. Die Mittelfeldspieler des Gegners stehen recht weit auseinander, wir erhoffen uns dort die nötige Zeit, um tödliche Pässe in den Raum zu spielen.  Mit den gezielten Pässen wollen wir die Geschwindigkeitsprobleme von Wigan ausnutzen.

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1182337_Blackpool.jpg)

Wir rotieren ein wenig, bringen ein paar frische Leute. Keogh feiert sein Comeback.



Das Spiel:

(click to show/hide)

Tore:

1:0 Harvey   13.min
2:0 Davies   18.min



Nach dem Spiel die schlechte Nachricht, McMahon hat sich den Fuß gebrochen, fällt 5 bis 6 Monate aus. Dobbie braucht glücklicherweise nur 10 Tage, bis er wieder ins Training einsteigen kann. Davies ist gleich morgen wieder fit.

Uwe Rösler lässt sich nach dem Spiel von mir zum Essen einladen. Sei so Tradition hier in England, sagt er. Ich glaube eher, der gute Uwe ist geizig. Es ist ein schöner Abend, meine Frau findet eher nicht, sie hatte sich auf einen Abend zu zweit gefreut. Aber zu dritt kann ja auch nett sein. Uwe erzähl viel, hat die ein oder andere nette Anekdote auf Lager.

Unter der Woche, gibt es gute Nachrichten. Gary MacKenzie unterschreibt einen neuen 3-Jahresvertrag, der ihm 500000€ einbringt. Die Fans sind entzückt, da sie das Interesse einiger Erstligisten an unserem momentan formstärksten Verteidiger doch etwas verunsicherte. MacKenzie freut sich Teil der Mannschaft zu sein und will weiter durch gute Leistung überzeugen.

Nach drei Heimspielen in Folge, dürfen wir jetzt nach Birmingham City reisen.


Birmingham City

Der Gegner:


Dem Gegner geht es schlecht, Platz 23 in der Tabelle. Etliche unzufriedene Spieler im Kader, des Trainerstuhl steht nur noch auf einem Bein. Die Mannschaft wirkt sehr unausgeglichen zusammen gestellt. Einige sehr teure Spieler und sehr viele, sehr günstige Spieler stehen im Team. Ein Großteil der Spieler sind außer Form, die Moral ist am Boden, eigentlich spricht ja alles für uns. Aber ich sehe uns nicht in der Situation, einen Gegner zu unterschätzen.

Die Taktik:

Auch heute wollen wir den verunsicherten Gegner gleich am Anfang überrumpeln. Wir wollen also Druck machen, gleich von Beginn an. Wer aufsteigen will muss, der muss will beim Tabellenvorletzten auf Sieg spielen.

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1182364_Blackpool.jpg)

Wieder nehmen wir eine personelle Wechsel vor. MacKenzie braucht dringend eine Pause, Wallace und Blake geben die Innenverteidiger. Hegarty ersetzt den verletzten McMahon, Corradi darf im Sturm ran.



Das Spiel:

(click to show/hide)

Tore:

1:0 Nowak   20.min
1:1 Corradi   43.min
1:2 Ironside   81.min
2:2 Nowak   89.min
2:3 Wallace   93.min



Nach dem Spiel ist die Stimmung gut, Reading holt nur einen Punkt und wir führen die Tabelle mit 3 Punkten an. MacKenzie fühlt sich genötigt, einen Teil seiner Gehaltserhöhung in Bier zu investieren und damit die Rückfahrt auszustatten. Mir schmeckt das Bier heute nicht, wurde doch die Entlassung von Lee Clark schon 30 Minuten nach dem Spiel bekannt gegeben. Aber ich lasse die Jungs feiern und träumen, Tabellenführung und das anstehende Spiel gegen Liverpool ist Grund genug.



Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Luciano Vietto am 14.Januar 2015, 02:18:46
Also, wenn du jetzt nicht aufsteigst---  ::)

Sieht ziemlich gut aus nach den letzten Ergebnissen..Weiterhin viel Glück ;D
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 14.Januar 2015, 08:37:55
Wird falkner sein Wort halten und farnolle an der anfield road spielen lassen? Die spannung vor dem pokalspiel ist fast nicht auszuhalten.

Walk on tangerines!
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Fischehaus am 15.Januar 2015, 00:10:22
Du baust echt einen imponierenden Spannungsbogen auf. Man kann es echt kaum aushalten... Freue mich schon sehr auf Liverpool .... Das wird der Hammer...
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 15.Januar 2015, 23:42:47
Liverpool

Die nächsten Tage gab es nur ein Thema, Liverpool. Fast jeder hatte was zu erzählen, Lee erzählte von seinen alten Schlachten gegen die Reds, Jack Robinson hatte die Vorbereitung ja noch in Liverpool mitgemacht, Bernado ist mal mit Steven Gerrard um die Häuser gezogen und Tyler Harvey fragt allen Ernstes, ob er diese Woche nicht in seiner Liverpoolbettwäsche schlafen darf. Trotzdem wurde ordentlich trainiert und ich führte einige Einzelgespräche. Die Medien waren recht präsent, Karl schaute häufiger als sonst beim Training vorbei und sogar meine alte B-Jugend fragte nach Karten. Leider kam diese Anfrage sehr kurzfristig, so dass ich sie nicht erfüllen konnte. Aber ich bot ihnen an, sie bei unserm nächsten Heimspiel empfangen zu können.

Liverpool hat für mich einen besonderen Reiz, weil ich immer noch an dem Champions League Finale von 2005 hänge. Ich weiß nicht, wie oft ich das Spiel als Beispiel gebracht habe, dass im Fußball alles möglich ist und es sich immer lohnt nicht aufzugeben und  weiter zu kämpfen. Meine Buben konnten es irgendwann nicht mehr hören, aber angeschaut haben sie sich es alle auf Youtube. Und das schöne daran, jetzt spiele ich selbst gegen sie und darf meine Worte wieder mal bemühen.

Schon Tage vor dem Spiel rätselten wir über die Aufstellung. Bis auf Cowie und McMahon stehen mir alle Spieler zur Verfügung, sind recht erholt und brennen natürlich auf ihren Einsatz. Im Tor ist klar, nach dem mich das Fußballfachblatt  “Doc-Moustache“ dran erinnerte, spielt Fabien Farnolle. Carroll murrte zwar kurz, als ich ihm meine Entscheidung mitteilte, akzeptierte es dann aber.

In der Innenverteidigung werden Wallace und MacKenzie auflaufen, beide haben sich zu unserem Stammverteidigerduo gemausert. Sie ergänzen sich ganz gut und sind beide sehr gut in Form. Gabbidon schafft es heute nicht einmal mehr in den Kader. Er präsentiert sich häufig lustlos im Training und wenn er spielt macht er teilweise unerklärbare Fehler. Auf der linken Seite darf sich der erfahrene Naylor mit Sterling rumschlagen. Robinson wirkte ein wenig übermotiviert, kein Wunder, geht es doch gegen seinen Stammverein. Blake vervollständigt auf rechts die Viererkette, auch er bringt mehr Erfahrung mit als Hegarty. Aber es war eine knappe Entscheidung, Hegarty spielte gut in der letzten Zeit, aber es fehlt ihm auch ein wenig an Schnelligkeit.

Die Doppelsechs bilden Izzet und Bowyer. Erfahrung, Kampfgeist, Härte pur und dazu bringen beide eine große Kiste mit schmutzigen Tricks mit. Izzet spielt bis hier her zwar wenig, aber wenn dann gut. Heute seine große Chance, sich in England auf seinen alten Tage einen Namen zu machen. Rechts Smith und links Davies, der in seinen Einsätzen zuletzt meist überzeugen konnte.

Wir haben im Trainerstab lange diskutiert, welche Taktik wir wählen sollten. Ich wollte eigentlich darauf beharren, dass wir auch an der Anfield Road pressen und offensiv spielen. Aber fast alle hielten das für Selbstmord und überredeten mich im defensiveren 4-4-1-1 zu spielen. Da Dobbie noch nicht fit genug für einen Einsatz von Anfang ist, rückt McGowan auf die 10.

Ganz vorne hatten wir die Qual der Wahl, aber schließlich entschieden wir und für Ironside. Der Junge brannte im Training, zeigt keine Angst und hat uns schließlich in der letzten Runde weiter geschossen. Keogh und Corradi waren nicht wirklich begeistert davon. Corradi nahm es aber hin und sprach noch recht viel mit Ironside im Training. Keogh war mal wieder stinksauer, dass wir sogar überlegten ihn ganz aus dem Kader zu nehmen. Aber auf die Bank darf er dann doch, das hat er sich im Training verdient.

Über den Gegner brauch ich heute wohl nicht so viel erzählen, sollte jedem bekannt sein. Wir erwarten sie im 4-3-3 mit einer 6 und zwei 8chtern. Trainer Rodgers kündigte an, wohl einigen aus der zweiten Reihe die Chance zugeben. Das nährte bei uns die Hoffnung vielleicht unterschätzt zu werden.

Am Mittag war Treffpunkt am Trainingsplatz. Eine gute Stunde Busfahrt erwartete uns. Die Stimmung im Bus war optimistisch und positiv. Die vielen Älteren versuchten auf die Jungen einzuwirken, gerade bei Harvey und Hegarty konnte man schon merken, dass noch recht jung und aufgeregt waren. Ich kann ihnen es nicht verübeln, mir ging es genau so. In meinem Kopf versucht ich das alles runter zuspielen, wäre ja nur Fußball und zu verlieren hätten wir ja auch nichts. Fabien merkte mir meine Aufgeregtheit an, er versucht mich zu beruhigen. „Trainer, keine Sorge. Wegen solchen Spielen, spielen wir doch diesen Sport. Das wird schon, genießen sie es.“ Die Aura dieses Riesen wirkte tatsächlich beruhigend auf mich.

Nach 80 Minuten kamen wir endlich in Liverpool an. Wir fuhren durch die Stadt, ich schaute gespannt aus dem Fenster, in der Hoffnung irgendwann das Stadion erkennen zu können. Aber Pustekuchen, kein Stadion war zu sehen. Unser Busfahrer fuhr in ein Wohngebiet, ich wollt ihn schon fragen, ob er sich verfahren hätte. Allerdings konnte man in den engen Straßen schon einige Seasiders erkennen. Es hatten sich bis zu 6000 Fans für auswärts angekündigt und ein Großteil war wohl schon vor Ort. Auch für die Fans war es natürlich ein besonders Spiel. Gerade als nach der Richtigkeit des Weges fragen wollte, sah ich die ersten Merchandisingstände und auf mal war da ein Stadion. Nicht ein Stadion, sondern das Stadion an der Anfield Road. Er wirkte, als hätte man dieses Stadion auf den Zentimeter genau, zwischen die Häuser geparkt. Wohnblock, Wohnblock, Stadion, Wohnblock. Kein Parkplatz, keine Tiefgarage, alle Zuschauer kommen zu Fuß. Total beeindruckend, ich konnte es kaum abwarten ins Innere des Stadion zu kommen. Ich glaub man hätte mich auch mit einem kleinem Kind verwechseln können. Darren zupfte mich dann mal am Ärmel und sagte, ich solle jetzt mal runter kommen. Aber noch ein mal hüpfte mir das Herz, als wir das Stadion durch das Tor betraten, wo „You`ll never walk alone“ angeschlagen steht. In meinen Ohren konnte ich schon die Melodie des Songs hören.

Wir brachten unsere Ausrüstung in die Kabine, auf dem Weg dahin trafen wir  Steven Gerrard und Emre Can. Emre begrüßte mich auf deutsch, was mich erst überraschte, dann viel mir ein, klar der ist ja Landsmann. Gerrard fiel Corradi um den Hals, irgendetwas verbindet die beiden. Ich muss bei Gelegenheit mal genauer nachforschen. Ganz ehrlich, mir schlotterten die Knie, als mir Steven Gerrard die Hand schüttelte. Ich wollte ihn erst nach einem gemeinsamen Foto fragen, kam dann aber noch zu Besinnung. Er wünschte uns Glück und verschwand dann in den Katakomben.

Dann endlich ging es raus. Durch einen langen Gang kommen wir zum leuchtenden Grün, ich schaue mich um und werde fast erschlagen. Wie geil, ein Fußballtempel und ich mitten drin. Obwohl noch so gut wie keine Zuschauer im Stadion waren, war ich schon beeindruckt. Wie soll das erst werden, wenn das Ding voll ist. Ich ging mit Darren und ein paar Spielern das komplette Stadion ab, vor der vielleicht berühmtesten Fantribüne der Welt „the kop“ blieben wir stehen. Wir waren uns schnell einig, das Karl uns auch so eine Tribüne bauen sollte. Einer der Spieler, ich weiß nicht mehr wer, hatte dann die Idee man könne die Tribüne ja nach ihm benennen.

Die Spieler gingen dann wieder in die Kabine. Eine Kleinigkeit essen und ausruhen war angesagt, ich durfte noch zur kleinen Pressekonferenz. Ich erzählte dort die üblichen Floskeln, wir sind der Außenseiter, werden aber alles geben. Wir brauchen einen guten Tag, die einen schlechten usw. Zum Schluss sagte ich mit ironischem Unterton, das wir uns ins Elfmeterschießen retten würden und da natürlich gewinnen. Kommt bei der englischen Presse komisch, wenn man das als Deutscher zum Besten gibt.

Dann ging zurück in die Kabine, noch mal kurze Taktikbesprechung, bevor es rausgeht zum warmmachen. So langsam füllt sich das Stadion und auch unsere Aufregung steigt. Nach den ersten Aufwärmübung kommt Dobbie zu mir.
Dobbie: „So gern ich das Ding heute als Joker entschieden hätte, aber es geht nicht. Ich hab Schmerzen und lauf nicht rund, sorry Coach. Aber besser teilen wir das dem Gegner nicht mit, sonst verliert er ja komplett den Respekt vor uns.“
Ich: „Ja schade, Stephen. Aber vielleicht jagen wir dem Gegner noch kurz Angst ein und lassen sie noch kurz in Startelf schreiben.“
Schmunzelnd gehen wir auseinander, Harvey rückt dafür nach auf die Bank.

Noch eine halbe Stunde bis zum Spiel. Das Stadion ist komplett ausverkauft, über 45000 Zuschauer. 6000 Tangerines  haben ihren Weg her gefunden. Das Aufwärmen ist sehr konzentriert, aber die Mannschaft wirkt auch ein wenig angespannt. Fabien hat schon einige Bälle fallen gelassen, Wallace hadert mit seinem Schuhwerk und  Ironside hat mehr damit zu tun den Fans einzuheizen. Lee Bowyer ruft sie alle noch mal zusammen, mahnt und fordert noch mal Ernsthaftigkeit ein. Corradi mischt sich noch mal ein, erinnert alle dran, dass hier auch nur Fußball gespielt wird. Und das würde ja jeder von uns können.



Die Aufstellungen:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1183580_Liverpool.jpg)



(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1183582_Blackpool.jpg)




15 Minuten vor Anpfiff gehen wir noch mal in die Kabine, trotz der klaren Unterlegenheit der Fans können wir ein lautes: "He´s got Butter on his glove, but he´s fly like a dove" vernehmen. Fabien geht mit einem Lächeln in die Umkleide.

Die Unruhe in der Kabine lässt nach als ich anfange zu sprechen:
„Heute meine Männer, haben wir Chance Blackpool zurück auf die Fußballkarte zu holen. Das ganze Land drückt uns die Daumen. Alle paar Jahre hat man die Möglichkeit ein Spiel zu spielen, an das man sich später erinnert. Wenn wir uns in 10 Jahren wieder treffen, dann werden wir uns an das Spiel erinnern. Unser erstes richtiges großes Spiel zusammen. Wenn wir uns mit Mitte 50 über die Bäuche und Bärte streicheln, dann machen wir uns ein Bier auf und denken zurück an diese Momente. Und dann will ich mich nicht an Angst und Zweifel erinnern. Sondern an Kampf, an Teamgeist, an Siegeswille. Wir haben es in der Hand, alles in Waagschale zu werfen, alles zu geben und als Blackpool FC uns da draußen einen Namen zu machen. Wir halten uns an den unseren Plan, spielen als Team, spielen mit Leidenschaft und hauen uns voll rein. Aber so haltet kurz ein und vergesst nicht, Fußball ist ein Spiel, das soll Spaß machen. Also habt Spaß und zeigt es allen. Heute geht es nicht um gewinnen und verlieren, heute beweisen wir das wir eine Mannschaft sind.“

Die Mannschaft ist heiß, sie stürzt laut auf den Gang. Sie wollen raus, sie wollen spielen. Schon in den Katakomben schallt uns ein lautes „You`ll never walk alone“ entgegen. Ich bekomme Gänsehaut, sehe das es Darren genauso geht. Wir schreiten voran, raus in Innere. Es ist wie ein Traum, ich bin Trainer bei einem Flutlichtspiel in Liverpool. Ein Pokalviertelfinale. Ich kann es kaum erwarten......     
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 16.Januar 2015, 09:21:20
die 6000 Seasiders im Stadion und die ungezählten Supporter an den Fernsehgeräten (und Computern) sollten nicht unerwähnt bleiben, die heute den GANZEN TAG LANG (bis zum Anstoß) in größter Anspannung ausharren müssen ...
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 17.Januar 2015, 00:29:54
Ich spüre eine harten Stoß in meinen Rippen. Darren zischt mich an, es gehört sich nicht, als Gästetrainer beim „You`ll never walk alone“ mitzusingen.

Anpfiff
Wir stoßen an, spielen sofort nach vorne. Wir wollen gleich zeigen, dass wir Fußball spielen wollen.

2.min
Erste Gelegenheit, Smith setzt sich im Dribbling durch. Pass in die Mitte, Ironside mit der Stiefelspitze, der Ball bekommt keine entscheidende Richtungsänderung, Abstoß. Liverpool scheint aber zu merken, dass sie hier heute was tun müssen.

5.min
Doppelpass McGowan-Davies-McGowan, hartes Geschoss Richtung Tor. Jones dreht das Ding um den Pfosten. Ecke.

6.min
MacKenzie und Wallace haben sich nach vorne begeben, McGowan bringt dem Ball, MacKenzie steigt hoch. Verliert das Kopfballduell gegen Kelly. Der Ball wird raus geköpft, in die Füße von Sterling, der zündet den Turbo, Izzet kommt nicht hinterher, seine Grätsche geht in leere, 75 Meter Sprint von Sterling, auch Blake kann ich nicht stellen, er geht bis zur Grundlinie, in der Mitte warten Bowyer und Naylor, Gerrard kommt mit Tempo, bekommt den Ball in Lauf, Abschluss, Farnolle taucht ab, kommt nicht dran.
1:0 nach 6 Minuten. Scheiße.   

5 Minuten Langeweile, wir wissen grade nicht was wir tun sollen, Liverpool will anscheinend nicht.

11.min
Naylor fängt einen Pass ab, schickt den startenden Davies, der ins 1gegen1 geht, setzt sich durch, er will flanken, wird aber geblockt, Liverpool schaltet um, Gerrard treibt den Ball, legt ab nach recht, Sterling bringt wieder seine Schnelligkeit ins Spiel, lässt Naylor stehen, Risikogrätsche von Wallace, Ball im Aus, Sterling am Boden.

12.min
Nach dem Einwurf schlafen wir, Flanke von Sterling, Yesil frei aus 11 Meter mit dem Kopf, Farnolle sicher.

14.min
Lallana zieht zur Mitte, platzierter Schuss ins lange Eck, der Ball wird im länger, es wird still im Stadion, Farnolle fliegt, man könnte sagen wie ein Möwe, und lenkt den Ball zur Seite. Riesentat vom Keeper, der die Fäuste ballt.

16.min
Davies und McGowan spielen Doppelpass, 20Meter frei Schussbahn, Kelly rauscht heran, Foulspiel. Gelbe Karte. Davies muss behandelt werden. Smith zirkelt den Freistoß 2 Meter über das Tor.

18.min

Wir werden besser, Gerrard muss einen Angriff von uns per Foul stoppen. Ironside pöbelt den Nationalspieler an, der schubst. Kriegt Gelb. McGowan bingt den Freistoß auf den langen Pfosten, Kopfball Wallace, drüber.

24.min
wieder Lallana, diesmal Vollspann, findet wieder seinen Meister in Farnolle, der den Ball locker fängt.

28.min
Flanagan lässt das Bein stehen gegen Davies, Gelb.

30.min
Ironside setzt sich auf dem Flügel durch, will flach auf Smith herein geben, Kelly klärt, der Ball fällt Bowyer vor die Füße. Tribünendach. Trotzdem sind Fans wie Spieler von Liverpool erstaunt, ihn wird hier alles abverlangt.

38.min
Blake spielt den Ball ins Aus, damit Davies behandelt werden kann. Auch Bowyer muss beim Eisspray vorstellig werden. Die harte Gangart, beider Mannschaften zeigt Spuren. Ironside und Izzet suchen sich Streit mit Gerrard und Can. Smith und der Schiri können schlichten. Hier ist Feuer drin.

42.min
Liverpool versucht die Zeit runterzuspielen, spielt hinten rum. Blake und Smith erobern auf rechts denn Ball, nach Fehler von Henderson. Smith schickt Ironside, der will in die Mitte ablegen, zu ungenau, McGowan kommt nicht an den Ball. Kelly klärt.

45.min
Liverpool lässt uns laufen, Bowyer und Davies laufen beide unrund, wir bekommen keinen Druck auf den Ball.

47.min
Halbzeit

Von Verdruss keine Spur in der Kabine, die Jungs sind heiß und davon überzeugt hier heute was zu holen. Davies und Bowyer zeigen an, das es nicht weiter geht. Gegen den Rat von Darren stelle ich um auf 4-4-2. Kettlewell und Corradi sollen kommen. Dann fällt uns auf, Ironside ist nicht in der Kabine. Zeitgleich hören wir Geschrei auf dem Gang, Joe hat sich nicht im Griff, legt sich mit 3 Sicherheitskräften an. 4 Spieler sind nötig, um ihn die Kabine zu holen. Wir sagen Keogh, er soll sich bereit halten. Ironside kommt aber langsam wieder runter, gelobt Besserung. Darren lässt einen urgewaltigen Schrei los, der uns das benötigte Gehör bringt. Ich erkäre noch mal, die Marschrute für die zweite Halbzeit. Pressing was das Zeug hält, aber organisiert. Wir wollen nicht kopflos drauflos stürmen. Pressingziele sollen die gegnerischen Außenverteidiger sein, die heute beide unsicher wirken. Zudem wollen wir öfters eine Pressingfalle für Can bauen, der häufig schlafmützig wirkt.

Mit großem Optimismus geht’s wieder raus, wir entscheiden uns Ironside weiter spielen zu lassen.

Anstoß zweite Halbzeit
Wir gehen sofort drauf, Henderson kann den Ball nur planlos nach vorne schlagen. Erste Ballgewinn.

50.min
Wir erobern den Ball jetzt höher, finden aber keine Lücken. Corradi behauptet den Ball gut, aber wir brauchen zu lange um Anspielstationen zu kreieren.

51.min
Jetzt kann Bernado mal ablegen, Kettlewell schießt, knapp drüber, ein Warnschuss?

53.min
Skrtel langt hart zu gegen Corradi, klare gelbe Karte, die der Schiri aber stecken lässt.
Die Spieler sind sauer.

55.min
Liverpool versucht das Spiel zu beruhigen, startet eine lange Ballstaffete. Wir verschieben schlecht, die Reds erzeugen eine Überzahl auf ihrer rechten Seite. Sterling spielt dem entgegenkommenden Yesil in Fuß, Mackenzie rückt zu weit raus. Yesil lässt tropfen, dreht sich im den Innenverteidiger Sterling spielt direkt in den geöffneten Raum, MacKenzie kommt nicht hinterher. Yesil geht frei aufs Tor zu, Farnolle verkürzt den Winkel, macht sich groß. Yesil hebt den Kopf, zuckt kurz mit der Schulter, Farnolle reagiert auf die Finte, verlagert sein Gewicht nach rechts, und Yesil schiebt an der an der Seite vorbei ins Tor.
Das Stadion tobt, Yesil strahlt, verschwindet unter einer Menschentraube.
2:0

Meine Spieler wirken geschockt, sind ratlos. Schauen mit großen Augen Richtung Trainerbank. Ein kurzen Moment weiß ich nicht, wie ich reagieren soll. Dann klatsche ich instinktiv in die Hände, feuer die Jungs an, weiter geht’s, wir geben nicht auf.

57.min
McGowan spielt den Rückpass zu ungenau auf Wallace, Sterling spritzt dazwischen, geht Richtung Tor, Wallache will ihn stoppen, kommt in trudeln und fällt hin. Sterling will Farnolle ausspielen, unterschätzt aber die langen Gliedmaßen des Keepers. Er nimmt dem Angreifer den Ball vom Fuß und schreit seine Vorderleute an. Das scheint zu wecken, die Köpfe gehen wieder hoch.

59.min
Izzet setzt ein Zeichen, haut Gerrard rund über Kopf, Gelb. Aber die Jungs sind wieder da, wehren sich wieder.

62.min
McGowan zieht zur Mitte, wird von 2 Gegenspielern gestellt, Kettlewell rauscht heran bekommt den Ball aufgelegt, will Schießen, im letzten Moment spielt er den Pass in die Gasse, Ironside startet, ist frei durch und verstolpert. Joe trommelt mit beiden Fäusten auf den Boden. Die Fans sind wieder lauter, treiben die Mannschaft an.

Wir brauchen jetzt den Anschlusstreffer, Harvey soll sich bereit machen.

66.min
Freistoß für Liverpool, Flanke auf den kurzen Pfosten, Kelly verlängert, der gerade eingewechselte Lambert köpft ein. Keine Chance für Farnolle.
3:0 nix da, der Schiri pfeift Foul, Lambert hat sich aufgestützt.
Unschöne Szenen spielen sich ab, einige der „Muckers“ halten es für geistreich die umstehenden Zuschauer mit Urinbomben zu segnen. Das heiß sie pinkeln in ihre Becher und werfen sie in den benachbarten Block. Nicht schön. Unser gesamter Fanblock wird feindseliger, Polzei maschiert auf.

68.min 
Harvey ersetzt Izzet, er soll mehr Druck nach vorne entwickeln. Wir setzten alles auf eine Karte, schieben noch weiter vor. Irgendwie ein Tor machen, dann sind wir wieder dran.

70.min
Farnolle klärt gekonnt gegen Lambert

74.min
Smith lässt 2 Gegner aussteigen, könnte schießen, schießt, der Ball rutscht ihm über den Spann, der Ball rollt Richtung langes Eck, McGowan rutscht in den Ball, Jones pariert in höchster Not, der Ball fällt Corradi vor die Füße, Abschluss mit der Pieke, Kelly lenkt den Ball zur Ecke. Diese fängt Jones locker ab.

79.min
Ironside setzt gegen Keeper Jones hart und unnötig nach, Foul, Tumult, Rudelbildung, Gerrard geigt Joe seine Meinung, was dem recht egal ist. Keine Karten, weiter geht’s.

80.min
Ironside fällt Gerrard, der liegt schmerzverzerrt am Boden, Ironside streichelt ihm über den Kopf und flüstert ihm nette Worte. Die nächste Rudelbildung, diesmal Gelb für Ironside. Abseits des Ganzens kriegen sich Wallace und Lambert in die Haare, der junge Innenverteidiger lässt sich aber nicht provozieren. Das Spiel wird immer aggressiver, die Stimmung auch. Aus dem Gästeblock, werden die ersten Zuschauer abgeführt. Böller krachen. Auch die Liverpoolfans werden wilder. Das Stadion kocht und es nimmt ungute Züge an.

82.min
Harvey kombiniert mit Corradi und steckt auf Ironside durch, der schiebt den Ball vorbei, stachelt aber noch mal die Fans an. Es brodelt.

84.min
Wir haben wirklich alles nach vorne geworfen, beide Innenverteidiger sind dauerhaft vorne. Kopfballablage von Wallace, Schrägschuss von Corradi, Jones wehrt nach vorne ab, Harvey setzt nach, Abseits.

86.min
Corradi einschussbereit, von Harvey und Smith freigespielt, wird im letzten Moment abgegrätscht. Ecke.

87.min
MacKenzie und Wallace behindern sich nach der Ecke gegenseitig beim Kopfball. Vorbei.

89.min
Liverpool versucht das Ding nach Hause zu spielen, verliert aber immer mal wieder den Ball. Blake schickt Smith, Pass zu lang.

93.min
Ironside haut aus 20Metern drüber, darf sich von Henderson einen Spruch anhören. Der Schiri pfeift ab.

Das Spiel ist rum. Wir verlieren, Liverpool war deutlich cleverer und abgezockter als wir. Trotzdem habe wir das Spiel lange ausgeglichen gestaltet.



Aber dann knallt es im Stadion, aus dem Gästeblock fliegen Rauchbomben, ca. 2000 Gästefans stürzen, geschützt vom Qualm Richtung Spielfläche, sie durchbrechen mit Leichtigkeit die überraschte Polizeikette uns stürmen aufs Feld. Ein weitere Pulk macht sich zur Tribüne „The Kop“ auf und führen nicht gutes im Schilde. Alle Spieler versuchen sich in die Katakomben zu flüchten, außer Ironside. Der hat sich das Trikot vom Leib gerissen und will Gerrard ans Leder, der sich hinter Sicherheitskräften versteckt. Immer mehr Polizisten kommen in Stadioninnere, können die wild um sich schlagende Horde von Hooligans aber mehr nicht aufhalten. Der andere Mob von angeblichen Fans hat sich mittlerweile mit allem möglichen bewaffnet und prügelt auf die Liverpool Fans ein. Das ganze Ding eskaliert hier, die Polizei scheint machtlos. Neben dem Tor wird ein Feuer entzündet. Dicker, schwarzer, beißender Qualm macht sich breit.  Steven Gerrard hat sich mittlerweile in Sicherheit gebracht, denk er. Ironside hat eine Gruppe besonders gewaltbereiter Schläger gefunden, die mit ihm zusammen den Spielertunnel stürmen wollen. Die Polizei und die Sicherheitskräfte können nur durch Pistolenschüsse in die Luft, die Angreifer vertreiben. Die Horde lässt aber nicht ab, sondern versucht sich über einen anderen Eingang Eintritt zu verschaffen. Auf der Tribüne herrscht die blanke Gewalt, eine große Massenschlägerei. Jeder gegen jeden. Meine Spieler sitzen verängstigt in der Kabine, verbarrikadieren die Tür. Man hört nur lautes Donnern, Knallen, Geschrei und Hundegebell. Alle hoffen nur hier heile raus zukommen. Einige sprechen Gebete, andere sind sauer, andere sitzen kreidebleich wie paralysiert in der Ecke. Dann donnert es an der Tür, ich spüre eine stumpfen Schlag und gehe zu Boden, verliere das Bewusstsein.

Ich werde wieder wach, meine Frau und Karl stehen an meinem Bett. Ich liege im Krankenhaus, mein Kopf brummt. Ich kann nur auf einem Auge sehen, ich frage was denn passiert sei.
Karl fasst zusammen, es ist völlig eskaliert, fast 8500 Verletzte, davon 3000 Polizisten, die Gegengrade im Stadion hat Feuer gefangen, ist fast komplett runter gebrannt, The Kop auch. Dann ging es auch außerhalb des Stadions weiter, dass Militär musste eingreifen, über 7000 Verhaftungen. Ironside ist auch dabei, er wurde per Eilverfahren angeklagt, ihn erwarten wegen Landesfriedensbruch, Körperverletzung, Volksverhetzung und vielen anderen Sachen 10 Jahre Haft. Darren liegt im Zimmer neben an, Farnolle der gegen die Eindringlinge sich in der Kabine gewehrt hat, wurde nach London in eine Spezialklinik gebracht. Viele Weitere sind hier im Krankenhaus, Bernado hat gekündigt, ist schon zurück nach Italien. Die Unruhen hielten bis heute morgen an, in ganz Liverpool. Irgendwann haben sich beide Fanlager gegen die Polizei verbündet, später kamen sogar Evertonanhänger dazu. Überall in der Stadt knallte es. Du hast jetzt 3 Tage geschlafen, es ist viel passiert. Hier in Liverpool ist es jetzt halbwegs wieder ruhig. Aber jetzt knallt es in anderen Städten, London, Birmingham, Manchester und viele mehr. Kein weiß genau warum? Die ganze furchtbare Gewalt entlädt sich gegen Polizei und Militär. Du solltest jetzt schnell wieder auf die Beine kommen, wir wollen das Land verlassen. Wer weiß wie das noch ausartet.
Ich schau Magret und Karl an, schließe meine Augen und schlafe wieder ein......     
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 17.Januar 2015, 00:52:14
 ;D

und nächste Woche: Millwall?

grandios.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Signor Rossi am 17.Januar 2015, 10:13:38
Bürgerkrieg in England? :o
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Fischehaus am 17.Januar 2015, 11:51:42
Wtf. Was geht da denn ab? Wenigstens ist jetzt Platz im Kader für die zwei neuen Stürmer... Hehe
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 17.Januar 2015, 17:51:28
Ich werde wieder wach, meine Frau und Karl stehen an meinem Bett. Ich liege im Krankenhaus, mein Kopf brummt. Ich frage, was denn passiert sei.

Magret: “Du hast direkt nach Spielende einen Stromschlag bekommen.”
Ich: „Einen Stromschlag, bitte?“
Karl: „Ja ein fahrlässig gelegtes, schlecht isoliertes Stromkabel vom Fernsehteam, keine Sorge, ich hab die schon verklagt.“
Ich: „Häh, ich verstehe nur Bahnhof. Was ist mit den Ausschreitungen, dem Feuer, die Krawalle?“
Magret: „Was redest du da? Du hast unmittelbar nach dem Abpfiff den Stromschlag bekommen, bist ohnmächtig geworden und zusammen gesackt. Steven Gerrard und Joe Ironside waren die ersten bei dir, Joe wollte dir sogar eine Mund zu Mundbeatmung verpassen.“
Ich: „Dann sitzt Joe also nicht im Gefängnis?“
Karl: „Wie kommst du da drauf, der Joe steht jetzt wahrscheinlich auf dem Trainingsplatz.  Ich soll dir allerdings von ganzen Team gute Besserung wünschen.“
Ich: „Ja, danke. Aber ich bin etwas verwirrt, wie haben wir den gespielt?“
Karl: „Ihr habt nach großem Kampf 2:0 verloren. Die Zuschauer und auch der Gegner waren beeindruckt von eurer Kampfkraft.“
Ich: „Schade, wie lange hab ich jetzt geschlafen?“
Magret: “Fast 14 Stunden, der Schlag hat dir ordentlich zugesetzt, du sollst noch bis Morgen zu Beobachtung hier bleiben. Der Arzt hat aber auch gesagt, das du dich in der letzten Zeit überfordert hast und zu viel Stress hattest. Deswegen jetzt auch der lange Schlaf, den hast du wohl gebraucht.”
Karl: “Ja Magnus du solltest lernen, mehr Arbeit zu deligieren. Deswegen zahle ich doch die teuren Assistenten.”
Ich: “Also noch mal, es gab keine Fanauschreitung, kein Feuer, keine Randalle landesweit, Fabien ist nicht schwer verletzt, Joe ist nicht verhaftet, die Anfield Road steht noch und Bernado ist nicht zurück nach Italien?”
Karl: “Was spielt sich den in deinem Kopf ab? Du hast eine Fantasie, unglaublich. So jetzt lasse ich euch mal alleine.”
Ich: “Man was für ein blöder Traum, ich bin noch ganz wirr. Vielleicht sollte ich das Ganze aufschreiben und eine Geschichte draus machen.”
Magret: “Die Hauptsache ist, dass du Gesund bist. Und bitte mach ein wenig langsamer, hör auf den Arzt.”
Ich: “Ja Darling, du hast ja Recht. Und wir haben wirklich verloren? Jetzt hab ich an der Anfield Road gespielt und kann mich nicht erinnern, so ein Mist.”
Magret: “Freu dich lieber, dass das ganze so glimpflich ausgegangen ist.”
Ich: “Ich bin ja froh, ich bin müde, ich glaub ich schlaf noch ein wenig.”

Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Signor Rossi am 17.Januar 2015, 18:12:17
 :o ;D
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 17.Januar 2015, 20:32:29
Ipswich Town

Zum Abschlusstraining für das Spiel gegen Ipswich betrete ich wieder den Platz. Die Mannschaft empfängt mich mit einem warmen Applaus. Mir brummt immer noch ein wenig der Kopf, aber ich will wieder was tun.  Ich hab mir das Liverpoolspiel noch mal als Aufzeichnung angeschaut. Die Analyse ging recht schnell, Liverpool ist einfach deutlich besser besetzt als wir. Wir haben uns wacker geschlagen, lange Zeit das Spiel ausgeglichen gestalten können. Ein Ausscheiden tut halt immer weh, aber wir werden es verdauen. Außerdem hat uns die Auslosung zum FA-Cup eh den nächsten Erstligisten mit West Brom bescherrt.  Davies und Bowyer sind glücklicherweise nicht schwerwiegend verletzt und können direkt wieder mittrainieren.   

Der Gegner:

Mit Ipswich bekommen wir einen Gegner der im Abstiegskampf ist und vor der Saison auch genau dort erwartet wurde. Sie stehen auf Platz 21 haben bisher 16 Punkte sammeln können. Wir treffen auf einen schnellen Sturm, einen noch schnellere Abwehr und auf ein Mittelfeld, welches stark im Teamverband arbeitet, gute Entscheidungen fällt und zweikampfstark daher kommt.
Ipswich hat aber Probleme im Spielaufbau, in der Luft und im technischen Bereich.

Die Taktik:

Wir wollen früh stören, die technischen Mängel des Gegners ausnutzen. Ipswich soll keine Zeit haben
kontrollierte Pässe zu spielen, so dass ihre Überlegenheit in der Geschwindigkeit nicht zu tragen kommt. Es kommt unser 4-4-2 zum Einsatz, wir wollen von Anfang an klarstellen, dass wir hier gewinnen.

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1184901_Blackpool.jpg)

Es wird wieder einmal kräftig rotiert. Das Pokalspiel hat ordentlich Körner gekostet. Gabbidon bekommt heute eine Chance, in langen Einzelgesprächen zeigte er sich einsichtig und versprach wieder mehr zu tun.



Das Spiel:
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Tore:

1:0 Keogh   1.min
2:0 Corradi   70.min
3:0 Wallace   84.min
 


Nach dem Spiel wurde ich überrascht, meine gesamte alte B-Jugend erwartete mich. Karl hat sie einfliegen lassen und im besten Hotel der Stadt untergebracht. Sie bleiben die ganze Woche und bestreiten noch ein Testspiel gegen unsere Jugend. Am Mittwoch dürfen sie uns nach Blackburn begleiten. Eine sehr nette Aktion von Karl, die mich sehr erfreut. Aber es gibt auch schlechte Nachrichten, Davies fällt mit einem Muskelfaserriss 4 bis 5 Monate aus. Schade er war gerade gut in Form gekommen. MacKenzie hat Glück im Unglück, seine Verletzung stellt sich nur als Rippenprellung raus, ca. 10 Tage Pause.

Wir sind mit dem Spiel zufrieden, haben jetzt 3 Punkte auf Fulham und 6 Punkte auf Reading Vorsprung.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 18.Januar 2015, 22:55:01
Blackburn Rovers

Bevor wir nach Blackburn reisen, um dort das Spitzenspiel Vierter gegen Erster zu bestreiten, steht erst mal ein Jugendkracher an, die Blackpool Jugend gegen meine alte Truppe. Erstaunlicherweise haben sich fast 2000 Zuschauer zu diesem Kick eingefunden. Ich schaue das Spiel zusammen mit meiner Mannschaft und sehe ein unterhaltsames Spiel. Am Ende geht es 3:3 aus, bei meinem Exteam sticht vor allem Adama Boly hervor, der alle 3 Tore erzielt. Karl ist von dem Jungen so begeistert, das er ihm prompt einen Vertrag anbietet. Der 15jährige Bub kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, kann aber verständlicherweise noch keine Entscheidung fällen, ohne seine Eltern, da er ist 15 Jahre alt ist. Im Anschluss gibt es ein zünftiges Spanferkel und ein nettes Beisamensein.

(http://www.iiiiiii.org/fm/Boly.PNG)

Am Mittwoch geht’s dann nach Blackburn.



Der Gegner:

Blackburn will zurück in die erste Liga und das mit aller Macht. Sie haben von den letzten 13 Spielen nur 1 verloren und werden dementsprechend selbstbewusst auftreten. Sie haben ein großen, teuren Kader der eigentlich alles überdurchschnittlich gut kann, aber nichts hervorragend. Star der Truppe ist Jorden Rhodes, der schon 10 mal genetzt hat diese Saison und bei vielen Erstligisten auf der Einkaufsliste steht. Die Rovers stehen auf Platz 4, haben aber 9 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus Blackpool, ach das sind ja wir. Blackburn spielt den härtesten und unfairsten Fußball der Liga, aber wir denken wir sind gerüstet.

Die Taktik:

Wir wollen von unserer Marschroute nicht abweichen, wir wollen unser Ding durchziehen und spielen auch in Blackburn offensiv spielen. Wir wollen Blackburn in der eigenen Hälfte beschäftigen und so weit weg vom unserm Tor halten. Es wird viel Laufarbeit auf uns zukommen, da der Schlüssel sein wird, im Mittelfeld viel zu doppeln und Druck auszuüben.

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1185594_Blackpool.jpg)

Um die viele Laufarbeit gewähren zu können, kommen etliche frische Spieler herein. Gabbidon der letztes Mal überzeugte, bildet mit Blake die Innenverteidigung.



Das Spiel:
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Tore:

0:1 Ironside   8.min
1:1 Rhodes   54.min
1:2 Ironside   84.min



Im Bus auf der Rückfahrt ist Party angesagt, Fulham verliert daheim gegen Norwich. Wir sind 6 Punkte vor und die Hinrunde ist fast rum. Am Wochenende steht Millwall auswärts auf dem Plan, wenn man diversen Filmen glauben darf, ein unangenehmes Pflaster. Aber ich bin gespannt und hoch motiviert unsere Serie am laufen zuhalten. Ich begleite meine Fußballbuben zum Flughafen, verabschiede mich nur kurz, da ich davon ausgehe Weihnachten einen Kurzurlaub in der Heimat machen. Ich lade die Jungs ein aber gerne wieder zukommen, da sie uns anscheinend Glück bringen. Die Jungs sind alle begeistert von der ganzen Geschichte hier, jetzt haben sie es mit eigenen Augen gesehen, was sie vorher nicht glauben konnten. Ich bin gespannt ob Adama Boly, mit seinen Eltern die Chance wahrnimmt.   



Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 21.Januar 2015, 23:09:16
Ein schneller Monat



Nachdem wir im Dezember schon gegen Ipswich und Blackburn gespielt haben, stand als nächstes Millwall auf dem Plan.


Millwall (22) 0:0 Blackpool (1)

Carroll – Blake Wallace Gabbidon Robinson – Kettlewell Bowyer Izzet(65min McGowan) Harvey(65min Smith) – Corradi Dobbie(77min Ironside)

Tore:
Fehlanzeige

Schlimm, ganz schlimm. Vielleicht unsere schlechtestes Spiel seit Wochen, wobei man Millwall auch mal loben muss. Spielerisch sicherlich limitiert, haben sie versucht nach vorne zu spielen und vor allem haben sie gekämpft, sind gelaufen und haben wirklich alles versucht. Uns gelang wirklich gar nicht, vielleicht auch meine Schuld, da ich entgegen unserer eigentlichen Spielweise auf eine kompakte, defensive Taktik gesetzt habe. Am Ende nehmen wir ein Punkt mit, mit dem wir leben können.

Dafür das Millwall so einen schlechten Ruf hat, war es gar nicht so schlimm. Das einzig Unangenehme, neben unserem Spiel, war, dass es im ganzen Stadion nach Urin stinkt. Ganz furchtbar. Die Leute waren alle recht nett, aber ich spiele mit dem Gedanken, dort eine Zahnarztpraxis zu eröffnen. Bräuchte vorher wahrscheinlich nicht mal Zahnmedizin studieren, da die Gefahr etwas kaputt zu machen dort nicht mehr besteht.



Blackpool (1) 2:0 Leyton Orient (21)

Carroll – Blake Wallace MacKenzie(81min Gabbidon)  Robinson – McGowan Harvey(74min Hegarty) Kettlewell Smith – Corradi(74min Keogh) Dobbie

Tore:
1:0 Dobbie   74.min
2:0 MacKenzie   60.min


Zum Abschluss der Hinrunde stand ein Heimspiel gegen Leyton an. Lee Bowyer fehlte mit Gelbsperre. MacKenzie stand nach Verletzung in der Startelf. Wir trafen auf einen verunsicherten Gegner, der sich nach Leibeskräften wehrte. Trotzdem konnten wir recht einfach einen Heimsieg einfahren und sogar ein paar Kräfte sparen. Dobbie machte ein Riesenspiel, gekrönt durch ein Tor und eine Vorlage.



Brighton & Hove (9) 2:1 Blackpool (1)

Carroll – Blake Wallace MacKenzie Robinson – McGowan(85min Ironside) Bowyer(62min Harvey) Hegarty Smith – Corradi(72min Keogh) Dobbie

Tore:
1:0 Ulloa    7.min
2:0 Andrews   41.min
2:1 MacKenzie 44.min

Jetzt hat es uns erwischt, wir können doch noch verlieren. Nachdem unsere Leistungen in den letzten Wochen schon rückläufig waren, haben wir heute wirklich verdient verloren. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir alles vermissen lassen. In der 2.Halbzeit waren wir dann besser, aber diese Niederlage können wir uns selber zu schreiben. Ich hoffe die Truppe merkt jetzt, dass wir wieder mehr tun müssen. Allerdings nach 16 Spielen ohne Niederlage und nur 2 Unentschieden, kann ich jetzt nicht wirklich sauer sein auf meine Mannschaft.



Mein Plan über Weihnachten in die Heimat zu reisen, ging leider nicht auf. In England spielt man ja Fußball während der Feiertage.

Blackpool (1) 3:2 FC Watford (5)

Carroll – Blake Gabbidon MacKenzie Robinson(46min Naylor) – Perkins Harvey Kettlewell Smith – Corradi (84min Ironside) Dobbie(78min Keogh)

Tore:
0:1 Diakite   7.min
1:1 Corradi   29.min
1:2 Deeney   35.min
2:2 Dobbie   49.min
3:2 Keogh   87.min

Mal wieder ein typisches Blackpoolspiel, zweimal hinten gelegen und am Ende mit viel Kampfkraft das Ding gedreht. Die Zuschauer sahen ein Klassespiel, Chancen auf beiden Seiten, vor allem in der ersten Halbzeit. War Watford vor der Pause die spielbestimmende Mannschaft, spielten wir sie nach dem Pausentee förmlich an die Wand. Nach dem schnellen Ausgleich durch Dobbie, hätten wir eigentlich ein Schützenfest feiern müssen, da aber Gomes im Tor von Watford heute die goldenen Handschuhe an hatte, mussten wir auf ein Mordspfund von Keogh warten. Schöner, verdienter Sieg der uns auf Platz 1 hält.
McGowan und Wallace fehlten heute gesperrt, Bowyer musste leistungsbedingt auf der Bank platz nehmen. 



Blackpool (1) 1:0 Nottingham Forest (10)

Carroll – Hegarty Wallace MacKenzie Naylor – Perkins(88.min Cowie) Bowyer Kettlewell(78min Izzet) McGowan – Keogh Dobbie(74min Ironside)

Tore:
1:0 Keogh   7.min

Nottingham ist mit großen Ambitionen zu uns gereist und enttäuschte Komplett. 2 ganze Torschüsse in 90 Minuten, selten eine Mannschaft gesehen, die so destruktiv spielt. Wir haben es allerdings versäumt den Sack rechtzeitig zuzumachen, so dass es doch bis zum Ende spannend war. Der Schiri hat nicht seinen besten Tag, zwei klare Elfer nicht gegeben und ein Tor aberkannt. Aber egal gewonnen ist gewonnen.



So beenden wir das Jahr tatsächlich auf Platz 1, ein Punkt Vorsprung auf Fulham. Morgen  fasse ich mal das erste halbe Jahr zusammen und es gibt eine aktuelle Tabelle.

Das neue Jahr beginnt mit dem Kracher gegen Fulham. Falkner gegen Magath. 1 gegen 2. Ich kann es kaum erwarten.



Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 22.Januar 2015, 08:43:47
Glückwunsch zur konstanten halbserie. In der schlussphase der Hinrunde scheint ja auch mal so etwas wie Ruhe eingekehrt zu sein. Das mag dem sportlichen ja zuträglich sein. Die Beobachter lechzen jedoch schon nach dem fulham-spiel, denn das verspricht skandal, randale und bambule.

Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 23.Januar 2015, 00:24:49
Überraschung

Nach dem Heimsieg gegen Nottingham bestellt mich Karl in sein Büro, er hätte tolle News für mich. Meist bedeutet das ja nicht zwingend etwas Gutes, aber heute gehe ich mit einem guten Gefühl zu ihm.

Karl: „Gratulation, toller Sieg heute, wenn auch zu niedrig. Und natürlich auch Gratulation zur tollen Hinrunde und zur Tabellenführung. Es ist lange her, dass der glorreiche Blackpool FC als Tabellenführer den Jahreswechsel begeht. Ich bin stolz auf dich Schwiegersohn.“
Ich bin recht irritiert, solche Worte hab ich von ihm noch nie gehört, ich ahne aber schon das es nicht dabei bleiben wird: „Danke Karl, es bedeutet mir viel dein Lob. Und auch danke das du mir die Chance gegeben hast.  Aber das wird ja nicht alles sein, warum ich hier bin?“
Karl: „Stimmt denn ich wollte dir ein, nein sogar zwei nachträgliche Weihnachtsgeschenke machen. Als erstes Mal, konnte ich noch ein junges Talent verpflichten. Ich hab von einem befreundeten Spielerberater den Tipp bekommen, dass in der U20 von Florenz ein Nachwuchsspieler ohne geschützten Vertrag rum läuft. Der trainiert ab dem 2.1. mit, bitte schön.
Ich: „Wo du die Leute immer herbekommst, unglaublich. Ich bin gespannt. Name, Alter, Position?
Karl: „Ich pflege meine Kontakte und so kann ich sie dann auch öfter mal nutzen. Der Junge heißt  Alan Empereur, ist 18 Jahre alt. Es hat die italienische und brasilianische Staatsbürgerschaft. Er kann linken Verteidiger und Innenverteidiger spielen, da der McMahon so lange verletzt ausfällt, brauchten wir doch Ersatz.“
Ich: „Hört sich grundsätzlich ganz gut an, aber der McMahon spielt rechts. Aber das passt schon, kann man schon mal verwechseln. Ach ja, der junge Adama Boly, würde mit seinen Eltern gerne mal 10 Tage zur Probe rüber kommen. Wäre das möglich?“
Karl: „Häh, wer? Was?“
Ich: „Der Nachwuchsspieler aus meiner ehemaligen Mannschaft, du erinnerst dich? 3 Tore, vorletzte Woche?
Du hast ihm ein Vertrag angeboten?“
Karl: „Ach ja der Adama, soll seine Eltern mitbringen, für die hab ich auch Arbeit.“
Ich: „Man bist du gut drauf, ich erkenne dich ja gar nicht wieder, aber ich glaube die wollten sich erst mal alles anschauen hier.“
Karl: „Ja sollen sie machen, kann sich der Vloet drum kümmern, der hat ja sonst nicht zu tun. Ich hab aber noch weitere Neuigkeiten. Und zwar gehen wir „All In“.“
Ich: „Ich verstehe nicht, pokern wir jetzt?“
Karl: „So ähnlich, es ist Geld aufgetaucht, welches wir dringend unters Volk bringen müssen. Wir können die Mannschaft also nochmal richtig verstärken im Winter, allerdings führt dann wirklich kein Weg mehr am Aufstieg vorbei.“
Ich: „Eigentlich bin ich zufrieden mit meiner Mannschaft, die Jungs haben uns bis hier hergebracht, da sollen sie auch die Chance bekommen, das Ding zu ende zubringen.“
Karl: „Ich glaub ich höre nicht richtig, wir reden hier über richtig viel Kohle. Davon können wir richtige Kracher verpflichten, und du willst nicht?“
Ich: „Richtige Kracher haben richtig große Egos,richtig? Und Egos zerstören unser System, wir bauen auf Teamgeist, Einsatz und Zusammenhalt. Das sollten wir uns nicht kaputt machen.“
Karl: „Das Geld muss weg, zumindest zum Teil. Du hast genug Leute um dich herum, die sollen die passenden Leute suchen. Wir wollen aufsteigen und dafür brauchen wir Klasse. Sieh zu das du diese findest. Und natürlich vorrangig Briten.“
Ich: „Klar, die Ausländer verpflichtest ja du! Bleibt das Gehaltsbudget gleich, also weiterhin 500000€ als Höchstgrenze?“
Karl: „Das sind EU-Mitbürger, das waren gute Geschäfte, treib auch solch gute Spieler zu dem Preis auf, dann darfst du auch Italiener verpflichten. Aber ich will mal nicht so sein und erhöhe das Limit auf 750000€, das geht aber nur, wenn wir nächstes Jahr erstklassig spielen. Sei dir dem bewusst. Ach ja, und das wir Spieler mit Gewinn verkaufen möchten, auch.“
Ich: „Ok Karl, ich werde schauen wo wir bedarf haben und was der Markt hergibt. Was ist mit unseren auslaufenden Verträgen, gibt es da was zu beachten?“
Karl: „Schau genau hin, wenn du dir ans Bein bindest. Wir brauchen keine Tribünenhocker die dickes Gehalt beziehen. Wir haben einige alte Spieler im Kader, die werden nicht besser. Und wir haben einige junge Spieler im Kader, die auch nicht besser werden. Wir brauchen keine Kaderleichen hier, als handele mit Bedacht. Ach ja und lass die Schreibarbeit den Vloet machen, der langweilt sich sonst noch. Ich glaub jetzt haben wir es.“
Ich: „Ja mir langt es. Danke für die Nachrichten.“


Ich verlasse das Büro mit Unbehagen, ich weiß, eigentlich sollte ich mich freuen, aber ich tu es nicht. Ich will auch gar nicht wissen, wo dieses Geld auf einmal herkommt. Aber es hilft ja alles nichts, ran an die Arbeit. Ich rufe Wiljan,Darren, Tim und meine anderen Assistenten zur Kaderanalyse zusammen, Chefscout Paul soll natürlich auch teilnehmen. Morgen schauen uns gemeinsam Spieler für Spieler an um zu ermitteln, wo wir Bedarf haben, wo wir noch Potenzial sehen und welche Verträge verlängert werden.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 23.Januar 2015, 08:53:29
Ein mentee für lee bowyer. Aufbrausend, knallhart und britisch. Das wäre mein wunschtransfer.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 23.Januar 2015, 13:36:45


Am Vormittag treffen wir uns im Konferenzraum, alle nehmen ihr Plätze ein.  Darren betritt als Letzter den Raum und wirft eine Zeitung auf den Tisch.

Zitat
Heute Nacht um 3:30Uhr geriet der bekannte Fußballer Lee Bowyer und zwei weitere Blackpoolprofis in eine Polizeikontrolle. Da die Beamten Alkoholgeruch vernahmen, ordneten sie einen Alkoholtest an, der der 35Jährige aber vehement verweigerte. Die Polizisten sahen sich genötigt, Herrn Bowyer mit zu Wache zunehmen um dort eine Blutabnahme durchzuführen. Diese ergab einen Wert von 1,85 Promille. Der Fußballprofi muss sich jetzt wegen Fahren unter Alkoholeinfluss sowie Beamtenbeleidigung verantworten. Wer die anderen beiden Autoinsassen waren, wurde nicht bekannt.

Es herrschte erst mal Ruhe in der Runde, das war schon ein hartes Brot. Paul gab zum besten, dass schon länger Gerüchte kursieren, das Lee es mit dem Nachtleben übertreibe. Es hatte niemand einen Verdacht, wer die anderen beiden Gewesen sein sollten. Wir einigten uns darauf, am Nachmittag mit Lee zu sprechen und uns seine Variante von der Geschichte anzuhören. Leicht abgelenkt machten wir uns an unsere eigentliche Aufgabe.


Tor:

Roy Carroll
21 Spiele/7 davon zu Null    DurchSchnittsNote 6,90
Roy ist glücklich im Verein, bringt beständige Leistung, aber das gewisse Etwas fehlt. Größter Kritikpunkt sind seine schwachen Reflexe, aber ist unsere Abwehr steht koordinierter, wenn er spielt. Er wird in der Rückrunde unsere Nummer 1 sein. Nächste Saison, wer weiß? Allerdings hat sich sein Vertrag gerade um ein Jahr verlängert, da er 20 Einsätze bestritten hat.

Fabien Farnolle
10 Spiele/4 davon zu Null    DSN  7,04
Der große Liebling der Fans, der Elfmetertöter, Pokalheld und Mister Butterglove. In seine Einsätzen wechseln sich Licht und Schatten ab. Er bleibt unsere Nummer 2 und ich mag ihn nicht missen. Er hofft noch auf die Nominierung zum Afrika-Cup.

Danny Coyne
Kein Einsatz
Er ist zufrieden als Nummer 3, gibt sein Wissen weiter, verdient wenig und stellt keine Ansprüche. Wird wahrscheinlich seine Karriere im Sommer beenden. Ich hoffe ich kann ihn noch einen Einsatz schenken.

Fazit:

Im Tor bleibt alles wie gehabt.



Abwehr:

Gary MacKenzie
26Spiele 8Tore 1Vorlage   DSN 7,58
8mal ist er zum Spieler des Spiels benannt worden. Er ist wohl in  der Form seines Lebens, Potenzial sich zu entwickeln hat er aber leider nicht mehr. Er hat vor ein paar Wochen seinen Vertrag verlängert, wird in der Rückrunde weiter gesetzt sein. Würde jemand für ihn ordentlich Geld hinlegen, wäre ich nicht abgeneigt ihn zu verkaufen, da er eigentlich zu langsam ist. Im eigenen Strafraum manchmal recht plump (5 Elfmeter verursacht), im Gegnerischen dafür brandgefährlich.

Murray Wallace
21Spiele 2Tore 0Vorlagen   DSN 7,18
Der junge Mann schlägt sich wacker, hat sich recht schnell einen Stammplatz erspielt. Er verbessert sich stetig, hat aber noch Luft nach oben. Leider braucht er zwischendurch immer wieder Pausen, trotzdem wird er seine Spielzeit bekommen und sich weiter verbessern. Es wirkt so, als fühle er sich manchmal zwischen den ganzen grobschlächtigen Veteranen nicht wohl, ich hoffe das gibt sich mit der Zeit.

Danny Gabbidon
11Spiele 0Tore 1Vorlagen   DSN 7,28
Seine Durchschnittsnote täuscht etwas, wobei er bei seinen letzten Einsätzen durchaus zu überzeugen wusste. Am Anfang der Saison ganz schwach und sehr unmotiviert. Wird als Backup gebraucht, muss im Sommer aber zurück zu Crystal Palace. Wäre sicherlich auch jetzt im Winter schon verzichtbar.

Darcy Blake
17Spiele 0Tore 2Vorlagen   DSN 7,00
Nach anfänglichen Problem, mittlerweile Stammspieler als Rechtsverteidiger. Half aber auch schon als Innenverteidiger und Sechser aus. Er verbessert sich noch und wenn er seine Launen unter Kontrolle hält darf er seinen noch drei Jahre laufenden Vertrag gerne erfüllen.

Chris Hegarty
10Spiele 0Tore 0Vorlagen   DSN 7,04
Hat große Schritte nach vorne gemacht, wir werden vermehrt versuchen ihn einzubauen. Allerdings sehen wir in eher auf der Sechs, die Gewöhnung an die neue Position läuft noch. Evtl. würde ihm eine Ausleihe gut tun.

Tony McMahon
11Spiele 1Tor 1Vorlage      DSN 6,92
Aufgrund von Verletzungen nur 11 Einsätze, in den er aber auch sehr schwankend spielte. Fällt noch bis zum Saisonende aus, dann stehen die Zeichen auf Trennung.

Jack Robinson
19Spiele 0Tore 2Vorlage    DSN 7,08
Ist zwischendurch immer mal wieder verletzt, entwickelt sich dadurch nur langsam. Ist zum Ende des Jahres konstanter und besser geworden, wird weiter gesetzt sein. Allerdings werden wir ihn im Sommer nicht verpflichten, mit strebt ein andere Spielertyp vor. Trotzdem ein guter Junge.

Lee Naylor
12Spiele 0Tore 2Vorlagen   DSN 6,92
Mit seinen 32 Lenzen hält er seine Fähigkeiten, wenn er gebraucht wird, ist er zur Stelle. Hatte zwischendurch mal kurz eine schlechte Phase, hat sich aber schnell wieder gefangen. Wird bis zum Sommer den Backup geben und dann wahrscheinlich weiter ziehen.

Als Linksverteidiger kommt noch Alan Empereur hinzu, den wir aber noch nicht im Training gesehen haben.

Fazit:

Ein schneller Innenverteidiger und ein Rechtsverteidiger der deutlich besser ist als Blake könnten Transferziele im Winter sein.



Mittelfeld:

David Perkins
11Spiele 1Tor 4Vorlagen   DSN 7,06
Der Mittelfeldallrounder ist immer zur Stelle, wenn man ihn braucht. Er stellt keine Ansprüche, bringt seine Leistung und verbessert sich sogar noch. Er verhält sich im Training und auch abseits des Platzes tadellos Sein Vertrag läuft aus, würde ihn für kleines Geld verlängern.

Lee Bowyer
20Spiele 1Tor 3Vorlagen   DSN 6,99
Der Zahn der Zeit naht an ihm und immens. Wird schwer für ihn, seinen Stammplatz in der Rückrunde zuhalten. Sein Formkurve zeigt zum Ende des Jahres doch deutlich nach unten. Seine nachlassende Schnelligkeit, kompensiert er mit noch mehr Härte, was nicht mehr lange gut geht. Sein Vertrag verlängert sich mit den nächsten 2 Einsätzen, aber im Sommer sollte der gute Lee mal über den Nagel für seine Schuhe nachdenken.

Stuart Kettlewell
19Spiele 0Tore 1Vorlage   DSN 7,01
Ein sehr guter Einkauf, ganz wichtiger Mann. Wird auch in der Zukunft eine Rolle spielen, bei einem Aufstieg sicher eine kleinere, aber er würde seine Einsätze bekommen. Neben dem Platz ein Musterprofi, auf  dem Platz langt er gerne mal übermäßig zu.

Tyler Harvey
14Spiele 1Tor 0Vorlagen   DSN 7,14
Der junge Mann bereitet uns viel Freude. Er macht im Training große Fortschritte, findet sich auf der für ihn ungewohnten Position im defensiven Mittelfeld mittlerweile gut zurecht und bringt beständig gute Leistung. Er braucht aber häufiger noch Pausen und muss manchmal auch gebremst werden, aber er ist für ein 17 Jährigen schon sehr weit, hat aber trotzdem noch viel Potenzial. Er wird weiterhin gut gefördert und gefordert werden.

Kem Izzet
6Spiele 1Tor 2Vorlagen      DSN 6,96
Der eisenharte Abräumer steht immer seinen Mann, wenn er gebraucht wird. Er stellt keine Ansprüche, hat sich trotz seiner 32Jahre im Training verbessert und ist wichtig für die Stimmung im Team. Als Kettenhund und Enforcer übernimmt er, wenn benötigt spezielle Sonderaufgaben. Sein Vertrag läuft aus, hat aber eine Chance als Mentor im Kader zubleiben, zumal er eh kaum Geld verdient.

Don Cowie
11Spiele 3Tore 4Vorlagen   DSN 7,34
Der Linksaußen fehlte leider die letzten Monate verletzt, vorher in Bombenform. Wird dringend gebraucht im zweiten Halbjahr. Er ist eine unverzichtbare Größe und stellvertretender Kapitän.

Tommy Smith
19Spiele 2Tore 10Vorlagen   DSN 7,17
Die Leihgabe sorgt mit seinen Dribblings auf rechts immer wieder für Gefahr, er ist ein wichtiger Mann für unsere Offensive. Allerdings hatte er auch Spiele wo er komplett untertaucht. Auch sonst wirkt er häufig Abwesend und im Training öfters unmotiviert. Aufgrund seiner 32Jahre werden wir ihn im Sommer wahrscheinlich nicht weiter verpflichten.

Paul McGowan
17Spiele 2Tore 3Vorlagen   DSN 6,91
Paul musste zuletzt den verletzten Cowie auf Links vertreten, was nicht immer leistungsfördernd war. Auf seiner Stammposition Zentral oder Rechts, hat er am Anfang bessere Spiele gemacht. Von ihm erwarte ich eine Steigerung in der Rückrunde. Er muss torgefährlicher werden und darf auch im Training eine Schippe drauf legen.

Steven Davies
8Spiele 1Tor 4Vorlagen
Steven zeigte sehr gute Ansätze, allerdings fällt er verletzungsbedingt häufig aus. Er ist ein guter Fußballer, hat aber anscheinend Glasknochen, Papiersehnen und Muskeln aus Marzipan. Schade, aber im Sommer stehen die Zeichen trotz Vertrag auf Abschied.

Fazit:

Ein Sechser mit absolutem Stammspielerpotenzial könnte ich mir vorstellen. Und evtl. einen talentierten Nachwuchsmann für Linksaußen.



Angriff:

Stephen Dobbie
17Spiele 9Tore 4Vorlagen
Die Leihgabe spielt am besten, wenn er als 10ner auflaufen darf. Leider gibt es diese Position in unserem Stammsystem, in vorderster Front fühlt er sich nicht so wohl. Er ist ein begnadeter Fußballer und weiß dieses auch. Er nimmt sich oft Auszeiten, im Spiel und auch im Training, aber wenn es um die Wurst geht ist er da. Ich würde mir etwas mehr Konstanz und ein wenig mehr Fitness wünschen. Ob er im Sommer weiter verpflichtet wird, hängt an vielen Faktoren. Ablösevorstellungen, Gehaltswünsche, Leistung in der Rückrunde und wie schnell entwickeln sich unsere Wintertransfers.

Andrew Keogh
12Spiele 7Tore 3Vorlagen   DSN 7,07
Der Ire hat immer was zu meckern, ist nie zufrieden und immer wenn ich denke, es wäre  schön wenn Millwall ihn zurück ordern würde, macht er ein wichtiges Tor. Bei ihm gibt es nur Schwarz und Weiß, entweder er spielt Klasse und trifft oder er taucht komplett ab. Für eine Weiterverpflichtung wird er zu teuer sein und bringt mir auch zu konstant Leistung. Außerdem nerven seine Launen.

Bernardo Corradi
22Spiele 13Tore 3Vorlagen   DSN 7,37
Der alte Mann kann es noch, er ist immer noch für Tore gut. Sein Vertrag hat sich gerade um ein Jahr verlängert. Der Kapitän geht immer mit guten Beispiel voran, auch wenn er zwischendurch immer mal wieder Pausen braucht. Auch als Mentor für die jungen Stürmer wichtig. Kann auch in der Zukunft noch ein gewichtige Rolle einnehmen, die aber kleiner ausfallen wird.

Joe Ironside
15Spiele 7Tore 3Vorlagen   DSN 7,17
Der junge Mann ist immer zur Stelle, wenn Einsatz und Kampf gefragt ist. Fußballerisch limitiert, ist er vor dem Tor überraschend unaufgeregt. Er denkt halt nicht viel nach und macht ihn einfach rein. Wird weiterhon seine Einsätze bekommen, allerdings wird es schwer für ihn bei der neuen Konkurrenz. 


Dazu kommen die beiden neuen Stürmer, die wir aber noch nicht bewerten können, da sie erst nächste Woche zur Mannschaft stoßen.
   
Fazit:

Im Sturm braucht es eigentlich nichts. Es ist eher so, dass wir dort ein oder zwei Spieler zu viel haben.




Transfervorschläge von Seiten der Leserschaft sind erwünscht.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 23.Januar 2015, 22:11:51
Am Nachmittag kurz vorm Training passen Darren und ich Lee ab, um mit ihm über die Geschichte letzten Nacht zu sprechen. Lee wirkt etwas angeschlagen und leicht angespannt.

Darren eröffnet das Gespräch: „Hallo Lee, wir müssen leider ein unangenehmes Gespräch mit ihnen führen. Wir haben aus der Zeitung von der Geschichte erfahren. Was sagen sie zu den Vorwürfen?“
Lee: „Ach die scheiß Schreiberlinge übertreiben total, sicher war ich heute Nacht unterwegs. Ich bin auch gefahren, aber es waren nur 1,2Promille.“
Ich: „Sie streiten es also nicht ab? Wer waren die andern beiden im Auto?“
Lee: „Ach das ist doch die nächste Lüge, das waren zwei Kumpels von mir aus Leeds, die zu Besuch waren. Ich hab die lange nicht gesehen, wir waren feiern, haben es übertrieben und jetzt ist der Lappen weg. Scheiße passiert halt. Und das die Bullen da so ein Aufriss machen, ich hab denen nur meine Meinung gesagt, die sollen mal nicht so empfindlich sein. Das die mich anzeigen, erst selber die Fresse aufreißen und dann zum Staatsanwalt rennen und petzten.“
Ich: „Also niemand aus unserer Mannschaft? Ich muss sagen besonders clever haben sie sich nicht aufgeführt. Lee, sie stehen in der Öffentlichkeit, sie repräsentieren unseren Verein! Was denken Sie sollen wir jetzt tun?“
Lee: „Vertrauen Sie mir, das war ein einmaliger Ausrutscher. Geben Sie nichts auf die Gerüchte. Geben Sie mir eine  Geldstrafe, ich gehe an ein paar Schulen, erzähle da was vom bösen Alkohol und Vorbildfunktion und gut is.“
Ich: „Wissen Sie Lee, ich glaub so einfach ist das nicht, da wird noch was passieren Wir werden uns beraten, die Geschichte genau beobachten und Sie dann informieren. Jetzt geht es zum Training.“
Lee schaut angepisst und läuft schon mal vor.
Tim kommt zu uns hinzu und fragt: „Und was sagt er? Wer sind die anderen beiden?“
Darren: „Naja abstreiten tut er nichts, aber einsichtig zeigt er sich nicht gerade. Laut seiner Aussage, waren es Kumpels aus Leeds, die mit dabei waren. Blöde Geschichte und das gerade jetzt so kurz vorm Spitzenspiel.“
Tim: „Also die Geschichte mit dem Kumpels aus Leeds, ich weiß ja nicht, wenn mich mir den Ironside zu anschaue. Der wirkt auch nicht so fit. Vielleicht deckt Lee ihn nur?“
Ich: „Mir kommt das auch alles komisch vor, wir sollten das Ganze gut beobachten, irgendetwas stimmt da nicht.“


Lee trainiert sehr schlecht, hadert häufig mit sich selbst. Er schimpft viel und geht oft hart in die Zweikämpfe. Besonders Dobbie legt er drei mal recht hart, nachdem er ihn lächelnd gefragt hat, ob er ihn nach dem Training mitnehmen soll, oder ob er mit Taxi fährt. Auch Ironside trainiert heute bescheiden, Darren will mit ihm nach dem Training noch ein Gespräch führen.

Nach dem Training informiert mich Wiljan Vloet darüber, das die 3 Neuzugänge schon morgen früh eintreffen und auch schon mittrainieren können. Zudem hat er arrangiert, das  Adama Boly plus Eltern ab übermorgen für 14 Tage zur Probe kommt. Außerdem würden für Bobby Grant, der seid 2 Wochen nur noch in der Zweiten spielt, lockere Anfragen vorliegen. Ich solle mich entscheiden, ob wir ihn noch brauchen.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 23.Januar 2015, 23:22:42
Stress

Am nächsten Morgen höre ich Radio im Auto auf dem Weg zum Trainingsgelände. Dort wird berichtet, das Felix Magath mal wieder versucht, ein wenig Öl ins Feuer zu gießen. Für ihn kommt das natürlich gelegen, ein paar Tage vor dem Spiel um die Tabellenführung. Beim ihm würde es so etwas natürlich nicht geben, bei ihm herrsche Disziplin im Kader. Seine Spieler würden abends um 10Uhr müde ins Bett fallen, da sie so hart trainieren. Aber er sei halt auch ein erfahrener Fußballlehrer, der wisse wie man Menschen führe. Auch sei ihm nicht bange vor dem Spiel, Blackpool sei mittlerweile natürlich ein Mitaspirant um den Aufstieg, aber so richtig Respekt hätte er vor Mannschaften, die von einem richtigem Trainer trainiert werden. Wir hätten unser Glück jetzt aufgebraucht und unser Weg würde nach unten führen.

Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich sauer oder amüsiert sein soll. In den nächsten Minuten klingelt mein Handy 8 mal, alles Anrufe von Zeitungsfritzen. Ich entscheide mich, sie zu ignorieren. Ich will mich nicht äußern zu Herrn Magath, das ist mir alles viel zu blöd. Ich versuche es auszublenden und freue mich auf die drei neuen Jungs gleich im Training.

Auf dem Weg in mein Büro, treffe ich Wiljan Vloet mit den drei Jungs, sie sind gerade auf dem Weg zur Kleiderkammer, sie sollen ihre Trainingsausrüstung erhalten. Ich begrüße die Drei, heiße sie willkommen und drücke meine Freude aus. Wiljan erinnert mich dran, dass wir nach dem Vormittagstraining noch eine Pressekonferenz zur Vorstellung der Neuzugänge haben. Passt mir überhaupt nicht in den Kram, da ich weiß das es hauptsächlich nur um Lee Bowyer und Felix Magath gehen wird.



Darren teil mir vor dem Training mit, das sich Ironside sehr merkwürdig verhalten habe und sich im Gespräch immer wieder in Wiedersprüche verstrickte. Es könnte also durch aus sein, das er in der Nacht dabei war.



Das Training läuft lange gut, die drei Neuen sind richtig gut, bringen Qualität mit und man merkt ihnen kaum ihr Alter an. Dann passiert es, Neal Maupay tunnelt erst Dobbie, der das Ganze mit Humor nimmt und sich wenig später mit einem Beinschuss revanchiert. Andrea Petagna denkt sich, das kann ich auch und setzt den Tunnel bei Lee Bowyer an. Der Trick gelingt auch, Lee ist außer sich, flucht, geht auf den Jungen los und kann gerade noch von Bernado und MacKenzie zurückgehalten werden. Andrea weiß gar nicht so recht, was hier abgeht und wenn er da gerade getunnelt hat. Es dauert 10 Minuten bis sich die Situation entspannt, wir empfehlen Lee ein paar Runden zu laufen, um so zu Ruhe zukommen. Als er sich wieder beruhigt hat, darf er wieder mitmischen. Aber da waren wir wohl zu voreilig, Lee nutzt die erste Chance um den jungen Italiener rund über Kopf zuhauen. Der liegt schmerzverzerrt am Boden, hält sich den Knöchel. Lee beugt sich über ihn und schreit ihn an, „Welcome to Great Britain“. Wieder sind Bernado und Gary sofort da, drängen Lee zurück. Ich verweise Lee vom Platz, trage Darren auf ihn zu begleiten und kümmere mich um Andrea. So ein Mist, was ist den hier los? Was sollen die Neuen den denken, wo sie hier gelandet sind. Zum Glück stellt sich heraus, das Andrea soweit Ok ist, nach ein bisschen Eisbehandlung, kann er weiter trainieren.



Jetzt werden viele sagen, einen Lee Bowyer sollte man nicht tunneln, aber nicht mehr alle kennen Bowyer in seiner Glanzzeit. Mal zur Erinnerung.

https://www.youtube.com/watch?v=AFLeTm46CqQ (https://www.youtube.com/watch?v=AFLeTm46CqQ)

https://www.youtube.com/watch?v=Ps9CkHISjpk (https://www.youtube.com/watch?v=Ps9CkHISjpk)

https://www.youtube.com/watch?v=_AJtz_H2KLk (https://www.youtube.com/watch?v=_AJtz_H2KLk)

https://www.youtube.com/watch?v=D0rFvXpLQYU (https://www.youtube.com/watch?v=D0rFvXpLQYU)



Man freue ich mich auf die Pressekonferenz gleich. Zum ersten Mal in meiner Amtszeit muss ich sagen, verdammt was tue ich mir hier an?

Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 24.Januar 2015, 00:40:34
Pressekonferenz

Ich gehe zusammen mit Darren, den drei Neuen und Bernado Corradi zusammen zur Pressekonferenz.
Der Medienraum ist übervoll, so viel war hier noch nie los. Ich zähle 2 Kamerateams, etliche Radioleute und an die 50 Personen der schreibenden Zunft. Auf einmal kommt der Wunsch in mir auf, Zuhause zu sein, in Oberbayern, im Biergarten,mit Freuden bei einem Bier über Fußball diskutieren, nicht mit Journalisten. Auch wäre es toll, wenn Karl hier wäre, aber der verweilt mal wieder sonst wo. Es hilft ja nicht, stellen wir uns den Geiern.

Ein glatzhaariger Schreiberling fragt tatsächlich nach den Neuzugängen: „Herr Falkner, sind sie glücklich über die Neuzugänge? Werden die Neuen gleich weiterhelfen?"
Ich: „Ich freue mich, die Drei hier begrüßen zu dürfen. Es spricht für Blackpool und unsere gute Saison, das wir so verheißungsvolle Talente verpflichten konnten. Und das macht mich natürlich glücklich, es sind gute Jungs, die aber Zeit brauchen werden um sich hier einzufinden. Wir werden ihnen die nötige Geduld entgegen bringen und sie werden ihren Teil zu unserem Erfolg beitragen.“
Der mir bekannte und nicht sonderlich beliebte Herr Cohen fragt: „Böse Zungen behaupten, die Spieler wäre nur hier, weil man ihnen mit großen Gehaltschecks den Kopf verdreht hat. Was sagen sie dazu, Herr Falkner?“
Ich: „Ach Herr Cohen, wir sind hier im Profifußball, da spielt keiner umsonst. Natürlich verdienen die Jungs hier gutes Geld, aber Herr Oyston ist ja jetzt nicht dafür bekannt mit den Ellenbogen zu klingeln, wenn er zu Verhandlungen kommt.“
Herr Cohen: „Also hat Herr Oyston die Spieler verpflichtet, nicht Sie oder der Sportdirektor Herr  Vloet?“
Ich: „Herr Oyston hat die Verhandlungen geführt. Jetzt sind die Spieler hier und wir freuen uns, dass sie sich entschieden haben Seasider zu werden.“
Ein Radiomann mit dicker Nase und noch dickerer Brille hält es nicht mehr aus: „Herr Falkner, was sagen die zu den Aussagen von Herrn Magath? Er hat sie ja ziemlich angegriffen.“
Ich: „Es soll hier eigentlich um unsere Neuzugänge gehen, stellen sie bitte dazu Fragen.“
Radiomann: „Ach kommen sie, deswegen sind wir alle hier?“
Ich: „Wir spielen in 3 Tagen gegen Fulham, da spielt Fulham gegen Blackpool und wir gehen als Tabellenführer in das Spiel. Wir werden alles geben um nach dem Spiel weiterhin oben zu stehen. Was Hr. Magath erzählt, interessiert mich nicht. Wir konzentrieren uns auf das Spiel.“
Ein jugendlicher Internetjournalist harkt nach: „Herr Magath behauptet, sie seien nur mit Glück da oben und sie Herr Falkner wären kein richtiger Trainer.“
Ich: „Der unechte Trainer hat im Hinspiel einen Punkt gegen den Fußballlehrer geholt und danach seine Mannschaft auf Platz 1 geführt. Wenn der unechte Trainer auf Platz 1 steht und der Fußballlehrer auf Platz 2, was sagt uns das?“ Verdammt jetzt hab ich mich doch provozieren lassen.
Journalist: „Ja was sagt uns das?“
Ich lächele: „Das Fulham vielleicht weniger Glück hatte.“
Die Menge lacht.
Ein gut im Futter stehender Sportjournalist geht zum nächsten Thema: „Herr Bowyer hat unter der Woche für einen Eklat mit seiner Alkoholfahrt gesorgt. Wird das Konsequenzen für ihn haben?“
Ich: „Wir schauen uns das Ganze kritisch an und werden beizeiten die für uns richtigen Schritte einleiten. Es handelt sich um einen schwebendes Verfahren, zu dem wir uns nicht weiter äußern werden. Fakt ist, Lee gehört zu unserm Team und kann sich unsere Unterstützung sicher sein.“
Sportjournalist: „Herr Bowyer soll 2 Polizisten beleidigt und ihnen Prügel angedroht haben. Das wollen sie unterstützen?“
Ich: „Wir äußern uns nicht zur Vermutungen und Gerüchten.“
Eine junge Damen vom Fernsehen hat sich vorgedrängelt und fragt: „Es soll heute zu einer Auseinandersetzung auf dem Trainingsplatz gekommen sein. Herrscht bei ihnen Chaos?“
Ich: „Eine Fußballmannschaft ist eine große Gruppe und in einer Gruppe kommt es auch mal zu Reibereien. Auf dem Platz wird ein anderer Dialog geführt, aber das bleibt auf dem Platz. Wir arbeiten hart für unseren Erfolg, es sind alle mit Ehrgeiz dabei, auch im Training.“
Bernado mischt sich ein: „Wir sind alle hochmotiviert, es sind viele Emotionen im Spiel, das brauchen wir für unser Spiel. Sie wissen ich hab viel gesehen von der Fußballwelt, hier ist alles gut. Wir arbeiten hart und gut und tun alles für den Erfolg. Wir freuen uns über die Neuzugänge, die uns nochmal verbessern.“
Darren lenkt dann die Journalie noch mal auf die Neuzugänge, die fleißig ihre Fragen beantworten, aber ich glaube sie verstehen nur die Hälfte, war vielleicht sogar gut ist.

Zum Glück ist es dann vorbei, ich ärgere mich ein wenig darüber das ich mich hab provozieren lassen. Diese Pressearbeit ist aber etwas, worauf ich gerne verzichten könnte.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 24.Januar 2015, 00:54:12
man könnte auch von einem torkelnden verfahren sprechen. :D

lebertran-diät für bowyer! dann klappt es vielleicht mit dem siegtor gegen fulham in der 89. Und rot in der 90+2, natürlich!

immer wieder eine Freude!
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 26.Januar 2015, 13:31:33

Mein Telefon klingelt, im Halbschlaf schaue ich erst mal auf die Uhr. 4:13Uhr, wer zum Teufel, ruft mich jetzt an. Unbekannte Nummer,mmhh. Bestimmt so ein Pressefuzzie, da geh ich nicht ran. Dann spüre ich einen Ellenbogen in meiner Seite, meine Frau grummelt mich an: „Los geh halt endlich ran, wird schon wichtig sein.“
Also nehme ich ab: „Hallo, wer ist da?“
Ein raue Stimme antwortet: „Hier ist der weiße Harvey, erinnerst du dich?“
Ich: „Wer is da? Weißer Harvey? Kein Plan?“
Harvey: „Ich bin Harvey Menfernchensen, wir kennen uns von der Busrückfahrt von dem Pokalspiel. Du hast mein Dosenbier getrunken?“
Ich: „Ich erinnere mich dunkel, aber wieso haben Sie meine Nummer und warum rufen sie mich jetzt an?“
Harvey: „Uns sind da drei Fische ins Netz gegangen, es wäre ganz gut wenn du die abholen könntest. Und wir sollten das ganze diskret behandeln, zum Wohle unseres Fußballvereins.“
Ich: „Sie sprechen in Rätsel, was soll ich wo abholen?“
Harvey: „Bist du schwer von Begriff, ich hab hier 3 ihrer Spieler, in einem Zustand der nicht förderlich für die Außendarstellung unseres Vereins ist. Kennst du den Pub in der Nähe des Blackpool Towers? Und bring jemanden zum tragen mit.“
Ich: „Sorry, ich schlafe noch halb, bin aber schon unterwegs. Schon mal Danke.“

Ich schmeiße mir den Jogger über, springe ins Auto und rufe Darren an. Der ist ähnlich begeistert nachts geweckt zu werden, sagt dann aber auch er kommt. 20 Minuten später treffen wir uns vor dem dubiosen Pub. Die Tür ist verschlossen, nach kräftigen klopfen wir uns aber geöffnet. Vor uns steht der Harvey, den ich tatsächlich kenne, er ist einer der harten Jungs von der letzten Bank im Bus. Er begrüßt uns herzlichst, aber mit einem verschlagenem Lächeln im Gesicht.

Ich: „Hallo Harvey, jetzt wo ich ihr Gesicht sehe. So jetzt erklären sie uns bitte noch mal, was hier los ist. So ganz steige ich da noch nicht durch.“
Harvey: „Du kannst mich ruhig duzen, kann mir schon vorstellen, das du Gedächtnisprobleme hast nach der Busfahrt, hattest auch nen ganz schönen Zacken inner der Krone.“
Man hört Darren schmunzeln.
Harvey: „Aber darum geht’s ja jetzt nicht, sondern um die drei Herren dahinten.“
Auf einer alten Couch in einer dunklen Ecke sitzen Joe Ironside und Lee Bowyer, mit den beiden hätte ich ja jetzt gerechnet. Aber der dritte im Bunde, zu meiner völligen Überraschung, ist der erst 17jährige Andrea Petagna. Andrea ist im sitzen eingeschlafen, die anderen beiden sind noch wach und haben einen Tee in der Hand.
Darren: „Was zum Teufel machen die hier?“
Harvey erzählt: „Heute Nacht so gegen 2, rief mich ein Kumpel, der in so einem Snopclub arbeitet, an. Er war recht aufgeregt, fragte mich, ob ich mir vorstellen könne, wer sich hier gerade die Kante gebe. Er wartete nicht mal meine Antwort ab, sondern schoss sofort los. Der Bowyer mache dort ein auf dicke Hose und hätte den Ironside und so ein jungen Ausländer dabei. Wir sollten doch herkommen und uns das anschauen, so knülle wäre die drei. Also fuhren wir zu dritt dahin, aber als wir ankamen, waren die 3 schon weiter getorkelt. Mein Kumpel konnte nur sagen, das sie anscheinend zum Tower wollten.“
Ich: „Ja und dann?“
Harvey: „Ja beim Tower fanden wir drei dann auch, aber jetzt haltet euch fest. Die drei waren auf der obersten Aussichtsplattform und pinkelten darunter. Laut grölend, das sie Fulham und Felix Magath auf den Kopf pissen würden.“
Darren: „Wie voll sind die denn, was läuft den schief bei denen? Das haben die doch nicht gemacht?“
Ich: „Hat das jemand gesehen? Hat das jemand mitbekommen?“
Harvey: „Zu der Uhrzeit ist da zum Glück keiner mehr und wir haben uns gedacht, bevor sie in die Fänge der Bullen geraten, klären wir das lieber. Mit einer Runde Freigetränke und sanfter Gewalt konnten wir dazu bewegen, mit in unseren Pub zukommen. Und da sitzen sie jetzt.“
Ich: „Auf jeden Fall schon mal Danke, es wäre gut, wenn das nicht publik wird.“
Harvey: „Wenn wir wollten das, dass bekannt wird, hätten wir die Zeitung angerufen und nicht dich. Ach ja, ihr schuldet meinen Kumpel eine Autoinnenreinigung, der Italiener hat seinen Mageninhalt auf der Rücksitzbank verteilt.“
Darren: „Ja wir schulden euch mehr als eine Reinigung, aber jetzt würden wir gerne mit unseren Spielern reden.“
Darren schreitet sehr angepisst rüber, seine Halsschlagader hat den obersten Knopf seines Hemdes abplatzen lassen ich will ihm folgen, als mich Harvey zu Seite nimmt.
Harvey: „Magnus, beim Lee solltet ihr mal genauer hinschauen, wie das mit dem Alkohol so ist. Auf der Strasse wird da viel erzählt über ihn, und zwar nichts gutes. Der Mann scheint ein Pfundskerl zu sein, aber er hat hat wohl ein paar Probleme.“
Ich: „Ja irgendwie kursieren da einige Gerüchte, wir werden dem mal auf den Grund gehen. Noch mal Danke, ich vertraue mal auf eure Verschwiegenheit und wir werden uns sicher noch erkenntlich zeigen.“

Dann folge ich Darren, der schon zum zweiten Schwall einer Schimpfwörter durchtränkten Standpauke ausholt. Andrea ist mittlerweile aufgewacht, hat Tränen in den Augen. Ironside ist in seiner Couchecke zusammen gesunken und selbst Lee wird gerade bewusst, dass er gerade richtig Scheiß gebaut hat. Die drei dürfen sich noch weitere 10 Minuten von Darren anhören, wie man sich als Profi zu verhalten hat. Darren bringt es so gut rüber, das selbst ich mich des öfteren hinterfrage, ob ich mich eigentlich richtig verhalte.

Wir verladen die 3 nach draußen, Darren bringt Andrea und Joe nach Hause, Lee fährt bei mir mit. Er wirkt trotz erheblichen Alkoholkonsums noch relativ fit, wir kommen ins plaudern.

Ich: „Eine Frage Lee, warum ist der Andrea dabei, der Junge ist erst 17. Der darf noch gar nicht in Clubs gehen.“
Lee: „Ich hatte ein schlechtes Gewissen wegen meiner Aktion heute Vormittag im Training. Ich wollte ihn eigentlich nur zum Essen einladen und mich entschuldigen. Dann haben wir Joe getroffen, irgendwer hat uns eine Runde spendiert und kam eins zum anderen. Wenn ich das Zeug erst mal an den Lippen hab, ist es schon zu spät.“
Ich: „Lee, was is da los? In ein paar Tagen, haben sie soviel Mist gebaut, was geht in ihnen vor?
Der Alkohol hat Lee redselig gemacht: „Ach Trainer, wissen sie ich bin jetzt fast 20 Jahre Fußballprofi. Fußball ist das Einzige was ich kann und jetzt merk ich, dass ich nicht mehr mithalten kann. Ich bin alt und langsam, die Leute haben keinen Respekt mehr vor mir. Selbst 17jährige tunneln mich im Training, da hätte es vor Jahren nicht gegeben, ein Lee Bowyer tunnelt man nicht. Aber die jungen Leute, wissen ja gar nicht mehr wer ich bin.“
Ich: „Ich kann ihren Frust schon nachvollziehen, aber ob Alkohol da der richtige Ausweg ist? Ich denke das mir als nur Fußball zu bieten haben, aber selbst im Fußball gibt es ja noch genug Funktionen. Wir werden alle älter und sie könnten so viel an ihre jungen Kollegen weitergeben.“
Lee: „Ja vielleicht haben sie recht, schmeißen sie mich jetzt raus?“
Ich: „Ich denke, wenn sie an ihren Problemen arbeiten, dann werde ich ihnen noch eine Chance geben. Aber ich will was sehen von ihnen.“
Lee: „Ich werde mich voll reinhauen gegen Fulham.“
Ich: „Lee, darum geht es doch gar nicht. Ich denke, sie sollten therapeutische Hilfe annehmen. Ich denke nicht das sie immer Kader stehen übermorgen, aber ich denke das werden sie verstehen.“
Lee: „Ein Lee Bowyer geht doch nicht zu einem Therapeuten, ich bitte sie.“
Ich: „Wenn Lee Bowyer was an Lee Bowyer liegt, sollte er das tun.“

Lee wird sehr nachdenklich und ruhig. Ich setze ihn zuhause ab und gebe ihm mit, dass wir uns um 14 Uhr vorm Abschlusstraining treffen und alles weitere besprechen.

Ich traf mich vorher schon mit meinem Trainerstab um das spätere Vorgehen zu planen. Wir einigten uns nach langen Diskussionen darauf, dass alle 3 Spieler intern für das Fulhamspiel suspendiert werden. Zudem muss Lee 4 Wochenlöhne für soziale Zwecke spenden, Joe und Andrea jeweils 2 Wochen. Alle Drei werden in der nächsten Zeit, verstärkt in der Öffentlichkeitsarbeit eingebunden und werden vermehrt an Schulen, Seniorenheimen und Wohnheime für Menschen mit Behinderung Werbung für den Verein machen. Lee darf erst wieder in Kader zurückkehren, wenn er die Teilnahme an therapeutischen Sitzungen nachweisen kann. Des weiteren darf Lee seine guten Kontakte zum Metzger nutzen, und dem Fanklub von Harvey, ein größere Menge hochwertiges Grillfleisch zukommen lassen. Andrea darf noch die Reinigung eines Pkws übernehmen. Wir behalten uns vor, bei bekannt werden der Toweruringeschichte weitere Konsequenzen zuziehen.

Die drei Spieler akzeptierten die Strafe klaglos, nur Lee musste kurz schlucken, als er das mit den therapeutischen Sitzungen hörte.  Wir hoffen das jetzt endlich wieder ein wenig Ruhe einkehrt und wir uns auf das Fulhamspiel konzentrieren können.

Am nächsten Tag veröffentlicht die Lokalzeitung ein Foto in schlechter Qualität von drei Unbekannten, die sich von Blackpooltower erleichtern. Ich muss schon ein wenig schmunzeln, als ich das Bild sehe bin aber froh das man niemanden auf dem Bild erkennen kann.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Schiebulski am 26.Januar 2015, 14:50:20
Sehr aufwendige und liebevoll ausgestaltete Geschichte! Tolle Atmosphere, very British, indeed !!

Da setzt aber jemand wirklich Herzblut und viel Zeit ein!!

Sehr schöne Sache !!!!

(ich bin mit meiner Geschichte ja an dem Zeitaufwand gescheitert)
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 26.Januar 2015, 15:46:15
pure erleichterung bei den "moustache tangerines": lee bowyer gibt sein ganzes Fachwissen über die dritte Halbzeit an die jungspunde weiter, bevor er die Schuhe an den Nagel hängt. Britisches Mentoring, at its best!

auch die Leserschaft hört man schmunzeln! :D 
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 26.Januar 2015, 21:36:33

Fulham

Endlich geht’s wieder um Fußball. Es steht das absolute Spitzenspiel an, wir reisen zum Tabellenzweiten nach Fulham. Wir sind einen Punkt vor, uns würde also ein Unentschieden reichen um oben zu bleiben. Aber auf Unentschieden spielen, ist nicht unser, wir wollen auch dort gewinnen.

Der Gegner:
Auf uns wartet der teuerste Kader ligaweit, etliche Nationalspieler, die auch noch überragend in Form sind. Fulham hat erst ein Spiel verloren diese Saison, zuletzt holten sie 5 klare Siege. Uns erwartet ein selbstbewusster Gegner der uns auf dem Papier in allem Überlegen ist. Und dann werden sie auch noch von Fußballlehrer überhaupt trainiert.

Die Taktik:
Wir wollen das machen, was wir am besten können. Pressen, laufen, kämpfen, als Mannschaft verschieben, die Räume engmachen und nach Ballgewinn schnell umschalten. Wir wollen hoch verteidigen, den Gegner vom eigenen Tor entfernt halten. Wir packen unser 4-4-2 aus und gehen es an, als wäre es ein Heimspiel.

Die Aufstellung:

  (http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1190317_Blackpool.jpg)

Harvey spielt für Bowyer, Keogh für den platten Dobbie.  Der erst 16jährige Maupay sitzt erstmals auf der Bank. Cowie scharrt schon mit den Hufen, ist bereit für eine halbe Stunde.




Das Spiel:


(click to show/hide)

Tore:
0:1 Corradi      34.min
1:1 Amorebieta      46.min
2:1 Bent      61.min
2:2 Corradi(Elf.)   79.min

Durch Leidenschaft und Effizienz holen wir uns hier ein nicht unverdienten Punkt. Klar war Fulham die bessere Mannschaft, aber wir hatten auch gute Phasen und die Statistik war sogar recht ausgeglichen. Der Elfmeter war natürlich ein wenig schmeichelhaft, aber naja, sagen wir er war schmeichelhaft.

Vom gegnerischen Trainer hörte man nach dem Spiel nur Schiedsrichterkritik, aber das hatte ich auch nicht anders erwartet. Wir freuen uns, dass wir trotz der Unruhe in den letzten Tagen punkten konnten und weiter die Tabelle anführen.




@Schiebulski  Danke für die Blumen, ich hab gerade einfach Spaß am schreiben, ich hoffe das liest man auch raus. Ich hab deine Story verfolgt und immer gehofft das es noch mal weiter geht.
@doc  Ich suche gerade nach dem richtigem Job für Lee nach seiner Karriere, der des Fanbeauftragten würde ich aber gerne an dich vergeben.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: doc_moustache am 26.Januar 2015, 22:46:11
Solange ich die choreos nicht mit Karl absprechen muß,  bin ich dabei.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 28.Januar 2015, 18:07:36
@doc: Hier im Verein wird alles mit Karl abgesprochen. ;)

Wechselspiele

Kaum haben wir Fulham hinter uns gelassen, liegt schon das nächste Highlight vor uns. Auf uns wartet der FA-Cup und dort mit West Brom auswärts, ein schwerer Brocken. Ein paar Tage später geht es gegen Brentford und dann kommt das nächste Spitzenspiel gegen Reading, die auf Platz 3 der Tabelle  geführt werden. Aber seht doch selber.

(http://www.iiiiiii.org/fm/Tabelle2.PNG)

und wenn ich schon dabei bin, dann gibt es auch noch die Toptorschützen und Topvorlagengeber der Sky Bet Championship. Wir haben jeweils einen Seasider in den Top 4.

(http://www.iiiiiii.org/fm/Tore.PNG)


Und dann möchte ich auch noch die neuesten Blackpoolspieler vorstellen.

Karl hat mal wieder seine Kontakte nach Cardiff genutzt und es ermöglicht für unglaubliche 5,75 Millionen
Jordan Mutch zu verpflichten. Er soll bei uns auf Jahre die Sechs besetzten. Er ist jung, dynamisch und bring alles mit was wir brauchen. Ich bin erstaunt was in der zweiten Liga in England finanziell möglich ist.

(http://www.iiiiiii.org/fm/Mutch.PNG)


Vor ein paar Wochen schon, hat Karl uns den jungen Alan Empereur von einer Italienreise mitgebracht. Da er keinen geschützten Vertrag hatte, kostet er uns 750000€. Er ist sicher ein Toptalent, aber auch noch recht grün hinter den Ohren. Wahrscheinlich verlässt er uns gleich wieder, als Leihgabe eine Liga tiefer. Er soll sich dort an Härte, Sprache und Spielweise gewöhnen. Im nächsten Jahr ist er aber als Backup eingeplant.

(http://www.iiiiiii.org/fm/Empereur.PNG)


Als dritter Neuzugang, Jonas Svensson. Er kommt für 1,8Millionen aus Rosenborg. Er ist erst mal als Backup auf der Sechs eingeplant, soll dort Izzet und Perkins ersetzten. Perkins hat in den ersten Verhandlungen zur Vertragverlängerung so viel Kohle verlangt, dass ich lachend das Büro verlassen hab und direkt in Norwegen angerufen habe. Izzet wird nicht jünger, darf aber in der Zweiten weiter rumpeln, ich weiß ja wo ich ihn finde, wenn ich ihn brauche. Ich weiß das Svensson kein Brite ist, hat mich auch eine 30minütige Standpauke bei Karl gekostet. Als der aber sah, dass der Marktwert von Jonas nach der Verpflichtung direkt auf 3Millionen hochging, schimpfte er auch schon weniger. 

(http://www.iiiiiii.org/fm/Svensson.PNG)



Wir fahnden immer noch nach einem Innenverteidiger der deutlich stärker sein sollte, als die die wir schon haben. Vorschläge werden gerne angenommen.

Und auf der Rückfahrt vom Fulhamspiel kam Joe Ironside und bat um eine Ausleihe. Ich sagt ihm zu, dass er leihweise gehen kann, wenn ein Verein kommt, wo er als Stammspieler gesetzt ist. Zwei Tage später kamen schon 2 schottische Erstligaclubs mit einer Anfrage. Vielleicht tut es dem Jungen gut, nicht in der unmittelbaren Nähe von Lee Bowyer zu sein. Wir werden sehen.

 
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 28.Januar 2015, 23:43:52
FA-Cup



Der Seher Dobbie

Am Morgen vor dem Spiel gegen West Brom kam Stephen Dobbie zu mir ins Büro, er würde gerne etwas mit mir besprechen. Dobbie kam noch ein bisschen selbstbewusster als sonst in mein Büro stolziert.

Ich: „Guten Morgen Stephen, was kann ich für sie tun?“
Stephen: „Der Spielentscheider hat ein Anliegen, der Spielentscheider würde gerne etwas tiefer spielen. Der Spielentscheider denkt, dass er seine unglaublichen Fähigkeiten besser einbringen kann, wenn er nicht direkt in der Spitze spielen muss.“
Ich: „Als erstes Mal, hier sprechen wir nicht in der dritten Person. Sprechen sie bitte vernünftig, sonst ist diese Unterhaltung zu Ende. Und warum überhaupt Spielentscheider?“
Stephen: „Ok Boss, entschuldigen sie. Ob sie es glauben oder nicht, ich werde das Ding heute abend entscheiden, hab ich heute Morgen in meinem Kaffee gelesen. Aber was halten sie von meinem Vorschlag?“
Ich: „Sie können also die Zukunft lesen, aus einem Kaffee? Hat der Kaffee ihnen auch schon verraten, ob sie überhaupt von Anfang an spielen? Aber ich sehe es ähnlich, ich sehe sie am stärksten, wenn sie mit Ball am Fuß aus der Tiefe kommen können. Aber, ich bin jetzt mal ganz ehrlich, ich werde mein System nicht nach jemanden ausrichten, der recht häufig angeschlagen ist, der konditionell ein wenig hinterher ist und von sich selber in der dritten Person spricht. Sie sind ein begnadeter Fußballer, ein brillianter Techniker, aber wissen sie warum sie in der 2 Liga in Blackpool spielen?“
Stephen: „Ähm, ich hab auch schon erstklassig gespielt.“
Ich: „Genau das ist es, sie ruhen sich aus. Auf allem bilden sie sich was ein, auf ein paar Erstligaspiele, auf ihre gute Technik, auf ein paar wichtige Tore. Sie sind zu schnell zufrieden. Ihn fehlt der letzte Biss.“
Stephen Schultern sind etwas eingefallen er schluchzt zurück: „Hm Boss, ehrliche und harte Worte. Aber ich bin mir sicher, das ich mich steigern kann. Die jungen Leute beflügeln mich ein wenig. Ich werde alles tun, dass wir am Ende oben stehen, aber gibt es denn auch die Chance für mich hier in Blackpool zu bleiben?“
Ich: „Crystal Palace ruft eine recht hohe Ablösesumme auf, beweisen sie mir, dass sie diese Wert sind? Dann werden wir schon ein Angebot abgeben. Sie können der Mannschaft viel geben, fangen sie heute damit an, unabhängig vom Kaffee!“
Stephen: „Aber was ist mit dem System? Kann ich mehr aus der Tiefe kommen?“
Ich: „Stephen, vielleicht sollten sie im Training besser aufpassen, wir trainieren seit Wochen an einer Modifizierung unseres System. Und in dem kommt der eine Stürmer, ein bisschen mehr aus der Tiefe.“
Stephen: „Jetzt wo sie es sagen, sie sind ein schlauer Mann. Sie wissen wie sie ihren besten Mann, am besten einbringen. Ich werde es ihn danken, ich werde ihnen beide Tore widmen heute abend.“
Ich: „Sagt der Kaffee, jetzt raus hier und denken sie an meine Worte.“
Stephen: „Ja ich werde es beherzigen, bis später.“ 



Der Gegner:

Mit West Brom erwartet und der 18 der Premier League. Die Mannschaft steht also mitten im Abstiegskampf, ist allerdings nur ein Punkt hinter dem ersten Nichtabstiegsplatz. Trainer Mowbray ist erst seit ein paar Tagen im Amt, was es für uns jetzt nicht einfacher macht. Die Mannschaft wird hochmotiviert sein und wahrscheinlich mit neuen taktischen Ideen aufwarten. Ihre Abwehr ist in der Luft förmlich unüberwindlich, dafür aber auch extrem langsam. Das Mittelfeld spielt clever und fällt gute Entscheidung. Der Angriff ist der drittschnellste der Premier League, dass wird uns fordern.

Die Taktik:

Nach dem Gespräch und der Kaffeesatzleserei kommen ich gar nicht drumherum, unsere neues 4-4-0,5-1,5 System auszupacken. Das heißt ein leicht defensivere Variante unseres üblichen 4-4-2, der rechte Stürmer kommt ein wenig mehr aus der Tiefe, soll einen halben 10 spielen. Ein der Sechser soll sich primär aufs verteidigen konzentrieren. Wir erhoffen uns davon ein wenig mehr Stabilität, wollen aber natürlich doch pressen und Druck machen. Wir wollen den Ball flach machen im eigenen Spiel nach vorne und versuchen Pässe in den Raum hinter die Abwehr zu spielen. Im Mittelfeld wollen den Gegner so unter Druck setzten, dass West Brom keine Zeit hat, gezielte Pässe in die Spitze zuspielen.

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1191899_Blackpool.jpg)

Hinten setzten wir auf Erfahrung Gabbidon und Naylor rücken ins Team, Wallace und Robinson bekommen eine Pause. Auf der Sechs vertrauen wir auf junge Beine, Harvey und Hegarty sollen dort ordentlich Meter machen. Cowie darf sich auf links versuchen, so darf McGowan endlich mal wieder rechts ran. Im Sturm auf der halben10 der selbsternannte Spielentscheider. Keogh bekommt heute den Vorzug vor dem erschöpften Corradi. Und da es ja ein Pokalspiel ist, spielt natürlich Fabien Farnolle. Er kann Aufmunterung gut gebrauchen, da er die Nichtnominierung zum Afrika-Cup verdauen muss. 

Das Spiel:

(click to show/hide)
Tore:

1:0 Berahino   13.min
2:0 Berahino   52.min
2:1 Maupay   62.min
2:2 Maupay   71.min

Nachdem Spiel wissen wir nicht genau, ob wir uns freuen sollen. Am Ende hätten wir gewinnen können, oder fast müssen. Aber ein 2:2 gegen ein klassenhöheren Gegner nach 2:0 Rückstand, dass sollte schon passen. Aber das Spiel hat Kraft gekostet, und das Wiederholungsspiel in 2 Wochen entzerrt unseren Kalender jetzt nicht wirklich. Aber wir freuen uns für den jungen Maupay, der auch gleich zum Mann, bzw Jungen des Tages gewählt wird. Fabien spielte ordentlich, trotz fehlender Spielpraxis. Bei den Gegentoren konnte er nichts machen.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 29.Januar 2015, 23:11:33
Brentford

Nach wieder nur ein paar Tagen Pause besucht uns der FC Brentford an unserer heimischen Bloomfield Road.

Der Gegner:

Der FC Brentford nimmt den 9.Tabellenplatz ein, für sie geht weder nach oben noch nach unten so wirklich etwas. Trotzdem erwartet uns ein unbequemer Gegner. Das Hinspiel konnte sie durch einen Treffer von Donaldson knapp für sich entscheiden. Schwächen haben sie in der Abwehr, wo sie unterdurchschnittlich besetzt sind. Ihr guter Sturm war erstaunlicherweise erst für 26 Tore gut. Das Mittelfeld arbeitet gut zusammen, ist technisch gut, aber wenig torgefährlich.

Die Taktik:

Schlüssel wird sein, Donaldson aus dem Spiel zunehmen. Er ist mit 13 Treffern, der gefährlichste Spieler von Brentford. Wir erwarten einen tiefstehenden Gegner, der versuchen wird mit Kontern zum Abschluss zukommen. Am Ende des schnellen Umschaltspiels, steht meist der körperlich sehr präsente und blitzschnelle Donaldson. Wir wollen schon anfangs Druck machen, möglichst schnell in Führung gehen, und Brentford so zwingen, am Spiel teilzunehmen. Dabei gilt es aber höchste Konzentration zu bewahren, der Gegner lauert auf Fehler.

Die Aufstellung:
   
(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1192162_Blackpool.jpg)

Maupay darf nach seinem Doppelpack von Anfang an ran, Dobbie muss auf die Bank. Gabbidon überzeugt im letzten Spiel, darf sich noch mal versuchen. Mutch feiert sein Debut, bildet mit Hegarty die Doppelsechs.

Das Spiel:
(click to show/hide)

Tore:

1:0 Corradi   82.min
2:0 Gabbidon   92.min

Ein hartes Stück Arbeit, am Ende aber verdient. Mutch zeigt ein zufriedenstellendes Debüt, die Abwehr war heute bärenstark, mal abgesehen von der Elfmetersituation. Alle Konterversuche wurden schon im Keim erstickt. Auch Karl dürfte zufrieden sein, hatten wir heute doch fast 60% Ballbesitz. Fulham spielt nur unentschieden und Reading verliert sogar. Wir sind wir 3 Punkte vor.



Zwei Tage nach dem Spiel kommt Lee Bowyer auf mich zu, er hält mir stolz ein Schriftstück hin. Auf diesem steht, dass er ab sofort an Therapiesitzungen teilnimmt. Ich lobe ihn und teile ihm mit, dass ich das sehr gut und mutig finde. Er darf gleich heute Nachmittag wieder mit der ersten Mannschaft trainieren.
Voller Vorfreude schüttelt er mit die Hand und bedankt sich für das Vertrauen und die Unterstützung.
Ein Großteil der Mannschaft ist erfreut, als Lee am Nachmittag wieder auf dem Trainingsplatz auftaucht. Allerdings gibt es auch ein paar Gesichter, die nicht begeistert aussehen. Dann passiert komisches, am Abend  klingelt mein Telefon, Darren informiert mich darüber, dass sich Dobbie, Keogh, Gabbidon und Smith mit Magendarm fast zeitgleich krankgemeldet haben. Sie werden im Spitzenspiel gegen Reading nicht zur Verfügung stehen. Ich vermute als erstes den Norovirus, aber Darren sagt gleich, das habe andere Gründe.....
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 01.Februar 2015, 00:00:43
Reading

Am Vormittag vor der Abfahrt hat Darren ein Treffen mit den vier „kranken“ Spielern organisiert. Wir treffen uns im Konferenzraum im Stadion, und Tony Smith übernimmt gleich das Wort.

Tony: „Trainer bei allem Respekt, uns ist aufgefallen, dass es uns schwer fällt mit einem Typen wie Lee Bowyer zusammen zuspielen. Dem seine Eskapaden, seine Aggressionen und sein unberechenbares Verhalten, missfällt und demotiviert uns. Wir sehen uns nicht im Stande heute Abend gegen Reading zuspielen, falls Lee im Kader steht.“
Darren steht auf und will loslegen, aber ich komme ihm zuvor: „Das ist nicht euer Ernst, ihr kommt hier mit so einem Scheiß an. Wir spielen heute Abend gegen den Tabellendritten, können unseren Vorsprung auf 9 Punkte ausbauen, und ihr kommt mir mit so einem Kindergartenmist. Ich dachte ihr seid Profis?“
Andrew: „Ich denke, sie unterschätzen das Problem mit Lee. Wir sind uns einig.“
Danny: „Es ist für unser Team nicht förderlich, der Lee zerreißt es uns …
Ich fahre dazwischen: „Und was? Was macht ihr da gerade? Ihr wollt mich erpressen? Ich werde Lee nicht fallen lassen. Klar hat er Probleme, aber er stellt sich ihnen und versucht sie zu lösen. Und ihr? Ihr versucht mich hinterrücks zu erpressen, anstatt eure Hilfe anzubieten. Ihr lasst die Mannschaft im Stich, und wollt sie sogar für eure Zwecke benutzten. Unglaublich so was hab ich noch nicht erlebt.“
Stephen: „Ich glaub sie verstehen uns falsch, wir wollen damit...“
Darren: „Wir wissen was ihr wollt, ihr wollt eure angebliche Machtposition ausnutzen. Aber ich glaube das nicht die richtige Art und Weise, Probleme anzusprechen.“
Ich: „Eben, ihr hättet einfach in den Dialog mit uns treten können, aber stattdessen setzt ihr uns die Pistole auf die Brust. Aber wisst ihr was? Das funktioniert nicht, ich seid alle 4 suspendiert für heute.“
Andrew: „Das ist nicht ihr Ernst? Wir 4 sind raus, damit der Säu...“ „Der was? Überlegen sie sich, wen sie hier wie nennen.“ haut Darren dazwischen: „Habt ihr geglaubt, wir lassen uns die Aufstellung von euch diktieren.“
Tony: „Ihr lasst euch doch sonst auch alles von Herrn Oyston diktieren. Wo soll ein ein Sundayleaguekicker und ein erfolgloser Torwarttrainer auch das Fachwissen her haben.“ „Also Tony, das mag deine Meinung sein,“ sagt Stephen, „das sehe ich anders, das Trainerteam macht sonst schon gute Arbeit.“
Ich bin kurz sprachlos, dann: „Also Tony, wenn das ihre Meinung ist, ist es vielleicht besser, wenn wir den Vertrag auflösen. Sie können jederzeit zurück nach Cardiff. Da gibt es bestimmt ein schönes Plätzchen auf der Tribüne für sie.“
Tony schaut erschrocken und wirkt stark verunsichert
Danny Gabbidon: „Trainer jetzt werden sie unprofessionell, sie können Tony doch nicht gleich zurück schicken.“
Ich: „Wir brechen jetzt hier ab, morgen Abend treffen wir uns wieder. Für heute Abend seid ihr aus dem Kader gestrichen. Alles weitere entscheiden wir morgen.“

Die 4 Spieler verlassen mit gesenkten Köpfen den Raum, Darren ist immer noch außer sich: „Was denken die sich denn, denken die überhaupt nach. So geht man doch nicht mit Mannschaftskameraden um. Und dann müssen wir uns hier auch noch beleidigen lassen.“
Ich versuche ihn zu beruhigen: „Ist gut Darren, reg dich ab. Wir müssen ein Spiel vorbereiten.“
Darren: „Schickst du den Smith tatsächlich zurück nach Cardiff, da würde uns ganz schön Qualität verloren gehen.“
„Ich muss noch eine Nacht drüber schlafen, aber Paul soll uns schon mal Alternativen raus suchen. Aber gefallen, lass ich mir das nicht. Das wird auf jeden Fall Konsequenzen haben. Aber jetzt brauchen wir erst mal einen neuen Plan gegen Reading.“
Darren: „Das wäre schon mit den Vieren schwer genug geworden.“
Ich: „Im Hinspiel haben die uns ganz schön weg gehauen.“

Im Hinspiel haben sie uns mit 1:4 klar besiegt.

Der Gegner:

Reading steht mit 58 Punkten auf Platz 3 der Tabelle, sie liegen 6 Punkte hinter uns und 3 hinter Fulham. Sie müssen also unbedingt gewinnen, wenn sie an uns dran bleiben wollen. Die Truppe ist durch die Bank gut besetzt. Eine der wenigen Schwachstellen, die wir ausmachen konnten, ist das sie im Mittelfeld keinen Druck mögen.

Die Taktik:

Das wollen wir uns zu Nutze machen und heute ein Mittelfeldpressing spielen. Es erwartet uns viel Laufarbeit, wir wollen bestimmte Spieler doppeln und Pressingfallen stellen.

Die Aufstellung:

 (http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1193920_Blackpool.jpg)


Das Spiel:

(click to show/hide)

Tore:

1:0 Drenthe   13.min
2:0 Pogrebnyak   21.min
3:0 Blackman   50.min


Die ganze Geschichte um die 4 Querulanten sind nicht spurlos an der Truppe vorüber gegangen. Wir hoffen das wir schnell wieder auf die Beine kommen.

Nach dem Spiel treffe ich mich mit Karl, Darren, Wiljan und Paul zum Gespräch. Wir sehen dringend Handlungsbedarf. Nach langen Diskussionen, Abwägen, und Alternativen suchen fällen wir eine Entscheidung, die wir den Spielern morgen mitteilen wollen.

Am nächsten Tag treffen wir uns wieder in Konferenzraum, die vier Spieler, die Teilnehmer des Gespräches des Vorabends sowie Mannschaftskapitän Corradi und dessen Stellvertreter Cowie.

Karl als Präsident eröffnet das Gespräch, übergibt dann aber das Wort an mich.
Ich: „Also nach langen Überlegungen haben wir uns entschlossen, die Leihverträge mit euch allen Vieren aufzulösen. Ihr werdet noch im Laufe der Woche zu euren Stammvereinen zurück.“ Ich schaue in mehrerer entsetze Gesichter, damit haben sie nicht gerechnet, im ersten Moment wirken alle sprachlos. „Ich weiß es ist eine harte Entscheidung, haben eure Verhalten zwingt uns dazu.“
Andrew Keogh findet als erster die Sprache wieder: „Das können sie doch nicht machen, ist das überhaupt rechtens?“
Karl: „Herr Keogh, seinen sie sich sicher, dass unsere Rechtsabteilung das Ganze geprüft hat. Das ist alles rechtens.“
Andrew springt auf schreit in den Raum: „Leckt mich am Ar..., sie hören von meinem Anwalt.“ Auf dem Weg zur Tür, gibt es eine Salve irischer Schimpfwörter und Andrew verschwindet.
Stephen sieht es ein wenig sachlicher: „Das kann doch nicht ihr Ernst sein, sie werden doch nicht wegen der Geschichte so viel Qualität opfern. Ich fühle mich wohl hier, würde mich entschuldigen?“
Darren fährt dazwischen: „Stephen, das hätten sie sich früher überlegen müssen.“
Danny Gabbidon: „Wieso jetzt so eine harte Entscheidung, ich verstehe das nicht. Ich hab mir sonst nicht zu schulden lassen.“
Ich: „Ihr haben genau das getan, was wir nicht wollen. Wir leben von Teamgeist, wir leben vom Zusammenhalt und vom Dialog. Und ihr habt genau das mit Füßen getreten. Wir unterstützen jeden, der bei uns im Team ist. Jeder verdient hier unsere volle Unterstützung, aber dafür erwarten wir Einsatz und Loyalität. Und ihr habt versucht den Verein zu erpressen, eine Vertrauensbasis ist nicht mehr gegeben. Wir stehen nicht da oben, weil wir die besten Spieler haben, sondern weil wir als Mannschaft Fußball spielen. Es geht hier auch nicht um die Geschichte mit Lee, es geht um die Art und Weise, wie sie das Problem angegangen sind.“
Tony mischt sich lapidar ein: „Mir ist es eigentlich scheißegal was sie da erzählen, kann ich gehen? Für mich hat sich das erledigt.“
Bernado lässt sich nicht nehmen darauf zu antworten: „Tony, du verstehst echt nichts, hier hättest du die Chance noch mal was zu erreichen und du trittst das mit Füßen. Vielleicht hättest du gerade mal zuhören sollen.“
Tony: „Bernado, du bist doch hier der Obersöldner, du spielst doch nur noch weil du deine Kohle verzockt hast.“
Bernado: „Mag sein das ich wegen dem Geld hergekommen bin, aber mittlerweile ist das mehr hier. Es macht einfach Spaß.“
Stephen: „Ich kann die Entscheidung verstehen, wir haben Scheiße gebaut. Ich finde es schade, ich würde gerne weiter machen hier, werde ihre Entscheidung aber akzeptierten. Ich wünsche euch allen weiterhin viel Erfolg, und das von ganzen Herzen.“
Tony: „Das Ding geht hier doch den Bach runter, Stephen sei doch froh das du hier weg kommst.“
Darren: „Vielleicht Tony, ist es tatsächlich besser, wenn sie jetzt gehen. Wir wünschen ihnen viel Glück.“
Ich: „Ich denke, das führt hier zu nichts, wir brechen jetzt ab. Ich wünsche euch allen weiterhin alles Gute, es war eine nette Zeit mit euch. Aber jetzt gehen wir einen anderen Weg.“
Karl: „Ich beende diese Sitzung, dieses Verhalten ist unbeschreiblich und des Blackpool FC nicht würdig.“
Tony verlässt wortlos den Raum, Danny und Stephen entschuldigen sich nochmals bei uns und gehen dann auch.
Bernado fragt kritisch: „Ich kann ihre Entscheidung verstehen, stehe auch voll dahinter, aber wie soll es jetzt weitergehen. Das ist schon ein ganz schöner Aderlass. Der Joe geht ja auch anscheinend nach Schottland. Wir brauchen Leute.“
Don Cowie steigt mit ein: „Ich denke auch, wir sollten unsere gute Ausgangslage nicht verspielen. Wir haben gestern gesehen, es wird nicht einfacher werden.“
Ich: „Wir sind dran, Ersatz zu besorgen. Gebt uns ein bisschen Zeit, wir haben einen Plan. Zudem wird Joe bleiben, unsere beiden neuen Stürmer sind schon weiter als gedacht. Bernado, da sind sie als Mentor gefragt. Für die anderen Positionen werden wir noch Ersatz verpflichten.“
Karl: „Wir werden noch mal zuschlagen auf dem Transfermarkt, wir werden die Mannschaft noch mal verstärken.“
Bernado: „Ich hab da vollstes Vertrauen in sie.“
Don: „Wollen wir es hoffen, ich hab Bock auf gewinnen.“


Die Runde geht dann auseinander, ich hab ein flaues Gefühl im Bauch. Eine riskante Geschichte, aber es gab keine wirkliche Alternative für uns. Es liegt harte Arbeit in den nächsten Tagen vor uns. Paul, Darren und mich erwarten lange Nächte, voller Scoutberichte, Videos, Beobachtungen und Verhandlungen.

In ein paar Tagen steht das nächste Spiel an, wir erwarten den Tabellen dreizehnten Derby County.

Zwei Tage vor dem Spiel haben wir den ersten Erfolg auf dem Transfermarkt zu vermelden. Für 6 Millionen können wir den bei Swansea unzufrieden Innenverteidiger Kyle Bartley loseisen.

(http://www.iiiiiii.org/fm/Bartley.PNG)

Ein Mann der uns absolut verstärkt und sofort einsatzfähig ist.

Derby County

Die Aufstellung

(http://www.footballuser.com/formations/2015/01/1194009_Blackpool.jpg)

Blake fehlt verletzt, MacKenzie braucht eine Pause. Bartley feiert gleich sein Startelfdebüt. Auch Petagna darf von Anfang an ran.

Das Spiel:

Wir legen los wie von der Tarantel gestochen, Chance über Chance. Nach 13 Minuten klingelts, Corradi netzt. Petagna legt eine Viertel Stunde später per tollem Kopfball nach. Im Anschluss spielen wir das Ding selbstbewusst runter. Ein toller und verdienter Sieg, der uns hoffentlich wieder in die Spur bringt. Fulham verliert, unsere Welt ist wieder in Ordnung.

In den folgenen Tagen steht das Telefon nicht still. Nach langen zähen Verhandlungen können wir für 4 Millionen Nathan Dyer ebenfalls von Swansea verpflichten.

(http://www.iiiiiii.org/fm/Dyer.PNG)

Dann haben wir das Glück, das ein Spielerberater uns eine Mail schickt, in der er uns

(http://www.iiiiiii.org/fm/Gabilondo.PNG)
anbietet. Für 150000€ soll der erfahrene Spanier unseren Kader erweitern und mehr Tiefe geben.

Unser Konto ist jetzt leer, aber wir schauen optimistisch in die Zukunft. Am Wochenende erwartet uns das FA-Cup Wiederholungsspiel gegen West Brom.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: wrdlbrmft am 01.Februar 2015, 00:07:07
Schiebung, der letzte Beitrag kam 1 min 43 sec nach dem Contestende!!!  :o :o :o      ;)
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 16.Februar 2015, 22:26:06



West Brom, der zweite Versuch


Unmittelbar vor dem Pokalspiel bittet mich Paul McGowan zum Gespräch unter 4 Augen.

Paul: „Trainer halten sie das für eine gute Idee, unbedingt diesen Dyer zu verpflichten? Ich hätte gedacht die Situation mit Lee ist schon schwierig genug.“
Ich: „Häh, ich verstehe nicht?“
Paul: „Sie kennen sich wirklich nicht aus im englischen Fußball, oder? Lee hat sich vor Jahren mit dem Dyer während eines Spiels geprügelt und das obwohl sie sogar Teamkameraden waren. Meinen sie wirklich das ist für die Stimmung zuträglich?“
Ich: „Paul, ich bitte sie, haben sie schon den ganzen Namen gelesen. Nathan Dyer, heißt unser neuer, nicht Kieron Dyer. Ich glaube sie verwechseln da etwas. Aber schön das sie so besorgt sind um unsere Stimmung.“
Paul: „Oh mein Gott, wie peinlich. Ich bin ein Idiot. Ich hoffe sie sind nicht sauer.
Ich: „Schon OK, sie haben es ja gut gemeint. Gibt es sonst noch was?“
Paul: „Ja schon, ich bin mir nicht sicher, was ich von den heimgeschickten Leihspielern halten soll. Sie gefährden damit unsern Aufstieg. Und außerdem war ich mit Drei von den Vieren befreundet, finde die Situation gerade extrem schwierig. Ich bin mir nicht sicher, wie weit ich mich motivieren kann, weiter für die Seasiders alles zu geben.“
Ich: „Ich bitte sie, Paul. Sie stehen hier unter Vertrag, und das erst seit einem halben Jahr und sie erzählen mit was von Motivationsproblemen. Sicherlich ist es blöd gelaufen mit den Vieren, aber für sie winkt auch mehr Spielzeit. Wir brauchen sie in guter Form.“
Paul: „Wenn ich einen neuen Verein finde, der genug Ablöse be....“
Ich: „Halt Stop, NEIN. Sie werden nicht wechseln. Sie spielen weiterhin für Blackpool und wenn sie meinen sie haben Motivationsprobleme, dann schauen sie zu, bis sie wieder Lust haben. Haben wir uns verstanden?
Paul: „JA, wenn sie meinen.“
Ich: „Nein, nix wenn sie meinen. Sie spielen heute Abend und sie werden gut spielen. Ich baue auf sie, wir brauchen sie. Also kriegen sie sich wieder ein.“
Paul: „Ich werde mein Bestes geben.“


FA-Cup Wiederholungsspiel

Die Aufstellung:

(http://www.footballuser.com/formations/2015/02/1204375_Blackpool.jpg)

Im Tor steht natürlich Farnolle, Blake spielt in der Innenverteidigung. Lee Bowyer darf auf der Sechs ran, da Harvey auf Linksaußen gebraucht wird. McGowan soll über rechts Druck machen.

Das Spiel:

(click to show/hide)

Tore:

0:1 Berahino   8.min
0:2 Berahino   58.min
1:2 Reid (Eig.)   89.min


McGowan spielte schwach, wirkte aber bemüht. Lee Bowyer merkt man an, das in ihm etwas arbeitet und ihn das sehr beschäftigt. Wahrscheinlich war es ein Fehler ihn aufzustellen, aber wir wollten ein Zeichen setzen und ihm zeigen, dass wir hinter ihm stehen. Er zeigte sich dafür nach dem Spiel auch sehr dankbar, aber leider konnte er es nicht mit Leistung zurückzahlen.

Wir müssen hoffen das unsere Neuzugänge einschlagen, sonst wird es schwer oben zu bleiben.





Sheffield Wednesday

In der Liga treffen wir auf Sheffield Wednesday. Im Hinspiel gab es ein klares 5:0 für uns, ganz so leicht wird es diesmal nicht werden. Sheffield steht im gesicherten Mittelfeld, kann befreit aufspielen und ist aufgrund des Hinspiels sicherlich hoch motiviert.

Die Aufstellung:

 (http://www.footballuser.com/formations/2015/02/1204389_Blackpool.jpg)

Mutch, Cowie und Bartley kommen ins Team, zudem feiert Dyer sein Debüt im orangen Trikot.


Das Spiel:
(click to show/hide)

Tore:

0:1 Corradi   40.min


Wir fahren froh und erleichtert zurück, eine Niederlage hätte heute richtig weh getan. Reading gewinnt deutlich gegen Wigan, Fulham sehr knapp und glücklich gegen Ipswich. 
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 17.Februar 2015, 21:30:32
Karl Oyston unter Beobachtung

Zitat
Gut informierte Kreise ließen verlauten, dass FC Blackpool Clubchef Karl Oyston in das Visier mehrerer Ermittler geraten ist. So soll der Englische Fußballverband Unregelmäßigkeiten bei Transfers untersuchen. Angeblich sind Teile von Ablösesummen über Umwege zurück nach Blackpool geflossen, aber nicht in die Vereinskasse. Auch das Finanzamt scheint sich für diese Vorgänge zu interessieren. Gerüchten zu Folge wurde der Fußballverein benutzt, um Provisionszahlung anderer Firmen vom Oyston Imperium zu verstecken. Auch die Stadt Blackpool prüft momentan die Auftragsvergabe vom Ausbau des Stadions und der Jugendeinrichtungen. Zudem ermittelt die Uefa gegen Blackpool, da es bei den Wintertransfers von Maupay und Petagna ebenfalls zu Ungereimtheiten gekommen seinen soll. Noch ist ungeklärt, wie schwer die Vorwürfe gegen Karl Oyston wiegen und welche Rolle Trainer Magnus Falkner dabei spielt.
 
Die Saison der Seasiders läuft mehr als gut, Blackpool steht überraschend auf Platz 1 und spielt um den  Aufstieg mit. Allerdings durch die neuen Informationen und Vorwürfe tauchen ganz dunkle Wolken am Himmel auf.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Mchairhill am 17.Februar 2015, 22:46:56
Ich bekomme Bauchschmerzen als ich am Morgen den Artikel in der Zeitung lese. Karl hat sich letzte Zeit sehr rar gemacht, auch jetzt geht er nicht an Telefon. Ich weiß ja nicht viel von Karls Geschäften, aber das was ich weiß beruhigt mich jetzt nicht gerade. Meine Frau allerdings versucht mich zu beruhigen, sie meint ihr Vater würde schon lange solche Geschäfte machen und kenne sich aus. Er sei viel zu clever und gerissen um erwischt zu werden. Karl habe stets einen Plan, er handelt immer sehr bewusst und durchdacht. Er lässt sich meist Optionen offen und vor allem sei er ein Meister darin, andere hin zuhängen und andere Köpfe rollen zu lassen. Beim Aussprechen des letzten Satzes, merkte sie recht schnell, das er mich nicht gerade beruhigt. Sie fügt hinzu, natürlich nicht innerhalb in der Familie, um die kümmere er sich immer.

Mit tausend Gedanken im Kopf fahre ich Richtung Trainingsgelände, ich bin mit Darren und Paul verabredet. Wir wollen noch ein paar Sachen durchsprechen und vor allem ablösefreie Verstärkungen sichten.

Ich: „Guten Morgen, schon Zeitung gelesen?“
Darren: „Ach hör mir auf, so richtig in Ruhe arbeiten ist gerade schwer. Irgendwas ist immer, aber diesmal hört es sich echt bedrohlich an.“
Paul: „Ich hab in der letzten Zeit viel gehört, und das was es zu hören gab, stimmt mich jetzt nicht optimistisch.“
Ich: „Wollen wir es wissen? Oder ist eh nur so Scout-Flurfunkgequatsche?“
Paul: „Viele Sachen hörten sich schon sehr detailliert an. So soll der  Zenjov, tatsächlich nur bei uns spielen, weil sein Vater das als Provision bei einem Geschäft mit Herrn Oyston so ausgehandelt hat. Zum Glück konnten wir ihn verleihen, da er uns sportlich sicher nicht weitergeholfen hätte.”
Ich muß mich kurz räuspern: “Ach komm, das kann ich mir nicht vorstellen.”
Darren: “Ich fand das Gehalt von ihm schon immer überzogen, kann schon sein, dass da was nicht stimmt.”
Paul: “Es gibt da aber noch ganz andere Gerüchte, der Corradi zum Beispiel soll in einem Oyston-Casino sein letztes Hemd verspielt haben. Noch am selben Abend bekam Bernado vom Herrn Oyston einen unterschriftsreifen Vertrag vorgelegt. Und das sind noch die lustigen Geschichten”
Darren: “Was weißt du über die finanziellen Sachen? Is da was dran?”
Paul: “Naja, dass da mit der Vergabe der Bauaufträge Schindluder getrieben wurde, liegt ja fast auf der Hand. Aber wahrscheinlich is da alles im Rahmen des erlaubten. Dafür ist unser Boss zu clever, das er da Fehler macht.”
Ich: “Wo kommen die vielen Millionen auf mal her, die unbedingt ausgegeben werden mussten?”
Paul flüstert: “Das habt ihr aber nicht von mir, Herr Oyston scheint dem Verein ein Darlehen gegeben zuhaben. Er spekuliert mit dem Aufstieg und den zukünftigen Fernseheinnahmen.”
Darren: “Ja aber das ist doch gut, wir konnten doch so die Truppe verstärken.”
Paul: “Ja aber der Zinssatz ist nur für Herr Oyston gut, genau weiß ich den nicht, aber er wird sicherlich sehr profitabel für Herr Oyston sein.”
Ich: “Aber was ist, wenn wir nicht aufsteigen?”
Paul: “Ja gute Frage, es sieht im ja schon im Moment so aus, als arbeiten wir nicht mehr kostendeckend, Herr Oyston scheint jeden Monat den Kredit zu erweitern, natürlich mit steigenden Zinsen.”
Ich: “Ich verstehe nicht, laut Karl war doch genug Geld da. Sonst hätten wir es ja nicht ausgeben. Wir hauen die Kohle raus, haben aber eigentlich keine?”
Paul: “Eigentlicht schon, der Kreislauf ist eigentlich so, also jetzt mal vereinfacht. Herr Oyston hat den Verein über Jahre gemolken, überall Geld rausgeholt, wo es geht. Über dubiose Wege ist das Geld auf seine Konten gewandert. Jetzt verleiht er das Geld mit sehr hohen Zinsen an den Verein und profitiert noch mal davon. Aber irgendwann war es mal das Geld vom Verein. Wie weit das alles rechtens ist, weiß ich nicht, aber Herr Oyston wird schon das ein oder andere Gesetzt gebeugt haben.”
Darren: “Oh Mann, daher der Druck Aufsteigen zu müssen. Eigentlich will doch nur Fußball machen und nicht so ein Scheiß.”    
Ich: “Dito, gibts noch mehr Paul?”
Paul: “Ich könnte noch mehr erzählen, aber vielleicht reicht es für heute. Wir sollten noch ein paar Spieler durchsprechen!”
Ich: “Ok, vielleicht lenkt das ein wenig ab.”

Wir sprechen 2 Stunden lang über mögliche Neuzugänge, so richtig Konzentration kommt aber nicht auf und so bleiben wir ohne Ergebnisse. Paul bekommt von mir den Auftrag einen jungen schottischen Innenverteidiger zu scouten, der mir letztens aufgefallen ist.

Meine Bauchschmerzen sind im Laufe des Vormittags nicht besser geworden, Karl ist immer noch nicht erreichbar und als ich zum Training auf den Platz komme, wartet da Fabien Farnolle auf mich. Er zieht ein Gesicht, wie sieben Tage Regenwetter. Ich bin gespannt, was er von mir will.
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Sebastian am 18.Februar 2015, 00:11:40
Über was sich die Leute so alles aufregen  ::) Die Art, wie Oyston Geschäfte macht, nennen wir hier im Sauerland "kurzer Dienstweg" (Gebt mal bei Google die Begriffe "Gaddafi" und "Iserlohn" ein, dann versteht ihr, was ich meine)   :laugh:

Als langjähriger Anhänger des FC Blackpool möchte ich hiermit einerseits meinem Vertrauen in die Seriositätärätätät des Herrn Oysten und andererseits meine Empörung über das Vorgehen der Medien und Behörden zum Ausdruck bringen ! Wo kommen wir denn dahin, wenn jeder clevere Geschäftsmann - ich bin selber in der Im- und Exportbranche - solch einer Hexenjagd ausgesetzt wird  >:(
Titel: Re: Familienhilfe
Beitrag von: Schnorrer am 18.Februar 2015, 10:07:13
ich bin selber in der Im- und Exportbranche

 :police:

Im- und Export hat einen eher negativen Touch  ;D