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Ein paar Tage später stand Harry Fischer wieder vor der Mannschaft, diesmal nicht mehr als Spieler, sondern als Trainer. Er war sichtlich nervös. 19 Jahre jung und Cheftrainer, der Großteil der Mannschaft war älter als er und er hatte noch nie eine Erwachsenenmannschaft trainiert.
Walter Sasala übernahm das Wort und begrüßte ihn: "Harry ist jetzt offiziell unser Trainer." Harry atmete tief durch, spürte den Druck der Verantwortung auf seinen Schultern, und trat vor, um seine Spielidee zu präsentieren. "Also gut, dann möchte ich euch meine Spielidee vorstellen. Wir wollen eine Überzahl im Mittelfeld haben, daher setzen wir auf ein 4-2-3-1-System." Einige fragende Blicke und ein paar leise Schmunzler gingen durch die Reihen der wenigen Spieler. "Ja, ich weiß, hier auf Amerikanisch-Samoa wurde bisher immer mit einem 4-4-2 gespielt", fuhr Harry fort. "Aber ich glaube, es ist Zeit für eine Veränderung. Gegenpressing ist mir dabei besonders wichtig."
"Gegen was?" Eine skeptische Stimme meldete sich aus der Mannschaft. "Können wir nicht einfach so spielen wie immer?" Harry schluckte, spürte die Unsicherheit in der Luft. War seine Entscheidung vielleicht etwas voreilig gewesen? Ein Haufen Amateure, Platz 8 bei den Buchmachern, nur drei Trainingseinheiten pro Woche, und er wollte ein komplexes taktisches System und Gegenpressing einführen. Ob das wohl gutgehen würde?
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Zurück zu Hause am Laptop stellte er fest, dass das Ligasystem hier auf Amerikanisch-Samoa ein wenig anders war als das, was er aus Europa kannte. Nur 11 Teams in der Liga, und nach gerade einmal 20 Spielen war die Saison schon vorbei. Kurioserweise begann die Saison im August und endete bereits im Dezember. Danach gab es eine lange Pause, bevor es wieder losging. Das würde interessant werden.
Er nahm sich vor, noch ein paar Jugendspieler in die Mannschaft aufzunehmen, um mit einem Kader von 22 Spielern planen zu können. Das Leistungsgefälle in der Mannschaft war ziemlich groß, aber trotzdem schaute er optimistisch in die Zukunft. Diese Chance, hier als Trainer zu arbeiten, bekam man schließlich nicht alle Tage. Also, warum nicht einfach mal versuchen, das Beste daraus zu machen?