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Verschiedenes => Fußball => Thema gestartet von: altobelli am 12.Oktober 2011, 21:56:37

Titel: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: altobelli am 12.Oktober 2011, 21:56:37
aber jetz mal im ernst, ich hab noch nie nen publikum erlebt, dessen anfeuerung im eigenen stadion aus 90min pfeifen besteht... echt arm

arm ist eher das hier beschriebene Phänomen der "Deutschlanddeppen": http://www.11freunde.de/bundesligen/144746
in Istanbul war ja wenigstens noch was los...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 12.Oktober 2011, 22:00:28
Natürlich ist "Nicht-Vereins" Publikum weniger emotional.
Aber DEPPEN? Es war ein Spiel in dem es um nix ging und das nun auch nur bedingt überzeugend war.
Was wird denn erwartet?

Ich hab ja nun auch Karten für Deutschland Holland. Warum sollte es bei solchen Spielern irgendwie anders sein?
Das ist doch bei keiner Nation so.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: gek0_10 am 12.Oktober 2011, 22:04:08
Naja, dann beschweren sich welche über unsere Fans  :)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 12.Oktober 2011, 22:11:36
Bei uns hat aber niemand die Esprit Arena als Hölle angekündigt. :laugh:
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 12.Oktober 2011, 22:13:46
Wenn du auf das auspfeifen anspielst.
Damit hat sich hier niemand über die Fans beschwert, sondern darüber das es nervt und man was anderes aus der "Hölle" erwartet.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 12.Oktober 2011, 22:22:46
Warst du schon mal bei einem Länderspiel altobelli? Mir persönlich ist das z.B. zu teuer. Vielleicht kommt vor allem deswegen nur Theaterpublikum? Auf der Business-Tribüne der Vereine erwartet man ja auch keine tolle Stimmung.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: gek0_10 am 12.Oktober 2011, 22:24:25
Wenn du auf das auspfeifen anspielst.
Damit hat sich hier niemand über die Fans beschwert, sondern darüber das es nervt und man was anderes aus der "Hölle" erwartet.

1. war es en Länderspiel 2. waren die Ticketpreise sehr hoch angesetzt 3. hat niemand ausser der ach so tollen Presse die Hölle angekündigt  ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 12.Oktober 2011, 22:26:52
Und hier ist es nix anderes.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: gek0_10 am 12.Oktober 2011, 22:28:32
Und hier ist es nix anderes.

Trotzdem war in der Türkei mehr Feuer drin, da brauch man sich ja nur mal das Spiel gestern gegen Aserbaidschan anschauen  ;).
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 12.Oktober 2011, 22:37:43
Und hier ist es nix anderes.

Trotzdem war in der Türkei mehr Feuer drin, da brauch man sich ja nur mal das Spiel gestern gegen Aserbaidschan anschauen  ;).

Super Vergleich! Nicht...

Warst du schon mal bei einem Länderspiel altobelli? Mir persönlich ist das z.B. zu teuer. Vielleicht kommt vor allem deswegen nur Theaterpublikum? Auf der Business-Tribüne der Vereine erwartet man ja auch keine tolle Stimmung.

Ja war ich, und ich bin ebenfalls in ein paar Wochen in HH bei Deutschland Holland. Bei dem Spiel müsste eigentlich das Stadion brennen, aber ich wette dass es im Vergleich zu einem Bundesliga-Derby die reinste Trauerveranstaltung wird (bei gutem Spielverlauf sicher durchzogen von LaOlas, rhythmischem Klatschen und Oliver-Pocher-Animationsmusik). Und Deine Begründung trifft natürlich zu: Teure Karten, andere Zielgruppe --> hoher Anteil Operettenpublikum. Die Frage ist ja auch nicht was man erwartet - da bin ich zur genüge desillusioniert - sondern was man will. Die beste Stimmung bei einem deutschen Länderspiel habe ich beim Polen-Spiel bei der WM 2006 erlebt. Und das hat sicher etwas mit der Kartenvergabe zu tun. Die Leute kamen aus ganz Deutschland und wollten dieses Spiel unbedingt sehen und die Mannschaft in Ermangelung gemeinsamer Gesänge einfach nach vorne schreien. Das war das lauteste Publikum was ich je erlebt habe! So kann es auch gehen - ist nur leider die absolute Ausnahme...

Eben, also was soll so ein Artikel?
Soll er nun aufrütteln? Enthüllt er einen Skandal oder etwas neues?
Find es absolut dünn sich nun über das Publikum zu echauffieren. Man hat doch nix anderes erwartet.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 12.Oktober 2011, 23:09:06
Dann nochmal für dich.

Der Artikel ist fürn Arsch weil jeder der sich halbwegs mit Fußball auskennt nix anderes erwartet.

Den Vergleich zur Türkei haben kam hier immer von den Türken. Bzw haben diese sich selber über das Publikum gegen Deutschland beschwert. Soviel also zu vor der eigenen Tür kehren.

Zitat
Wenn ich hier einen Beitrag schreibe oder einen Artikel zitiere, dann muss der nicht zwingend "aufrütteln" oder einen "Skandal" enthüllen sondern kann auch einfach eine Haltung wiederspiegeln, über die es sich in einem Fußballforum diskutieren lässt.
Richtig! Und worüber willste nun diskutieren? Niemand behauptet gegenteiliges und jeder weiss woran es liegt. Tolle Diskussionsgrundlade also.
Und nen generellen Stadion-Kulturwandel anhand DIESES Artikels zu diskutieren ist für mich auch nicht drin.
Nationalmannschaft und Verein muss man defintiv getrennt betrachten.


Zitat
"Dünn" finde ich es eher, einem Artikel nur eine Daseinsberechtigung zu gewähren, wenn er aufrüttelt oder skandalheischend ist. Dann lässt sich schon erahnen wo die geeigneten Informationsquellen liegen...

Wenn du den Beitrag toll findest, freu dich doch. Ich finde den absolut scheisse.
Vorallem wenn er von der 11 Freunde kommt, die immer schwacher wird und man eindeutig sieht das ihnen die Themen ausgehen und sich daher öfter wiederholen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 12.Oktober 2011, 23:52:47
Ja dann diskutier doch soviel du willst drüber. Ich habe mich nicht in die Diskussion eingebracht da es für mich über das Thema nix zu diskutieren gibt.


Geeignete Artikel gibt es genug, auch in der 11 Freunde.
http://de.eurosport.yahoo.com/04122009/73/bundesliga-teil-1-kutten-ultras-vip-bereiche.html
Aber wie ich schon sagte hat es absolut NULL mit der N11 zu tun.

Und da du schon so tolle Anspielungen machst. Für mich hat der Artikel absolute Bild "Qualität". Da liest man genauso reisserischen Artikel.

Wäre auch nett woher du zu wissen meinst, dass ich als Abonent die Zeitschrift nicht mag. Ich muss doch nicht jeden Artikel gut finden. Und die Qualität nimmt nun einmal ab, was dieser Artikel für mich wieder beweisst.
Und ja, wenn ich irgendwas scheisse finde und für mich nicht diskussionswürdig ist, dann wirst du auch weiter solche "Reflexe" von mir erwarten dürfen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Oktober 2011, 00:37:43
So, Schluss mit der Kinderkacke, zurück zum Thema:

Ich frage mich allen erstes, welches Land ein langweiligeres Heimpublikum bei Länderspielen hat als Deutschland? Auch wenn die Stimmung natürlich traditionell in vielen Ländern bei Länderspielen schlechter ist als bei Vereinsspielen, so lassen sich doch zumindest Länderspiele untereinander vergleichen. Und bevor jetzt jemand kommt: Nein, ich bin nicht in allen Ländern gewesen und habe überall Länderspiele gesehen, das hat hier wahrscheinlich keiner. Aber da wo ich war hatte ich das Gefühl, das nirgendwo so ein feistes und gesättigtes Publikum zu finden ist wie in Deutschland, wo die Leute den Arsch nicht hochkriegen und völlig unemotional sind (es sei denn es geht darum die eigenen Spieler auszupfeifen). Wie kann man es schaffen, die Vereinsgänger wieder für die Nationalmannschaft zu begeistern, ist das tatsächlich alles eine Frage des Ticketpreises?
Der größte Faktor sind wohl die Preise, zum Teil kommt aber auch hinzu, dass viele Leute, die Stimmung machen würden in die Kategorie "B" oder "C" eingeordnet wurden und daher garnicht erst hin dürfen.
Ich war selbst mal ein Spiel der dt. Nationalmannschaft gucken, es wurde hoch gewonnen, wirklich viel Stimmung war nicht. Wei0 netmals mehr gegen wen. Und ein Länderspiel bei uns "verkommt" immer mehr zur Familienveranstaltung...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Der Baske am 13.Oktober 2011, 01:25:26
Also ich fand schon dass es in der Türkei die Hölle war, es war nämlich die Hölle sich mit anzusehen welchen uninspirierten Quatsch die türkische Nationalmannschaft zusammengespielt hat.
Und gute Nationalmannschaftsstimmung gibts halt in erster Linie in Südamerika.
Doch auch in Europa gibts durchaus was zu bieten. Was die Skandinavier bieten ist als 'gute Stimmung' zu bezeichnen. Heiß ist auch die Stimmung auf der Insel, Irland zum Beispiel.
Spanien besteht aus 'ich will autonom sein'-Staaten, da kann man nicht die größte Stimmung auf den Rängen erwarten.
Frankreich ist auch ein Ergebnispublikum.
Italien ist, mit Ausnahme von Neapel, auch nicht das euphorischste da einfach der defensive Spielstil vieler Klubs seit je her nicht von den Sitzen reist.
Die Balkanstaaten haben auch nicht mehr die Hexenkessel wir einst, soweit ich dass überblicke.
Von den meisten Ländern erwartet man auch keine Bombenstimmung.

Mir persönlich gefällt prinzipiell die Stimmung beim Afrika-Cup immer gut. Trommeln usw
Und natürlich in Südamerika. Obwohl es da auf Vereinsebene einfach gigantisch ist.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Uwe am 13.Oktober 2011, 02:02:12
... aus dem Kommentaren zu dem 11-Freunde-Artikel:

Zitat
Heute 14:10:52 Arthur77

Erstens: Ihr habt das alles falsch verstanden. Man klatscht nicht während ein Symphonieorchester Beethoven spielt! Man stimmt keine Gesänge an während das Theaterensemble Goethe interpretiert! Man sitzt und staunt und wird inspiriert. Das heißt also, die Kunst der Nationalmannschaft hat "högschdes" (Kapellmeister Joachim von Löw) Kunstniveau erreicht und die Tiefen des proletarischen Gossenphänomens endlich überwunden. Das ist Kunst...!

...

Vielleicht liegts also daran? Jogi ist zu erfolgreich!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 13.Oktober 2011, 02:23:02
Ich glaube ein entscheidener Punkt dabeil iegt in der Basis der Zuschauer. Eine Nationalmannschaft hat nicht wirklich Fans, es gibt dieses "fanatische" nicht wirklich, deshalb ist es auch ein leichtes auf die fanatischen Menschen zu verzichten, indem man nur eine Klientel bedient, in Form der "Geldsäcke", ein ähnliches Phänomen wirst du auch auf Vereinsebene entdecken bei Clubs die keine wirkliche Verwurzelung in der Bevölkerung haben. Ich war eine lange Zeit in Berlin beim Handball unterwegs, genauer bei den Füchsen, das war damals die 1. Saison in der Bundesliga und das Publikum dort waren Angehörige und Familien von Bankangestellten oder sonstigen Sponsorenmitarbeitern, die an kostenlose Karten gekommen sind. Es ist dann also eine Art Familienausflug vergleichbar mit Kino, jeder lässt sich berieseln. Die einzige "Stimmung" entsteht dann durch im Vorfeld verteilte Klatschpappen und einen engagierten Animator, der Sprechgesang vorgibt. Das führt mich zu einem wesentlichen Unterschied:

Einerseits der Fan:

Ein Fan ist ein Mensch, der längerfristig eine leidenschaftliche Beziehung zu einem für ihn externen, öffentlichen, entweder personalen, kollektiven, gegenständlichen oder abstrakten Fanobjekt hat und in die emotionale Beziehung zu diesem Objekt Ressourcen wie Zeit und/oder Geld investiert. wikipedia

Andererseits das Publikum:

Publikum (von lat. publicus „dem Volk, der Allgemeinheit gehörig“; vgl. coram publico „vor den Leuten“, „öffentlich“; res publica „Republik“) ist der Sammelbegriff für die Zuschauer und Zuhörer bei Aufführungen... wikipedia

Auf die Nationalmannschaft umgemünzt bedeutet das, dass wir zwar alle anteilnehmend sind als Deutsche, allerdings nur wenige von uns eine engere emotionale Verbindung hägen. Das wiederum unterliegt mEn jedoch auch allgemeinen Schwankungen in der Stimmung der Gesellschaft. Sprich, geht es den Menschen in ihrem Land gut und sind sie zufrieden, wird auch die emotionale Bindung zur Nationalmannschaft größer sein oder halt es steht ein Event an wie die WM oder EM auch dann entwickeln Leute die sich sonst nur unterhalten lassen wollen fanatische Züge.

Auf Vereinsebene ist das jedoch anders, idR. ist man Fan von einem Verein, der aus der näheren Umgebung der eigenen Heimat kommt, sprich es ist von Natur aus schon eine Verbundenheit da, denn da kicken ja schließlich Leute, die aus der gleichen Gegend kommen wie ich selbst. Es existiert also ein Identifikationspotenzial. Zudem werden die meisten Fans mit einem Verein groß, sie wechseln also nicht ihren Verein, so wie sie in unterschiedliche Kinovorstellungen gehen, sondern sie sind ihrer "Heimat" treu. Weiterführend könnte man sagen, insofern jemand sich für Fußball begeistert und dies nicht erst seit heute oder gestern, dass es ein Teil der Lebenskultur des Einzelnen ist zu seinem Verein zu gehen. Es entsteht etwas, was wissenschaftlich erwiesen vergleichbar mit Liebe ist.

All diese wesentlichen Verbindungsmerkmale findest du bei der Nationalmannschaft nicht. Jeder ist stolz auf die Jungs die da für unser Land kicken, auch sie bieten ein hohes Identifikationspotenzial, allerdings in einem anderen Maße als sie das auf Vereinsebene tun. Für mich spielt auch die örtliche Gebundenheit eine wesentliche Rolle, ein Verein agiert regional, er zieht Menschen aus seiner Region, das ist sein "Kapital", eine Nationalmannschaft ist dem übergeordnet nicht regional sondern national gebunden, es fehlt also der regionale Bezug. Für mich wäre hier vor allem dann erhötes Potenzial für Fantum, wenn z.B. ein Spieler aus meiner Region in der Nationalelf spielt und dieser bei meinem Lieblingsverein spielt, ein Beispiel dafür wäre Kevin Großkreutz.

So far... ich glaube nicht, dass man diese Entwicklung umkehren kann, denn anders als noch vor einigen Jahrzehnten ist Fußball heute nicht mehr nur der Sport der Arbeiterschicht sondern der Sport für alle egal welcher sozialen Herkunft und dort wo sich die zielgruppe verändert wird sich auch das Angebot verändern, vorallem in einer profitgeprägten und orientierten Gesellschaft wie die unsrige.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: wrdlbrmft am 13.Oktober 2011, 03:30:28
ich finds gar nicht schlimm, mal ein fussballspiel ohne "dauerberieselung" der ultras und deren geschwistern zu  erleben. die nationalhymne/das vereinslied, das raunen, das fluchen, das stöhnen und seufzen, der torjubel und der eine oder andere spitze schrei. ... das reicht mir vollkommen als stimmung und das meine ich gestern am heimischen fernsehen auch vernommen zu haben. ich kann auf 90 minuten dauerlärm gut verzichten, mich interessiert hauptsächlich das spiel. und wenn die ganzen pappnasen noch auf das aufstehen bei "la ola" und bei "steh auf, wenn du eine pappnase bist" verzichten würden, dann wäre ich vollauf zufrieden. geschmackssache, ich weiss ...

zu behaupten, dass die mehrheit der zuschauer bei länderspielen keine richtigen fussballfans sind, bloß weil sie sich eher ruhig verhalten und auf ihrem hosenboden sitzen bleiben, finde ich übrigens ziemlich arrogant. wann wird man denn in die heiligen hallen der richtigen fussballfans aufgenommen? wenn man dem megaphonaffen alles nachsingt? wenn man unfallfrei einen pyro anzünden kann? wenn man 759 minuten "xxx schieß ein tor, schieß ein tohohor" singen kann?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Oktober 2011, 03:53:59
ich finds gar nicht schlimm, mal ein fussballspiel ohne "dauerberieselung" der ultras und deren geschwistern zu  erleben. die nationalhymne/das vereinslied, das raunen, das fluchen, das stöhnen und seufzen, der torjubel und der eine oder andere spitze schrei. ... das reicht mir vollkommen als stimmung und das meine ich gestern am heimischen fernsehen auch vernommen zu haben. ich kann auf 90 minuten dauerlärm gut verzichten, mich interessiert hauptsächlich das spiel. und wenn die ganzen pappnasen noch auf das aufstehen bei "la ola" und bei "steh auf, wenn du eine pappnase bist" verzichten würden, dann wäre ich vollauf zufrieden. geschmackssache, ich weiss ...

zu behaupten, dass die mehrheit der zuschauer bei länderspielen keine richtigen fussballfans sind, bloß weil sie sich eher ruhig verhalten und auf ihrem hosenboden sitzen bleiben, finde ich übrigens ziemlich arrogant. wann wird man denn in die heiligen hallen der richtigen fussballfans aufgenommen? wenn man dem megaphonaffen alles nachsingt? wenn man unfallfrei einen pyro anzünden kann? wenn man 759 minuten "xxx schieß ein tor, schieß ein tohohor" singen kann?
Verstehe ganz gut was du meinst. Ich gucke Fußball auf der Haupttribüne auch anders als im Fanblock. Im Block ist es eher aktives erleben mit Fußball als aufheizer zm Party machen, auf dem Sitzplatz eher das Spiel das man liebt genau anschauen und nach Möglichkeit genießen - zumindest aber alles mitbekommen und genau analysieren können. Fanblock ist dann doch mehr wie Karneval. Früher war ich lieber im Block, mittlerweile sitze ich lieber und hab meine Ruhe ;)
Trotzdem würde mir ohne die typischen Fangesänge was fehlen. Ich mache "Stimmng" aber nicht unbedingt von der Lautstärke abhängig, eher von der Athmosphäre im allgemeinen. Daher "Partystimmung" - das geht natürlich besser, wenn die eigene Mannschaft gewinnt, aber ein Fußballfest kann man auch feiern, wenn das nicht der Fall ist. Habe ich oft genug erlebt, manchmal war die Stimmung bei Niederlagen sogar besser als bei Siegen... Das würde bei der Nationalmannschaft kaum funktionieren...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Der Baske am 13.Oktober 2011, 11:08:45
ich finds gar nicht schlimm, mal ein fussballspiel ohne "dauerberieselung" der ultras und deren geschwistern zu  erleben. die nationalhymne/das vereinslied, das raunen, das fluchen, das stöhnen und seufzen, der torjubel und der eine oder andere spitze schrei. ... das reicht mir vollkommen als stimmung und das meine ich gestern am heimischen fernsehen auch vernommen zu haben. ich kann auf 90 minuten dauerlärm gut verzichten, mich interessiert hauptsächlich das spiel. und wenn die ganzen pappnasen noch auf das aufstehen bei "la ola" und bei "steh auf, wenn du eine pappnase bist" verzichten würden, dann wäre ich vollauf zufrieden. geschmackssache, ich weiss ...

zu behaupten, dass die mehrheit der zuschauer bei länderspielen keine richtigen fussballfans sind, bloß weil sie sich eher ruhig verhalten und auf ihrem hosenboden sitzen bleiben, finde ich übrigens ziemlich arrogant. wann wird man denn in die heiligen hallen der richtigen fussballfans aufgenommen? wenn man dem megaphonaffen alles nachsingt? wenn man unfallfrei einen pyro anzünden kann? wenn man 759 minuten "xxx schieß ein tor, schieß ein tohohor" singen kann?
Verstehe ganz gut was du meinst. Ich gucke Fußball auf der Haupttribüne auch anders als im Fanblock. Im Block ist es eher aktives erleben mit Fußball als aufheizer zm Party machen, auf dem Sitzplatz eher das Spiel das man liebt genau anschauen und nach Möglichkeit genießen - zumindest aber alles mitbekommen und genau analysieren können. Fanblock ist dann doch mehr wie Karneval. Früher war ich lieber im Block, mittlerweile sitze ich lieber und hab meine Ruhe ;)
Trotzdem würde mir ohne die typischen Fangesänge was fehlen. Ich mache "Stimmng" aber nicht unbedingt von der Lautstärke abhängig, eher von der Athmosphäre im allgemeinen. Daher "Partystimmung" - das geht natürlich besser, wenn die eigene Mannschaft gewinnt, aber ein Fußballfest kann man auch feiern, wenn das nicht der Fall ist. Habe ich oft genug erlebt, manchmal war die Stimmung bei Niederlagen sogar besser als bei Siegen... Das würde bei der Nationalmannschaft kaum funktionieren...


Unterschrieben!
Titel: Re: Deutsche Nationalmannschaft
Beitrag von: wrdlbrmft am 13.Oktober 2011, 11:32:06
Ich gucke Fußball auf der Haupttribüne auch anders als im Fanblock. Im Block ist es eher aktives erleben mit Fußball als aufheizer zm Party machen, auf dem Sitzplatz eher das Spiel das man liebt genau anschauen und nach Möglichkeit genießen - zumindest aber alles mitbekommen und genau analysieren können. Fanblock ist dann doch mehr wie Karneval. Früher war ich lieber im Block, mittlerweile sitze ich lieber und hab meine Ruhe ;)

genau so isses und sowieso und überhaupt: jedem das seine, jeder wie er will. deshalb nervt es mich auch, wenn die jungs und mädchen aus dem "karnevalsblock" pauschal diejenigen als nichtfussballfans bezeichnen, die eben keinen bock auf "humba bumba" und dauersupport haben.
 
Zitat
Trotzdem würde mir ohne die typischen Fangesänge was fehlen. Ich mache "Stimmng" aber nicht unbedingt von der Lautstärke abhängig, eher von der Athmosphäre im allgemeinen. Daher "Partystimmung" - das geht natürlich besser, wenn die eigene Mannschaft gewinnt, aber ein Fußballfest kann man auch feiern, wenn das nicht der Fall ist. Habe ich oft genug erlebt, manchmal war die Stimmung bei Niederlagen sogar besser als bei Siegen... Das würde bei der Nationalmannschaft kaum funktionieren...

jeder hat da wohl seine eigene definition von "stimmung". im frühjahr war ich bei spielen von crystal palace und von den queens park rangers. die zuschauer dort haben auch immer mal wieder ein liedchen angestimmt, aber die meiste zeit bezogen sich die reaktionen (fluchen, klatschen, schreien, kommentieren, johlen, beschimpfen) nur auf spielsituationen und auf spieler. das war genau meine stimmung, das hat mir gut gefallen.
aber zurück zum eigentlichen thema: nicht jeder, der bei spielen der nationalelf keinen bock hat, sich und die mannschaft abzufeiern, ist ein "geldsackdepperfolgsfan" ... die nationalmannschaft hat zu wenig heimspiele um da etwas im sinne von "fankultur" entstehen zu lassen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Octavianus am 13.Oktober 2011, 11:35:29
Habe mal die Diskussion über Fankultur in einen eigenen Thread ausgelagert.

Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich zuletzt mal ein Spiel im Stadion gesehen habe, einfach nur, weil ich das Spiel sehen wollte. In der letzten Zeit habe ich immer Zettel und Stift dabei. Allerdings kann ich nicht verhehlen, dass ich dann während eines Spiels schon zu der ein oder anderen Mannschaft halt und bei gelungenen Szenen (gewonnener Zweikampf, schöne Kombination etc.) applaudiere. Wie schon einmal gesagt: es fehlt nur noch eine Jacke mit dem SI-Logo drauf und ich könnte mich zu den bezahlen Scouts auf die Tribüne setzen. ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: wrdlbrmft am 13.Oktober 2011, 11:36:15
(http://t0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcTYmfMg9RJopb9UASH3I2jrEjIum1CW9Jyp1_AfignlZt4hhKSjd5Z_EBI)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Nytemare am 13.Oktober 2011, 12:02:38
Ich muss sagen, dass ich es halbwegs erschreckend finde, wie arrogant, starrköpfig und eindimensional doch anscheinend viele Fußballfans sind.

Ich meine..ich kann gut nachvollziehen, dass man sich über super Stimmung im Stadion freut und es klasse findet, wenn die sprichwörtliche Hölle los ist (ich bin zwar kein Stadiongänger, aber sowas ist ja auf allen Großevents das gleiche, ob jetzt bei anderen Sportarten, großen Konzerten oder was auch immer).
Was ich aber unglaublich finde, dass ist mit welcher Ablehnung und fast schon "Hass" ihr gegen Fans wettert, die nicht in euer Idealbild passen.

Haben also nach eurer Ansicht Menschen, die eventuell genug Geld haben um sich einen besseren Platz zu bezahlen, oder Menschen, die das Spiel genießen wollen und denen die Stimmung nicht so wichtig ist, oder auch Menschen, die vielleicht einfach nur selber sehr ruhig sind, gar nichts zu sagen? Sind sie deswegen jetzt schlecht? Dumm? Dürfen auf keinen Fall in euer geliebtes Stadion?
Leute..kommt mal runter von eurem hohen Thron, wenn man sowas liest, ist es nicht verwunderlich, dass immer wieder Kritik an Fangemeinschaften, vor allem Ultras usw. aufkommen. Ihr seid selbst dran schuld.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: tacticus am 13.Oktober 2011, 12:12:59
Warum gehen die, die sich über die Stimmung bei der Nationalmannschaft beschweren, eigentlich nicht selber ins Stadion und machen bessere Stimmung? Weil es zu teuer ist? Ob das Thema dann wirklich so wichtig ist?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Oktober 2011, 14:19:36
Warum gehen die, die sich über die Stimmung bei der Nationalmannschaft beschweren, eigentlich nicht selber ins Stadion und machen bessere Stimmung? Weil es zu teuer ist? Ob das Thema dann wirklich so wichtig ist?
Denke es würde nicht funktionieren, da ist die Rivalität unter den Fangruppen zu groß. Die einzigen die bei Länderspielen ihre Vereinszugehörigkeit vergessen und mit den "Fans" anderer Mannschaften zusammen "arbeiten" sind die Hooligans - wie das jetzt kommt kann sich jeder selber ausmalen. Manche würden es als Ehrencodexbezeichnen, andere behaupten, dass den Hools ihr eigener "Sport" im Vordergrund steht. Die kommen ja aber sowieso in den seltensten Fällen ins Stadion, sondern eher auf den Acker 10 km weiter.
Da steht der Frankfurter neben dem Lautrer und die beiden prügeln sich mit dem City"fan", der vom United"fan" unterstützt wird...
Du würdest aber kaum nen Schalker sehen, der mit nem BVBler zusammen "Deutschlandlieder" gröhlt. Das bezieht sich natürlich auf Ultras und solche die sehr nah an der Szene sind. Und verrückte natürlich. Ich persönlich könnte das, aber solange der Kern fehlt, der die Leute zum "Stimmung" machen animiert und wirklich zum mitmachen anregtpassiert da eben nicht viel. NAja auswärts wird Mexico gesungen, aber sonst? :D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: tacticus am 13.Oktober 2011, 14:25:23
Da ist was dran, White!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 13.Oktober 2011, 16:07:48
Super Vergleich! Nicht...

Das ist mal wieder ernüchternd, kaum fällt dir nichts mehr ein, beginnst du mit irgendwelchen Seitenhieben und Zynismus.
Zu einer "Hölle" gehört nicht nur das Publikum sondern auch eine Mannschaft die sich wehrt, wenn ich mir die Spiele der Türkei gegen Belgien und Österreich angucke, die Mannschaften waren wirklich beeindruckt von dem Lärm (http://www.youtube.com/watch?v=sS6XrVqZVNA) der ihnen entgegenschlug und haben schließlich auch verloren . Ab und zu trotzt halt mal eine Mannschaft dem ganzen und blüht auf, gehört dazu. Spiele bei denen nicht konstant was von den Tribünen zu hören ist sind für mich uninteressant, so geht es mir persönlich. Ich will nach Toren auch nicht Wiederholungen sehen sondern eine totale Ansicht der Freude auf der Tribüne, was schöneres gibt es für mich in diesem Sport nicht!

Bei White merkt man, dass er Ahnung hat, danke!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 13.Oktober 2011, 16:23:42
Ich muss sagen, dass ich es halbwegs erschreckend finde, wie arrogant, starrköpfig und eindimensional doch anscheinend viele Fußballfans sind.

Ich meine..ich kann gut nachvollziehen, dass man sich über super Stimmung im Stadion freut und es klasse findet, wenn die sprichwörtliche Hölle los ist (ich bin zwar kein Stadiongänger, aber sowas ist ja auf allen Großevents das gleiche, ob jetzt bei anderen Sportarten, großen Konzerten oder was auch immer).
Was ich aber unglaublich finde, dass ist mit welcher Ablehnung und fast schon "Hass" ihr gegen Fans wettert, die nicht in euer Idealbild passen.

Haben also nach eurer Ansicht Menschen, die eventuell genug Geld haben um sich einen besseren Platz zu bezahlen, oder Menschen, die das Spiel genießen wollen und denen die Stimmung nicht so wichtig ist, oder auch Menschen, die vielleicht einfach nur selber sehr ruhig sind, gar nichts zu sagen? Sind sie deswegen jetzt schlecht? Dumm? Dürfen auf keinen Fall in euer geliebtes Stadion?
Leute..kommt mal runter von eurem hohen Thron, wenn man sowas liest, ist es nicht verwunderlich, dass immer wieder Kritik an Fangemeinschaften, vor allem Ultras usw. aufkommen. Ihr seid selbst dran schuld.

Ich frag mich gerade von wem und durch was du dich auf den Schlips getreten fühlst?

Mir geht es nicht darum zu bewerten wer schlecht und wer gut ist, sondern darum zu analysieren was die Unterschiede liegen und welche Ursache diese haben.
Es gibt elementare Unterschiede zwischen einem Zuschauer, den du in der Regel nicht in der Fankurve finden wirst und einem Fan, diese habe ich oben erklärt, das erklärt den Unterschied in der Stimmung, aber es bewertet nicht was besser oder schlechter ist.

Ich glaube niemand hat etwas dagegen, wenn Octa aka Zettel Ewald im Stadion sitzt und einfach ruhig für sich das Spiel analysiert ;)
Zuschauer bei Fußballspielen stellen eben in der Regel einen Querschnitt durch die Gesellschaft da und da hat eben jeder unterschiedliche Ansichten wie man so ein Spiel erlebt und wie die Stimmung sein soll. Die ablehnende Haltung der Fans beruht mEn auf der Entwicklung im Fußball bei den Vereinen, wo Stehplätze Businesslogen weichen. Es ist ein bisschen so als wenn man einem Kind jeden Tag eine Süßigkeit von der Arbeit mitbringt um am Wochenende ein Spielzeug, dann bringst du plötzlich nur noch jeden 2. Tag was mit und nur noch einmal im Monat ein Spielzeug, die Folge wird sein, dass das Kind sich verletzt fühlt, du hast ihr eine Gewohnheit weggenommen. Im Stadion ist es das gleiche, jedes Mal wenn den Fans etwas weggenommen wird was für sie jahrzehntelang Gewohnheit wahr, entwickeln sie das Gefühl man will sie aus dem Stadion drängen, sie fürchten um ihre Daseinsberechtigung. Diese Angst wird dann fokussiert auf das Klientel, für den die Vereine sich stattdessen engagieren. Vergleichbar wäre, wenn du jetz nicht mehr deiner Tocher jeden Tag ne Süßigkeit mitbringst sondern deinem Sohn. Es ist also wie in vielen Bereichen des Lebens, dass sich Verlustsängste mit Neid vermischen und sich dann als Hass auf eine bestimmte Personengruppe entlädt.

Ich persönlich mag das Klatschpappen, Eventpublikum auch nicht, weil sie für mich einen Mantel tragen der aus Geld besteht und der Verein möchte diesen Mantel gerne haben und das wirkt für mich so offensichtlich, dass ich mich damit nicht anfreunden kann. Dennoch tolleriere ich es, denn anders würde es der Durchschnittsdeutsche Fan sich wohl gar nicht mehr leisten können zu einem Spiel zu gehen.

Uli Höneß hat mal gesagt:



Eklat bei Jahreshauptversammlung des FC Bayern

Einige der 1.105 anwesenden Mitglieder hatten bei ihrer Wortmeldung die – auch für neutrale Besucher – oft müde Stimmung bei Spielen in der edlen neuen Münchner Arena kritisiert.

Sie lösten mit Sätzen wie „in der Tiefgarage ist mehr los“
oder „mit dem Sektglas in der Hand gibt es halt keine La Ola“
Gejohle im Saal aus.

Und den Wutausbruch des Managers!
„Das ist doch populistische Scheiße“, kreischte Hoeneß.
„Eure Scheiß-Stimmung, da seid ihr doch dafür verantwortlich und nicht wir!“

340 Millionen Euro habe die Arena gekostet, schleuderte er den Fans entgegen, schrie sie an: „Das ist nun mal mit sieben Euro in der Südkurve nicht zu finanzieren. Was glaubt ihr eigentlich, wer euch alle finanziert? Die Leute in den Logen, denen wir die Gelder aus der Tasche ziehen!“

Außerdem sei Bayern im Vergleich mit anderen Spitzenklubs in Europa der mit Abstand billigste.

Hoeneß: „Selbst bei den Bolton Wanderers kostet die billigste Karte 40 Euro!“

Quelle: http://bohnenzaehler.blog.de/2007/11/13/194_uli_hoenes_attacke_gegen_eigene_fans~3292808/

Mit dieser Aussage trifft er den Nagel auf den Kopf auch wenn man über die Art und Weise streiten kann, so ist die Aussage schlichtweg wahr!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Nytemare am 13.Oktober 2011, 16:31:52
Ich fühle mich nicht persönlich auf den Schlips getreten, es fällt mir lediglich auf, dass hier im Thread, bzw. quasi überall da, wo über Fankultur und den gang ins Stadion gesprochen wird, nur abfällig von Fans, die nicht in das "Ultra-Idealbild" passen, gesprochen wird.
Ich gehe nicht davon aus, dass jeder so denkt, allerdings sind diese Äußerungen a la Operettenpublikum, Geldsäcke usw. einfach nur arm und niveaulos. Es wirkt schlicht wie der Versuch, Menschen die eventuell auch Spaß am Fußball haben, aber nicht in das eigene Idealbild für Fans passen, als etwas schlechtes darzustellen. Und sowas geht mir einfach ziemlich auf den Geist.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 13.Oktober 2011, 16:38:50
Super Vergleich! Nicht...

Das ist mal wieder ernüchternd, kaum fällt dir nichts mehr ein, beginnst du mit irgendwelchen Seitenhieben und Zynismus.
Zu einer "Hölle" gehört nicht nur das Publikum sondern auch eine Mannschaft die sich wehrt, wenn ich mir die Spiele der Türkei gegen Belgien und Österreich angucke, die Mannschaften waren wirklich beeindruckt von dem Lärm (http://www.youtube.com/watch?v=sS6XrVqZVNA) der ihnen entgegenschlug und haben schließlich auch verloren . Ab und zu trotzt halt mal eine Mannschaft dem ganzen und blüht auf, gehört dazu. Spiele bei denen nicht konstant was von den Tribünen zu hören ist sind für mich uninteressant, so geht es mir persönlich. Ich will nach Toren auch nicht Wiederholungen sehen sondern eine totale Ansicht der Freude auf der Tribüne, was schöneres gibt es für mich in diesem Sport nicht!

Bei White merkt man, dass er Ahnung hat, danke!

Was hat das mit Seitenhieb oder Zsynismus zu tun?

Man kann doch nicht das Spiel Deutschland-Belgien mit Türkei-Aserbaidschan vergleichen!
Oder möchtest du mir nun ernsthaft erzählen, dass der Vergleich auf den selben Voraussetzungen beruht?

Nix gegen dich nun White, aber zu dem Satz "bei White merkt man dass er Ahnung hat":
Dass sich nur Hooligans bei Länderspielen zusammen tun ist falsch. Mal davon ab dass das von dir geschilderte so auch nicht vorkommt.
Ich war bisher nicht bei vielen Länderspielen, aber bisher ist es immer so gekommen, dass wir uns mit den anderen Ultras zusammengetan haben. Zwar keine gemeinsame Choreo oder so, aber im Block saßen wir dann immer in größeren Mengen und haben durchaus Stimmung gemacht. USP geht sowieso nicht zu Länderspielen und Eastside und Konsorten sind eh immer nur ein kleiner Anteil, so dass ich die noch nie bei Länderspielen wahrgenommen habe.
Wie kommst du also darauf?
Es kommt auch drauf an wo und wie interessant das Spiel ist (grade für Ultras).

Und der Rest ist seine Meinung. Was hat das mit Ahnung haben zu tun?
Also haben Leute die es anders sehen keine Ahnung?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 13.Oktober 2011, 16:47:06
Ich fühle mich nicht persönlich auf den Schlips getreten, es fällt mir lediglich auf, dass hier im Thread, bzw. quasi überall da, wo über Fankultur und den gang ins Stadion gesprochen wird, nur abfällig von Fans, die nicht in das "Ultra-Idealbild" passen, gesprochen wird.
Ich gehe nicht davon aus, dass jeder so denkt, allerdings sind diese Äußerungen a la Operettenpublikum, Geldsäcke usw. einfach nur arm und niveaulos. Es wirkt schlicht wie der Versuch, Menschen die eventuell auch Spaß am Fußball haben, aber nicht in das eigene Idealbild für Fans passen, als etwas schlechtes darzustellen. Und sowas geht mir einfach ziemlich auf den Geist.

Ok dann habe ich bei dir mit meinem in Anführungszeichen geschriebenen Wort "Geldsäcke" wohl etwas ausgelöst, was ich nicht wollte. Denn ich habe es bewusst in Anführungszeichen gesetzt, weil ich deutlich machen wollte, dass ich es nicht als Diffamierung meine.

Andererseits finde ich es auch überspitzt Fankultur mit "Ultra-Idealbild" zu beschreiben, denn rein aus der Geschichte heraus, existieren Fans schon länger als der normale fußballinteressierte Zuschauer, denn der ist erst ein Phänomen der Neuzeit.

Ich stelle mir das in etwa so vor... 100Jahre lang waren die Rollen klar verteilt und man konnte eindeutig definieren, welche Leute in ein Fußballstadion gehen. Mittlerweile gehen aber eben nicht mehr nur die fanatischen Menschen zum Fußball sondern eben auch Menschen die weit weniger Emotionen mitbringen.
Die fanatischen Menschen, fühlen sich als "Platzhirsche" bedroht in ihrem Revier und vernachlässigt, weil das meißte beim Fußball nur noch auf das normale Eventpublikum ausgerichtet ist und damit ist Spannung vorprogrammiert. Würdest du jemanden lieben und mögen, der dir deinen Arbeitsplatz streitig macht?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 13.Oktober 2011, 16:50:31
Man kann doch nicht das Spiel Deutschland-Belgien mit Türkei-Aserbaidschan vergleichen!
Oder möchtest du mir nun ernsthaft erzählen, dass der Vergleich auf den selben Voraussetzungen beruht?

Von den Ticketpreisen her aufjedenfall . Bei Galatasaray kostet eine Karte auf der Gegentribüne Unterrang gegen einen normalen Gegner (in meinem Beispiel Eskisehirspor) mitunter 120€ (!), da staunste was? Gegen Azerbaidschan gab es Karten von 20-50€ in den normalen Kategorien, natürlich ist das ein bisschen niedriger, aber sicherlich ist dort kein so großer Unterschied wie du ihn jetzt hier dastellen möchtest.

Wie ich darauf komme? In unserer Gladbacher Szene fährt jeder mit seinem Freundeskreis und auch nur wer Erlebnisorientiert ist, also nur der Randale wegen. Das gleiche weiß ich aus Stuttgart und Frankfurt, organisiert fährt da kein Ultra zu einem Länderspiel.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: tacticus am 13.Oktober 2011, 16:53:14
...denn rein aus der Geschichte heraus, existieren Fans schon länger als der normale fußballinteressierte Zuschauer, denn der ist erst ein Phänomen der Neuzeit.
Das wage ich aber zu bezweifeln.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Nytemare am 13.Oktober 2011, 17:12:07
Ich auch, aber das ist ja nicht so wichtig. In einen Streit will ich das ja gar nicht ausarten lassen. :)

Sicher..die Fans der heutigen Zeit sind halt ein buntes Gemisch aus allen möglichen "Schichten". Ich denke aber, man sollte weniger über das Für und Wieder diskutieren, als viel mehr versuchen sich zu arrangieren und Kompromisse zu finden, um diese Fankulturen zu verbinden, bzw. nebeneinander/miteinander existieren zu lassen.


Was ich allerdings als falsche Denkweise empfinde ist "Ein Fan der kein leicht fanatischer ist, ist sofort nur reines Eventpublikum, welches sich ab und an mal das ein oder andere Spiel ohne große Emotionen anschauen will".
Ich kann durchaus als ruhiger, sehr gemäßigter Zuschauer trotzdem ein treuer Anhänger von einem Verein oder so sein.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 13.Oktober 2011, 17:13:42
Man kann doch nicht das Spiel Deutschland-Belgien mit Türkei-Aserbaidschan vergleichen!
Oder möchtest du mir nun ernsthaft erzählen, dass der Vergleich auf den selben Voraussetzungen beruht?

Von den Ticketpreisen her aufjedenfall . Bei Galatasaray kostet eine Karte auf der Gegentribüne Unterrang gegen einen normalen Gegner (in meinem Beispiel Eskisehirspor) mitunter 120€ (!), da staunste was? Gegen Azerbaidschan gab es Karten von 20-50€ in den normalen Kategorien, natürlich ist das ein bisschen niedriger, aber sicherlich ist dort kein so großer Unterschied wie du ihn jetzt hier dastellen möchtest.

Mir geht es nicht um die Preise, sondern um die Konstellation.
Bei euch war es ein alles oder nix Spiel!

Zitat
Wie ich darauf komme? In unserer Gladbacher Szene fährt jeder mit seinem Freundeskreis und auch nur wer Erlebnisorientiert ist, also nur der Randale wegen. Das gleiche weiß ich aus Stuttgart und Frankfurt, organisiert fährt da kein Ultra zu einem Länderspiel.
Da haste mich schon wieder falsch verstanden. Natürlich fährt jeder Mob für sich zum Länderspiel, aber vor Ort sieht es dann ganz anders aus und man tut sich zusammen. Kann ich dir auch gerne per PN am späteren Abend belegen.
Mal davon ab meinte ich White mit "Wie kommste darauf?".
Londoner Hooligans sind sich auch bei Länderspielen spinnefeind und gehen in der Regel nicht einmal zu den Länderspielen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 13.Oktober 2011, 17:25:36
Da haste mich schon wieder falsch verstanden. Natürlich fährt jeder Mob für sich zum Länderspiel, aber vor Ort sieht es dann ganz anders aus und man tut sich zusammen. Kann ich dir auch gerne per PN am späteren Abend belegen.

Das glaube ich dir ja, als Deutsche läuft man dann Auswärts in Budapest, Bratislava oder Amsterdam natürlich zusammen, damit man nicht angreifbar wird. Ich versteh es jetzt aber so, dass sich Ultras und Hools im Stadion zusammenschließen und gemeinsame Sache machen. Ich denke eher, dass der eine den anderen benutzt um nicht auf die Fresse zu kriegen und eigentlich lieber unter sich bleiben möchte. Bei den Engländern fahren ja auch viel mehr Hools der kleineren Vereine um sich auszutoben, kann man sicherlich auch auf den Osten unserer Republik anwenden. Man hört bei den Nach-Länderspiel Wochenenden meistens auch die lustigen Geschichten der gleichen Vereinsangehörigen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 13.Oktober 2011, 17:32:35
...denn rein aus der Geschichte heraus, existieren Fans schon länger als der normale fußballinteressierte Zuschauer, denn der ist erst ein Phänomen der Neuzeit.
Das wage ich aber zu bezweifeln.

Die Frage ist, wonach wir beurteilen, auf welcher Basis? Unsere eigene Meinung? Wissenschaftlichen Abhandlungen? Definitionen?

Ich hab einen sehr interessanten Forschungsartikel gefunden und diesen mal hochgeladen, dieser ist nicht von mir verfasst, ich hab ihn jediglich im Internet gefunden.

http://www.file-upload.net/download-3801345/arbeit_2.pdf.html

Wissenschaftlich kommt Fan von Fanatismus, es ist eine Ableitung, es trifft jedoch keine Aussage darüber ob du ein ruhiger Mensch oder extrovertierter Zuschauer bist.
Ergo, auch wenn du nicht gröhlend im Block hockst, kannst du ein Fan sein, wenn du andere Kriterien erfüllst ;)
Die Ultragruppierungen sind übrigens nur eine extreme Form des Fantums und somit nicht als Standard anzusehen, zudem liegt laut dem Artikel deren Ursprung in DE erst in den frühen 90iger Jahren.

Ich glaube persönlich nicht, dass es nötig ist Kompromisse zu finden, viel mehr ist es nötig sich gegenseitig zu respektieren und zu akzeptieren, dass sich eben durch das gestiegene Interesse am Sport auch das Publikum verändert. Deshalb kann dennoch jeder seine Vorzüge und jeder seine Vorstellung haben wie man ein Fußballspiel erlebt. Ich mag es eben emotionaler, der nächste will lieber gechillt auf seinem Platz sitzen. Am Ende ist es mMn die Ausgewogenheit, die bestimmt wie die Stimmung in einem Stadion ist.

€dit:

Die von mir getroffene Aussage,

...denn rein aus der Geschichte heraus, existieren Fans schon länger als der normale fußballinteressierte Zuschauer, denn der ist erst ein Phänomen der Neuzeit.

ist unglücklich ausgedrückt und in der Form falsch, muss mir da wohl selbst eingestehen, dass das ne Behauptung ist.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Oktober 2011, 17:58:10
ALso von wegen ob ich Ahnung hab oder nicht - ist lediglich meine Meinung gewesen und beruht größtenteils auf Erfahrungen und auch Gesprächen mit Leuten aus der "Szene."
Will auch nicht sagen, dass es immer so ist, aber ich hab das beim Fußball nie so erlebt, dass die Ultragruppierngen auf einmal beste Freunde gewesen wären. Bei Eishockeyländerspielen zum Beispiel ist das was völlig anderes. Wie gesagt ist nur meine Erfahrung und Meinung - wenn das jemand anders erlebt hat oder sieht akzeptiere ich das natürlich. Denke wenn man vom Eishockey dort so verwöhnt ist sieht man das vielleciht auch aus ner anderen Perspektive ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: wrdlbrmft am 13.Oktober 2011, 18:20:31
Ok dann habe ich bei dir mit meinem in Anführungszeichen geschriebenen Wort "Geldsäcke" wohl etwas ausgelöst, was ich nicht wollte. Denn ich habe es bewusst in Anführungszeichen gesetzt, weil ich deutlich machen wollte, dass ich es nicht als Diffamierung meine.

dann hätteste aber deine aussage "Ich persönlich mag das Klatschpappen, Eventpublikum auch nicht, " auch in anführungszeichen setzen müssen, klingt nämlich auch diffamierend.  :police:

Zitat
Andererseits finde ich es auch überspitzt Fankultur mit "Ultra-Idealbild" zu beschreiben, denn rein aus der Geschichte heraus, existieren Fans schon länger als der normale fußballinteressierte Zuschauer, denn der ist erst ein Phänomen der Neuzeit.

also früher gab es nur fans und keine normalen fussballinteressierten zuschauer?  :o 

Zitat
Ich stelle mir das in etwa so vor... 100Jahre lang waren die Rollen klar verteilt und man konnte eindeutig definieren, welche Leute in ein Fußballstadion gehen. Mittlerweile gehen aber eben nicht mehr nur die fanatischen Menschen zum Fußball sondern eben auch Menschen die weit weniger Emotionen mitbringen.
Die fanatischen Menschen, fühlen sich als "Platzhirsche" bedroht in ihrem Revier und vernachlässigt, weil das meißte beim Fußball nur noch auf das normale Eventpublikum ausgerichtet ist und damit ist Spannung vorprogrammiert. Würdest du jemanden lieben und mögen, der dir deinen Arbeitsplatz streitig macht?

also entschuldigung, aber das alles klingt schon ziemlich wirr ... mein opa war also automatisch ein fussballfanatiker, nur weil er damals ins stadion ging? nicht nur das, er war auch emotional unheimlich geladen und die anderen zuschauer alle auch? ich stelle mir gerade diesen stoiker als fanatischen fan vor,  :laugh:
und den platzhirschen in ihrem revier, wird der arbeitsplatz streitig gemacht?  :o
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 13.Oktober 2011, 18:39:47
dann hätteste aber deine aussage "Ich persönlich mag das Klatschpappen, Eventpublikum auch nicht, " auch in anführungszeichen setzen müssen, klingt nämlich auch diffamierend.  :police:

Das eine war meine persönliche Meinung als solche gekennzeichnet und das andere habe ich in einem Zusammenhang geschrieben, welcher keine Meinungsäußerung war.
Meine Meinung werd ich deshalb wohl kaum in Anführungszeichen setzen :)


Zitat
also früher gab es nur fans und keine normalen fussballinteressierten zuschauer?  :o

Diese Aussage habe ich bereits selbst als falsche Beehauptung deklariert.

Zitat
also entschuldigung, aber das alles klingt schon ziemlich wirr ... mein opa war also automatisch ein fussballfanatiker, nur weil er damals ins stadion ging? nicht nur das, er war auch emotional unheimlich geladen und die anderen zuschauer alle auch? ich stelle mir gerade diesen stoiker als fanatischen fan vor,  :laugh:
und den platzhirschen in ihrem revier, wird der arbeitsplatz streitig gemacht?  :o

Wenn du das Wirr findest, dann frag mich doch einfach, was du da nicht verstehst, beziehungsweise was unklar ist? :)

Ich habe vereinfacht darstellen wollen, wie sich das Publikum verändert hat im Zuge der Erschließung neuer Klientel und der Komerzialisierung des Fußballs.
Lies dir am besten mal die pdf durch, die ich hochgeladen habe, dort steht genau das was ich beschrieben habe auch drin.
Ja ich vergleiche das mit dem Streitigmachen eines Arbeitsplatzes, denn im Stadion waren seit jeher die Fans für die Stimmung zuständig und heute werden Animateure geholt und Klatschpappen verteilt. Normalerweise war es doch immer üblich, dass der Gesang, die Stimmung, aus dem Fanblock kommt, es war die Aufgabe der Fans. Nun frage ich dich wozu braucht es Animateure und Klatschpappen, wenn man Fans hat? Für mich entsteht einfach der Eindruck, dass man den Fans in der Kurve diese Aufgabe "entreißt" und auf professionelle Leute verteilt, die das Publikum animieren sollen.

Kann sich jemand an die Geschichte erinnern, als bei der Hertha in Berlin Stimmung vom Tonband abgespielt wurde? Wenn man das als ok empfindet kann ich verstehen, weshalb die Fangemeinschaften auf die Barrikade gehen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: tacticus am 13.Oktober 2011, 18:47:18
ist unglücklich ausgedrückt und in der Form falsch, muss mir da wohl selbst eingestehen, dass das ne Behauptung ist.
;) Wenn ich mir Seite 4 der von dir verlinkten Arbeit durchlese und dann ein bisschen darüber nachdenke, dann komme ich zu dem Schluss, dass sich unter den erwähnten 70.000 Zuschauern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch welche befunden haben müssen, die einfach nur am Fußball und nicht an einem der beiden Vereine interessiert waren.

Mir ist es persönlich auch egal, wie jemand sein Fandasein auslebt, das muss jeder für sich selber entscheiden, kein Fan ist besser als der andere, ich beurteile das auch nicht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 13.Oktober 2011, 18:53:38
ist unglücklich ausgedrückt und in der Form falsch, muss mir da wohl selbst eingestehen, dass das ne Behauptung ist.
;) Wenn ich mir Seite 4 der von dir verlinkten Arbeit durchlese und dann ein bisschen darüber nachdenke, dann komme ich zu dem Schluss, dass sich unter den erwähnten 70.000 Zuschauern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch welche befunden haben müssen, die einfach nur am Fußball und nicht an einem der beiden Vereine interessiert waren.

Mir ist es persönlich auch egal, wie jemand sein Fandasein auslebt, das muss jeder für sich selber entscheiden, kein Fan ist besser als der andere, ich beurteile das auch nicht.

Deshalb habe ich meine Aussage ja revidiert, mehr kann ich nicht tun, als zu sagen, sry war falsch was ich geschrieben habe.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: tacticus am 13.Oktober 2011, 19:02:37
Ich wollte da auch nicht nachtreten, nur erklären, warum ich das bezweifelt habe ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 05.Dezember 2011, 18:13:20
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Lfqoy2k3vE8#!

Guck es selber grad erst. Kann noch nichts dazu sagen.

Heute Abend auf RTL II (?) auch nen Bericht über Hooligans oder Ultras oder beides.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 05.Dezember 2011, 19:38:54
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Lfqoy2k3vE8#!

Guck es selber grad erst. Kann noch nichts dazu sagen.

Heute Abend auf RTL II (?) auch nen Bericht über Hooligans oder Ultras oder beides.

Ich finde den Beitrag von ZDFneo ganz gut gelungen. Für mich ist es die Gewaltbereitschaft, die einen Hooligan von einem Ultra unterscheidet, ein Hooligan trifft sich mit anderen abseits des Platzes bzw. des Stadions um sich mit ihnen zu schlagen. Ein Ultra ist ein Normalo, der sein Leben dem Fußball gewidmet hat, von ihm profitieren am Ende alle, da es die Ultras sind, die für Stimmung sorgen. Der Verein will Stimmung im Stadion haben, der Mannschaft bringt es vielleicht auch etwas, der Normalo will die Stimmung im Stadion spüren, obwohl er selbst meist nicht mitsingt und auch der DFB hat ein Interesse daran, dass eine lebendige Fankultur in Deutschland vorhanden ist. Und wenn dazu ein Bengalo kommt, dann finde ich das nicht schlimm, aber dann bitte vor oder nach dem Spiel, damit das Spiel selbst nicht beeinträchtigt wird. Dinge, wie andere Gruppen mit Feuerwerk zu beschießen, gehen gar nicht. Ultras gehören zum Fußball und man fährt mit einer Null-Toleranz-Politik auf Dauer nicht gut. Denn wie gesagt, auch der DFB will Fankultur im Stadion haben, sonst wär es ja überall so, wie in der Allianz-Arena  :P
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Octavianus am 05.Dezember 2011, 23:33:47
Denn wie gesagt, auch der DFB will Fankultur im Stadion haben, sonst wär es ja überall so, wie in der Allianz-Arena  :P
Gerade das bezweifle ich mehr und mehr. Der DFB bzw. die DFL will Geld im Stadion und ihren Taschen sehen. Dafür nimmt man eine Umwandlung hin zum Fußballerlebnis englischer Art (im Sitzen, keine Choreos, null Stimmung) offenbar bereitwillig in Kauf.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 06.Dezember 2011, 01:03:17
und genau deshalb ist es wichtig, dass es Ultras gibt ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 06.Dezember 2011, 10:13:23
http://www.youtube.com/watch?v=Uu0_JS-FFm8&feature=youtu.be

VOn gestern
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 06.Dezember 2011, 10:48:23
und genau deshalb ist es wichtig, dass es Ultras gibt ;)

Mei, das Ultra-Thema! Schwierig!

Zum einen ist das für mich ein Haufen Hampelmänner, denen es meistens ziemlich egal ist, was auf dem Spielfeld stattfindet und auch den Support eher selten dem Geschehen anpasst, aber zum anderen sind das halt auch genau die Leute, die (fast) immer und überall da sind und deren optischer Support sehr viel ausmacht und den Besuch von Fußballspielen in oberen Ligen heute noch in vielen Fällen lohnenswert macht.

Ich selber bin ja jahrelang mit den Löwen quer durch die Republik gegurkt und konnte weder mit unseren noch den gegnerischen Ultras viel anfangen, weil sie einfach nicht nötig waren, um für Stimmung und lautstarke Unterstützung zu sorgen; das ging auch ohne Ultras und meist sogar viel besser, weil eben keiner vorne auf einem Podest oder auf dem Zaun stand, um dem Rest vorzugeben, was er zu singen hat. Es gab eine eigene Dynamik und jeder konnte das Maul aufmachen und grölen, was er gerade wollte - und daraus entstand der legendäre Roar! Heute hingegen wirst Du gleich schief angeschauen und in die Schranken gewiesen, wenn Du mal wagst, ein eigenes Lied anzustimmen, das nicht vom Cappo kommt. Wo samma denn? Wo ist denn da die vielfältige Fankultur und Toleranz geblieben, die gerade von Ultras ja so sehr gepredigt und gefordert wird?

Andererseits hat sich das Fußballpublikum (gerade im Profibereich) so sehr gewandelt, dass Fans, die nicht zum Popcorn-Fressen und Cola-Trinken in die Arenen (o tempora, o mores...) strömen, sondern tatsächlich die Mannschaft unterstützen wollen, immer weniger werden, weil sie sich einfach zwischen zwei Welten (Ultras und Eventpublikum) gefangen fühlen. Ich kenne so viele Leute, die keinen Bock mehr auf Profifußball haben, weil leidenschaftlicher Support nicht mehr möglich und - zumindest hat man den Eindruck - auch seitens der Vereine gar nicht mehr gewünscht ist.

Die Vereine müssen lernen, dass das Eventpublikum kommt, weil es etwas geboten bekommen möchte, das im Regelfall über das Geschehen auf dem Platz hinausgeht. Und das ist nicht nur das Catering (das meistens eh Katastrophe ist...) oder der superdupertolle Fanshop (mit dem zwanzigsten furchtbar designten Schal) oder völlig deplatzierte Cheerleader, sondern das Drumherum und die Choreos - und da kommen halt wieder die ach so bösen Ultras ins Spiel...

Ihre (vor allem optischen) Aktionen sind doch das A und O heutzutage, oder? Und wenn ich mir dann im TV von einem bescheurten ZDF-Heini anhören muss, dass "sogenannte Fans" eine "Rauchbombe" (ja genau...) angezündet haben, nur weil mal wieder irgendwo ein Bengalo ausbrennt, dann könnte ich kotzen. Wenn sowas in der Türkei, Griechenland oder Brasilien passiert, dann schwärmen sie von "südländischer Atmosphäre", aber hier sind es nur Verbrecher, die sowas machen. Heuchler!

Aus meiner Sicht müssen die Vereine auf die Ultras zugehen und sie einbinden (aber nicht in ihrer Kreativität und Meinungsfreiheit beschneiden) und die Ultras müssen bereit sein, Zugeständnisse zu machen, von ihrem hohen Ross runterkommen und andere Formen des Fantums akzeptieren und respektieren. Fußball- und Fankultur gab es schon vor den Ultras!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 06.Dezember 2011, 10:49:32
http://www.youtube.com/watch?v=Uu0_JS-FFm8&feature=youtu.be

VOn gestern


Typisch RTLII, erste Szene, da kommt das 'normale' Auswärtskontingent aus Leverkusen und der Reporter meint: "Friedlich sehen die nicht gerade aus". Erklärt aber nicht mal, woran er das festmacht. Denn die Bilder sagen das aus meiner Sicht überhaupt nicht aus, aber es MUSS halt eine bestimme Atmosphäre erzeugt werden, um die Geschichte zu verkaufen.
Ich schaue mir das nicht ganz an -> Zeitverschwendung.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 06.Dezember 2011, 11:08:28
Hab es mir noch nicht angeschaut. Aber der Report ZDFneo war doch erfreulich objektiv.

Wobei ich bei der RTL2 Reportage nicht wirklich viel erwarte, da es ja schon ein ganz anderes Thema ist.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 06.Dezember 2011, 11:10:49
Und vor allem: RTL2!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 06.Dezember 2011, 11:12:47
RTL2 hat einiger meiner Lieblingssendungen!!! Reality vom feinsten!!! ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: mancity am 06.Dezember 2011, 12:39:50
http://www.youtube.com/watch?v=Uu0_JS-FFm8&feature=youtu.be

VOn gestern


Typisch RTLII, erste Szene, da kommt das 'normale' Auswärtskontingent aus Leverkusen und der Reporter meint: "Friedlich sehen die nicht gerade aus". Erklärt aber nicht mal, woran er das festmacht. Denn die Bilder sagen das aus meiner Sicht überhaupt nicht aus, aber es MUSS halt eine bestimme Atmosphäre erzeugt werden, um die Geschichte zu verkaufen.
Ich schaue mir das nicht ganz an -> Zeitverschwendung.

Ab der Szene hab ich abgeschaltet. Sowas von tendenziös und auf Krawall gebürstet. Sorry, aber solche Formate sind echt Dreck.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: tacticus am 06.Dezember 2011, 13:13:16
Ab der Szene hab ich abgeschaltet. Sowas von tendenziös und auf Krawall gebürstet. Sorry, aber solche Formate sind echt Dreck.

Ich habe durch gehalten, am Ende wurden dann immer die Kosten vorgerechnet und dass die Vereine nichts beisteuern würden, der Steuerzahler das alles bezahlen müsse. Dass die Vereine auch Steuern zahlen und das nicht zu knapp, wurde natürlich nicht erwähnt. Willkürliche Aktionen der Polizei wurden natürlich auch nicht erwähnt, nur einmal konnte man kurz sehen, wie einer der Herren in voller Kampfmontur hinter einem von einem Kollegen zu Boden geschubsten Fan hertrat, der Fan sah eindeutig nicht nach bösem Hool aus.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 06.Dezember 2011, 13:15:17
Neutrale Berichterstattung kann man doch bestenfalls von den ÖR Sendern erwarten - und nicht einmal mehr dort...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: tacticus am 06.Dezember 2011, 13:23:14
Das Problem ist, dass meist Fussballfans=Ultras=Hools=Verbrecher gesehen werden. Witzig fand ich am Ende noch das Interview mit Omma und Oppa, ob sie denn keine Angst gehabt hätten, was die ganz cool verneint haben. Was ich aber nicht verstehen kann ist, dass man vorbestrafte Gewalttäter, die zum Beispiel die Frau dieses Nürnberger Busfahrers durch einen Flaschenwurf an den Kopf in Lebensgefahr gebracht haben und die dadurch ein Auge verloren hat, nicht einsperrt. Da muss man sich dann nicht mehr wundern, dass die Gewalt zunimmt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 06.Dezember 2011, 13:25:14
Diesen Euro Extrasteuer auf die Eintrittskarten ist echt ein Witz.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: mancity am 06.Dezember 2011, 21:25:45
Ab der Szene hab ich abgeschaltet. Sowas von tendenziös und auf Krawall gebürstet. Sorry, aber solche Formate sind echt Dreck.

Ich habe durch gehalten, am Ende wurden dann immer die Kosten vorgerechnet und dass die Vereine nichts beisteuern würden, der Steuerzahler das alles bezahlen müsse. Dass die Vereine auch Steuern zahlen und das nicht zu knapp, wurde natürlich nicht erwähnt. Willkürliche Aktionen der Polizei wurden natürlich auch nicht erwähnt, nur einmal konnte man kurz sehen, wie einer der Herren in voller Kampfmontur hinter einem von einem Kollegen zu Boden geschubsten Fan hertrat, der Fan sah eindeutig nicht nach bösem Hool aus.

Ich schau mir den Film jetzt doch noch an. So schlecht er auch gemacht ist, der Fall mit der Frau des Busfahrers ist einfach schrecklich. Und dass das Bayern-Fans waren, zeigt mir nur, dass es eben kein ostdeutsches Problem ist. Und da frage ich mich schon, wieso Dresden da dermaßen hart bestraft wird und der ach so menschliche Uli Hoeneß nicht mal ein Wort über diesen Angriff auf eine wehrlose Frau verloren hat (nur als Beispiel), die nichts weiter getan hat, als in einem Bus vom FC Nürnberg zu sitzen. Ich glaub ja mittlerweile, das Gewaltthema wird im Westen total totgeschwiegen.

Ey, und dieser Ex-Polizist in seiner Nobelwohnung. Da kommt mir so die Galle. Ein dermaßen selbstgefälliges Arschloch.

PS: Ein Hoch auf die Leipziger Rentner. Ich nehm das denen voll ab, dass die keine Angst hatten. Witzig: nur 500 Meter entfernt davon hab ich mal studiert.

Ich frag mich trotzdem, was schlimmer ist. Wäre an diesem Nachmittag in Leipzig wirklich was passiert, wenn weniger Polizei dagewesen wäre. Meine These ist ja, die Hools sind genau deswegen da, weil soviel Polizei am Start ist.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: mancity am 06.Dezember 2011, 22:35:05
Mehr als Bei RTL 2 habe ich bei Ross Kemp über Hooligans erfahren. Was auch der Grund ist, wieso ich etwas skeptisch auf die EM in unserem Nachbarland schaue:

http://www.youtube.com/watch?v=CgS62juLs44 (http://www.youtube.com/watch?v=CgS62juLs44)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Aki am 06.Dezember 2011, 22:37:14
Und dass das Bayern-Fans waren, zeigt mir nur, dass es eben kein ostdeutsches Problem ist. Und da frage ich mich schon, wieso Dresden da dermaßen hart bestraft wird und der ach so menschliche Uli Hoeneß nicht mal ein Wort über diesen Angriff auf eine wehrlose Frau verloren hat (nur als Beispiel), die nichts weiter getan hat, als in einem Bus vom FC Nürnberg zu sitzen. Ich glaub ja mittlerweile, das Gewaltthema wird im Westen total totgeschwiegen.
Wann hat jemals jemand, der ernst zu nehmen ist, behauptet Gewalt im Fußball wäre ausschließlich ein ostdeutsches Phänomen? Jedes mal wenn in den letzten Jahren über Gewalt in der 1. Bundesliga diskutiert wurde, geht es schließlich mit Sicherheit nicht darum. Da spielt nämlich leider gar kein Ost-Verein. Sondern es geht um Frankfurt, Lautern, HSV, Bayern oder was auch immer gerade anliegt. Ich glaube fast nur aus Freiburg und Hoffenheim hört man nix ;). Da wird nix vom bösen Westen tot geschwiegen. Aktuell geht bei manchen Medienvertretern der Trend doch eher dahin, dass jedes Bengalo gleich zur kollektiven Randale uminterpretiert wird.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: mancity am 06.Dezember 2011, 22:51:15
Und dass das Bayern-Fans waren, zeigt mir nur, dass es eben kein ostdeutsches Problem ist. Und da frage ich mich schon, wieso Dresden da dermaßen hart bestraft wird und der ach so menschliche Uli Hoeneß nicht mal ein Wort über diesen Angriff auf eine wehrlose Frau verloren hat (nur als Beispiel), die nichts weiter getan hat, als in einem Bus vom FC Nürnberg zu sitzen. Ich glaub ja mittlerweile, das Gewaltthema wird im Westen total totgeschwiegen.
Wann hat jemals jemand, der ernst zu nehmen ist, behauptet Gewalt im Fußball wäre ausschließlich ein ostdeutsches Phänomen? Jedes mal wenn in den letzten Jahren über Gewalt in der 1. Bundesliga diskutiert wurde, geht es schließlich mit Sicherheit nicht darum. Da spielt nämlich leider gar kein Ost-Verein. Sondern es geht um Frankfurt, Lautern, HSV, Bayern oder was auch immer gerade anliegt. Ich glaube fast nur aus Freiburg und Hoffenheim hört man nix ;). Da wird nix vom bösen Westen tot geschwiegen. Aktuell geht bei manchen Medienvertretern der Trend doch eher dahin, dass jedes Bengalo gleich zur kollektiven Randale uminterpretiert wird.

Klar, ich kann mich auch irren, was den Fokus auf ostdeutsche Vereine angeht.

Und viele Fußballexperten werden das so sehen wie Du und ich. Doch der DFB bestraft nur ausgerechnet einen Ostverein ungewöhnlich hart, während z. B. Hoffenheim akustische Gewalt ausüben darf, ohne dass ihnen nur ein Haar gekrümmt wird. Auf dem Auge ist der DFB schon blind. Und als Sachse kotzt mich das genauso an wie die Ausschreitungen von Dynamo-Fans in Dortmund.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 06.Dezember 2011, 22:54:13
Naja, mittlerweile finde ja sogar ich, dass der St.adtteilverein auch schon sehr hart bestraft wurde.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 06.Dezember 2011, 22:55:39
Das ist nicht nur Trend, es verkauft sich am besten. Die Bild ist die auflagenstärkste Zeitung Deutschlands, ab diesem Punkt kannst du selbst weiterdenken, was das für die Berichterstattung in Deutschland bedeutet ;) Die einzigen nicht tendenziösen und sogar ansehnlichen Berichte findest du bei Sendern die in den Quoten keine Rolle spielen und dann zu Uhrzeiten wo kein Mensch guckt. Sollte man deshalb auf die Barrikaden gehen? Selbstverständlich! Bringt es was sich darüber zu echauffieren? Sicher nicht! Einfach den rotz nicht schlucken, die Bild boykottieren und sonstige Formate die auf gleicheweise "Bericht" erstatten.

Ich finde jedoch, dass es der Überschrift des Themas nicht gerecht wird, wenn wir bei Fankultur 2 Seiten über Gewalt reden, denn das ist doch nur ein kleiner Teil, der im Moment allerdings maximale Aufmerksamkeit hat. Was ist den zum Beispiel mit den ganzen Initiativen vor Ort, denn Ultras stehen ja nicht nur für Revolte und Bengalos, kann da jemand vielleicht berichten was die Fangruppen so alles machen? Sowas wie bei Chemie Leipzig... das sind die Dinge die mich interessieren in diesem Thread, weil das die schönen Seiten der Fankultur auf Vereinsebene sind.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: mancity am 06.Dezember 2011, 23:28:10
und der ach so menschliche Uli Hoeneß nicht mal ein Wort über diesen Angriff auf eine wehrlose Frau verloren hat (nur als Beispiel), die nichts weiter getan hat, als in einem Bus vom FC Nürnberg zu sitzen. Ich glaub ja mittlerweile, das Gewaltthema wird im Westen total totgeschwiegen.

Sorry, dass ich das so sagen muss: Du offenbarst hier Deine Ahnungslosigkeit.



Ja, okay. Ich denke darüber nach. Zum Spiel Osnabrück gegen Münster weiß ich tatsächlich gar nichts. Ich würde mich freuen, da Infos zu bekommen.  :)

Es geht mir auch nicht gegen Uli Hoeneß, den ich sehr schätze. Doch der DFB ist mir dennoch zu einseitig, was Schuldzuweisungen angeht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 07.Dezember 2011, 13:51:05
Zitat
Konkrete Maßnahmen zum Spiel gegen den VfR Aalen am Dienstag, 13.09.2011 (19 Uhr)

- Bis auf Weiteres ist es untersagt Stadion-Fahnen, Schwenkfahnen, Zaunfahnen oder Doppelhalter mit ins Stadion zu führen.

- Bis auf Weiteres bleibt der Block O im Stehplatzbereich des Stadions geschlossen.

- Der Ordner-Dienst ist ab sofort insbesondere dazu angehalten, erkennbar alkoholisierte Personen des Stadions zu verweisen bzw. ihnen den Zutritt zu verweigern.

- Zuschauern, die Kleidungsstücke tragen bzw. mitsichführen, die zur Vermummung geeignet sind, ist der Zutritt zum Stadion untersagt.

Leck mich fett! Nicht einmal mehr Schals waren erlaubt? Krasse scheisse.
Natürlich haben da die Fans scheisse gebaut. Aber was bringen denn diese Sanktionen?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 07.Dezember 2011, 14:39:26
Hoffentlich, dass die Leute lernen, dass vermummen mit Schals und verstecken unter Fahnen und in diesem Schutz Straftaten zu begehen ein Zeichen von nicht vorhandenen Eiern ist. Ich begrüße diese Eigensanktion, denn wenn so wie in diesem Fall gezielt Menschen verletzt werden, hört der Spaß auf, das hat nichts mehr mit Stimmung und Emotionen zu tun und das sag sogar ich als Pyrobeführworter! Solche Typen gehören hinter Gitter und das geht nur, wenn sie sich nicht mehr verstecken können.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 07.Dezember 2011, 14:42:30
Ja, natürlich, haben die Recht. Nur sehe ich nicht wirklich irgendeinen Nutzen.
Ohne Jacken ins Stadion? Taschentücher? Gibt soviele Möglichkeiten.

Und wenn sie es unvermummt tun, dann ist es irgendwie besser?

Wieso werden eigentlich nicht einfach "Sprengstoff" Spürhunde eingesetzt?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 07.Dezember 2011, 14:46:56
Nein wenn sie es unvermummt tun ist es nicht besser, aber dann sind sie identifizierbar und können dingfest gemacht werden.

Ein Einsatz von Spürhunden kostet dem Steuerzahler extrem viel Geld und ich glaub es gibt dann doch wichtigeres für diese Hunde zu tun als bei nem Fußballspiel eingesetzt zu werden, außerdem informier dich mal wie so ein Einsatz aussieht, bzw in welcher Form der Hund anzeigt dass er etwas gefunden hat und glaub mir dann willstte die nich im Stadion haben^^
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 07.Dezember 2011, 14:51:40
Wieso Steuerzahler? Gibt doch auch Privatunternehmen die solche Hunde nutzen.
Statt zig Ordner lässte dann paar Hunde schnüffeln.

Ich zum Beispiel wurde noch NIE richtig gefilzt. Alle die mit mir gehen auch nicht. Es ist immer so leicht irgendwas mit reinzukriegen, solange man es unter der Grütellinie trägt.

Es muss doch möglich sein mehr Ordner einzusetzen die dann auch vernünftig filzen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Octavianus am 07.Dezember 2011, 14:54:29
Ich wurde schon des Öfteren gefilzt. Aber das lag sicher daran, dass SGE-Fans als Problemfans gelten. Und wenn man dann kurzgeschorene Haare trägt, dann ist das für einige offenbar ein Zeichen von Radikalität. ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 07.Dezember 2011, 14:55:59
Gefilzt wird jeder.

Mir geht es aber um richtiges abtasten. Und nicht nur kurz Arme und Taschen abstreifen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 07.Dezember 2011, 15:08:26
Unter der Gürtellinie darf nicht abgetastet werden ;)

Ich erklär dir mal wie das aussieht wenn ein Spürhund im Einsatz ist:

Spürhund sucht wie wild sein Futter/Spielzug je nachdem was für ein Triebmittel eingesetzt wurde bei der Ausbildung, wenn er es findet wird er dort wie wild anzeigen, dass kann in Form von anspringen sein, penetrantem Schnüffeln oder kratzen, in den seltensten Fällen wird sich der Hund hinlegen und nichts tun, das widerstrebt dem Grundgedanken solcher Spürhunde(machen nur die Vermissten-Spürhunde) und auch ihrem natürlichem Trieb. Zu dem wäre der Einsatz unmöglich bei einer derart großen Menschenmenge wie man sie beim Fußball antrifft. Die Nase eines Hundes ist um ein vielfaches besser als die des Menschens. Nun stell dir vor ein Hund steht vor 5000 Menschen und rechne dir aus wieviel unterschiedliche Geruchsspuren er wahrnimmt. Nehmen wir an von 5000 Leuten haben 100 Sprengstoff am Mann, der Hund wird das zwar erkennen, aber er wird es nicht anzeigen können, weil die Spuren sich überlagern und kreuzen, kurzum -> zu viele Reize. Hinzukommen ablenkende Gerüche, Futter etc. und weitere äußere Einflüsse, die eine einwandfreie Ortung für einen konditionierten Hund unmöglich machen.

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 07.Dezember 2011, 15:13:26
Na klar dürfen Socken abgetastet werden

Zitat
Nehmen wir an von 5000 Leuten haben 100 Sprengstoff am Mann
Zu welchen Spielen gehst du? :o ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 07.Dezember 2011, 15:16:57
war klar dass du als Dauerposter Holsten wieder nen witzigen Kommentar abgibst :P

Der Genitalbereich darf nicht abgetastet werden und die Zahlen sollten nur vor Augen führen dass unter einer riesigen Menschenmenge es nahezu unmöglich ist für nen Spürhund zielgerichtet anzuzeigen, dabei spielt es keine Rolle ob nur 5 von 5000 oder 100 von 5000 ;)

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 07.Dezember 2011, 15:21:58
Das ist mir durchaus bewusst, nur geht es mir darum, dass ja nicht einmal die Beine abgestreift werden. Bei Heimspielen hier eh nicht. Bei Auswärtsspielen bisher nur in Bremen mal erlebt und in Düsseldorf.

Das mit den Hunden raff ich nicht. Am Flughafen funktioniert es ja auch. Naja, ob es funktioniert weiss ich nicht, aber zumindest wird es eingesetzt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 07.Dezember 2011, 15:35:32
Am Flughafen hast du aber auch keine 5000 Menschen auf einem Haufen, sicherlich sind die äußeren Einflüsse dort nicht minder wenig, jedoch sind sie nicht so sehr konzentriert. Zudem kommen sie dort zumeist in der Gepäcküberprüfung zum Einsatz.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 07.Dezember 2011, 16:25:12
Ganzkörperscanner an den Eingang und 3 Stunden vorm Spiel da sein (wird wohl ncht reichen)

Also was das Filzen angeht, so hab ich noch in jedes Stadion (aber auch überall sonst wo man gefilzt wird) mein Tachenmesser mit rein bekommen. Ich geh nie ohne das Teil weg, ist auch keine Mordwaffe sondern einfach nur praktisch, aber man könnte damit Menschen schon schwer verletzen.
Variante A: Ich nehm immer Geldbeutel, Handy usw. alles mögliche aus den Tashcen raus, damit nix festes mehr drin ist. Hab das dann alles in der Han, auch das Messer -> Nie einem aufgefallen
Variante B: Variante A vergessen, wurde erst einmal gefunden, es galt
Variante C: "oh, hab ich vergessen, ist doch nur ein Spielzeug"
-> durfte es behalten. War ein Heimspiel mitm FCK wenn ich mich recht erinner
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 07.Dezember 2011, 16:26:58
Du nimmst extra alles aus den Taschen damit man das Messer nicht findet?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 07.Dezember 2011, 16:28:02
Nein, damit man nicht dumm nahc dem harten Zeugs gefragt wird, was man da so rumschleppt. Daher hab ich das alles in der Hand, wos jeder sehn kann...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Holsten am 07.Dezember 2011, 16:32:33
Werde eigentlich nie gefragt was ich in den Taschen habe.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 07.Dezember 2011, 17:29:12
Vermutlich ist mein Geldbeutel einfach dicker als deiner... Halt, nein. Garantiert nicht ^^
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Octavianus am 27.Januar 2012, 15:09:55
Was ist Fankultur? Das will eine Forschergruppe am neu gegründeten Institut für Fankultur herausfinden.

http://www.zeit.de/sport/2012-01/fankultur-institut-ultras-fussball/komplettansicht
http://www.fankultur-institut.de
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 21.Mai 2012, 21:44:16
Die Sendung ist einfach nur peinlich und Außenstehende werden durch andere Außenstehende falsch informiert und aufgehetzt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Octavianus am 21.Mai 2012, 21:51:32
Das war zu erwarten... :(
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 21.Mai 2012, 21:59:48
Was soll man auch erwarten von Menschen, die seit Jahren keinen Fanblock mehr von innen gesehen haben?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 22.Mai 2012, 10:29:34
Nachdem ich gesehen habe wer alles da ist, habe ich abgeschalten vorallem die brutale Ultra Frau aus dem BVB Block  ::) ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 22.Mai 2012, 10:38:25
*singmodusan*

Wir sind Kneipensalafisten, schwerstens unrasiert...

*singmodusaus*
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 22.Mai 2012, 14:07:30
Leider schaffen es die Sendungen, mit einem grundsätzlich guten Konzept immer wieder Gäste einzuladen, die zum Thema keine oder eine völlig unqualifizierte Meinung haben. Dazu kommt dann, dass diese Gäste so auftreten (teilweise) als wären sie die Krone der Schöpfung und nicht wirklich bereit sind von ihrer (wie auch imemr gebildeten Meinung) abzuweichen. Und diese Leute "BILDen dann die Meinung" von vielen Zuschauern, die selbst keine Ahnung haben und denken an dieser Stelle informiert zu werden.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 24.August 2012, 18:05:25
In den Farben getrennt, in der Sache vereint! FÜR? DEN ERHALT DER FANKULTUR!


http://www.youtube.com/watch?v=AlTjzNbukwA

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 10.Dezember 2012, 20:19:19
Hier auch mal ein interessanter Beitrag über das DFL Sicherheitspapier: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/sportclub/sportclub4143.html
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Heisenberg am 11.Dezember 2012, 19:30:22
http://www.spiegel.de/sport/fussball/stadionsicherheit-wer-kaempft-hier-gegen-wen-a-871943.html


"sicheres Stadionerlebnis" -aaahja, sehr interessant...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 11.Dezember 2012, 19:47:06
Tja, da wird der Wahlkampf auf dem Rücken des Fußballs ausgefochten. Clevere Politiker würden sich auf die Seite der Fans schalgen, davon gibt es imemrhin 30 Millionen (+) in Deutschland.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Heisenberg am 11.Dezember 2012, 20:14:05
Tja, da wird der Wahlkampf auf dem Rücken des Fußballs ausgefochten. Clevere Politiker würden sich auf die Seite der Fans schalgen, davon gibt es imemrhin 30 Millionen (+) in Deutschland.


Interessant ist das vor allem die Polizeifunktionäre mit der Stirn runzeln...
Es wird ja am liebsten der Eindruck vermittelt, dass sich die armen Ordnungshüter hoffnungslos unterlegen den wilden Horden entgegenstellen müssen!  ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 11.Dezember 2012, 20:23:31
Meiner Meinung nach zerstört die DFL die Fankultur mit ihrem Schmierpapier. Andere Länder schauen mit Neid auf Deutschland und ihre Fankultur. Volle Stadien, tolle Stimmung, bester Support. In den Medien und von sogenannten Politiker, die auf Stimmen Jagd sind, wird es immer so dargestellt das der Stadiongang, so unheimlich gefährlich ist. Am liebsten hätte man "reine" Konsumenten, oder auch gern Klatschnomaden genannt, in den Stadien. Die auch samstags abends bei RTL in der Talentshow sitzen und klatschen.
Man kann auch seinen Fussball und seine Kultur damit töten.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 11.Dezember 2012, 20:27:58
http://www.football-italia.net/28324/lone-udinese-fan-speaks-out

In Italien oder Spanien haben sie das "Problem" Auswärtsfans meistens nicht, trotzdem ist dort wohl nicht alles besser.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 11.Dezember 2012, 20:31:30
http://www.football-italia.net/28324/lone-udinese-fan-speaks-out

In Italien oder Spanien haben sie das "Problem" Auswärtsfans meistens nicht, trotzdem ist dort wohl nicht alles besser.

Und was hat das mit dem DFL Schmierpapier zu tun? Versteh den Zusammenhang nicht...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: maxtheking96 am 11.Dezember 2012, 20:51:34
Ich auch nicht richtig, aber finde den Artikel sehr unterhaltsam, obwohl es auch traurig ist. Sogar bei meinem Quartierverein, der spielt in der 3. höchsten Schweizer Liga, kommen manchmal 40 Auswärtsfans bei Ligapartien! Finde ich schon etwas krass
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 11.Dezember 2012, 20:59:38
Hmm, bei uns, als wir Landesliga gepsielt haben vor ca. 10 Jahren waren oft ca. 100 Auswärtsfans dabei.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 11.Dezember 2012, 21:00:52
http://www.football-italia.net/28324/lone-udinese-fan-speaks-out

In Italien oder Spanien haben sie das "Problem" Auswärtsfans meistens nicht, trotzdem ist dort wohl nicht alles besser.

Und was hat das mit dem DFL Schmierpapier zu tun? Versteh den Zusammenhang nicht...


Die DFL möchte das Auswärtskontigent ggfs beschränken.
Außerdem kann ich dem Threadtitel nicht entnehmen, dass es nur um das Papier "Sicheres Stadionerlebnis" geht. Falls das an meiner mangelhaften Lesekompetenz liegt, entschuldige ich mich.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: austdevil am 12.Dezember 2012, 12:30:58
http://www.spiegel.de/sport/fussball/borussia-dortmund-probleme-mit-nazis-und-hooligans-unter-ordnern-a-872213.html
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: austdevil am 12.Dezember 2012, 12:47:50
Den BVB möchte ich da mal aussen vor lassen, die haben es ja schon probiert, bekommen das Grundproblem allerdings wohl nicht in den Griff.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 12.Dezember 2012, 13:42:46
Der Blog dazu http://www.altravita.com/sicheres-stadionerlebnis.php
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DVNO am 12.Dezember 2012, 14:41:14
Da gucke ich mal rein! Bei Twitter habe ich mal Dirk Nowitzki und Boris Becker geschrieben. Keiner hat geantwortet. :(
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Don-Muchacho am 12.Dezember 2012, 15:16:05
Es liegt also definitiv an die DVNO :p
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: mancity am 12.Dezember 2012, 15:27:47
http://www.spiegel.de/sport/fussball/borussia-dortmund-probleme-mit-nazis-und-hooligans-unter-ordnern-a-872213.html (http://www.spiegel.de/sport/fussball/borussia-dortmund-probleme-mit-nazis-und-hooligans-unter-ordnern-a-872213.html)

Hier im Forum möchte das Thema offensichtlich der eine oder andere BVBler nicht wahrhaben. Sorry, aber brauch ich nicht mal ins Stadion zu gehen, um mitzukriegen, dass der BVB da ein Problem hat. Da brauch ich mir nur TV schauen oder diverse youtube-Videos zu sehen. Die Selbstgefälligkeit und Aggressivität in Reihen der Fans da ist mir schon lange aufgefallen. Aber am Ende wird der Überbringer der schlechten Nachricht als bekloppt hingestellt. Siehe die "Debatte" hier beim letzten CL-Spiel vom BVB.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DVNO am 12.Dezember 2012, 15:29:32
Es ist aber nach wie vor hanebüchen, den Dortmundfans beim Auspfeifen von Balotelli irgendeinen rassistischen Hintergrund unterstellen zu wollen. ;)

Den Link gab es bereits eine Seite zuvor.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Don-Muchacho am 12.Dezember 2012, 15:35:59
Da Balotelli als Beispiel zu bringen ist wirklich überzogen, dass der BVB da probleme hat kann ich aber nachvollziehen.
Ich kenn aus meiner Schulzeit einige Dauerkartenbesitzer der Südkurve, und seis nu Zufall oder nicht, aber die sind alle nicht links geprägt. Sicherlich weit weg von nazis oder sowas zu sein, aber eben durchaus offen für solche Dinge.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 12.Dezember 2012, 16:03:29
edit
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 12.Dezember 2012, 16:29:11
Hat jemand grade die Pressekonferenz zum verabschiedeten DFL-Sicherheitspapier gesehen? Was haben sich Rauball, Peters und Seifert da bitte zusammen gestottert? Diese Kasper vertreten die deutsche Fussballliga in der Öffentlichkeit? Haben einen englischen Journalisten einfach so mundtot gemacht und nicht zu Wort kommen lassen, die ganze Veranstaltung war eine skandalöse Farce.  ???
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Topher am 12.Dezember 2012, 16:31:39
Rauball um 15:36 Uhr: »Ich beteilige mich nicht an Spekulationen!«
Rauball um 15:55: »Diese Spekulation wage ich jetzt mal!«
Quelle: 11Freunde

Hab es nicht selber gesehen, war lediglich mit jemandem über Skype verbunden der die PK gesehen hat. Ich habe viel Lachen gehört.
Der englische Journalist sollte doch "warten", weil die deutschen Journalisten Zeitdruck haben?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 12.Dezember 2012, 16:33:16
Meinste der Journalist ist nochmal zu Wort gekommen? Of course not...  :)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 12.Dezember 2012, 16:46:18
http://www.spiegel.de/sport/fussball/borussia-dortmund-probleme-mit-nazis-und-hooligans-unter-ordnern-a-872213.html (http://www.spiegel.de/sport/fussball/borussia-dortmund-probleme-mit-nazis-und-hooligans-unter-ordnern-a-872213.html)

Hier im Forum möchte das Thema offensichtlich der eine oder andere BVBler nicht wahrhaben.

Ist doch normal und gern werden dann grausamste "Quervergleiche" mit der Serie A gezogen die von hinten bis vorne nicht zusammen passen.
Lerider kann man da nicht viel zu sagen, nicht das User XY wieder seinen Account löscht und sich mit neuen Nick neu anmeldet.  :P
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 12.Dezember 2012, 17:00:17
Es kann sich halt nicht jeder immer so vorbildlich wie du verhalten. Aber ich will auch nichts sagen, sonst werde ich noch wie ale entsorgt. Mittlerweile weiss ja jeder, widersprich nicht Bodylove, sonst biste weg.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 12.Dezember 2012, 17:42:23
Weshalb genau ist das neue DFL-Sicherheitskonzept ein "Schmierpapier"?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Herr_Rossi am 12.Dezember 2012, 18:44:06
Es kann sich halt nicht jeder immer so vorbildlich wie du verhalten. Aber ich will auch nichts sagen, sonst werde ich noch wie ale entsorgt. Mittlerweile weiss ja jeder, widersprich nicht Bodylove, sonst biste weg.

Wer ist dieser "jeder"? Hat er ein Problem mit Body? Wenn ja, was für eines?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: mayday101 am 12.Dezember 2012, 20:41:53
Weshalb genau ist das neue DFL-Sicherheitskonzept ein "Schmierpapier"?

Würde mich auch interessieren. Freue mich auf eine hoffentlich aufschlussreiche Diskussion.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 12.Dezember 2012, 20:56:09
Weshalb genau ist das neue DFL-Sicherheitskonzept ein "Schmierpapier"?

Ist meine persönliche Definition des DFL-Sicherheitspapier. Manche nennen die Münchner Bayern, Bauern oder den BVB Biene Maja Klub. Es wurde ja schon, nach den Protesten "12:12" schon entschärft auch gabs dementsprechende Demos dagegen.
Es gibt da Vergleich von grossen Zeitung die, die Ultras mit Terroristen vergleichen, die ja auch nicht gefragt werden wie man die Sicherheit, durch die Attentaten, verbessern kann. Interessiert es überhaupt jemanden, wenn wir schon bein Vergleich sind, Terroristen und Ultras, wieviele verletzte es z.B. auf dem Oktoberfest gibt? Die Zahl ist nicht annähernd so hoch wie an 34. Spieltagen in der Bundesliga. Es interessiert aber die Presse nicht. Auch dieser Vergleich hinkt..

Aber ich will auch nichts sagen, sonst werde ich noch wie ale entsorgt. Mittlerweile weiss ja jeder, widersprich nicht Bodylove, sonst biste weg.

Würde mich auch mal brennend interessieren wer wegen mir hat gehen müssen. Wir sind 3 Mods und Jez. Intern werden solche Dinge diskutiert und gemeinsam beschlossen. Ohne den grossen Segen von Jez läuft hier gar nix.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Heisenberg am 12.Dezember 2012, 21:08:57
Dieser Userbeitrag trifft es ganz gut finde ich:

Zitat:

Also ich finde den Grundgedanken eines solchen Konzepts löblich, aber die Umsetzung ist einfach in vielen Punkte sinnlos und nicht zustimmungsfähig. Dennoch gibt es auch Anträge, die man einfach nicht ablehnen kann, da sie eigentlich nur vorhandene Praktiken bestätigen oder sinnvoll erweitern.
Deshalb kann ich die Klubs absolut nicht verstehen. Denn sowohl beim vollständigen durchwinken(ein herzlicher Dank an rund 30 ungenannte Klubs), als auch beim kompletten Protest(herzliche Grüße nach Köpenick und St.Pauli), haben die Vereine nicht nach bestem Wissen und Gewissen abgestimmt, sondern sich für Fans oder DFL entschieden. So kann allerdings nichts tolles rauskommen.
Die Vereine hätten schließlich auch die Möglichkeit gehabt, über jeden Antrag einzeln nachzudenken. Dann wären einige gute Anträge durchgekommen, aber die zweifelhaften wären wohl abgelehnt worden und man hätte versuchen können, diese auch mit Hilfe der Fans zu korrigieren. Das wurde leider verpasst und ich hoffe es zwar nicht, aber am Wochenende könnten durchaus ein paar Fans auf dumme Gedanken kommen und somit die eigentlich unnötige Sicherheitsdebatte im Nachhinein bestätigen.


Steht unter folgendem Artikel:

http://www.sportal.de/proficlubs-beschliessen-sicherheitskonzept-der-dfl-1-2012121224033000000
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: mayday101 am 12.Dezember 2012, 21:19:39
Welche Punkte des Sicherheitskonzeptes stören euch am meisten?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 12.Dezember 2012, 21:21:54
Welche Punkte des Sicherheitskonzeptes stören euch am meisten?

Die verschärften Kontrollen, denn die bringen nichts. Die Leute, die Zeug reinschmuggeln wollen, schaffen das auch weiterhin problemlos, und die friedlichen Fans werden zusätzlich "schikaniert", obwohl bereits Kontrollen auf jetzigem Niveau ausreichen würden.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: mayday101 am 12.Dezember 2012, 21:34:10

Die verschärften Kontrollen, denn die bringen nichts. Die Leute, die Zeug reinschmuggeln wollen, schaffen das auch weiterhin problemlos, und die friedlichen Fans werden zusätzlich "schikaniert", obwohl bereits Kontrollen auf jetzigem Niveau ausreichen würden.

Das stimmt. Auch verstärkte Kontrollen würde nicht mehr Pyrotechnik oder ähnliches zu Tage bringen. Die Personen die sowas ins Stadion schmuggeln wollen machen das sowieso Tage im Vorraus.
Wie sehen eigentlich die verstärkten Kontrollen aus? Im Papier steht ja das damit keine Vollkontrollen gemeint sind.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Poseidon am 12.Dezember 2012, 21:35:30
Der Umfang der Kontrollen obliegt weiterhin - wie zuvor - dem Heimverein. Die Bayern haben ihre Zelte ja auch schon vor der Verabschiedung des heutigen Antrags aufgebaut - wo ist also der Unterschied? Dass andere Vereine das jetzt auch machen? Das hätten diese auch ohne den heutigen Antrag machen können. Ist es Praxis: Nein. Wird es soweit kommen? Wenn die Fans jetzt durchknallen und die Innenminister die zweite Runde ausrufen: Ja. Sofort.

Nirgends steht "Ab morgen müssen verschärfte Kontrollen in den Stadien stattfinden" oder "Nacktscanner sind Pflicht".

Die einzige wirkliche Änderung (abgesehen von mehr oder weniger bürokratischen Regelungen und den sicherlich als positiv anzusehenden Regelungen hinsichtlich der Anwesenheit von Fanvertretern und Ordnerpersonal der Gäste an Spieltagen) ist die mögliche Einschneidung beim Gästekontingent. Das darf man nicht gutheißen, alle anderen Punkte des Papiers sind nicht so heiß wie sie zuvor gekocht wurden. Ich kenne den Erstentwurf leider nicht, aber die heutigen Anträge sind nicht so brisant wie das in den letzten Wochen rüberkam.

Das Ende der Fankultur ist trotzdem nahe, nämlich wenn die Lage jetzt eskaliert. Wenn das Papier nicht durchgegangen wäre hätten die Innenminister vermutlich gehandelt und ein paar Leute hätten ganz blöd aus der Wäsche geschaut. Heute wurde vielleicht das kleinere Übel gewählt, damit kann ich leben. Ich würde mir wünschen, dass es jetzt ruhig bleibt. Die Fans haben die Zukunft selbst in der Hand, ich bin da leider pessimistisch.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 12.Dezember 2012, 21:54:02
Zitat
Die einzige wirkliche Änderung (abgesehen von mehr oder weniger bürokratischen Regelungen und den sicherlich als positiv anzusehenden Regelungen hinsichtlich der Anwesenheit von Fanvertretern und Ordnerpersonal der Gäste an Spieltagen) ist die mögliche Einschneidung beim Gästekontingent. Das darf man nicht gutheißen, alle anderen Punkte des Papiers sind nicht so heiß wie sie zuvor gekocht wurden. Ich kenne den Erstentwurf leider nicht, aber die heutigen Anträge sind nicht so brisant wie das in den letzten Wochen rüberkam.

Und darum ist jede Kritik unsinn geworden? Der Erstentwurf ist Gott sei dank zufällig an die Öffentlichkeit gekommen, ansonsten hätten wir jetzt nicht diese vorläufig schwammigen Formulierungen (wer glaubt ernsthaft, dass es bei diesen bleibt?), sondern klare Einschnitte. Im ersten Entwurf war übrigens von einer Herabsenkung des Gästekontingents bei Risikospielen auf 0% die Rede, dies wurde nun auf 5% "abgeschwächt". Es muss nur EIN Szenekundiger Beamter das Spiel als Hochsicherheitsspiel prognostizieren, dadurch hat der DFL die Begründung für die 5% und wir haben den Salat. Ihr könnt euch ja mal ausrechnen, wieviele Spiele pro Saison als solch eine Partie deklariert werden.

In den UEFA Statuten ist beispielsweise bereits festgelegt, dass Zelte zur Vollkontrolle eingesetzt werden dürfen. Die DFL hat dies nun schwammig in die Lizenzordnung aufgenommen, man muss sich dank Hausrecht nun also nicht mehr um die Grundrechte des Fans sorgen. Wer sich nicht kontrollieren lassen möchte, bleibt draußen. Demnach gehe ich davon aus, dass in der nächsten Saison viele "Hochsicherheitsspiele" ohne die aktiven Fanszenen stattfinden werden. Das verwerfliche an diesem Papier ist in meinen Augen, dass nun die Türe für noch weitreichendere Eingriffe in die Fussballkultur möglich sind. Wir haben nun gesehen, dass die Vereine alles abgesegnen was ihnen vom Verband vorgelegt wird, die Politik muss nur ein wenig Druck ausüben. Hätte man der Politik das Feld überlassen, gäbe es nun bereits keine Stehplätze und Dialog mit Ultraszenen, aber wie wir gesehen haben, kann die Politik per schleichendem Prozess auf die Entscheidung des Verbandes Einfluss nehmen. Reinhard Rauballs Aussage, dieser Tag sei "ein Sieg für die Verbandsautonomie" ist für mich eine absolute Farce und untermalt das erbärmliche Bild, das er, Peters und Seifert heute auf der Pressekonferenz abgegeben haben.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: veni_vidi_vici am 12.Dezember 2012, 21:59:49

Die verschärften Kontrollen, denn die bringen nichts. Die Leute, die Zeug reinschmuggeln wollen, schaffen das auch weiterhin problemlos, und die friedlichen Fans werden zusätzlich "schikaniert", obwohl bereits Kontrollen auf jetzigem Niveau ausreichen würden.

Das stimmt. Auch verstärkte Kontrollen würde nicht mehr Pyrotechnik oder ähnliches zu Tage bringen. Die Personen die sowas ins Stadion schmuggeln wollen machen das sowieso Tage im Vorraus.
Wie sehen eigentlich die verstärkten Kontrollen aus? Im Papier steht ja das damit keine Vollkontrollen gemeint sind.

Ich bin eher der Sicherheitsverfechter und habe mit diesen Kontrollen kein Problem. Ich schmuggle nichts hinein und empfinde daher diese Maßnahme auch nicht als ungerecht oder unnötig. Weiterhin fühle ich mich nicht schikaniert, weil andere ihren Job machen und für Sicherheit sorgen wollen.

An der Pyrotechnik-Problematik, die ich ebenfalls verurteile, ändert dies nichts. Allerdings wurde hier neulich irgendwo ein Artikel gepostet - oder hatte ich es im Fernsehen gesehen - wo verschärfte Kontrollen durchgeführt wurden und dadurch ungefähr zwei Dutzend Waffen sichergestellt werden konnten. Vom Messer bis zum Schlagring war einiges dabei.

Sicherlich sind es nur einige wenige die soetwas machen - dies beziehe ich auf Pyrotechnik, wie auf das Einschmuggeln von Waffen - und eben diese sind ja Schuld an dem Dilemma. Würden alle friedlich und im rechtlichen Rahmen Fußball schauen, wäre alles toll. Die Stimmung ist nicht von Pyro abhängig und wer mit Waffen ins Stadion geht, der hat eh ganz andere Hintergedanken.

Auch wenn ich sicherlich nicht allen Punkten in vollem Umfang zustimmen kann, verstehe ich auch die Stimmung nicht, welche gegen die Offiziellen veranstaltet wird. Diese wollen nur, dass es in den Stadien sicherer wird. Bevor hier alles zerredet wird, würde ich gerne bessere und sinnvolle Vorschläge zur Änderung hören.

LG Veni_vidi_vici
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DVNO am 12.Dezember 2012, 22:35:40
Es kann sich halt nicht jeder immer so vorbildlich wie du verhalten. Aber ich will auch nichts sagen, sonst werde ich noch wie ale entsorgt. Mittlerweile weiss ja jeder, widersprich nicht Bodylove, sonst biste weg.

Bedingt unterschrieben, übrigens.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 12.Dezember 2012, 23:00:37
Auch wenn ich sicherlich nicht allen Punkten in vollem Umfang zustimmen kann, verstehe ich auch die Stimmung nicht, welche gegen die Offiziellen veranstaltet wird. Diese wollen nur, dass es in den Stadien sicherer wird. Bevor hier alles zerredet wird, würde ich gerne bessere und sinnvolle Vorschläge zur Änderung hören.

LG Veni_vidi_vici

Es wurde nicht mit den Fanbeauftragten und Ultras diskutiert. Genau der Punkt stört mich am meisten. Es wurden Konzepte entwickelt um Pyro, was meiner Meinung nach ins Stadion gehört, entwickelt aber nicht darüber nachgedacht überhaupt darüber zu diskutieren.
Genauso finde ich die Regelung, die jeder Verein einfach mal anmelden kann, das es sich um ein "Risikospiel" handelt völlig daneben. Eine folglich Senkung auf max. 5% ist doch ein Witz. Ihr könnt euch ausrechnen wieviel Fans das dann noch sind.
Ich persönlich würde mich nicht nackt ausziehen damit sie sehen ob ich was illegales dabei habe. Vorher dreh ich um und fahre wieder heim. Von mir aus sollen sie Metalldeketoren aufstellen und so eine Begalostange ertaste ich blind.  ;) Ich weiß wie die sich anfühlt  ;D *Kopfkino*
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 12.Dezember 2012, 23:05:00
Wenn man tatsächlich etwas gegen verbotene Materialien tun möchte, filzt man einfach die Busse bei der Anreise.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 12.Dezember 2012, 23:06:50
Wenn man tatsächlich etwas gegen verbotene Materialien tun möchte, filzt man einfach die Busse bei der Anreise.

Dann komme ich mit dem Zug  ;D   Spass beiseite...
Wäre schon eine Idee aber wohl kaum umsetzbar.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DVNO am 12.Dezember 2012, 23:07:48
Ich bin immer noch für Spürhunde, ohne mich da jetzt schlaugemacht zu haben. Was spricht dagegen? Die Masse an Menschen?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 12.Dezember 2012, 23:09:24
Ich bin immer noch für Spürhunde, ohne mich da jetzt schlaugemacht zu haben. Was spricht dagegen? Die Masse an Menschen?

Spürhunde bringen nichts, die lassen sich zu leicht ablenken und sind aufgrund der mangelhaften Ausbildung nur zur Abschreckung im Einsatz. Kannst ja die Polizei in Köln fragen, was für eine unglaubliche Trefferquote die dort hatten, als Gladbach zu Gast war.  ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 12.Dezember 2012, 23:09:40
Beim ersten Speil, bei dem es diese Maßnahmen geben wird, werden die Fans vermutlich soviel Bengalos ins Stadion schmuggeln, dass di ganze Bude abgebrannt werden könnte...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DVNO am 12.Dezember 2012, 23:11:24
Ich bin immer noch für Spürhunde, ohne mich da jetzt schlaugemacht zu haben. Was spricht dagegen? Die Masse an Menschen?

Spürhunde bringen nichts, die lassen sich zu leicht ablenken und sind aufgrund der mangelhaften Ausbildung nur zur Abschreckung im Einsatz. Kannst ja die Polizei in Köln fragen, was für eine unglaubliche Trefferquote die dort hatten, als Gladbach zu Gast war.  ;D


Die haben doch auch am Flughafen ungeheure Trefferquoten!? Und es geht doch um "Feuerwerkskörper" und dergleichen? Hm...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 12.Dezember 2012, 23:12:15
Beim ersten Speil, bei dem es diese Maßnahmen geben wird, werden die Fans vermutlich soviel Bengalos ins Stadion schmuggeln, dass di ganze Bude abgebrannt werden könnte...

Ich bin mit einem Ultra vom VFB befreundet und er schrieb mir über Whatsapp das schon so einiges geplant ist in naher Zukunft. Ich lasse mich überraschen. :)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: mayday101 am 12.Dezember 2012, 23:22:37
Die haben doch auch am Flughafen ungeheure Trefferquoten!? Und es geht doch um "Feuerwerkskörper" und dergleichen? Hm...

Spürhunde am Flughafen werden nur gegen Gepäckstücke eingesetzt und nicht gegen Menschen. Das ist auch gar nicht möglich. Diese Hunde werden ausgebildet bei einem Funde sofort anzuschlagen. Somit würden die Hunde jemanden mit Pyro anfallen was nicht gewollt sein kann. Außerdem würde es nicht bringen weil das Zeug wie gesagt schon im Stadion ist. Nur eine Kontrolle direkt vor dem Block würde etwas bringen was allerdings nicht durchführbar ist.

Beim ersten Speil, bei dem es diese Maßnahmen geben wird, werden die Fans vermutlich soviel Bengalos ins Stadion schmuggeln, dass di ganze Bude abgebrannt werden könnte...
Ich bin mit einem Ultra vom VFB befreundet und er schrieb mir über Whatsapp das schon so einiges geplant ist in naher Zukunft. Ich lasse mich überraschen. :)

Genau eine solche Haltung ist der Grund weswegen die Fans bei solchen Entscheidungen nicht einbezogen werden. Man sympatisiert heimlich mit den sogenanten Fans welche Pyros anzünden und dergleichen machen. Aus diesem Grund werden auch Hooligans und Randalierer nicht bestimmt weil sie nicht verpfiffen werden.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Dezember 2012, 00:25:56
Die haben doch auch am Flughafen ungeheure Trefferquoten!? Und es geht doch um "Feuerwerkskörper" und dergleichen? Hm...

Spürhunde am Flughafen werden nur gegen Gepäckstücke eingesetzt und nicht gegen Menschen. Das ist auch gar nicht möglich. Diese Hunde werden ausgebildet bei einem Funde sofort anzuschlagen. Somit würden die Hunde jemanden mit Pyro anfallen was nicht gewollt sein kann. Außerdem würde es nicht bringen weil das Zeug wie gesagt schon im Stadion ist. Nur eine Kontrolle direkt vor dem Block würde etwas bringen was allerdings nicht durchführbar ist.

Beim ersten Speil, bei dem es diese Maßnahmen geben wird, werden die Fans vermutlich soviel Bengalos ins Stadion schmuggeln, dass di ganze Bude abgebrannt werden könnte...
Ich bin mit einem Ultra vom VFB befreundet und er schrieb mir über Whatsapp das schon so einiges geplant ist in naher Zukunft. Ich lasse mich überraschen. :)

Genau eine solche Haltung ist der Grund weswegen die Fans bei solchen Entscheidungen nicht einbezogen werden. Man sympatisiert heimlich mit den sogenanten Fans welche Pyros anzünden und dergleichen machen. Aus diesem Grund werden auch Hooligans und Randalierer nicht bestimmt weil sie nicht verpfiffen werden.

@Hunde: Nein, die würden nciht sofort jemanden anfallen. Trotzdem ist es einfach nicht machbar. Reizüberflutung. Außerdem Spürhunde ist so leicht gesagt, nach was sollen die denn suchen? Drogen meinetwegen, Pyros? Glaube kaum, dass es auf Pyros spezialisierte Hunde gibt. Waffen sowieso nicht.

@heimlich sympathisieren: Komische Vorstellung, die du da hast.
Ultras und Hools sind sowieso schonmal zwei paar Schuhe, die sich in Einzelfällen in ganz wneigen Punkten überscheiden können. Bei dem, was Ultras tun, wird normalerweise niemand verletzt. Bei dem was Hools tun wird in der Regel auch kein Außenstehender verletzt.
Wir haben also Ultras, die gelegentlich mal en Bengalo zünden aber ansonsten Choreos bringen und Stimmung machen, die jeden begeistert. Pyros gehören für mich übrigens dazu, wenn da kein Volldepp am Werk ist passiert auch überhaupt garnix. Diese fallen überwiegend in die "Kategorie A", sind also freidliche Fans. Einige (nicht viele) gehören zur "Kategorie B", vor allem wenn zuviel getrunken wurde.
Dann haben wir auch noch Hools, die grundsätzlich eher gewaltbereiten Vertreter der "Kategorie B" überwiegen hier. Die "Kategorie C" die gewaltsuchenden Fans findet man in den Stadien immer weniger. Die treffen sich dann halt auf der Dorfwiese 20 km weiter.

Die von dir angesprochenen Randalierer werden IM STADION nahezu immer erwischt. Andere (siehe Pyro) sind den Aufwand für die Polizei eigentlich garnicht wert. Da werden kurz Klamotten getauscht und bisschen die Plätze verändert, keine Chance mehr. Also selbst dann könnte der Täter identifiziert werden, aber warum sollte man das machen? Kostet dann viel mehr Geld, als das, was an Bußgeld einnehmen würde. Und wenn wir ehrlich sind, eigentlich interessiert es auch echt keine Sau, wieso sollte man also jemanden verpfeifen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 13.Dezember 2012, 00:31:47
@heimlich sympathisieren: Komische Vorstellung, die du da hast.
Ultras und Hools sind sowieso schonmal zwei paar Schuhe, die sich in Einzelfällen in ganz wneigen Punkten überscheiden können. Bei dem, was Ultras tun, wird normalerweise niemand verletzt. Bei dem was Hools tun wird in der Regel auch kein Außenstehender verletzt.
Wir haben also Ultras, die gelegentlich mal en Bengalo zünden aber ansonsten Choreos bringen und Stimmung machen, die jeden begeistert. Pyros gehören für mich übrigens dazu, wenn da kein Volldepp am Werk ist passiert auch überhaupt garnix. Diese fallen überwiegend in die "Kategorie A", sind also freidliche Fans. Einige (nicht viele) gehören zur "Kategorie B", vor allem wenn zuviel getrunken wurde.
Dann haben wir auch noch Hools, die grundsätzlich eher gewaltbereiten Vertreter der "Kategorie B" überwiegen hier. Die "Kategorie C" die gewaltsuchenden Fans findet man in den Stadien immer weniger. Die treffen sich dann halt auf der Dorfwiese 20 km weiter.

Die von dir angesprochenen Randalierer werden IM STADION nahezu immer erwischt. Andere (siehe Pyro) sind den Aufwand für die Polizei eigentlich garnicht wert. Da werden kurz Klamotten getauscht und bisschen die Plätze verändert, keine Chance mehr. Also selbst dann könnte der Täter identifiziert werden, aber warum sollte man das machen? Kostet dann viel mehr Geld, als das, was an Bußgeld einnehmen würde. Und wenn wir ehrlich sind, eigentlich interessiert es auch echt keine Sau, wieso sollte man also jemanden verpfeifen.

Danke White!
So wollte ich das auch argumentieren. Ultras und Hools sind NICHT das gleich!. Die "Hools" sind sehr wohl bei der Polizei bekannt und werden von den Fangruppen "aussortiert". Die meisten haben eh schon Stadionverbot und warten, wie White es schön erwähnte, 20 Km weiter um sich mit anderen Hools zu kloppen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 13.Dezember 2012, 09:20:52
Also ich finde, dass die Fan-Seite gewaltig überreagiert und das will was heißen, schlage ich mich doch normalerweise zu gerne auf die Seite des Volkes gegen "das System" oder "Strukturen".

Natürlich darf die Sinnhaftigkeit so eines Konzeptes gerne hinterfragt werden. Da waren der Platzsturm in Düsseldorf, die Ausschreitungen in Karlsruhe, die Krawalle von Berliner und Kölner Fans, die Auseinandersetzungen beim Dresden-BVB-Spiel usw. Bekämpft das Sicherheitskonzept diese Dinge nachhaltig? Natürlich nicht. Das Konzept ist einfach nur irgendeine Alibi-Maßnahme, die der Öffentlichkeit suggerieren soll, dass die DFL nicht tatenlos dabei zusieht, wie die Berichterstattung über Gewalt im Stadion zunimmt. Achso und um ein Missverständnis hier gleich mal aus dem Weg zu räumen: Gewalt umfasst nicht nur Gewalt gegen Personen (weil ja so gerne Verletzungsstatistiken angeführt werden), sondern Gewalt umfasst auch Sachbeschädigung und dergleichen. Wenn ich mit meiner neuen Winterjacke, die 140€ gekostet hat, ins Stadion gehe und irgendein Arschloch sein Bengalo neben mir anzündet, was zu Brandflecken auf der Jacke führt, bin ich doch auch der Dumme. Genauso ist es mit den Schäden die sowohl im Stadion angerichtet werden, als auch mit dem Image-Schaden für Vereine, der ihrer Fähigkeit als Werbeträger schadet. Ein Deutsche Bahn-Öffentlichkeitssprecher mahnte mal an, dass er nie wieder Bilder von maskierten Schlägern und DB-Logo im Hintergrund sehen möchte, sonst werde über Konsequenzen nachgedacht.

Wie auch immer, das Papier ist letztendlich ein Konzept. Ich weiß nichtmal wie verpflichtend dabei alles ist, vermutlich hat sich im Vergleich zu bisher absolut gar nichts geändert, aber jetzt gibt es irgendein niedergeschriebenes Papier, das alle Vereine auf die berühmte gleiche Linie bringen soll. Und dafür machen die Fangruppen so einen Aufstand? Das verstehe ich nicht so recht.

Zum Inhalt:
-schärfere Kontrollen. Also wer das als Schikane brandmarkt ist wohl noch nie mit dem Flugzeug geflogen. Herrje, dann dauert das Anstehen eben etwas länger, solange freundliche Sicherheitsdienste die Arbeit übernehmen ist mir das völlig egal. Ganz ausziehen würde ich mich natürlich auch nicht (das halte ich auch für eine rechtswidrige Verfügungsmaßnahme beim Besuch einer öffentlichen Veranstaltung - Hausrecht hin oder her), das wird aber auch nicht gefordert. Intensivuntersuchungen passieren auch dauernd am Flughafen, abgetastet wird mensch auch beim Konzertbesuch...da schreit auch niemand Schikane. Und klar bringen schärfere Kontrollen immer etwas, sehr viel mehr als härtere Strafen.

-Eingrenzung des Gästekontingents bei Risikospielen. Kann ich teilweise verstehen. Smonan, du selbst hast doch die Forderung gestellt, Busse zu filzen. Das geht doch viel einfacher, wenn nur 5 statt 10 Bussen anreisen. Auch die Züge lassen sich leichter überwachen, wenn nur noch die Hälfte der Gästefans mitfährt. Allerdings halte ich die Stigmatisierung der Gästefans für problematisch. Es ist ja nicht so, dass Fangruppen nur bei Auswärtsspielen ihrer Mannschaft randalieren. Da wäre ich im Zweifel auch lieber bei 10% geblieben. Allerdings soll das wohl ein Zugeständnis an die Polizei sein, die mit 40% ihrer Einsatzbereitschaftskräfte nur noch Fußballspiele abdeckt.
Übrigens ist es nicht so, dass Heimmannschaften willkürlich das Gästekontingent einstampfen können, das muss von der DFL genehmigt werden. Ob diese den Heimmannschaften bedingungslos hörig ist, bezweifel ich mal, da die andere betroffene Mannschaft ja ebenfalls Mitglied der DFL ist.

-Konsequentere Stadionverbote. Das halte ich noch für den problematischsten Punkt. Ich denke, dass Leute mit Stadionverbot in ihrer Szene fast schon glorifiziert werden, zu Märtyrern aufsteigen. In diesem Falle bringt die Maßnahme nur wenig. Da sollte sich die DFL mal andere Konzepte einfallen lassen. Längere Stadionverbote helfen da auch gar nichts.

-Videoüberwachung im Stadion. Das ist ja heute schon oft üblich. Solange es räumlich sehr sehr eng nur auf das Stadion begrenzt ist, habe ich wenig dagegen. Es ist ein Zugeständnis für die Aufklärbarkeit von Straftaten direkt im Stadion, das mensch für 120 Minuten über sich ergehen lassen kann. Generelle Videoüberwachung ist natürlich entschieden abzulehnen, aber ich kann auf Demos mittlerweile auch damit leben, gefilmt zu werden oder in Kaufhäusern etc.

-Professionalisierung der Ordnerdienste. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, wie ich finde. Der sollte auch schnell durchgesetzt werden. Ich kenne mich mit Ordnerdiensten von Fußballvereinen nicht aus, aber erstens häufig sich da sehr auffällig die negativen Erfahrungsberichte und dann habe ich auch schon so meine Erfahrungen mit Sicherheitspersonal auf Konzerten, Festivals und anderen öffentlichen Veranstaltungen. Viele davon machen einen guten Job, besonders auf Festivals ist oftmals Profipersonal anwesend, dass freundlich und bestimmt unauffällig und rechtmäßig seinen Dienst verrichtet. Auf Konzerten sieht die Sache ganz anders aus. Da finden sich häufig unterbezahlte, gewaltbereite Menschen wieder, für die der Sicherheitsdienst eine kleine Nebenbeschäftigung ist, um nicht auf der heimischen Couch zu versauern. Gerade in Berlin gibt es 2 Sicherheitsfirmen, die ihre Mitarbeiter sehr mies bezahlen, dementsprechend ist die Ausbildung der Mitarbeiter. Von überflüssiger/rechtswidriger Gewaltanwendung, über Beleidigungen bis hin zum völligen Verlust über Sicherheitssituationen (Loveparade Duisburg, in kleinerem Ausmaß auch schon öfter auf anderen Parties erlebt). Sicherheitsdienstmitarbeiten im Bereich der Stadionsicherheit müssen natürlich sowohl politisch als auch strafrechtlich durchleuchtet werden und Schulungen und Fortbildungen erhalten.

Es wäre sinnvoll gewesen in diesem Konzept auch auf die Rolle der Polizei einzugehen. Auch die Polizei besteht wie die Fanszene zum Teil aus Prügelknaben oder Arschlöchern, die die Stimmung mit Provokationen gerne mal anheizen. Ich war noch nie bei einem Bundesligaspiel, aber wieso sollten die Bereitschaftspolizisten auf Demos großartig anders sein als bei Fußballspielen.

Jedenfalls kann abschließend festgehalten werden, dass da viel Wind um Nichts gemacht wird. Das Konzept ist nicht mehr, als der Name schon sagt: ein Konzept eben, in der Praxis wird sich zu dem jetzigen Stand nicht viel ändern, wenn überhaupt. Dafür gehen Fangruppen massiv auf die Barrikaden, wobei ich mir unweigerlich die Frage stelle, wieso das überhaupt so ist. Die Einschränkung im Gästekartenkontingent mal außen vorgelassen, was zur Hölle ist denn so schlimm an diesem Konzept? Warum sprechen viele vom Untergang irgendeiner Fankultur? Das ist einfach maßlos übertrieben, wenn mensch bedenkt, was Schünemann und seine Cowboys in Erwägung gezogen haben, nämlich die Abschaffung der Stehplätze und lebenslanges Stadionverbot, dann sind die Fans doch mit der jetzigen Version des Konzeptes extrem gut weggekommen. Es gibt kein Argument gegen schärfere Kontrollen, wenn immernoch gerne mal Bengalos und Böller im Stadion gezündet werden. Die Wut über nervige Kontrollen sollte doch nicht auf den Verein oder die DFL, sondern vor allem auf die Unruhestifter bei den Fans gelenkt werden. Die sollen den kindischen Blödsinn mit diesem Feuerwerksgezündel einfach mal eine Weile lassen. Wenn der Fußball selbst noch nicht spannend genug ist, um Spaß im Stadion zu haben, dann sollten einige mal lieber darüber nachdenken, sich das ein oder andere Football-Spiel anzuschauen und die Sportart zu wechseln :P
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 13.Dezember 2012, 09:52:56
...
An der Pyrotechnik-Problematik, die ich ebenfalls verurteile, ändert dies nichts. Allerdings wurde hier neulich irgendwo ein Artikel gepostet - oder hatte ich es im Fernsehen gesehen - wo verschärfte Kontrollen durchgeführt wurden und dadurch ungefähr zwei Dutzend Waffen sichergestellt werden konnten. Vom Messer bis zum Schlagring war einiges dabei.
...

Servus vvv,

ich denke, da spielst Du auch auf diese Zeltaktion der Bayern gegen die Eintracht an, wo ca. 40 Leute gesondert und verschärft kontrolliert wurden.

Laut Pressemitteilung der Polizei wurden dabei rund 20 Messer sichergestellt.

Wie man inzwischen jedoch rausgefunden (aber leider nicht groß in den Medien kommuniziert) hat, bezieht sich diese Anzahl jedoch nicht auf die angesprochenen 40 Personen (bei denen wurde nämlich gar nichts gefunden!), sondern auf die insgesamt knapp 70.000 Zuschauer, die dieses Spiel besucht haben. Eingerechnet sind dabei auch einige Brotmesser, die von Müttern mitgebracht wurden und wohl eher nicht als Gefahr angesehen werden müssen.

Klar: es ist besorgniserregend, dass überhaupt ein Messer mitgebracht wurde, aber die Darstellung war einfach falsch und irreführend und wirft die Frage auf, ob da nicht gezielt das Meinungsbild der Öffentlichkeit manipuliert werden sollte, zumal keine Richtigstellung seitens der Verantwortlichen erfolgte.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 13.Dezember 2012, 12:16:23
Ach komm, die Pressemitteilung hat überhaupt nicht den Eindruck erweckt, als seien die Messer bei den zusätzlichen Kontrollen gefunden worden. Die Information über die Zelte und die Informationen über die Sicherstellung von Gegenständen war 2 Absätze voneinander entfernt. Irgendwelche "fan-nahen-Fußballmedien" (Kicker, BILD und kickwelt) haben sich da den Zusammenhang zusammengereimt und "Skandal" geschrien, weil in der Pressemitteilung angeblich der Eindruck erweckt wurde, dass es da Zusammenhänge gegeben habe. Ich kann gerne auch nochmal die Pressemitteilung hier posten, die war ziemlich harmlos.
Erst durch die Interpretation und Weiterverbreitung der Medien wurde hier irgendein Meinungsbild manipuliert.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 13.Dezember 2012, 13:34:45
Zitat altravita.com

Damit hatten weder Innenminister noch Verbandschefs gerechnet. Eilig wurde nachgeschoben, dass man natürlich "weiterhin den Dialog will", dass sich das alles ja nur um "Einzelfälle" handelt, dass man selbstverständlich die "Fankultur bewahren" möchte, dass deutsche Stadien "selbstverständlich sicher" seien und man nur hier und da etwas "optimieren" wolle. Prima. Nach dem furchterregenden Platzsturm in Düsseldorf, bei dem fröhlich krähende Kinder ganz nah bei ihren Stars über den Rasen hüpften, klang das alles noch anders. Damals, als Johannes "Putenwurst" Kerner Schaufensterpuppen abfackelte und Frau Maischberger die gebührenzahlende Nation darüber aufklärte, dass in Stadien "Fan-Talibans" "faschistische Versammlungsrituale" aufführten. Das Ergebnis war die berechtigte Wut der Stadionbesucher darüber, dass über ihr "Stadionerlebnis" immer von den Menschen entschieden wird, die ein Stadion bestenfalls aus der VIP-Lounge kennen.

Hier der ganze Blog und sehr lesenswert:
http://www.altravita.com/ein-lehrstuck-in-sachen-demokratie.php
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Picard2606 am 13.Dezember 2012, 15:23:22
Ich kann das "Sicherheitsproblem" nicht so ganz nachvollziehen. Und ich bin eher der Sofa-Fan, der gelegentich (1-2 mal/Jahr) ins Stadion geht, und dann auch gerne seine Kinder mitnehmen möchte - womit ich auch ohne Sicherheitsgedöns kein Problem hätte.

Prügeleien an Bahnhöfen o.ä. gab es schon vor etlichen Jahren, als ich noch als Piefke auf den Bökelberg zog (zumindest die 2 Mal :-)) Als "Normal-Fan" fühlte ich mich dadurch noch nie bedroht. Gibt es objektivierbare Fälle, bei denen Gewalt unter Fans auf "normale" Stadionbesucher übergriff?

Und die Pyro nervt wegen dem Rauch, aber geht davon eine Gefährdung für das ganze Stadion aus? Klar, über Leuchtraketen kann man streiten. An Sylvester stört es allerdings auch niemanden, wenn 10000 Leute auf engstem Raum Raketen quer durch die Botanik schiessen.

OK, was hier in Karlsruhe bei der Relegation los war, ist absolut übel. Am mir ist nicht bekannt, daß da ein großer Schaden an Personen oder Gegenständen entstanden wäre. Und dafür dieser Aufwand? Oder habe ich etwas verpasst?

Ich fühle mich auf jedem Rockfestival unsicherer als in einem Stadion.





Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Lizard am 13.Dezember 2012, 15:32:11
Nur mal zur Einordnung was in Südamerika so alles abgeht...Da sind die paar Pyros in Deutschland ja lachhaft

http://www.youtube.com/watch?v=p170mCnL0mM
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DVNO am 13.Dezember 2012, 15:42:45
Da möchte ich nicht im Stadion sein... Aber grundsätzlich: Nur, weil es irgendwo schlimmer ist, sind andere Fälle nicht automatisch akzeptabel.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Lizard am 13.Dezember 2012, 16:11:02
Mir geht es eher um die Relation .Wenn die Medien hier schon von Kriegsähnlichen zuständen sprechen dann muss das der Weltuntergang sein. Ich finde die ganze Diskussion lächerlich und das Bild der Ultras wird auch völlig falsch dargestellt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 13.Dezember 2012, 17:10:43
Wer hat denn etwas von kriegsähnlichen Zuständen geschrieben?

Fakt ist, dass Bengalos und Knallkörper in den Händen von emotional stark beeinflussten Fans ein Sicherheitsrisiko darstellen. Momentan landen die Dinger einfach auf dem Spielfeld. Aber wenn Schiedsrichter mit Bierbechern beworfen werden, werden sie irgendwann auch von Bengalos beworfen. Den ein oder anderen Spieler hat es ja schon erwischt (Golfball auf Kahn, Feuerwerkskörper auf Dida etc). Dazu wurden nun auch schon ein paar Mal Leuchtraketen in den Gästeblock geschossen, ebenso wie Böller und derartiges Gedöns.
Ich sage nicht, dass das kriegsähnliche Zustände wären, so eine Übertreibung ist aber auch nicht ernstzunehmen und ich vermute, dass niemand ernsthaft diesen Vergleich angestrebt hat. Aber das Problem zu verharmlosen kann auch nicht Sinn und Zweck der Sache sein. In Karlsruhe wurden immerhin 75 Menschen verletzt, das ist schon ein erheblicher Schaden an Personen. Und klar hüpften in Düsseldorf ein paar Kinder mit ihren Stars über den Rasen, aber diese Verniedlichung blendet total aus, dass es auch anders hätte kommen können. Es hätte ja auch der ein oder andere Hooligan dabei sein können wie bei den unzähligen anderen Platzstürmen in einer Saison (youtube-Recherche empfehlenswert, gebt einfach "Platzsturm" ein und es gibt viele unterschiedliche Videos dazu). In Köln waren es Assis und in Düsseldorf teilweise Kinder. Und wenn so ein Hool einen Bengalo in den Gästeblock feuert und vielleicht noch 3 oder 4 andere mitmachen, dann ist es eh zu spät, dann kommen die selbsternannten Scheriffs wie Schünemann und "greifen hart durch". Wenn die dort erstmal law-and-order-mäßig aufgeräumt haben, dann wird der Fußballbesuch in der Tat nicht mehr besonders viel Spaß machen, dann gibt es mehr Polizisten als Fans in den Stadien.

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 13.Dezember 2012, 17:12:55
In Karlsruhe wurden immerhin 75 Menschen verletzt, das ist schon ein erheblicher Schaden an Personen.

Da haben sich Polizisten und Fans gegenseitig auf die Schnauze gegeben vor dem Stadion, innerhalb des Wildparks gab es keine Verletzte. Ich würde wirklich gerne mal eine Statistik sehen, die den tatsächlichen Wert an Verletzten bei einem Fussballspiel aufzeigt, Verletzungen durch Polizeischläger und Pfefferspray exklusive. Den Raum ausserhalb der Arenen und Stadien wirst du nie sicher bekommen, genau wie man die Kriminalität in gewissen Vierteln niemals endgültig eliminieren wird.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DVNO am 13.Dezember 2012, 17:17:44
Für mich gibt es nicht mal einen nachvollziehbaren Grund, weshalb man Bengalos mit ins Stadion nehmen sollte. Kann mir da mal jemand ein paar nennen? Reicht die Atmosphäre sonst nicht aus?  ???
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Dezember 2012, 17:21:21
Für manche gehörts eben dazu.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DVNO am 13.Dezember 2012, 17:22:13
Das ist doch kein Argument.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 13.Dezember 2012, 17:23:34
Zitat
Da haben sich Polizisten und Fans gegenseitig auf die Schnauze gegeben vor dem Stadion, innerhalb des Wildparks gab es keine Verletzte.

Ja aber durch puren Zufall. Hier mal eins von vielen Videos aus dem Stadion. http://www.youtube.com/watch?v=9bBNtOiMN3o (http://www.youtube.com/watch?v=9bBNtOiMN3o) Erst fliegen haufenweise Bierbecher auf Ordner und aufs Feld, dann wird ein Bengalo in die Traube Polizisten geworfen, die sich dort formiert hat. Dann brechen die Idioten durch, überrennen Ordner und Rennen aufs Spielfeld, auf dem die Regensburger immernoch feiern. Lediglich ein schneller Vorstoß einer Hundertschaft drängt die Hools vom Spielfeld wieder zurück. Das sollte mensch doch nicht verharmlosen.

Und so richtig Familienatmosphäre, wie sie hier in einzelnen Posts beschrieben wurde, will da bei mir nicht aufkommen.

EDIT: Achso, und Verletzte muss es auch gegeben haben, wie auf dem Video sehr deutlich wird.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 13.Dezember 2012, 17:26:31
Für mich gibt es nicht mal einen nachvollziehbaren Grund, weshalb man Bengalos mit ins Stadion nehmen sollte. Kann mir da mal jemand ein paar nennen? Reicht die Atmosphäre sonst nicht aus?  ???

Ja würde mich auch interessieren.
Interessant finde ich auch aus welcher Motivation heraus Pyrotechnik gezündet werden. Bestes Beispiel für agressive Motivation war die riesige schwarze Wolke der Kölner in München, als der FC abgestiegen ist. Solche Aktionen muss man verhindern!
Andererseits kenne ich es aus den USA, wo Bengalos zur Choreo verwendet werden. Das heißt vor dem Spiel, nach einem Tor oder nach dem Spiel. So wird auch das Spiel nicht behindert. Das finde ich persönlich echt stimmungsvoll. Andererseits ist die 'Fankultur' in den USA nicht vergleichbar mit der in Deutschland bzw. Europa.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 13.Dezember 2012, 17:26:50
Für mich gibt es nicht mal einen nachvollziehbaren Grund, weshalb man Bengalos mit ins Stadion nehmen sollte. Kann mir da mal jemand ein paar nennen? Reicht die Atmosphäre sonst nicht aus?  ???

Dafür muss man zum Beginn der Ultrà-Bewegung bzw. organisierten Fankurven zurück gehen. Man suchte Wege seine Leidenschaft offen im Stadion zu zeigen, das geschah durch Gesänge, Fahnen, Doppelhalter, Choreographien und Pyrotechnische Materialien. Für 2-3 Generationen von Kurvengängern war ein Bengalo also mit einer Fahne gleichzusetzen, dies kriminialisierte man erst, als Menschen in die Stadien kamen, die sich für das drum herum des Fussballs nicht interessieren und irgendwann ihren Einfluss (wir reden hier über die Upper Class mit dem Geld) geltend machten. Kein Geschäftsmann möchte und kann in seiner Loge über Geschäfte quatschen, wenn währenddessen 20 Meter weiter zehn Bengalos von einer lauten und unkontrollierbaren Kurve gezündet werden.

Zitat
Das heißt vor dem Spiel, nach einem Tor oder nach dem Spiel. So wird auch das Spiel nicht behindert. Das finde ich persönlich echt stimmungsvoll.

Lies dir mal durch, was "Pyrotechnik legalisieren - Emotionen respektieren" erreichen wollte. Es wundert mich nicht, dass die Massenmedien die wahren Ziele der organisierten Pyrotechnik Interessenverbände im Zuge der Panikmache niemals veröffentlichten.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DVNO am 13.Dezember 2012, 17:35:18
Es gibt aber doch so unendlich viele Möglichkeiten, im Stadion seiner Leidenschaft zu frönen. Tolle Choreographien sind auch ohne Mittel möglich, die für andere Menschen eine gewisse Gefahr implizieren. Jeder Mensch darf im Stadion rumbrüllen, wie es ihm beliebt - Fahnen dürfen geschwenkt werden und all solche Dinge. Warum muss man dann Feuerwerkskörper abbrennen und somit zum Teil auch die Menschen gefährden, die im Stadion einfach einen tollen Nachmittag/Abend erleben wollen? Für mich ist ein Fußballspiel immer ein tolles Erlebnis mit Freunden oder der Familie. Ich habe einfach keine Lust, dass mir währenddessen jemand nen Böller an den Poppes hält oder ich gar aufgrund ausartender Emotionalität irgendwo in Deckung gehen muss. Dann sollte man es einfach in irgendeinem abgegrenzten Bereich stattfinden lassen, so dass niemand dadurch belästigt wird.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 13.Dezember 2012, 17:47:46
Es gibt aber doch so unendlich viele Möglichkeiten, im Stadion seiner Leidenschaft zu frönen. Tolle Choreographien sind auch ohne Mittel möglich, die für andere Menschen eine gewisse Gefahr implizieren. Jeder Mensch darf im Stadion rumbrüllen, wie es ihm beliebt - Fahnen dürfen geschwenkt werden und all solche Dinge.

Es gehen einfach grundsätzliche Ansichten auseinander, für mich ist Pyrotechnik der Inbegriff des Feuers, das in jeder Kurve brodelt und entfesselt wird, wenn deine Mannschaft im Pokal als Underdog kurz vor der Sensation steht oder den Abstieg in letzter Minute verhindert. Ich war mit meinem Vater am Bökelberg und Ali-Sami-Yen Stadion als das ganze Spiel lang 20 Meter weiter diverse Pyros gezündet wurden, seine Generation hat damit nie ein Problem gehabt und diese Menschen wollten auch nicht, dass bspw. ich eine Angst davor entwickle. Der Verbot von Pyrotechnik in den letzten Jahren ist für mich stellvertretend für den schleichenden Wandel vom emotionalem Publikum in eine Masse unmündiger Sportkonsumenten.

Zitat
Warum muss man dann Feuerwerkskörper abbrennen und somit zum Teil auch die Menschen gefährden, die im Stadion einfach einen tollen Nachmittag/Abend erleben wollen? Für mich ist ein Fußballspiel immer ein tolles Erlebnis mit Freunden oder der Familie. Ich habe einfach keine Lust, dass mir währenddessen jemand nen Böller an den Poppes hält oder ich gar aufgrund ausartender Emotionalität irgendwo in Deckung gehen muss.

Einen Böller kann man nirgendwo halten du meinst wahrscheinlich eine Fackel. Ich bezweifle, dass du oder deine Familie jemals mehrere Bengalos direkt neben euch haben werdet, ihr werdet wohl nicht unmittelbar bei der Ultraszene eures Vereins stehen, oder? Wieso gehört es denn zu deinem sicheren Stadionerlebnis, wenn du damit nicht direkt in Kontakt kommst?  Ich war mit meinem kleinen Cousin (9) beim Spiel Galatasaray - Fenerbahce im Borussia Park und dort wurde so extrem viel gezündet, dass es ihm eigentlich hätte Angst machen müssen, er geht jedoch immernoch gerne in Stadien. Ich denke die Angst davor, dass etwas passieren könnte und die damit verbundene Kriminalisierung ist schlimmer als einfach ins Stadion zu gehen, die Show der Kurve zu genießen und sein Team siegen zu sehen, eben so wie der Fussball groß geworden ist. Wir könnten Pyrotechnik so sicher und schön machen wie noch nie, stattdessen entwickeln wir eine größere Angst davor, als ein Bierglas in der Disko über den Kopf gehauen zu bekommen.

Zitat
Dann sollte man es einfach in irgendeinem abgegrenzten Bereich stattfinden lassen, so dass einfach niemand dadurch belästigt wird.

Das haben wir versucht zu erreichen, die Politik schmetterte dies jedoch ab. Obwohl der Verband kurz davor war Pilotprojekte in Einklang mit Feuerwehr und Polizei zu genehmigen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DVNO am 13.Dezember 2012, 17:56:08
Es gibt doch tausendfach Belege dafür, dass Menschen durch Pyrotechnik verletzt wurden. Das reicht doch schon völlig aus, um es als "gefährlich" zu kennzeichnen. Der Sinn erschließt sich mir einfach nicht - wenn man unbedingt irgendwas abfackeln möchte, soll man halt auf eine Silvesterparty gehen. ;)
Dazu kommt, dass man so, wie es nunmal häufig von statten geht, auch dem Verein keinen Gefallen tut. Da werden teilweise Spiele für eine längere Zeit unterbrochen, nur aufgrund dieser schönen Pyrochoreographie. Ich bin auch jemand, der ganz gern mal in Fanblock steht oder zumindest gerne dort in der Nähe ist - einfach auch, um die Stimmung zu genießen. Da will ich aber nicht Teil von irgendeinem Feuerwerk sein. Und so ergeht es sicherlich sehr vielen Menschen - was man meiner Meinung nach auch dringend respektieren muss. Habt ihr keinen Spaß im Stadion, wenn ihr nicht Mitten in einer Rauchwolke steht, oder was? Ich verstehe das einfach nicht! Es geht hier doch primär darum, Fußball hautnah zu erleben und sein Team zu unterstützen! Letzteres habe ich bisher auch ohne "Hilfsmittel" sehr gut hinbekommen.

Zitat
Einen Böller kann man nirgendwo halten du meinst wahrscheinlich eine Fackel.

Korinthenkackerei.


/Edit:

Man kann sich auch einfach mal Folgendes ansehen:

http://www.spiegel.de/sport/fussball/pyrotechnik-im-auswaertsblock-feuerwerk-verletzt-nuernberg-fans-schwer-a-680746.html (http://www.spiegel.de/sport/fussball/pyrotechnik-im-auswaertsblock-feuerwerk-verletzt-nuernberg-fans-schwer-a-680746.html)

http://www.handelsblatt.com/fussball-euro-league-verletzte-durch-pyrotechnik-in-rom/5798674.html (http://www.handelsblatt.com/fussball-euro-league-verletzte-durch-pyrotechnik-in-rom/5798674.html)

http://www.express.de/fussball/vor-dem-mainz-spiel-zehn-verletzte-durch-pyro-zuendelei,3186,4639186.html (http://www.express.de/fussball/vor-dem-mainz-spiel-zehn-verletzte-durch-pyro-zuendelei,3186,4639186.html)


Auch wenn Letzteres nicht im Stadion passierte, sind das genug Belege dafür, dass das Zeug so harmlos, wie hier teilweise dargestellt, einfach nicht ist!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Dezember 2012, 18:01:36
Es gibt doch tausendfach Belege dafür, dass Menschen durch Pyrotechnik verletzt wurden.
Will ich sehn. Und komm jetzt nicht mit kleines (oder großes) Trottelkind sprngt sich mit illegalem Polenböller die Hand weg. Was ich sehen will sind Berichte aus den Stadien.

Ich bin nichtmehr so oft im Stadion wie früher, beim FCK war ich oft in der Westkurve, zum Teil auch mal mit mir bekannten Hools und auch mal in Ultranähe, bzw direkt bei den Ultras, Kumepl aus der Schule ist da sehr aktiv (und im wahren Leben Anwalt). Durch Pyrotechnik gestört, belästigt oder gar verletzt wurde ich nie. Und der FCK-Anhang ist ganz groß im Bengalos abfackeln.
Daher stimme ich da Smonan schon absolut zu.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DVNO am 13.Dezember 2012, 18:03:13
Siehe oben! Zu behaupten, dass durch Pyrotechnik noch nie Unbeteiligte verletzt wurden, ist doch ein Witz!  ::)

Noch ein Zitat aus einem Bericht über den SC Freiburg:

Zitat
Nur in einem Fall hatten Freiburger Fans in der letzten Saison bei einem Heimspiel Pyrotechnik abgebrannt. Dabei wurde eine unbeteiligte Stadionbesucherin verletzt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Dezember 2012, 18:08:35
Hab ich nicht behauptet. Also es ist einmal was in deutschen Stadien passiert, vermutlich durch Leute, die keinen Planb hatten, was sie da machen. Daher war die Forderung nach abgegrenzten Bereichen und evtl. auch "Ausbildung" der Zünder auch der absolut richtige Ansatz. Was in Italien passiert interessiert mich hingegen weniger. Was vor dem Stadion pasiserte ist leider nicht zu ändern, daran ändert auch ein Verbot von Pyrotechnik in den Stdien ncihts, bzw. würde das noch verstärken.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 13.Dezember 2012, 18:08:57
Daher war die Forderung nach abgegrenzten Bereichen und evtl. auch "Ausbildung" der Zünder auch der absolut richtige Ansatz.
Bestes Beispiel USA - da gibt es in den Fangruppen die Einzelpersonen, die das dürfen.

Hier mal meine Ansicht:

schöne Choreo + Pyro: das finde ich klasse
http://www.youtube.com/watch?v=mb1zt8caq6M

einfach nur Wut + Blödheit: sollte verboten und bestraft werden
http://www.youtube.com/watch?v=anZeN2CmBY4
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 13.Dezember 2012, 18:15:22
Solange Pyrotechnik in den Händen von betrunkenen Menschen ist, die damit auf andere Menschen werfen, gehört diese nicht ins Stadion. Für romantische Stadiongeschichten habe ich ja ein Herz und kann es vielleicht auch verstehen, wenn das für jmd "dazugehört". Ich selbst bin äußerst leidenschaftlicher Footballfan, bleibe sonntagnachts bis 4Uhr morgens wach, um die Spiele zu sehen und schaue mir die anderen Spiele im Verlauf der Woche an. Ich muss keine Fackeln schwenken oder Böller zünden, um das Gefühl des völligen Mitfieberns zu bekommen, aber wie Cubano schon schrieb bin ich in der Tat in einer anderen Fankultur großgeworden. Beim Basketball gibt es gar keine Zäune, Zuschauer sitzen quasi direkt auf dem Spielfeld, direkt hinter der Bank des Gegner, nur einen Armschwung von diesen entfernt. Riot-Police sieht mensch bei Sportereignissen nur unglaublich selten und wenn dann auch nur außerhalb von Stadien. Und wer mal ein Sportereignis in den USA genossen hat weiß, dass dort mindestens soviel Stimmung ist wie bei einem Fußballspiel in Europa. Nur eben nicht auf agressive Art und Weise. In Deutschland konzentrieren sich die Fans auf den Gegner (sportlichen Gegner, gegnerische Fans, Schiedsrichter, Bullizei, wer auch immer gerade da ist). Das ist für mich weiterhin die Krux an der Geschichte. Würden Bengalos im Block bleiben und nicht auf Gegner gefeuert werden, wäre die Sache überhaupt nicht verwerflich.

Smonan, wurde denn in der Generation deines Vaters der gegnerische Gästeblock mit Pyrokrams beworfen? Gab es damals schon Plexiglasscheiben, die Fangruppen voneinander getrennt hat? Ich glaube nicht. Klar gab es mal gelegentlich Schlägereien und bei besonderen Rivalitäten ging es vermutlich auch mal heiß her, aber der Respekt vor dem Anderen war damals garantiert noch ausgeprägter.

Ich habe keine Ahnung, ob die Gewalt im Fußball zugenommen hat. Von der Quantität bestimmt nicht, von der Qualität aber vermutlich schon. Ich kann mich nicht erinnern, dass vor 7 Jahren "Fans" einer Mannschaft ihren eigenen Spielern mit dem Tod gedroht haben, dass Stadien gestürmt wurden, dass Bengalos aufs Spielfeld, Spieler und gegnerische Fans geworfen wurden. Den meisten Hooligans geht es sicherlich auch gar nicht um den Sport auf dem Rasen. Sie sind eher zufällig in einer Fanszene, was sie ins Stadion lockt ist die Lust an Gewalt, Zerstörung, Angstverbreitung. Das sind dann größtenteils Menschen, die entweder den Kick suchen oder denen das martialische Gruppengefühl einer hassenden Meute das Gefühl gibt, mal jemand zu sein, etwas zu sein, Teil eines Ganzen, eine Stimme die gehört wird, einer Bewegung, über die berichtet wird - dieses Gefühl steht dann im Gegensatz zur Bedeutungslosigkeit mit der sich viele Anhänger dieser Gruppe im Alltag konfrontiert sehen.
Und das sind nunmal die, die unberechenbar sind. Mag sein, dass die meisten Ultras dort ihre atemberaubenden Choreos im Stadion abfeiern wollen, dass sie ihr Team, dem sie schon seit Kindesalter treu sind, über 90 Minuten anschreien und anfeuern wollen. Aber dann kann ich diesen Ultras nur sagen, dass sie sich von den minderbemittelten Idioten in ihren Reihen, denen egal ist, wer spielt, lossagen müssen. Ultras kennen sich doch untereinander, sie wissen doch, aus welchen Gründen ihre Bekannten zu den Spielen gehen. Ich wette, dass die straffälligsten unter ihnen die wenigste Leidenschaft für ihren Verein haben. Das ist auf politischen Demonstrationen auch immer so. Die Leute, die anfangen mit Steinen zu werfen, sind diejenigen, die mit der Demo (und deren Grund) an sich am wenigstens zu tun haben. Und diese kleinen Minderheiten machen jeweils immer wieder alles kaputt.

Die gewaltausübenden Hools, das sollten diejenigen sein, auf die die Ultras sauer sind. Das sind diejenigen arroganten Arschlöcher, die sowohl die friedliche Atmosphäre eines Fußballspiels, als auch die kraftvollen Choreos der Ultras meinetwegen mit Bengalos zerstören. Hauptsache das Spiel endet in Chaos, Zerstörung und Gewalt, für die Anliegen der 70.000 anderen Menschen im Stadion haben die paar Hundert kein Interesse.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 13.Dezember 2012, 18:22:01
Korinthenkackerei.

Nein. Böller lehnen wir Ultras ab, Fackeln nicht.

Zitat
Smonan, wurde denn in der Generation deines Vaters der gegnerische Gästeblock mit Pyrokrams beworfen? Gab es damals schon Plexiglasscheiben, die Fangruppen voneinander getrennt hat? Ich glaube nicht. Klar gab es mal gelegentlich Schlägereien und bei besonderen Rivalitäten ging es vermutlich auch mal heiß her, aber der Respekt vor dem Anderen war damals garantiert noch ausgeprägter.

Damals hat man mit Steinen, Flaschen, Leuchtspurgeschossen und Sitzen in den Gästeblock geworfen. Jeden Spieltag hat es geknallt, wer Auswärts fuhr tat dies mit dem Wissen, dass es Reibereien gibt. Fussball war in den 70er, 80er und 90er Jahren deutlich gefährlicher und unberechenbarer als heute. Besonders im Europapokal gab es hässliche Szenen, die haben wir mittlerweile alle aus den Stadien bekommen.

Zitat
Ich habe keine Ahnung, ob die Gewalt im Fußball zugenommen hat. Von der Quantität bestimmt nicht, von der Qualität aber vermutlich schon. Ich kann mich nicht erinnern, dass vor 7 Jahren "Fans" einer Mannschaft ihren eigenen Spielern mit dem Tod gedroht haben, dass Stadien gestürmt wurden, dass Bengalos aufs Spielfeld, Spieler und gegnerische Fans geworfen wurden.

Konni, ich respektiere dein unheimlich großes Allgemeinwissen und deine interessanten Beiträge hier, aber ich denke du stößt hierbei an deine Grenzen. Natürlich gab es das alles vor 7 Jahren und vorher, heutzutage ist der Fussball so sicher wie noch nie. Hooligans boxen sich auf den Ackern der Republik, die leben ihren Adrenalinrausch dort aus, ich sehe da nichts verwerfliches dran. Hooligans zünden keine Pyrotechnik, abgesehen davon, dass das Abbrennen einer Fackel keine Gewalt ist, sie gehen nicht in die Stadien, mischen sich nicht unter die Ultras, das ist alles das Werk von perfider Meinungsmache. Wenn dies selbst bei einem intelligenten Menschen wie dir wunderbar wirkt, wundert mich nicht, wieso man auf ein Sicherheitsproblem im Fussball kommt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: dencay am 13.Dezember 2012, 18:22:18

Die gewaltausübenden Hools, das sollten diejenigen sein, auf die die Ultras sauer sind. Das sind diejenigen arroganten Arschlöcher, die sowohl die friedliche Atmosphäre eines Fußballspiels, als auch die kraftvollen Choreos der Ultras meinetwegen mit Bengalos zerstören. Hauptsache das Spiel endet in Chaos, Zerstörung und Gewalt, für die Anliegen der 70.000 anderen Menschen im Stadion haben die paar Hundert kein Interesse.


Kann man wohl besser nicht ausdrücken.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: mayday101 am 13.Dezember 2012, 18:24:33
Wie gut die Ultras mit der Pyrotechnik umgehen können haben ja die Spezialisten vom HSV gezeigt.
http://www.youtube.com/watch?v=FIb4Wkz0ZRw (http://www.youtube.com/watch?v=FIb4Wkz0ZRw)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 13.Dezember 2012, 18:26:35
Ich selbst bin äußerst leidenschaftlicher Footballfan, bleibe sonntagnachts bis 4Uhr morgens wach, um die Spiele zu sehen und schaue mir die anderen Spiele im Verlauf der Woche an. Ich muss keine Fackeln schwenken oder Böller zünden, um das Gefühl des völligen Mitfieberns zu bekommen...

Sieht auch scheisse aus vor dem Fernseher mit Bengalo  ;D
Generell würde ich dir einfach mal empfehlen mal selbst ins Bundesligastadion zu gehen um da selbst ein bild von machen zu können. Wie du selbst schriebst, hast du null Erfahrung was Stadion besuche in der Bundesliga angeht. Falls mal Zeit hast dann fahre in die Türkei oder nach Mailand (zum Stadtderby) und "erlebe" die Atmosphäre.
Ich sehe das wie smonan1900 und vielleicht liegts einfach daran das wir Südländer sind. ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Dezember 2012, 18:28:39

Die gewaltausübenden Hools, das sollten diejenigen sein, auf die die Ultras sauer sind. Das sind diejenigen arroganten Arschlöcher, die sowohl die friedliche Atmosphäre eines Fußballspiels, als auch die kraftvollen Choreos der Ultras meinetwegen mit Bengalos zerstören. Hauptsache das Spiel endet in Chaos, Zerstörung und Gewalt, für die Anliegen der 70.000 anderen Menschen im Stadion haben die paar Hundert kein Interesse.


Kann man wohl besser nicht ausdrücken.
Sehr richtig- Das ist auch das, was ich versucht habe oben zu erklären. Das Problem ist, dass die Fanszene sich dort nich selbst regulieren kann. Wir haben die Ultras und die Hools als überwiegend getrennte Gruppen. Und eben diese Hools hätten vermutlich auch kein Problem damit, die Ultras des eignenen Vereins mal eben Platt zu machen, wenn die versuchen, sie aus der "Szene" zu drängen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 13.Dezember 2012, 18:33:15
Wie gut die Ultras mit der Pyrotechnik umgehen können haben ja die Spezialisten vom HSV gezeigt.
http://www.youtube.com/watch?v=FIb4Wkz0ZRw (http://www.youtube.com/watch?v=FIb4Wkz0ZRw)

Haben ihre eigene Fahne abgefackelt und selbst in diesem Unglücksfall wurden genau 0 Personen verletzt. So einfach ist die Rechnung, es ist etwas schief gelaufen und trotzdem sicher geblieben für die umstehenden Zuschauer.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: veni_vidi_vici am 13.Dezember 2012, 18:34:54
Es gibt so viele Möglichkeiten seine Mannschaft zu supporten. Bengalos sind gefährlich, sie behindern das Spiel und die Sicht, sie schüren Aggressionen und können auch Sachschäden verursachen. Das ich dagegen bin habe ich schon geschrieben. Ich kann verstehen, dass sie Emotionen verursachen. Aber hier gibt es bessere Alternativen, welche nicht mit den genannten Problemen versehen sind:
- Fangesänge (bitte für die eigene Mannschaft und nicht gegen die andere),
- Fahnen,
- Choreografie,
- Laola,
- Transparente
- etc.

Die Argumentation, dass noch nichts passiert ist, stimmt erstens nicht und zweitens ist dies nicht der Punkt. Muss denn erst etwas passieren, bevor gehandelt wird? Erzählt das bspw. mal einer trauernden Mutter, dessen Kind zu Tode getrampelt wurde weil es sich im Pulk befunden hat.

Weiterhin finde ich es schlimm wie dann gegen die Polizei gehetzt wird "Wir wollen keine Bullenschweine!" etc. Diese wollen ein Szenario, wie das obige, verhindern.

Die Stimmung ist doch nicht von Bengalos abhängig und ich muss auch den Platz nicht stürmen. Ich kann auf der Tribüne feiern, auf dem Heimweg und auch schon vor dem Spiel. Ich kann sogar feiern, wenn mein Club verliert. Mir macht Fußball einfach Spaß und solche Aktionen stören diesen Spaß für mich. Wo hier immer von Rechten, von Fans und von Stimmung gesprochen wird. Was ist mit meiner Stimmung, mit meinen Emotionen und mit allen Leuten, die so denken wie ich. Ich glaube wir sind in der Mehrzahl und möchten so etwas nicht im Stadion sehen.

Im Weiteren kann ich, wie so oft, Konni nur in allen Belangen zustimmen (ob er das noch hören kann... ließt man ziemlich häufig).

LG Veni_vidi_vici
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DVNO am 13.Dezember 2012, 18:35:37
Wie gut die Ultras mit der Pyrotechnik umgehen können haben ja die Spezialisten vom HSV gezeigt.
http://www.youtube.com/watch?v=FIb4Wkz0ZRw (http://www.youtube.com/watch?v=FIb4Wkz0ZRw)

Haben ihre eigene Fahne abgefackelt und selbst in diesem Unglücksfall wurden genau 0 Personen verletzt. So einfach ist die Rechnung, es ist etwas schief gelaufen und trotzdem sicher geblieben für die umstehenden Zuschauer.


Nur ist es aber eben nicht immer sicher für unbeteiligte Zuschauer...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 13.Dezember 2012, 18:39:01
Nur ist es aber eben nicht immer sicher für unbeteiligte Zuschauer...

Nicht immer, aber zu 99,99% der Fälle. Wenn dir das nicht reicht, müsste dir auch ein Stadionbesuch an sich zu gefährlich sein, das ist nämlich die Wahrscheinlichkeit dafür, dass dir nichts zustößt. Sei es durch einen körperlichen Angriff, Eingreifen von Polizeibeamten, Becher- oder Münzwurf, Ausrutschen auf einer Eisfläche, Gedränge am Einlass, Verletzung beim Torjubel usw. 100% Sicherheit erreichen wir auch ohne Pyrotechnik nicht, darum kann ich die Hysterie auch einfach nicht nachvollziehen.

Zitat
Die Stimmung ist doch nicht von Bengalos abhängig und ich muss auch den Platz nicht stürmen. Ich kann auf der Tribüne feiern, auf dem Heimweg und auch schon vor dem Spiel. Ich kann sogar feiern, wenn mein Club verliert. Mir macht Fußball einfach Spaß und solche Aktionen stören diesen Spaß für mich. Wo hier immer von Rechten, von Fans und von Stimmung gesprochen wird. Was ist mit meiner Stimmung, mit meinen Emotionen und mit allen Leuten, die so denken wie ich. Ich glaube wir sind in der Mehrzahl und möchten so etwas nicht im Stadion sehen.

Sie ist nicht von Bengalos abhängig, aber sie ist mit den Bengalos entstanden. Deshalb weigere ich mich vehement hinzunehmen, dass sie aus den Stadien verbannt wird, weil für mich damit ein weiterer Teil der Fankultur stirbt. Mich persönlich stören Menschen im Stadion die in ihrer Loge hocken und sich nichtmal das Spiel anschauen, während andere Fans keine Karte bekommen, die sonst immer da sind. In der Mehrzahl sind die Menschen, die Emotionen im Stadion sehen wollen, die ihr Team mit allen Mitteln unterstützen und den Sport auch ausserhalb der 90 Minuten leben.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DVNO am 13.Dezember 2012, 18:44:55
Es gibt diverse Berichte darüber, dass Unbeteiligte verletzt wurden. Das reicht vollkommen aus. Passieren kann immer etwas, deshalb verlasse ich das Haus trotzdem hin und wieder und riskiere es, beispielsweise überfahren zu werden. Die Gefahren der Pyrotechnik kommen jedoch noch dazu! Wenn teilweise Menschen mit schlimmen Verbrennungen in's Krankenhaus kommen, ist das einfach nicht in Ordnung! Außerdem: Was ist das denn eigentlich für eine Argumentation, dass immer etwas passieren kann? Die Verletzten durch Pyrotechnik sind schlicht und einfach vermeidbar! Wenn man die Pyrotechnik nicht ganz verbietet, dann wirklich - wie Konni schrieb - zumindest so, dass da nicht irgendwelche besoffenen Idioten mit rumhantieren!


/Edit:

Die Menschen in der Loge müssen dem Verein nunmal das Geld bringen, das er wegen euch an Strafen zahlen muss. :P ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 13.Dezember 2012, 18:47:11
Die Verletzten durch Pyrotechnik sind schlicht und einfach vermeidbar! Wenn man die Pyrotechnik nicht ganz verbietet, dann wirklich - wie Konni schrieb - zumindest so, dass da nicht irgendwelche besoffenen Idioten mit rumhantieren!

Das haben wir doch versucht, verstehst du es nicht? Die Politik schmetterte den eigentlich fast abgesegneten Vorschlag dann ab um weiter ein Streitthema zu haben, welches nun auf Druck der Innenminister in das völlig unnötige DFL-Sicherheitspapier mündete.

Zitat
Die Menschen in der Loge müssen dem Verein nunmal das Geld bringen, das er wegen euch an Strafen zahlen muss. :P ;)

Vorher sollen sie ihre Handykameras bei einer Pyroaktion wegpacken, bevor sie später am Stammtisch über die gefährlichen Hooligans herziehen, welche die Stadien angeblich unsicher machen. Doppelmoral macht den Fussball kaputt, schon immer. Logen hat der Fussball nie gebraucht, den normalen Fan schon. Irgendwann werden wir dies wieder merken, aber bis dahin ist es sowieso zu spät.

Zitat
Außerdem: Was ist das denn eigentlich für eine Argumentation, dass immer etwas passieren kann? Die Verletzten durch Pyrotechnik sind schlicht und einfach vermeidbar!

Alle Verletzten sind letztendlich vermeidbar. Egal ob im Straßenverkehr, an Silvester, in der Kneipe oder eben im Stadion. Ich stand schon oft genug mitten in einem Pulk von Pyrotechnik und mir ist nie etwas passiert, naja vielleicht hatte ich auch einfach Glück. Allgemein wurde ich noch nie beim Fussball verletzt, man muss im Leben stets auf sich aufpassen, dann passiert einem auch kaum etwas von diesen "vermeidbaren" Dingen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Dezember 2012, 18:50:50
Wenn man die Pyrotechnik nicht ganz verbietet, dann wirklich - wie Konni schrieb - zumindest so, dass da nicht irgendwelche besoffenen Idioten mit rumhantieren!
Genau das wollten die Fangruppen doch erreichen, es gab ja sogar Gespräche. Wurde dann halt nur von irgendeiner Seite doch irgendwie einfach ignoriert.

/Edit:

Die Menschen in der Loge müssen dem Verein nunmal das Geld bringen, das er wegen euch an Strafen zahlen muss. :P ;)
Hoffe das sollte lustig sein.

/Edit: zu spät
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 13.Dezember 2012, 18:54:08
Mich persönlich stören Menschen im Stadion die in ihrer Loge hocken und sich nichtmal das Spiel anschauen, während andere Fans keine Karte bekommen, die sonst immer da sind. In der Mehrzahl sind die Menschen, die Emotionen im Stadion sehen wollen, die ihr Team mit allen Mitteln unterstützen und den Sport auch ausserhalb der 90 Minuten leben.

Also ich bin keiner, der in der Loge sitzt, will ich auch gar nicht. Aber sind es nicht diese Typen in den Logen, die am meisten dafür blechen? Dadurch kann man doch den anderen Fans Karten zu einem zugegeben nicht mehr ganz fairen Preis, aber zumindest nicht völlig überteuert, anbieten.
Wie sagte Uli H. aus München (ich kann ihn trotzdem nicht leiden):
http://www.youtube.com/watch?v=ry0mKCj9ZR8
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 13.Dezember 2012, 19:00:07
Also ich bin keiner, der in der Loge sitzt, will ich auch gar nicht. Aber sind es nicht diese Typen in den Logen, die am meisten dafür blechen? Dadurch kann man doch den anderen Fans Karten zu einem zugegeben nicht mehr ganz fairen Preis, aber zumindest nicht völlig überteuert, anbieten.

Da kann ich nichts für, dass sie diese aberwitzigen Preise bezahlen. Sie dürfen ja gerne Fussball schauen (!) wie jeder andere Mensch auch, brauchen werde ich sie dennoch gewiss nicht. Die Finanzblase des Fussballs ist doch schon viel zu groß und wird auch in naher Zukunft platzen, dann sinken meiner Hoffnung nach auch wieder die Preis für Spieler, Stadionplätze und Werbung.

Zu dem Thema noch ein wenig Satire: http://de.eurosport.yahoo.com/blogs/abgeblogged/glosse-chaoten-business-seats-114652592--spt.html
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 13.Dezember 2012, 19:04:30
Also ich bin keiner, der in der Loge sitzt, will ich auch gar nicht. Aber sind es nicht diese Typen in den Logen, die am meisten dafür blechen? Dadurch kann man doch den anderen Fans Karten zu einem zugegeben nicht mehr ganz fairen Preis, aber zumindest nicht völlig überteuert, anbieten.

Da kann ich nichts für, dass sie diese aberwitzigen Preise bezahlen. Sie dürfen ja gerne Fussball schauen (!) wie jeder andere Mensch auch, brauchen werde ich sie dennoch gewiss nicht. Die Finanzblase des Fussballs ist doch schon viel zu groß und wird auch in naher Zukunft platzen, dann sinken meiner Hoffnung nach auch wieder die Preis für Spieler, Stadionplätze und Werbung.

Zu dem Thema noch ein wenig Satire: http://de.eurosport.yahoo.com/blogs/abgeblogged/glosse-chaoten-business-seats-114652592--spt.html

Im Moment braucht sie der normale Fan und auch der Ultra schon, wie ist das mit dem Spruch 'Kein Zwanni für'n Steher'? Das ist doch nur möglich, wenn man bei den teueren Plätzen, z.B. den Logen abkassiert. Ob das überteuert ist oder nicht, ist völlig egal. Mir ist auch egal ob der das Spiel schaut oder sich durchs Buffet frisst. Denn solange die zahlen, kann ich mir meinen Platz leisten. Also brauche ich diese Dödel im Stadion, auch wenn ich sie nicht mag.

EDIT: Zu der platzenden Blase. Soll sie platzen, hab nichts dagegen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 13.Dezember 2012, 19:08:31

Im Moment braucht sie der normale Fan und auch der Ultra schon, wie ist das mit dem Spruch 'Kein Zwanni für'n Steher'? Das ist doch nur möglich, wenn man bei den teueren Plätzen, z.B. den Logen abkassiert. Ob das überteuert ist oder nicht, ist völlig egal. Mir ist auch egal ob der das Spiel schaut oder sich durchs Buffet frisst. Denn solange die zahlen, kann ich mir meinen Platz leisten. Also brauche ich diese Dödel im Stadion.

Ich sehe Ursache und Wirkung ein wenig anders. Die Preise steigen, weil mehr Menschen mit höherem Anspruch an die Unterhaltung am TV und im Stadion Fussball konsumieren möchte. Teurere Spieler, Gehälter, TV Rechte usw. Ich brauche das alles nicht, aber kann im Moment noch zähneknirschend mit alle dem leben. Irgendwann wird aber die Grenze erreicht sein, sowohl finanziell als auch aus der Sicht derjenigen, die dann aus dem Fussball gedrängt werden.

Zitat
EDIT: Zu der platzenden Blase. Soll sie platzen, hab nichts dagegen.

Cheers mate.  :laugh:
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 13.Dezember 2012, 19:30:31
Für mich gibt es nicht mal einen nachvollziehbaren Grund, weshalb man Bengalos mit ins Stadion nehmen sollte. Kann mir da mal jemand ein paar nennen? Reicht die Atmosphäre sonst nicht aus?  ???

Ja würde mich auch interessieren.
Interessant finde ich auch aus welcher Motivation heraus Pyrotechnik gezündet werden. Bestes Beispiel für agressive Motivation war die riesige schwarze Wolke der Kölner in München, als der FC abgestiegen ist. Solche Aktionen muss man verhindern!
Andererseits kenne ich es aus den USA, wo Bengalos zur Choreo verwendet werden. Das heißt vor dem Spiel, nach einem Tor oder nach dem Spiel. So wird auch das Spiel nicht behindert. Das finde ich persönlich echt stimmungsvoll. Andererseits ist die 'Fankultur' in den USA nicht vergleichbar mit der in Deutschland bzw. Europa.

Es gab da ja auch Pilotprojekte in der Schweiz, bei denen Vereine und Fangruppierungen sich an einen Tisch gesetzt haben und in Folge dessen "geordnete" Pyroshows durchgeführt haben. Da wurden den entsprechenden Leuten, die legal zündeln durften, eigene Areas (wenn ich mich nicht ganz täusche sogar vor dem Block, also auf der Laufbahn des Züricher Letzigrundes) eingerichtet.

In Deutschland gibts halt nicht viele Stadien, wo sowas möglich wäre (Gott sei Dank, denn je näher dran am Spielfeld, desto besser), aber die Idee an sich fand ich nicht schlecht, weil es halt die Zuordnung bzw. Verantwortlichkeit erleichtert, falls doch mal was passieren sollte.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: dencay am 13.Dezember 2012, 19:36:17
Die Argumentation, dass noch nichts passiert ist, stimmt erstens nicht und zweitens ist dies nicht der Punkt. Muss denn erst etwas passieren, bevor gehandelt wird? Erzählt das bspw. mal einer trauernden Mutter, dessen Kind zu Tode getrampelt wurde weil es sich im Pulk befunden hat.


Ja, es muss immer erst was passieren. Robert Enke muss sich erst das Leben nehmen, damit einige schnallen, was für ein großer Druck im Leben eines Fußballers herrschen kann. Babak Rafati muss erst versuchen, sich das Leben zu nehmen, damit einige merken, wie groß der Druck für Schiedsrichter ist. Ich konnte das ganze Rumgehacke gegen Stark schon nicht nachollziehen und habe mich geweigert, dem zu folgen. Dann nehmen sich viele das für ein paar Wochen zu Herzen, nur um alles wieder zu vergessen. Das ist keine direkte Kritik an den Bengalos oder Ultras, ich meinte hier eher die Gesellschaft. Und ich möchte nicht warten, bis auch im Stadion etwas richtig Schlimmes passiert. Die Idioten machen immer alles kaputt, das ist doch überall so. Andere müssen darunter leiden. Man hätte einfach schon früher gegen diesen Verlauf entgegenwirken müssen, das kam ja nicht alles von heute auf morgen. Schade für die "wahren" Fans, die ihre Teams mit den Bengalos unterstützen wollen und da wirkliche Kunstwerke schaffen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: mayday101 am 13.Dezember 2012, 19:44:56


Es gab da ja auch Pilotprojekte in der Schweiz, bei denen Vereine und Fangruppierungen sich an einen Tisch gesetzt haben und "geordnete" Pyroshows durchgeführt haben. Da wurden den entsprechenden Leuten, die legal zündeln durften, eigene Areas (wenn ich mich nicht ganz täusche sogar vor dem Block, also auf der Laufbahn des Züricher Letzigrundes) eingerichtet.

In deutschland gibts halt nicht viele Stadien, wo sowas möglich wäre (Gott sei Dank, denn näher dran am Spielfeld, desto besser), aber die Idee an sich fand ich nicht schlecht, weil es halt die Zuordnung bzw. Verantwortlichkeit erleichtert, falls doch mal was passieren sollte.

Sowas würde nicht funktionieren. Es würde höchstwahrscheinlich Auflagen der DFL geben wie das die Personen welche Pyros abbrennen dürfen nüchtern sein müssen, einen entsprechenden Kurs über das sichere Abbrennen von Pyros belegen müssen und wahrscheinlich neben einem Feuerwehrmann mit gezückten Feuerlöscher stehen müssen. Somit würde nur eine geringe Anzahl der Ultras legal Pyros abfackeln dürfen, eben diese die nicht alles vom DFB als Angriff auf die Fankultur sehen. Somit hätte weiterhin der Großteil keine Erlaubnis zur Pyrotechnik und würden somit weiterhin illegal ihr Feuerwerk abbrennen wie bisher.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Dezember 2012, 19:48:31
Äääääh, nein. Genau das war doch, was ide Ultras wollten.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: mayday101 am 13.Dezember 2012, 19:52:34
Äääääh, nein. Genau das war doch, was ide Ultras wollten.

Vom wollen und endgültigen umsetzten würden leider Welten liegen. Wie gesagt es würden nicht alle Ultras zündeln dürfen die es wollen und deshalb weiterhin überall ihr Feuerwerk abfackeln.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 13.Dezember 2012, 19:53:51
Äääääh, nein. Genau das war doch, was ide Ultras wollten.

Vom wollen und endgültigen umsetzten würden leider Welten liegen. Wie gesagt es würden nicht alle Ultras zündeln dürfen die es wollen und deshalb weiterhin überall ihr Feuerwerk abfackeln.

Was doch dafür spricht, dass man die Szene nicht kontrollieren kann, wenn sie sich selbst schon nicht einigen kann.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Dezember 2012, 20:00:59
Aha. Ihr kennt euch ja gut aus. Tatsache ist, dass die Ultras sich in diesem Fall selbst regulieren würden. Ist ja nciht so, dass sie es in den eigenen Gruppen mit gewaltbereiten Verrückten zu tun hätten. Was allerdings andere machen, die nicht zu den organisierten Ultras gehören, liegt wieder in einem anderen Bereich. Die kannst du aber ohnehin nciht vom Zündeln abhalten. Egal was verboten oder erlaubt ist.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: mayday101 am 13.Dezember 2012, 20:08:20
Was doch dafür spricht, dass man die Szene nicht kontrollieren kann, wenn sie sich selbst schon nicht einigen kann.
So siehts aus. Sowas würde nur funktionieren wenn sich wirklich alle an gewisse Regeln halten würden. Das ist aber Utopie. Eher wird Loddar Trainer beim FCB.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 13.Dezember 2012, 20:14:34
Nicht immer, aber zu 99,99% der Fälle.

Sry smonan, ich bin ja was den größten Teil deiner Sicht auf das Fansein und die Emotionen angeht bei dir, aber wer in einer Menschenmasse Sprengstoff entzündet und nichts anderes sind Leuchtmittel, wie bengalische Feuer, dann ist das hochgradig gefährlich. Derjenige, welcher dieses Bengalo zündet, ist erstens emotional beteiligt, zweitens durch seine Position stark darin behindert die Gesamtstituation objektiv beurteilen zu können und drittens in der Regel unter Alkoholeinfluss und da willst du den Menschen da draußen erzählen, dass die Jungs ja umgehen können mit dem Zeug und es nur 0,01% Restrisiko gibt? Übernimmt denn einer von diesen Chaoten auch die Verantwortung für den Schaden der entsteht? Mit 100%iger Wahrscheinlichkeit nicht!

Im übrigen finde ich es eine komische Rechtsauffassung, wenn das unerlaubte Abbrennen von Feuerwerkskörpern, in einer Menschenmasse für dich keine Gewalt ist. Hast du schonmal mitten im Epizentrum einer Rauchbombe gestanden oder ist neben dir mal etwas unkontrolliert in Feuer geraten durch ein Bengalo und du konntest nicht ausweichen, weil der Block voll ist? Wenn du sowas schonmal erlebt hast und dann immernoch meinst, dass sei keine Gewalt gegen Unbeteiligte, dann weiß ich auch nicht weiter. Pyro ist schön, aber im Block ein nichtkalkulierbares Risiko.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 13.Dezember 2012, 20:17:36
DFL, DFB, Feuerwehr, Polizei und die Initiative "Pyrotechnik legalisieren, Emotionen respektieren" handelten, vorallem mit DFB Sicherheitsbeauftragtem Helmut Spann, Richtlinien und Sondergenehmigungen aus, die das Zünden per Hausrecht jedes Hausvereins in bestimmten Arealen zu bestimmten Zeiten der Verantstaltung "legalisieren" sollten. Nur hatte man die Rechnung ohne die Innenminister gemacht, welche die Debatte um Randale (in den Medien = Pyrotechnik) weiter entfachen sollten, da ansonsten an den deutschen Stadien nicht all zu viel passiert (mit Ausnahme der beiden Punkte, welche unten genannt sind) und man Schlagzeilen brauchte. Unter ihrem Druck musste Helmut Spann zurücktreten und die fertigen Konzepten somit wieder in den Schubladen der Polizei und Vereine verschwinden.

Zitat
Sry smonan, ich bin ja was den größten Teil deiner Sicht auf das Fansein und die Emotionen angeht bei dir, aber wer in einer Menschenmasse Sprengstoff entzündet und nichts anderes sind Leuchtmittel, wie bengalische Feuer, dann ist das hochgradig gefährlich.

Pyrotechnik fällt zwar unter das "Sprengstoffgesetz" der BRD, ist aber, so wie es im Stadion genutzt wird, kein Sprengstoff per Defintion. Sprengstoff ist für mich ein Artikel, der bei Entzündung detoniert und da übertreibts du nun wirklich ein wenig, oder? Natürlich ist es gefährlich, grade deshalb wollen wir die Nutzung sicherer machen als in den 70ern - 90ern, als einfach unkontrolliert überall gezündet wurde. Warum sollten Emotionen bspw. bei Spielbeginn verhindern, dass jemand eine Fackel in der Hand halten kann? "In der Regel unter Alkoholeinfluss" halte ich für eine Stammtischweisheit, auf so eine Spekulation möchte ich auch nicht weiter eingehen, da es nicht im Ansatz der Realität entspricht.

Zitat
Hast du schonmal mitten im Epizentrum einer Rauchbombe gestanden oder ist neben dir mal etwas unkontrolliert in Feuer geraten durch ein Bengalo und du konntest nicht ausweichen, weil der Block voll ist?

Ja ich stand im "Epizentrum" einer Rauchbombe, nein neben mir ist noch nichts unkontrolliert in Feuer geraten, da wir in Mönchengladbach darauf achten, dass keine alkoholisierten Personen an unsere pyrotechnischen Artikel gelangen und diese zünden. Bei Spielen von Galatasaray ist mir ebenfalls noch nichts passiert.

Zitat
Im übrigen finde ich es eine komische Rechtsauffassung, wenn das unerlaubte Abbrennen von Feuerwerkskörpern, in einer Menschenmasse für dich keine Gewalt ist.

Für mich gibt es größere Probleme als die "Gewalt" die durch pyrotechnische Artikel ausgeht. Randale durch Krawalltouristen ausserhalb des Stadions muss eingedämmt werden, Polizeibrutalität seitens der Hundertschaften ebenso, ich hoffe die Politik entdeckt bald die wirklichen Problempunkte des deutschen Fussballs.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 13.Dezember 2012, 21:06:24
Pyrotechnik fällt zwar unter das "Sprengstoffgesetz" der BRD, ist aber, so wie es im Stadion genutzt wird, kein Sprengstoff per Defintion. Sprengstoff ist für mich ein Artikel, der bei Entzündung detoniert und da übertreibts du nun wirklich ein wenig, oder? Natürlich ist es gefährlich, grade deshalb wollen wir die Nutzung sicherer machen als in den 70ern - 90ern, als einfach unkontrolliert überall gezündet wurde.

Das würde zu Haarspalterei führen, wenn wir anfangen zu diskutieren ob Sprengstoff nur dann welcher ist, wenn er detoniert, das ist ja auch nicht zielführend. Es ist löblich, dass Ihr das sicherer machen wollt, jedoch glaube ich nicht, dass ihr das dafür nötige Vertrauen bei der überwiegenen Anzahl der Zuschauer habt, genauso wenig wie bei Vereinsführern und Entscheidungsträgern.
Es gibt eben genügend Gegenargumente. Zudem ist es eurer Sache nicht zuträglich, einerseits öffentlich für Gespräche und sichere Lösungen zu werben, andererseits aber weiterhin Woche für Woche weiter zu zündeln, illegal.

Zitat
Warum sollten Emotionen bspw. bei Spielbeginn verhindern, dass jemand eine Fackel in der Hand halten kann? "In der Regel unter Alkoholeinfluss" halte ich für eine Stammtischweisheit, auf so eine Spekulation möchte ich auch nicht weiter eingehen, da es nicht im Ansatz der Realität entspricht.

Emotionen beeinflussen das Urteilsvermögen und damit einhergehend auch die Fähigkeit des Zündelnden einzuschätzen inwiefern seine Handlung in diesem Moment eine Gefahr für andere darstellt oder nicht. Ich sage nicht, dass es zwingend negative Folgen haben muss, aber es ist ein nicht kalkulierbarer Einfluss. Ich nehme als Basis für meine Definition von Alkoholeinfluss, die Regelungen aus der StVo, natürlich ist nicht jeder Ultra besoffen am rumgröhlen, wer allerdings zündelt, hat genauso wie beim Autofahren einfach gar nix intus zu haben, finde ich. 

Zitat
Ja ich stand im "Epizentrum" einer Rauchbombe, nein neben mir ist noch nichts unkontrolliert in Feuer geraten, da wir in Mönchengladbach darauf achten, dass keine alkoholisierten Personen an unsere pyrotechnischen Artikel gelangen und diese zünden. Bei Spielen von Galatasaray ist mir ebenfalls noch nichts passiert.

Und hattest du die Möglichkeit eine freie Entscheidung zu treffen ob du den mitnichten gesundheitsfördernden Rauch einatmen willst oder nicht? Es kann immer etwas unkontrolliert in Feuer geraten, ein Funke der überspringt, ein Fussel, ein Tascheintuch was auch immer, dazu bedarf es keiner alkoholisierten Personen, die euer Zeug entzünden. Von einer Fackel die 1000° heiß werden kann, geht doch eine grundsätzlich höhere Gefahr aus, dass Kleidung o.ä. in Brand geriet oder nicht?
Ich wünsche dir auch weiter Glück, dass dir nichts passiert! Mein Kumpel hatte dieses Glück nicht und ich auch nicht, als ich als Asthmatiker nen Zug von einer Rauchbombe genießen durfte.

Zitat
Für mich gibt es größere Probleme als die "Gewalt" die durch pyrotechnische Artikel ausgeht. Randale durch Krawalltouristen ausserhalb des Stadions muss eingedämmt werden, Polizeibrutalität seitens der Hundertschaften ebenso, ich hoffe die Politik entdeckt bald die wirklichen Problempunkte des deutschen Fussballs.

Du hast Recht es gibt genügend andere Probleme, die nunmal auftreten wenn Tausende Menschen unterschiedlichste Couleur auf einem engen Raum zusammen sind. Das bedeutet aber nicht, das Pyrotechnik kein Problem ist.

Im übrigen find ich es auch immer wieder bemerkenswert, dass viele Fans in ihrer Sicht der Dinge in Bezug auf die Polizei genauso einseitig übertreibend sind, wie sie das in Bezug auf Emotionen, Fankultur, Ultras und Pyro gerne den Medien und ihren persönlichen Feindbildern vorwerfen. Du sprichst von Polizeibrutalität, im Gegenzug verharmlost du aber die von Pyrotechnik, gezündet in einer Menschenmasse, ausgehende Gefahr. Dieser aus meiner Sicht verschobenen Wahrnehmung begegne ich immer wieder. Es ist dein gutes Recht, das so zu sehen, das respektiere ich auch, nur akzeptieren kann ich es in manchen Punkten nicht :)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 13.Dezember 2012, 21:22:57
Zitat
Emotionen beeinflussen das Urteilsvermögen und damit einhergehend auch die Fähigkeit des Zündelnden einzuschätzen inwiefern seine Handlung in diesem Moment eine Gefahr für andere darstellt oder nicht. Ich sage nicht, dass es zwingend negative Folgen haben muss, aber es ist ein nicht kalkulierbarer Einfluss. Ich nehme als Basis für meine Definition von Alkoholeinfluss, die Regelungen aus der StVo, natürlich ist nicht jeder Ultra besoffen am rumgröhlen, wer allerdings zündelt, hat genauso wie beim Autofahren einfach gar nix intus zu haben, finde ich. 

Und dafür wollen wir auch sorgen. Wir stehen voll hinter der Nutzung von Pyrotechnik, aber das ganze muss natürlich einen reiferen Anstrich bekommen. Da stimme ich mit jedem Kritiker überein, denn wir haben die Möglichkeiten die Risiken stark zu minimieren und müssen diese auch nutzen - ohne wenn und aber! Böller werden Schrittweise per Selbstregulation aus den Kurven verbannt, darauf bin ich besonders hier in Gladbach sehr stolz drauf.

Zitat
Und hattest du die Möglichkeit eine freie Entscheidung zu treffen ob du den mitnichten gesundheitsfördernden Rauch einatmen willst oder nicht?

Natürlich, ich stehe mitten im "Ultra-Haufen", da weiß ich genau, dass von Zeit und Zeit Pyrotechnik zu Spielbeginn zum Intro gezündet wird. Ich begrüße das wie bereits hier beschrieben und gehe die persönliche Konsequenzen für mich ein. Ich weiß, dass ich den Leuten vertrauen kann, die hier zünden und wir so sorgfältig wie möglich vorgehen. Das keine alkoholisierten Personen zünden dürfen ist für mich eine Grundlage. Wir haben beispielsweise einem Fan 2010 in Hoffenheim dazu geraten sich selbst bei der Polizei zu stellen, der einen Bengalo besoffen in die Nähe von Heimordner warf. Zum Glück nichts passiert, aber da haben wir unseren Einfluss in der Kurve geltend gemacht, sowas kam dann auch nicht mehr vor.

Zitat
Im übrigen find ich es auch immer wieder bemerkenswert, dass viele Fans in ihrer Sicht der Dinge in Bezug auf die Polizei genauso einseitig übertreibend sind, wie sie das in Bezug auf Emotionen, Fankultur, Ultras und Pyro gerne den Medien und ihren persönlichen Feindbildern vorwerfen. Du sprichst von Polizeibrutalität, im Gegenzug verharmlost du aber die von Pyrotechnik, gezündet in einer Menschenmasse, ausgehende Gefahr.

Ich bin natürlich so intelligent zu wissen, dass man ohne Übertreibung und Stimmungsmache kein Gehört in der Öffentlichkeit findet. Das gilt für die Pyrotechnik/Gewaltdebatte, wie auch für unser Streben nach mehr Kontrolle innerhalb der Polizei Einheiten.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Leland Gaunt am 13.Dezember 2012, 21:55:03
Eine sehr spannende und vor allem sachliche Diskussion hier - sehr interessant!

Ich selber gehe seit ca. 20 Jahren zum Fussball in Gelsenkirchen.
Als 8-9 jähriger an Mamas Hand mit auf die Pressetribüne im Parkstadion...später dann Nordkurve...irgendwann in die Süd die nicht so asi aber 'interessanter' war...danach auf die Tribüne in Block I

Auf dem Weg zum Parkstadion musste man immer mal die Äuglein aufhalten ob es nicht gerade irgendwo krachte...das änderte sich auch im Laufe der Jahre nicht unbedingt...gegnerische Fangruppen trafen aufeinander wo sie wollten
Damals wurden Leuchtraketen aus dem Gästeblock unters Dach geschossen...es wurden Zäune gestürmt und mit Gürteln auf andere eingeschlagen
Nicht nur, aber vor allem bei Europapokalspielen wurden bei Spielbeginn oder bei Toren Bengalos gezündet und (sogar in den Medien) das südländische Flair gelobt und gefeiert...

Es kam die Arena und die Vorfreude war riesig...die erste Saison war spitze und an Lautstärke fast nicht zu überbieten
Aufgrund dessen rannten die Spieler teilweise wie aufgescheuchte Duracell Hasen über den Rasen...
...doch dieses Neue und die akute Emotion verblasste irgendwann und der Alltag zog ein
Fans deren Geldbeutel nicht gut genug befüllt waren mussten draussen bleiben und wurden nach und nach durch (es sei ihnen gegönnt) besser Betuchte ersetzt,
sodass zwangsläufig die Anzahl Fans sank...und immer mehr Besucher kamen

Was ausblieb waren Randale wie oben genannt...Ausschreitungen und Rennereien ums Stadion

Lange Rede kurzer Sinn:

Ich finde, dass auch ohne Sicherheitspapier der Besuch eines Fussballstadions nie so sicher war wie heute
Wer mit offenen Augen durchs Leben und durch Stadien geht wird keine Probleme haben
Ganzkörperkontrollen sind rechtswidrig...durch Pyrotechnik und bei Fussballspielen allgemein werden wesentlich weniger Menschen Opfer von Gewalt und/oder verletzt als in der Disco oder auf dem Oktoberfest

Die akute aktuelle 'Gefahrensituation' in Fussballstadien wird genutzt um die Zügel weiter anzuziehen und den gemeinen Fan weiter auszusortieren...er wird einfach nicht mehr benötigt

Wenn ich nach dem Derby in Dortmund die Bilder des Kriegsschauplatzes gesehen habe...kommen mir beinahe die Tränen...
...vor Lachen!

~600 Ultras reisen per öffentlichem Nahverkehr zum Spiel und die SKBs bekommen davon nichts mit?
Als diese irgendwann (in Dortmund) aufwachen werden eben diese Ultras direkt an der Südkurve vorbeigeführt.
Warum?
Die Zeit wird knapp bis zum Anpfiff...aber es stehen noch viele Anhänger draussen...also?
Die Kontrollen werden quasi beendet und alle dürfen beinahe durchspazieren...
Es wird von ca. 50 Fans Pyrotechnik gezündet...nach dem Spiel werden 150 Stadionverbote ausgesprochen...die Gieskanne arbeitet in voller Pracht
Warum?
Ohne rechtskräftiges Urteil eines Gerichts werden Stadionverbote ausgesprochen...
...wie geht so etwas?

Was mich am meisten ärgert ist diese perfide Meinungsmache der Medien...gepaart mit der Unwissenheit vieler Stadiontouristen
Die Entwicklung ist sehr weit vorangeschritten und dieser Kreisel wird sich mMn weiter drehen
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 14.Dezember 2012, 13:13:16
http://www.ksta.de/sport/bgh-urteil-stadionverbot-gebilligt,15189364,12827308.html

Die Beschränkung der Rechte eines Fussballfans geht unvermindert weiter, durch die Bestätigung dieses Urteils aus der Vergangenheit. Jetzt muss man nur noch im Umfeld einer Gruppe stehen um ein Stadionverbot ausgesprochen zu bekommen, wenn der Willkür nun nicht Tür und Tor geöffnet wurde, wann sonst? Mal gucken wann Angehörige einer Moschee ebenfalls belangt werden, wenn ein Mitglied ihrer Gemeinde wegen Terrorismus auffällig wird.  :)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Lizard am 14.Dezember 2012, 13:24:56
Das sagt ziemlich viel über die Augenblickliche Diskussion über Sicherheit etc aus !!

http://www.11freunde.de/video/flimmerkiste/hansi-kuepper-fussballgott

Danke an Hansi Kuepper ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 14.Dezember 2012, 13:34:13
Die Begründung für die Bestätigung des Urteils ist schlüssig mE. Der Typ war sicher nicht zufällig innerhalb dieser Gruppe...

Verfahren eingestellt wegen Geringfügigkeit ist btw. kein Freispruch!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 14.Dezember 2012, 13:48:26
Das sagt ziemlich viel über die Augenblickliche Diskussion über Sicherheit etc aus !!

http://www.11freunde.de/video/flimmerkiste/hansi-kuepper-fussballgott

Danke an Hansi Kuepper ;)

Ich werde ihn nie wieder verfluchen, wenn er bei PES wieder Quatsch labert :D

http://www.ksta.de/sport/bgh-urteil-stadionverbot-gebilligt,15189364,12827308.html

Die Beschränkung der Rechte eines Fussballfans geht unvermindert weiter, durch die Bestätigung dieses Urteils aus der Vergangenheit. Jetzt muss man nur noch im Umfeld einer Gruppe stehen um ein Stadionverbot ausgesprochen zu bekommen, wenn der Willkür nun nicht Tür und Tor geöffnet wurde, wann sonst? Mal gucken wann Angehörige einer Moschee ebenfalls belangt werden, wenn ein Mitglied ihrer Gemeinde wegen Terrorismus auffällig wird.  :)
Naja, wenn ich sage "du bist Türke, du kommst nicht in mein Haus rein" kommt das aufs gleiche raus. Ist nicht schön, Finden viele sicher blöd, ist aber rechtlich abgesichert.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 18.Dezember 2012, 11:27:41
Das sagt ziemlich viel über die Augenblickliche Diskussion über Sicherheit etc aus !!

http://www.11freunde.de/video/flimmerkiste/hansi-kuepper-fussballgott

Danke an Hansi Kuepper ;)

Nun macht Rainer Wendt es einem aber auch leicht, gegen ihn zu argumentieren. Wendt ist ein streng konservativer Law-and-Order-Fanatiker der alten CDU-Schule (er ist auch CDU-Mitglied) der sich auch andere prominente streng Konservative verschrieben haben (Friedrich, Gloß, Schäuble, Broder, vor allem Schünemann). Konservativ bedeutet bei diesen Menschen, dass sie eine klare gesellschaftliche Norm haben, die konserviert, also erhalten, werden soll. Für diese Menschen gibt es nichts Schlimmeres als die Zunahme von Moslems und Migranten im Allgemeinen, Gleichbehandlung von Hetero- und Homosexualität und das Hinterfragen von gesellschaftlichen Phänomenen (die lange Zeit untergeordnete Rolle der Frau mal als Beispiel). Die 68er-Bewegung in ihrer teilweise extremen Haltung zur Ablehnung aller Etablierten Strukturen (Ehe, Sex, Autorität etc) stellt das absoluter Feindbild der streng Konservativen dar.
Sie wollen die Gesellschaft so haben, wie sie sie sich vorstellen und homogen und "traditionell". Dabei ergibt sich allerdings immer das Problem, dass eine freie, aufgeklärte Gesellschaft da selten mitmacht, sondern selbst bestimmt, wo es langgeht. Deshalb wirken diese Leute immer sehr verbittert und geben manchmal unbedachte Äußerungen von sich.

Wendt ist nicht so einer. Wendt weiß meiner Meinung nach sehr genau, was er sagt. Und das hat es in sich. Für diejenigen, die es nicht wissen: Wendt ist Bundesvorsitzender der DPolG (Deusche Polizeigewerkschaft). Das ist eigentlich nur eine recht kleine Gewerkschaft, die nichtmal die Hälfte der Mitglieder der GdP (Gewerkschaft der Polizei) hat und trotzdem mehr als doppelt soviel Aufmerksamkeit bekommt, weil sie und ihr Anführer oftmals extreme Positionen einnehmen. Wendt ist bei jeder BILD-Berichterstattung über irgendeiner Ereignis immer dabei. Bei den Stuttgart 21-Demos hat er bezüglich der Kritik des Wasserwerfer-, Pfefferspray und Schlagstockeinsatzes gegen friedliche Demonstranten erklärt, dass polizeiliche Einsatzmittel welche sein müssten, die weh tun, weil nur diese wirkten. Dass für den Polizisten immer erst das Wort kommen sollte - kein Wort davon.

Wenn es zu Auseinandersetzungen zwischen "linken" Demonstranten und Polizei auf Nazimärschen kommt, dann fordert Wendt gerne mal den Einsatz von Gummigeschossen (das sind keine kleinen Kugeln, sondern richtige Bolzen, ich wurde in den USA mal von so einem Ding erwischt und habe mir eine Rippe gebrochen...wenn die im Gesicht landen, kann das böse enden, siehe Nord-Irland). Eine Forderung, die selbst die GdP entschieden ablehnt (offene Kritik zwischen Gewerkschaften eines Berufszweiges sind eher selten, normalerweise solidarisieren die sich).

Bei Krawallen im Fußballstadion ist Wendt immer der Erste, der die Abschaffung von Stehplätzen fordert, woraufhin ihm wieder mal von GdP Populismus vorgeworfen wurde.

Aber auch institutionell ist Rainer Wendt ein lupenreiner Demokrat. Menschen, die Verfassungsbeschwerden gegen bestimmte Polizeigesetze (BKA-Gesetz) einlegen, sind für ihn Karlsruhe-Touristen. Racial Profiling, also das gezielte Überwachen und Durchsuchen von dunkelhäutigen Menschen ist für ihn völlig in Ordnung. Ein Urteil eines Gerichts, dass diese gezielten stichprobenartigen Kontrollen gegen dunkelhäutige und südländische Menschen untersagt hat, nannte er schöngeistige Rechtspflege, die sich nicht an der Praxis ausrichtet. Dass die Polizei als "Hüterin des Gesetzes" eigentlich auf der Grundlage von Gesetzen operieren sollte und mir mal spontan hunderte Gesetze einfallen, die Racial-Profiling illegal machen (Art. 3 I GG "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich", Art 3 III "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.", aber davon hat Wendt bestimmt nocht nichts gehört).
Aber Wendt wird nicht nur gerne von der BILD zitiert. Öfter, wenn es zu Zusammenstößen zwischen "linken" Demonstranten und der Polizei auf Neo-Nazi-Aufmärschen kommt, dann erscheint in dem Zusammenhang ein Interview von ihm mit der rechtsradikalen oder zumindest extrem konservativen Zeitung "Junge Freiheit". Dabei hat sich mittlerweile schon ein Feindbild in Person von Wolfgang Thierse herausgestellt. Besagter ehemaliger Präsident des Deutschen Bundestages hatte es gewagt, bei einer Sitzblockade gegen einen Neo-Nazi-Aufmarsch durch Berlin teilzunehmen. Daraufhin hat ihn Wendt als "Totalausfall" und "personifizierte Beschädigung des deutschen Parlamentes" in der "Jungen Freiheit" bezeichnet.

Dann gab es da noch in diesem Jahr das Bundesverfassungsgerichtsurteil zur Kontrolle von Telekommunikationsdaten, im Volksmund Vorratsdatenspeicherung genannt. Rainer Wendt sagte daraufhin: "Es darf nicht sein, dass die Politik tatenlos zusieht, wie uns das Gericht die Hände bindet" (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/polizeigewerkschaft-versus-verfassungsgericht-die-jetzt-erst-recht-ueberwacher-a-817428.html (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/polizeigewerkschaft-versus-verfassungsgericht-die-jetzt-erst-recht-ueberwacher-a-817428.html)). Das offenbart eine sehr sehr merkwürdige Auffassung über den deutschen Rechtsstaat. Natürlich MUSS die Politik zusehen, wenn Gerichte Herrn Wendt die "Hände binden". Es gibt nunmal seit Locke und Montesquieu die Idee eine Gewaltenteilung in einem Staat, damit sichergestellt werden kann, dass es nicht zu autoritären Herrschaftsstrukturen kommt, wie in Monarchien oder Diktaturen. Aber damit will Wendt offenbar nichts zu tun haben und ich vermute noch viel mehr, dass er von Locke oder Montesquieu noch nie etwas gehört oder gelesen hat, denn im Gegensatz zu den ganzen anderen selbsternannten Scheriffs im Land (Schünemann, Schäuble, Friedrich) unterstelle ich Wendt, dass es bei ihm auch intellektuell nicht reicht, um die Dimensionen eine Rechtsstaates zu erfassen. Das ist nur mein persönlicher Eindruck, den niemand teilen muss.

Ich weiß auch von andauerndem Interesse einer kleinen Gruppe von Journalisten, die zum Thema Rechtsextremismus innerhalb der DPolG Recherchen anstellen. Das hat natürlich noch nicht viel zu bedeuten, journalistisches Interesse gibt es zu fast allen Belangen, trotzdem bin ich durchaus gespannt, ob dort etwas herausgefunden werden kann.


Zum Urteil über die Stadionverbote:

Zitat
Verfahren eingestellt wegen Geringfügigkeit ist btw. kein Freispruch!

Das kann mensch so pauschal nicht sagen. Es kommt immer darauf an, in welchem Zustand sich "das Verfahren" befunden hat, allgemein gibt es aber weder Urteil noch Vorstrafe für eine Einstellung nach §§153,154 StPO. Für eine Einstellung wegen Geringfügigkeit muss keine Schuld ermittelt worden sein. In Kommentaren zum StPO zu diesen beiden Paragraphen (es sind insgesamt 4 Normen) steht häufig, dass die bloße Perspektive ausreicht, nach dem Motto "wenn überhaupt schuldig, dann nur sehr geringfügig". Und weil diese Perspektive ausricht, ist eine Einstellung wegen Geringfügigkeit laut herrschender Meinung ein Freispruch, da er eben auch nicht alle Merkmale eines Urteilsspruches zu Lasten des Angeklagten aufweist. Natürlich gibt es zu dem Thema wie bei jedem Streitfall in der Rechtswissenschaft (siehe Völkerrechtsdiskussion zwischen favre und mir vor ein paar Wochen) unzählige Gegenbehauptungen.

Das Urteil des BGH ist natürlich von der Signalwirkung her problematisch, da stimme ich smonan zu. Allerdings muss beachtet werden, dass es dabei nicht um strafrechtliche Sachverhalte ging. Dem BGH waren ein wenig die Hände gebunden, denn es ging lediglich um die Durchsetzung des berühmten Hausrechtes. Und es ist nunmal so, dass das Hausrecht ein sehr stark wirkendes Recht ist und bleiben soll. Natürlich muss ein Hausrechtinhaber die Möglichkeit haben, Gefahren für sein Eigentum (Stadion), sein Geschäft (Fußballverein) und die anderen Mitglieder einer Veranstaltung (Fans) abzuwehren, mithin sie zu schützen. Ich hadere auch gerade mit mir bei der Beurteilung dieses Falls. Ich bin großer Fan des Hausrechts, gerade im privaten Bereicht als Abwehr gegen polizeiliche Untersuchungen, die immer wieder viel zu leichtfertig angeordnet werden, was oftmals vom BGH verurteilt wird. Insofern sorgt das Urteil mit den Stadionverboten für eine gewisse Kontinuität in der Rechtssprechung. Allerdings kann es natürlich auch nicht sein, dass es willkürliche Beschränkungen des Hausrechts gibt, aufgrund von sexueller Orientierung, Rasse, Geschlecht oder Religionszugehörigkeit. Außerdem war eine gewisse Gruppenzugehörigkeit in der Vergangenheit schon öfter ein Grund für kollektive Verbote an der Teilnahme von Veranstaltungen auf dem Gelände eines Hausrechtsinhabers. Der FC St. Pauli hat, glaube ich, allen Mitgliedern von bestimmten rechtsradikalen Vereinigungen Hausverbot für ihr Stadion erteilt. Das fände ich auch nicht unproblematisch.

Trotzdem weiß ich nicht, warum du das jetzt hier reinstellst und den Eindruck erweckst, als sei dies eine neue Entwicklung ("[...] geht unvermindert weiter.[...]"). Das Urteil ist über 3 Jahre alt und der von dir verlinkte Artikel ebenfalls von 2009. Ich weiß nicht, ob das Urteil die Praktiken im Zusammenhang mit Stadionverboten irgendwie dramatisch verändert hat.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 18.Dezember 2012, 11:47:05
Zitat
Trotzdem weiß ich nicht, warum du das jetzt hier reinstellst und den Eindruck erweckst, als sei dies eine neue Entwicklung ("[...] geht unvermindert weiter.[...]"). Das Urteil ist über 3 Jahre alt und der von dir verlinkte Artikel ebenfalls von 2009. Ich weiß nicht, ob das Urteil die Praktiken im Zusammenhang mit Stadionverboten irgendwie dramatisch verändert hat.

"Unvermindert weiter" bezieht sich zunächst auf die Verabschiedung des DFL Sicherheitspapiers, dessen Türöffner-Charakter ich, wie bekannt, als sehr problematisch erachte. Die Kombination des "Stadionverbots auf Verdacht" und die Legitimierung genauerer Überwachung und härterer Strafen führt für mich auf einen Pfad hin zu willkürlichen Urteilen, mit der Begründung "die öffentliche Sicherheit sei zu schützen". Wie man sieht, reicht der besagte Fall im Artikel bereits auf das Jahr 2006 zurück (kurz vor der WM), ich setze das Ansteigen der Hysterie um eine angebliche neue Gewaltwelle im Fussball auf ungefähr diesen Zeitraum zurück und seitdem gibt es diese undurchsichtigen Urteile bei der Aussprechung eines Stadionverbots.

Dein Beitrag zu Rainer Wendt ist wie immer klasse, schade, dass seine populistischen Stammtischweisheiten so viel Gehör in der Öffentlichkeit finden.

edit:
Zitat
Es kommt immer darauf an, in welchem Zustand sich "das Verfahren" befunden hat, allgemein gibt es aber weder Urteil noch Vorstrafe für eine Einstellung nach §§153,154 StPO. Für eine Einstellung wegen Geringfügigkeit muss keine Schuld ermittelt worden sein. In Kommentaren zum StPO zu diesen beiden Paragraphen (es sind insgesamt 4 Normen) steht häufig, dass die bloße Perspektive ausreicht, nach dem Motto "wenn überhaupt schuldig, dann nur sehr geringfügig".

Das ist richtig, denn gegen mich wurde 2x ein Ermittlungsverfahren, ausgehend vom Besuch eines Fussballspiels, eingeleitet. Beide Male wurde das Verfahren wegen Geringfügigkeit eingestellt, mit dem Zusatz: "ein Ermittlungsverfahren erachtet die Staatsanwaltschaft für nicht zwingend notwendig". Auch in der Gewalttätersport-Datei steh ich nicht drin, es ist demnach wie ein Freispruch zu werten, der aber mangels Ermittlungen nicht festgestellt wurde.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 18.Dezember 2012, 13:54:37
Weltklasse-Aktion von Dynamo:

(https://fbcdn-sphotos-e-a.akamaihd.net/hphotos-ak-ash4/184465_10150257736649956_2033376551_n.jpg)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DVNO am 20.Dezember 2012, 12:47:37
Da das Thema hier ja schon häufiger angesprochen wurde: In der aktuellen 11Freunde gibt es einen Artikel über Nazis in den Fanblöcken! Vielleicht ja für den ein oder anderen interessant.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 20.Dezember 2012, 17:28:54
Ich weiß auch von andauerndem Interesse einer kleinen Gruppe von Journalisten, die zum Thema Rechtsextremismus innerhalb der DPolG Recherchen anstellen. Das hat natürlich noch nicht viel zu bedeuten, journalistisches Interesse gibt es zu fast allen Belangen, trotzdem bin ich durchaus gespannt, ob dort etwas herausgefunden werden kann.

Kennst du Methoden, Mitglieder und Funktionäre, so dass du den Eindruck vermitteln möchtest, diese Vermutung enspräche der Wahrheit? Weißt du auch von einem andauerndem Interesse an den Vorgängen innerhalb der GdP?

Zitat
Das ist eigentlich nur eine recht kleine Gewerkschaft, die nichtmal die Hälfte der Mitglieder der GdP (Gewerkschaft der Polizei) hat und trotzdem mehr als doppelt soviel Aufmerksamkeit bekommt, weil sie und ihr Anführer oftmals extreme Positionen einnehmen.

Wen meinst du in diesem Zusammenhang mit "sie"? Die Mitglieder oder die Gewerkschaft als Gesamtkonzept?

Ich möchte dich nicht misverstehen, daher wäre ich sehr dankbar, wenn du deine Ausführungen präzisieren könntest, worauf du mit diesen Äußerungen hinauswillst. Du sprichst von einem Anführer, als wäre die DPolG eine gefährliche Sekte, jedenfals hast du mir mit deinem Post diesen Eindruck vermittelt. Ist dies der Eindruck den du vermitteln wolltest?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 20.Dezember 2012, 20:29:02
Zitat
Kennst du Methoden, Mitglieder und Funktionäre, so dass du den Eindruck vermitteln möchtest, diese Vermutung enspräche der Wahrheit? Weißt du auch von einem andauerndem Interesse an den Vorgängen innerhalb der GdP?

Nein, ich habe extra daraufhin hingewiesen dass vom bloßen journalistischen Interesse an einem Thema keine Ableitungen über den Wahrheitsgehalt getroffen werden dürfen. "Rechtsextremismus" ist ohnehin ein weites Feld und der Vorwurf wird gerade von Medien gerne von einzelnen Mitgliedern einer Vereinigung auf dieselbe in ihrer Gesamtheit abgelegt, weshalb ich auch zur Vorsicht im Umgang mit einem eventuellen journalistischen Erzeugnisses zu dem Thema raten würde. "Rechtsextremismus" ist ein gesellschaftliches Phänomen, daher würde es mich eher wundern, wenn kein Mitglied der DPolG (oder GdP) ideologische Tendenzen in diese Richtung hätte. Von Strukturen, Mitgliedern oder Methoden innerhalb der DPolG, die den Eindruck erwecken, als würde "Rechtsextremismus" dort gefördert werden, weiß ich persönlich gar nichts und es tut mir sehr leid, wenn das von mir Geschriebene diesen Eindruck hinterlassen haben sollte. Rückblickend würde ich diese Sätze, die als eine Ortung der DPolG in die Nähe von rechtsextremen Strukturen missverstanden werden können, nicht mehr schreiben. Wie gesagt, ich weiß nur von einer journalistischen Recherche zu diesem Thema, werde dazu aber nichts weiter sagen. Von andauerndem journalistischen Interesse an möglichen "rechtsextremen" Verbindungen innerhalb der GdP weiß ich nichts.

Zitat
Wen meinst du in diesem Zusammenhang mit "sie"? Die Mitglieder oder die Gewerkschaft als Gesamtkonzept?
 

Mit "sie" meine ich die DPolG als Gewerkschaft in ihrer Wirkung nach Außen. Da die DPolG meines Wissens nach sehr stark nach Bundeslandzugehörigkeit gegliedert ist, haben auch die jeweiligen Landesvorsitzenden eine gewisse Medienpräsenz. Dabei ist auffällig, dass die jeweiligen Landesvorsitzenden meiner Meinung nach etwas ruhiger im Ton sind, als Wendt. In Berlin ist mir Pfalzgraf beispielsweise eigentlich noch nie mit überzogenen Darstellungen aufgefallen, einzig die Regenbogenfahnen-Sache 2008 hat ein schlechtes Licht auf ihn geworfen. Der damalige Berliner Polizeipräsident Glietzsch hatte zum CSD angekündigt, die Regenbogenfahne vor dem Polizeipräsidium hissen zu wollen, was dazu führte, dass sich reihenweise Beamte (ich glaube 30 waren es) homophob oder zumindest sehr abfällig per e-Mail bei dem zuständigen Sachbearbeiter äußerten. Jedenfalls hat Glietzsch diese Beamten zu einem Gespräch bestellt, ohne irgendwelche Verfahren einzuleiten. Da die meisten Beamten Mitglieder der DPolG waren, hat Pfalzgraf diesen "Rapport" kritisiert und auch das Fahnenhissen als solches als Blödsinn abgestempelt.
Jedenfalls kann Pfalzgraf sich beherrschen, wenn in Berlin mal ein paar Autos brennen spricht er nicht gleich in der BILD vom Wiederaufleben des "RAF-Terrorismus", wie Wendt es tat (dass ca. 40 Autos von einem Einzeltäter ohne jede politische Motivation, sondern aus purer Zerstörungslust und Langeweile angezündet wurden, war bis zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt und dass Versicherungen verlautbart haben, dass es bei vielen dieser Brände Verdacht auf Versicherungsbetrug bestünde ist auch noch nicht erörtert worden). Auch Kliewer in Niedersachsen gibt sich oft gemäßigt und stellt vor allem nachvollziehbare Forderungen, wenn es um Castor-Transporte geht.

Warum muss also immer Wendt dazwischengrätschen? Wendt ist derjenige, der, wann immer irgendetwas vorfällt, irgendeine extreme Forderung in irgendeinem Medium stellt. Sei es die Wiedereinführung der Rasterfahndung selbst nach Ermittlungserfolgen der Polizei mit konventionellen Mitteln oder die Beschimpfung und Verunglimpfung von demokratischen und rechtsstaatlichen Institutionen (Abgeordnete, Gerichte, etc). Und durch die Wahl und Bestätigung von Wendt, färbt sich diese Art der Auseinandersetzung natürlich auf die gesamte DPolG ab, Wendt wurde ja schließlich demokratisch zum Vorsitzenden gewählt und wiedergewählt. Und Wendt ist nunmal derjenige, der immer zu Wort kommt und immer provozieren und polarisieren muss (für einen Polizisten sind das keine idealen Eigenschaften). Mal so als Frage: Wendt kennen ja bestimmt einige, wie siehts denn mit der Kenntnis über den Vorsitzenden der GdP aus? Wie heißt der? Bernhard Witthaut, fyi. Gut, der ist "erst" seit 2010 im Amt, trotzdem führt eine google-news-Suche nach "Rainer Wendt" zu fast 1300 Einträgen, eine Suche nach "Bernhard Witthaut" schafft es gerademal auf 812, dabei vertritt Witthaut eigentlich die Interessen der doppelten Anzahl von Polizeibeamten/innen.

Und nein, ich halte die DPolG nicht für eine gefährliche Sekte, aber ich halte Rainer Wendt für einen gefährlichen Populisten, dessen Meinungen aber offenbar den Mitgliedern seiner Gewerkschaft gefallen. Es gibt natürlich mehrere Gründe, einen Gewerkschaftsvorsitzenden zu wählen, und Wendts tarifpolitische Leistungen, sowie seinen Einsatz für die Joberhaltung und Entlastung von Polizeikräften kann ich natürlich nicht beurteilen, aber seine teilweise demagogischen Äußerungen würden mich davon abhalten, ihn meine Interessen vertreten zu lassen.
Die DPolG als Organisation ist eine Gewerkschaft, die versucht, sich für die Interessen ihrer Mitglieder stark zu machen. Daran ist nichts Verwerfliches, ganz im Gegenteil.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 20.Dezember 2012, 21:33:56
Danke für deine weiteren, sehr ausführlichen Sätze, hat einiges gerade gerückt. :)

In der Tat, Rainer Wendt hab ich auch persönlich als sehr sehr konservativen Menschen kennengelernt und teile die Ansicht, dass er sehr genau weiß was er öffentlich sagt. Populismus ist sein Mittel, mit der er die Interessen der einfachen Polizisten öffentlich wirksam verteidigen will. Meine Mum meinte mal zu mir, er ist ein absoluter Sicherheitspolitiker und was ihm in seinem Weltbild überhaupt nicht passt, ja geradezu seine Welt auf den Kopf stellt ist, der zunehmende Verlust der Kontrollfunktion der Polizei. Man muss dazu wissen, dass er selbst ein Polizist ist, also keiner der nur von Hören - Sagen etwas von der Materie mitbekommen hat. Mit den drastischen Kürzungen im öffentlichen Dienst in den letzten 15 Jahren, ist es vielerorts nichtmehr möglich für die Polizei ihre Aufgabe qualitativ in dem Maße auszuführen wie dies vom Bürger gewünscht ist. Das allerdings ist nur ein Aspekt, der wesentliche Punkt, der ihn öffentlich als radikalen Demagogen darstehen lässt hat seine Ursache in etwas anderem. In den letzten 15 Jahren hat die Gewalt gegenüber Polizisten immer neue Dimensionen erreicht, soweit, dass ein Fussballspiel oder eine friedliche Demo gegen Neo-Nazis zu einer echten Bedrohung für Leib und Leben werden kann. Dafür kann ich einige Beispiele bringen, die ich aus erster Hand direkt von Opfern habe. Die Konflikte zwischen den Bürgern und ihrem eigentlichem Wut-Ziel den Politikern wird auf dem Rücken der Polizei ausgetragen, nicht nur auf dem Exekutivorgan als ganzem, sondern auch an den Bürgern in Uniform. Diese Entwicklung kritisiert er scharf und in aller erster Linie dienen seine Hardlinerforderungen eben genau diesem Interesse, dem Schutz seiner Kollegen. Sei das nun Video-Überwachung oder das sogenannte Racial-Profiling was du aufgegriffen hast. Natürlich stellt er damit immer wieder ein gefundenes Fressen für die Medien dar und ich glaube, dass ich dir nicht erzählen brauch, dass oft genug auch dem Redaktionswillen wegen, Dinge aus dem Zusammenhang gerissen dargestellt werden um möglichst viel Resonanz zu erhalten. Dafür ist Wendt allerdings selbst verantwortlich und sollte mE dringend an seiner außenwirksamen Kommunikation arbeiten. Denn obwohl er ein Hardliner ist, soll er als Gewerkschaftsvorsitzender kein schlechter sein.

Die Landesvorsitzenden sind dort in der Tat anders, allerdings auch nicht so stark im Fokus der Medien, wie das auf Bundesebene der Fall ist. Herrn Pfalzgraf kenn ich dank diverser Veranstaltungen, zu denen mich meine Mum mitnimmt um Kontakte zu knüpfen persönlich und kann deine Darstellung diesbezüglich auch bestätigen. Die Landesvorsitzenden sind allesamt, soweit ich das beurteilen kann sehr fähige Leute, was vorallem daran liegt, dass sie in der Regel direkt vor Ort mit den Beamten zu tun haben. Sie sind näher an der Basis und erfahren von dort aus, zumindest was Pfalzgraf angeht auch große Unterstützung. Sie machen sozusagen weniger öffentlichwirksame Arbeit, als konkrete Gewerkschaftsarbeit vor Ort. Im übrigen sind die persönlichen Meinungen über Wendt auch innerhalb der Gewerkschaft teilweise gespalten, wiedergewählt wurde er trotzdem, vielleicht auch, weil man solch ein polarisierendes Zugpferd braucht?! Ich persönlich würde meine Interessen von ihm auch nicht gerne vertreten lassen, obwohl seine Gewerkschaftsarbeit soweit ich das nach Hören - Sagen beurteilen kann nicht die schlechteste war bisher. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass wir beide keine Polizisten sind und somit nicht die gleichen Dinge erlebt haben. Offensichtlich ist es aber so, dass seine Forderungen genau dem entsprechen was sich die Einsatzkräfte als Unterstützung für ihre Arbeit wünschen.

Es ging mir im Zusammenhang mit andauernden Recherchen über die GdP nicht um Rechtextremismus, sondern um andere Dinge. Du hattest weiter oben geschrieben, dass Gewerkschaften eines Berufsstandes sich normalerweise solidarisieren, das ist im Fall der Polizei absolut nicht der Fall, ganz im Gegenteil. Es gehört in diesen Kreisen mitlerweile zum "guten" Ton sich gegenseitig mit Schmutz zu bewerfen und die Medien zu füttern mit Internas und vermeintlichen Internas der anderen Seite.  Es geht um Macht, Einfluss und sehr viel Geld. Konkret gesagt, die GdP verliert seit Jahren Mitglieder, die zur DPolG überlaufen und das wird von Jahr zu Jahr extremer. Mit dieser Entwicklung wurde auch das nicht öffentlichkeitswirksame Verhalten der GdP extremer. Von Mobbing am Arbeitsplatz bis hin zu Einflussnahme auf Auswahlverfahren, Wahlen und Beförderungen. Das allerdings ist nur der "normale" Wahnsinn. Bei diesen Machtkämpfen würde es mich folglich nicht wundern, wenn die Recherche der Gruppe Journalisten aufgrund eines anonymen Hinweises gestartet wurde.

http://www.welt.de/print/welt_kompakt/berlin/article108520581/Eins-fuer-dich-eins-fuer-mich.html
"Die Welt" hat mit diesem Artikel nur die Spitze des Eisberges offen gelegt... Man darf davon ausgehen, dass der Sumpf wahrscheinlich sehr viel tiefer ist, als man es der Öffentlichkeit verkaufen will. Aber das soll ja nicht Thema dieses Threads sein :)

In diesem Sinne genug OT, sry^^

 
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 21.Dezember 2012, 03:20:28
Hmm, ich habe die Befürchtung, dass das hier jetzt zu sehr Off-Topic werden könnte, aber mit einigen deiner Darstellungen habe ich ein kleines Problem.

Also erstmal bin ich in der Tat kein Polizist und weder in die Arbeit der DPolG involviert, noch habe ich etwas mit der GdP zu tun. Von einem massiven Mitgliederschwund der GdP sprechen die Zahlen allerdings nicht, im Gegenteil.
Für die GdP gibt es konkrete Daten aus den Erhebungen für den DGB aus Material für ein rechtswissenschaftliches Arbeitsrechtsmodul (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=5&cad=rja&ved=0CFEQFjAE&url=http%3A%2F%2Fwww.uni-goettingen.de%2Fde%2F305512.html&ei=oLHTUPbSB8jjtQbE8oGQCA&usg=AFQjCNFjGA9BWox3bxKvf-mO3gKE20wbgQ&sig2=UbSSsNnTpujqDLJJwnjx1w&bvm=bv.1355534169,d.Yms (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=5&cad=rja&ved=0CFEQFjAE&url=http%3A%2F%2Fwww.uni-goettingen.de%2Fde%2F305512.html&ei=oLHTUPbSB8jjtQbE8oGQCA&usg=AFQjCNFjGA9BWox3bxKvf-mO3gKE20wbgQ&sig2=UbSSsNnTpujqDLJJwnjx1w&bvm=bv.1355534169,d.Yms)) und die Zahlen belegen ein stetiges schwaches Ansteigen von Mitgliedern.

Für die DPolG habe ich leider keine aktuellen offiziellen Daten vom DGB (lassen sich aber jederzeit erfragen). Dafür habe ich einen Wert auf einer Seite der DPolG gefunden (http://www.dpolg-hessen.de/index.php?option=com_search&Itemid=99999999&searchword=mitgliederzuwachs&searchphrase=any&ordering=newest&limit=5&limitstart=0 (http://www.dpolg-hessen.de/index.php?option=com_search&Itemid=99999999&searchword=mitgliederzuwachs&searchphrase=any&ordering=newest&limit=5&limitstart=0) -> hier auf "2. Wir über uns" klicken, das sind Daten vom 2.2.2007) wo von 85.000 Mitgliedern die Rede ist. Der Bundesverband der DPolG gibt auf seiner Homepage die heutige Mitgliederanzahl mit 86.000 an, der DGB führt für 2010 etwa 80.000 Mitglieder auf. Also von signifikanten Mitgliederveränderungen kann da nicht die Rede sein, dass sich beide Gewerkschaften eher "skeptisch" gegenüberstehen ist allerdings auch mein Eindruck.

Nun, zu der Gewalt gegenüber Polizeikräften. Ob die jetzt in den letzten Jahren zugenommen hat - sowohl qualitativ als auch quantitativ - ist relativ undurchsichtig (weil nicht immer klar ist, auf welchen Daten die Statistiken beruhen...das Anspucken oder Beleidigen, so widerwärtig es ist, würde ich noch nicht unter Gewalt gegen Polizeikräfte zählen), ich gehe aber schon davon aus. Nur muss ich aus eigener Erfahrung sagen, dass die Polizei nicht immer ganz unschuldig daran ist. Ich bin öfters auf Demos oder der ein oder anderen Massenveranstaltung und was ich dort von Einsatzkräften gesehen habe, war schon nicht ohne. Ich würde schon so weit gehen zu behaupten, dass es in den Reihen der Polizei teilweise ein Gewaltproblem gibt. Wie immer sind das nur einige wenige, die sich nicht unter Kontrolle haben, aber von Einzelfällen mag ich nicht mehr sprechen, nachdem ich in Stuttgart war; an der Freiheit statt Angst Demo teilgenommen habe; auf Anti-Nazidemos in Hamburg und Dresden war und gegen steigende Mietpreise in Berlin auf die Straße gegangen bin. Es ist schon so, dass einzelne Züge am Beginn einer Veranstaltung die Stimmung aufheizen, indem sie in Kampfmontur einfach durch die Reihen der Veranstaltungsteilnehmer durchlaufen und Leute wegschubsen. Das ist pure Provokation, der Zug könnte sich auch ganz sachte von A nach B bewegen, wenn es denn überhaupt sein muss, dass das Teilnehmerfeld einer Veranstaltung durchquert werden muss. Jedenfalls ist die sehr löbliche Deeskalationsstrategie der Polizei, die ich unter Glietzsch noch erlebt habe, in den letzten Jahren immer mehr ad acta gelegt worden. Mein Highlight war Dresden im Februar im letzten Jahr, als morgens um 11 Uhr kurz nach dem friedlichen Beginn einer Demo ein Wasserwerfer aus einer Seitenstraße angerauscht kam und ohne Vorwarnung direkt draufgehalten hat. Es lag Schnee und es war eiskalt, ich habe eine volle Ladung abbekommen und lag den Rest der Woche mit Fieber im Bett. Es flog nicht eine Flasche, nicht ein Stein...der Einsatz war pure Provokation. Was in Stuttgart passiert ist, wurde ja zum Glück ausreichend dokumentiert und ist bei weitem kein Einzelfall. Aggressives Auftreten von Polizisten erlebe ich auf manchen Demos immer wieder, nicht selten direkt in Verbindung mit dem Einsatz von Gewalt.

Ich habe den Eindruck, dass diese Provokation oft gewollt ist, um die Stimmung anzustacheln und letztendlich fernsehreife Bilder von steinewerfenden Demonstranten produzieren zu können. Die möchte ich nicht in Schutz nehmen, ganz im Gegenteil. Die Steineschmeißer sind auf so ein paar erlebnisorientierte Arschlöcher, die mit dem eigentlichen Sinn der Veranstaltung meist gar nichts am Hut haben, sondern auf Krawall und Zerstörung aus sind. Aber die Darstellung, dass die Polizei defensiv agiert und erst den Knüppel auspackt, wenn Demonstranten Straftaten begehen, ist ein Ammenmärchen in meinen Augen. Es gibt einige wenige Demonstranten, die nur auf eine Veranstaltung gehen, um Gewalt auszuüben, aber genauso gibt es in den Reihen der Polizeikräfte ebene auch einige wenige, die sich darauf freuen mal kräftig zuzulangen und dafür auch gerne mal vorher die Muskeln spielen lassen.

Das Problem ist, dass die knüppelnden Beamten/innen nicht belangt werden können. Sie agieren mehr oder weniger vermummt und anonym in der Gruppe. Der Korpsgeist verhindert dann, dass der ein oder andere, der mit dem Auftreten der Kollegen ein großes Problem hat, lieber doch nichts sagt, sondern "nichts gesehen" hat oder sich "an nichts mehr erinnern" kann. Es gibt in Berlin jetzt glücklicherweise die Kennzeichnungspflicht von Beamten im Einsatz, ein Meilenstein, der schon vor sehr sehr langer Zeit hätte erreicht werden müssen, aber am Widerstand von GdP und DPolG immer wieder gescheitert ist, da diese die Angst des Beamten/der Beamtin um ihre Familie vor Racheangriffen als Argument aufgeführt haben. Das ist ein unglaublich schwaches Argument, schließlich gibt es verschiedene Arten, die Kennzeichnungspflicht durchzuführen. Es muss ja nicht gleich der Name mit Bild an der Brust sein, es reicht eine vier- bis fünfstellige Nummer, wobei die Identifizierung nur mit Hilfe eines Schüssels erfolgen kann, der nicht öffentlich bekannt ist (Nummernliste im Tresor des Polizeipräsidenten).
Die Einführung der Kennzeichnungspflicht ist deshalb so wichtig, weil es bundesweit jährlich mehr als 2000 Anzeigen gegen Polizisten gab (wobei die Dunkelziffer von tatsächlichen Delikten weitaus höher liegen dürfte aber nicht zur Anzeige gebracht wurde aus diversen Gründen von Ablehnung des Systems, über geringe Erfolgsaussichten bis zum Hemmniss keine eigenen Straftaten bei der Ermittlung ans Licht kommen zu lassen). Im Jahr 2010 wurden 2133 Ermittlungsverfahren gegen Polizisten abgeschlossen (Quelle: Staatsanwaltschaftsstatistik). In gerademal 63 Fällen wurde ein Strafbefehl beantragt, bzw Anklage erhoben, 93% der Verfahren wurden eingestellt. Das ist eine verdammt hohe Zahl und nicht alleine mit dem Fluchtargument der "ungerechtfertigten Strafanzeige" zu rechtfertigen. Das sorgt natürlich auf der einen Seite für Frust bei den Betroffenen und auf der anderen für einen immensen Vertrauensverlust in die gesetzestreue Arbeit der Polizei, was die Spirale der Gewalt gegen Polizeibeamte wiederum begünstigt. Ich lebe (außer auf dem Football-Feld) gewaltfrei, aber ganz ehrlich: wenn ich bei -4°C ohne jeglichen Grund von einem plötzlich heranrauschenden Wasserwerfer erwischt werde und dabei zusehe wie vermummte Polizisten ohne Rücksicht auf Verluste Pfefferspray auf alte Menschen, Jugendliche, Studenten Frauen und Rentner sprühen, dann wächst auch in mir Gewaltpotenzial heran.

Dazu kommt, dass ich in den letzten 3 Jahren auf Demos 4 Anzeigen wegen Körperverletzung im Amt (§340 StGB) eingereicht habe. Die konnte ich leider immer erst nach einer Veranstaltung aufgeben, und da straftatbegehende Polizisten selten zu Gesprächen über ihre Dienstnummer bereit sind (wobei sie dazu verpflichtet sind, mir diese auf Nachfrage auszuhändigen oder in irgendeiner Form zugänglich zu machen) erfolgte diese meist gegen Unbekannt, wodurch die Aussicht auf Erfolg natürlich gen 0 tendiert, zumal in Deutschland ja auch noch Polizisten gegen die eigenen Kollegen ermitteln müssen, da es keine Dienstaufsichtsbehörde gibt (ein unglaublich misslicher Umstand!). Etwas überrascht war ich nach der ersten Anzeigenstellung, als mich eine Woche später ein Schreiben eines Staatsanwalts erreichte. Ich dachte erst, dass das der Brief ist, der mir die Einstellung des Verfahrens mitteilt, aber es war die Inkenntnissetzung darüber, dass gegen mich wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte (§113 StGB) ermittelt wird. Weniger überrascht war ich dann, als ich nach der 4. Anzeige, die ich gestellt habe, die 4. automatische Gegenanzeige bekommen habe. Ich habe das als Einschüchterungsmaßnahme aufgefasst und fast das ungeheuer repressiv. Natürlich wurden meine Strafanzeigen eingestellt, genauso wie die Ermittlungen gegen mich, dafür habe ich dann kurze Zeit später zufällig erfahren, dass ich in der Datei "Straftäter linksmotiviert" gelandet bin. Da war ich dann entgültig sauer. Erstens bin ich dort gelandet, nachdem ich eine Anzeige wegen KV im Amt auf der Freiheit statt Angst Demo gestellt und die automatische Gegenklage erhalten habe...Freiheit statt Angst...ich hätte in die Datei "Straftäter liberalmotiviert" rücken müssen ;) Freiheit ist doch nun wirklich alles anderes als ein zwingendes Merkmal "linker" Politik. Und natürlich war ich sauer über den Umstand wie es überhaupt dazu kommen konnte, wo ich doch niemals auch nur in die Nähe einer Verurteilung gekommen bin. Angeblich eine Verwaltungspanne.
Übrigens ist auch meine Anzeige gegen den Polizeibeamten/in, der/die den Wasserwerfer bedient hat leider nicht weiter verfolgt worden, da "die fragliche Person, die den Wasserwerfer betrieben hat nicht ermittelt werden konnte". Ja neee is klar...der Mensch am Wasserwerfer wird vor dem Einsatz bei einem kleinen geheimen Pokerturnier ermittelt.

Ich habe aber in der Zwischenzeit auch sehr nette und sehr aufrichtige Polizisten kennengelernt, das möchte ich auch nochmal betonen. Bei den Studentenprotesten vor 3 Jahren haben die Einsatzkräfte größtenteils sehr zurückhalten agiert und gute Arbeit abgeliefert. Außerdem muss natürlich zwischen Einheiten der Bereitschaftspolizei, die auf großen Veranstaltungen wie Fußballspielen oder Demonstrationen zum Einsatz kommen und den Streifenpolizisten unterschieden werden. Streifenpolizisten erlebe ich in Berlin eigentlich durchweg äußerst positiv und sehr korrekt. Da mag es auch schwarze Schafe geben, aber das sind dann wirklich nur Einzelfälle und ich habe eigentlich keine schlechten Erfahrungen mit der normalen Schutzpolizei gemacht. Auf der anderen Seite habe ich erlebt, wie der Umgang der Bevölkerung mit den normalen Streifenpolizisten immer heftiger und gefährlicher wird. In den allermeisten Fällen sind Alkohol und junge Männer im Spiel. Da kommt es in letzter Zeit schon häufiger zu Gewaltätigkeiten von alkoholisierten Menschen gegen Streifenpolizisten, die vorher nicht im geringsten provoziert haben oder Gewalt angewendet haben. Auf die Verteidigung dieser Polizisten sollten sich die Gewerkschaften der Polizei meiner Meinung nach konzentrieren und die Einsätze der Einsatzhundertschaften mit einer schützenden Hand und einem kritischen Auge betrachten. Letztendlich schießt sich aggressiv und eskalierend auftretende Bereitschaftspolizei selbst ins Bein, denn das trägt zum allgemeinen Gewaltpotenzial bei.
Trotz allem kann ich einige Forderungen der DPolG und GdP wie das Verbot von 1-Mensch-Streifen, die Ausstattung von Beamten/innen mit stichfesten Materialien und die Verstärkung von Präventivkursen an Schulen besonders in Problemkiezen nur unterstreichen.

Auch von mir ein Entschuldigung für Off-Topic.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Szabics9 am 21.Dezember 2012, 12:48:09
http://www.fankultur.com/blog/supporters-s4/item/1070-na-dann-mal-frohe-weihnachten-ganzkoerperkontrollen-in-stuttgart (http://www.fankultur.com/blog/supporters-s4/item/1070-na-dann-mal-frohe-weihnachten-ganzkoerperkontrollen-in-stuttgart)

Ganzkörperkontrollen in Stuttgart.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 21.Dezember 2012, 13:46:14
Ich kann jedem nur raten, sich die Polizeigesetze des jeweiligen Bundeslandes, in das sie zu einem Spiel fahren, zu studieren.
In diesen Polizeigesetzen ist festgehalten, unter welchen Bedingungen Durchsuchungen von Personen zu erfolgen hat (in Berlin wäre es §34 ASOG [Allgemeines Gesetz zur öffentlichen Sicherheit und Ordnung]). Die Maßnahmen für Durchsuchungen sind dabei restriktiv auszulegen, das ist ein saarländisches Gericht festgestellt ( Gerichtsentscheidung von 2007 (http://udovetter.de/lawblog/20071215_Urteil_OVG.pdf)). Dabei hatte ein weiblicher Fan von Dynamo Dresden, die ihren Verein zum Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken begleitet hat, geklagt, dass sie und andere Frauen sich zu Ganzkörperuntersuchungen komplett entkleiden mussten. Da die Polizei von Saarbrücken Dresdnern den Aufenthalt in der Stadt Saarbrücken untersagt hatte, wobei der Besuch des Fußballspiels die einzige Ausnahme bildet, hätte die damals 17-jährige Frau bei einem Verzicht des Spielbesuchs wegen der Kontrolle eine Ordnungswidrigkeit begangen, somit lag für das Gericht der Tatbestand der Nötigung vor (immerhin eine Straftat §240StGB). Außerdem wurden die Kontrollen als unverhältnismäßig verurteilt, da die Polizei keine konkrete Gefahr durch diese Person belegen konnte. "Grundlage für eine Gefährdungsprognose", so das Gericht wörtlich, "hätten konkret beweisbare Tatsachen sein müssen. Bloße Möglichkeiten oder Vermutungen seien hierfür nicht ausreichend." Das ist alles in dem oben verlinkten Urteil nachzulesen, ich empfehle auch die Seiten 1-8 durchzulesen.

Lasst euch solche Kontrollen nicht gefallen!
Es gibt 3 Dinge, die gefragt werden MÜSSEN.
1. Name und Dienstnummer der/des Polizeibeamten/in
2. Grund und Anlass der Maßnahme
3. Rechtsgrundlage für die Maßnahme.
Zu allen 3 Punkten MUSS von den Beamten Stellung bezogen werden. Sie MÜSSEN entweder Name oder Dienstnummer angeben, den Grund oder Anlass für die Maßnahme an EUCH benennen (fragt ganz konkret danach, was genau gesucht wird) und die Rechtsgrundlage muss von den durchführenden Beamten in Gesetzesform genannt werden (beispielsweise §21 ASOG). Wenn die Beamten sich weigern Auskunft zu erteilen, darauf bestehen, den Einsatzleiter zu sprechen. Dazu meldet unbedingt mündlich Protest gegen die Maßnahme an, sonst kann sie als Freiwilligkeit gewertet werden.
Dann muss jeder, der von der Maßnahme betroffen ist, Anzeige erstatten. Sind die Kontrollen unzulässig, besteht die Möglichkeit zivilrechtlich Schadensersatzansprüche geltend zu machen (unbeheiztes Zelt im Winter/Sicht von Außen in die Untersuchungskabine etc), was dem Polizeietat durchaus weh tun könnte.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 21.Dezember 2012, 16:22:52

Lasst euch solche Kontrollen nicht gefallen!
Es gibt 3 Dinge, die gefragt werden MÜSSEN.
1. Name und Dienstnummer der/des Polizeibeamten/in
2. Grund und Anlass der Maßnahme
3. Rechtsgrundlage für die Maßnahme.
Zu allen 3 Punkten MUSS von den Beamten Stellung bezogen werden. Sie MÜSSEN entweder Name oder Dienstnummer angeben, den Grund oder Anlass für die Maßnahme an EUCH benennen (fragt ganz konkret danach, was genau gesucht wird) und die Rechtsgrundlage muss von den durchführenden Beamten in Gesetzesform genannt werden (beispielsweise §21 ASOG). Wenn die Beamten sich weigern Auskunft zu erteilen, darauf bestehen, den Einsatzleiter zu sprechen. Dazu meldet unbedingt mündlich Protest gegen die Maßnahme an, sonst kann sie als Freiwilligkeit gewertet werden.

In der Realität kriegt man einen Knüppel zwischen die Beine oder Antworten wie "Chuck Norris, Dienstnummer vergessen". Es muss unabhängige Kontrollen und Überwachung bei solchen Spielen geben, um Rechtsmissbrauch beider Seiten zu dokumentieren.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 21.Dezember 2012, 17:56:19
Das kommt immer ein bisschen darauf an, wen du als Beamten vor dir hast. Die kontrollierenden Beamten in einem Zelt werden dir die Fragen eher beantworten, als der Beamte, der gerade deinem Kumpel einen mit dem Knüppel über die Rübe gezogen hat. Letztendlich führen die Beamten mit den Kontrollen ja auch nur Befehle aus und machen sich über die Rechtmäßigkeit keine Gedanken...leider. Die meisten Polizeibeamten sind meiner Erfahrung nach auch rechtlich nicht im Geringsten geschult, selbst das Wissen über das eigene Polizeigesetz ist dermaßen lückenhaft, dass ich mich manchmal frage, auf welcher Basis die ihre Arbeit eigentlich machen. Da gibt es erhebliche Ausbildungsdefizite. Der Sinn dieser Fragen ist auch nicht den kontrollierenden Beamten im Zelt mit einer Anzeige zu kommen, sondern seinem Dienstherren eindeutig die Grenzen von erlaubten Einsätzen von Gerichten deutlich zu machen. Für die Verhandlung ist es aber immer sehr gut, die Beschreibung der Tatbestände inklusive Namen, Gründen und Grundlagen der Maßnahmen genau protokollieren zu können.

Wenn eine Häufung von Gerichtsbeschlüssen auftritt, können diese ungerechtfertigten Ganzkörperuntersuchungen irgendwann unterbunden und nur noch auf die Menschen angewendet werden, bei denen tatsächlich die begründete Annahme besteht, dass diese verbotene Sachen mit sich führen. Mit mehr Bengalos und mehr Gewalt gegen Beamte löst mensch dieses Problem jedenfalls nicht.

Ansonsten bin ich absolut auch für unabhängige Kontrollen! Es muss eine Dienstaufsichtsbehörde der Polizei geben, die nicht aus Polizisten besteht, bzw sich nicht aus den normalen Schutzpolizisten zusammensetzt und sich darauf konzentriert, den Rechtsmissbrauch in den Reihen der Polizei (rechtswidrige Gewaltanwendung, Unverhältnismäßigkeit bei polizeilichen Maßnahmen, mangelnde Kooperationsbereitschaft bei der Aufklärung von Straftaten von Amtsträgern etc) zu untersuchen. Der Rechtsmissbrauch der anderen Seite (also der Fans) wird ja ohnehin schon von der Polizei ausführlich dokumentiert, da sehe ich keine Notwendigkeit für Veränderung.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 22.Dezember 2012, 11:44:39
Die meisten Polizeibeamten sind meiner Erfahrung nach auch rechtlich nicht im Geringsten geschult, selbst das Wissen über das eigene Polizeigesetz ist dermaßen lückenhaft, dass ich mich manchmal frage, auf welcher Basis die ihre Arbeit eigentlich machen.
Das Polizeirecht ist ein Maßgeblicher Teil der Ausbildung. Die mir bekannten Plizisten (immerhin 5 Leute) können die für sie wichtigen Paragraphen alle runterbeten. Sind aber alles Leute, die in RLP ausgebildet wurden.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 22.Dezember 2012, 13:20:37
Ansonsten bin ich absolut auch für unabhängige Kontrollen! Es muss eine Dienstaufsichtsbehörde der Polizei geben, die nicht aus Polizisten besteht, bzw sich nicht aus den normalen Schutzpolizisten zusammensetzt und sich darauf konzentriert, den Rechtsmissbrauch in den Reihen der Polizei (rechtswidrige Gewaltanwendung, Unverhältnismäßigkeit bei polizeilichen Maßnahmen, mangelnde Kooperationsbereitschaft bei der Aufklärung von Straftaten von Amtsträgern etc) zu untersuchen. Der Rechtsmissbrauch der anderen Seite (also der Fans) wird ja ohnehin schon von der Polizei ausführlich dokumentiert, da sehe ich keine Notwendigkeit für Veränderung.

Gibt es zwar nicht als eigenständige Behörde, gehört aber zur Aufgabe der AKT und eigentlich ist dies auch Bestandteil der Aufgaben des Einsatzleiters. Letztendlich läuft es eher so ab, dass bei entsprechenden Beschwerden der EL eins übern Deckel bekommt. Ich gebe dir aber Recht, es besteht dort sehr viel Handlungsbedarf, insbesondere um polizeiliche Maßnahmen transparent nachvollziehbar zu machen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass zu viel Spielraum für Manipulation und Zurechtbiegen von Tatsachen besteht. In Berlin ist das ein ganz heißes Thema im nächsten Jahr, zuminest war das noch unter Frau Koppers so. Wie das mit Kant nun wird...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 22.Dezember 2012, 13:24:25
In Deutschland geht es mit Fanrandalen ja noch einigermaßen "gesittet" zu. Was die bemitleidenswerten Polizeikräfte und Fans in der Schweiz teilweise über sich ergehen lassen müssen, ist schon von ganz anderer Natur. Da bleibt einem schon die Spucke weg:

http://www.youtube.com/watch?v=h-BaKqCChsU (http://www.youtube.com/watch?v=h-BaKqCChsU)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 22.Dezember 2012, 13:26:54
Die Delta Security Leute in Zürich sind auch nicht ohne, hab sie dort aus nächster Nähe gesehen am Letzigründ. Wenns nur ein kleines Anzeichen von Aggression gibt, fangen die richtig an zu prügeln. Benutzen auch die von dir genannten Gummigeschosse.

Das Video ist krass, ich frage mich wie es zu dieser Eskalation kam.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 22.Dezember 2012, 13:31:52
Sind das tatsächlich private Security-Leute und gar keine Polizisten, die tragen immerhin komplette KSA? Dass die schnell zuschlagen, glaube ich gerne. Ist auf dem Video ja auch zu sehen, da fliegen ein paar Gegenstände von links in die Menge und dann geht noch gar nichts richtig los, aber die 3-5 Sicherheitskräfte teilen schon ordentlich aus.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 22.Dezember 2012, 13:35:06
Sind das tatsächlich private Security-Leute und gar keine Polizisten, die tragen immerhin komplette KSA? Dass die schnell zuschlagen, glaube ich gerne. Ist auf dem Video ja auch zu sehen, da fliegen ein paar Gegenstände von links in die Menge und dann geht noch gar nichts richtig los, aber die 3-5 Sicherheitskräfte teilen schon ordentlich aus.

In Zürich gibt es keine Polizeikräfte im Stadion, für die "Sicherheit" sorgen dort die Delta-Truppen. Ich sage bewusst Truppen, weil das anscheinend zum großen Teil Ex-Militärs, entlassene Polizisten und Leute aus der Türsteher Szene sind, dass die sich gerne mal einen Spaß gönnen ist kein großes Geheimnis.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 22.Dezember 2012, 13:54:17
In Deutschland geht es mit Fanrandalen ja noch einigermaßen "gesittet" zu. Was die bemitleidenswerten Polizeikräfte und Fans in der Schweiz teilweise über sich ergehen lassen müssen, ist schon von ganz anderer Natur. Da bleibt einem schon die Spucke weg:

http://www.youtube.com/watch?v=h-BaKqCChsU (http://www.youtube.com/watch?v=h-BaKqCChsU)

Wenn du es genau wissen willst, dieser Art Vorfälle hat es auch schon in Deutschland gegeben, nur ohne Videos, weils bei uns ja so gut wie keine Überwachung gibt.
2010 Maidemo - eine Gruppe Beamte wird abseits der Demonstrationen niedergeschlagen, entkleidet und sich auf ihnen entledigt
2004 Fussball - Pokalspiel zw. BFC Dynamo und SV Yesilyurt - Eine Beamtin wird von den Einsatzgruppen gezielt getrennt, und bis auf die Unterwäsche ausgezogen, die Kollegen die zu ihr durchdringen wollen, setzten massive Mittel ein, in der Presse später war dann natürlich von einem übertriebenen Polizeieinsatz die Rede. (Bei diesem Spiel war ich selbst dabei und habe als Augenzeuge ausgesagt)
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Die Liste solcher Vorfälle lässt sich fortsetzen, müsste mal meine Mum fragen, die kennt diesbezüglich noch ne ganze Menge mehr Vorgänge, die man in der Presse selten bis gar nicht erfährt.
Es ist, nach Angaben der Polizei mitlerweile die Regel, dass die gewaltsuchenden Gruppen schon weit im Vorfeld genauestens planen wie sie vorgehen werden. In "Trockentrainings" üben sie ihr militärtaktisches Vorgehen. Dabei ist ihr Hauptziel immer das schwächste Glied, also bereits Verletzte und vor allem Frauen.

Das Problem ist, dass diese Gruppen oft aus der geschützten Menge agieren, weil sie ganz genau wissen, wenn die Polizei Mittel einsetzt wird sie auch Unbeteiligten Schaden zufügen. Ich will weiß Gott keine Panik verbreiten, aber angesichts dessen was ich mit eigenen Augen bereits gesehen habe und was auch in diesem video zu sehen ist, hab ich vollstes Verständnis für die Beamten. Nichtsdestotrotz bin auch ich der Meinung, dass es in den Reihen der Polizei eine Menge schwarzer Schafe gibt, die Privat Freunde in der Türsteherszene haben und sich mit solch Klientel umgeben.

Ich bin der Meinung ein Stadionbesuch ist für die Zuschauer so sicher wie nie, für die Einsatzkräfte aber schon lange nicht mehr und wünsche mir daher auch funktionierende Maßnahmen, vorallem wünsch ich mir aber mehr Sensibilität für Straftaten in den eigenen Reihen, sowohl bei den Fans als auch der Polizei. In den Augen vieler Block-Fans habens die "scheiß Bullen" doch verdient auf die "Fresse" zu kriegen und auch wenn sie selbst vlt nicht die Hand erheben, als Schaulustige und Gaffer ist es für viele ein Spektakel und wenn man dann noch feucht fröhlig ACAB gröhlen kann, war man ja nicht beteiligt. Auch in diesem Video ist es zu sehen, eine kleine Gruppe Randalierer dahinter aber angefeuert von einem wilden Mob. Ob dieses Anblicks und der Tatsache, dass sich die Ultras oft in der Scheinheiligkeit sonnen, sie würden keine Gewalt unterstützen, obwohl sie auch zu diesen Schaulustigen gehören, die fleißig gegen Polizeiwillkühr und -gewalt gröhlen, während 10m weiter auf einem am Boden liegenden Beamten eingetreten wird... kommt mir das Kotzen.


€: Und wer auf schwarzen Humor steht, gegen die Beamtin wurde übrigens damals geprüft ob man wegen des Verlustes der Dienstutensilien ein Disziplinarverfahren einleitet.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 22.Dezember 2012, 14:08:58
Das Problem ist, dass diese Gruppen oft aus der geschützten Menge agieren, weil sie ganz genau wissen, wenn die Polizei Mittel einsetzt wird sie auch Unbeteiligten Schaden zufügen. Ich will weiß Gott keine Panik verbreiten, aber angesichts dessen was ich mit eigenen Augen bereits gesehen habe und was auch in diesem video zu sehen ist, hab ich vollstes Verständnis für die Beamten. Nichtsdestotrotz bin auch ich der Meinung, dass es in den Reihen der Polizei eine Menge schwarzer Schafe gibt, die Privat Freunde in der Türsteherszene haben und sich mit solch Klientel umgeben.

Es gibt auch genügend Polizisten, die Zusammenstöße provozieren. Diese werden dann hinterher von sämtlichen Kollegen natürlich gedeckt. Ist doch das selbe in grün, oder?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Pneu am 22.Dezember 2012, 14:10:39
Demgegenüber könnte man sicherlich das vielfache mehr an Gegenbeispielen aufstellen, bei denen Polizisten auf unschuldige eingeschlagen haben. Viele Beamte die bei Fußballspielen eingesetzt werden, sind selbst "Erlebnisorientiert".
Also ich find es eher zum kotzen wie die Polizei ständig als arme "Schweine" hingestellt wird.


Edith: Gonzo war schneller :-)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 22.Dezember 2012, 14:12:13
Zitat
Es ist, nach Angaben der Polizei mitlerweile die Regel, dass die gewaltsuchenden Gruppen schon weit im Vorfeld genauestens planen wie sie vorgehen werden. In "Trockentrainings" üben sie ihr militärtaktisches Vorgehen. Dabei ist ihr Hauptziel immer das schwächste Glied, also bereits Verletzte und vor allem Frauen.

Bei "nach Angaben der Polizei" wäre ich ganz vorsichtig in Sachen Glaubwürdigkeit. Ist doch klar, dass man dort Probleme heraufbeschwören möchte, die es eigentlich gar nicht gibt. Ich kenne so viele Ultras aus ganz Europa (Deutschland, Belgien, Schweiz, Kroatien, Türkei) und habe noch nie gehört, dass sich irgendjemand militärisch für einen Angriff auf die Polizei vorbereitet, die Aussage über diesen "Trend" kann ich mal überhaupt nicht nachvollziehen, da gibts weit aus größere Probleme und zeitintensivere Tätigkeiten innerhalb einer Szene.

Zitat
Ich bin der Meinung ein Stadionbesuch ist für die Zuschauer so sicher wie nie, für die Einsatzkräfte aber schon lange nicht mehr und wünsche mir daher auch funktionierende Maßnahmen, vorallem wünsch ich mir aber mehr Sensibilität für Straftaten in den eigenen Reihen, sowohl bei den Fans als auch der Polizei.

Genau deshalb wünsche ich mir eine unabhängige Kontrollbehörde. Diese könnte am Spieltag jegliche Verstöße aufzeichnen, aber somit fallen natürlich Rechtsverstöße auf beiden Seiten auf, vorallem erstmalig die der Polizei, und Beschweren von Fanseite ließen sich nicht mehr runterspielen, da es unparteiische Zeugen gäbe. Wenn beide Seiten durch diese Kontrollen bemerken, dass die Strafverfolgung qualitativ stark verbessert ist , ohne Menschen in Durchsuchungszelten entwürdigen zu müssen, gehen meiner Meinung nach die Straftaten und Provokationen stark zurück. Es wäre dann klar zu sehen, wer eine Situation zum eskalierien bringt - sowohl Seite als auch einzelne Personen. Sowohl Polizisten und Randalierer ließen sich dann schnell aus dem Verkehr ziehen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 22.Dezember 2012, 14:35:07
Es gibt auch genügend Polizisten, die Zusammenstöße provozieren. Diese werden dann hinterher von sämtlichen Kollegen natürlich gedeckt. Ist doch das selbe in grün, oder?

Hab ja nichts gegenteiliges behauptet oder? Hab doch geschrieben, dass es auf beiden Seiten schwarze Schafe gibt. Dennoch ist es für mich nicht das selbe in grün, ich mache zwischen Körperverletzung und schwerer Körperverletzung einen Unterschied, wobei außer Frage steht für mich, dass beides zu verabscheuen ist.

Demgegenüber könnte man sicherlich das vielfache mehr an Gegenbeispielen aufstellen, bei denen Polizisten auf unschuldige eingeschlagen haben. Viele Beamte die bei Fußballspielen eingesetzt werden, sind selbst "Erlebnisorientiert".
Also ich find es eher zum kotzen wie die Polizei ständig als arme "Schweine" hingestellt wird.

Edith: Gonzo war schneller :-)
Dann fang an und mach Beispiele, mir ist nicht ein einziger Fall bekannt, welcher auch nur im Ansatz vergleichbar wäre mit denen von mir gennanten!
Es braucht wohl erst einen Fall wie Nivel bei uns... vielleicht würden dann einige auch mal ihre eigenen menschenverachtenden Aussagen überdenken!

Bei "nach Angaben der Polizei" wäre ich ganz vorsichtig in Sachen Glaubwürdigkeit. Ist doch klar, dass man dort Probleme heraufbeschwören möchte, die es eigentlich gar nicht gibt. Ich kenne so viele Ultras aus ganz Europa (Deutschland, Belgien, Schweiz, Kroatien, Türkei) und habe noch nie gehört, dass sich irgendjemand militärisch für einen Angriff auf die Polizei vorbereitet, die Aussage über diesen "Trend" kann ich mal überhaupt nicht nachvollziehen, da gibts weit aus größere Probleme und zeitintensivere Tätigkeiten innerhalb einer Szene.

Es ehrt dich, dass du mit dieser Art Leute nicht verkehrst, das bedeutet allerdings nicht, dass diejenigen, welche gewaltsuchend sind, organisiert vorgehen. Ich frage mich ja warum du meine Aussage auf die Ultragruppierungen beziehst? Nach Eigenüberzeugung sind doch Ultras absolut nicht gewaltorientiert? Meine Aussage ist auf jene Gruppen bezogen, die gezielt auf Konfrontionskurs sind und für die Gewalt das Ziel ist.

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 22.Dezember 2012, 14:38:55

Es ehrt dich, dass du mit dieser Art Leute nicht verkehrst, das bedeutet allerdings nicht, dass diejenigen, welche gewaltsuchend sind, organisiert vorgehen. Ich frage mich ja warum du meine Aussage auf die Ultragruppierungen beziehst? Nach Eigenüberzeugung sind doch Ultras absolut nicht gewaltorientiert? Meine Aussage ist auf jene Gruppen bezogen, die gezielt auf Konfrontionskurs sind und für die Gewalt das Ziel ist.

Welche Gruppen sollen dies denn sein? Hooligans haben sowieso nicht mehr die Möglichkeit ein Stadionumfeld zu betreten, Ultras kein Interesse daran, was bleibt da übrig? Suffkutten?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 22.Dezember 2012, 14:41:14
Es gibt auch genügend Polizisten, die Zusammenstöße provozieren. Diese werden dann hinterher von sämtlichen Kollegen natürlich gedeckt. Ist doch das selbe in grün, oder?

Hab ja nichts gegenteiliges behauptet oder? Hab doch geschrieben, dass es auf beiden Seiten schwarze Schafe gibt. Dennoch ist es für mich nicht das selbe in grün, ich mache zwischen Körperverletzung und schwerer Körperverletzung einen Unterschied, wobei außer Frage steht für mich, dass beides zu verabscheuen ist.

Mir ging es eher darum, dass ich nachvollziehen kann, warum der Respekt vor Polizisten immer weiter sinkt. Das führt jetzt aber zu weit vom eigentlichen Thema weg.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 22.Dezember 2012, 14:44:20
Zu diesem Thema fällt mir noch ein Dossier der Zeit Redaktion ein: http://www.zeit.de/2012/40/DOS-Polizeigewalt-Deutschland/
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 22.Dezember 2012, 14:58:12
Zitat
Die Wahrscheinlichkeit, mithilfe des Bundesverfassungsgerichts eine Anklage durchzusetzen, ist für Nebenkläger generell verschwindend gering. Sie haben es bei den Karlsruher Richtern noch schwerer als Verurteilte, die sich ungerecht behandelt fühlen.

Bürger, die gegen Polizeibeamte vorgehen, haben in Deutschland immer schlechte Karten. Polizisten, die im Dienst gewalttätig geworden sind und Menschen verletzt oder getötet haben, müssen statistisch gesehen nicht ernsthaft vor einer Strafverfolgung Angst haben. Wird überhaupt ein Ermittlungsverfahren gegen sie eingeleitet, so wird es meistens mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt. Auch bei schweren Verfehlungen kommt es also nicht einmal zu einer Hauptverhandlung – geschweige denn zu einer Verurteilung.

Diesen Punkt unterschreibe ich so voll und ganz. Mir ist es als 12 jähriger beim Fussball so ergangen, ein Beamter hat mich gegriffen und auf den Boden geworfen, mit den Worten "aus dem Weg", die Folge war ein gebrochenes Handgelenk und Prellungen und Schürfwunden an Ellenbogen und Knien. Das Verfahren wurde eingestellt, weil der entsprechende Beamte nicht ermittelt werden konnte, obwohl ich die Zugnummer mir geistesgegenwertig gemerkt habe. Bezeichnend dabei, das selbst meine Mum, die seit 25 Jahren Polizistin ist, intern nichts herausgefunden hat. Die haben sich alle gegenseitig gedeckt. Mein Vater allerdings, mit dem ich bei diesem Spiel war und der in Folge meiner Verletzung wilde Sau gespielt hat und 3 Beamte niedergestreckt hat, wurde verurteilt und es war natürlich alles auf Kamera zu sehen.
Für meine Verletzungen bekam ich nicht mal eine Entschuldigung.

Auch ich wünsche mir da mehr Transparenz und dass Straftäter in Uniform zur Rechenschaft gezogen werden!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Pneu am 22.Dezember 2012, 15:20:45

Dann fang an und mach Beispiele, mir ist nicht ein einziger Fall bekannt, welcher auch nur im Ansatz vergleichbar wäre mit denen von mir gennanten!
Es braucht wohl erst einen Fall wie Nivel bei uns... vielleicht würden dann einige auch mal ihre eigenen menschenverachtenden Aussagen überdenken!





Du willst jetzt aber nicht damit sagen, dass meine Aussagen menschenverachtend waren oder?


Beispiele?
http://www.youtube.com/watch?v=sjUQSMKpWI4 (http://www.youtube.com/watch?v=sjUQSMKpWI4) Auch vor Frauen macht dieser Sherrif keinen Halt

http://www.youtube.com/watch?v=niACaSHIBsQ (http://www.youtube.com/watch?v=niACaSHIBsQ) Der Oberhammer!!!

http://www.myvideo.de/watch/7512990/1_Mai_2010_massive_Polizeigewalt_am_Spreewaldplatz_Berlin (http://www.myvideo.de/watch/7512990/1_Mai_2010_massive_Polizeigewalt_am_Spreewaldplatz_Berlin)   Bei 0:25 genau aufpassen!



Und davon gibts sicher noch mehr.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 22.Dezember 2012, 16:22:15
Also ich find es eher zum kotzen wie die Polizei ständig als arme "Schweine" hingestellt wird.

Genau diese Aussage ist für mich menschenverachtend, weil sie die geplanten und gezielten Angriffe gegen Polizisten relativiert und darstehen lässt als wäre das nichts schlimmes. Die Beamten vor Ort sind in den meisten Fällen in der Tat die armen Schweine, in deinem Weltbild aber offensichtlich sind sie alle Verbrecher und Täter, die da hingehen um die 100% friedlichen Menschen zu schlagen und haben es somit verdient.

Zu 1.:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/demonstration-in-kreuzberg-polizisten-zeigen-brutalen-kollegen-an/6734846.html

2.:
Der Mann ist verstorben und gegen die Beamten läuft ein ganz normales Verfahren wegen Totschlags.

3.
Wenn eine entsprechende Straftat vorliegt, dann wird in diesem Zusammenhang sicher ermittelt worden sein.

Das alles ist aber keine Rechtfertigung für Gewalt gegen Polizisten, es gibt generell keine Rechtfertigung für Gewalt in diesen Maßen!
Zu allem weiteren habe ich bereits Stellung bezogen und denke ich auch klargemacht, dass ich Straftaten egal auf welcher "Seite" sie geschehen verurteile und geahndet wissen möchte.

€: ZDF-Doku
 (http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/aktuellste/398#/beitrag/video/1766854/Polizisten-in-Extremsituationen)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Pneu am 22.Dezember 2012, 16:44:55
Also entschuldige mal. Du wolltest doch Beispiele von mir. Und jetzt kommentierst du jedes Beispiel? Der Mann ist verstorben und gegen die Beamten läuft ein ganz normales Verfahren wegen Totschlags?
Was soll das? Du willst von mir Beispiele und erzählst mir, dass gegen die Beamten ein Vermitlungsverfahren eingeleitet wird oder andere von Kollegen angezeigt werden? Ja schön! und? relativiert das jetzt was an den Taten?
Wass hab ich denn gesagt? ich habe lediglich gesagt, dass es genug Gegenbeispiele gibt. Und wenn so eine Aussage für dich "Menschenverachtend" ist, dann weiß ich nicht was du für ein Weltbild hast?

http://de.wikipedia.org/wiki/Oury_Jalloh (http://de.wikipedia.org/wiki/Oury_Jalloh) Hier nochmal ein Beispiel. Und hier sind nicht nur einzelne Personen beteiligt, sondern ein ganzer Apparat.


Eins will ich klarstellen: Ich bin selbst gegen Gewalt, egal von wem. Ich wollte nur deutlich machen, dass es von Polizeiseite aus mindestens genau so viel Dreck am Stecken gibt.
Normalerweise würde ich nach deiner Aussage dass ich menschenverachtend bin, gar nicht mehr mit dir diskutieren. Aber darauf musste ich jetzt  einfach antworten.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 22.Dezember 2012, 17:16:24
Ich habe doch die konkrete Aussage sogar zitiert, die ich als menschenverachttend empfinde?!
Ich habe nicht gesagt, dass du menschenverachtend bist, aber wenn du sowas wie das hier schreibst(ich zitiere es gerne nochmal):

Also ich find es eher zum kotzen wie die Polizei ständig als arme "Schweine" hingestellt wird.

ohne, dass du dir die Mühe machst noch weiter drauf einzugehen, dann musst du damit rechnen, dass das anderen sehr bitter aufstößt.
Du hast die Behauptung aufgestellt, dass es mehr "solcher" Fälle im Internet zu finden gibt, ohne dass du dabei sagst was du mit "solcher" denn genau meinst, scheinst aber die von mir genannten Fälle mit allen anderen der von Polizisten ausgehenden Gewalt gleichzustellen.

Dein Post als Antwort auf meinen von oben, wo ich unteranderem 2 Beispiele aufgezeigt habe, bei denen gezielt und geplant schwere Körperverletzungen begangen wurden, wirken auf mich einfach im Kern seiner Aussage in etwa so: "Ach es gibt ja genug Beispiele wo Beamten ausgetickt sind, die sind gar nicht arm dran"
Genau diese Argumentationskette die du aufziehst finde ich verachtend, wo führt das denn im weiteren denken hin? Ein toter Demonstrant rechtfertigt einen toten Polizisten oder wie? Wenn Unschuldige Demonstranten verletzt werden, dann rechtfertigt das gezieltes militärisches Vorgehen gegen schwächere Beamte, weil die ein leichtes Ziel sind?

Eins will ich klarstellen: Ich bin selbst gegen Gewalt, egal von wem. Ich wollte nur deutlich machen, dass es von Polizeiseite aus mindestens genau so viel Dreck am Stecken gibt.

Vielleicht hättest du das dann auch in obigen Post schreiben sollen? Denn aus meiner Sicht ist dies in deinen obigen Worten nicht erkenntlich.

Mal ganz abgesehen davon, halte ich die Behauptung immernoch für fragwürdig und wünschte mir dafür Belege. Also einen statistischen Vergleich, denn soetwas wird ja erfasst.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Pneu am 22.Dezember 2012, 17:29:37
 ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Tut mir leid, aber da muss ich einfach lachen. Du hast Recht, ich hab mei Ruh ok?


Demgegenüber könnte man sicherlich das vielfache mehr an Gegenbeispielen aufstellen, bei denen Polizisten auf unschuldige eingeschlagen haben. Viele Beamte die bei Fußballspielen eingesetzt werden, sind selbst "Erlebnisorientiert".
Also ich find es eher zum kotzen wie die Polizei ständig als arme "Schweine" hingestellt wird.





Das habe ich gesagt. Und was du jetzt draus machst....*kopfschüttel*
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 22.Dezember 2012, 19:37:40
Nun geht euch mal nicht an die Gurgel.
Polizisten sind in erster Linie Menschen, deshalb gibt es unter ihnen natürlich genauso gewaltbereite Menschen, wie unter ganz normalen anderen Menschen auch. Dazu kommt noch, dass die Polizei bekanntermaßen das Gewaltmonopol hat und der Beruf an sich durchaus Menschen anzieht, auf die Gewalt eine gewisse Faszination ausübt. Das soll keine Pauschalverurteilung sein, natürlich gilt das nur für einige, die anderen sind Polizisten geworden, weil sie einen Teil zu einer friedlichen und ordentlichen Gesellschaft beitragen wollen, andere weil sie vielleicht das Machtpotenzial, das der Beruf mit sich bringt (meistens findet die Interaktion Polizist-Bürger ja nicht auf Augenhöhe statt) verlockend finden (die anderen, die so sind, streben dann eben gehobene Management-Posten an) und woraus sich ja auf keinen Fall zwangsläufig Gewaltpotenzial entwickelt. Wie auch immer, natürlich steht die Polizei, gerade weil sie das Gewaltmonopol hat, unter besonderer Beobachtung; das ist ein Fakt, an den sich viele Beamte leider immernoch nicht gewöhnt haben, was mir besonders im Zusammenhang mit der Kennzeichnungspflichtsdebatte (Stichwort Generalverdacht) aufgefallen ist. Und daraus ergibt sich natürlich, dass Gewalttaten der Polizei schwerer wiegen, als Gewalttaten der "normalen" Bürger. Dies findet in Gesetzen Beachtung (KV im Amt als exklusive Strafrechtsnorm) und ist unbedingt erforderlich, da die Ausstattung mit dem Gewaltmonopol durch das Volk natürlich auf Vertrauen basiert.
Deshalb müsste gerade in den Reihen der Polizei eine striktes Augenmerk darauf gerichtet sein, gewaltaffine Menschen in den eigenen Reihen nicht mehr auf Menschen loszulassen. Die sollen dann eben im Innendienst arbeiten oder sogar entlassen werden.

Dass es natürlich auch Taten gegen Polizeibeamte gibt, steht völlig außer Frage. Inwiefern diese straff organisiert sind oder paramilitärisch ausgeführt werden, weiß ich nicht. Ich wäre dir, gizmo, für ein paar Quellen für die Vorfälle dankbar, zur Not tun es auch Aktenzeichen bei der Staatsanwaltschaft, da komme ich dann auch ran (für Berlin). Von derartigen sadistischen Vorfällen habe ich nämlich in der Tat noch nichts gehört und könnte sie gut für mein Seminar gebrauchen.
Trockentrainingcamps für den Kampf gegen Polizeibeamte kenne ich etwas anders, als von dir geschildert. Militärtaktisch ist dort gar nichts, die einzigen Gruppen, die aktiv gegen Polizisten kämpfen, sind meiner Meinung nach auch nur Autonome (und nur kurz so nebenbei: Nein, das sind keine Linken! Es gibt Autonome, die dem "rechten" Spektrum zugeordnet werden und welche, die sich dem "linken" Spektrum zugeordnet werden). Und ein entscheidendes Wesensmerkmal der Autonomen ist nunmal, dass sie sich in Kleinstgruppen zusammentun, die keine hierarchischen Strukturen aufweisen. Für militärtaktisches Vorgehen denkbar ungeeignet. Dafür gibt es auf einschlägigen Veranstaltungen (G8-Gipfel und dergleichen) natürlich gerne mal Workshops (Trockentrainingscamps), die von Bauen von Sprengstoffen (Molotovcocktails sowie ANFO,ANNM und HMTD Herstellung) bis zu rechtlichen Informationen über Sitzblockaden viele Bereiche abdecken. Gerade die straftatbewährten Workshops werden aber vor allen Dingen von ausländischen Autonomen abgehalten. Von militärischen Übungen bezüglich Angriffen auf Polizeigruppen und deren Ausführung, habe ich noch gar nichts gehört, will das aber nicht generell ausschließen.

Ich denke, jeder hat Erfahrungen mit der Polizei gemacht. Meine sind zum größten Teil negativ, Deutschland ist da aber noch relativ harmlos in Bezug auf Streifenbeamte gegen Gegensatz zu den USA, dort wird die Machtposition, die die "Badge" verleiht, oftmals sehr gerne ausgelebt und auch die Riot-Police geht mit allerheftigster Härte vor. Das mag vllt auch an den lachsen Waffengesetzen liegen, trotzdem sind die Szenen, die ich in New York während der Occupy-Bewegung miterlebt habe, wirklich widerlich gewesen. Die Polizei in den USA ist aber auch paramilitärisch organsiert, die Polizeiausbildung steht in Tradition der Drills beim Militär. Ich hoffe, dass sich das Überlegensheitsgefühl bei deutschen Polizisten nicht so breit macht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 22.Dezember 2012, 23:06:23
Tut mir leid, meine Absicht war es nicht irgendjemanden an die Gurgel zu gehen. Ich reagiere wohl einfach über, weil es eben auch schon Bekannte und Freunde von mir erwischt hat und ich somit auch persönlich emotional betroffen bin. Nichtsdestotrotz halte ich es für sehr wichtig in Diskussionen über ein der Art heikles Thema auf einander einzugehen. Vielfach sind die Fronten sehr verhärtet und ein lösungsorientiertes Denken weicht dem gegenseitigen schuldzuweisen.

@Konni: Bezüglich der beiden Fälle von mir werd ich mal nachfragen, ob es dazu öffentlich zugängliche Quellen gibt und wenn ja an wen du dich wenden kannst.
Das wird allerdings erst was im Januar werden... vorher sind die alle im Urlaub^^ Ich werd dir dann aber auf jedenfall eine PN schicken, wenn ich was weiß.

Die Aussagen bezüglich der organisierten und taktischen Vorgehensweise habe ich aus einer Unterhaltung mit einem Mitarbeiter der ehemaligen EGH im Vorfeld der WM 2006 aufgenommen, sie decken sich auch mit den eigenen Erfahrungen die ich zum Teil sammeln konnte bei Spielen von "Problemteams", wie Dresden, BFC, Magdeburg, Leipzig oder Rostock. Wenn du diesbezüglich gesicherte Informationen benötigst kannst du dich zum Beispiel auch direkt an Rainer Wendt wenden, der sitzt im DBB-Forum in der Friedrichsstraße.

Zitat
Rainer Wendt: Es gibt eindeutig eine Tendenz zu mehr Gewalt, die sich direkt gegen die Polizei wendet. Beamte werden zum Teil ganz bewusst in Hinterhalte gelockt und dann gezielt angegriffen. Fußball ist dabei aber nur der äußere Anlass für die Krawallmacher, die nicht mehr nur die Konfrontation mit den gegnerischen Fans suchen.

Weiter lesen auf: Quelle (http://web.de/magazine/sport/fussball/sonstiges/16776998-nacktzelte-absolut-vernuenftig.html#.A1000145)

€: In Bezug auf Verletzte kann man zuminest quantitative Informationen dem Jahresbericht der ZIS entnehmen:

http://www.polizei-nrw.de/media/Dokumente/11-12_Jahresbericht.pdf
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Octavianus am 22.Dezember 2012, 23:13:08
Hast du eventuell eine seriösere Quelle als web.de? ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 22.Dezember 2012, 23:23:12
1. Rainer Wendt:

Der Mann spricht in seinem Beispiel das Einkesseln von Polizeikräften beim Spiel Magdeburg - Halle an, bei dem man zumindest von einer Organisation im Vorfeld ausgeht. Ehrlich gesagt erkenne ich hier eine völlig fehlgeschlagene Einsatztaktik der Polizei, die eine halbe Hundertschaft in ein Himmelfahrtskommando zwischen die beiden Fronten schickte:
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1254116638093

Wendt macht daraus dann einen "Trend", Konni hat seine Masche 2 Seiten vorher sehr zutreffend und genau auseinander genommen.

2. Zur ZIS Statistik:

Erst wenn unterschiedliche Zahlen von Verletzten durch Fans und von Verletzten durch die Polizei präsentiert werden, ist diese Statistik für mich aussagekräftig. Ich bin mir sicher, die Zahl ersterer sinkt mindestens um die Hälfte und es gibt keinen Nährboden mehr für die wahnwitzigen Forderungen von Seiten Rainer Wendts bspw. Aber diese Statistik wurde glücklicherweise in den Massenmedien kritisiert, auf die Panikmache sind unter dem Strich nicht viele Medienportale hereingefallen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: giZm0 am 22.Dezember 2012, 23:24:41
Er hat das Interview nunmal mit Christian Aichner geführt.
Ich würde ja sehr gerne sagen, das gleiche Interview hat er in anderem Wortlaut auch der SZ gegeben, hat er aber nicht.
Insofern ja die Quelle ist sicher nicht die beste, aber ich bin auch nicht in der Lage dazu zu beurteilen ob das zitierte Schwachsinn ist und so nie gesagt/geschrieben wurde oder nicht.

@smonan
1. Rainer Wendt:

Der Mann spricht in seinem Beispiel das Einkesseln von Polizeikräften beim Spiel Magdeburg - Halle an, bei dem man zumindest von einer Organisation im Vorfeld ausgeht. Ehrlich gesagt erkenne ich hier eine völlig fehlgeschlagene Einsatztaktik der Polizei, die eine halbe Hundertschaft in ein Himmelfahrtskommando zwischen die beiden Fronten schickte:
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1254116638093

Wendt macht daraus dann einen "Trend", Konni hat seine Masche 2 Seiten vorher sehr zutreffend und genau auseinander genommen.
Wie du auf eine fehlgeschlagene Einsatztaktik kommst frag ich mich grad o.O?
Mal ganz davon abgesehen, sieht das ja nicht nur Rainer Wendt so.

Sehr interessant find ich den Rat von Gunther Pilz Konfliktmanager einzusetzen, ist ja in Berlin seit einigen Jahren schon Standard bei Demos, beim Fussball hab ich sie auch schon öfter gesehen. Ich sehe das nämlich auch so, man muss bei den friedlichen Bürgern einfach mehr auf Kommunikation setzen und ihnen vermitteln warum was geschieht und ggf. sie auch vorher schon warnen, soweit das möglich ist. Die meisten sehen nur Polizeigewalt, aber erkennen die Hintergründe nicht.



Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 22.Dezember 2012, 23:51:07
http://www.fankultur.com/blog/supporters-s4/item/1070-na-dann-mal-frohe-weihnachten-ganzkoerperkontrollen-in-stuttgart

http://www.express.de/fc-koeln/reiseleiter-im-interview-in-unterhose-vor-der-polizei,3192,21168994.html


Wie du auf eine fehlgeschlagene Einsatztaktik kommst frag ich mich grad o.O?
Mal ganz davon abgesehen, sieht das ja nicht nur Rainer Wendt so. nicht.

Was bleibt denn übrig als Alternative? Sorry, aber du glaubst doch nicht wirklich, dass sich zwei verfeindete Fanszenen Tage und Wochen vorher treffen um genau zu studieren, wie sich die Polizei verhalten könnte um so einen Kessel militärisch vorzubereiten. Da fehlt Zeit, Motivation und Know-How. Die wollten aufeinander los und die Polizei hat taktische Fehler gemacht, ist somit zwischen die Fronten geraten, mehr wird da nicht gewesen sein.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 23.Dezember 2012, 00:53:32
Zitat
Letzte Änderung: Heute um 00:00:00 von smonan1900

Wow, Glückwunsch ;)

Den Jahresbericht kenne ich auch und mittlerweile wurde er von verschiedenen Kriminologen auch wissenschaftlich untersucht. Die Kategorisierung der Fans ist und bleibt weiterhin sehr schwammig und ist als Kenngröße für irgendwelche Schlussfolgerung kaum zu gebrauchen. Entscheidend ist und bleibt die Statistik über Strafverfahren, deren Ergebnisse und die jeweilige Schwere der Rechtsverstöße, um von einem "Anstieg der Gewalt" auszugehen.

Nehmen wir mal Rainer Wendt. Dieser behauptet, die Gewalt gegen Polizeibeamte nehme immer weiter zu. Zum Glück führt die ZIS ja eine Statistik über Widerstandsdelikte (Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte). In der von gizmo verlinkten Quelle (http://www.polizei-nrw.de/media/Dokumente/11-12_Jahresbericht.pdf (http://www.polizei-nrw.de/media/Dokumente/11-12_Jahresbericht.pdf)) ist das Seite 29.
Vor 3 Jahren lag die Zahl bei 324, im darauffolgenden Jahr ist sie auf 306 gesunken und im letzten Jahr betrugt sie 371. 371, das ist bei 8143 eingeleiteten Strafverfahren eine äußerst geringe Zahl (deutlich unter 5%, wenn ich mich nicht verrechnet habe). Einen signifikanten Anstieg kann ich über die 3 Jahre auch nicht erkennen. Von 2009 auf 2010 ist die Zahl von Widerstandsdelikten sogar gesunken. Die Gewalt bei Fußballspielen generell ist gestiegen, es gibt einen Anstieg bei KV Delikten, Sachbeschädigung, Landfriedensbruch...da gab es überall keine extremen Sprünge, die gab es aber bei den eingeleiteten Verfahren gegen das Sprengstoffgesetz. Dazu äußert sich der Bericht natürlich auch, weil es eine statistisch ungewöhnliche Größensteigerung ist. Der Grund für den Anstieg liegt an der Absage der Verhandlungen über die Legalisierung durch den DFB und der Anweisung des Sicherheitskoordinators, im Zuge der Verhandlungsabsage eine Null-Toleranz-Strategie gegen Sprengstoffgesetzverstöße zu fahren, um die Entschlossenheit der entgültigen Absage der Gespräche zu unterstreichen. Deshalb, so steht es im Bericht, wurden diese Delikte noch intensiver verfolgt.

So, nun haben wir also einen leichten Anstieg von Gewalt, einen sehr geringen Anstieg von Widerstandsdelikten und einen großen Anstieg von eingeleiteten Strafverfahren insgesamt, vor allem aufgrund der signifikanten Erhöhung von Sprengstoffdelikten. Und daraus bastelt mein Freund Rainer Wendt nun "eine eindeutige Tendenz zu mehr Gewalt gegen Polizeibeamte". Das ist, mit Verlaub, demagogisch und lächerlich. Gewalt gegen Polizeibeamte wird in Widerstandsdelikten festgehalten, diese haben sich leicht erhöht, sind allerdings immernoch äußerst seltene Delikte.
Zum Vergleich: Die ZIS sammelt lustigerweise auch Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz bei Sporteinsätzen. Das sind höchst selten Gewaltdelikte und so richtig erschließt es sich mir nicht, diese ebenfalls aufzulisten. Aber egal, in der Saison 2010/2011 gab es 397 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, selbst diese Zahl ist also höher als die Delikte gegen Beamte.

Es mag sein, dass die "Qualität" der Gewalt gegen Beamte zugenommen hat. Dafür hätte ich dann aber gerne verlässliche Quellen. Fakt ist, dass "Fans" weiterhin sehr viel lieber untereinander prügeln (1831 KV-Delikte), als sich den Ersatzgegner Polizei (371 Delikte) zu suchen. Wendt könnte mit seiner Argumentationsgrundlage genausogut den erheblichen Anstieg von Drogenmissbrauch bei Fußballspielen ankreiden und genau deshalb bewerte ich die Aussagen des Herrn Wendt als manipulierte und manipulierende Propaganda. Der Anstieg von Widerstandsdelikten ist immernoch im Rahmen völlig normaler Schwankungen.

Dass es zu solchen Szenarien wie in Magdeburg (?) kommt, ist natürlich trotzdem höchst bedauerlich. Das Hinterhaltsszenario erschließt sich mir nicht so ganz, muss ich sagen, aber ich war nicht dabei und möchte mich auch nicht an Spekulationen darüber beteiligen, ob taktische Fehler begangen wurden oder nicht. Spielt in dem Fall eigentlich auch keine Rolle, 16 Verletzte Beamte sind 16 Verletzte Beamte zuviel. Dass es Gewalt gegen Polizisten gibt ist höchst bedauerlich, aber dass dieses Phänomen einen erheblichen Anstieg erfahren hätte, statistisch schlicht nicht zu beweisen.

EDIT:

Achso, habe etwas überlesen:

Zitat
Das Polizeirecht ist ein Maßgeblicher Teil der Ausbildung. Die mir bekannten Plizisten (immerhin 5 Leute) können die für sie wichtigen Paragraphen alle runterbeten. Sind aber alles Leute, die in RLP ausgebildet wurden.

Ja, die Normen kennen einige Polizisten ganz gut, nur deren Auslegung ist doch für jemanden, der sich mit Recht ganz gut auskennt, oftmals abenteuerlich. Da geht es um die Auslegung von Begriffen, die die Angemessenheit von Maßnahmen deklarieren und die werden nunmal sehr oft von Polizisten so ausgelegt, wie es ihnen gerade passt, um eine Maßnahme durchzusetzen. Das ist nicht selten nicht im Einklang mit der Rechtssprechung. Das mag zum Teil an mangelnder Ausbildung liegen, aber zu einem großen Teil spielt da auch eine gewisse Selbstherrlichkeit mit rein, die ich einigen Beamten erfahrungsgemäß unterstelle. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, dem empfehle ich das Forum copzone.de mal durchzuschauen.
Dort finden sich so exquisite Aussagen wie:
Zitat
"Will jemand meine Dienstnummer ("Da hab ich das recht die zu wissen!") biete ich wahlweise meine PK aus der Bw-Zeit, meine SAP-Nummer oder die Durchwahl"
(http://www.copzone.de/phpbbforum/viewtopic.php?f=66&t=65666&start=15 (http://www.copzone.de/phpbbforum/viewtopic.php?f=66&t=65666&start=15))
oder
Zitat
"In Berlin bist du verpflichtet, eine Dienstkarte rauszugeben, auf der Rückseite kann man dann noch eine kleine Notiz zum Sachverhalt notieren.. Auf dieser Karte steht dann nur die Dienstnummer, den Namen musst du nicht nennen..
Und wenn da irgendein Unbeteiligter oder irgendeine Schnapsleiche unbedingt so eine Karte haben will.. Gib ihm eine, soll er sich zuhause einrahmen :D"
(http://www.copzone.de/phpbbforum/viewtopic.php?f=66&t=65666 (http://www.copzone.de/phpbbforum/viewtopic.php?f=66&t=65666))
oder
Zitat
Soll der Typ doch diskutieren, ich weiß was sich muss und was nicht. Und wenn der Hobbyjurist oder Wutbürger meint, dass ich ihm die Daten nennen muss, dann soll er soviel meckern wie er will, mir egal. Nur weil er meckert bekommt er meine Daten nicht. Wo kommen wir denn dahin, dass mir der Bürger sagt, was ich zu tun habe.
(http://www.copzone.de/phpbbforum/viewtopic.php?f=66&t=65666).

Die Aussagen stammen übrigens von 3 unterschiedlichen offensichtlichen Polizeibeamten, und stammen aus einem einzigen Thread. Gerade der letzte Kandidat "Wo kommen wir denn dahin, dass mir der Bürger sagt, was ich zu tun habe" zeugt davon, wessen Geistes Kind einige dieser Menschen sind. Dass Polizei vor allem als Bindeglied zwischen Staat und Bürger dienen soll und gewissermaßen auch eine Art (Service-)Dienstleistung für das Volk ist, kommt in den Köpfen einiger Beamten leider einfach nicht an. An Selbstgerechtigkeit ist das schwerlich zu überbieten und das schlägt sich meinen Erfahrungen nach auch immer wieder in den täglichen Einsätzen nieder.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 23.Dezember 2012, 14:47:29
Das Forum ist der Knaller. Da kriechen sich diese gescheiterten Persönlichkeiten in Uniform gegenseitig in den Hintern und feiern sich für ihre gerissenen Tricks. Hunderschaft, BFE usw. sind teilweise bekannt als eine zweite Gefahr für die Sicherheit der Bürger durch ihre Rechtsfreiheit, aber dass sich die Beamten im Internet so damit brüskieren ist schon was ganz feines.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 23.Dezember 2012, 14:49:32
Ein deutsches Forum, dass "Copzone" heißt ist ohnehin einfach nicht ernstzunehmen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 02.Januar 2013, 19:58:17
Geht doch !

http://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/1301/News/fans-beenden-stimmungs-boykott-dfl-geschaeftsfuehrer-andreas-rettig-laedt-zu-gespraechen-ein.html
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Snake am 03.Januar 2013, 11:50:05
Dieser hier angesprochene Zwischenfall beim Spiel Halle-Magdeburg fand in Halle statt. Genaue Hintergründe kann ich nicht liefern, da ich mit dem FCM-Tross unterwegs war. ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: aragorn99werder am 03.Januar 2013, 16:47:19
Ich glaube, dass sich der Fanprotest nicht unbedingt wirklich gegen das Stadionpapier gerichtet war, sondern dass dieses als Grund genommen wurde, öffentlichkeitswirksam auf sich aufmerksam zu machen. Viele Fans haben denke ich einfach Angst, dass sie langfristig den Spaß an ihrem Sport verlieren könnten. Und das ja nicht ohne Grund: Mit Hoffenheim ist ein Provinzclub durch enormen finanziellen Aufwand eines Einzelnen in die Bundesliga gehievt worden, in England entscheidet schon lange nur noch die Geldbörse des Scheichs, Platini wollte gegen Free TV übertragungen klagen, die EM und WM 2018cund 2020 wurden durch offene Korupption entschieden und finden zum Teil in dafür völlig ungeeigneten Ländern ohne jede Tradition statt, die Ticketpreise steigen ohne Ende, in den Niederungen der Reginalligen wird mit RB Leipzig ein Konstrukt herangezüchtet, dass einer Firma gehört, kaum Mitglieder duldet und bald in der Bundesliga ankommen wird, in der dritten Liga krepieren im Jahrestakt traditionsvereine... Die Liste ließe sich noch ne ganze Weile fortsetzen
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: elber_makaay am 03.Januar 2013, 19:04:08
Das Freundschaftsspiel AC Milan gegen Pro Patria wurde heute abgebrochen, weil Fans des ital. Viertligisten Kevin Prince Boateng mit rassistischen Rufen provozierten. Boateng ging vom Feld, seine Mitspieler folgten ihm. Hier das Video: http://www.youtube.com/watch?v=XjNt5mUci0w

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 03.Januar 2013, 21:09:12
Das Freundschaftsspiel AC Milan gegen Pro Patria wurde heute abgebrochen, weil Fans des ital. Viertligisten Kevin Prince Boateng mit rassistischen Rufen provozierten. Boateng ging vom Feld, seine Mitspieler folgten ihm. Hier das Video: http://www.youtube.com/watch?v=XjNt5mUci0w

Klasse Aktion! Sollen die Deppen sich mal überlegen was sie da tun. Hut ab, Prince!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Henningway am 04.Januar 2013, 09:11:14
Absolut, sehr gut!!

Ich hoffe, alle Teams ziehen damit jetzt an einem Strang. KPB hat sich damit leicht angreifbar gemacht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 04.Januar 2013, 09:31:46
Sehr gute Aktion, Rassismus darf keine Plattform geboten werden, egal wo.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 04.Januar 2013, 13:52:56
Naja in einem Pflichtspiel wäre sicherlich niemand vom Platz gegangen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: aragorn99werder am 11.Januar 2013, 10:04:51
Hat irgendwer diesen Nazi-Artikel in 11Freunde gelesen?
Man kann anscheinend nicht mehr ins Stadion ohne von Nazis angeworben zu werden  :D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 12.Januar 2013, 00:24:41
http://www.rp-online.de/sport/wintersport/vierschanzentournee/bemerkenswerte-doppelmoral-1.3124580

Wurde das schon gepostet? Die Terroristen machen einfach jeden Sport kaputt! ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 12.Januar 2013, 14:01:58
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dortmund/Knapp-100-Schalke-Fans-in-Dortmunder-Parkhaus-verschanzt;art930,1877149 (http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dortmund/Knapp-100-Schalke-Fans-in-Dortmunder-Parkhaus-verschanzt;art930,1877149)

Prügelei abgesagt ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 12.Januar 2013, 18:53:33
Ich glaube es passt hier besser hin:
Zitat
@ ador
Sehr schön gesagt.  :D
Im Übrigen halte ich es für keine Lösung alles hinzunehmen, nur weil man nichts dagegen machen kann.
Es müssten sich eben Fangruppen unter dem Motto "getrennt in den Farben, vereint in der Sache" zusammenschließen und RB spüren lassen, dass sie unerwünscht sind.
Es ist sicher schwierig, etwas zu machen, aber wenn nichts passiert wird unser Sport in einigen Jahren keinen Spaß mehr machen. Überteuerte ticketpreise, WM in Quatar, irgendwann vielleicht kein Fußball im Free TV mehr, eine völlig korrupte Fifa/Uefa geführt von Geld geilen .......... :-X....., und eben RB Leipzig sind erste Anzeichen dafür. Dass Blatter und Platini ebenfalls das Letzte sind, ist eine andere Sache.

Es wurden schon Testspiele abgesagt auf Druck von Fans.
Aber wieso sollte sowas RB jucken? Am Ende sitzen sie eh am längeren Hebel.
Genauso wie mit allem anderen. Irgendwann wird der Karren so weit in Dreck gefahren sein, dass Fussball "tod" ist. Dann wird es vielleicht mal zur Rückbesinnung kommen.

Speziell zu RB habe ich auch eine Meinung. Schön, dass es in Leipzig wieder "guten" Fussball gibt. Aber wieso muss es mit solch einem Konstrukt geschehen? Wieso nicht als Sponsor einen Verein mit guter Jugendarbeit unter die arme greifen und "gesund" nach oben verhelfen?
Hier oben, in S-H, ist ja der FC Sylt diese Saison auch grandios gescheitert.
Anstatt dass V. Koppelt sich als Wohltäter gibt und einen Inselverein unter die Arme greift, hat er sich vor Jahren einfach bei Norddörfer eingekauft, dann bei Haddeby und dann seinen ganz eigenen Verein mit dem FC Sylt. Wenn er einen eigenen Verein aufbauen will, dann doch bitte RICHTIG, mit Jugendabteilung und kontinuierlichen ehrlicher Arbeit.
Fertige Spieler kaufen kann (fast) jeder. ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: aragorn99werder am 12.Januar 2013, 20:03:58
Eben. RB hätte sich zb zum Hauptsponsor von Lok Leipzig machen können. Aber damit gibt man sich nicht zu Frieden, RB will ja, dass der ganze Verein untrennbar mit der Firma verbunden ist.
Natürlich juckt RB das nicht, aber das ist noch lange kein Grund, so etwas schweigend hinzunehmen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 13.Januar 2013, 00:13:36
Zitat
Zitat
    Die Telekom GAR KEIN Mitsprache Recht hat

Stimmt halt nicht, die Telekom hat immerhin jemanden im Aufsichtsrat der AG.

Reiss bitte den Satz doch nicht aus dem Kontext. Ich habe bisher nicht erlebt, dass der Telekomvorstand Trainer entlässt oder Vorgaben ausgibt.

Ausserdem sitzt auch jemand der CSU, von VW und Audi. Trotzdem hat die CSU kein Mitspracherecht, oder VW oder sonstwer, sondern die "Person". Wüsste auch nicht wieso sich die Telekom in die Belange des FCBs einmischen sollte oder es jemals getan hätte. Im Gegensatz zu VW oder RB und da drum ging es. Und nicht da drum wer im Aufsichtsrat sitzt.

Edit:
Okay, Audi war schlecht gewählt, die haben ja tatsächlich Mitspracherecht durch ihre Anteile.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: juve2004 am 13.Januar 2013, 00:30:57
Eben. RB hätte sich zb zum Hauptsponsor von Lok Leipzig machen können. Aber damit gibt man sich nicht zu Frieden, RB will ja, dass der ganze Verein untrennbar mit der Firma verbunden ist.
Natürlich juckt RB das nicht, aber das ist noch lange kein Grund, so etwas schweigend hinzunehmen.

Und zuschauen wie bei Lok das Geld versickert das man sponsert? Lok muss sogar für die Nutzung seines Logo zahlen weil sich irgend ein Geschäftsmann die Rechte daran gesichert hat. Dazu die Anhänger (ich sage bewusst nicht Fans) die immer wieder negativ auffallen und für Geldstrafen sorgen.

Aber Lok bekommt seinen Österreichischen Energydrink Sponsor  ;)
http://www.lvz-online.de/gestaltete-specials/knipser/1-fc-lokomotive-leipzig/lok-leipzig-und-energy-drink-unternehmen-wollen-zusammenarbeit-weiter-ausbauen/r-1-fc-lokomotive-leipzig-a-169962.html (http://www.lvz-online.de/gestaltete-specials/knipser/1-fc-lokomotive-leipzig/lok-leipzig-und-energy-drink-unternehmen-wollen-zusammenarbeit-weiter-ausbauen/r-1-fc-lokomotive-leipzig-a-169962.html)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 13.Januar 2013, 00:38:47
Habe mir gerade mal die Zuschauerzahlen angeschaut. Überrascht mich, dass RB doch so "gut" angenommen wird von den Leipzigern. Wobei 6000 Leute für eine Stadt natürlich im Grunde ein Witz ist :D Aber hätte ehrlich mit weniger gerechnet.

Edit:
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100~_id-video1244648.html

Kurzer Bericht, der nicht viel beleuchtet, aber aufzeigt dass es bei weitem nicht so dramatisch ist wie von vielen Medien dargestellt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 13.Januar 2013, 14:07:19
http://www.spiegel.de/sport/fussball/aachen-ultras-loesen-sich-auf-a-877215.html
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: aragorn99werder am 13.Januar 2013, 14:19:41
Vor allem manche der Kommentare bringen einen zum Kotzen.
So was darf natürlich nicht passieren.
Allerdings gilt ja auch die Dortmunder Szene als "rechte Heimat". Das kann ich aber nicht so ganz nachvollziehen. Als Beispiel wurde zb in 11Freunde aufgeführt, dass übe hundert nazis in der Dortmunder szüdtribüne stehen. So weit ich weiß fasst diese ca 20.000 Leute, da sind 100 eigentlich nicht viel.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 13.Januar 2013, 14:27:46
Die Antifa soll einfach aufhören Politik ins Stadion zu tragen!
Ich habe noch nie gehört, dass sich jemand (ausser Rechtsextreme) darüber aufregt dass am Millerntor das andere Extrem in der Kurve steht.

Natürlich soll man Rechtsextremismus nicht tolerieren, aber solange diese Personen im Stadion keinen politischen Einfluss auf andere nehmen (wollen), geht es doch der Antifa nix an wer wo steht! Ich toleriere doch keine NPD, nur weil ich mit einem Funktionär in der Kurve stehe.
Sich hier als Opfer darzustellen, nachdem man bewusst ständig mit Parolen provozierte. Denen ging es doch nie um den Fussball, sondern man war nur darauf aus ein anderes politisches Lager zu verdrängen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: aragorn99werder am 13.Januar 2013, 14:59:55
Und das völlig zu recht. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, was falsch daran sein soll, Rechtsextremismus verdrängen zu wollen. Im Gegenteil: antifaschistische Parolen sind keine Provokation sondern das einzig richtige.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Januar 2013, 15:11:10
Nun, ich habe vorgestern noch mit einem Polizisten geredet, der öfter Einsätze bei Demonstatrionen hat usw. Die Linken schienen wirklich die schlimmen zu sein.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 13.Januar 2013, 15:16:22
Zitat
Und das völlig zu recht. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, was falsch daran sein soll, Rechtsextremismus verdrängen zu wollen. Im Gegenteil: antifaschistische Parolen sind keine Provokation sondern das einzig richtige.

IM STADION! Was hat das mit Sport zu tun?
Rechtsextremismus verdrängen meinetwegen, wurde er auch sehr erfolgreich in den späten 90ern.
Personengruppen verdrängen weil sie einer bestimmten Personengruppe angehören - nein danke!
Wir reden hier von Deutschland und nicht von Osteuropa wo der Antisemitismus "dazu" gehört und es Sprechchöre usw. diesbezüglich gibt.

Und nicht der Rechtsextremismus hat sich seine Bühne heutzutage im Stadion gesucht, sondern die Antifa. Und ich habe keine Lust auf Politik im Stadion. Mir latte ob von links, rechts, oben oder unten. Solange er keine politischen Phrasen im Stadion verbreitet ist es total latte wer da steht/sitzt.
Mit welchem Recht sollte man Leuten verbieten ins Stadion zu gehen?

Zitat
Die Linken schienen wirklich die schlimmen zu sein.

Schon sehr pauschalisiert, aber ja, im Stadion findet man seit den 90ern kaum noch rechtsgerichtete Parolen, einzige linke Parolen finden noch eine Plattform und das nervt einfach tierisch, wenn politisch motivierte Leute sowas auf einer Sportveranstaltung austragen müssen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 13.Januar 2013, 15:18:50
Was für ein Blödsinn.

Affenlaute gegen farbige Spieler, Plakte mit Aufschriften "Ihr Juden", Plakate mit Sympathiebekundungen für rechtsextreme Organisationen in Dortmund...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 13.Januar 2013, 15:20:59
Wann das denn?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 13.Januar 2013, 15:21:51
Ist das dein Ernst?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 13.Januar 2013, 15:23:00
Ja
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 13.Januar 2013, 15:28:39
Zu Dortmund:

Das Rico Malt-Plakat dieses Jahr im Spiel gegen Oberneuland.
(http://www.derwesten.de/img/dortmund/crop7032950/120370909-cImg0134_530-w992-h740/oberneuland-borussia-rechtes-Banner.jpg)

Die Solidaritätsbekundung mit der NWDO, die Tage vorher Besuch durch Staatsanwaltschaft und Polizei bekommen hat.
(http://4.bp.blogspot.com/-LK9o7f5iVhY/UDys1UWmMUI/AAAAAAAAEFo/p9JHD_zkq6M/s400/Solidarit%C3%A4t+NWDO+-+28.08.12.jpeg)

Juden-Plakat...
(http://media.de.indymedia.org/images/2005/12/134704.jpg)

Was die Affenlaute angeht, muss mensch auf dem rechten Auge und Ohr schon blind, respektive taub sein, um das nicht zu sehen/hören. Jüngstes Beispiel in Deutschland waren die Laute gegen Pote. Aber da du ja so gut im Googlen bist, findest du noch etliche Beispiele aus den letzten Jahren.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Januar 2013, 15:29:49


Zitat
Die Linken schienen wirklich die schlimmen zu sein.

Schon sehr pauschalisiert, aber ja, im Stadion findet man seit den 90ern kaum noch rechtsgerichtete Parolen, einzige linke Parolen finden noch eine Plattform und das nervt einfach tierisch, wenn politisch motivierte Leute sowas auf einer Sportveranstaltung austragen müssen.
Ich meinte eignetlich allgemein.
Rechtsextreme Demonstrationen bekommen überhaupt nur soviel Aufmerksamkeit, weil die Linken so einen Aufriss darum machen. Gegendemo, Ausschreitungen usw. Die Rechten wollen einfach nur gesittet durch die Stadt laufen und für ihre (zugegebenermaßen ziemlich blöde) Dache demonstrieren. Die Rechten zeigen sich ja als, und vermitteln dieses bild in der Öffentlichkeit, "sozial". Durch deutliche Provokationen der Linken (die zumeist auch als erstes randalieren und die Polizei bepöbeln usw.) kommt es gelegentlich zu Ausschreitungen. Das spielt den Rechten doch in die Karten. Es beweist, dass die "anderen" asozial sind. Würde sich keiner drum kümmern, würden die Rechten ihre Demo machen, durch die Stadt marschieren und dann nach Hause gehen. Und es hätte einfach keine Sau gejuckt, gäbe nichtmal ne Meldung in der Tagessschau.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: aragorn99werder am 13.Januar 2013, 15:30:26
Ich rede nicht von linken Parolen. Ich rede von antifaschistischen Parolen. Das ist ein Unterschied. Antifaschismus ist keine Politik sondern Anerkennung der Menschenrechte.
Nehmen wir mal die konkreten Fakten: die entsprechenden Ultras haben sich offen gegen Faschismus und Rechtsextremismus ausgesprochen und konnten das nicht mehr ohne um ihre körperliche Unversehrtheit fürchten zu müssen. Was ist nochmal passiert als das das letzte mal der fall war? Warte...ich komm nicht drauf... Ach ja: Deutschland hat die Welt mit Krieg überzogen und mehrere Millionen Juden ermordet.
Es mag sein, dass das bei anderen anders ist, aber mir ist es NICHT egal, ob ein Nazi neben mir steht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Januar 2013, 15:36:45
Mir schon. Mir ist es allgemein egal, wer neben mir steht. 95% sind sowieso Trottel, mit denen ich nichts zu tun haben will. Gesinnung egal.
Die Organisation "Antifa" sind im übrigen genau solche Trottel, die undifferenziert erstmal reden und dann denken.
Parolen schreien, egal welcher Art ist dumm. Ändert doch nahezu ncihts. Ausnahmen bestätigen die Regel. (Bürgerrechtsbewegung in den USA z. B.) - aber dazu gehört auch jede Menge andere Aktivität. Die ist in diesen Bereichen einfach nciht gegeben.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 13.Januar 2013, 15:36:55


Zitat
Die Linken schienen wirklich die schlimmen zu sein.

Schon sehr pauschalisiert, aber ja, im Stadion findet man seit den 90ern kaum noch rechtsgerichtete Parolen, einzige linke Parolen finden noch eine Plattform und das nervt einfach tierisch, wenn politisch motivierte Leute sowas auf einer Sportveranstaltung austragen müssen.
Ich meinte eignetlich allgemein.
Rechtsextreme Demonstrationen bekommen überhaupt nur soviel Aufmerksamkeit, weil die Linken so einen Aufriss darum machen. Gegendemo, Ausschreitungen usw. Die Rechten wollen einfach nur gesittet durch die Stadt laufen und für ihre (zugegebenermaßen ziemlich blöde) Dache demonstrieren. Die Rechten zeigen sich ja als, und vermitteln dieses bild in der Öffentlichkeit, "sozial". Durch deutliche Provokationen der Linken (die zumeist auch als erstes randalieren und die Polizei bepöbeln usw.) kommt es gelegentlich zu Ausschreitungen. Das spielt den Rechten doch in die Karten. Es beweist, dass die "anderen" asozial sind. Würde sich keiner drum kümmern, würden die Rechten ihre Demo machen, durch die Stadt marschieren und dann nach Hause gehen. Und es hätte einfach keine Sau gejuckt, gäbe nichtmal ne Meldung in der Tagessschau.

Das ist, mit Verlaub und wieder vom Thema abweichend, nicht nur verkürzt, sondern boshaft unterstellend. Mag ja sein, dass der Polizist, mit dem du geredet hast, das so sieht, aber zwangsläufig der Wahrheit entspricht es nicht. Nazis greifen immer öfter Journalisten auf Demos an, vor Gegendemonstranten machen die genauso wenig Halt, wie die antifaschistischen Gegendemonstranten vor den Nazis. Außerdem greifen Nazis auch sehr gerne mal Gebäude von alternativen Einrichtungen an

Dass die Polizei eine andere Sicht auf die Dinge hat, erklärt sich dadurch, dass die Rechten eben demonstrieren und die Gegendemonstranten das verhindern wollen. Damit werden die Gegendemonstranten automatisch zu "Störern" durch Sitzblockaden und ähnliches, die Rechten werden geschützt, weil diese ja ein Grundrecht wahrnehmen. Würde es in der Bevölkerung eine Mehrheit von Nazis geben und würden die Antifaschisten eine Demonstration ankündigen, würden die Nazis dies natürlich gerne verhindern und wären somit automatisch die "Aggressoren" auf der Demo.

Hier eine Video einer Demo von Antifaschisten vorbei an einem Laden von Nazis, wo das deutlich wird:

http://www.youtube.com/watch?v=mmn0OzQHDo4 (http://www.youtube.com/watch?v=mmn0OzQHDo4)

EDIT: Es sind übrigens auch nicht zwangsläufig "Linke", die gegen Nazis demonstrieren. Auch Liberale, Christen, Humanisten, Moslems, Ausländer  ja sogar ausgewiesene Kapitalisten und Marktradikale haben gute Gründe, gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Die genannten würden sich sicherlich nur sehr ungerne oder sehr schwer als "Linke" klassifizieren lassen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Januar 2013, 15:39:33
Konni, genau das Argument brachte ich auch vor, er sagte es sei genauso, wenn die Gegendemo auch angekündigt und genehmigt ist. Ich gebe aber nur wider, was mir erzählt wurde. Ic herhebe also keinen Anspruch auf Richtigkeit.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 13.Januar 2013, 15:44:02
Konni, genau das Argument brachte ich auch vor, er sagte es sei genauso, wenn die Gegendemo auch angekündigt und genehmigt ist. Ich gebe aber nur wider, was mir erzählt wurde. Ic herhebe also keinen Anspruch auf Richtigkeit.

Abgesehen davon, dass ich nicht verstanden habe, was du geschrieben hast, muss natürlich auch immer bedacht werden, dass Polizisten auch Menschen sind, die auch im Zuge ihrer eigenen Weltanschauung Dinge betrachten und entsprechend einordnen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Snickers12312892 am 13.Januar 2013, 15:45:22
@white:
Ich war noch damals noch ziemlich klein, allerdings wurde es mir so beigebracht, dass es durchaus einen Einfluss hatte, wenn man in der DDR am Montag "Wir sind das Volk" skandierte.

Oder hier in die Richtung:
Zitat
Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weissen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. “Nein”, sagte ein weiser Senator, ”Wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns."

Das Problem von Gruppierungen die Ziele vertreten ist immer, dass man ihnen vorwerfen kann, dass sie undifferenziert denken. Passiert sowieso häufig, alles Idioten außer mir... denk ich auch, wenn ich Fernseh. Denk ich nicht mehr, wenn ich mich mit den Leuten die so untwegs sind tiefgründig unterhalte.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: aragorn99werder am 13.Januar 2013, 15:58:10
Außerdem geht es des Weiteren um das Image des Fußballs allgemein. Nach jeder pyrofackel kann ich mir im Fernsehen von Beckmann erzählen lassen, dass Fußballfans gewalttätig und gefährlich sind. Es ist wichtig, den Medien und der Öffentlichkeit deutlich zu machen, dass Faschismus, Rassismus und Fremdenhass im Stadion nicht widerspruchslos hingenommen wird. Es mag sein, dass das Stadion noch keine Bühne für nazis ist. Wenn man zu Bildern, wie auf der letzten Seite schweigt, wird sich das ändern.
Ich lege ebenfalls keinerlei Wert auf Politik im Stadion, aber ich kann nicht verstehen, was "Nazis raus" Parolen  störend oder dumm sein soll.
Die Frage, ob etwas etwas nutzt oder nicht, ist meiner Ansicht nach zweitrangig, wenn es richtig ist.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 13.Januar 2013, 16:00:38
Für mich hat das wenig mit Rechtsextremismus zu tun, die beiden Dortmund-Plakate. Ich weiss nicht einmal wer oder was das ist.
Mir ging es um Parolen ala "Ihr Juden". Und die sind natürlich nicht in Ordnung, habe auch nicht behauptet es gäbe es gar nicht mehr, sondern es gebe sie seit den 90ern kaum mehr.
Und diese "Juden raus", Hakenkreuz Fahnen usw. sind Einzelfälle in meinen Augen. Sicherlich gibt es Problemvereine, aber das sind halt sehr sehr wenige im Gegensatz zu früher wo man in der Westkurve stand und 75% um einen herum Nazis waren.

Du scheinst recht viel im Osten der Republik im Fussball unterwegs zu sein. Ich gehe nur ans Millerntor, Volkspark, Hoheluft, Adolf-Jäger-Kampfbahn und fahre mit dem HSV gegelegentlich auswärts. Ich habe noch nicht ein einziges mal Affenlaute gegen einen farbigen Spieler vernommen. Auch im TV habe ich noch nie bewusst Affenlaute gegen Farbige wahrgenommen.
Scheint wirklich so als wäre ich hörgeschädigt.

Vielleicht sehe ich es auch zu regional.

Sollte Deutschland wirklich ein gravierendes Problem mit Rechtsextremismus in den Stadien haben, dann sollte er natürlich aktiv bekämpft werden. Der HSV hat es zum Glück nicht (mehr).
Trotzdem gehört für mich auch Linksextremismus nicht ins Stadion.

Zitat
Antifaschismus ist keine Politik sondern Anerkennung der Menschenrechte.
Menschenrechte? So wie in der DDR?
Sorry, aber das ist ziemlich scheinheilig. Denn auch die Antifa ruft zu Gewalt auf und übt Gewalt aus. Wo sind da die Menschenrechte?

Zitat
Nehmen wir mal die konkreten Fakten: die entsprechenden Ultras haben sich offen gegen Faschismus und Rechtsextremismus ausgesprochen und konnten das nicht mehr ohne um ihre körperliche Unversehrtheit fürchten zu müssen.

Nehmen wir mal meine Aussage: Was hat das mit Sport zu tun? Wieso muss eine Ultragruppierung "rechts" oder "links" ausgerichtet sein?
Und genau das ist es was ich meine. Der Sport dient denen einfach als Plattform. Wenn sie sich irgendwie poltisich betätigen wollen dann doch bitte nicht im Stadion!

Zitat
Ich lege ebenfalls keinerlei Wert auf Politik im Stadion, aber ich kann nicht verstehen, was "Nazis raus" Parolen  störend oder dumm sein soll.
Weil ich Fussball gucken will und mir kein politisches Diskussionsforum anhören möchte.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 13.Januar 2013, 16:02:59
Von den mit "bekanntesten" Hooligan"vereinigungen" in Deutschland kommen, obwohl überwiegend eher rechts orientiert doch immer wieder Sprüche wie "Fußball ist Fußball, Politik ist Politik, das eine hat mit dem anderen nciths zu tun". Es ist aber wie überall, im Endeffekt macht ja doch jeder, was er will.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 13.Januar 2013, 16:12:20
Zitat
Zitat
    Die Telekom GAR KEIN Mitsprache Recht hat

Stimmt halt nicht, die Telekom hat immerhin jemanden im Aufsichtsrat der AG.

Reiss bitte den Satz doch nicht aus dem Kontext. Ich habe bisher nicht erlebt, dass der Telekomvorstand Trainer entlässt oder Vorgaben ausgibt.

Ausserdem sitzt auch jemand der CSU, von VW und Audi. Trotzdem hat die CSU kein Mitspracherecht, oder VW oder sonstwer, sondern die "Person". Wüsste auch nicht wieso sich die Telekom in die Belange des FCBs einmischen sollte oder es jemals getan hätte. Im Gegensatz zu VW oder RB und da drum ging es. Und nicht da drum wer im Aufsichtsrat sitzt.

Edit:
Okay, Audi war schlecht gewählt, die haben ja tatsächlich Mitspracherecht durch ihre Anteile.

Sorry, habe ich erst jetzt gelesen, möchte ich aber richtigstellen:

1. Du unterschätzt die Macht von Aufsichtsräten. Er überwacht nicht nur die Geschäftsführung (§111 AktG), sondern er hat auch die Befugnis gemäß §111 IV Satz 2 AktG Maßnahmen der Geschäftsführung an die eigene Zustimmung zu knüpfen. Sicherlich kann dies nicht ein einzelne Aufsichtsratsmitglied verfügen, trotzdem wird die Telekom als Großsponsor schon gerne Möglichkeiten haben wollen, ihre Meinung zu äußern. Das läuft bei so großen Gesellschaften wie der Bayern München AG nicht einfach durch Auf- und Zudrehen des Geldflusses, sondern natürlich wird im Aufsichtsrat über bestimmte Strategien der Vermarktung der Marke Bayern München und gleichzeitig seiner Sponsoren gesprochen. Die Ergebnisse sind dann Mannschafsreisen in Länder wie China, Korea oder die USA, natürlich um dort auf der einen Seite die Marke Bayern München zu bewerben, aber gleichzeitig eben auch um auf Audi, die Telekom und adidas aufmerksam zu machen, die jeweils in diesen Ländern natürlich auch Absatzmärkte hat. Außerdem ernennt und entlässt der Aufsichtsrat immerhin den Vorstand, das ist auch ein zu verachtender Machteinfluss.

2. Du meinst vermutlich Stoiber, der dort im Aufsichtsrat nicht als CSU-Mitglied sitzt, sondern als einflussreicher und angeblich kompetenter Prüfer. Uli Hoeneß sitzt ja auch im Aufsichtsrat und vertritt dort nicht seine Wurstfirma, sondern er ist in der Position des Präsidentes des eingetragenen Vereins dort drin. Wenn Stadler, der Vorstandsvorsitzende der Audi AG, der auch im Aufsichtsrat sitzt, jetzt Mitglied des Ku Klux Klans wäre, hätte der KKK ja auch kein Mitspracherecht in diesem Gremium, sondern er würde in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender von Audi dort sitzen. Wird klar, was ich meine?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 13.Januar 2013, 16:17:59
Nein, unterschätze ich nicht. Das ist ja was ich meine, was du genau in 2.) sagst.
"Nur" weil der Chef der Telekom da sitzt hat das Unternehmen Telekom kein Mitspracherecht.
Sicherlich wird er das versuchen zu verbinden, aber so wirklich Mitspracherecht hat das Unternehmen in meinen Augen da durch nicht. Gerade durch die Strukur der Bayern.
Beim HSV sieht es da ja schon anders aus. Da kannste ja theoretisch Hans-Müller aus der Würstchenbude nebenan in den Aufsichtsrat wählen.
Deshalb wird der HSV unter den derzeitigen Vorraussetzungen auch so schwer wieder nach oben kommen. Da gehen Interessen vor Kompetenz.
Siehe heutige Aufsichtsratwahl.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: aragorn99werder am 13.Januar 2013, 16:23:16
@ LüddenDu

Du hast natürlich recht, dass die DDR auch nicht das tollste war. Die DDR war ein Unrechtsstaat die Antifaschismus als Deckmantel benutzt hat. Das hat nichts mit Antifaschismus zu tun, wie ich ihn verstehe.
Wie ich schon sagte: auch ich lege keinen Wert auf Politik und jede Form von Extremismus  im Stadion. Aber Antifaschismus (mein Verständnis von Antifaschismus ist nichts anderes als verbaler Protest- Gewalt ist nicht gut, egal woher sie kommt) ist kein Linksextremismus.
Außerdem glaube ich kaum, dass der bisherige Antifaschismus beim Fußball gucken stört. Ich komme zugegebener Maßen nur selten ins Stadion, wenn dann in Wiesbaden oder in Bremen. Auch in Wiesbaden wurde aber vor wenigen Wochen der OFC als "Judenverein" bezeichnet.
Natürlich müssen Ultras weder links noch rechts sein. Leider sind es aber viele.
Nur weil viele rechte Fußball nicht mit Politik mischen wollen, ist das noch lange kein Grund sie dort zu akzeptieren. Übrigens wird der Fußball als Rekrutiereungsbühne benutzt, um unpolitische Gewaltbereite zu gewinnen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 13.Januar 2013, 16:28:11
Für mich hat das wenig mit Rechtsextremismus zu tun, die beiden Dortmund-Plakate. Ich weiss nicht einmal wer oder was das ist.

Naja, nun muss deine Unwissenheit in diesem Bereich aber nicht zum Maßstab für Rechtsextremismus im Stadion genommen werden. Fakt ist, es gibt diese Aktionen von Nazis. Und das macht doch gerade deutlich, dass die dort nicht einfach als politisch neutrale Zuschauer ins Stadion gehen, so wie du es verlangst, sondern sehr wohl ihre Gesinnung nach Außen tragen, auf sich aufmerksam machen und Fürsprecher suchen.

Zitat
Du scheinst recht viel im Osten der Republik im Fussball unterwegs zu sein. Ich gehe nur ans Millerntor, Volkspark, Hoheluft, Adolf-Jäger-Kampfbahn und fahre mit dem HSV gegelegentlich auswärts. Ich habe noch nicht ein einziges mal Affenlaute gegen einen farbigen Spieler vernommen. Auch im TV habe ich noch nie bewusst Affenlaute gegen Farbige wahrgenommen.
Scheint wirklich so als wäre ich hörgeschädigt.

Ich habe mit Fußball nicht viel zu tun, weder im Osten, noch im Westen. Aber du scheinst wirklich Wahrnehmungsschwierigkeiten zu haben oder sagt dir der Name Timothée Atouba nichts? Der hat immerhin mal beim HSV gespielt und wurde rassistische beleidigt, woraufhin er den Fans den Finger zeigte.


Zitat
Sollte Deutschland wirklich ein gravierendes Problem mit Rechtsextremismus in den Stadien haben, dann sollte er natürlich aktiv bekämpft werden. Der HSV hat es zum Glück nicht (mehr).
Trotzdem gehört für mich auch Linksextremismus nicht ins Stadion.

Von einem gravierenden Problem würde ich nicht sprechen, aber es sind Nazis im Stadion und die werben mit Flugblättern, sowie provokantem Verhalten. Ich weiß nicht, inwiefern die Antifa im Stadion für Anhänger wirbt. Ich weiß auch nicht so recht, was du unter Linksextremismus verstehst. Wenn du die Positionierung gegen Rechtsextremismus darunter subsumierst, dann liegst du falsch. Wenn es für dich gewalttätige Übergriffe gegen Rechtsextreme, sowie Vandalismus ist, dann nicht.

Zitat
Zitat
Antifaschismus ist keine Politik sondern Anerkennung der Menschenrechte.
Menschenrechte? So wie in der DDR?
Sorry, aber das ist ziemlich scheinheilig. Denn auch die Antifa ruft zu Gewalt auf und übt Gewalt aus. Wo sind da die Menschenrechte?

Es gibt verschiedene Arten von Antifaschismus. Was die Antifa betreibt ist extremer, menschenverachtender Antifaschismus. Weshalb generalisierst du die Antifa auf alle Antifaschisten?

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 13.Januar 2013, 16:28:55
Mir egal was für ein -mus, ich will mein Bier und ein gutes Spiel, sonst nix ;)

Zitat
Übrigens wird der Fußball als Rekrutiereungsbühne benutzt, um unpolitische Gewaltbereite zu gewinnen.
Kann ich nicht beurteilen. Vielleicht bin ich da wirklich was blind, weil beim HSV es früher halt so extrem war und nun nicht mehr vorhanden ist. Zumindest kriege ich nix davon mit. Selbst Glatze, Springerstiefel und Bomberjacke gibt es quasi gar nicht mehr.
Wenn es in anderen Stadien wirklich noch oder wieder so ist, dann gehört das natürlich scharf verwiesen.


Edit:
Zitat
Der hat immerhin mal beim HSV gespielt und wurde rassistische beleidigt, woraufhin er den Fans den Finger zeigte.
Das war gegen irgendeinen osteuropäischen Club...
Atouba war/ist Publikumsliebling und seine Reaktion kam seinerzeit, laut eigener Aussage, nicht aufgrund rassistischer Äusserungen zustande. Was aber eigentlich auch keine Rolle spielt.
Und gegen einzelene Idioten kann man nix machen.

Zitat
Es gibt verschiedene Arten von Antifaschismus. Was die Antifa betreibt ist extremer, menschenverachtender Antifaschismus. Weshalb generalisierst du die Antifa auf alle Antifaschisten?
Sorry, stimmt.
Ging halt um die Antifa
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 13.Januar 2013, 16:39:37
Nein, unterschätze ich nicht. Das ist ja was ich meine, was du genau in 2.) sagst.
"Nur" weil der Chef der Telekom da sitzt hat das Unternehmen Telekom kein Mitspracherecht.
Sicherlich wird er das versuchen zu verbinden, aber so wirklich Mitspracherecht hat das Unternehmen in meinen Augen da durch nicht. Gerade durch die Strukur der Bayern.
Beim HSV sieht es da ja schon anders aus. Da kannste ja theoretisch Hans-Müller aus der Würstchenbude nebenan in den Aufsichtsrat wählen.
Deshalb wird der HSV unter den derzeitigen Vorraussetzungen auch so schwer wieder nach oben kommen. Da gehen Interessen vor Kompetenz.
Siehe heutige Aufsichtsratwahl.

Dann stell dir doch mal die Frage, warum Höttges, immerhin im Vorstand der Telekom AG, dort im Aufsichtsrat sitzt und nicht Hans-Müller aus der Würstchenbude oder meinetwegen Wirtschaftsprüfer Cornelius Grünhaus.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 13.Januar 2013, 16:43:55
Weil nicht die Mitglieder den Aufsichtsrat wählen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: aragorn99werder am 13.Januar 2013, 17:32:00
@ LüddenDu
Joa, gutes spiel ist sicher die Hauptsache  ;D
Aus eigener Erfahrung kann ich das außer besagtem Vorfall in Wehen auch nicht belegen.
Aber zb Aachen und einige Berichte (nicht unbedingt aus Boulevardpresse) sowie besagter 11Freunde Artikel zeigen, dass wohl mehr passiert als wir mitbekommen. Ich wollte auch nicht so tun, als stünde Deutschland kurz vor dem vierten Reich. Aber ich denke nach dem Motto "wehret den Anfängen" kann es nicht Schaden ab und zu Widerspruch deutlich zu machen.
 ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 13.Januar 2013, 19:24:45
Zitat
Weil nicht die Mitglieder den Aufsichtsrat wählen.

Du näherst dich ;)

Ein Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft besteht Mitbestimmungsgesetz zu gleichen Hälften aus Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Nun gibt es den Sonderfall, dass eine AG, die zwischen 500 und 2000 Mitarbeiter beschäftigt, den Aufsichtsrat nach 1/3 Arbeitsnehmer und 2/3 Anteilseigner bestücken darf, geregelt im Drittbeteiligungsgesetz. Die Bayern München AG fällt darunter.

Da es außer Audi und adidas keine Anteilseigner gibt (außer natürlich Bayern München e.V.), darf der Anteilseigner Bayern München e.V. weitere Mitglieder des Aufsichtsrates bestimmen. Warum nehmen die ausgerechnet jemanden von der Telekom und keinen Wirtschaftsprüfer?

EDIT:
Zitat
Mir egal was für ein -mus, ich will mein Bier und ein gutes Spiel, sonst nix

Grundsätzlich natürlich nachvollziehbar, geht mir genauso. Aber die Augen davor zu verschließen, wie sich Rechtsextremisten in den Stadien niederlassen und auf Rekrutierungskampagne gehen (schon alleine, indem sie auf sich aufmerksam machen) spielt ihnen nunmal in die Karten. Es gibt keine Neutralität beim Thema Faschismus oder Rechtsextremismus.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: aragorn99werder am 16.Januar 2013, 17:11:19
Daher habe ich auch erfreut zur Kenntnis genommen, dass Werder gemäß neuer stadionsatzung stadionverbote an rechtsextreme BVB Fans verteilt hat.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 17.Januar 2013, 00:09:19
Also praktisch die aus dem Pokalspiel im Weserstadion?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Heisenberg am 21.Januar 2013, 06:53:04


Zitat
Die Linken schienen wirklich die schlimmen zu sein.

Schon sehr pauschalisiert, aber ja, im Stadion findet man seit den 90ern kaum noch rechtsgerichtete Parolen, einzige linke Parolen finden noch eine Plattform und das nervt einfach tierisch, wenn politisch motivierte Leute sowas auf einer Sportveranstaltung austragen müssen.
Ich meinte eignetlich allgemein.
Rechtsextreme Demonstrationen bekommen überhaupt nur soviel Aufmerksamkeit, weil die Linken so einen Aufriss darum machen. Gegendemo, Ausschreitungen usw. Die Rechten wollen einfach nur gesittet durch die Stadt laufen und für ihre (zugegebenermaßen ziemlich blöde) Dache demonstrieren. Die Rechten zeigen sich ja als, und vermitteln dieses bild in der Öffentlichkeit, "sozial". Durch deutliche Provokationen der Linken (die zumeist auch als erstes randalieren und die Polizei bepöbeln usw.) kommt es gelegentlich zu Ausschreitungen. Das spielt den Rechten doch in die Karten. Es beweist, dass die "anderen" asozial sind. Würde sich keiner drum kümmern, würden die Rechten ihre Demo machen, durch die Stadt marschieren und dann nach Hause gehen. Und es hätte einfach keine Sau gejuckt, gäbe nichtmal ne Meldung in der Tagessschau.

Das ist, mit Verlaub und wieder vom Thema abweichend, nicht nur verkürzt, sondern boshaft unterstellend. Mag ja sein, dass der Polizist, mit dem du geredet hast, das so sieht, aber zwangsläufig der Wahrheit entspricht es nicht. Nazis greifen immer öfter Journalisten auf Demos an, vor Gegendemonstranten machen die genauso wenig Halt, wie die antifaschistischen Gegendemonstranten vor den Nazis. Außerdem greifen Nazis auch sehr gerne mal Gebäude von alternativen Einrichtungen an

Dass die Polizei eine andere Sicht auf die Dinge hat, erklärt sich dadurch, dass die Rechten eben demonstrieren und die Gegendemonstranten das verhindern wollen. Damit werden die Gegendemonstranten automatisch zu "Störern" durch Sitzblockaden und ähnliches, die Rechten werden geschützt, weil diese ja ein Grundrecht wahrnehmen. Würde es in der Bevölkerung eine Mehrheit von Nazis geben und würden die Antifaschisten eine Demonstration ankündigen, würden die Nazis dies natürlich gerne verhindern und wären somit automatisch die "Aggressoren" auf der Demo.

Hier eine Video einer Demo von Antifaschisten vorbei an einem Laden von Nazis, wo das deutlich wird:

http://www.youtube.com/watch?v=mmn0OzQHDo4 (http://www.youtube.com/watch?v=mmn0OzQHDo4)

EDIT: Es sind übrigens auch nicht zwangsläufig "Linke", die gegen Nazis demonstrieren. Auch Liberale, Christen, Humanisten, Moslems, Ausländer  ja sogar ausgewiesene Kapitalisten und Marktradikale haben gute Gründe, gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Die genannten würden sich sicherlich nur sehr ungerne oder sehr schwer als "Linke" klassifizieren lassen.


Zum youtube clip... Jaja meine "liebe Heimatstadt". Bin ein paar hundert Meter weiter aufgewachsen wo der Vorfall war. Und kenne von beiden Seiten viele Leute persönlich oder zumindest vom Sehen. Ist echt ein Problem geworden dort mittlerweile.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 21.Januar 2013, 07:24:51
Zum youtube clip... Jaja meine "liebe Heimatstadt". Bin ein paar hundert Meter weiter aufgewachsen wo der Vorfall war. Und kenne von beiden Seiten viele Leute persönlich oder zumindest vom Sehen. Ist echt ein Problem geworden dort mittlerweile.
Hab den Clip jetzt acuh mal angeschaut. Die Neonazis stellen sich da auch echt blöde an, aber irgendwo war es auch provoziert. Es kam mir nicht so vor, als würden die Demosntranten Streit suchen, aber genau an dieser Stelle waren die "Sprechgesänge" am lautesten, es wrde Leute persönlich (wenn auch nur verbal) angegriffen. Man kann doch nicht erwarten, dass "Solche" dann ruhig bleiben. Damit war für mich die Eskalation von Seite der Demonstranten oder zumindest dem Wortführer gewünscht. Die Deppen nehmen das dann natürlich dankend an, das wissen auch die von der Antifa.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 21.Januar 2013, 13:32:16
Ähm, natürlich waren die Gesänge an dieser Stelle am Lautesten, schließlich ist das ein bundesweit bekannter Laden, der Naziuntensilien verkauft - 3 Tage nach der Demo wurde der Laden durchsucht und volksverhetzendes Material gefunden, woraufhin gegen den Ladenbesitzer ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Außerdem zieht der eine Glatzkopf sich seine Handschuhe schon an, bevor die Gesänge anfangen und die Baseballschläger stehen natürlich immer im Schirmständer gleich neben dem Eingang?!
Außerdem, wo haben den Demoteilnehmer provoziert? Die rufen halt ihre uralten Parolen (alerta, alerta, antifascita)...mit den Beleidigungen hat doch der betrunkene Kollege ganz links angefangen ("Halt's Maul du blöde Schlampe"), der dann in Gewahrsam genommen wurde. Also entschuldigung, aber mensch muss schon sehr viel Fantasie aufbringen, um in dieser Szene eine Provokation der Demoteilnehmer zu sehen.

Und das Argument, dass mensch nicht erwarten könne, dass "solche" ruhig bleiben, wenn eine Demo vor ihren Häuser langzieht ist doch fadenscheinig. Natürlich darf auch von den Herren Nazis erwartet werden, dass sie sich an die Grundsätze eines Rechtsstaates halten und nicht mit Baseballschlägern auf eine Versammlung losgehen. Im Umkehrschluss dürfte es ja keine Demonstrationen gegen Nazis mehr geben, weil Nazis sich gestört fühlen könnten?! Natürlich sollen Demonstrationen provozieren, das ist der Grund, weshalb diese durch Städte führen, wo Verkehr lahmgelegt wird oder vor Einrichtungen stattfinden, die Symbolcharakter in Bezug auf das Demothema haben. Sonst könnte jede Demo ja auch auf die Wiesen und Felder vor der Stadt ausgelagert werden. Dann würden die Nazis oder Schläger unter den Antifaschisten zwar "ruhig" bleiben, aber das ist doch keine Lösung.

Was die Antifa angeht, mit "denen" habe ich so meine Erfahrungen gemacht, die ich hier schonmal aufgeschrieben habe. Ich setze mich ja auch beruflich mit dem Thema auseinander, allerdings merke ich oft, dass die Antifa generalisiert wird. Ich hatte schon öfter mit einigen Vertretern zu tun, einige haben mich abgeschreckt, das sind dann vor allem diejenigen, die den Kampf gegen Rechtsextremismus gerne auf die Straße tragen und meistens vor Körperverletzungen nicht zurückschrecken. Diese Antifasympathisanten (in den seltensten Fällen haben diese Menschen mehr mit der Antifa zu tun, als sich das Logo auf die Sachen zu pinnen oder mal auf der Demo die Fahne zu tragen) rekrutieren sich meist aus der autonomen Szene. Das sind weder Linke, noch ideologisch irgendwie gefestigte Menschen. Die haben sich einfach nur irgendwann für ein Team entschieden, hätten aber unter anderen Umständen durch aus bei den Nazis landen können.
Dann gibt es diejenigen, die tatsächlich antifaschistische Arbeit betreiben. Das sind Leute, die die Naziideologie aus einem eigenen Wertebewusstsein ablehnen und dagegen kämpfen, allerdings nicht mit Flaschen und Steinen auf der Straße, sondern vor allem durch Aufklärungs- und Aufarbeitungsarbeit. Diese Arbeit ist immens wichtig (auch aus wissenschaftlicher Sicht), da die einzigen verlässlichen Aufdecker von Neonazistrukten leider wirklich die Antifaschisten sind. Wenn in Zeitungen etwas über Verbindung von Personen, Vereinen, Geschäften oder Strukturen in die Neonaziszene steht, dann ist die Recherche in über 90% der Fälle von der Antifa geleistet worden. Ich habe auch mal in die Richtung Rechtsextremismus in Berlin geforscht und war schockiert, dass weder Polizei, noch Landeskriminalämter, noch die Soziologieforschung mir da konkrete Namen, Daten oder Strukuren nennen konnten (ich war dafür akkreditiert, habe also nicht als Privatperson danach gefragt). Beim Verfassungsschutz bin ich gar nicht erst durchgekommen, diese Organisation ist äußerst wissenschaftsscheu. Ich bin dann bei der Antifa gelandet und die hatten eine bemerkenswert gute Aufklärung für die Bereiche Treptow und Köpenick, die mich vor allem interessierten, da hier der eher bürgerlich geprägte Nationalkonservativismus zu finden ist. Anfangs hatte ich Bauchschmerzen mit der Antifa als Quelle für Forschung, weil ich die auch als Schlägertrupp im Kopf hatte. Ich hab dann allerdings schnell gemerkt, dass die herausragende Arbeit in der Aufklärung und Dokumentation abliefern, von Gerichtsurteilen gegen Neo-Nazis wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung (Körperverletzungsstraftaten gegen Ausländer extra aufgeführt, diese statistische Tiefe hatten nichtmal die zuständigen Gerichte in dem Gebiet zu bieten, was eine Schande ist) bis hin zu Zuliefererketten von Geschäften und Kneipen, die als Treffpunkte der rechten Szene gelten, war dort alles dabei. Fördervereinigungen von brandenburgischen mittelständischen Unternehmen, die eine bestimmte Kneipe in Köpenick finanziell unterstützen und Organigramme zum Aufbau verschiedener rechtsextremer Organisationen (sogar Nationale Autonome waren erfasst)...eine wahre Fundgrube.
Die Leute, die sich dort alle ehrenamtlich engagieren, sahen nicht nach Straßenkämpfer aus und generell war ihre ablehnende Haltung Nazis gegenüber fundiert.

In Gesprächen habe ich dann erfahren, dass viele von ihnen frustriert sind, da ihre Aufklärungsarbeit nicht anerkannt wird. Die Polizei interessiere sich gar nicht dafür, im Gegenteil, diese versuche angeblich die Arbeit zu unterbinden da es "ihre Aufgabe sei". Außerdem nimmt die Polizei die Ermittlungsarbeit der Antifa angeblich nicht ernst und misstraut ihnen zutiefst. Das einzige Prinzip, wie ihre Arbeit an die Öffentlichkeit käme, wäre wenn Journalisten ab und zu mal vorbeischauen würden, um Informationen für ihre Stories zu sammeln. Da gab es mal einen Angriff auf einen vietnamesischen Imbissbesitzer in Köpenick, über den Täter war gar nichts bekannt und ein Journalist der Berliner Zeitung hat bei der Antifa einfach mal gefragt, ob sie was über ihn (ein Gymnasiast) wissen. Die hatten einen ganzen Aktenordner zu der Person, die immerhin als Ziehsohn von René Bethage galt, über den auch kaum etwas bekannt ist. Bethage war mal NPD-Mitglied, ist ausgetreten und betreibt jetzt "unabhängig" "Jugendarbeit". Er gilt als "Anführer" der nationalen Autonomen in Berlin und hat besagten Schläger unter seine Fittiche genommen (ich glaube, er wohnte sogar mal bei ihm). Durch den Artikel des Journalisten sind erst Polizei und Staatsanwaltschaft auf die Sache aufmerksam geworden, vorher wäre es wohl als versuchter Raub oder ähnliches verbucht worden. Letztendlich sind die Informationen der Antifa also erst über den Umweg der Aufarbeitung des "seriösen Journalisten" von den Behörden ernst genommen worden.

Das ist schon sehr bedenklich, wie ich finde. Allerdings hat sich aus den Gesprächen mit den Antifa-Leuten auch ergeben, dass diese zwar selbst Gewalt wohl nicht anwenden würden, diese aber gegen Nazis durchaus billigen. Erklärt haben sie es damit, dass sie Angst hätten, dass die Nazis sich überall ungehindert ausbreiten würden, wenn ihnen nicht ein paar Gewalttäter im Weg stünden, so besteht ein Status Quo und sie können in Ruhe ihre Recherche- und Aufklärungsarbeit machen. Auf meinen Einwurf, dass sie mit dieser Arbeit ja aber auch die Gewalt fördern, da sie für die Straßenkämpfer, die selbst gar nicht viel mit der Antifa zu tun haben, die Zielscheiben markieren, reagierten sie schulterzuckend. Bei der Polizei, so sagten mir einige, habe mensch die Hoffnung aufgegeben, dass diese sich irgendwann nochmal bewegen würde und die Arbeit der Antifa für ihre eigenen Ermittlungen nutzt.
Alles nicht sonderlich befriedigend.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 21.Januar 2013, 13:46:03
Schöner Bericht, vorallem bei der Demosache muss ich zustimmen.
Eine Demo per se ist ja eine Provokation, wenn man es so will. Das ist ja noch lange kein Grund gewaltätig zu werden (in beide Richtungen).

Zu der Antifa-Geschichte Konni. Ich habe halt immer das Gefühl, dass Leute von Links halt "immer" dann einen rechtsradikalen Hintergrund sehen. Egal ob es nur Zufall war, dass da nun ein ausländischer Mitbürger attackiert wurde oder nicht.
Genauso andersherum. Antifaschisten sehen halt immer einen rechtsradikalen Hintergrund und Nazis schieben das "wie immer der Ausländer" vor.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 21.Januar 2013, 18:00:10

Außerdem, wo haben den Demoteilnehmer provoziert? Die rufen halt ihre uralten Parolen (alerta, alerta, antifascita)...mit den Beleidigungen hat doch der betrunkene Kollege ganz links angefangen ("Halt's Maul du blöde Schlampe"), der dann in Gewahrsam genommen wurde.

Genau diese Szene meinte ich. Sie sagt vorher was, leider kann man es nicht verstehen, ich ging halt von nem eindeutig provozierenden Spruch aus. Ansonsten gebe ich dir aber zu >90% recht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 25.März 2013, 19:18:07
http://tagesschau.de/inland/schlaegerei-urteil100.html (http://tagesschau.de/inland/schlaegerei-urteil100.html)

Die "dritte Halbzeit" ist nun auch offiziell verboten worden.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 28.März 2013, 16:51:27
Keine Wunderkerzen mehr am Millerntor :D

http://www.mopo.de/st-pauli/fc-st--pauli-verein-bittet---keine-wunderkerzen-im-stadion-,5067040,22237172.html

 :o
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 28.März 2013, 22:56:21
Keine Wunderkerzen mehr am Millerntor :D

http://www.mopo.de/st-pauli/fc-st--pauli-verein-bittet---keine-wunderkerzen-im-stadion-,5067040,22237172.html

 :o

Vorgezogener Aprilscherz?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 31.März 2013, 23:45:13
Am Freitag kommt eine Doku über die "Ultras" in Deutschland auf Sky. Sendestart 19 Uhr.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Jumano am 01.April 2013, 00:35:43
Am Freitag kommt eine Doku über die "Ultras" in Deutschland auf Sky. Sendestart 19 Uhr.

Genau das wollte ich auch eben posten. Haste wohl auch sky90 grade geschaut gehabt. :)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 01.April 2013, 11:16:18
Am Freitag kommt eine Doku über die "Ultras" in Deutschland auf Sky. Sendestart 19 Uhr.

Genau das wollte ich auch eben posten. Haste wohl auch sky90 grade geschaut gehabt. :)

Richtig!
Ich finde den Zeitpunkt, direkt nach dem letzten Sonntagspiel, für mich etwas unglücklich gewählt. Ich schau da lieber erst solche IQ Sendungen an wie "Schwiegertochter gesucht, Unter Palmen oder sonstige Kupplungsdokus an"  ;D
Gegen später läuft auf Sky eh eine Wiederholung der Sendung.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 01.April 2013, 18:52:43
Keine Wunderkerzen mehr am Millerntor :D

http://www.mopo.de/st-pauli/fc-st--pauli-verein-bittet---keine-wunderkerzen-im-stadion-,5067040,22237172.html

 :o

Heute Abend ist es soweit. Ich bin gespannt ob sich die Fans daran halten.
Darf ich als Raucher auch kein Feuerzeug mehr mit ins Stadion nehmen? Könnte ja damit meinen Nachbar damit anzünden. :-X

Sorry Mods für Doppelpost  ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 01.April 2013, 18:54:54
Entweder halten sich alle dran oder es macht das ganze Stadion aus Trotz ein (friedliches) Wunderkerzenkonzert.

Bodylove, ich bin ja sowieso für Rauchverbot im Stadion, also ja, Feuerzeuge verboten ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 01.April 2013, 18:57:58
Bodylove, ich bin ja sowieso für Rauchverbot im Stadion, also ja, Feuerzeuge verboten ;)

Rauchverbot? Ist doch alles offen ausgenommen von der Turnhalle auf Schalke? Was stört dich den daran ?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 01.April 2013, 19:05:46
Wenn du eng auf der vollen Tribüne stehst und neben dir in der heiklen Schlussphase drei Leute die Fluppe anzünden und dir den Rauch bewusst oder unbewusst ins Gesicht pusten, dann ist das nicht angenehm. Und drauf hinweisen bringt nichts, denn keiner würde dann die Zigarette ausmachen, Platz wechseln geht ja nicht.

Und ich als Nichtraucher möchte auch nicht bei einer nicht vollen Tribüne permanent Rauchern und ihrem Rauch ausweichen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 01.April 2013, 19:08:24
Selbst auf Schalke ist rauchen erlaubt. Ich kann das verstehen, wenn sich jemand von Rauchern belästigt fühlt. Ich hab füher die umstehenden gefragt (soweit sie nicht Bekannte waren) ob es sie stört. Auf Sitzplätzen stell ich mir das ganze etwas unproblematischer vor, da hab ich damals dann auch nciht gefragt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 01.April 2013, 19:12:44
Wäre ich Raucher, hätte ich keine Lust drauf, die Umstehenden zu fragen, ob sie das Rauchen stört. Das wäre mir zu doof. Um solche Szenarien zu ersparen, sollte man es einfach verbieten. Und ja, ich weiß, dass ich damit keine Mehrheit bekomme und auf viel Gegenwind stoße. Das ist aber meine Meinung, wie auch Todesstrafe für Kinderschänder und Abschaffen des Urheberrechts. Aber das sind andere Themen, genauso wie die Raucherfrage im Stadion offtopic ist.

Um noch etwas zum Thread beizutragen: Ich habe mitbekommen, wie sich zwei Bekannte von mir der Cottbus-Fantruppe nach Dresden in drei Wochen anschließen wollen um dort mit anderen etwas Stunk zu machen. Es steht sogar im Raum, das dann Dynamo mit unter zu schieben. Ich kann nur hoffen, dass sich die Vernünftigen durchsetzen und es keinen Ärger gibt. Wir sind ja von Fanskandalen verschont geblieben seit einiger Zeit, dafür haben wir ja damals in Aue unseren eigenen Trainer mit einer Rakete verletzt.

EDIT: Noch anmerken sollte ich, dass diese zwei Bekannten nicht die Hellsten sind und auch keine Cottbus-Fans. Sie wollen eben mal das Derby in Dresden erleben und dabei ein wenig "Spaß" auf ihre Art haben. Es gibt leider immer wieder Bekloppte. Die beiden sind auch nur Bekannte von mir, keine Freunde (nur um mich mal etwas besser da stehen zu lassen :P).
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: kn0xv1lle am 01.April 2013, 19:20:46
Um noch etwas zum Thread beizutragen: Ich habe mitbekommen, wie sich zwei Bekannte von mir der Cottbus-Fantruppe nach Dresden in drei Wochen anschließen wollen um dort mit anderen etwas Stunk zu machen. Es steht sogar im Raum, das dann Dynamo mit unter zu schieben. Ich kann nur hoffen, dass sich die Vernünftigen durchsetzen und es keinen Ärger gibt. Wir sind ja von Fanskandalen verschont geblieben seit einiger Zeit, dafür haben wir ja damals in Aue unseren eigenen Trainer mit einer Rakete verletzt.

Gibt es den noch nur dumme Idioten die nichts mit ihrer Freizeit anzufangen zu wissen als solche unglaublich intelligenten Pläne zu schmieden? Denen wünsche ich ganz persönlich das sie ordentlich eins auf die Fresse bekommen ohne das die Polizei sie beschützt. Verdient hätten sie es.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 07.April 2013, 01:11:23
Dank Gonzo habe ich mir nun  doch die Doku anschauen können.

ich bin wirklich überrasct das Sky so eine gute Doku zusammen gebastelt hat. Es werden die Hintergründe richtig gut ausgeleuchtet. Irgendwie habe ich immer darauf gewartet das smonan1900 auftaucht.  :)

Hier nochmals den Link zur Doku: http://www.youtube.com/watch?v=hXodWpvvJNE
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Leland Gaunt am 16.April 2013, 10:10:50
Anlässlich der am 32. Bundesliga-Spieltag stattfindenden Partie unserer Borussia gegen den FC Schalke 04, trudelten bereits im Vorfeld zahlreiche Stadtverbote bei Fußballfans aus Gelsenkirchen ein. Von insgesamt über 60 solcher Betretungsverbote in Teilen Mönchengladbachs ist die Rede.

Ein Stadtverbot ist eine sogenannte “polizeiliche Präventivmaßnahme”. Es enthält meist ein ausgeschriebenes Betretungsverbot für gewisse Teilbereiche im jeweiligen Stadtgebiet. Bei Zuwiderhandlung drohen den Betroffenen unter anderem hohe Geldbußen sowie weitere strafrechtliche Folgen. Die Begründung seitens der aussprechenden Personen ist oftmals waghalsig und nicht selten völlig absurd. Wir betrachten Stadtverbote als reine Schikane!

Die betroffenen Personen gehören unter anderem der Gruppe “Ultras Gelsenkirchen” an. Noch im Hinspiel wurde auf Schalke mit eben dieser Gruppe eine gemeinsame Spruchbandaktion angefertigt und durchgeführt. Darüber hinaus haben bereits vor wenigen Jahren Stadionverbotler aus Gelsenkirchen und Mönchengladbach die Spiele gegeneinander gelegentlich zusammen verbracht. Nun bedarf es aus heiterem Himmel 60 Stadtverboten für einen sicheren Ablauf des Spieltages?

In der Vergangenheit wurden solche Verbote meist bei brisanten Begegnungen (im Polizei-Jargon auch “Hochsicherheitsspiel” genannt) ausgesprochen. Die Entwicklung zeigt einen deutlichen Anstieg dieser Maßnahme, einhergehend mit einer willkürlichen Vergabe. Zwischen den Fanszenen aus Mönchengladbach und Gelsenkirchen besteht eine normale sportliche Rivalität und das Skurrile ist zudem, dass ein Großteil der betroffenen Personen noch nicht einmal ein aktuelles Stadionverbot besitzt. Es kann nicht sein, dass aufgrund dieser Maßnahme zahlreiche Fußballfans in ihrer Reisefreiheit derart eingeschränkt werden!

Ihr wollt mit dieser Repressalie Anhängern ihres Vereins ihre Leidenschaft nehmen, dem eigenen Club zu folgen und diesen bedingungslos zu unterstützen? Wir drehen den Spieß um und sagen: Es reicht!

Die mit einem Stadtverbot betroffenen Personen der Gruppe “Ultras Gelsenkirchen” werden hiermit von unseren Stadionverbotlern offiziell zum gemeinsamen Fußballgucken am Freitag den 03. Mai 2013 in Mönchengladbach eingeladen.

www.blog1900.de



Daumen rauf BMG!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 16.April 2013, 14:00:40

Daumen rauf BMG!

Gefällt dir mein Text?  ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bodylove am 16.April 2013, 17:12:40

Daumen rauf BMG!

Gefällt dir mein Text?  ;D

Made my Day... hab ich gerade mal gelacht  ;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Leland Gaunt am 16.April 2013, 19:55:35

Daumen rauf BMG!

Gefällt dir mein Text?  ;D

Made my Day... hab ich gerade mal gelacht  ;D ;D ;D ;D ;D

...hätte ich auch selber drauf kommen können  ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: smonan1900 am 16.April 2013, 20:04:38
Aber jetzt mal im Ernst, diese Stadtverbote sind ein Unding. Vorallem gegen die Mitglieder von UGE, da wir mit denen früher sogar ein freundschaftliches Verhältnis pflegten. Dass diese Verbindung irgendwann im Sande verlief ist noch lange kein Grund dafür benannte Stadtverbotler davon auszuschließen die Stadt MG zu betreten, es geht schlicht kein Gefahrenpotenzial von ihnen aus. Die szenekundigen Beamten der Bundesligastädte sind teilweise nun wirklich nicht die hellsten Köpfe, aber manchmal muss man sich an den Kopf packen, wenn man bedenkt, was die für eine Macht innerhalb des Polizeiapparats inne haben. Es wird Zeit, dass sich der Innenausschuss des NRW-Landtags unverzüglich mit dieser Problematik befasst und gesetzliche Maßnahmen ergreift um die Willkür zu stoppen.
Titel: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Eddy am 06.Mai 2013, 10:59:17
Ich war am Samstag im Signal Iduna Park und saß zum ersten mal auch direkt mitten drin im Bayern Block und wollte mal meine Erfahrungen schildern und wissen ob dies so normal ist.
Im Stadion ansich war ich ja schön öfters, natürlich auch besonders wenn es gegen Bayern ging, bislang bin ich aber immer mit Freunden oder meiner Freundin gegangen, dementsprechend saß ich immer auf der Ost oder West-Tribüne. Diesmal konnte aus diversen Gründen allerdings keiner mitgehen, also dachte ich mir das ich mich diesmal direkt in den Bayern Block hinstelle.
Es war erstmal natürlich ein schönes Gefühl NUR von Bayern Fans umgeben zu sein, was für mich als Bayern Fan in Dortmund eine völlig neue Situation war. Ich hatte mittendrin einen guten Platz ergattert und wurde auch direkt mitgerissen und habe bei den Fangesängen mitgesungen, was ein auch absolut neues aber auch schönes Gefühl war. Es fing dann an unschöner zu werden als der Gesang "BVB H****söhne" kam, aber nun gut da blieb ich dann halt still.
Schöner waren hingegen Situationen wo wir von unten die Bayern Fans von der Nordost zum mitsingen animiert haben und man sich dann gegenseitig angefeuert hat. Das hat mir ja soweit gefallen.
Dennoch muss ich sagen dass, das Fussball gucken in einem Fanblock nichts für mich ist.
Das erste große Problem ist, dass man schlicht und ergreifend teilweise nichts sehen kann, da immer irgendwelche Fahnen geschwenkt werden, oder immer irgendwer einen Schal vor meiner Nase hochgehalten hat. Ausserdem war man mehr damit beschäftigt das Team anzufeuern, als das Spiel überhaupt zu gucken. Was im allgemeinen ja auch positiv und wichtig ist. Dann bin ich jemand der gerne über Fussball diskutiert und da ich es gewohnt bin dies mit BVB Fans zu tun, ist das teilweise auch kontrovers, weshalb ich dachte wäre es mal nett mit Bayern Fans zu diskutieren. Leider hatte ich das Pech und war von Leuten umgeben, die zwar untereinander einen sehr freundlichen und rücksichtsvollen Umgang hatten, aber einfach kein kleines bisschen Objektivität hatten. Man hat nicht diskutiert sondern einfach nur gesagt das "Spieler XY Ja eh ein Penner ist und der BVB das allerletzte ist". Jegliche Schiedsrichter Entscheidung war eine Fehlentscheidung und wurde auch mit diversen Beleidigungen quittiert. Letztlich war ich über den Schiedsrichter sicherlich auch nicht glücklich, aber ein paar Beleidigungen weniger hätten auch gereicht.

Und nunja das schlimmste von allem war für mich das während des Spiels von Oben ständig Bierbecher (Mal mit, mal ohne Inhalt), Münzen oder auch Feuerzeuge auf uns flogen. Eine Münze habe ich auf die Schulter gekriegt und hinter mir hat einer einen Bierbecher abgekriegt, und ich dann das Bier. Das war einfach nur unmöglich finde ich und hat mir dann den letzten Spaß noch geraubt.

Ich weiß jetzt nicht ob ich mich als "schlechter" Fan fühlen soll, aber ich denke direkt in den Fanblock werde ich mich erstmal nicht mehr setzen und jetzt könnte man meinen ich sei ein Event-Fan oder sonst irgendwas. Aber ich fühle mich als komplette Gegenteil, für mich war es ein Event im Fanblock zu stehen und diese Atmosphäre so mitzukriegen und "mit zu prägen" allerdings hatte es nicht viel mit dem zu tun was auf dem Platz war. Ich bin allgemein definitiv ein "emotionaler" Fan und schreie auch gerne mal rum wenn mir was nicht passt, aber dieses jegliche fehlen von Objektivität und reines schwarz/weiss denken. Nein das war einfach nichts für mich.

Kann das wer nachvollziehen oder stehe ich allein auf weiter Flur?  :D ;)
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: kontermann am 06.Mai 2013, 11:13:39
Danke für deinen Bericht, Eddy!

Kann zwar nur für Frankfurt (SGE) sprechen, aber da habe ich beim Bayernspiel so ziemlich genau das Selbe erlebt, inklusive Bierbecher.
Man will sich ja auch gerne mal über das Spiel unterhalten, während es läuft, aber nein - "Oleee Oleee-Schei* Bayern!" etc. kriegt man als Antwort. Mehr kommt von den Mit-"Fans" nicht.
Schade. DAS ist definitiv nicht das, was ich mir von einem gelungenen Nachmittag im Stadion verspreche.
Beim nächsten Mal wieder Tribüne :) (ja, ich bin ein fauler Sack ;) )
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: wrdlbrmft am 06.Mai 2013, 11:24:42
nö, biste nicht. ich bin seit den seligen neckarstadionzeiten nicht mehr im stehblock gewesen, weil mir diese meist dumpfen typen dort heftigst auf den wecker gingen und weil ich (wie du) das spiel sehen will und nicht die fahne oder den schal des vordermanns. zudem war mir die stimmung auch oft zu agressiv, nicht nur gegen den gegner/schiedsrichter/vorstand sondern auch untereinander. zb: "findsch au das dr schiri ein wichser isch?" "nö, pfeift doch gar nicht so schlecht" "kriegsch glei a paar uffd fress, wenn du kai ahnung häsch!" oder: "lass mi von deim bier trinke" "kauf dir selber eins" "willsch, dass i dir a paar zähne eidrück?"
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Tony Cottee am 06.Mai 2013, 11:28:20
Echt? Im Fanblock wurde gepöbelt und mit Gegenständen geworfen? Man konnte kaum etwas sehen und die umstehenden Leute waren entweder schwer betrunken und/oder schwer subjektiv und nicht an Diskussionen interessiert?

Willkommen beim Fußball!

Díe Darstellung ist natürlich sehr stark klischeebehaftet - zumindest in den "Gästeblocks" in denen ich bisher so stand, findet man auch immer einen Querschnitt durch die Gesellschaft und Leute, die durchaus eine gepfelgte Konversation betreiben können (allerdings vorzugsweise in der Halbzeit oder nach dem Spiel).

Dass die Bayernfans die BVB-Spieler und Anhänger als Söhne einer Prostituierten gegeißelt haben, ist natürlich nicht zu tolerieren. Das würde ja bedeuten, dass die auch alle die Kinder von Dietmar Hopps Mutter sein müßten...das kann ich mir wirklich nicht vorstellen.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: kontermann am 06.Mai 2013, 11:33:09
Bin ich wenigstens nicht der einzige, wrdlbrmft :)

"findsch au das dr schiri ein wichser isch?" "nö, pfeift doch gar nicht so schlecht" "kriegsch glei a paar uffd fress, wenn du kai ahnung häsch!" oder: "lass mi von deim bier trinke" "kauf dir selber eins" "willsch, dass i dir a paar zähne eidrück?"

Hessische (Waldstadion-) Version:

"Hea, pass uff un gebb mer was vunn daam äppler riwwer!"
"Nee! Des is moiner!"
"Dann werd hier gleisch ohna kirzer gemocht!"
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Eddy am 06.Mai 2013, 12:12:06
Echt? Im Fanblock wurde gepöbelt und mit Gegenständen geworfen? Man konnte kaum etwas sehen und die umstehenden Leute waren entweder schwer betrunken und/oder schwer subjektiv und nicht an Diskussionen interessiert?

Willkommen beim Fußball!

Díe Darstellung ist natürlich sehr stark klischeebehaftet - zumindest in den "Gästeblocks" in denen ich bisher so stand, findet man auch immer einen Querschnitt durch die Gesellschaft und Leute, die durchaus eine gepfelgte Konversation betreiben können (allerdings vorzugsweise in der Halbzeit oder nach dem Spiel).

Dass die Bayernfans die BVB-Spieler und Anhänger als Söhne einer Prostituierten gegeißelt haben, ist natürlich nicht zu tolerieren. Das würde ja bedeuten, dass die auch alle die Kinder von Dietmar Hopps Mutter sein müßten...das kann ich mir wirklich nicht vorstellen.

Ich habe schlichtweg gesagt das es für mich nichts ist. Ich habe niemanden dafür kritisiert, höchstens vielleicht für die geworfenen Gegenstände, doch was das genau mit Fussball zu tun hat kannst du mir ja vielleicht nochmal erklären. Und ich habe auch nirgendswo gesagt das ich es schlimm finde das Spieler als Hurensöhne beleidigt werden, ich habe nur gesagt das ich da nicht mit gemacht habe. Schwer betrunken war jetzt keiner und an einer Diskussion waren sie schon interessiert, die war nur sehr einseitig. Wo ich ja auch nichts gegen habe, nur es ist einfach nichts für mich. Ich habe eine andere Art Fussball zu gucken. Ich bin sehr dankbar für die Fans die 90 Minuten lang supporten, ich habe auch jedes mal mitgesungen als ich da stand und es war auch schön Teil dieser Gemeinschaft zu sein.

Dennoch ist es etwas was ich in Zukunft wohl eher nicht mehr machen werde und ich wollte einfach nur fragen ob ich alleine mit der Meinung da stehe oder ob ich ein "schlechter" Fan jetzt sei.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Don-Muchacho am 06.Mai 2013, 12:18:21
Ich kann das absolut nachvollziehen. Ich mag es schon nicht Fußball in einer Gruppe zu gucken. Am allerliebsten guck ich den alleine. Da kann ich das MTF anschreien wenn der Schiri doof und die andern ja sowieso vom Platz gestellt gehören, oder, wie am Samstag, einfach White im Steam vollabern, der kommt in der Halbzeit an den PC scrollt ans ende und sagt "Seh ich auchso" und gut ist. Und dass in den Fankurven gerne mal ein paar Leute stehen die nicht die hellste Kerze auf dem Kuchen sind ist ja nun wahrlich nichts neues.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Joe Hennessy am 06.Mai 2013, 12:26:11
Ich beobachte das auch immer wieder im Eishockey. Die, die bei uns im Fanblock stehen und Radau machen, DAS sind die Eventfans. Für die gehts nämlich nicht um das Spiel, sondern um das Motto "Hauptsach bsoffa und am Montag heiser!".
Alles andere wäre ja auch viel zu langweilig.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Scorpio am 06.Mai 2013, 13:12:14
Kann ich absolut nachvollziehen! War jetzt zweimal in der Nordkurve von Hannover, sonst immer auf der Westtribüne gewesen.
Das Spiel rückt sehr stark in den Hintergrund. Irgendwie bekommt auch kaum mit, wie gerade so die Stimmung im Stadion ist. Es wird
ständig "angefeuert", egal was gerade auf dem Platz passiert. Ständig passiert auch irgendetwas um einen herrum und man ist mehr
damit beschägtigt nach links und rechts zu gucken, als sich das Spiel anzuschauen. Toll ist es dann noch, wenn die sich die eigenen Fangruppen
(also 96 Fans untereinander) "beschimpfen". Mich interessiert mehr was auf dem Rasen passiert und nicht irgendwelche "politischen" Geschichten (Kind muss weg...)
Einige sollten sich einfach Sonntag Nachmittag in einer Tunrhalle treffen und sich dort gegenseitig Sprüche an den Kopf werfen. Dafür braucht es
kein Fußballspiel.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: kontermann am 06.Mai 2013, 13:14:31
oder in der Sauna
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Tony Cottee am 06.Mai 2013, 13:22:10
Echt? Im Fanblock wurde gepöbelt und mit Gegenständen geworfen? Man konnte kaum etwas sehen und die umstehenden Leute waren entweder schwer betrunken und/oder schwer subjektiv und nicht an Diskussionen interessiert?

Willkommen beim Fußball!

Díe Darstellung ist natürlich sehr stark klischeebehaftet - zumindest in den "Gästeblocks" in denen ich bisher so stand, findet man auch immer einen Querschnitt durch die Gesellschaft und Leute, die durchaus eine gepfelgte Konversation betreiben können (allerdings vorzugsweise in der Halbzeit oder nach dem Spiel).

Dass die Bayernfans die BVB-Spieler und Anhänger als Söhne einer Prostituierten gegeißelt haben, ist natürlich nicht zu tolerieren. Das würde ja bedeuten, dass die auch alle die Kinder von Dietmar Hopps Mutter sein müßten...das kann ich mir wirklich nicht vorstellen.

Ich habe schlichtweg gesagt das es für mich nichts ist. Ich habe niemanden dafür kritisiert, höchstens vielleicht für die geworfenen Gegenstände, doch was das genau mit Fussball zu tun hat kannst du mir ja vielleicht nochmal erklären. Und ich habe auch nirgendswo gesagt das ich es schlimm finde das Spieler als Hurensöhne beleidigt werden, ich habe nur gesagt das ich da nicht mit gemacht habe. Schwer betrunken war jetzt keiner und an einer Diskussion waren sie schon interessiert, die war nur sehr einseitig. Wo ich ja auch nichts gegen habe, nur es ist einfach nichts für mich. Ich habe eine andere Art Fussball zu gucken. Ich bin sehr dankbar für die Fans die 90 Minuten lang supporten, ich habe auch jedes mal mitgesungen als ich da stand und es war auch schön Teil dieser Gemeinschaft zu sein.

Dennoch ist es etwas was ich in Zukunft wohl eher nicht mehr machen werde und ich wollte einfach nur fragen ob ich alleine mit der Meinung da stehe oder ob ich ein "schlechter" Fan jetzt sei.

Du bist kein schlechter Fan. Man kann Dir zugute halten, dass Du es ja immerhin versucht hast im Fanblock.

Und wenn die Erkenntnis dann ist: Das ist nichts für mich, dann ist das auch eine Erkenntnis und man wird dadurch - wie gesagt - nicht zu einem schlechteren Menschen ;-)

Mein Beitrag fußte eher auf der Verwunderung, dass Dich das Verhalten und die Stimmung in einem Gästeblock (obwohl Du doch offensichtlich schon öfter beim Fußball warst) offensichtlich überrascht hat.

Geworfene Gegenstände haben im Übrigen genauso wie übermäßiger Alkoholkonsum nichts mit dem Fußballsport zu tun, gehören aber zum akzeptierten Sozialverhalten in einer Stehkurve (solange die Gegenstände nicht auf den Rasen geworfen werden, das ist mittlerweile auch dort nicht mehr akzeptiert). Ebenso dazu gehören Pöbeleien, Schmähgesänge etc. 

Das ist im Übrigen aber auch das übliche Sozialverhalten in jeder Ballermanndisco und auf Dorffesten am Wochenende. Insofern auch dort: Ein Querschnitt durch die Gesellschaft.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Tony Cottee am 06.Mai 2013, 13:26:06
Kann ich absolut nachvollziehen! War jetzt zweimal in der Nordkurve von Hannover, sonst immer auf der Westtribüne gewesen.
Das Spiel rückt sehr stark in den Hintergrund. Irgendwie bekommt auch kaum mit, wie gerade so die Stimmung im Stadion ist. Es wird
ständig "angefeuert", egal was gerade auf dem Platz passiert. Ständig passiert auch irgendetwas um einen herrum und man ist mehr
damit beschägtigt nach links und rechts zu gucken, als sich das Spiel anzuschauen. Toll ist es dann noch, wenn die sich die eigenen Fangruppen
(also 96 Fans untereinander) "beschimpfen". Mich interessiert mehr was auf dem Rasen passiert und nicht irgendwelche "politischen" Geschichten (Kind muss weg...)
Einige sollten sich einfach Sonntag Nachmittag in einer Tunrhalle treffen und sich dort gegenseitig Sprüche an den Kopf werfen. Dafür braucht es
kein Fußballspiel.

Ich finde, Du solltest den Leuten im Stehblock ebenso wenig vorschreiben, wie sich zu verhalten haben, wie die den Sitzplatzguckern vorschreiben, wie dort das Spiel gesehen wird.

Ebenso gut, könnten die "Stehfans" auch sagen: Wenn Dich das Spiel so sehr interessiert, dann guck es halt zuhause mit Zeitlupe und taktischer Analyse. Dafür braucht es kein Fußballstadion.

Das wäre ebenso unqualifiziert.

In einem Punkt gebe ich Dir aber Recht: Früher - in der guten alten "Vorultrazeit" wurde auch im Stehblock mal geschwiegen, wenn das Spiel nichts hergab und es wurde situationsgerecht unterstützt, bepöbelt oder geschrien. Im heutigen Ultrabrei mit Dauergesängen hat man in der Tat manchmal den Eindruck, dass der "Support" wichtiger wäre als das Spiel.

Da der Ultraanteil in der Stehkurve in der Regel aber auch begrenzt ist, gibt jede Kurve auch genug Gelegenheit zu individuellem Fanverhalten.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: kontermann am 06.Mai 2013, 13:29:13
Das Wort "Ultrabrei" finde ich irgendwie sehr gut und passend heutzutage  ;)
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Octavianus am 06.Mai 2013, 13:30:30
Ich sehe das ähnlich wie Tony Cottee. Du bist kein schlechter Fan, Eddy, aber was hast du im Gästeblock erwartet? Dort stehen nicht die Jungs der Spielverlagerung und diskutieren über Gegenpressing und schon gar nicht während des laufenden Spiels. Dort steht meist der Mob und je nachdem, wo du stehst, siehst du dann eben vor allem die Fahnen. Also mich hat dein Erlebnis nicht wirklich überrascht. ;)

Im übrigen ist es vollkommen in Ordnung, wenn du dich nicht zu dieser Gruppe von Fans zählst. Wenn ich meine Frankfurter im Stadion sehe, bin ich auch nicht objektiv und singe mit, so lange es geht. Wenn ich Spiele in Funktion als Researcher beobachte, besorge ich mir grundsätzlich billige Karten und mische mich unter die heimischen Fans auf den Stehrängen. Ein wenig Abstand zum harten Kern halten und schon klappt das wunderbar. Dann singe ich auch nicht mit und analysiere das Spiel. Manch einer fragt mich auch, warum ich da mit Zettel und Stift stehe und je nach Gesprächspartner entwickelt sich dann ein interessantes Gespräch.

Ich finde es gut, dass es diverse Fangruppierungen gibt, die unterschiedliche Sachen wollen. Solange sich deren Ansprüche unter einen Hut bringen lassen, passt das doch. Aber was in der Diskussion um Fankultur ein wenig stört, ist der oftmals vertretene universale Geltungsanspruch der "Ultras". Man wird das Gefühl nicht los, dass nur sie sich als wahre Fans sehen. Und jeder, der nicht mit ihnen ist, ist gegen sie. Nicht alle Fans und Gruppierungen verstehen, dass es eben auch andere Meinungen und andere Arten des Fußballguckens gibt.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Scorpio am 06.Mai 2013, 13:32:00
Ich will ihnen nichts vorschreiben.

Wenn mich das Spiel so interessiert, dannn soll ich es zu Hause gucken??? Aber deswegen bin ich doch im Stadion, weil es mich interessiert.
Komischer Vergleich
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Tony Cottee am 06.Mai 2013, 13:49:25
Ich will ihnen nichts vorschreiben.

Wenn mich das Spiel so interessiert, dannn soll ich es zu Hause gucken??? Aber deswegen bin ich doch im Stadion, weil es mich interessiert.
Komischer Vergleich

..siehste, und einige sind im Stadion, weil sie dort singen und ihre Fahnen schwenken wollen, weil sie der Meinung sind, dass das der Sinn und die Aufgabe von Fußballfans im Stadion ist.

So hat jeder unterschiedliche Ansprüche an so ein Erlebnis im Stadion. Das geht auch sehr gut nebeneinander, da so ein Stadion ja meistens groß genug ist. Es braucht also niemand am Sonntag in eine Turnhalle gehen. Darauf wollte ich mit dem Vergleich hinaus...
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Tony Cottee am 06.Mai 2013, 13:55:39
Aber was in der Diskussion um Fankultur ein wenig stört, ist der oftmals vertretene universale Geltungsanspruch der "Ultras". Man wird das Gefühl nicht los, dass nur sie sich als wahre Fans sehen. Und jeder, der nicht mit ihnen ist, ist gegen sie. Nicht alle Fans und Gruppierungen verstehen, dass es eben auch andere Meinungen und andere Arten des Fußballguckens gibt.

Da sind wir uns 100% einig. Vermutlich liegt das aber auch daran, dass wir beide nicht mehr 20 sind (vermute ich mal...). ;-)

Fußballfans (insbesondere auch Ultras) sind halt auch und insbesondere Jugendliche, die eine Gemeinschaft bilden und dort Identität suchen. Mit so rationalen Argumenten und universellen Lebensweisheiten wie "Leben und Leben lassen" kommt man bei der Klientel nicht weiter. Aber älter werden die Ultras von ganz alleine - und meine Erfahrung von 15-20 Jahren Stadionbesuchen zeigt: Nur die wenigsten "Jungultras" sind mit Anfang 30 noch dabei. Die sitzen dann irgendwo in der Nähe der Stehplätze (weil sie die Nähe doch noch wollen) oder stehen am Rand der Stehplatzbereiche, wo es etwas weniger ultralastig ist und werden von ganz alleine toleranter.

Leider sorgen dann aber oft auch die Vereine mit Megafonen oder gar Lautsprecheranlagen für den Capo dafür, dass die Ultras die "tonangebende" Fraktion ist, obwohl sie sicher nicht die demokratische Mehrheit vertritt. Aber die schönen bunten Choreos sorgen halt auch für kommerziellen Erfolg (nur zündeln dürfen sie nicht...).
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: White am 06.Mai 2013, 14:06:37
Ich beobachte das auch immer wieder im Eishockey. Die, die bei uns im Fanblock stehen und Radau machen, DAS sind die Eventfans. Für die gehts nämlich nicht um das Spiel, sondern um das Motto "Hauptsach bsoffa und am Montag heiser!".
Alles andere wäre ja auch viel zu langweilig.
Als ich noch regelmäßig Eishockey gucken war - seitdem es die Lions nicht mehr gibt war ich nciht mehr - bestand die Stehtribüne auf der ich in der Regel war aus Leuten, die vom fußball genau wegen solchen oben Dingen abgewandert waren und einigen alteingesessenen Eishockeyfans. Klar wurde auch gesoffen, aber soviel Äppler kannst du in so kurzer Zeit garnicht verdrücken.
Ausserdem wurde nur die eigene MAnnschaft angefuert und der Schiri bei Fehlentscheidungen ein wenig aufs Korn genommen, gegen den Gegner oder gar "Kraftausdrücke" - das gabs einfach nciht. Einer der Gründe, warum ich nach dem ersten Mal so oft da war. Sitzplätze hatte ich auch ein paar mal, machte für mich nur den Unterschied von der Fanaction wegzusein.
Beim Fußball ist es anders. Ich hatte ewig keine Stehplatzkarten mehr. Aus hier hinreichend genannten Gründen. In der Arena war ich noch nie in der NJordkurve, im Friz-Walter-Stadion seit Jahren nicht. Und eins habe ich in der SChalker Nord- und der Lauterer Südkurve gelernt. Fußballfans von zumindest diesen Vereinen, vermutlich auch von den anderen sind alle gleich Dumm.
Natürlich nicht alle, aber die fallen halt auf.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Tony Cottee am 06.Mai 2013, 14:08:36
Also mit der Intelligenz von Schalke- und Lautern-Fans in einen Topf geworfen zu werden ist dann schon eine harte Beleidigung ;-)

Die sind nach meiner Erfahrung (obwohl sie gar nicht die "Erzrivalen" vom FC sind) wirklich die unterste Stufe der Fansozialisation.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: White am 06.Mai 2013, 14:16:53
Die sind nach meiner Erfahrung (obwohl sie gar nicht die "Erzrivalen" vom FC sind) wirklich die unterste Stufe der Fansozialisation.
Sehe ich anders. Es gibt halt überall Deppen. Die mit Abstand schlimmsten, die ich bisher Live und in Farbe erleben durften waren die Fans der Frankfurter Eintracht.
Klar, je nachdem wo du hinkommst findest du weniger bis keine "Assis" unter den Fans. Als positives Beispiel fallen mir hier Leverkusen, Freiburg und auch Mainz ein. Wolfsburg und Hoffenheim sind Sonderfälle.
Negativ erlebt hate ich Bremer (wobei ich die bei ner Auswärtsfahrt mal ganz klasse fand), Kölner, Dortmunder (wobei ich die bisher nur einige male beim Derby erleben durfte, das ist wohl uach ein Unterschied).
Was ich damit sagen wollte: Die Vollidioten gibt es überall, bei manchen fallen sie mehr auf als bei anderen.   
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: kontermann am 06.Mai 2013, 14:22:02
Also mit der Intelligenz von Schalke- und Lautern-Fans in einen Topf geworfen zu werden ist dann schon eine harte Beleidigung ;-)

Die sind nach meiner Erfahrung (obwohl sie gar nicht die "Erzrivalen" vom FC sind) wirklich die unterste Stufe der Fansozialisation.

Da kannst du noch gut und gerne die Frankfurter dazuzählen ;)
Und Dresden.
Wie gesagt, Idioten gibts überall..
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: aragorn99werder am 06.Mai 2013, 14:29:01
Ja, ich denke auch, man kann überall an jene und solche geraten. Was mir allerdings auch auffällt ist der subjektive (!!!) Eindruck, dass es in Frankfurt gerne mal eine Spur aggressiver ist als sonst in der Liga.
Selbst im Block zu stehen wäre für mich glaube ich auch nichts, aber ohne sie würde mir Fußball auch sehr viel weniger Spaß machen.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Tony Cottee am 06.Mai 2013, 14:34:28
Die Frankfurter sind ja auch gerne "stolz" auf ihre Asi-Fans...im Grunde genommen ist das aber schon richtig. Jeder Verein hat seine Problemfans. Mal fallen sie mehr auf, mal weniger.

Freiburg, Mainz und vielleicht auch noch andere Städte mögen da die rühmliche Ausnahme sein. Das haben sie neben der lokalen Kultur (als kleinere (Universitäts-)Städte) sicher auch der "Kultur" im Verein zu verdanken. Dort ist die Vereinsführung im Dialog mit den Fans sicher einige Schritte weiter als in vielen anderen Vereinen.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: kontermann am 06.Mai 2013, 14:35:44
Die Frankfurter sind ja auch gerne "stolz" auf ihre Asi-Fans...



Quelle?
Das ist Unsinn.
Und wer sind "die" Frankfurter?
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Tony Cottee am 06.Mai 2013, 14:54:02
Die Frankfurter sind ja auch gerne "stolz" auf ihre Asi-Fans...



Quelle?
Das ist Unsinn.
Und wer sind "die" Frankfurter?

Eine Verallgemeinerung mit "die" ist natürlich immer irgendwie Unsinn. Ich beziehe mich hier auf die mir (ich wohne in Frankfurt) bekannten Dauerkarteninhaber und die Aussagen, die man in den einschlägigen Fankneipen so mitbekommt. Eine Beleg mag auch das "Randalemeister"-Banner damals in Dortmund gewesen sein.

Das ist natürlich trotzdem eine ungültige Verallgemeinerung. Das gebe ich zu.

Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: kontermann am 06.Mai 2013, 14:58:15
Ich will auch gar nicht abstreiten, dass es solche Leute gibt, die stolz darauf sind ;)
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: White am 06.Mai 2013, 15:01:32
Und shcon sind wir wieder bei den überall zu findenden Deppen.
Soltle es noch weitergehen, schlage ich vor die Diskussion in den Fankultur-Thread zu verlagern.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Tony Cottee am 06.Mai 2013, 15:04:09
Und shcon sind wir wieder bei den überall zu findenden Deppen.
Soltle es noch weitergehen, schlage ich vor die Diskussion in den Fankultur-Thread zu verlagern.

nö, ich bin fertig ;-)
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: smonan1900 am 06.Mai 2013, 15:16:10
Zitat
Aber älter werden die Ultras von ganz alleine - und meine Erfahrung von 15-20 Jahren Stadionbesuchen zeigt: Nur die wenigsten "Jungultras" sind mit Anfang 30 noch dabei. Die sitzen dann irgendwo in der Nähe der Stehplätze (weil sie die Nähe doch noch wollen) oder stehen am Rand der Stehplatzbereiche, wo es etwas weniger ultralastig ist und werden von ganz alleine toleranter.

Die Ultraszenen in Deutschland sind aber grade erst 15-20 Jahre alt, wie kannst du dann diese Entwicklung ausmachen? Es gibt durchaus Ex-Mitglieder die aufgrund von Familiengründung, beruflichem Zwang oder Bedrohungen aus anderen Teilen der Fanszene (wie in Gladbach Anfang des Jahrtausends geschehen) dem aktiven Leben den Rücken zukehren. Das heißt jedoch nicht, dass sie den Ultrà Gedanken verwerfen, weil sie reifer werden und dies dann für schwachsinnig erachten. Viel mehr haben Ultras extrem hohe Ansprüche an sich selber was Präsenz im Stadion, Beteiligung in sozialen Projekten & das Zusammenleben ausserhalb des Spieltags angeht. Es zeigt sich dann öfter, dass sich dieser Anspruch nicht mehr mit familiären bzw. beruflichen Pflichten vereinbaren lässt. Wenn wir Ultras unseren selber auferlegten Pflichten nicht mehr nachkommen können, wie kann dann die "Führung" der Kurve noch begründet werden?

Zitat
Aber was in der Diskussion um Fankultur ein wenig stört, ist der oftmals vertretene universale Geltungsanspruch der "Ultras". Man wird das Gefühl nicht los, dass nur sie sich als wahre Fans sehen. Und jeder, der nicht mit ihnen ist, ist gegen sie. Nicht alle Fans und Gruppierungen verstehen, dass es eben auch andere Meinungen und andere Arten des Fußballguckens gibt.

Ich denke eher es stört jede Ultraszene wenn in der heimischen Kurven Leute stehen, die die Arme verschränken und sich weigern die Mannschaft zu unterstützen. Drehen wir den Spieß mal um: Wenn sich jemand in den frühen 90ern in der Nordkurve des Bökelbergs geweigert hätte zu singen und die Mannschaft nach vorne zu peitschen, hätte er von Kutten auf die Fresse bekommen. Heißt das nicht, dass dieser Geltungsanspruch von Kurven Generation zu Generation weitergetragen wird? Es scheint mir, als seien die Reibereien zwischen Kurve und Tribüne schon weitaus älter als die Ultrabewegung in Deutschland.

Natürlich muss es im Stadion auch Platz für neutrale Zuschauer geben, aber ich vertrete die Ansicht, dass diejenigen auch ein paar mehr € zahlen können für den Besuch eines Spieles, dass sie als Event sehen. Ich werde beispielsweise das Pokalfinale in der Schweiz sehen und habe explizit dafür gesorgt, dass ich nicht direkt in der Kurve der Hoppers stehe, dafür zahle ich gerne 20 SFR mehr und nehme einem Fan nicht seinen Platz weg.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: Tony Cottee am 06.Mai 2013, 15:34:51
Vielleicht sollten wir die Diskussion dann tatsächlich damit in einen anderen Thread verlegen.

Zitat
Viel mehr haben Ultras extrem hohe Ansprüche an sich selber was Präsenz im Stadion, Beteiligung in sozialen Projekten & das Zusammenleben ausserhalb des Spieltags angeht.

Diese Aussage ist im Übrigen eine ebenso unzulässige Verallgemeinerung wie viele meiner Aussagen in diesem Thread vorher.

Was die Erfahrung betrifft: Ich sehe halt viele "Alte", die vor 10-15 Jahre die Kurve geprägt haben nun entweder gar nicht mehr im Stadion oder halt am Rande. Das letzte Mal habe ich z.B. die Kölner Ultras (Auswärts) in Frankfurt am Bornheimer Hang gesehen. Da kannte ich kaum noch ein Gesicht. Ein paar aktive Fans aus meiner aktiven (Nichtultra aber Vielfahrer)-Zeit habe ich dann hingegen am Rand der Gästekurve getroffen, an dem ich auch stand.

Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: wrdlbrmft am 06.Mai 2013, 15:37:03
vielleicht stört es einige ultras, aber in einem freien land darf man auch die "heimische" kurve besuchen wenn man will (um zb nicht so viel geld für einen sitzplatz ausgeben zu müssen). man hat keine lust zum hüpfen/singen/krakeelen? dann muss man es auch nicht machen.

Zitat
Natürlich muss es im Stadion auch Platz für neutrale Zuschauer geben, aber ich vertrete die Ansicht, dass diejenigen auch ein paar mehr € zahlen können für den Besuch eines Spieles, dass sie als Event sehen. Ich werde beispielsweise das Pokalfinale in der Schweiz sehen und habe explizit dafür gesorgt, dass ich nicht direkt in der Kurve der Hoppers stehe, dafür zahle ich gerne 20 SFR mehr und nehme einem Fan nicht seinen Platz weg.


genau, alle die nicht im fanblock stehen sind neutral und müssen mehr zahlen, weil sie per se event-fans sind.   ::)
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: kontermann am 06.Mai 2013, 15:39:55
vielleicht stört es einige ultras, aber in einem freien land darf man auch die "heimische" kurve besuchen wenn man will (um zb nicht so viel geld für einen sitzplatz ausgeben zu müssen). man hat keine lust zum hüpfen/singen/krakeelen? dann muss man es auch nicht machen.

Zitat
Natürlich muss es im Stadion auch Platz für neutrale Zuschauer geben, aber ich vertrete die Ansicht, dass diejenigen auch ein paar mehr € zahlen können für den Besuch eines Spieles, dass sie als Event sehen. Ich werde beispielsweise das Pokalfinale in der Schweiz sehen und habe explizit dafür gesorgt, dass ich nicht direkt in der Kurve der Hoppers stehe, dafür zahle ich gerne 20 SFR mehr und nehme einem Fan nicht seinen Platz weg.


genau, alle die nicht im fanblock stehen sind neutral und müssen mehr zahlen, weil sie per se event-fans sind.   ::)

Diese Aussage verstehe ich allerdings auch nicht. :o
Warum denn bitte mehr zahlen als die Ultras?
Wer hat von "Event-Fans" gesprochen?
Ich wusste bis eben nicht, dass ich da wohl auch dazugehöre... :'(
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: kn0xv1lle am 06.Mai 2013, 15:51:03
vielleicht stört es einige ultras, aber in einem freien land darf man auch die "heimische" kurve besuchen wenn man will (um zb nicht so viel geld für einen sitzplatz ausgeben zu müssen). man hat keine lust zum hüpfen/singen/krakeelen? dann muss man es auch nicht machen.

Zitat
Natürlich muss es im Stadion auch Platz für neutrale Zuschauer geben, aber ich vertrete die Ansicht, dass diejenigen auch ein paar mehr € zahlen können für den Besuch eines Spieles, dass sie als Event sehen. Ich werde beispielsweise das Pokalfinale in der Schweiz sehen und habe explizit dafür gesorgt, dass ich nicht direkt in der Kurve der Hoppers stehe, dafür zahle ich gerne 20 SFR mehr und nehme einem Fan nicht seinen Platz weg.


genau, alle die nicht im fanblock stehen sind neutral und müssen mehr zahlen, weil sie per se event-fans sind.   ::)

Diese Aussage verstehe ich allerdings auch nicht. :o
Warum denn bitte mehr zahlen als die Ultras?
Wer hat von "Event-Fans" gesprochen?
Ich wusste bis eben nicht, dass ich da wohl auch dazugehöre... :'(

Diese Aussage ist genauso quatsch. Fan ist Fan wenn du einer Manschaft immer die Daumen drückst ohne zu Singen oder im Fanblock zu stehen dann kann man genauso Fan sein. Ich persönlich Singe im Stadion auch nicht mit und setze mich auch lieber vorn Fernseher und fieber da mit. Jubeln tue ich trotzdem für meine Manschaft und es ist quatsch Leute wie mich als Event Fans abzustempeln. Jeder lebt seine Fan Kultur halt anders.
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: kontermann am 06.Mai 2013, 15:54:08
vielleicht stört es einige ultras, aber in einem freien land darf man auch die "heimische" kurve besuchen wenn man will (um zb nicht so viel geld für einen sitzplatz ausgeben zu müssen). man hat keine lust zum hüpfen/singen/krakeelen? dann muss man es auch nicht machen.

Zitat
Natürlich muss es im Stadion auch Platz für neutrale Zuschauer geben, aber ich vertrete die Ansicht, dass diejenigen auch ein paar mehr € zahlen können für den Besuch eines Spieles, dass sie als Event sehen. Ich werde beispielsweise das Pokalfinale in der Schweiz sehen und habe explizit dafür gesorgt, dass ich nicht direkt in der Kurve der Hoppers stehe, dafür zahle ich gerne 20 SFR mehr und nehme einem Fan nicht seinen Platz weg.


genau, alle die nicht im fanblock stehen sind neutral und müssen mehr zahlen, weil sie per se event-fans sind.   ::)

Diese Aussage verstehe ich allerdings auch nicht. :o
Warum denn bitte mehr zahlen als die Ultras?
Wer hat von "Event-Fans" gesprochen?
Ich wusste bis eben nicht, dass ich da wohl auch dazugehöre... :'(

Diese Aussage ist genauso quatsch. Fan ist Fan wenn du einer Manschaft immer die Daumen drückst ohne zu Singen oder im Fanblock zu stehen dann kann man genauso Fan sein. Ich persönlich Singe im Stadion auch nicht mit und setze mich auch lieber vorn Fernseher und fieber da mit. Jubeln tue ich trotzdem für meine Manschaft und es ist quatsch Leute wie mich als Event Fans abzustempeln. Jeder lebt seine Fan Kultur halt anders.

Falls du mich meinst ;):
"Ich wusste bis eben nicht, dass ich da wohl auch dazugehöre" war nicht ernst gemeint.
Natürlich bin ich Fan, aber kein Eventfan (was ich darunter verstehe), das kann ich ausschliessen :)
Titel: Re: Re: Bundesliga Saison 2012/13
Beitrag von: smonan1900 am 06.Mai 2013, 15:55:35

Diese Aussage ist im Übrigen eine ebenso unzulässige Verallgemeinerung wie viele meiner Aussagen in diesem Thread vorher.


Verallgemeinerung?  :D Ich bin selber Mitglied einer Gruppe und werde wohl unsere Ansprüche auf andere Gruppen projezieren dürfen?

Zitat
Was die Erfahrung betrifft: Ich sehe halt viele "Alte", die vor 10-15 Jahre die Kurve geprägt haben nun entweder gar nicht mehr im Stadion oder halt am Rande.

Ist ja auch logisch. Wenn diejenigen keine Zeit mehr haben um den intensiven Zeitaufwand aufrechtzuerhalten, ziehen sie sich eben zurück. Diese Leute bleiben natürlich weiter Fan ihres Vereins und fahren Auswärts soweit es die Zeit zulässt.

Ihr nehmt den Begriff Eventfan übrigens viel zu Ernst. Ich bin als Ultra ebenfalls Eventfan. Warum? Weil ich das genieße, was um den Sport herum passiert. Choreographien, Stimmung untermalt mit Pyrotechnik, Corteos usw.

Zitat
Ich persönlich Singe im Stadion auch nicht mit und setze mich auch lieber vorn Fernseher und fieber da mit. Jubeln tue ich trotzdem für meine Manschaft und es ist quatsch Leute wie mich als Event Fans abzustempeln. Jeder lebt seine Fan Kultur halt anders.

Das finde ich z.B sehr gut. Du sagst direkt von dir aus, dass du kein Interesse an Support im Stadion hast. Dich dann vor den Fernseher zu setzen und ab und zu mal ein Heimspiel im Sitzplatzbereich zu verfolgen ist absolut legitim, da unterstützt du deinen Verein dann auch finanziell. Bedenklich fände ich es nun, wenn du eine Dauerkarte für den Stimmungskern besäßest, obwohl du ablehnst zu singen. Genau auf diesen "Gelegenheitsstadiongänger" beziehe ich mich. Ein paar € mehr zahlen für einen ruhigen, gemütlichen Stadionbesuch, sowas hat man in der Kurve nicht und wird man hoffentlich auch nie haben!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: kontermann am 06.Mai 2013, 16:18:03
Nee, wenn man Eventfan so definiert, bin ichs definitv nicht.
Auf gefährliche Pyro-"shows" kann ich verzichten und auf Cheerleader ebenfalls, und auf Einheizer mit Grammofon sowieso.
Mir gehts ums Spiel, klare Sicht, und darum, -klar- auch mitzusingen, aber auch gerne mich übers Spiel zu unterhalten währenddessen.
Und ne Stadionwurst dazu noch :)
Aber so hat halt jeder seine eigene Sicht dazu und ist ja auch ok so, solange niemand verletzt wird  :police:
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 06.Mai 2013, 17:50:07
Einheizer mit Grammofon sowieso.

Sobald es Einheizer mit Grammofon gibt, bin ich wieder Dauerkartenbesitzer. Spielen die dann die schönen Schellack-Platten ab? ;-)

Der "Wortverwechsler" hat meinen Nachmittag gerettet! ;-)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: kontermann am 06.Mai 2013, 19:24:08
 :-[ Megafon natürlich!!!  ;D
Musste grad aber auch lachen  ;D ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 25.Juni 2013, 18:04:48
Hat zwar jetzt nicht 100%ig was mit Ultras/Normalos zu tun. Aber ich denke lieber hier rein als nen neuen Thread aufzumachen...
Zitat
Um sich nicht der Gefahr strafrechtlicher Sanktionen auszusetzen ist es seit Jahren gang und gäbe, dass sich Hooligans zu sogenannten Drittortauseinandersetzungen treffen. Dabei treffen sich diese Gruppen irgendwo in Wäldern, Parks oder auf Feldwegen. Dort prügeln sie sich.

Bislang war es unter Juristen höchst umstritten, ob solche Schlägereien strafbar sind oder nicht. Nach § 228 StGB ist nämlich eine Körperverletzung dann nicht strafbar, wenn der Verletzte hierin eingewilligt hat. Etwas anderes gilt nur dann, wenn die Körperverletzung trotz der Einwilligung gegen die guten Sitten verstößt. Die Strafbarkeit einer Drittortauseinandersetzung hängt also davon ab, ob man in einer verabredeten Auseinandersetzung zweier Gruppen auf der grünen Wiese einen Sittenverstoß sieht.

Der Bundesgerichtshof hat mit Beschluss vom 20.02.2013, Aktenzeichen: 1 StR 585/12, nur die Diskussion beendet. Er hält Drittortschlägereien für strafbar. Die wechselseitige Einwilligung der Beteiligten sei sittenwidrig. Grund hierfür sei das erhöhte Risiko schwerer Verletzungen, die Gruppenauseinandersetzungen mit sich brächten.

Als Konsequenz dieser Entscheidung dürfte es ab sofort zu Strafverfolgungsmaßnahmen seitens der Staatsanwaltschaften kommen. Ob das Problem dadurch aus der Welt geschafft wird, ist eine andere Frage.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 25.Juni 2013, 19:25:33
Hat zwar jetzt nicht 100%ig was mit Ultras/Normalos zu tun. Aber ich denke lieber hier rein als nen neuen Thread aufzumachen...
Zitat
Um sich nicht der Gefahr strafrechtlicher Sanktionen auszusetzen ist es seit Jahren gang und gäbe, dass sich Hooligans zu sogenannten Drittortauseinandersetzungen treffen. Dabei treffen sich diese Gruppen irgendwo in Wäldern, Parks oder auf Feldwegen. Dort prügeln sie sich.

Bislang war es unter Juristen höchst umstritten, ob solche Schlägereien strafbar sind oder nicht. Nach § 228 StGB ist nämlich eine Körperverletzung dann nicht strafbar, wenn der Verletzte hierin eingewilligt hat. Etwas anderes gilt nur dann, wenn die Körperverletzung trotz der Einwilligung gegen die guten Sitten verstößt. Die Strafbarkeit einer Drittortauseinandersetzung hängt also davon ab, ob man in einer verabredeten Auseinandersetzung zweier Gruppen auf der grünen Wiese einen Sittenverstoß sieht.

Der Bundesgerichtshof hat mit Beschluss vom 20.02.2013, Aktenzeichen: 1 StR 585/12, nur die Diskussion beendet. Er hält Drittortschlägereien für strafbar. Die wechselseitige Einwilligung der Beteiligten sei sittenwidrig. Grund hierfür sei das erhöhte Risiko schwerer Verletzungen, die Gruppenauseinandersetzungen mit sich brächten.

Als Konsequenz dieser Entscheidung dürfte es ab sofort zu Strafverfolgungsmaßnahmen seitens der Staatsanwaltschaften kommen. Ob das Problem dadurch aus der Welt geschafft wird, ist eine andere Frage.

Jetzt ist es also verboten und damit macht man es interessant.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 25.Juni 2013, 21:13:27
Sehe ich nicht so - uninteressant war es bislang schließlich nicht wirklich. Die Jungs die sich seit Jahren regelmäßig im Wald treffen sind über den Zustand des "oh das ist verboten das mach ich" doch schon weit hinaus.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 30.Juli 2013, 20:10:13
http://www.spiegel.de/sport/fussball/zweite-fussball-bundesliga-streit-zwischen-st-pauli-fans-a-913740.html (http://www.spiegel.de/sport/fussball/zweite-fussball-bundesliga-streit-zwischen-st-pauli-fans-a-913740.html)

Ohne die genauen Hintergrundinfos zu kennen: Mit welchem Recht werden Polizisten, die sich nichts vorzuwerfen haben, aus der Südkurve des Millerntors verbannt, nur weil sich die Ultras dort in den "Bullen" Feinde sehen? Unglaublich, dass der Verein da auch noch zuschaut. Das ist echt armselig von Verein wie Teilen der Fanszene.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Towelie am 15.August 2013, 00:59:10
http://de.eurosport.yahoo.com/blogs/abgeblogged/fc-bayern-tod-kommt-leise-095852739.html

Weiß nicht genau, ob es schon irgendwo anders verlinkt wurde, ein guter Bericht über die Probleme in München.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 18.August 2013, 19:56:23
http://www.reviersport.de/243139---bvb-ultras-verzichten-support.html (http://www.reviersport.de/243139---bvb-ultras-verzichten-support.html)

Auch beim BVB gab es heute Fanzoff und dadurch weniger Unterstützung.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 25.August 2013, 12:20:41
http://www.sport1.de/de/fussball/fussball_dritteliga/newspage_766553.html (http://www.sport1.de/de/fussball/fussball_dritteliga/newspage_766553.html)

Nichts Ernstes, aber Duisburg-Fans haben gestern nach dem Spiel Ärger gemacht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 28.August 2013, 14:39:25
Fürs Wochenende ist eine längst fällige Aktion zur Kennzeichnungspflicht von Team Green geplant:

http://www.wochenanzeiger.de/article/137527.html

(https://fbcdn-sphotos-h-a.akamaihd.net/hphotos-ak-prn1/1185042_682498391778433_843560110_n.jpg)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Towelie am 28.August 2013, 14:48:42
Gute Aktion, aber ich glaub nicht, dass das passieren wird. Die sind schon ganz zufrieden, dass sie in der Masse verschwinden können.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: ADRamone am 28.August 2013, 14:51:48
http://www.sport1.de/de/fussball/fussball_dritteliga/newspage_766553.html (http://www.sport1.de/de/fussball/fussball_dritteliga/newspage_766553.html)

Nichts Ernstes, aber Duisburg-Fans haben gestern nach dem Spiel Ärger gemacht.

Nichts Ernstes ?!  ::)

....Die Polizisten hätten die Lage nur mit Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock unter Kontrolle bringen können, teilte die Polizei am Samstag in Duisburg mit.....

Ein Unbekannter habe dabei eine Polizistin zu Boden gestoßen und ihr mehrfach bewusst auf Arm und Hand getreten.Die Beamtin wurde schwer verletzt, sie sollte noch am Samstag operiert werden.

Also, wenn ich mir ein Spiel im Stadion anschauen möchte, kaufe ich mir eine Eintrittskarte- schau mir das Spiel mit einem Kumpel an und fachsimple über die Taktik usw. - brülle auch mal rum und hatte einen (hoffentlich) guten Nachmittag im Stadion (idealerweise mit einem Heimsieg meiner "Blauen"!).

Etwas wie Randale, prügelnde Polizisten oder Polizisten/innen die verprügelt werden (noch nie etwas vom ungeschriebenen Gesetz des Schulhofs gehört, oder ?!)  möchte ich dabei nicht erleben.


Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: wrdlbrmft am 28.August 2013, 15:01:50
Fürs Wochenende ist eine längst fällige Aktion zur Kennzeichnungspflicht von Team Green geplant:

so lange es genügend "fans" gibt, die vermummt kerzen anzünden, steine werfen oder auf gegnerische fans losgehen, wird sich am derzeitigen zustand nichts ändern.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 28.August 2013, 17:00:58
http://www.spiegel.de/sport/fussball/derby-zwischen-chemie-und-lok-leipzig-wegen-angst-vor-randale-abgesagt-a-919097.html (http://www.spiegel.de/sport/fussball/derby-zwischen-chemie-und-lok-leipzig-wegen-angst-vor-randale-abgesagt-a-919097.html)

Aus Angst vor Krawallen von "Fans" wurde das Bezirksligaderby zwischen Chemie Leipzig und Lok Leipzig II an diesem Wochenende abgesagt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Ensimismado am 28.August 2013, 17:24:20
Fürs Wochenende ist eine längst fällige Aktion zur Kennzeichnungspflicht von Team Green geplant:

so lange es genügend "fans" gibt, die vermummt kerzen anzünden, steine werfen oder auf gegnerische fans losgehen, wird sich am derzeitigen zustand nichts ändern.
Auch wenn du der Sache nach wohl leider Recht behalten wirst: Der kausale Zusammenhang in der Sache fehlt mir dennoch.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 29.August 2013, 10:20:39
http://www.spiegel.de/sport/fussball/derby-zwischen-chemie-und-lok-leipzig-wegen-angst-vor-randale-abgesagt-a-919097.html (http://www.spiegel.de/sport/fussball/derby-zwischen-chemie-und-lok-leipzig-wegen-angst-vor-randale-abgesagt-a-919097.html)

Aus Angst vor Krawallen von "Fans" wurde das Bezirksligaderby zwischen Chemie Leipzig und Lok Leipzig II an diesem Wochenende abgesagt.

Das ist sehr schade, dass man dort nicht kapiert, dass man so viele fußballbegeisterte Leute in und um Leipzig vergrault und damit in die Arme von RB Leipzig treibt. Auf der einen Seite lehnt man das Konstrukt RB ab (ich auch), aber auf der anderen Seite bietet man auch keine Alternative dazu an, weil bei den anderen Vereinen in Leipzig zu viele 'Chaoten' ihr Unwesen treiben.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: wrdlbrmft am 29.August 2013, 13:32:43
Fürs Wochenende ist eine längst fällige Aktion zur Kennzeichnungspflicht von Team Green geplant:

so lange es genügend "fans" gibt, die vermummt kerzen anzünden, steine werfen oder auf gegnerische fans losgehen, wird sich am derzeitigen zustand nichts ändern.
Auch wenn du der Sache nach wohl leider Recht behalten wirst: Der kausale Zusammenhang in der Sache fehlt mir dennoch.

na ja, vielleicht sieht es die polizei ja so: "wieso sollten wir uns erwartbaren ärger durch kennzeichnungspflicht antun, wenn uns immer wieder ein vollpfosten irgendetwas ins kreuz schmeisst, der durch seine vermummung nicht erkannt werden kann?"
prügeln im schutz der anonymität ... was vermummter kann, kann polizist schon lange.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 29.August 2013, 13:35:42
Nur dass sich der Fan dann halt ausweisen muss, wenn er erwischt wird, der Cop aber nicht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: flippah am 29.August 2013, 15:47:10
Ich muss gestehen, ich drücke inzwischen RB Leipzig die Daumen.
Lok und Chemie hatten ihre Chance, und haben sie verpasst. Und Leipzig gehört einfach mindestens in Liga 2.

Und der Zuschauerschnitt zeigt, dass RB in Leipzig inzwischen angenommen wird.

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 29.August 2013, 16:05:09
Städte haben keinen Anspruch auf Ligazugehörigkeit. Das müssen sich Vereine erarbeiten. Schade, dass das dann eben RB sein muss...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 02.September 2013, 15:25:09
Ich muss zugeben: ich habe sehr gelacht!  ;D

(https://fbcdn-sphotos-a-a.akamaihd.net/hphotos-ak-ash3/993384_10151609424685840_1571244600_n.jpg)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 02.September 2013, 15:27:32
Jo, super. Als Polizei hätte ich natürlich nen Prügeltrupp reingeschickt, um die Fahne zu holen :D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 03.September 2013, 02:01:55
Auch in der MLS kommt weiterhin Stimmung auf. Ganz vorne dabei die Fans von den Seattle Sounders. Toll gemacht von den ECS (Emerald City Supporters), mit schönem Seitenhieb auf den Gegner (die Portland Timbers).

http://www.youtube.com/watch?v=4PtKByi394M
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 03.September 2013, 04:49:00
Hmm, mit den jeweils 2-3 Bedeutungen die ich für Timber und Bonfire kenne lassen sich gut und gerne 25 Beleidigungen zusammenstzen/folgern. Und ich nehme mal an, da die Mentalität in den USA da doch etwas anders ist als bei uns versteh ich den "Seitenhieb" nicht richtig :D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 04.September 2013, 21:00:57
Wollte morgen eigentlich hier um's Eck St.Pauli gegen Bremen schauen.
Nun schaue ich nach Ticketpreisen - 11€ Steher und 16€ Sitzplatz.

Finde ich sooo frech. Für ein Testspiel, ohne Nationalspieler, auf einem besseren Bolzplatz.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 05.September 2013, 08:13:16
Wollte morgen eigentlich hier um's Eck St.Pauli gegen Bremen schauen.
Nun schaue ich nach Ticketpreisen - 11€ Steher und 16€ Sitzplatz.

Finde ich sooo frech. Für ein Testspiel, ohne Nationalspieler, auf einem besseren Bolzplatz.
Soviel zahlst du in Cottbus bei einem normalen Ligaspiel (Tageskasse kostet einen Euro mehr) und das gegen jeden Gegner ;)
Die Ticketabzocke ist eben eine Sauerei. Aber solange genug hingehen, wird es so weitergehen. Ist es eben Fandilemma. Entweder alle zusammen protestieren gegen die Ticketpreise und ganze Tribünen bleiben leer, dann hat das Team aber auch keinerlei Unterstützung von den Rängen. Andererseits geht die Preisspirale immer weiter nach oben.

Ein kleiner Bericht zur Fanszene von RB Leipzig: http://www.spiegel.de/sport/fussball/drittligist-rb-leipzig-party-beim-retortenclub-a-920334.html (http://www.spiegel.de/sport/fussball/drittligist-rb-leipzig-party-beim-retortenclub-a-920334.html)
Endlich wird auch mal ein wenig positiv über den Verein geredet, auch wenn vielen (vor allem Westdeutschen) diese Marketingstrategie von Red Bull ein Dorn im Auge ist. Auch wir im Osten sehen es skeptisch, aber anders wird kaum ein ostdeutscher Verein die erste Liga erreichen und langfristig halten. Wir Cottbuser und vielleicht noch Union haben ja Erstligavergangenheit und Chancen, dort auch bald zu spielen, aber langfristig ist dort auch eine dunkle Zukunft zu erwarten.

Und in Aachen scheint es weiterhin Probleme mit der rechten Szene zu geben, die die anderen und besonders die linksgerichteten Fans vertrieben haben sollen.
http://www.zeit.de/sport/2013-09/neonazi-aachen-ultra-fans/komplettansicht (http://www.zeit.de/sport/2013-09/neonazi-aachen-ultra-fans/komplettansicht)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Khlav Kalash am 26.September 2013, 22:59:48
Keine Ahnung wo das hin soll und es ist ja eigentlich bekannt aber trotzdem muss ich es mal los werden

http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Erster-Wiesn-Tag-Sieben-Masskrugschlaegereien-und-555-Verletzte-id27100097.html


Ich fordere:
- Ganzkörperkontrolle an den Eingängen
- Ausschank von alkoholfreiem Bier
- Ausschank in Plastebecher
- Austragung der nächsten Wiesen ohne Zuschauer (Gäste)
- Im Wiederholungsfall den Ausschluss aus dem Festkalender


Ach nee ist ja kein Fußball  ::)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LüddenDu am 04.November 2013, 19:59:26
Vorhin auch wieder Doppelmoral vom Allerfeinsten.

SSNHD zeigt einen Bericht über Bursaspor.
Zu sehen sind Fans vor dem Stadion und Stadt die Bengalos in der Masse Bengalos in der Hand halten usw..
In Deutschland würde es heissen: "Diese Verbrecher lernen es nie, IQ von einem Toastbrot".
Hier hiess es dann: "Fantastisch, euphorisch und esktatisch".

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Leland Gaunt am 07.November 2013, 16:58:57
Derby in Belgrad:

http://supportersnotcustomers.com/2013/11/04/welcome-to-hellgrade/

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 07.November 2013, 17:15:36
Münchner Amateure-Derby gestern im Sechzgerstadion:

http://www.youtube.com/watch?v=NwakT5fCHh0
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Towelie am 07.November 2013, 18:55:38
Münchner Amateure-Derby gestern im Sechzgerstadion:

http://www.youtube.com/watch?v=NwakT5fCHh0

Wieso war da eigentlich jetzt schon das Rückspiel?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cluberer am 07.November 2013, 19:58:07
Keine Ahnung wo das hin soll und es ist ja eigentlich bekannt aber trotzdem muss ich es mal los werden

http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Erster-Wiesn-Tag-Sieben-Masskrugschlaegereien-und-555-Verletzte-id27100097.html


Ich fordere:
- Ganzkörperkontrolle an den Eingängen
- Ausschank von alkoholfreiem Bier
- Ausschank in Plastebecher
- Austragung der nächsten Wiesen ohne Zuschauer (Gäste)
- Im Wiederholungsfall den Ausschluss aus dem Festkalender


Ach nee ist ja kein Fußball  ::)

Das "Problem" bei uns ist ja nicht, dass die Ultras & Co zu viel trinken,
die sind ja nüchtern schon in ihrer seltsamen Parallelwelt.

Mir gehen die bei uns im Verein (FCN) mittlerweile tierisch auf die Nüsse.
Was diese selbsternannten "Besserfans" sich immer einbilden und raus nehmen geht mir gehörig gegen den Strich.

Im Verein schädigen und andere Fans belästigen sind die rießen groß,...
Super...
Brauchts echt nicht, da helfen mir eintöniges Dauersingsang und paar Papierfetzen vor dem Spiel verteilen auch herzlich wenig den ganzen Blödsinn "zu tolerieren"...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 08.November 2013, 16:52:22
Münchner Amateure-Derby gestern im Sechzgerstadion:

http://www.youtube.com/watch?v=NwakT5fCHh0

Wieso war da eigentlich jetzt schon das Rückspiel?
Und wieso ist da mehr los als bei den ersten Mannschaften? :D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 08.November 2013, 17:16:35
Münchner Amateure-Derby gestern im Sechzgerstadion:

http://www.youtube.com/watch?v=NwakT5fCHh0

Wieso war da eigentlich jetzt schon das Rückspiel?


Ich gehe davon aus, dass sich der BFV (zurecht) denkt, dass der Winter früher oder später zu zahlreichen Spielausfällen führen wird. Dem Problem, das dann alles nachholen zu müssen, beugt man vor, indem man möglichst viele Spieltage vor die Weihnachtspause legt. Aus meiner Sicht ne gute Entscheidung, da die letzten Jahre gezeigt haben, dass im März doch eher Spiele ausfallen als im November. Zudem (aber das ist nur ne Vermutung meinerseits) haben sicherlich einige (oder bis auf die Zweitvertretungen alle?) Vereine der RL Bayern keine Rasenheizung, sodass das Spielplanchaos vorprogrammiert wäre.

Man darf nicht vergessen: bei vielen Regionalligaspielern handelt es sich tatsächlich um Amateure, die nebenher auch noch arbeiten müssen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Towelie am 08.November 2013, 17:39:49
Ja die Atmosphäre war auf jeden Fall top! Von beiden Seiten, wie schon im Hinspiel, auch wenn 60 dieses Mal etwas lauter war, was aber vor allem an der überdachten Stehtribüne liegt. Bayern auch ein ganz anderer Auftritt als bei den Profis. Das Stadion ist natürlich der Hammer, sowas wird es in der Arena nie geben, auch wenn es das Derby demnächst nochmal bei den Profis geben sollte (nicht, solange Funkel da ist ;) ). Dafür sind in der Bundesliga zu viele Touristen und Eventfans in der Kurve.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 09.Dezember 2013, 10:44:05
Es gab Krawalle in Brasilien, das macht ein wenig Angst für die WM. Aber dort wird sicher alles glatt gehen, denken die FIFA und auch ich.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/fifa-verurteilt-krawalle-in-brasilien-a-937920.html (http://www.spiegel.de/sport/fussball/fifa-verurteilt-krawalle-in-brasilien-a-937920.html)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Konni am 09.Dezember 2013, 12:13:18
Ich weiß nicht, ich war erst vor ein paar Monaten wieder da und die Stimmung koch schon ganz schön. Gut ist aber, dass die Regierung auf sehr viele Forderungen bereits eingegangen ist und auch viele Dinge umgesetzt hat. Das würde es in der Form in Europa nie geben. In Brasilien ist die Verbindung Staat-Individuum auch eine andere als in Europa.

Die Proteste richten sich mittlerweile auch eher weniger gegen die Regierung an sich, sondern gegen die Fußball WM und deren Kosten und gegen die Polizei. Dazu kommt, dass Blatter ein diplomatischer Trottel ist und mit Aussagen wie "Brasilien hat sich beworben, wir haben die WM Brasilien nicht aufgezwungen" die Stimmung anheizt. Die Proteste wird es auch zur WM geben, wenn auch nicht in den größten Ausmaßen. Trotzdem ist die brasilianische Polizei gnadenlos und wird dort radikal gegen alles vorgehen. Generell sollten sich WM-Besucher von jeglichen Konflikten mit der dortigen Polizei fernhalten, diese Erfahrung kann ich nur weitergeben. Für die protestierende Bevölkerung wird entscheidend sein, wie die Polizei auf Proteste zur WM reagiert. Wenn sie sich etwas gemäßigter zeigt, dann wird schon alles glatt gehen. Wenn aber dort Tränengas in friedlich demonstrierende Menschenmassen gefeuert wird, dann eskaliert das Ganze sehr schnell. Brasilianer haben einen sehr stark ausgeprägten Stolz, wenn der verletzt wird (und das kann durch gewaltsame Polizeiaktionen passieren), dann kocht bei vielen das Temperament über.

Dennoch sind dort keine bürgerkriegsähnlichen Zustände. Ich war zwar nicht in der Türkei zur Zeit der Proteste dort, allerdings ist das, was ich von Bekannten erzählt und gezeigt bekommen habe schlimmer gewesen, als das, was in Brasilien passiert.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: maturin am 09.Dezember 2013, 12:24:50
Es gab Krawalle in Brasilien, das macht ein wenig Angst für die WM. Aber dort wird sicher alles glatt gehen, denken die FIFA und auch ich.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/fifa-verurteilt-krawalle-in-brasilien-a-937920.html (http://www.spiegel.de/sport/fussball/fifa-verurteilt-krawalle-in-brasilien-a-937920.html)

Ich habe mir gestern ausführlich die Videos angesehen und "Krawalle" ist da schon ein ehr harmloses Wort. Es wurden nicht Sitze rausgerissen und durch die Gegend geworfen, sondern auf den Rängen mit äusserster Brutalität gekämpft.

Es gibt einen Teil des Videos in dem einem Bewusstlos auf dem Boden liegenden Fan, der Kopf nach unten auf der Tribüne liegt, von oben auf den Kopf getreten wird. Das hat mich unangenehm an American History X erinnert.

Während der WM wird sowas wohl nicht passieren, aber niemand weis was ist wenn Brasilien ausscheidet.

@Konni: Das war jetzt nicht an dich gerichtet. Ich weis nicht ob du den Artikel gelesen hast, aber es geht konkret um Vorfälle während eines Spiels, nicht um die allgemeinen Proteste, bei denen gebe ich dir absolut recht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 05.Mai 2014, 22:24:26
http://www.spiegel.de/sport/fussball/neonazi-hooligans-vs-salafisten-pierre-vogel-a-966785.html (http://www.spiegel.de/sport/fussball/neonazi-hooligans-vs-salafisten-pierre-vogel-a-966785.html)

Der Spiegel berichtet über ein mittlerweile abgeschaltenes Hooligan-Netzwerk voller Rechtsradikaler, die sich über Aktionen gegen den Salafismus auch über Vereinsfeindschaften hinweg verbrüdern und ihre Ideologie langsam wieder unter das Volk bringen wollen. Das darf nicht geschehen.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/gewalt-im-fussball-in-italien-gennaro-de-tommaso-a-967650.html (http://www.spiegel.de/sport/fussball/gewalt-im-fussball-in-italien-gennaro-de-tommaso-a-967650.html)

Nach den Ausschreitungen vom Wochenende wird auch die Fanszene in Italien beleuchtet, wo mitunter vorbestrafte Kriminelle mehr Macht als mancher Klubboss zu haben scheinen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 14.Mai 2014, 21:00:15
Das war jetzt 115 Minuten lang wunderbar in Halle beim Pokalfinale Sachsen-Anhalts und jetzt, nach dem 2:0 für Magdeburg, läufts wieder aus dem Ruder, weil Pyro auf den Platz fliegt. Ich check es nicht! Da schafft man es, so lange dafür zu sorgen, dass trotz Pyro im Block sogar im TV von fantastischer Stimmung gesprochen wird, und dann wirds wieder kaputt gemacht. Kruzefix, das ist so saudumm!

So bekommen die nie wieder ne Lobby und zwar zurecht!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 24.September 2014, 14:00:56
Was haltet ihr von der Aktion der Nürnberger Ultras, nach der Niederlage die Trikots der Mannschaft zu fordern da diese nicht würdig sei, diese zu tragen? Und die Trikots nun entsprechend als Trophäen für die eigene Macht zu präsentieren? Für mich ein äußerst bedenklicher weiterer Schritt in Richtung italienischer Zustände. Fangruppierungen sollten meines Erachtens nicht ansatzweise Macht in bzw über einen Verein haben, von einzelnen fanspezifischen Ausnahmen mal abgesehen. Gerade als Spieler würde ich mir das nicht im Ansatz bieten lassen...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 24.September 2014, 14:08:29
Wieso nicht?
Ich finde es stark, dass die Spieler offenbar wissen was sie den Fans gerade antun.
Ist ja einfach nur symbolisch und sie können sich das Trikot zurückerkämpfen.
Ist ja nicht wie in Bulgarien dass die Trikots sich gewaltsam geholt wurden.

Was für eine Machtdemo soll das denn sein? War ja freiwillig.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 24.September 2014, 14:12:36
Von der Facebook-Seite VERLAG DIE WERKSTATT (https://www.facebook.com/verlagdiewerkstatt (https://www.facebook.com/verlagdiewerkstatt))


In den vergangenen Tagen wurde in den Fernsehsendungen "Sport inside" (WDR) und "Kulturzeit" (3sat) ausführlich über Martin Thein berichtet. Er hat vier Bücher in unserem Verlag herausgegeben, war als "Fanforscher" bestens vernetzt mit renommierten Journalisten und Wissenschaftlern und hat sich in relativer kurzer Zeit einen seriösen Ruf erarbeitet – bis vor einigen Wochen bekannt wurde, dass er seit vielen Jahren hauptamtlich für den Verfassungsschutz tätig ist. Dies hat er allen, mit denen er in Sachen Fußballfans zusammengearbeitet hat, verschwiegen, auch uns.
Seither ist Thein für uns nicht mehr direkt erreichbar. Auch Jannis Linkelmann, der bei zwei Büchern als Mitherausgeber fungierte und über den ebenfalls die Behauptung kursiert, er sei für einen deutschen Geheimdienst tätig, antwortet uns nicht mehr. Über Dritte hat Martin Thein uns ausrichten lassen, seine Arbeit als Fanforscher habe nichts zu tun mit seiner Tätigkeit für den Verfassungsschutz. Das mag so sein oder auch nicht. Man muss aber davon ausgehen, dass die übergroße Mehrheit der Menschen, die er interviewt hat oder die Beiträge für seine Bücher geschrieben haben, dies in Kenntnis seiner Verfassungsschutz-Tätigkeit nicht getan hätte. Insofern hat er sie getäuscht – und uns natürlich auch.
Da es sich bei seinen Büchern um Sammelbände handelt, die überwiegend wichtige Beiträge von hervorragenden Autoren enthalten, haben wir uns dagegen entschieden, sie sofort vom Markt zu nehmen. Auf Wunsch zahlreicher beteiligter Autoren werden wir jedoch auf Neuauflagen verzichten.

Kulturzeit:
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=46217

Sport Inside:
http://www1.wdr.de/fernsehen/information/sport_inside/sendungen/verfassungsschutz266.html



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Krasse Sache, wie ich finde...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Topher am 24.September 2014, 14:24:20
War ja freiwillig.

Mit Sicherheit war das nicht freiwillig.

edit: Ohne näher drauf eingehen zu wollen: Beschissenste Aktion seit langem von irgendwelchen Gruppierungen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 24.September 2014, 17:27:00
Und wie wurden die Spieler gezwungen?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Topher am 24.September 2014, 17:33:59
Also: Da steht ein Block Ultras vor dir. Du bist eine Person in der Öffentlichkeit. Da sind tausend Kameras auf dich gerichtet UND die "normalen" Fans stehen im Prinzip auch um dich rum. Du stehst einfach unter einem enormen Druck.
Natürlich wurden sie nicht mit Gewalt gezwungen, aber hätten sich die Spieler von den Ultras abgewandt, nach dem Motto "Who cares?" hätte die Aktion sicher andere Folgen nach sich gezogen.

Keiner dieser Spieler hat da freiwillig sein Trikot an die Ultras ausgehändigt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 24.September 2014, 17:39:55
Vor allem bin ich mir unsicher, was die Ultras bezwecken wollten. Natürlich kann man hoffen, dass auch die Angst vor den eigenen Fans nun die Leistungsbereitschaft steigt. Aber Identifikation mit dem Verein entwickelt man so doch keine. Und dauerhaft wird man über Angstmacherei keine Erfolge erzwingen. Deshalb finde ich erbärmlich. Da haben sicher nicht die klügsten Köpfe die Trikots gefordert. Aber Ultra-Gruppierungen stehen ja allgemein unter dem Generalverdacht nicht die hellsten Sterne am Horizont zu sein.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 24.September 2014, 17:39:55
Da stehen jede Woche tausende Ultras und fordern ganz andere Dinge. Auch wurde schon in diversen deutschen Stadien gefordert dass die Spieler die Trikots ausziehen (Poptown und CFHH, Lautern und der KSC sind mir bekannt).
Sie hätten es auch einfach sein lassen können das Trikot auszuhändigen.

Finde da wird ein Faß für nix aufgemacht. Es wurden keine Fahnen und Trikots verbrannt. Die Spieler zeigen Demut gegenüber den Fans, sehr schöne Einstellung als das übliche bla bla in den Interviews wie es Gang und Gäbe ist.

Edit:
Was hätte es denn für Folgen haben sollen?
Ausschreitungen? Ja klar, als wenn das dann nicht eh schon passiert wäre und durch die Aktion beschwichtigt wurde.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 24.September 2014, 18:17:14
Die Spieler haben den Fans gegenüber keine Demut zu zeigen, vor allem nicht unter psychischem Zwang (und nichts anderes war das, Topher beschreibt das ja). "Fans", die diese Denkweise haben, sind meines Erachtens gefährlicher für den Sport als jeder Investor. Der Schritt zu anderen, in Deutschland bereits geschehenen und im gelobten Vorbildland Italien fast schon normalen Aktionen wie "Besuchen" bei den Spielern zu Hause (Köln), extreme Transparente, Gewaltandrohung etc auf dem Trainingsplatz usw ist nicht mehr wirklich groß.

Wahnsinnig erfolgreich war die Aktion ohnehin. 0:2 nach neun Minuten in Heidenheim. Würde sagen nun ist es Zeit, dass ein paar Spielerautos demütig brennen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: veni_vidi_vici am 24.September 2014, 18:26:08
Sehe diese Aktion auch kritisch. Wahre Fans sollten die Mannschaft unterstützen und nicht noch weitere demoralisieren.

LG Veni_vidi_vici
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 24.September 2014, 18:34:43
Zitat
Die Spieler haben den Fans gegenüber keine Demut zu zeigen, vor allem nicht unter psychischem Zwang (und nichts anderes war das, Topher beschreibt das ja).

Und wieso nicht?
Sehe ich ganz anders. Wenn mir da jede Woche Leute zujubeln und verhältnismäßig viel Geldausgeben und ich es dann nicht mit (Lauf-)Leistung zurückzahle, dann bin ich aber sowas von beschämt diese Leute stets zu enttäuschen.
Da kann man ja wohl so demütig sein und als Zeichen dessen sein Trikot symbolisch übergeben und es mir zurückverdienen.

Psychischer Zwang ...
Dann dürfen sie kein Stadion als Spieler betreten. Zumindest keins mit Zuschauern gefüllt.

Zitat
Sehe diese Aktion auch kritisch. Wahre Fans sollten die Mannschaft unterstützen und nicht noch weitere demoralisieren.
Richtige Spieler bieten nicht solche Minusleistungen, sondern pflügen zumindest den Platz um.

Ich will damit auch nicht sagen, dass es richtig war. Ich habe allerdings Verständnis für die Aktion.
Und wie gesagt, sie hätten es auch einfach sein lassen können, wie vorher schon so oft geschehen.
Wenn die Nürnberger auf (richtige) Randale ausgewesen wären, wäre dies unabhängig von den Trikos geschehen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: veni_vidi_vici am 24.September 2014, 18:57:52
Ich wollte auch eher darauf hinaus, dass es besseren Arten des Protestes gegeben hätte. Wären alle Ultras 15 Minuten eher gegangen, wäre allen Beteiligten klar gewesen, was Sache ist. Oder ein demonstratives Rückenzudrehen über einen bestimmten Zeitraum. Und wenn sie alle nur singen oder brüllen "Fangt an zu Kämpfen!" würde ich auch nicht meckern.

Das Trikot zu fordern führt vielleicht tatsächlich dazu, dass auch andere Spieler sich überlegen, ob sie irgendwann mal zu einem Club mit solchen Fans wechseln - und sich dies auch antun - wollen.

LG Veni_vidi_vici
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Ferrarist am 24.September 2014, 19:09:23
Unfassbar, dass ich Ralf Rangnick mal zustimmen würde, aber er hat Recht. Organisierte Fangruppen sind wichtig für die Stimmung im Stadion und innerhalb der Fangruppe, aber sie stehen nicht über den Verein und vor allem nicht über den Fans. Leider nehme ich es aber so wahr, dass sich einige Ultragruppen über den Verein und auch über die Fans stellen. Ein gutes Beispiel sind da einige Ultragruppierungen des HSV, die ja den HFC Falke gegründet haben. In meinen Augen war das eine Überreaktion auf einen vollkommen normalen Vorgang im Profifußball. Da konnten es halt einige Ultras nicht haben, dass ihnen da "Macht" weggenommen wurde. Aber die HSV-Fans, die ich kenne, sind ganz klar für HSVPlus gewesen, da ihnen der Verein wichtiger ist, als die Belange einiger Ultras.

Was die Trikotaktion angeht: Nein, sowas geht einfach nicht. Solche Leute sollten mal selber auf Zweitliganiveau Fußball spielen, dann wissen sie vielleicht mal, wie es den Profis auf dem Platz so ergeht. Unmut über die Leistungen des Teams kann man durch auspfeifen oder durch Banner kundtun. Aber nicht durch so eine Aktion, mit der man die Spieler nur weiter psychisch zusetzt. Denn ich glaube kaum, dass man bei den Spielern so neuen Kampfgeist weckt. Wenn ich mir das Ergebnis in Heidenheim angucke, scheint es ja nicht gerade geholfen zu haben^^.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 24.September 2014, 19:32:43
Was soll daran eine überreaktion sein?

Wenn mir etwas nicht zusagt, ist es doch nur konsequent es zu lassen uns ggf. Selbst anders zu machen.

Ich denke auch HSVPlus ist der richtige Weg für den Verein, auch wenn man einige Dinge nicht zu radikal hätte angehen müssen.
Aber was will man denen die einen Verein gründen denn vorwerfen? Sie machen ja nicht einmal Stimmung gegen HSVPlus, sondern nehmen es hin und ziehen für sich die Konsequenz einen neuen Weg einzuschlagen.
FCUM wird dafür "abgefeiert".

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tim Twain am 24.September 2014, 20:08:56
Raphael Schäfer sagte danach, dass ihn ein Fan gefragt hätte, ob er das Trikot für seinen Sohn haben dürfte  ::)

Vielleicht stimmt das auch tatsächlich (Habe die Situation nicht gesehen) und der Rest hat sich dann aufgeschaukelt.
Falls nicht, was sehr wahrscheinlich ist, frage ich mich mal wieder, was di Aussage von Schäfer soll...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Ferrarist am 24.September 2014, 21:24:06
FCUM wird dafür "abgefeiert".

Da ist durchaus was dran, wobei in dem Fall Manchester United komplett übernommen wurde, während der HSV "nur" seine Fußballabteilung ausgegliedert hat, was in Deutschland ohnehin ein normaler Vorgang im Profitum ist. An und für sich habe ich nichts dagegen, wenn ein paar HSV-Ultras einen neuen Verein gründen. Aber gerade beim HSV machten die Gegner von HSVPlus eher den Eindruck, als ob es nur um sie selbst gehen würde.

Auf der anderen Seite wüsste ich nicht, wie ich darüber denken sollte, falls mal ein Konsortium aus Adidas, Audi, Allianz, Telekom und sonst wem den FC Bayern komplett übernehmen würde. Die würden wohl kaum den Vereinsnamen ändern...aber irgendwas wäre dann halt anders. :/
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tim Twain am 24.September 2014, 21:28:52
Auf der anderen Seite wüsste ich nicht, wie ich darüber denken sollte, falls mal ein Konsortium aus Adidas, Audi, Allianz, Telekom und sonst wem den FC Bayern komplett übernehmen würde. Die würden wohl kaum den Vereinsnamen ändern...aber irgendwas wäre dann halt anders. :/

SpVgg Audidas Tele-Allianz
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 25.September 2014, 08:46:51
FCUM wird dafür "abgefeiert".

Da ist durchaus was dran, wobei in dem Fall Manchester United komplett übernommen wurde, während der HSV "nur" seine Fußballabteilung ausgegliedert hat, was in Deutschland ohnehin ein normaler Vorgang im Profitum ist. An und für sich habe ich nichts dagegen, wenn ein paar HSV-Ultras einen neuen Verein gründen. Aber gerade beim HSV machten die Gegner von HSVPlus eher den Eindruck, als ob es nur um sie selbst gehen würde.

Auf der anderen Seite wüsste ich nicht, wie ich darüber denken sollte, falls mal ein Konsortium aus Adidas, Audi, Allianz, Telekom und sonst wem den FC Bayern komplett übernehmen würde. Die würden wohl kaum den Vereinsnamen ändern...aber irgendwas wäre dann halt anders. :/

Das es "normal" ist, heisst ja lange nicht das man es gutheissen muss.
In wie fern soll es ihnen nur um sich selbst gegangen sein?

War ja nicht so, dass sie eine Ausgliederung kategoriesch abgelehnt haben. Aber blind HSVPlus und den "totalen Ausverkauf" zustimmen, finde ich auch bedenklich.
Und es ist eben ein Unterschied ein mitgliedergeführter Verein zu sein oder eine Gesellschaft/Unternehmen.
Sicherlich nur bedingt zeitgemäß, aber Erfolg garantiert beides nicht und als Gesellschaft ist das Risiko nicht geringer gegen die Wand zu fahren.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 26.September 2014, 17:50:27
http://www.spiegel.de/sport/fussball/fans-unterstuetzen-zweite-mannschaft-von-bundesligaklubs-a-993229.html

Das mache ich schon seit Jahren. War schon länger nicht mehr bei einem Bundesligaspiel oberhalb der 3.Liga
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 26.September 2014, 17:55:56
Und beim HSV wird nun HSV III bzw. die 1. des HSV e.V. supportet :D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 26.September 2014, 18:18:08
http://www.spiegel.de/sport/fussball/fans-unterstuetzen-zweite-mannschaft-von-bundesligaklubs-a-993229.html

Das mache ich schon seit Jahren. War schon länger nicht mehr bei einem Bundesligaspiel oberhalb der 3.Liga

Regensburg ist doch erst vor 15 Monaten abgestiegen. ;)
Ich könnte jetzt wieder die Debatte lostreten, dass man eine eigene Liga für die Reserveteams bilden sollte und die zweiten Mannschaften alle aus der dritten Profiliga zu verschwinden haben. Aber diese Diskussion war vor dem Red Bull-Thema schon so oft an der Tagesordnung.

An sich ist die Aktion der Fans in Ordnung, solange jetzt nicht Pyrotechnik und Randale in der Regionalliga zum Regelfall wird. Oftmals gehen von den Ultras, die sich für die besseren Fans halten, ja solche Aktionen aus.
Schön finde ich die Solidarität von Union mit ihren Fans. Diese haben ja bekanntlich gegen RB Leipzig und die Auswüchse im Profifußball protestiert. Union Berlin tut den Fans nun vielleicht (leider) den Gefallen und weicht diesen Verhältnissen aus, indem man absteigt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Octavianus am 26.September 2014, 19:52:49
http://www.spiegel.de/sport/fussball/fans-unterstuetzen-zweite-mannschaft-von-bundesligaklubs-a-993229.html

Das mache ich schon seit Jahren. War schon länger nicht mehr bei einem Bundesligaspiel oberhalb der 3.Liga
Wobei Spieltagsteminierungen mit Parallelspielen der ersten Elf nicht selten dazu führen, dass Spiele mit Reservebeteiligung eher ungünstig liegen. Zudem beleuchtet der Artikel meiner Meinung nach nicht genug, dass einige Reserven wie die vom BVB, den Bayern oder 1860 schon seit Jahren über einen guten Support verfügen, während beispielsweise die Reserve des VfB so gut wie keine Zuschauer anlocken kann (was mit Sicherheit auch an den Spielen bei den Blauen auf der Waldau liegt und in dieser Saison ja noch einmal verschärft wurde durch den zeitweisen Umzug nach Großaspach bis zum Januar). Und daran wird sich beim VfB vermutlich auch auf lange Sicht nichts ändern, obwohl es in der 3. Liga mehr als genug attraktive Gegner geben sollte.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 26.September 2014, 23:10:37
@Starkstrom: Du hast natürlich Recht mit dem Jahn. Aber das fühlte sich i.wie nie wie 2.Liga an :D

@Octa: Ich kenn es nur aus Bayern und da ist es wie du schon gesagt hast bei den Reserven eigentlich meist ziemlich voll. 1860 II und Bayern II, sowie auch Nürnberg II ziehen schon einige Leute an. Dass deren Zuschauerzahlen seit Jahren gut sind, stimmt natürlich, aber vielleicht wird der Andrang jetzt noch größer - ich meine die Bundesligastadien werden ohnehin voll - darunter leidet dann die Stimmung, aber nicht der Umsatz.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tim Twain am 26.September 2014, 23:26:36
@Starkstrom: Du hast natürlich Recht mit dem Jahn. Aber das fühlte sich i.wie nie wie 2.Liga an :D
Oooooh doch
3:0 gegen St. Pauli  8)
Am Anfang haben sie auch noch gut gespielt
Als Gerber kam und dann der spanische Alkoholiker kam ging's endgültig bergab.
das wars aber eigentlich auch schon  ;)

So Ein verzweifelter Versuch um zurück zum Thema zu kommen.
Fankultur in Rgensburg. Ich frage mich, ob die Gesamtzuschauerzahlen nächstes Jahr an die Gesamtkapazität des Stadions rankommen. Ist halt doch sehr eventpublikum (z.b. Jenes Spiel gegen St Pauli) - wenngleich das zurzeit auch dem eingefleischtesten Fan zu blöd werden wird.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 27.September 2014, 00:03:13
Fankultur in Rgensburg. Ich frage mich, ob die Gesamtzuschauerzahlen nächstes Jahr an die Gesamtkapazität des Stadions rankommen. Ist halt doch sehr eventpublikum (z.b. Jenes Spiel gegen St Pauli) - wenngleich das zurzeit auch dem eingefleischtesten Fan zu blöd werden wird.

Nein, das Stadion wird nicht zu füllen sein. Man bekommt ja nicht mal das Städtische Jahnstadion voll. Eventpublikum stimmt natürlich. Ich erinnere an das Spiel gegen 1860, als dann bis auf den Ultra-Block eigentlich das gesamte Stadion in blau erstrahlte - da gehörte ich zu den roten Farbflecken außerhalb des Ultra-Blocks.
Der Jahn hat keine wirklich Fanbasis (die Ultras mal ausgenommen) - die durchschnittlichen Regensburger sind Bayern-Fans oder Löwen-Fans, ein paar Clubberer. Der Jahn läuft nebenbei, weil es eben der ansässige Verein ist, der am höchsten spielt. Zudem ist Regensburg eine Studentenstadt - die kommen von überall her und gehen dann nach 4-6 Jahren meist wieder. Sicherlich gehen viele Studenten wegen ihrer Fußballbegeisterung auch regelmäßig zu den Jahn-Spielen. Es ist aber eher eine Zweckgemeinschaft - der Jahn bietet das Produkt Fußball regional an und die Leute konsumieren es. Würde der Freie TuS Regensburg plötzlich 3.Liga spielen, würden die Menschen dorthin gehen. Wer das Produkt anbietet, ist völlig egal - und deswegen wird der Jahn das neue Stadion niemals vollbekommen, sollten sie nicht in die 1.Liga aufsteigen. Ich nenne das immer die Kino-Mentalität im Fußball - nichts worauf man sich wirklich freut, sondern etwas das man tut, um sich mit Freunden zu treffen und etwas zu unternehmen. Mit Leidenschaft und Fankultur hat das aber nichts zu tun.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 17.Oktober 2014, 16:33:45
http://sportbild.bild.de/bundesliga/2014/bundesliga/mehr-tv-geld-fuer-traditionsklubs-38158198.sport.html (http://sportbild.bild.de/bundesliga/2014/bundesliga/mehr-tv-geld-fuer-traditionsklubs-38158198.sport.html)
Bei der DFL gibt es Pläne, die TV-Gelder ab 2017 anhand der Fans und Zuschauer (bei Sky, anderweitig am TV, Auswärtsfahrer, etc.) auszurichten. Das freut sicher die Traditionsvereine und ärgert Leverkusen, Wolfsburg und Co.

Ich hoffe, die Auswärtsfahrer zählen nicht schon dieses Wochenende. Das kann durch die GDL ganz schön verzerrt werden. :D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Ferrarist am 17.Oktober 2014, 16:47:07
http://sportbild.bild.de/bundesliga/2014/bundesliga/mehr-tv-geld-fuer-traditionsklubs-38158198.sport.html (http://sportbild.bild.de/bundesliga/2014/bundesliga/mehr-tv-geld-fuer-traditionsklubs-38158198.sport.html)
Bei der DFL gibt es Pläne, die TV-Gelder ab 2017 anhand der Fans und Zuschauer (bei Sky, anderweitig am TV, Auswärtsfahrer, etc.) auszurichten. Das freut sicher die Traditionsvereine und ärgert Leverkusen, Wolfsburg und Co.

Finde ich richtig so! Es sollten die Vereine profitieren, die über eine große Fanbasis verfügen und entsprechend eine große Masse an Menschen bewegen. Denn gerade die Vereine mit großen Fanaufkommen tragen dazu bei, dass die Bundesliga einen entsprechenden Status in der Gesellschaft inne hat. Nicht umsonst generieren selbst Spiele wie der 1. FC Köln gegen den Hamburger SV mehr "Buzz" als VfL Wolfsburg gegen Bayer Leverkusen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: veni_vidi_vici am 17.Oktober 2014, 16:53:45
Das würde den Erfolg für Vereine mit kleinem Einzugsgebiet (jetzt mal unabhängig von Tradition oder nicht) aber deutlich erschweren. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich es gut finden soll oder nicht. Gerade das genannte Leverkusen zeigt seit Jahren mit den attraktivsten Fußball und ich würde sie in der BuLi schon vermissen. Warum soll der Traditionsverein Hamburg mit seinem Trumpelfußball der letzten Jahre mehr bekommen? (Sorry an alle Hamburgfans - aber es scheint ja aufwärts zu gehen)

LG Veni_vidi_vici
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 17.Oktober 2014, 17:01:26
Das würde den Erfolg für Vereine mit kleinem Einzugsgebiet (jetzt mal unabhängig von Tradition oder nicht) aber deutlich erschweren. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich es gut finden soll oder nicht. Gerade das genannte Leverkusen zeigt seit Jahren mit den attraktivsten Fußball und ich würde sie in der BuLi schon vermissen. Warum soll der Traditionsverein Hamburg mit seinem Trumpelfußball der letzten Jahre mehr bekommen? (Sorry an alle Hamburgfans - aber es scheint ja aufwärts zu gehen)

LG Veni_vidi_vici

Also ich finde die Idee von der DFL auch gut. Wer den meisten Zuspruch hat, bekommt das meiste Geld. Die Attraktivität des Fußballs ist doch sehr starke Definitionssache und sollte keinen Einfluss haben. Wenn der Leverkusener Fußball so attraktiv wäre im Vergleich zum Hamburger Gruselkick, wäre der Zuspruch für Bayer dementsprechen höher und man bekäme mehr TV-Gelder (abgesehen von den Einzugsgebieten, aber das sollte für das TV-Geld irrelevant sein).
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 17.Oktober 2014, 17:23:09
Der höhere  "Zuspruch" am Fußball beim HSV liegt doch
einzig und allein an der Tradition und an der Metropole. Ich halte die Regelung auch für Schwachsinn. Die Traditione teams verdienen doch eh schon mehr durch Zuschauer und Fans, wenn sie dann zu wenig daraus machen muss man es doch nicht künstlich pushen.

Interessanter finde ich das Hoffenheim Fans genauso (un)zahlreich vertreten sind wie die der Leverkusener.

Edit:
Oder sogar mehr? Hat da jemand Statistiken zu?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bayernfahne am 17.Oktober 2014, 17:48:08
Also Wikipedia sagt dazu Folgendes:

Zuschauerschnitt bei der TSG Hoffenheim/Bayer Leverkusen:
2008/2009: 28.076 // 26.532
2009/2010: 29.688 // 29.309
2010/2011: 29.871 // 28.633
2011/2012: 28.026 // 28.494
2012/2013: 26.162 // 28.175
2013/2014: 26.907 // 28.452

Prozentuale Angaben hab ich jetzt nicht gefunden, aber da das Stadion in Leverkusen nur 60 Plätze mehr hat als das in Sinsheim, lassen sich gerade diese beiden Vereine sehr gut vergleichen.

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 17.Oktober 2014, 17:49:05
Bin ich klar dagegen. Meine Freiburger haben so schon genug mit ihrem Standortnachteil zu kämpfen. Die Vereine aus den Großstädten bekommen dort schon genug Geld in den Hintern geblasen, ohne außer ihrer Existenz an sich etwas dafür zu tun...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Strickus am 17.Oktober 2014, 17:49:18
Finde ich ebenso fragwürdig.
Mal angenommen Wattenscheid würde erste Liga spielen. Und das als Traditionsverein, wir würden trotzdem nur knapp 20.000 Zuschauer ins Stadion locken können.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 17.Oktober 2014, 18:11:14
Also Wikipedia sagt dazu Folgendes:

Zuschauerschnitt bei der TSG Hoffenheim/Bayer Leverkusen:
2008/2009: 28.076 // 26.532
2009/2010: 29.688 // 29.309
2010/2011: 29.871 // 28.633
2011/2012: 28.026 // 28.494
2012/2013: 26.162 // 28.175
2013/2014: 26.907 // 28.452

Prozentuale Angaben hab ich jetzt nicht gefunden, aber da das Stadion in Leverkusen nur 60 Plätze mehr hat als das in Sinsheim, lassen sich gerade diese beiden Vereine sehr gut vergleichen.

Danke, ich schrieb aber von den Auswärtsfahrern ;)
Daran lässt sich die "Fanszene" mMn besser ableiten. Wobei man da halt auch schauen muss, dass teilweise es keine Auswärtsfahrer sind, sondern einfach die bundesweiten Fans dann vor Ort.

Ich komme darauf wegen den Bahnstreiks.
Da heisst es:
Zitat
Zwischen 350 und 400 Fans haben sich Zugtickets nach Stuttgart gekauft
Zitat
„Rund 320 Fans wollen uns in Hamburg unterstützen.

Was mich halt überrascht. Da das Spiel in Hamburg ja auch noch Sonntag ist.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bayernfahne am 17.Oktober 2014, 18:20:06
Oh, das habe ich wohl geflissentlich überlesen  :o :D
Na gut, zum anderen habe ich keine Statistik parat^^ Ist aber, wie du schon geschrieben hast, auch schwer zu ermitteln, ob das echte Auswärtsfahrer oder Fans aus der Umgebung sind, was ja gerade bei Hoffenheim einen nicht unerheblichen Teil der Fangemeinde ausmachen dürfte...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 17.Oktober 2014, 18:26:39
Es geht ums Fernsehgeld. Daher sollten eben auch die Vereine das meiste Geld aus diesem Topf bekommen, die am meisten Zuschauer vor den Fernseher locken. Das meiste Geld kommt durch Pay-TV rein und die verkaufen ihre Abos eben nicht hauptsächlich an Hoffenheim Fans. Das wäre bei einer dezentralen Vermarktung noch viel mehr der Fall. Aktuell ist das Fernsehgeld in Deutschland eine Leitungsprämie für sportlichen Erfolg, die Mittel werden quasi zweckentfremdet.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 17.Oktober 2014, 18:31:12
Ne, und genau das empfinde ich eben als ungerecht. Wenige Zuschauer/Fans eh schon weniger Geld.
Und viele gr. Vereine zehren einfach davon, dass sie ein wesentlich größeres Einzugsgebiet haben, wovon sie, wie gesagt, ja eh schon profitieren.
Gut wirtschaftete Vereine wie Freiburg und Co. schauen dagegen in die Röhre, wo es doch viel erstaunlicher ist was sie leisten.

Andersherum kann man natürlich auch so argumentieren wie Dr.Gonzo.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bayernfahne am 17.Oktober 2014, 19:01:17
Naja, aber ist es denn so viel fairer, wenn das Geld, dass durch Pay-TV erwirtschaftet wurde die Vereine begünstigt, die die geringsten Einschaltquoten erzielen, aber erfolgreicher spielen?
Gerade das Einzugsgebiet würde ich nicht unbedingt als Argument nennen, da ein großes Einzugsgebiet durch eine höhere Zahl an existierenden Vereinen ausgeglichen wird. In Hamburg ist nicht jeder HSV-Fan, da es einen FC St. Pauli gibt, in München ist nicht jeder ein Roter, weil es da noch so einen Verein gibt, Hertha - Union, Eintracht - FSV usw.
In Freiburg steht dagegen der SCF konkurrenzlos da.
Nicht falsch verstehen, das Einzugsgebiet ist schon ein Faktor, aber eben kein so extremer. Denn durch Pay-TV könnte man auch an der Ostseeküste ausschließlich Freiburg-Spiele sehen, was zwar höchst unwahrscheinlich aber möglich ist.
Genau so hat ja jeder Sky-Abonnent die Möglichkeit, jeden Spieltag mehrere Spiele über 90 Minuten zu sehen. Da wird auch eher mal das Spiel vom Tabellenführer angeschaut, obwohl man diesem neutral gegenübersteht, als Platz 10 gegen Platz 12. So wird Erfolg auch zu einem Faktor und nicht einzig und allein die Fanbasis.

Allerdings kann ich auch die Sichtweisen meiner Vorredner nachvollziehen und versuche hier lediglich, ein wenig meine allgemeinen Gedanken niederzuschreiben.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 17.Oktober 2014, 19:09:06
Pay TV ist doch nicht ernsthaft nun ein Argument man könne Fan von jedem beliebigen Verein sein?
Zum Glück ist es nicht so und die Vereinszugehörigkeit ist auch weiterhin überwiegend regionalabhängig.
Auch das die großen Städte dafür mehrere Vereine haben ist zu vernachlässigen, da sie sicherlich zahlreich sind aber halt in einer Millionenstadt trotzdem verschwindend ist.
Ich kann auch beide Seiten nachvollziehen. Für mich gilt es aber eher kleine Teams zu unterstützen und nicht Teams die Misswirtschaft betreiben und einfach von ihrer Vergangenheit und Stellung als Großstadt leben.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 17.Oktober 2014, 19:14:16
Es geht aber eben nicht nur um Vereine wie den SC Freiburg, sondern auch um Vereine wie den VfL Wolfsburg. Da pumpt VW jedes Jahr sehr viele Millionen rein, irgendwann stellt sich dadurch automatisch der Erfolg ein (langfristig gesehen, schießt Geld nämlich doch Tore) und die werden dann für ihr Handeln auch noch mit höherem Fernsehgeld belohnt. Und das alles, obwohl sich kein Schwein für diesen Verein interessiert. Wolfsburg gegen Hoffenheim schaut niemand an, sowas sollte beim Fernsehgeld unbedingt berücksichtigt werden. Die Vereine, die dafür sorgen, dass die TV-Gelder immer weiter steigen (wovon alle Bundesligisten etwas haben), sollten mehr vom Kuchen abbekommen.

Übrigens müsste man ja erstmal sehen, wie der Schlüssel dann am Ende überhaupt aussieht, um zu beurteilen, welcher Verein am Ende besser oder schlechter dasteht. "Eine Fan-Komponente als zusätzliches Kriterium" hört sich nun auch nach eher vorischtigem Vorgehen an.. Der FC Bayern steht in der aktuellen TV-Tabellen auf Platz 1 und wird auch bei jedem neuen Modell auf Platz 1 landen. Ob der SC Freiburg seinen gewohnten Platz im Mittelfeld der TV-Tabelle verlieren würde, weiss hier wohl keiner.

Und ja, letztendlich finde ich einen misswirtschaftenden HSV immernoch wesentlich interessanter als FC Audi Ingolstadt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tim Twain am 17.Oktober 2014, 19:25:04
Zu den Auswärtsfahrten
Es macht halt schon nochmal einen Unterschied ob man als stadt eher abseits liegt (freiburg, münchen, hertha würden wir da mal einfallen) oder du wegen der zentralen Lage (Frankfurt, Ruhrgebiet) einfach im Schnitt viel kürzere Strecken hast.
Von dem her sollte man das bei den Vergleich der mitgereisten Auswärtsfans schon vergleichen. Die Auswärtsfans die aus der Region kommen sind ja eh eher im neutralen Bereich dann.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bayernfahne am 17.Oktober 2014, 19:34:39
@HennSch:
Natürlich ist Vereinszugehörigkeit auch regional abhängig, aber eben nicht nur. Ich mag diese fast schon dogmatische "ich lebe hier, also bin ich davon Fan"-Einstellung nicht. In Dortmund gibt es einen eingetragenen Bayernfanclub, mitten in München steht eine Werder-Kneipe und das ist auch gut so.
Außerdem würde diese Regelung doch eher kleine Teams unterstützen oder irre ich mich? Von Bayern, Schalke, Dortmund und dem HSV mal abgesehen würden doch vor allem die Vereine mit großer Fanbasis und eben nicht mit großem Geldbeutel profitieren. Wenn die Verteilung weiterhin erfolgsabhängig sein sollte, werden Wolfsburg, Leverkusen und bald auch Leipzig vor allem davon profitieren, obwohl diese der Liga in Hinblick auf die TV-Einnahmen am wenigsten "nützen." Freiburg, Paderborn, Augsburg usw. dürften dann zwar immer noch weniger vom Kuchen abbekommen als die sogenannten "Großen" aber immerhin mehr, als die von mir genannten Investorenclubs.
Was ich damit sagen will ist, dass man hier keinen Unterschied in der Begünstigung von "groß" und "klein" bewirkt, sondern einen in der Begünstigung von "Werksverein" und "Nicht-Werksverein."
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 17.Oktober 2014, 19:58:43


Und ja, letztendlich finde ich einen misswirtschaftenden HSV immernoch wesentlich interessanter als FC Audi Ingolstadt.

Kann ja sein, interessanter finde ich die Vereine auch. Aber es geht mir hier ja auch nicht um Ingolstadt, Wolfsburg und Hoffenheim, sondern um Paderborn, Freiburg und Braunschweig.

Aber Recht hast du natürlich. Man müsste dann erst einmal schauen wie es dann aussehen sollte.

Zu den Auswärtsfahrten
Es macht halt schon nochmal einen Unterschied ob man als stadt eher abseits liegt (freiburg, münchen, hertha würden wir da mal einfallen) oder du wegen der zentralen Lage (Frankfurt, Ruhrgebiet) einfach im Schnitt viel kürzere Strecken hast.
Von dem her sollte man das bei den Vergleich der mitgereisten Auswärtsfans schon vergleichen. Die Auswärtsfans die aus der Region kommen sind ja eh eher im neutralen Bereich dann.

Deshalb fand ich ja den Leverkusen Hoffenheim Vergleich von diesem Wochenende ja interessant. Beide eine weite Tour, beide eine "Kleinstadt"/Dorf.

@HennSch:
Natürlich ist Vereinszugehörigkeit auch regional abhängig, aber eben nicht nur. Ich mag diese fast schon dogmatische "ich lebe hier, also bin ich davon Fan"-Einstellung nicht. In Dortmund gibt es einen eingetragenen Bayernfanclub, mitten in München steht eine Werder-Kneipe und das ist auch gut so.

Was hat das mit dogmatisch zu tun? Kann ja sein, dass du nur "deinen Verein" "liebst". Der überwiegende Teil der Leute die ich kenne identifizieren sich aber nicht nur mit dem Verein, sondern auch mit Stadt und Menschen. Und genau das kriegt man nicht mit, wenn man "Pay TV Fan" ist.

Zu den Fanclubs:
Und genau das sind eben auch zum Großteil "Exil" die einfach aus jobtechnischen usw. Gründen nun in der "fremden Stadt" hocken und nicht Bayern die aus der Ferne den BVB/HSV/Frankfurt so toll finden.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bayernfahne am 17.Oktober 2014, 20:12:27
Dass sich Leute überwiegend auch mit der Region identifizieren bestreite ich ja gar nicht. Aber dogmatisch ist in dem Zusammenhang zu glauben, dass ein Verein nur durch ein großes Einzugsgebiet mehr Fans hat. Beispiel: Meine Eltern wohnen in der Württembergischen Provinz, der nächste Bundesligaclub wäre von der Entfernung her Hoffenheim, da die aber noch "recht jung" sind, ist der VfB dort traditionell einer der stärksten Clubs. Es gibt aber auch eine große Gladbach-Fangemeinde und das sind keine älteren Herren, die die Fohlen-Elf miterlebt haben, sondern überwiegend Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren.
Soll heißen: Seit man Fußball auch regelmäßig im Fernsehen schauen kann und nicht zwingend ins Stadion um die Ecke gehen muss, wird die regionale Zugehörigkeit dafür immer unbedeutender. Allein schon deswegen, da der Bundesdeutsche im Schnitt immer häufiger den Wohnort wechselt. Das wird sich auch noch weiter in diese Richtung entwickeln, auch wenn die regionale Komponente nie völlig verschwinden wird.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tim Twain am 17.Oktober 2014, 20:12:54

Deshalb fand ich ja den Leverkusen Hoffenheim Vergleich von diesem Wochenende ja interessant. Beide eine weite Tour, beide eine "Kleinstadt"/Dorf

Hier ist aber eben ein Unterschied. Als Leverkusenfan sag man sich die knapp 400 km (einfach) sind schon ok. Aus dem Ruhrgebiet gibt's auch gute Zugverbindungen. Für die TSG Fans Sunds schon 600 km einfach (ok ist blöd weil das wohl mit das weiteste Spiel ist.) da ist man mit Hin und Rückfahrt schon gut unterwegs und braucht vllt ein Hotel
Was ich damit sagen will, ist dass es schwierig ist, die "Wertigkeit" der Fans an der Zahl der Mitreisenden Auswärtsfans zu messen
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 17.Oktober 2014, 20:32:43
Zitat
Aber dogmatisch ist in dem Zusammenhang zu glauben, dass ein Verein nur durch ein großes Einzugsgebiet mehr Fans hat.

Nur habe ich nicht gesagt. Aber nenne mir doch eine Kleinstadt die eine Fanbasis wie Hamburg, Berlin oder ähnlich hat.
Da fällt mir einzig vielleicht Bremen ein und Kaiserslautern.


Deshalb fand ich ja den Leverkusen Hoffenheim Vergleich von diesem Wochenende ja interessant. Beide eine weite Tour, beide eine "Kleinstadt"/Dorf

Hier ist aber eben ein Unterschied. Als Leverkusenfan sag man sich die knapp 400 km (einfach) sind schon ok. Aus dem Ruhrgebiet gibt's auch gute Zugverbindungen. Für die TSG Fans Sunds schon 600 km einfach (ok ist blöd weil das wohl mit das weiteste Spiel ist.) da ist man mit Hin und Rückfahrt schon gut unterwegs und braucht vllt ein Hotel
Was ich damit sagen will, ist dass es schwierig ist, die "Wertigkeit" der Fans an der Zahl der Mitreisenden Auswärtsfans zu messen

Ja eben, deshalb finde ich es ja bemerkenswerter, dass ähnliche viel Fans von der TSG die Reise bestreiten wie die von Bayer.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cluberer am 17.Oktober 2014, 22:52:40
Hoffenheim, Wolfsburg, Leverkusen bringen doch schon seit langem die mit abstand schlechtesten TV-Quoten.

Warum also sollten denn genau diese Vereine, für die sich kein Schwein interessiert denn dann mehr Fernsehgeld bekommen als beispielsweise Freiburg oder Hannover um mal paar beispiele in den Raum zu werfen....

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Herr_Rossi am 18.Oktober 2014, 01:08:49
Welche Quoten meinst Du?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cluberer am 18.Oktober 2014, 01:13:28
Pay-TV Einschaltquoten
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 18.Oktober 2014, 08:05:19
Hoffenheim, Wolfsburg, Leverkusen bringen doch schon seit langem die mit abstand schlechtesten TV-Quoten.

Warum also sollten denn genau diese Vereine, für die sich kein Schwein interessiert denn dann mehr Fernsehgeld bekommen als beispielsweise Freiburg oder Hannover um mal paar beispiele in den Raum zu werfen....

Stimmt nicht.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/204358/umfrage/quoten-ranking-der-bundesligavereine-bei-sky-deutschland/
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tim Twain am 18.Oktober 2014, 10:02:31
Hoffenheim, Wolfsburg, Leverkusen bringen doch schon seit langem die mit abstand schlechtesten TV-Quoten.

Warum also sollten denn genau diese Vereine, für die sich kein Schwein interessiert denn dann mehr Fernsehgeld bekommen als beispielsweise Freiburg oder Hannover um mal paar beispiele in den Raum zu werfen....

Stimmt nicht
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/204358/umfrage/quoten-ranking-der-bundesligavereine-bei-sky-deutschland/
Mach mal einen Screenshot
Ohne Premium Account sieht man da nix
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: veni_vidi_vici am 18.Oktober 2014, 10:09:14
Da war vorhin noch ein anderer Link, der funktioniert hat.  ;)

LG Veni_vidi_vici
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 18.Oktober 2014, 10:14:21
Jo, vorher der Link war nur bis zum 26. Spieltag vergagene Saison.

Hab es mit Handy gepostet, keine Ahnung wieso es nun einen Premiumaccount verlangt.
Komisch, auch auf Handys ist nun nicht mehr einsehbar. Mist! Mal gucken ob ich es noch irgendwie hinbekomme.

Noch komischer, über google Suche kann man es wieder einsehen:

(http://www11.pic-upload.de/18.10.14/xhk69l1spzeq.png) (http://www.pic-upload.de/view-24963774/Tabelle.png.html)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Signor Rossi am 18.Oktober 2014, 10:16:53
Die DFL sollte sämtliche Sponsoringeinnahmen einsammeln und allen Clubs das gleiche Budget zur Verfügung stellen, dann sieht man, wo am besten gearbeitet wird.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 18.Oktober 2014, 10:17:51
Aktueller STand 6. Spieltag übrigens:

Zitat
Die Bundesliga-Tabelle nach Sky-Zuschauerzahlen Saison 2014/15
Platz    Vorwoche    Verein    Mio.
1    1    Bayern München    0,74
2    2    Schalke 04    0,64
3    3    Borussia Dortmund    0,60
4    4    Borussia Mönchengladbach    0,51
5    5    Mainz 05    0,44
6    9    Hamburger SV    0,42
7    6    VfB Stuttgart    0,38
8    13    Eintracht Frankfurt    0,36
9    12    Werder Bremen    0,35
10    8    Hannover 96    0,35
11    7    Bayer Leverkusen    0,34
12    14    VfL Wolfsburg    0,34
13    15    FC Augsburg    0,29
14    10    SC Paderborn 07    0,28
15    11    SC Freiburg    0,26
16    16    1. FC Köln    0,23
17    17    Hertha BSC    0,23
18    18    TSG Hoffenheim    0,15
Stand: 6. Spieltag / Durchschnitts-Zahlen
Rohdaten-Quelle: AGF/GfK – Berechnung + Tabelle: MEEDIA
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 07.November 2014, 18:43:52
http://www.spiegel.de/sport/fussball/hannover-96-martin-kind-ueber-ultras-und-investoren-a-1001009.html (http://www.spiegel.de/sport/fussball/hannover-96-martin-kind-ueber-ultras-und-investoren-a-1001009.html)

Hannovers Präsident Kind spricht am Ende zwar auch über andere Dinge, aber der Aufhänger des Interviews ist sein Verhältnis zu den Fans, besonders den Ultras. Und da merkt man, dass ihr Fernbleiben Herrn Kind nicht unbedingt zu schlaflosen Nächten treibt. Ich finde es eine angespannte, aber für mich als unbeteiligten Zuschauer interessante Sache, was dort geschieht. Mal sehen, wer am Ende am längeren Hebel sitzt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 08.November 2014, 19:00:23
Aktueller STand 6. Spieltag übrigens:

Zitat
Die Bundesliga-Tabelle nach Sky-Zuschauerzahlen Saison 2014/15
Platz    Vorwoche    Verein    Mio.
1    1    Bayern München    0,74
2    2    Schalke 04    0,64
3    3    Borussia Dortmund    0,60
4    4    Borussia Mönchengladbach    0,51
5    5    Mainz 05    0,44
6    9    Hamburger SV    0,42
7    6    VfB Stuttgart    0,38
8    13    Eintracht Frankfurt    0,36
9    12    Werder Bremen    0,35
10    8    Hannover 96    0,35
11    7    Bayer Leverkusen    0,34
12    14    VfL Wolfsburg    0,34
13    15    FC Augsburg    0,29
14    10    SC Paderborn 07    0,28
15    11    SC Freiburg    0,26
16    16    1. FC Köln    0,23
17    17    Hertha BSC    0,23
18    18    TSG Hoffenheim    0,15
Stand: 6. Spieltag / Durchschnitts-Zahlen
Rohdaten-Quelle: AGF/GfK – Berechnung + Tabelle: MEEDIA

Interessant, dass mit Köln und der Hertha zwei große alte Traditionsvereine mit großer Fanbasis so schlecht abschneiden! Mainz hätte ich auch nicht so weit oben erwartet...die scheinen dem FCK in den letzten Jahren so einiges abgenommen zu haben.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 08.November 2014, 19:27:10
Kommt halt auch darauf an, wann die Spiele bisher waren und wer die Gegner.
Ist am Ende der Saison halt wesentlich aussagekräftiger.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Octavianus am 08.November 2014, 21:12:29
Interessanter finde ich bei solchen Statistiken viel eher die Auslastung des Stadions. Die reine Zuschauerzahl ist da nicht so spannend, weil die Stadien ja unterschiedlich groß sind und man das eigentlich berücksichtigen muss.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 08.November 2014, 21:45:33
Du meinst weil die potentiellen TV Schauer dann im Stadion sind?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Octavianus am 08.November 2014, 21:52:43
Den Link zu den Fernsehzuschauern meine ich jetzt gar nicht mal. Nehmen wir ein einfaches Beispiel:
St. Pauli hat im Schnitt in Liga 2 aktuell gut 27.000 Zuschauer.
Kaiserslautern hat etwa 33.000 Zuschauer im Schnitt.
Sind die Spiele der Lauterer also besser besucht? Oberflächlich betrachtet ja, die Auslastung des Stadions verrät aber mehr:
St. Pauli: 92,5 %
Lautern: 66 %

Daher finde ich diese Statistik interessanter als die absoluten Zahlen. Relative Zahlen kann man wesentlich besser miteinander vergleichen, weil dann Beschränkungen wie eben die Stadiongröße aus der Betrachtung herausfallen.

Ach Moment, jetzt sehe ich das erst, dass es um die Sky-Zuschauer ging. Okay, Kommando zurück. Ich dachte, es ging um die Zuschauer im Stadion. Den Zusatz habe ich erst jetzt gelesen. Sorry.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: HennSch am 08.November 2014, 22:10:12
:D Hab mich schon etwas gewundert :)

Naja, aber was soll einem die Auslastung denn sagen? Lautern "leidet" ja in dem Bezug einfach unter der "Vergangenheit" und dem damit verbundenen "großem" Stadion. Aussagekräftig finde ich es auch nicht wirklich.
Paderborn ist bei der Auslastung wohl in einer Liga mit den Bayern, aber das sagt doch dann nix aus?!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bayernfahne am 09.November 2014, 21:22:38
Stimmt auch wieder.
Ein großes Stadion bietet vielen Zuschauern Platz. Ein kleines Stadion macht dafür eine hohe Auslastung besser möglich. In dem Fall sprechen die TV-Quoten schon eine deutlichere Sprache.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 22.Januar 2015, 13:24:41
http://www.zeit.de/sport/2015-01/fans-hooligans-dynamo-dresden-gewalt-elbflorenz/komplettansicht (http://www.zeit.de/sport/2015-01/fans-hooligans-dynamo-dresden-gewalt-elbflorenz/komplettansicht)
Der BGH entscheidet heute, ob die verabredeten Prügeleien unter Hooligans erlaubt oder verboten werden. Wenn Unbeteiligte nicht zu Schaden kommen und es außer den Prügeleien keine Sachschäden gibt, sollen sich die Leute doch die Köpfe einschlagen, wenn sie das brauchen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Lumpi am 22.Januar 2015, 13:29:59
Wenn sie sich gleichzeitig dazu bereit erklären, die aufkommenden Kosten für Krankenversorgung selber zu übernehmen, sehr gerne.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Maddux am 22.Januar 2015, 14:04:40
Wenn sie sich gleichzeitig dazu bereit erklären, die aufkommenden Kosten für Krankenversorgung selber zu übernehmen, sehr gerne.
Du musst auch nicht für die Kosten aufkommen die deine Raucherlunge oder kaputte Leber verursacht.
Ich sehe es lieber wenn die sich bei ihren Wald - und Wiesenspielen abseits der Öffentlichkeit gegenseitig die Köpfe einschlagen, ganz gleich ob das nach irgendeinem Ehrenkodex abläuft oder nicht, statt das sie sich ihre Gegner in der Stadt oder am Stadion suchen und dabei Unbeteiligte sowie fremdes Eigentum zu Schaden kommen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bayernfahne am 23.Januar 2015, 00:45:56
Sehe das genau so wie du, Maddux. Ich hab schon Videos von solchen Prügeleien gesehen, die wirklich so etwas wie sportlichen Charakter hatten. Da ist man 2-3 Minuten mit vollem Tempo aufeinander los, dann war wieder Pause und wer am Boden lag wurde auch nicht getreten. Wieso das nicht in Ordnung sein soll, während man einem Klitschko Millionen dafür bezahlt, im Prinzip dasselbe zu tun, soll mir mal einer erklären.
Ich bin Pazifist und trotzdem sage ich: wenn es einvernehmlich passiert und niemand unbeteiligtes dabei zu Schaden kommt, soll sich prügeln wer es braucht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: maturin am 23.Januar 2015, 12:04:07
Ein grosser Unterschied ist zum Beispiel das bei Vereinssport oder offiziellen Boxveranstaltungen Rahmenbedingungen eingehalten werden müssen, die für Wald und Wiesen Schlägereien so nicht gelten. Dazu gehöhrt mit Sicherheit auch die Anwesenheit medizinischer Betreuung.

Im allgemeinen ist das mit der Freiheit halt so eine Sache, es gibt grundsätzlich einfach Grenzen die immer gelten, egal ob man sich selbst oder anderen schadet. Das erlauben dieser Schlägereien ist ein aufweichen dieser Grenzen und ich weis nicht ob man das gutheissen sollte.

Zumal auch das Argument, besser dort als im Stadion, für mich nicht zieht. Das ist ja nicht auf Grund der Rücksichtsnahme aus dem Stadionumfeld verschwunden, sondern weil man dort mit Polizei und Überwachung die Möglichkeiten eingeschränkt hat.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 23.Januar 2015, 12:40:38
Ein grosser Unterschied ist zum Beispiel das bei Vereinssport oder offiziellen Boxveranstaltungen Rahmenbedingungen eingehalten werden müssen, die für Wald und Wiesen Schlägereien so nicht gelten. Dazu gehöhrt mit Sicherheit auch die Anwesenheit medizinischer Betreuung.

Im allgemeinen ist das mit der Freiheit halt so eine Sache, es gibt grundsätzlich einfach Grenzen die immer gelten, egal ob man sich selbst oder anderen schadet. Das erlauben dieser Schlägereien ist ein aufweichen dieser Grenzen und ich weis nicht ob man das gutheissen sollte.

Zumal auch das Argument, besser dort als im Stadion, für mich nicht zieht. Das ist ja nicht auf Grund der Rücksichtsnahme aus dem Stadionumfeld verschwunden, sondern weil man dort mit Polizei und Überwachung die Möglichkeiten eingeschränkt hat.

Wenn es danach geht, muss auch Komasaufen in der Clique (bei Volljährigen) unter Strafe gestellt werde. Für gewöhnlich ist dort auch kein Arzt dabei und man schadet der eigenen Gesundheit, manche gehen gar viel zu weit. Da wird jedoch nichts dergleichen gefordert.

Der BGH hat mit der gestrigen Entscheidung, dass solche Gruppen kriminelle Vereinigungen seien und bereits die Mitgliedschaft in einer solchen strafbar sei, eine für mich nicht perfekte Lösung gefunden. Denn diesem Grundsatz folgend, müsste wirklich Extremport wie zum Beispiel Boxen in Deutschland verboten werden. Solange man unter sich bleibt, andere Menschen sowie Gegenstände nicht zu Schaden kommen und es gewisse Regeln gibt, spricht für mich nichts gegen solche Prügeleien, wenn sie nicht gerade auf dem Marktplatz, sondern unter sich im Wald ausgetragen werden.

Aber da ich der deutschen Justiz vollends vertraue, wird es eine verfassungsgemäße Entscheidung sein und demzufolge trage ich sie voll mit. Die Juristen werden auch viel mehr Ahnung haben als ich einfacher Bürger, der nur seine Meinung hat und keine größeren Zwänge beachten muss.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: maturin am 23.Januar 2015, 12:58:10

Wenn es danach geht, muss auch Komasaufen in der Clique (bei Volljährigen) unter Strafe gestellt werde. Für gewöhnlich ist dort auch kein Arzt dabei und man schadet der eigenen Gesundheit, manche gehen gar viel zu weit. Da wird jedoch nichts dergleichen gefordert.


Kann man in der Tat drüber streiten, dann müsste man im umgekehrten Fall aber auch Drogen erlauben, und zwar alle, da man damit ja auch nur sich selber schadet.

Ich sehe zwar einen grossen Unterschied zwischen Box- und Kampfsport und Prügeleien im Wald, wenn ich aber lese dass Körperverletzung, auch einvernehmliche, Sittenwidrig ist würde mich interessieren wie juristisch bei Kampfsport argumentiert wird. Leider geben Zeit, SPON usw dazu gerade nicht viel her.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bayernfahne am 23.Januar 2015, 13:10:35
@ maturin: Drogenkonsum ist in Deutschland nicht strafbar. Drogenbesitz und Handel aber schon. Zum Beispiel darfst du sogar bis zu 6 Gramm Marihuana bei dir tragen, weil sich für die Polizei ein Verfahren wegen dieser geringen Menge nicht lohnen würde. Hängt natürlich auch von der Art der Drogen ab, aber das kann man schon als sinnvoll erachten. Wer sich die Scheiße geben will, soll das auch tun, andere dazu zu verführen oder es kommerziell zu betreiben ist schon eine andere Sache.

Anderes Thema: Wie viele Leute betreiben Freeclimbing, Paragliding, machen Fallschirmsprünge oder setzen ihr Leben bei der Rallye Dakar aufs Spiel? Da ist auch nicht immer medizinische Hilfe zur Stelle und das Sicherheitsrisiko ist mitnichten geringer. 
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: maturin am 23.Januar 2015, 14:39:47
@ maturin: Drogenkonsum ist in Deutschland nicht strafbar. Drogenbesitz und Handel aber schon. Zum Beispiel darfst du sogar bis zu 6 Gramm Marihuana bei dir tragen, weil sich für die Polizei ein Verfahren wegen dieser geringen Menge nicht lohnen würde. Hängt natürlich auch von der Art der Drogen ab, aber das kann man schon als sinnvoll erachten. Wer sich die Scheiße geben will, soll das auch tun, andere dazu zu verführen oder es kommerziell zu betreiben ist schon eine andere Sache.

Anderes Thema: Wie viele Leute betreiben Freeclimbing, Paragliding, machen Fallschirmsprünge oder setzen ihr Leben bei der Rallye Dakar aufs Spiel? Da ist auch nicht immer medizinische Hilfe zur Stelle und das Sicherheitsrisiko ist mitnichten geringer. 

Hier ist es ja jetzt auch nicht direkt verboten worden sich zu prügeln, sondern die Organisation und die Gruppierung drumherum sind als kriminell eingestufft worden, so wie du wahrscheinlich keinen Drogenclub gründen dürftest in dem du nette Partys organisierst.

Die Sportarten zählen alle nicht, da es nicht um das Risiko für die eigene Person sondern um Körperverletzung geht. Bei deinen Sportarten bin ich für meine eigene Sicherheit verantwortlich, beim Prügeln nehme ich Einfluss auf die Sicherheit und Gesundheit von anderen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Maddux am 23.Januar 2015, 19:05:29
Der Besitz von Drogen steht in Deutschland immernoch unter Strafe und die "bis zu 6 Gramm"-Aussage kompletter Quatsch. Der zuständige Staatsanwalt entscheidet nur meist auf komplette Einstellung des Verfahrens oder Einstellung gegen geringe Auflagen weil sich, vorallem bei Ersttätern, das Verfahren nicht lohnt. Eine Anzeige gibt es aber trotzdem und wenn es nicht das erste Mal war das man mit ein paar Gramm Gras erwischt worden ist kommt man auch mal wegen 2 Gramm vor den Richter.

Mit meiner Aussage bezüglich "lieber im Wald als in der Stadt" wollte ich das auch nicht gut heißen. Es ist ja auch nicht so das es dort immer so schön nach Regeln abläuft wie in den Hooligan Werbevideos sondern oft genug Waffen aller Art benutzt und auf Leute eingeprügelt wird die bewustlos am Boden liegen.
Bei Körperverletzung auf Verlangen, oder auf was das dort auch immer hinaus läuft, ist es im Einzelfall halt schwer zu entscheiden was da vom Verletzten noch eingeplant und was vom Täter komplett überzogen war. So kann die Justiz es sich einfach machen und alles unter Strafe stellen ohne im Einzelfall zu sehr abwägen oder gegen Mauern aus schweigenden Zeugen anrennen zu müssen.
In der kürzeren Vergangenheit gab es doch mal den Fall eines teilweise erblindeten Hooligans der den Täter nicht nennen wollte weil ein Missgeschick bei einer abgesprochenen Prügelei gewesen sein soll.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 23.Januar 2015, 19:16:23
Wie sieht es denn in der Praxis aus? Gibt es da überhaupt noch soviele Hooligan Gruppen in Deutschland, die sich gezielt zu Prügeleien verabreden? Mein subjektiver Eindruck, vor allem durch die mediale Berichterstattung, ist, dass das längst nicht mehr so häufig vorkommt wie früher. Klar, wenn irgendwelche Ultra Gruppierungen rivalisierender Vereine sich an einem Bahnhof über den Weg laufen, fliegen da schon mal ein paar Fäuste, Schwerverletzte gibt es dabei aber nur in absoluten Ausnahmefällen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 23.Januar 2015, 19:31:21
Wie sieht es denn in der Praxis aus? Gibt es da überhaupt noch soviele Hooligan Gruppen in Deutschland, die sich gezielt zu Prügeleien verabreden? Mein subjektiver Eindruck, vor allem durch die mediale Berichterstattung, ist, dass das längst nicht mehr so häufig vorkommt wie früher. Klar, wenn irgendwelche Ultra Gruppierungen rivalisierender Vereine sich an einem Bahnhof über den Weg laufen, fliegen da schon mal ein paar Fäuste, Schwerverletzte gibt es dabei aber nur in absoluten Ausnahmefällen.

Kann nur für Bayern sprechen, aber da gab es das vor ein paar Jahren schon noch Hooligans, aber die Anzahl dieser Personen war sehr überschaubar. Wie da der aktuelle Stand ist, kann ich nicht einschätzen. Wir sprechen hier ja von Hooligans und nicht von Ultras. Dass sich Ultras anpöbeln und sich auch mal schlagen, wenn man sich über den Weg läuft - das ist eher das Prinzip Punch and Run. Vor allem machen Ultras das in meinen Augen auch nur, wenn eine zahlenmäßige Überlegenheit herrscht oder eben wirklich zwei große Blöcke aufeinandertreffen (wobei da auch eher Sachen geworfen werden). Das mit den zwei Blöcken, die aufeinandertreffen hab ich 2010 in Amsterdam erlebt - ungewollt, aber man stand einfach mittendrin.
Ich sag mal, dass es solche Sachen, wie im Film 'Hooligan' bei diesem Endkampf in Deutschland nicht (mehr) gibt. Vielleicht irre ich mich auch.

EDIT: Hab hier noch einen Artikel über Hooligans in der Ukraine. Da gibt es das, auch wenn es in diesem Artikel etwas gestellt rüberkommt (ganz erfunden wird er nicht sein):
http://www.vice.com/de/read/hooligans-0000833-v10n9/?utm_source=vicefb
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Towelie am 23.Januar 2015, 19:38:08
Wie sieht es denn in der Praxis aus? Gibt es da überhaupt noch soviele Hooligan Gruppen in Deutschland, die sich gezielt zu Prügeleien verabreden? Mein subjektiver Eindruck, vor allem durch die mediale Berichterstattung, ist, dass das längst nicht mehr so häufig vorkommt wie früher. Klar, wenn irgendwelche Ultra Gruppierungen rivalisierender Vereine sich an einem Bahnhof über den Weg laufen, fliegen da schon mal ein paar Fäuste, Schwerverletzte gibt es dabei aber nur in absoluten Ausnahmefällen.

Früher fanden die Schlägereien in Stadion- oder Bahnhofsnähe statt und wurden daher auch von den Medien viel mehr wahrgenommen. Die Beteiligten waren in der Regel keine durchtrainierten Kampfsportler sowie heute bei den FWW (Feld, Wald, Wiese)-Gruppen. Die meisten Leute gingen damals auch ins Stadion und interessierten sich auch für den Fußball ihres Vereins. Heute repräsentieren die Gruppen eher ihre Stadt als den Verein und die wenigsten gehen ins Stadion oder haben überhaupt Interesse am Fußball. Die Kämpfe finden im Normalfall auch unabhängig davon statt, ob die Vereine der beiden Städte gegeneinander spielen. Es gibt sogar richtige Turniere, wo in Gruppen jeweils eine bestimmte Anzahl gegeneinander kämpft und so ein Sieger ermittelt wird. Aber all das läuft natürlich fernab der Medien und so kann man den Eindruck gewinnen, es wäre weniger geworden. Am Rande eines Fußballspiel ist das natürlich definitiv der Fall. Diesen Platz haben nun die Ultras-Gruppen eingenommen, aber von denen sind ja längst nicht alle auf der Suche nach Gewalt. Außerdem ist die Organisation der Polizei heute viel besser, so dass kaum noch etwas passiert im oder auf dem Weg zum Stadion.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Bayernfahne am 23.Januar 2015, 21:24:42
@ Maddux: Dass Besitz strafbar ist, habe ich ja nirgends angezweifelt. Das mit den 6 Gramm Marihuana ist auch von Bundesland zu Bundesland verschieden, ab welcher Menge sie die Sache wirklich weiter verfolgen, aber ich nehme mal an, dass die wenigsten permanent von der Polizei kontrolliert werden. Also kann man das Risiko schon eingehen. Ich kenne auch genügend Leute, die keinerlei Konsequenzen zu fürchten hatten, nachdem sie mal erwischt wurden. Bei den Mengen an Gras, die Tag für Tag hinter Deutschlands Türen verraucht werden müsste jeder Polizist an 365 Tagen im Jahr 12-Stunden Schichten schieben, überspitzt formuliert. Und was mögen die Blauen (bzw. Grünen) gar nicht? Richtig, Überstunden.

Sorry fürs OT, ich weiß natürlich, dass es hier kein Gesetz gibt, welches einem erlaubt eine bestimmte Menge an Gras bei sich zu tragen, aber Gesetze und deren Umsetzung unterscheiden sich in diesem Punkt halt ziemlich.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 24.Januar 2015, 20:07:49
Uh, da ist aber einiges an gefährlichem rechtlichen Halbwissen unterwegs...  ::)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 10.Februar 2015, 15:48:43
Wie großartig ist diese Idee denn bitte???  :)

http://www.faszination-fankurve.de/index.php?head=Fan-Muetter-sorgen-fuer-Sicherheit&folder=sites&site=news_detail&news_id=8954
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 10.Februar 2015, 22:41:02
Das ist der Hammer. :-)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: diggär am 10.Februar 2015, 22:59:47
Wie großartig ist diese Idee denn bitte???  :)

http://www.faszination-fankurve.de/index.php?head=Fan-Muetter-sorgen-fuer-Sicherheit&folder=sites&site=news_detail&news_id=8954

Ernsthaft? Die knallharten Jungs sind plötzlich lamm fromm wenn Mama dabei ist?! Zu süß!  ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 12.März 2015, 08:51:30
Ganz große Aktion der KSC-Pappnasen. Da wagen es doch zwei Jungprofis, die befreundet sind, nach ihrem ersten Profispiel gegeneinander die Trikots zu tauschen - als Reaktion darauf wird der RB-Mannschaftsbus an der Abfahrt gehindert, bis die KSC-Verantwortlichen einknicken, sich das Trikot zurück erbeten, den Ultras übergeben und somit die Abfahrt ermöglichen. Besorgniserregend.

Edith: hab übersehen, dass es schon im Zweitligathread darum ging. Lege den Themenschwerpunkt hier aber auch weder auf die Zweite Liga noch auf RB - die Ultras sind ein wachsendes Problem innerhalb der Fußballgesellschaft. Die letzten Aktionen lassen sich ja herrlich mit "RB ist doch selbst schuld dass sie so gehasst werden" rechtfertigen und schönreden...das ist aber Quatsch, die KSC-Problemfans waren auch bei den Ereignissen rund um Stuttgart - Hertha mehr als beteiligt und werden sich Sonntag in ner Woche daheim gegen Kaiserslautern bestimmt auch von ihrer allerbesten Seite zeigen. Hier wird die "RB ist halt scheiße"-Ausrede dann durch "Rivalität, Traditionen, ..." ersetzt...unterm Strich ist es einfach asoziales Verhalten in Verbindung mit Machtspielchen (Einflussnahme auf den Verein etc.), das deutlich härter eingedämmt werden sollte.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 01.April 2015, 11:54:53
Zwei interessante Berichte zur Fankultur:
http://www.sport1.de/fussball/2015/03/sport1-erlaeutert-die-gewaltbereitschaft-von-hooligans-und-ultras (http://www.sport1.de/fussball/2015/03/sport1-erlaeutert-die-gewaltbereitschaft-von-hooligans-und-ultras)
http://www.zeit.de/sport/2015-03/sikomfan-fussball-fans-forschung/komplettansicht (http://www.zeit.de/sport/2015-03/sikomfan-fussball-fans-forschung/komplettansicht)

Den Bericht der Zeit kann man lesen (kommt ja nicht von Fritsch ;)), Sport1 zeigt wieder einmal keine journalistische Klasse.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 19.April 2015, 16:19:24
http://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/1504/News/1-fc-koeln-fans-eklat-heimreise-zug.html (http://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/1504/News/1-fc-koeln-fans-eklat-heimreise-zug.html)
Kölner Fans fordern auf dem Rückweg aus Berlin das Verlassen des Zuges von AfD-Chef Lucke. Die Wortwahl, die ganze Aktion und die ersten Kommentare unter dem Artikel sind eine Zumutung. Wenn wir in Deutschland mit seiner Demokratie mit solchen Parteien wie der AfD auf rechtmäßige Art und Weise fertig werden, wird eben der Pöbel regieren.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 03.September 2015, 18:57:59
Pyro: 18 Monate Haft

Ein Schalke-Fan wurde wegen des Abbrennens von Feuerwerkskörpern zu 18 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Der 25-Jährige Straftäter hat am 24. November 2012 beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt 19 Seenotrettungsfackeln gezündet, durch den entstandenen Rauch erlitten acht Personen, darunter, ein Kind, "zum Teil erhebliche Rauchgasvergiftungen", so das Oberlandesgericht in Hamm. In erster Instanz wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt, dagegen hatte die Staatsanwaltschaft allerdings Einspruch erhoben, da der Schalke-Fan bereits strafrechtlich aufgefallen ist. Nun also das Urteil in zweiter Instanz. Revision wurde abgelehnt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 03.September 2015, 19:18:21
Sehr schönes Urteil, vor allem das Aufheben der Bewährung bei Vorstrafen. So wird hoffentlich der eine oder andere Chaot abgeschreckt, da es diesmal wirklich in den Knast gehen könnte.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Plumps am 03.September 2015, 21:38:40
Gutes Urteil  :) Wer sogar Kinder verletzt muss hart bestraft werden.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 23.November 2015, 14:34:00
https://www.youtube.com/watch?v=l7KMdk0Cs3Q (https://www.youtube.com/watch?v=l7KMdk0Cs3Q)
Schalker und Münchner Bekloppte beim Kampf am Samstag. Im Video und in den Kommentaren darunter ist der Beweis erbracht, dass ein Mensch auch ohne Gehirn leben kann.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Leland Gaunt am 23.November 2015, 15:51:06
Man sollte vielleicht der guten Ordnung halber erwähnen, dass die Bayern zusammen mit Bochumern vermummt und mit Schlagwerkzeugen in den Kassenbereich Nord vorgedrungen sind und dort ziemlich wahllos auch Frauen, Kinder und Ältere attackiert haben.
Irgendwann gab es dann ein wenig Widerstand.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 23.November 2015, 16:23:25
Sehe ich auch so. Die Münchener haben in dem Berreich nix verloren und wenn sie sich da mit Gewalt Zugang verschaffen und es drauf anlegen, braucht man sich nicht zu wundern. Jedenfalls war das KEIN Hooliganfight. Ich bin froh, dass ich erst etwas später dort ankam, der Eingangsbereich war voller kaputter Flaschen - und ich nehme an das war nachdem schon wieder teilweise aufgeräumt war. Und ich weiß auch nicht was passiert wäre, wenn so ein Bekloppter mir oder einem meiner Begleiter eine verpasst hätte.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Alcatraz am 23.November 2015, 20:11:25
Mal was anderes, ist schon ne Zeit her, Slask Wroclav Fans im Spiel gegen Lech Poznan

(http://i67.tinypic.com/30wqwck.jpg)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 23.November 2015, 20:25:22
Naja, diese Ansicht ist in Polen nicht unüblich. Nicht umsonst nimmt Polen nur christliche Flüchtlinge auf.

Was steht da? Bin des Polnischen nicht mächtig.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Alcatraz am 23.November 2015, 20:31:23
sowas in der Art "Wenn die Islamische Plage Europa überflutet, steht auf um das Christentum zu verteidigen"
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 23.November 2015, 22:21:49
Die haben sich nicht umsonst ne nationalkonservative Regierung zugelegt...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 21.März 2016, 15:58:50
http://www.zeit.de/sport/2016-03/fussball-exilfans-film-interview/komplettansicht (http://www.zeit.de/sport/2016-03/fussball-exilfans-film-interview/komplettansicht)
Die ZEIT hat in ihrer Onlineversion ein wenig die Aufmerksamkeit auf einen Film gerichtet, der über Exilfans berichtet, die zwar in Berlin leben, aber ihren Vereine in ihrem Rahmen unterstützen. Nur zur Hertha will keiner gehen (aber wer will das auch?).
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 12.April 2016, 08:32:07
Ich habe ein schickes Fußballwochenende in London hinter mir und bin mehr als begeistert von der dortigen Fankultur. Warum mussten wir bloß diese italienische Ultra-Kultur übernehmen? Ein englischer Auswärtsblock ist geprägt von "guten" Kerlen mittleren Alters, nicht von 19jährigen Spaghettiärmchen, die mit Hilfe von schwarzen Kapuzenpullis und Sonnenbrillen verzweifelt versuchen gefährlich auszusehen...der Support ist laut und spielbezogen, schwappt schnell auf größere Teile des Stadions über, kein monotoner Singsang einer Einzelgruppe...die Fans wirken irgendwie echter und emotionaler als unsere Doppelhalterbrigaden.

Aber: keine Fangnetze, keine Zäune, weder zum Spielfeld hin noch zwischen den Blocks. Auch außerhalb der Stadien kaum Fantrennung, scheint einfach nicht notwendig zu sein, ich bekam nicht einmal verbales Gepöbel zwischen aneinander vorbei laufenden Gruppen von Fans etc. mit. Da ist man auf der Insel einfach weiter als bei uns...das hierzulande übliche und augenscheinlich auch gesellschaftlich tolerierte - Stichwort "das sind halt Emotionen" - komplett asoziale Verhalten, vom Becherwurf über Sachbeschädigungen bis hin zum Landfriedensbruch, scheint dort nicht oder in für mich nicht wahrnehmbarer Form vorzukommen.

Dass es im englischen Fußball durchaus ordentliche Hooliganszenen gibt, ist mir bekannt. Die bleiben in der Regel aber unter sich, auch hier in Deutschland gibt es die wenigsten für die Öffentlichkeit wahrnehmbaren Probleme mit Hools, wenn es Ärger gibt sind es in der Regel Ultras oder sternhagelvolle Normalfans.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 12.April 2016, 09:07:19
Ich habe ein schickes Fußballwochenende in London hinter mir und bin mehr als begeistert von der dortigen Fankultur. Warum mussten wir bloß diese italienische Ultra-Kultur übernehmen? Ein englischer Auswärtsblock ist geprägt von "guten" Kerlen mittleren Alters, nicht von 19jährigen Spaghettiärmchen, die mit Hilfe von schwarzen Kapuzenpullis und Sonnenbrillen verzweifelt versuchen gefährlich auszusehen...der Support ist laut und spielbezogen, schwappt schnell auf größere Teile des Stadions über, kein monotoner Singsang einer Einzelgruppe...die Fans wirken irgendwie echter und emotionaler als unsere Doppelhalterbrigaden.

Wann hat man denn in Deutschland angefangen sich an der Ultra-Fankultur zu orientieren? In den 80er und 90er Jahren? Damals sah die englische Fussballkultur noch ganz anders aus und die Hooligan Problematik hatte noch ganz andere Dimensionen. Auch wenn ich die englische Fussballkultur in der Championship und darunter sehr gut leiden kann, bin ich doch froh, dass man sich damals kein Beispiel an den Engländern genommen hat.
Übrigens wird in England und Schottland immer wieder diskutiert, ob man nicht einige Dinge aus Deutschland übernehmen könnte, beispielsweise Stehplätze und faire Ticketpreise.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: wrdlbrmft am 12.April 2016, 09:16:09
Zitat
...der Support ist laut und spielbezogen, schwappt schnell auf größere Teile des Stadions über, kein monotoner Singsang einer Einzelgruppe...die Fans wirken irgendwie echter und emotionaler als unsere Doppelhalterbrigaden.

d'accord

Zitat
Aber: keine Fangnetze, keine Zäune, weder zum Spielfeld hin noch zwischen den Blocks. Auch außerhalb der Stadien kaum Fantrennung, scheint einfach nicht notwendig zu sein, ich bekam nicht einmal verbales Gepöbel zwischen aneinander vorbei laufenden Gruppen von Fans etc. mit. Da ist man auf der Insel einfach weiter als bei uns...das hierzulande übliche und augenscheinlich auch gesellschaftlich tolerierte - Stichwort "das sind halt Emotionen" - komplett asoziale Verhalten, vom Becherwurf über Sachbeschädigungen bis hin zum Landfriedensbruch, scheint dort nicht oder in für mich nicht wahrnehmbarer Form vorzukommen.

Na ja ... in vielen Pubs gibt es ein Trikotverbot und in eine Heimmannschaftskneipe mit einem gegnerischen Trikot einzulaufen ist definitiv keine gute Idee. Und bei den Spielen, bei denen ich schon war, gab es auch immer wieder (meist) kleinere Raufereien.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 12.April 2016, 09:25:54
Ja, Ende 80er Anfang 90er kommt gut hin. Damals waren England und wir relativ ähnlich würde ich mal behaupten, relativ "familienbefreite" Stadien und große Hooliganszenen (Jeansjackenfraktion :D).
Das hat sich in England inzwischen auch ohne Vorbilder aus Südeuropa geändert...dort kämpft man jetzt mit anderen Problemen, ja. Die Auswärtsblocks dort stehen auch komplett, nur halt vor ihren Sitzplätzen...vermutlich würden Stehblocks dort (jetzt wieder) funktionieren, siehe oben, Netze, Gitter etc. sind dort nicht nötig da man sich einfach im Griff hat. Ticketpreise - habe beim Fulhamspiel mit einem norwegischen Fußballtouri geredet, der berichtete mir von knapp 100 Euro für ein normales Ligaspiel. Die sind wir echt noch der Hort der Glückseligkeit.

@wrdlbrmft: okay, dann war ich mit Fulham vs. Cardiff und Tottenham vs. ManUtd vielleicht auch bei den falschen Spielen? Waren vor und nach den Spielen in den jeweiligen Stadtteilen auf Pubtour und sahen da diverse Gästefans und nie Probleme...dass es in Einzelfällen zu etwas kommt ist klar, aber Zustände wie teilweise hierzulande sind es meines Erachtens nicht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 12.April 2016, 09:49:52
Im Craven Cottage war ich aufgrund der günstigen Preise mehrfach und da ist von Seiten der Heimfans eher weniger los und daher ist nur geringes Konfliktpotential vorhanden. White Hart Lane war mir immer zu teuer.

Finde solche länderübergreifenden Vergleiche immer schwierig. Kannst ja mal in Burnley die Heimmannschaft verunglimpfen und schauen was passiert. Man kann ja schon schlecht Dresden und Berlin vergleichen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 12.April 2016, 11:08:12
Ich war früher oft in England unterwegs, habe viele Spiele dort gesehen und bin auch ganz klar ein Verfechter der dortigen Fankultur - allerdings bekommt man die heutzutage leider nur noch sehr abgeschwächt zu sehen (und hören). Gerade die Kommerzialisierung und die damit einhergehenden Ticketpreise habe schon zu einer Verschiebung innerhalb der Zuschauerschaft gesorgt, die alles andere als spurlos an den Vereinen (oder was auch immer das für Rechtsformen sind) vorübergegangen sind.

Wo man früher am 1. Spieltag der Saison (noch zu Ian Wrights Zeiten) in Highbury noch ein Ticket direkt hinter dem Tor am Spieltag kaufen konnte und 15 Pfund hinlegte, muss man heute für diesen Platz im Emirates locker das Dreifache hinlegen und in anderen Stadien ist es ähnlich. Es gehen jetzt andere Leute ins Stadion, weil es sich viele einfach nicht mehr leisten können (oder wollen) und dennoch bin ich erstaunt, wie hoch der Asso-Faktor mitunter dennoch noch ist.

Selbst wenn Du Dir ein Match in der 5. oder 6. Liga anschaust - unter 10 Pfund geht da gar nix. Wofür?

Es ist schon sinnbildlich, dass früher deutsche Groundhopper in Massen auf die Insel gepilgert sind, um Stimmung zu erleben und heute kommen die Engländer zu uns, weil sie trotz Kosten für den Flug und die Unterkunft häufig noch billiger aus nem Wochenende rauskommen, als wenn sie in England hoppen. Zudem schwärmen sie von den Eintrittspreisen, davon, dass es es alkoholische Getränke im Stadion gibt, sie stehen dürfen und die Stimmung sie an früher in England erinnert.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 12.April 2016, 13:26:02
Selbst wenn Du Dir ein Match in der 5. oder 6. Liga anschaust - unter 10 Pfund geht da gar nix. Wofür?

Und? 5. Liga England hat durchaus deutsches Regionalliganiveau. Kann ja sein, dass man in der Bayern Regionalliga weniger zahlt, aber im Westen und Norden geht es für Sitzplätze Richtung 15 Euro. Als ich in London studiert habe, was auch schon wieder erstaunliche 5 Jahre her ist, war ich viel in Liga 6 und 7 unterwegs, die Eintrittspreise lagen da bei 5 bis 10 Pfund.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 12.April 2016, 17:31:19
Für Regionalliga in Deutschland hab ich vor ein paar Jahren, als ich noch öfter mal irgendwo unterwegs war auch immer zwischen 9 und 12 Euro für nen Steher gezahlt. Auf Schalke in der Nordkurve zahlst du 15,50. Das ist für mich okay.

Ich liebe die englische Fußballkultur in den Stadion, oft einfallsreiche Lieder, Spiel- und allgemein Situationsbezogen mit ner ordentlichen Prise Humor. Allgemein kann ich auch nur sagen, dass das "Miteinander" in England sehr viel positiver ist, als in Deutschland. Jetzt nicht auf den Fußball bezogen, sondern allgemein gesprochen. Bisher kann ich nur sagen, dass es die "britische Höflichkeit" wirklich gibt. Auch in "Anstellsituationen". Kein Murren, kein Drängeln, keine Ellenbogengesellschaft.

Edit: Fantechnisch am meisten beeindruckt hat mich aber mein Besuch vergangenes Jahr im Vicente Calerdon. Die Stimmung war nicht so durchgehend, Gästefans waren praktisch nciht vorhanden, aber wenn dann was los war stand auf einmal das ganze Stadion und hat halt mal für 2-3 Minuten voll durchgezogen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 12.April 2016, 18:59:02
...

Ich liebe die englische Fußballkultur in den Stadion, oft einfallsreiche Lieder, Spiel- und allgemein Situationsbezogen mit ner ordentlichen Prise Humor. Allgemein kann ich auch nur sagen, dass das "Miteinander" in England sehr viel positiver ist, als in Deutschland. Jetzt nicht auf den Fußball bezogen, sondern allgemein gesprochen. Bisher kann ich nur sagen, dass es die "britische Höflichkeit" wirklich gibt. Auch in "Anstellsituationen". Kein Murren, kein Drängeln, keine Ellenbogengesellschaft.

...

Da gebe ich Dir uneingeschränkt recht. Und von der 3. Liga abwärts kommt es nicht selten vor, dass Du den ganzen Tag im Pub nicht ein Bier bezahlen musst, wenn die dort anwesenden Fans mitbekommen, dass nur wegen des Spiels aus Deutschland angereist bist.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tim Twain am 12.April 2016, 22:25:39
Selbst wenn Du Dir ein Match in der 5. oder 6. Liga anschaust - unter 10 Pfund geht da gar nix. Wofür?

Und? 5. Liga England hat durchaus deutsches Regionalliganiveau. Kann ja sein, dass man in der Bayern Regionalliga weniger zahlt, aber im Westen und Norden geht es für Sitzplätze Richtung 15 Euro. Als ich in London studiert habe, was auch schon wieder erstaunliche 5 Jahre her ist, war ich viel in Liga 6 und 7 unterwegs, die Eintrittspreise lagen da bei 5 bis 10 Pfund.

Beim Jahn zahlste für nen Sitzplatz 22-28 Euro  :-X
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 12.April 2016, 22:36:55
13 Pfund für schottische 4. Liga.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 12.April 2016, 22:38:45
Selbst wenn Du Dir ein Match in der 5. oder 6. Liga anschaust - unter 10 Pfund geht da gar nix. Wofür?

Und? 5. Liga England hat durchaus deutsches Regionalliganiveau. Kann ja sein, dass man in der Bayern Regionalliga weniger zahlt, aber im Westen und Norden geht es für Sitzplätze Richtung 15 Euro. Als ich in London studiert habe, was auch schon wieder erstaunliche 5 Jahre her ist, war ich viel in Liga 6 und 7 unterwegs, die Eintrittspreise lagen da bei 5 bis 10 Pfund.

Beim Jahn zahlste für nen Sitzplatz 22-28 Euro  :-X

Die Streuung der Eintrittspreise dürfte in den Regionalligen allgemein sehr groß sein, weil da eben gestandene Profiklubs auf semi-professionelle Dorfvereine treffen. In der englischen 5. Liga ist das aber zumindest ein bißchen ähnlich.


13 Pfund für schottische 4. Liga.

Das finde ich aufgrund des gebotenen Niveaus sehr hart. Oder waren das die Rangers als sie in die 4. Liga zwangsabsteigen mussten?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 12.April 2016, 22:40:14

Beim Jahn zahlste für nen Sitzplatz 22-28 Euro  :-X

Das ist eh ne Frechheit für die Regionalliga. In Nürnberg zahl ich bei der Reserve 10 Euro für nen Sitzplatz, wenn sie im Stadion spielen. Dass der Jahn da 12-18 Euro teuerer ist, ist Wucher. Aber irgendwie müssen sie mit der blöden Arena ja Geld machen.
War bisher fünf Mal im Conti-Kasten und es ist einfach so steril. Das ist natürlich Geschmackssache, aber mir hat das alte Jahnstadion gefallen. Das hatte Charme und im Sommer auf der Steintribüne gab es nix Besseres, um Fußball zu schauen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 12.April 2016, 22:41:18
Korrigiere, 12 Pfund. Stirling Albion.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tim Twain am 12.April 2016, 23:35:45

Beim Jahn zahlste für nen Sitzplatz 22-28 Euro  :-X

Das ist eh ne Frechheit für die Regionalliga. In Nürnberg zahl ich bei der Reserve 10 Euro für nen Sitzplatz, wenn sie im Stadion spielen. Dass der Jahn da 12-18 Euro teuerer ist, ist Wucher. Aber irgendwie müssen sie mit der blöden Arena ja Geld machen.
War bisher fünf Mal im Conti-Kasten und es ist einfach so steril. Das ist natürlich Geschmackssache, aber mir hat das alte Jahnstadion gefallen. Das hatte Charme und im Sommer auf der Steintribüne gab es nix Besseres, um Fußball zu schauen.
Ich habe das Stadion bisher erfolgreich boykottiert, wenngleich ich es auch an der Klinik jeden Tag sehen :D
Wer so viel Geld verlangt, sieht von mir keinen Cent.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 10.Mai 2017, 21:59:57
http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2017/05/10/kriminelle-energie_23690 (http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2017/05/10/kriminelle-energie_23690)
In Cottbus ist die Fanszene mittlerweile sehr stark von Neonazis durchsetzt und diese erlangen langsam die Macht über den gesamten Fanblock. Das Problem ist immens und der Imageschaden entsprechend auch. Ich sehe auch keine (rechtsstaatlich konformen) Mittel mit dem Problem umzugehen und es so dauerhaft zu lösen.

Ich bin gespannt, wie sich der Verein dieses Problems entledigen will. Da wir den Aufstieg verpasst haben und viele "normale" Fans enttäuscht sind, werden diese in der kommenden Saison auch weniger ins Stadion gehen. Diese rechten Deppen jedoch ziehen ihre Show weiter ab. Das ist ein Teufelskreis. Eine gute Investition (im Vergleich zu sonst drohenden Strafen durch den Verband) wären Ganzkörperscanner an jedem Fanblock, harte Ordnerkontrollen und Belohnungen für die echten Fans, wenn sie im Block gegen rechte Parolen aktiv vorgehen.
Durch stärkere Kontrollen leidet und wartet zwar auch der Großteil der friedlichen Fans länger am Eingang, aber wer nichts zu verbergen hat, braucht sich nicht aufzuregen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 21.Juli 2017, 19:08:52
http://www.zeit.de/sport/2017-07/pyrotechnik-stadion-fussball-daenemark-loesung/komplettansicht (http://www.zeit.de/sport/2017-07/pyrotechnik-stadion-fussball-daenemark-loesung/komplettansicht)
In Skandinavien werden nun ungefährliche Fackeln für Pyro-Chereografien getestet. Wenn diese wirklich so funktionieren wie beschrieben und niemanden gefährden, kann ich mich dafür auch begeistern.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 21.Juli 2017, 20:35:10
http://www.zeit.de/sport/2017-07/pyrotechnik-stadion-fussball-daenemark-loesung/komplettansicht (http://www.zeit.de/sport/2017-07/pyrotechnik-stadion-fussball-daenemark-loesung/komplettansicht)
In Skandinavien werden nun ungefährliche Fackeln für Pyro-Chereografien getestet. Wenn diese wirklich so funktionieren wie beschrieben und niemanden gefährden, kann ich mich dafür auch begeistern.
Könnte ich gut mit leben.
Titel: Fanszenen
Beitrag von: BavarianLion am 28.November 2017, 16:43:11
Servus Freunde der Sonne,

weil es mir persönlich ein Herzensthema ist und ich mich gerne mit euch über diese Thematik austauschen würde, habe ich nun diesen Thread eröffnet, um die Fanszenen und Ultragruppierungen der Vereine genauer unter die Lupe zu nehmen.

Anfangen würde ich gerne mit einem Bild, das mir in den sozialen Netzwerken auffiel:

(https://scontent.ftxl1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/23905261_1062589697214383_983114521100902640_n.jpg?oh=7170fd0d340c025e5bf7d61f1981887a&oe=5AA1A896)

Wenn es um Wien geht, halte ich da zwar zu Rapid, aber steht es um die Szene der Austria wirklich so schlecht, dass sie gerade mal 20 Hanseln zu einem Auswärtsspiel mitbringen? Und das an einem Sonntag und nicht Dienstag um 14:00 Uhr. Kann mich da mal ein österreichischer Szenekundiger aufklären, was es damit auf sich hat? Eventuell ein Boykott einer größeren Gruppierung?
Titel: Re: Fanszenen
Beitrag von: LucaBall am 28.November 2017, 16:50:13
Ist das nicht eher was für diesen Thread  (http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,13675.0.html)oder Schramme ich da am Thema vorbei?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Octavianus am 28.November 2017, 20:01:04
Themen zusammengeführt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 29.November 2017, 13:00:00
Habe die Austria letzte Saison mal in Altach gesehen, da waren es auch ned recht viel mehr.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 29.November 2017, 22:13:45
Kann ich bestätigen, schon etwas enttäuschend. Auch wenn ich es mit Rapid halte.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Thewes am 29.November 2017, 22:27:47
Es gibt zwar ein paar Fanklubs, aber die scheinen wohl keinen mehr dazu zu bringen mitzufahren.
Aber Hauptsache ein neues Stadion. :laugh:
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: BavarianLion am 30.November 2017, 00:51:29
Eventuell war das auch Auswirkung, weil man am Donnerstag zuvor mit 2000 Fans nach Mailand gefahren ist. Nichtsdestotrotz äußern meine befragten Wiener Stimmen, dass die Austria seit Jahren an Fanpotential einbüßt. Anscheinend nutzen das nun Nazis aus, um sich dort einzunisten. Wie Cubano halte ich es mit Rapid, aber ich drücke ihnen die Daumen, dass sich das wieder etwas zum Positiven reguliert, Wiener Derbies sind doch mit die geilsten im deutschsprachigen Raum.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: nicom1995 am 11.Dezember 2017, 18:40:09
Durchaus ein brisantes Los in der EL für Dortmund. 8)

SGE mit Kontakten nach Bergamo - der BVB nach Catania
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: BavarianLion am 12.Dezember 2017, 01:12:11
Auch für die rote Brut. Ich würde mich ja schon freuen, wenn ein paar Schickis in den Genuss von Erdogans Justizsystem kommen würden.  ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Octavianus am 12.Dezember 2017, 08:02:26
Auch für die rote Brut. Ich würde mich ja schon freuen, wenn ein paar Schickis in den Genuss von Erdogans Justizsystem kommen würden.  ;D
Dafür gab es eine Verwarnung. Solche Kommentare haben hier nichts verloren, zudem mache ich nochmals klar, dass abwertende Vereinsnamen hier ebenfalls nicht erwünscht sind.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Ledwon am 12.Dezember 2017, 16:16:08
Ei, ei, ei! Roter Stern gegen CSKA Moskau wird auch ein dickes Ding. CSKA ist mit Partizan befreundet, Spartak Moskau mit Roter Stern.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: nicom1995 am 12.Dezember 2017, 21:57:35
Ei, ei, ei! Roter Stern gegen CSKA Moskau wird auch ein dickes Ding. CSKA ist mit Partizan befreundet, Spartak Moskau mit Roter Stern.

Stimmt! Ist mir gestern Abend dann auch noch aufgefallen  :D warten wir es mal ab  ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 16.Dezember 2017, 00:51:43
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/713206/artikel_eberl-platzt-der-kragen_die-koennen-zu-hause-bleiben.html (http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/713206/artikel_eberl-platzt-der-kragen_die-koennen-zu-hause-bleiben.html)
Eberl macht nen Rundumschlag, der mir extrem gut gefällt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 16.Dezember 2017, 10:04:09
Das war wirklich krass.
Die ersten Minuten waren absolut überragend, zahlreiche Ausfälle, zwei 18jährige machen eine riesen Partie und dann fangen ernsthaft Leute an zu pfeifen.

Ich glaube ich habe es schon öfter erwähnt,aber das ist ein Mitgrund wieso "das" alles immer weniger "meins" ist.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: fifagarefrekes am 16.Dezember 2017, 12:33:02
Naja auf den Eventies hackt man ja gerne rum, da ist natürlich Eberl mit jedem Wort auf der Seite der "Guten". Gladbach hatte da bereits das Spiel völlig aus den Händen gegeben, kam fast gar nicht mehr gescheit hinten raus, und Cuisances (edit: war Hazard)  Aktion war auch einfach schlecht. Nach dem 1:0 halt das spielen eingestellt, das wird auch der Nordkurve nicht gefallen haben. Muss man da pfeifen? Nö. Kann man? Warum nicht? Man zahlt ja "Event-Preise" im Stadion, dann sehen die Leute das doch auch berechtigt als genau das an: Unterhaltung die gefälligst zu liefern ist, oder?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 16.Dezember 2017, 12:56:13
Man zahlt ja "Event-Preise" im Stadion, dann sehen die Leute das doch auch berechtigt als genau das an: Unterhaltung die gefälligst zu liefern ist, oder?

Geld berechtigt eben nicht dazu andere Menschen zu diskreditieren.
Gladbach ist eben immer noch Gladbach und nicht Bayern, PSG oder Real.
Auch wenn Fußball immer mehr zu einem Event wird, ist die gewünschte "unterhaltung" eben nicht garantiert. Dann muss man ins Musical o.ä.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 16.Dezember 2017, 13:50:17
Ihr habt beide einen Punkt. Einerseits finde ich persönlich das Verhalten der Zuschauer vollkommen deplatziert (spielt auch keine Rolle, ob der Pass schlecht war, Rückpässe finde der Pöbel immer blöd) und andererseits muss man sich nicht wundern, dass sich die Leute wie Konsumenten verhalten, wenn sie denn genau so behandelt. Fans sollten nicht die eigene Mannschaft auspfeifen, die Vereine wollen aber vor allem Konsumenten und diese dürfen pfeifen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: fifagarefrekes am 16.Dezember 2017, 19:44:10
Man zahlt ja "Event-Preise" im Stadion, dann sehen die Leute das doch auch berechtigt als genau das an: Unterhaltung die gefälligst zu liefern ist, oder?

Geld berechtigt eben nicht dazu andere Menschen zu diskreditieren.
Gladbach ist eben immer noch Gladbach und nicht Bayern, PSG oder Real.
Auch wenn Fußball immer mehr zu einem Event wird, ist die gewünschte "unterhaltung" eben nicht garantiert. Dann muss man ins Musical o.ä.

Natürlich erkauft man sich damit keine Berechtigung, so hatte ich das nicht gemeint.  ;) Ich meinte damit die Anspruchshaltung, die mit solchen Preisen halt auch zwangsläufig einher gehen und sich dann ab und an so entladen. Pfeifen halte ich im Fußball allgemein aber für absolut üblich, das tun eben auch die eingefleischten Fans, siehe z.B. BVB gegen Bremen. Der Vergleich mit PSG oder Bayern hinkt da, ist mir zu plakativ, denn auch wenn Eberl verständlicherweise den Anspruch an sein Team so gering wie möglich halten will, Gladbach ist nunmal auf alle Fälle ein jährlicher EL-Kandidat und zu Hause gegen den HSV das Spiel dann so her zu geben, also in der Phase als leicht gepfiffen wurde, da ist Unmut finde ich nix ungewöhnliches. Ich mag es auch nicht wenn mein Team ausgepfiffen wird, Support ist immer förderlicher, aber ich finde auch vor 20-30 Jahren waren die Fans im Stadion da nicht weniger motzwillig, da hat sich nichts geändert.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Octavianus am 12.Februar 2018, 19:54:20
Am morgigen Sonntag läuft um 17:15 Uhr vor der Sportschau eine Doku über die Ultraszene in Deutschland. Die Vorabkritiken waren durchaus positiv und ich hoffe, dass der Film ein differenziertes Bild liefert.

Hier schon mal der Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=zreyTSOVUqM

Wie bereits erwähnt, habe ich mir die Dokumentation angeschaut und empfand sie als ausgesprochen ausgewogen mit einem klaren Fazit.

http://www.sportschau.de/fussball/allgemein/video-ultras---die-dokumentation-100.html
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Maddux am 12.Februar 2018, 20:35:09
Ich fand die Doku zumindest seitens der ARD gelungen weil man sich wirklich Mühe gegeben hat neutral zu berichten und alle Beteiligten ihre Sicht der Dinge darlegen zu lassen. Man hat selbst sehr wenige Werturteile abgegeben und es dem Zuschauer überlassen sich ein urteil zu bilden. Seitens der Ultras fand ich es nur bedingt gut. Da waren zwar auch einige gute Aussagen dabei, insgesamt waren da aber zu viele Platitüden zu hören die seit Jahren ohne nachzudenken runtergeleiert werden und es war auch so mancher Schwachsinn dabei.

Vorallem die Sprecher vom Commando Cannstatt haben sich mit ihren Aussagen zum Videobeweis lächerlich gemacht. Den Videobeweis abschaffen weil es der Spontanität schaden würde und man hin und wieder 1-2 Minuten warten müsste bis man jubeln "darf"? Den Jungs wünsche ich das der Videobeweis abgeschafft wird und sie absteigen weil der Gegner am 34. Spieltag den Ball in der 93. Minute mit der Hand über die Linie drückt und der Schiri es nicht sieht.

Beim Videobeweis läuft noch nicht alles wie es soll und 100% Gerechtigkeit wird es auch mit ihm nicht geben. Aber ohne den Videobeweis hätten wir am ersten Spieltag gegen Freiburg durch ein Abseitstor verloren, Marius Wolf wäre unberechtigt mit Rot vom Platz geflogen und 2 unserer Gegner hätten keinen Elfmeter zugesprochen bekommen. Und das sind nur ein paar Fälle die mir spontan einfallen in dennen der Videobeweis bei Spielen der Eintracht für mehr Gerechtigkeit gesorgt hat.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 12.Februar 2018, 20:39:24
Kann mir jemand das Wort gesprächswertig erklären?
Ist damit ein hochwertiges Gespräch gemeint?

Ist das ein Fehler? Google findet dazu nicht einen Eintrag.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Splash am 12.Februar 2018, 21:04:10
Kann mir jemand das Wort gesprächswertig erklären?
Ist damit ein hochwertiges Gespräch gemeint?

Ist das ein Fehler? Google findet dazu nicht einen Eintrag.

Das Wort beschreibt ein Thema oder eine Sache die es wert ist darüber zu reden. Ich höre das in letzter Zeit öfter wenn es um Sendungen oder Beiträge geht die wir vorbereiten müssen. Ist ein Ereigniss "gesprächswertig", eine Nachricht/einen Talk/eine Sendung usw. wert wird es bearbeitet. So muss z. B. auch ein Moderator einer Sendung erkennen können welche Themen man vertiefen kann, also gesprächswertig sind, und welche nicht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 12.Februar 2018, 22:13:38
Kann mir jemand das Wort gesprächswertig erklären?
Ist damit ein hochwertiges Gespräch gemeint?

Ist das ein Fehler? Google findet dazu nicht einen Eintrag.

Das Wort beschreibt ein Thema oder eine Sache die es wert ist darüber zu reden. Ich höre das in letzter Zeit öfter wenn es um Sendungen oder Beiträge geht die wir vorbereiten müssen. Ist ein Ereigniss "gesprächswertig", eine Nachricht/einen Talk/eine Sendung usw. wert wird es bearbeitet. So muss z. B. auch ein Moderator einer Sendung erkennen können welche Themen man vertiefen kann, also gesprächswertig sind, und welche nicht.

Danke!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Towelie am 12.Februar 2018, 22:28:54
Vorallem die Sprecher vom Commando Cannstatt haben sich mit ihren Aussagen zum Videobeweis lächerlich gemacht. Den Videobeweis abschaffen weil es der Spontanität schaden würde und man hin und wieder 1-2 Minuten warten müsste bis man jubeln "darf"? Den Jungs wünsche ich das der Videobeweis abgeschafft wird und sie absteigen weil der Gegner am 34. Spieltag den Ball in der 93. Minute mit der Hand über die Linie drückt und der Schiri es nicht sieht.

Auch wenn ich mittlerweile eher pro Videobeweis bin, in diesem Punkt stimme ich den Jungs zu. Ich habe vorher schon immer im Stadion bei einem Tor während des Jubelns zum Linienrichter geschaut, ob er vielleicht die Fahne gehoben hat. Aber jetzt ist der Jubel im Stadion tatsächlich auch insgesamt verhaltener, weil man erst die Gewissheit haben möchte, dass der Treffer zählt.
Und nach so Toren wie von Leverkusen gegen Köln z.B., wo die Fans schon zwei Minuten jubeln und dann aufgrund einer Szene 30 Sekunden vor dem Tor das Tor annuliert wird, ist das sicher auch verständlich.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 13.Februar 2018, 18:21:56
Außer bei den Amateuren...  ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Alcatraz am 13.Februar 2018, 18:37:33
Der Fussball hat über 100 Jahre von Fehlentscheidungen gelebt. Videobeweis und trotzdem verliert Liverpool 2 Punkte gegen Spurs. Ist ja lächerlich jedes Mal zu jubeln und paar Minuten später pfeifft er ab....
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 13.Februar 2018, 18:57:55
Der Fussball hat über 100 Jahre von Fehlentscheidungen gelebt. Videobeweis und trotzdem verliert Liverpool 2 Punkte gegen Spurs. Ist ja lächerlich jedes Mal zu jubeln und paar Minuten später pfeifft er ab....
Meine Meinung!

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 13.Februar 2018, 19:14:12
Wie kommt man darauf, dass der Fußball von Fehlentscheidungen lebt?
Und nur weil Fußball vor 100 Jahren ohne Auswechselspieler, Karten, Schiedsrichter usw. ausgekommen ist, sollte man den also nicht mehr weiter entwickeln?
Und dass an Fehlentscheidungen jede Menge Geld hängt ist auch egal?! Hauptsache man jubelt nicht umsonst (was auch ohne Videobeweise passiert)?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 13.Februar 2018, 19:24:11
Denkst du, dass Fußball oder allgemein Ballspiele dazu erfunden wurden damit Geld zu machen?
Jetzt wird es im Profifußball dazu genutzt, ja. Da hast du Recht(einmal wo ich mit dir einer Meinung bin :'().
Ich finde den Videobeweis sowieso fragwürdig, weil(so ist mein Gefühl) Entscheidungen(wichtige) trotzdem übersehen(Kruse) oder falsch entschieden werden!
Klar sollte man den Fußball weiterentwickeln(ein ZWEITESmal wo ich mit dir einer Meinung bin :'(), aber nicht so, dass das komplette Spiel eine reine Unterbrechung ist!
Und klar jubelt man auch ohne Videobeweis auch mal umsonst, aber dort kann man sich auch darüber aufregen und mit dem Vdbw kann man gefühlt nur warten oder umsonst jubeln...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 13.Februar 2018, 19:52:47
Man sollte den Fußball aber nicht so weiterentwickeln, dass der Fußball den Reichen noch mehr Geld bringt(was sowieso schon leider so ist :'().
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 14.Februar 2018, 10:21:20
Denkst du, dass Fußball oder allgemein Ballspiele dazu erfunden wurden damit Geld zu machen?

Nein, offenbar diente es als Training für ein millitärisches Ausbildungsprogramm. https://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball#Geschichte
Heisst dass nun, dass du und ich auch kein Fussball mehr spielen sollten, weil es eigentlich gar nicht zur Freizeitertüchtigung gedacht war?


Zitat
Ich finde den Videobeweis sowieso fragwürdig, weil(so ist mein Gefühl) Entscheidungen(wichtige) trotzdem übersehen(Kruse) oder falsch entschieden werden!
Wäre es ohne Videobeweis auch. Wo ist also das Problem?
Es schränkt Fehlentscheidungen auf jeden Fall ein. Und das sollte doch das Ziel sein.

Zitat
Klar sollte man den Fußball weiterentwickeln(ein ZWEITESmal wo ich mit dir einer Meinung bin :'(), aber nicht so, dass das komplette Spiel eine reine Unterbrechung ist!
Ich schaue ja nicht alle Spiele der Bundesliga, aber in gerade mal (gefühlt) 50% der Spiele kommt der Videobeweis überhaupt zum Einsatz. HSV BVB zum Beispiel auch kein mal.
Wo siehst du da also eine reine Unterbrechung des kompletten Spiels?
https://www.sport1.de/fussball/bundesliga/2018/01/bundesliga-dfb-veroeffentlicht-statistik-ueber-videobeweis
Es sind sogar nicht einmal zwei Situationen pro SPiel wo es Unterbrechungen gibt.


Zitat
Und klar jubelt man auch ohne Videobeweis auch mal umsonst, aber dort kann man sich auch darüber aufregen und mit dem Vdbw kann man gefühlt nur warten oder umsonst jubeln...

Und wo ist nun der Unterschied? Wie man auch hier im Forum beobachten kann, regt man sich doch eh drüber auf. Ob mit Videobeweis oder nicht.
Ich zum Beispiel fiebere bei der Entscheidung emotional mit und finde es da durch "gut".
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: aragorn99werder am 14.Februar 2018, 10:37:04
Ich finde den Videobeweis sowieso fragwürdig, weil(so ist mein Gefühl) Entscheidungen(wichtige) trotzdem übersehen(Kruse) oder falsch entschieden werden!
Klar sollte man den Fußball weiterentwickeln(ein ZWEITESmal wo ich mit dir einer Meinung bin :'(), aber nicht so, dass das komplette Spiel eine reine Unterbrechung ist!
Und klar jubelt man auch ohne Videobeweis auch mal umsonst, aber dort kann man sich auch darüber aufregen und mit dem Vdbw kann man gefühlt nur warten oder umsonst jubeln...

Das Problem ist mE auch, dass man diese (Fehl-)Entscheidungen subjektiv noch schlechter aufnimmt als früher. Geht mir jedenfalls so.
Vorher konnte man immer noch sagen, "ok, er hat es nicht gesehen, Schiris sind auch nur Menschen, passiert". Aber wenn in der einen Woche ein direkter Konkurrent von Abseitstreffern profitiert während dir wegen eines Zweikampfes sechs Stationen und Zwanzig Sekunden vor dem Abschluss ein Tor aberkannt wird und ein paar Tage später der eigene Stürmer ungestraft im Sechzehner den Ellebogen ins Gesicht gerammt bekommt - dann fühlt man sich eben einfach verarscht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 14.Februar 2018, 10:51:50
Ich finde den Videobeweis sowieso fragwürdig, weil(so ist mein Gefühl) Entscheidungen(wichtige) trotzdem übersehen(Kruse) oder falsch entschieden werden!
Klar sollte man den Fußball weiterentwickeln(ein ZWEITESmal wo ich mit dir einer Meinung bin :'(), aber nicht so, dass das komplette Spiel eine reine Unterbrechung ist!
Und klar jubelt man auch ohne Videobeweis auch mal umsonst, aber dort kann man sich auch darüber aufregen und mit dem Vdbw kann man gefühlt nur warten oder umsonst jubeln...

Das Problem ist mE auch, dass man diese (Fehl-)Entscheidungen subjektiv noch schlechter aufnimmt als früher. Geht mir jedenfalls so.
Vorher konnte man immer noch sagen, "ok, er hat es nicht gesehen, Schiris sind auch nur Menschen, passiert". Aber wenn in der einen Woche ein direkter Konkurrent von Abseitstreffern profitiert während dir wegen eines Zweikampfes sechs Stationen und Zwanzig Sekunden vor dem Abschluss ein Tor aberkannt wird und ein paar Tage später der eigene Stürmer ungestraft im Sechzehner den Ellebogen ins Gesicht gerammt bekommt - dann fühlt man sich eben einfach verarscht.

Kannst du doch noch immer sagen.
Abseitstreffer: Bei dem einen ist es selbst in der 9387238 Wiederholung nicht klar erkennbar. Und auch bei dem anderen erkennt man auch in der 9398278398 Wiederholung nicht, ob Wallace noch am Ball war. Im Zweifel für den Angreifer und die VAR sollen nur bei KLAREN Fehlentscheidungen eingreifen.
Aberkennung Tor: Es war nun mal ein Foul das zum direkten Gegenangriff führte.
Ellenbogen: Situation habe ich nicht mitbekommen

Das sind eben alles Situationen, die es OHNE Videobeweis genauso gegeben hätte. Allerdings ohne Chance noch einzugreifen.
Subjektiv empfindet man sich sicherlich benachteiligt, wenn es einem selbst benachteiligt. Objektiv und insgesamt wird es aber damit nun einmal fairer.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 14.Februar 2018, 10:53:42
Ich persönlich bin echt froh, dass es in den Ligen, die mich interessieren und in denen ich mir live Spiele ansehe, den Videobeweis nicht gibt .
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 14:03:46
Ich persönlich bin echt froh, dass es in den Ligen, die mich interessieren und in denen ich mir live Spiele ansehe, den Videobeweis nicht gibt .
Ich auch!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 14.Februar 2018, 14:14:13
Echt jetzt?
Ist ja 'nen Ding!
Ich nicht!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 14:20:22
Musst du immer deinen Sarkasmus raushauen, ich nicht!
Denkst du, dass Fußball oder allgemein Ballspiele dazu erfunden wurden damit Geld zu machen?

Nein, offenbar diente es als Training für ein millitärisches Ausbildungsprogramm. https://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball#Geschichte
Heisst dass nun, dass du und ich auch kein Fussball mehr spielen sollten, weil es eigentlich gar nicht zur Freizeitertüchtigung gedacht war?


Zitat
Ich finde den Videobeweis sowieso fragwürdig, weil(so ist mein Gefühl) Entscheidungen(wichtige) trotzdem übersehen(Kruse) oder falsch entschieden werden!
Wäre es ohne Videobeweis auch. Wo ist also das Problem?
Es schränkt Fehlentscheidungen auf jeden Fall ein. Und das sollte doch das Ziel sein.

Zitat
Klar sollte man den Fußball weiterentwickeln(ein ZWEITESmal wo ich mit dir einer Meinung bin :'(), aber nicht so, dass das komplette Spiel eine reine Unterbrechung ist!
Ich schaue ja nicht alle Spiele der Bundesliga, aber in gerade mal (gefühlt) 50% der Spiele kommt der Videobeweis überhaupt zum Einsatz. HSV BVB zum Beispiel auch kein mal.
Wo siehst du da also eine reine Unterbrechung des kompletten Spiels?
https://www.sport1.de/fussball/bundesliga/2018/01/bundesliga-dfb-veroeffentlicht-statistik-ueber-videobeweis
Es sind sogar nicht einmal zwei Situationen pro SPiel wo es Unterbrechungen gibt.


Zitat
Und klar jubelt man auch ohne Videobeweis auch mal umsonst, aber dort kann man sich auch darüber aufregen und mit dem Vdbw kann man gefühlt nur warten oder umsonst jubeln...

Und wo ist nun der Unterschied? Wie man auch hier im Forum beobachten kann, regt man sich doch eh drüber auf. Ob mit Videobeweis oder nicht.
Ich zum Beispiel fiebere bei der Entscheidung emotional mit und finde es da durch "gut".

1. Das weiß ich selber und ich meinte damit, dass sich Personen daran bereichern finde ich fragwürdig und natürlich sehe ich Fußball als Frezeitbeschäftigung und niemand verbietet es dir es zu spielen(außer dein Arzt).

2. Wozu braucht man ihn dann und wenn man ihn braucht kann man allen Fans es mitteilen, wie die Entscheidung gefallen ist!

3. Ich meine keinen kompletten Abruch des Spiels, sondern eine lange Wartezeit!

4. Ich fiebere ebenso emotional beim Fußball mit, nur besteht bei mir die Emotionalität nicht nur aus den Videobeweisentscheidungen!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 14.Februar 2018, 14:28:37
2. Um Fehler zu korrigieren.
3. Weil man alle x Spiele mal wenige Minuten warten muss, ist es eine lange Wartezeit? Fast jede Verletzungspause bringt mehr Wartezeit mit sich. Diese also auch abschaffen?
4. Nö, bei mir auch nicht. Aber was hat das nun mit deinem Argument contra Videobeweis zu tun?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 14:33:29
2. Ach ne, aber ich würde wenn man ihn haben muss deutlich verbessern!

3.Willst du dann auch die Verletzten abschaffen, wieso nicht gleich die Spieler?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 14.Februar 2018, 14:46:37
Dann schick der DFL und dem DFB doch deine Vorschläge.

Dann nimm halt Torjubel, Einwürfe, Ecken, Standardsituation usw.
Alles "lange Wartezeiten", da ist es aber nicht so wild, weil?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 14:49:07
Weil so was zur Sportart Fußball dazugehört und der Videobeweis eben nicht!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 14.Februar 2018, 14:57:59
Weiterentwicklung, wie ich bereits zu Beginn der Diskussion sagte.

Ecken, Einwürfe, Abstöße - ALLES kam er neu dazu.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 14.Februar 2018, 15:01:56
Für all das braucht es aber auch keine technischen Ergänzungen. Nur so am Rande.

Insgesamt gefällt mir diese ganze Entwicklung nicht sonderlich. Ich hatte vor etlichen Jahren mal die Möglichkeit, mit einigen Vertretern von damaligen Regionalligisten Interviews zu führen, in denen sie mir erläuterten, warum sich ihr Verein nicht um eine Lizenz für die damals neuen Regionalligen bemühen werden, auch wenn es sportlich durchaus möglich wäre, diese zu erreichen. Die Auflagen, die vom Verband gefordert wurden, waren einfach viel zu hoch, die daraus entstehenden finanziellen Belastungen ebenso. Fixe Zäune als Abgrenzung für Gästebereiche, WLAN für Pressebereiche, Mindestkapazitäten jenseits von Gut und Böse - für zahlreiche Vereine nicht machbar und nicht zu verantworten.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 15:03:46
Für all das braucht es aber auch keine technischen Ergänzungen.
eben
Weiterentwicklung, wie ich bereits zu Beginn der Diskussion sagte.

Ecken, Einwürfe, Abstöße - ALLES kam er neu dazu.
Das weiß ich selber, aber diese Sachen hab ich auch nicht in Frage gestellt, sondern den Videobeweis.
Du legst mir Wörter in den Mund, die ich nicht geschrieben habe!
Zudem bin ich ebenfalls für eine Weiterentwicklung, aber nicht in diese Richtung!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Maddux am 14.Februar 2018, 15:05:39
Für all das braucht es aber auch keine technischen Ergänzungen.
Zum Leben braucht es die ganze Technik auch nicht und trotzdem hast du Internet  ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 14.Februar 2018, 15:07:49
Leute bitte...

Fußball entwickelt sich weiter, das ist klar. Der Videobeweis - in der Theorie finde ich ihn sehr gut, aber damit trennt man den Profi- vom Amateursport. Das gefällt mir nicht sonderlich gut, letztlich spielen die Profis dann ein anderes Spiel.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 14.Februar 2018, 15:08:36
Leute bitte...

Fußball entwickelt sich weiter, das ist klar. Der Videobeweis - in der Theorie finde ich ihn sehr gut, aber damit trennt man den Profi- vom Amateursport. Das gefällt mir nicht sonderlich gut, letztlich spielen die Profis dann ein anderes Spiel.

Richtig.


Für all das braucht es aber auch keine technischen Ergänzungen.
Zum Leben braucht es die ganze Technik auch nicht und trotzdem hast du Internet  ;D

Äpfel? Birnen?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 14.Februar 2018, 15:28:07
Leute bitte...

Fußball entwickelt sich weiter, das ist klar. Der Videobeweis - in der Theorie finde ich ihn sehr gut, aber damit trennt man den Profi- vom Amateursport. Das gefällt mir nicht sonderlich gut, letztlich spielen die Profis dann ein anderes Spiel.

Anderes spiel? Was ändert sich an den Spielregeln denn und am spiel denn?

Und weil in den unteren Klassen keine Linienrichtern sind, spielen diese auch ein anderes spiel?

Profisport ist per se nun mal etwas anderes als Amateursport.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 15:28:31
Leute bitte...

Fußball entwickelt sich weiter, das ist klar. Der Videobeweis - in der Theorie finde ich ihn sehr gut, aber damit trennt man den Profi- vom Amateursport. Das gefällt mir nicht sonderlich gut, letztlich spielen die Profis dann ein anderes Spiel.
Das ist ja auch eines meiner Argumente gegen den Videobeweis. Und das ist es ja eben: Es gibt immer mehr Sachen, die die Profivereine von den Amateurvereinen trennt: Videobeweis, Torlinientechnik, etc.. Und das finde ich schade!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 14.Februar 2018, 15:30:45
Für all das braucht es aber auch keine technischen Ergänzungen.
eben
Weiterentwicklung, wie ich bereits zu Beginn der Diskussion sagte.

Ecken, Einwürfe, Abstöße - ALLES kam er neu dazu.
Das weiß ich selber, aber diese Sachen hab ich auch nicht in Frage gestellt, sondern den Videobeweis.
Du legst mir Wörter in den Mund, die ich nicht geschrieben habe!
Zudem bin ich ebenfalls für eine Weiterentwicklung, aber nicht in diese Richtung!

Wo lege ich dir etwas in den Mund?
Ich habe dir lediglich aufgezählt was es alles so für Änderungen gab.

Dann sag doch endlich mal was du gerne weiter entwickeln würdest damit die Spielregeln besser umgesetzt werden können.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LucaBall am 14.Februar 2018, 15:31:10
Es gibt zwei Punkte welche mich an der Kritik am Videobeweis am meisten nerven:

1. Es wird unglaublich opportunistisch argumentiert, nur weil sein eigener Verein in der Testphase(!) einmal vielleicht benachteiligt wurde ist für viele der Videobeweis plötzlich extrem schlecht.
2. Viele vermischen Kritik mit ihm mit Kritik an Kommerzialisierung und Eventisierung. Das ist aber allenfalls ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.

Edit:

Leute bitte...

Fußball entwickelt sich weiter, das ist klar. Der Videobeweis - in der Theorie finde ich ihn sehr gut, aber damit trennt man den Profi- vom Amateursport. Das gefällt mir nicht sonderlich gut, letztlich spielen die Profis dann ein anderes Spiel.
Das ist ja auch eines meiner Argumente gegen den Videobeweis. Und das ist es ja eben: Es gibt immer mehr Sachen, die die Profivereine von den Amateurvereinen trennt: Videobeweis, Torlinientechnik, etc.. Und das finde ich schade!

Das Niveau trennt diese übrigens auch  ::)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 15:32:10
Leute bitte...

Fußball entwickelt sich weiter, das ist klar. Der Videobeweis - in der Theorie finde ich ihn sehr gut, aber damit trennt man den Profi- vom Amateursport. Das gefällt mir nicht sonderlich gut, letztlich spielen die Profis dann ein anderes Spiel.

Anderes spiel? Was ändert sich an den Spielregeln denn und am spiel denn?(1.)

Und weil in den unteren Klassen keine Linienrichtern sind, spielen diese auch ein anderes spiel?(1.)

Profisport ist per se nun mal etwas anderes als Amateursport.(2.)
1. Es gibt mehr Fehlentscheidungen ;D

2. Und diese Lücke wird immer größer... :(
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 14.Februar 2018, 15:33:24
Okay, habe verstanden. Du willst tatsächlich nur trollen.
War mir die ganze Zeit noch unsicher.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 15:38:28
Es gibt zwei Punkte welche mich an der Kritik am Videobeweis am meisten nerven:

1. Es wird unglaublich opportunistisch argumentiert, nur weil sein eigener Verein in der Testphase(!) einmal vielleicht benachteiligt wurde ist für viele der Videobeweis plötzlich extrem schlecht.
2. Viele vermischen Kritik mit ihm mit Kritik an Kommerzialisierung und Eventisierung. Das ist aber allenfalls ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
;D
Es gibt zwei Punkte welche mich an der Kritik am Videobeweis am meisten nerven:

1. Es wird unglaublich opportunistisch argumentiert, nur weil sein eigener Verein in der Testphase(!) einmal vielleicht benachteiligt wurde ist für viele der Videobeweis plötzlich extrem schlecht.
2. Viele vermischen Kritik mit ihm mit Kritik an Kommerzialisierung und Eventisierung. Das ist aber allenfalls ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.

Edit:

Leute bitte...

Fußball entwickelt sich weiter, das ist klar. Der Videobeweis - in der Theorie finde ich ihn sehr gut, aber damit trennt man den Profi- vom Amateursport. Das gefällt mir nicht sonderlich gut, letztlich spielen die Profis dann ein anderes Spiel.
Das ist ja auch eines meiner Argumente gegen den Videobeweis. Und das ist es ja eben: Es gibt immer mehr Sachen, die die Profivereine von den Amateurvereinen trennt: Videobeweis, Torlinientechnik, etc.. Und das finde ich schade!

Das Niveau trennt diese übrigens auch  ::)
Das weiß ich ja auch, aber wenn eine immer größere Lücke entsteht, ist es für Amateurvereine schwieriger hoch zu kommen.

Für all das braucht es aber auch keine technischen Ergänzungen.
eben
Weiterentwicklung, wie ich bereits zu Beginn der Diskussion sagte.

Ecken, Einwürfe, Abstöße - ALLES kam er neu dazu.
Das weiß ich selber, aber diese Sachen hab ich auch nicht in Frage gestellt, sondern den Videobeweis.
Du legst mir Wörter in den Mund, die ich nicht geschrieben habe!
Zudem bin ich ebenfalls für eine Weiterentwicklung, aber nicht in diese Richtung!

Wo lege ich dir etwas in den Mund?
Ich habe dir lediglich aufgezählt was es alles so für Änderungen gab.

Dann sag doch endlich mal was du gerne weiter entwickeln würdest damit die Spielregeln besser umgesetzt werden können.
1. Du hast mir mehrere Mal Wörter in den Mund gelegt.

2. Ich würde den Videobeweis allen Zuschauern zugänglich machen, damit keine unnötige Kritik entsteht.
Ich würde dem VAT(Videoassistenten) alle Rechte geben und dies weiterleiten lassen an den Schiedsrichter, damit keine größeren Pausen entstehen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 15:39:45
Okay, habe verstanden. Du willst tatsächlich nur trollen.
War mir die ganze Zeit noch unsicher.
Ich will nicht trollen.
Wieso sollte ich sonst hier mit dir ausführlich diskutieren? Verstehe ich nicht ganz.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 14.Februar 2018, 15:44:11
Okay, habe verstanden. Du willst tatsächlich nur trollen.
War mir die ganze Zeit noch unsicher.
Ich will nicht trollen.
Wieso sollte ich sonst hier mit dir ausführlich diskutieren? Verstehe ich nicht ganz.

Gut, dann haben wir unterschiedliche Ansichten was "ausführlich diskutieren" heisst.
Den von mir geposteten Link hast du offenbar nicht durchgelesen. Aber auch so kann ich mir nicht erklären, wie man auf mehr Fehlentscheidungen kommt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 14.Februar 2018, 15:47:36
Es gibt zwei Punkte welche mich an der Kritik am Videobeweis am meisten nerven:

1. Es wird unglaublich opportunistisch argumentiert, nur weil sein eigener Verein in der Testphase(!) einmal vielleicht benachteiligt wurde ist für viele der Videobeweis plötzlich extrem schlecht.
2. Viele vermischen Kritik mit ihm mit Kritik an Kommerzialisierung und Eventisierung. Das ist aber allenfalls ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
;D
Es gibt zwei Punkte welche mich an der Kritik am Videobeweis am meisten nerven:

1. Es wird unglaublich opportunistisch argumentiert, nur weil sein eigener Verein in der Testphase(!) einmal vielleicht benachteiligt wurde ist für viele der Videobeweis plötzlich extrem schlecht.
2. Viele vermischen Kritik mit ihm mit Kritik an Kommerzialisierung und Eventisierung. Das ist aber allenfalls ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.

Edit:

Leute bitte...

Fußball entwickelt sich weiter, das ist klar. Der Videobeweis - in der Theorie finde ich ihn sehr gut, aber damit trennt man den Profi- vom Amateursport. Das gefällt mir nicht sonderlich gut, letztlich spielen die Profis dann ein anderes Spiel.
Das ist ja auch eines meiner Argumente gegen den Videobeweis. Und das ist es ja eben: Es gibt immer mehr Sachen, die die Profivereine von den Amateurvereinen trennt: Videobeweis, Torlinientechnik, etc.. Und das finde ich schade!

Das Niveau trennt diese übrigens auch  ::)
Das weiß ich ja auch, aber wenn eine immer größere Lücke entsteht, ist es für Amateurvereine schwieriger hoch zu kommen.

Für all das braucht es aber auch keine technischen Ergänzungen.
eben
Weiterentwicklung, wie ich bereits zu Beginn der Diskussion sagte.

Ecken, Einwürfe, Abstöße - ALLES kam er neu dazu.
Das weiß ich selber, aber diese Sachen hab ich auch nicht in Frage gestellt, sondern den Videobeweis.
Du legst mir Wörter in den Mund, die ich nicht geschrieben habe!
Zudem bin ich ebenfalls für eine Weiterentwicklung, aber nicht in diese Richtung!

Wo lege ich dir etwas in den Mund?
Ich habe dir lediglich aufgezählt was es alles so für Änderungen gab.

Dann sag doch endlich mal was du gerne weiter entwickeln würdest damit die Spielregeln besser umgesetzt werden können.
1. Du hast mir mehrere Mal Wörter in den Mund gelegt.

2. Ich würde den Videobeweis allen Zuschauern zugänglich machen, damit keine unnötige Kritik entsteht.
Ich würde dem VAT(Videoassistenten) alle Rechte geben und dies weiterleiten lassen an den Schiedsrichter, damit keine größeren Pausen entstehen.

Muss ich das nun verstehen? Du fordest also genau das was momentan gemacht wird? Der VAR ist stetig mit dem Schiri in Kontakt!
Das ist nun schon wirklich amüsant  :D Du bekommst es also nicht einmal mit  :D :D :D Good Job VAR.

Was soll den Zuschauern denn zugänglich gemacht werden? Es gibt zig Wiederholungen. Das einzige was bisher (in der TESTPHASE!!!) nicht so hinhaute, war die Abseitslinie. Dafür hat der Anbieter auch Prügel kassiert.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 15:51:59
Okay, habe verstanden. Du willst tatsächlich nur trollen.
War mir die ganze Zeit noch unsicher.
Ich will nicht trollen.
Wieso sollte ich sonst hier mit dir ausführlich diskutieren? Verstehe ich nicht ganz.

Gut, dann haben wir unterschiedliche Ansichten was "ausführlich diskutieren" heisst.
Den von mir geposteten Link hast du offenbar nicht durchgelesen. Aber auch so kann ich mir nicht erklären, wie man auf mehr Fehlentscheidungen kommt.
Ich habe mir deine Beiträge natürlich durchgelesen, sonst würde ich nicht behaupten das wir hier eine ausführliche Diskussion hatten und HABEN und auf deine Beiträge antworten!
Und ich komme auf mehr Fehlentscheidungen, weil ein einzelner Mensch weniger sieht als 3 bzw. 4. Das ist doch einleuchtend, oder ist das nur die Taktik eines TROLLERS?
Ich hab auch nicht gesagt, dass sich was an den Spielregeln ändert(außer das es einen Videobeweis im Profigeschäft gibt), sondern, dass sich was am Spiel ändert. Eben mehr Fehlentscheidungen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 14.Februar 2018, 15:54:14
Damit ich es verstehe.
Die Fehlentscheidungen sollten im Amateur- Profibereich in etwa gleich sein? Damit sich nix an den "Spielregeln" ändert?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 15:58:09
Es gibt zwei Punkte welche mich an der Kritik am Videobeweis am meisten nerven:

1. Es wird unglaublich opportunistisch argumentiert, nur weil sein eigener Verein in der Testphase(!) einmal vielleicht benachteiligt wurde ist für viele der Videobeweis plötzlich extrem schlecht.
2. Viele vermischen Kritik mit ihm mit Kritik an Kommerzialisierung und Eventisierung. Das ist aber allenfalls ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
;D
Es gibt zwei Punkte welche mich an der Kritik am Videobeweis am meisten nerven:

1. Es wird unglaublich opportunistisch argumentiert, nur weil sein eigener Verein in der Testphase(!) einmal vielleicht benachteiligt wurde ist für viele der Videobeweis plötzlich extrem schlecht.
2. Viele vermischen Kritik mit ihm mit Kritik an Kommerzialisierung und Eventisierung. Das ist aber allenfalls ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.

Edit:

Leute bitte...

Fußball entwickelt sich weiter, das ist klar. Der Videobeweis - in der Theorie finde ich ihn sehr gut, aber damit trennt man den Profi- vom Amateursport. Das gefällt mir nicht sonderlich gut, letztlich spielen die Profis dann ein anderes Spiel.
Das ist ja auch eines meiner Argumente gegen den Videobeweis. Und das ist es ja eben: Es gibt immer mehr Sachen, die die Profivereine von den Amateurvereinen trennt: Videobeweis, Torlinientechnik, etc.. Und das finde ich schade!

Das Niveau trennt diese übrigens auch  ::)
Das weiß ich ja auch, aber wenn eine immer größere Lücke entsteht, ist es für Amateurvereine schwieriger hoch zu kommen.

Für all das braucht es aber auch keine technischen Ergänzungen.
eben
Weiterentwicklung, wie ich bereits zu Beginn der Diskussion sagte.

Ecken, Einwürfe, Abstöße - ALLES kam er neu dazu.
Das weiß ich selber, aber diese Sachen hab ich auch nicht in Frage gestellt, sondern den Videobeweis.
Du legst mir Wörter in den Mund, die ich nicht geschrieben habe!
Zudem bin ich ebenfalls für eine Weiterentwicklung, aber nicht in diese Richtung!

Wo lege ich dir etwas in den Mund?
Ich habe dir lediglich aufgezählt was es alles so für Änderungen gab.

Dann sag doch endlich mal was du gerne weiter entwickeln würdest damit die Spielregeln besser umgesetzt werden können.
1. Du hast mir mehrere Mal Wörter in den Mund gelegt.

2. Ich würde den Videobeweis allen Zuschauern zugänglich machen, damit keine unnötige Kritik entsteht.
Ich würde dem VAT(Videoassistenten) alle Rechte geben und dies weiterleiten lassen an den Schiedsrichter, damit keine größeren Pausen entstehen.

Muss ich das nun verstehen? Du fordest also genau das was momentan gemacht wird? Der VAR ist stetig mit dem Schiri in Kontakt!
Das ist nun schon wirklich amüsant  :D Du bekommst es also nicht einmal mit  :D :D :D Good Job VAR.

Was soll den Zuschauern denn zugänglich gemacht werden? Es gibt zig Wiederholungen. Das einzige was bisher (in der TESTPHASE!!!) nicht so hinhaute, war die Abseitslinie. Dafür hat der Anbieter auch Prügel kassiert.
Ich glaube du hast meinen Satz falsch verstanden! Ich meinte, dass der VAR nur mit dem Schiri über Headset(oder ähnlichem) im Kontakt bleibt und nicht, dass er sich für ein paar Minuten die Szene selber anschaut.
Und auslachen musst du mich wirklich nicht ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cassius am 14.Februar 2018, 16:04:57
Das wird ja auch in den meisten Fällen so gehandhabt. Nur kann es eben in sehr strittigen Szenen oder in besonders spielentscheidenden Momenten durchaus sinnvoll sein, wenn sich der SR eine Szene am Monitor anschaut, denn er muss sie erstens allen auf dem Platz verkaufen und zweitens muss er die Beurteilung auch in den Kontext seiner Gesamtleitung setzen. Da macht das schon sinn.

Ideal und auch am häufigsten ist es aber schon, dass ein klarer Fehler vom VAR über Headset mitgeteilt wird und vom SR auf dem Platz dann umgesetzt wird.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 16:10:30
Ideal und auch am häufigsten ist es aber schon, dass ein klarer Fehler vom VAR über Headset mitgeteilt wird und vom SR auf dem Platz dann umgesetzt wird.
Also das war ja mein Hintergrund! Hör halt die Bundesligakonferenz oder die DFB-Pokal/Championsleaguespiele auf Inforadio und dort revidieren sie ihre eigenen Aussagen halt, weil der große allwissende Videobeweis nicht reagiert hat(Kruse).
Und nein ich bin kein Werderfan...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 14.Februar 2018, 16:11:38
Es gibt zwei Punkte welche mich an der Kritik am Videobeweis am meisten nerven:

1. Es wird unglaublich opportunistisch argumentiert, nur weil sein eigener Verein in der Testphase(!) einmal vielleicht benachteiligt wurde ist für viele der Videobeweis plötzlich extrem schlecht.
2. Viele vermischen Kritik mit ihm mit Kritik an Kommerzialisierung und Eventisierung. Das ist aber allenfalls ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
;D
Es gibt zwei Punkte welche mich an der Kritik am Videobeweis am meisten nerven:

1. Es wird unglaublich opportunistisch argumentiert, nur weil sein eigener Verein in der Testphase(!) einmal vielleicht benachteiligt wurde ist für viele der Videobeweis plötzlich extrem schlecht.
2. Viele vermischen Kritik mit ihm mit Kritik an Kommerzialisierung und Eventisierung. Das ist aber allenfalls ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.

Edit:

Leute bitte...

Fußball entwickelt sich weiter, das ist klar. Der Videobeweis - in der Theorie finde ich ihn sehr gut, aber damit trennt man den Profi- vom Amateursport. Das gefällt mir nicht sonderlich gut, letztlich spielen die Profis dann ein anderes Spiel.
Das ist ja auch eines meiner Argumente gegen den Videobeweis. Und das ist es ja eben: Es gibt immer mehr Sachen, die die Profivereine von den Amateurvereinen trennt: Videobeweis, Torlinientechnik, etc.. Und das finde ich schade!

Das Niveau trennt diese übrigens auch  ::)
Das weiß ich ja auch, aber wenn eine immer größere Lücke entsteht, ist es für Amateurvereine schwieriger hoch zu kommen.

Für all das braucht es aber auch keine technischen Ergänzungen.
eben
Weiterentwicklung, wie ich bereits zu Beginn der Diskussion sagte.

Ecken, Einwürfe, Abstöße - ALLES kam er neu dazu.
Das weiß ich selber, aber diese Sachen hab ich auch nicht in Frage gestellt, sondern den Videobeweis.
Du legst mir Wörter in den Mund, die ich nicht geschrieben habe!
Zudem bin ich ebenfalls für eine Weiterentwicklung, aber nicht in diese Richtung!

Wo lege ich dir etwas in den Mund?
Ich habe dir lediglich aufgezählt was es alles so für Änderungen gab.

Dann sag doch endlich mal was du gerne weiter entwickeln würdest damit die Spielregeln besser umgesetzt werden können.
1. Du hast mir mehrere Mal Wörter in den Mund gelegt.

2. Ich würde den Videobeweis allen Zuschauern zugänglich machen, damit keine unnötige Kritik entsteht.
Ich würde dem VAT(Videoassistenten) alle Rechte geben und dies weiterleiten lassen an den Schiedsrichter, damit keine größeren Pausen entstehen.

Muss ich das nun verstehen? Du fordest also genau das was momentan gemacht wird? Der VAR ist stetig mit dem Schiri in Kontakt!
Das ist nun schon wirklich amüsant  :D Du bekommst es also nicht einmal mit  :D :D :D Good Job VAR.

Was soll den Zuschauern denn zugänglich gemacht werden? Es gibt zig Wiederholungen. Das einzige was bisher (in der TESTPHASE!!!) nicht so hinhaute, war die Abseitslinie. Dafür hat der Anbieter auch Prügel kassiert.
Ich glaube du hast meinen Satz falsch verstanden! Ich meinte, dass der VAR nur mit dem Schiri über Headset(oder ähnlichem) im Kontakt bleibt und nicht, dass er sich für ein paar Minuten die Szene selber anschaut.
Und auslachen musst du mich wirklich nicht ;)

Und damit bin ich nun raus.
Genau das passiert nämlich bereits, wie Cassius ja auch schreibt.

Wenn man sich nicht mal annähernd damit beschäftigt erübrigt sich jede Diskussion.

Generell brauche ich den videobeweis auch nicht.
Finde nur keine brauchbaren Argumente dagegen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Henningway am 14.Februar 2018, 16:17:25
Okay, habe verstanden. Du willst tatsächlich nur trollen.
War mir die ganze Zeit noch unsicher.

Diesen Vorwurf lese von Dir irgendwie häufiger. Bitte sei doch so lieb und gehe einfach mit gutem Beispiel voran, wenn es um vernünftige Diskussionsführung geht. Ich sehe nirgendwo Trollerei und wenn es Dich stört, lasse es unkommentiert. :)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 16:19:10
Es gibt zwei Punkte welche mich an der Kritik am Videobeweis am meisten nerven:

1. Es wird unglaublich opportunistisch argumentiert, nur weil sein eigener Verein in der Testphase(!) einmal vielleicht benachteiligt wurde ist für viele der Videobeweis plötzlich extrem schlecht.
2. Viele vermischen Kritik mit ihm mit Kritik an Kommerzialisierung und Eventisierung. Das ist aber allenfalls ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
;D
Es gibt zwei Punkte welche mich an der Kritik am Videobeweis am meisten nerven:

1. Es wird unglaublich opportunistisch argumentiert, nur weil sein eigener Verein in der Testphase(!) einmal vielleicht benachteiligt wurde ist für viele der Videobeweis plötzlich extrem schlecht.
2. Viele vermischen Kritik mit ihm mit Kritik an Kommerzialisierung und Eventisierung. Das ist aber allenfalls ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.

Edit:

Leute bitte...

Fußball entwickelt sich weiter, das ist klar. Der Videobeweis - in der Theorie finde ich ihn sehr gut, aber damit trennt man den Profi- vom Amateursport. Das gefällt mir nicht sonderlich gut, letztlich spielen die Profis dann ein anderes Spiel.
Das ist ja auch eines meiner Argumente gegen den Videobeweis. Und das ist es ja eben: Es gibt immer mehr Sachen, die die Profivereine von den Amateurvereinen trennt: Videobeweis, Torlinientechnik, etc.. Und das finde ich schade!

Das Niveau trennt diese übrigens auch  ::)
Das weiß ich ja auch, aber wenn eine immer größere Lücke entsteht, ist es für Amateurvereine schwieriger hoch zu kommen.

Für all das braucht es aber auch keine technischen Ergänzungen.
eben
Weiterentwicklung, wie ich bereits zu Beginn der Diskussion sagte.

Ecken, Einwürfe, Abstöße - ALLES kam er neu dazu.
Das weiß ich selber, aber diese Sachen hab ich auch nicht in Frage gestellt, sondern den Videobeweis.
Du legst mir Wörter in den Mund, die ich nicht geschrieben habe!
Zudem bin ich ebenfalls für eine Weiterentwicklung, aber nicht in diese Richtung!

Wo lege ich dir etwas in den Mund?
Ich habe dir lediglich aufgezählt was es alles so für Änderungen gab.

Dann sag doch endlich mal was du gerne weiter entwickeln würdest damit die Spielregeln besser umgesetzt werden können.
1. Du hast mir mehrere Mal Wörter in den Mund gelegt.

2. Ich würde den Videobeweis allen Zuschauern zugänglich machen, damit keine unnötige Kritik entsteht.
Ich würde dem VAT(Videoassistenten) alle Rechte geben und dies weiterleiten lassen an den Schiedsrichter, damit keine größeren Pausen entstehen.

Muss ich das nun verstehen? Du fordest also genau das was momentan gemacht wird? Der VAR ist stetig mit dem Schiri in Kontakt!
Das ist nun schon wirklich amüsant  :D Du bekommst es also nicht einmal mit  :D :D :D Good Job VAR.

Was soll den Zuschauern denn zugänglich gemacht werden? Es gibt zig Wiederholungen. Das einzige was bisher (in der TESTPHASE!!!) nicht so hinhaute, war die Abseitslinie. Dafür hat der Anbieter auch Prügel kassiert.
Ich glaube du hast meinen Satz falsch verstanden! Ich meinte, dass der VAR nur mit dem Schiri über Headset(oder ähnlichem) im Kontakt bleibt und nicht, dass er sich für ein paar Minuten die Szene selber anschaut.
Und auslachen musst du mich wirklich nicht ;)

Und damit bin ich nun raus.
Genau das passiert nämlich bereits, wie Cassius ja auch schreibt.

Wenn man sich nicht mal annähernd damit beschäftigt erübrigt sich jede Diskussion.

Generell brauche ich den videobeweis auch nicht.
Finde nur keine brauchbaren Argumente dagegen.

Diese Zeile verwirrt mich! Du hast also deinen Standpunkt geändert?
Erstens beschäftige ich mich damit, sonst hätte ich ja nicht eine solche Diskussion angefangen und zweitens meinte ich eine komplette Abschaffung dieser minutenlangen "Selberanschauerei".

Okay, habe verstanden. Du willst tatsächlich nur trollen.
War mir die ganze Zeit noch unsicher.

Diesen Vorwurf lese von Dir irgendwie häufiger. Bitte sei doch so lieb und gehe einfach mit gutem Beispiel voran, wenn es um vernünftige Diskussionsführung geht. Ich sehe nirgendwo Trollerei und wenn es Dich stört, lasse es unkommentiert. :)
Den lese ich auch häufiger.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: brandgefährlich am 14.Februar 2018, 16:55:10
Quotet doch bitte noch länger  ::)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 17:04:10
Entschuldigung, ich habe nur so lange zitiert, da ich den Zusammenhang darstellen wollte.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: LucaBall am 14.Februar 2018, 17:06:48
Es gibt zwei Punkte welche mich an der Kritik am Videobeweis am meisten nerven:

1. Es wird unglaublich opportunistisch argumentiert, nur weil sein eigener Verein in der Testphase(!) einmal vielleicht benachteiligt wurde ist für viele der Videobeweis plötzlich extrem schlecht.
2. Viele vermischen Kritik mit ihm mit Kritik an Kommerzialisierung und Eventisierung. Das ist aber allenfalls ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
;D

Könntest du auch bitte erläutern was doch dazu bezog den Smiley zu verwenden?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 14.Februar 2018, 17:08:04
Er fand es lustig und ein Smiley ist einfacher als ein komplexer Einzeiler?

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 17:42:08
Wegen dem hier:
Leute bitte...

Fußball entwickelt sich weiter, das ist klar. Der Videobeweis - in der Theorie finde ich ihn sehr gut, aber damit trennt man den Profi- vom Amateursport. Das gefällt mir nicht sonderlich gut, letztlich spielen die Profis dann ein anderes Spiel.

Richtig.


Für all das braucht es aber auch keine technischen Ergänzungen.
Zum Leben braucht es die ganze Technik auch nicht und trotzdem hast du Internet  ;D

Äpfel? Birnen?
;D Und ich hätte natürlich auch einen komplexen Einzeiler schreiben können ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 14.Februar 2018, 17:54:26
Bitte, bitte, bitte bekomm das mit den Zitaten auf die Reihe...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: balolympique am 14.Februar 2018, 18:39:01
Kann ich auch, hab es grad absichtlich gemancht... ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 14.Februar 2018, 18:47:17
Boah, Machtmissbrauch kann so verlockend sein. Nun denn:
Bitte so langsam mal zurück zum Thema kommen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 15.Februar 2018, 07:02:07
Habe vor lauter Zitaten die Diskussion nicht mehr verfolgen koennen und will daher nur mal meine Meinung ohne jeglichen Bezug da lassen:

Ich bin der Meinung der Reiz des Fussballs speist sich u.a. und in grossem Masse daraus, dass jeder Bolzplatzkicker davon traeumen kann, dass er Profifussballer warden koennte, da das Spiel, welches er am Wochenende in der Kreisklasse C spielt, absolut identisch ist, mit dem was er abends im TV sieht.

Entfernt sich der Profifussball immer mehr vom Amateurfussball - und sei es nur durch technische Hilfsmittel, die eben nicht in der Kreisklasse C ausgerollt warden koennen, dann geht dieser Reiz mehr und mehr verloren.

Das Argument, dass es in der Kreisklasse C auch keine Linienrichter gibt, lasse ich nicht gelten. Wuerden sich mehr Leute fuer das Hobby Schiedsrichter interessieren, wuerde man da auch Linienrichter einsetzen. So ist es schwierig genug, genuegend Schiedsrichter zu finden.

Nun aber absichtlich Dinge zu schaffen (Videobeweis, Torlinientechnik etc.), die es im Amateuerfussball nicht geben kann, treibt einen Keil zwischen Profi- und Massensport. Und anders als in vielen anderen Sportarten ist dieser Uebergang vom Amateur in den Profibereich etwas, das den Mythos Fussball ausmacht.

Hoert sich konservativ und rueckwaertsgewandt an, aber der Fussball war schon immer ein Sport, der sehr behutsam mit Regelaenderungen umgegangen ist. Finde ich in diesem Fall gut, auch wenn ich ansonsten progressiver eingestellt bin.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 15.Februar 2018, 08:33:39
Also personellen Mangel lässt du nicht gelten, aber finanzieller Mangel gepaart mit personellem Mängel ist dann ein Argument das zählen soll?

Und wo bitte schadet der videobeweis den Übergang vom Amateur zum Profifußball? Warum sollte Heinz aus der kreisklasse nun weniger Chancen haben im Profifußball zu landen?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 15.Februar 2018, 08:43:42
Also personellen Mangel lässt du nicht gelten, aber finanzieller Mangel gepaart mit personellem Mängel ist dann ein Argument das zählen soll?

Und wo bitte schadet der videobeweis den Übergang vom Amateur zum Profifußball? Warum sollte Heinz aus der kreisklasse nun weniger Chancen haben im Profifußball zu landen?

Glaube nicht, dass das ein Problem ist.
Eher, dass sich der normale Bolzplatzfan nicht mehr mit dem Spiel identifizieren kann, weil es iwann nicht mehr das Spiel ist, was er spielt. Das ist mMn aber noch ein langer Weg. Videobeweis macht das noch nicht kaputt.

Ich bin dennoch kein Freund des Videobeweises. Das nimmt mir die Stammtischdiskussionen. Ja, Fehlentscheidungen gibt es immernoch, aber jetzt ist dann auch deutlich zu sehen, dass sie falsch waren. Ich habe gerne über Fußball und einzelne Spielszenen diskutiert. Das fehlt mir inzwischen schon.

Mein Standpunkt:
Pro Torlinientechnik
Anti Videobeweis
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 15.Februar 2018, 08:53:36
Ich glaube, Du hast mein Posting nicht verstanden. Macht nichts. Ich versuche es einfach nochmal:

Zum Argument personeller Mangel vs. finanzieller Mangel:

Den Schiedsrichtermangel MOECHTE man ja bekaempfen. Auch der Amateurfussball wuerde gerne Linienrichter bis in die Kreisklassen stellen koennen.

Torlinientechnik und Videobeweis KANN man faktisch gar nicht im Amateurfussball einfuehren - selbst wenn ein Fussballverband nahezu unbegrenzte finanzielle Ressourcen haette, ist das im Amateuerfussball nicht umsetzbar, oder sollen saemtliche Jugendspiele ab sofort mit Fernsehtechnik aufgezeichnet warden und live von einem Videoschiedsrichter in der Otto-Fleck-Schneise verfolgt werden?


Die Chancen von Heinz aus der Kreisklasse sind mit oder ohne Videobeweis gleich klein. Mir geht es darum (und deshalb habe ich es Mythos genannt), dass ich glaube, dass der Fussball einen Grossteil seines Reizes daraus bezieht, dass die Regeln im Amateurfussball die gleichen wie in der Bundesliga sind. Daher bin ich der Meinung, dass sich Profifussball und Amateurfussball moeglichst wenig voneinander entfernen sollten.



Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 15.Februar 2018, 09:00:43
Mich würde mal interessieren, ob es die Diskussionen auch gab als Linienrichter eingeführt worden sind. Mit denen wird auch „minutenlang“ über Entscheidungen diskutiert. Da habe ich noch nie gehört, dass das Spiel ja komplett ewig lange unterbrochen wird.

Schiedsrichter, regeln, Linienrichter, torlinienrichter, videobeweis, Torlinientechnik - alles Hilfsmittel die das Spiel fairer machen sollen bzw helfen sollen die Regeln besser umsetzen zu können.
Wie kann man nicht wollen dass es möglichst fair zu geht?

Ich brauche auch keinen videobeweis. Genauso wenig Schiedsrichter, Linienrichter oder Zuschauer.
Für mich benötigt ein Fußballspiel auch nur zwei Teams, zwei Tore und einen Ball.
Wenn dann aber Hilfsmittel dazu kommen, dann sehe ich halt absolut kein Argument dagegen.

@tony cottee
Faktisch KANN man genauso wenig Linienrichter bis in die untersten Klassen und Jugendligen einsetzen.

Dieser Vergleich Amateur zum Profifußball hinkt einfach so derbe gewaltig.
Der reiz ist also dass die Regeln gleich sind?
Dann ist dieser Reiz wohl nie dagewesene.
Mehr Auswechseloptionen, man darf ausgewechselte Spieler wieder einwechseln, Strafminuten, keine Sperre nach x gelben Karten, keine Linienrichter, teilweise keine Schiedsrichter.
Aber der videobeweis, der nix an den Regeln ändert, sondern nur an der (besseren!!!) Umsetzung, der soll also den amateurfussball vom Profifußball entfernen?!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 15.Februar 2018, 09:08:03
Da hat Flyinguwe schon einen Punkt.

Wir haben bei den Herrenmannschaften auch keine Linienrichter in der Kreisklasse. Wir haben in den untersten Klassen der U15 nicht mal mehr Schiedsrichter. Es pfeift eine Verantwortlicher der Heimvereins (meistens der Trainer).
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 15.Februar 2018, 09:13:34
Nur um das nochmal deutlich zu machen.
Ich tendiere auch in Richtung cubano.
Ich brauche eben keinen videobeweis, eventisierung, torrichter usw.
Aber eben als Grund gibt es mMn nur, weil man es eben so kennt und beibehalten will/sollte.
So hat man den Fußball lieben gelernt.

Aber einen richtigen rationalen Grund kann es mMn eben nicht geben.

Der Fußball ist seit 30 Jahren sooooooo weit entfernt vom amateurfussball. Das ist es mMn eben nun hanebüchen ausgerechnet den videobeweis anzuführen, dass sich der Profifußball noch mehr entfernt.
Profifußball ist ein Gewerbe! Wie gesagt, dass hat per se schon gar nix mehr mit dem Profifußball zu tun.
Finde ich auch nicht gut, gerne kann alles wieder so laufen wie vor 30 Jahren.
Wird aber nicht passieren, also sollte man sich dann, wenn es einem nicht gefällt, wieder mehr dem amateurfussball widmen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Splash am 15.Februar 2018, 09:20:10
[...]
Der Fußball ist seit 30 Jahren sooooooo weit entfernt vom amateurfussball. Das ist es mMn eben nun hanebüchen ausgerechnet den videobeweis anzuführen, dass sich der Profifußball noch mehr entfernt.
Profifußball ist ein Gewerbe! Wie gesagt, dass hat per se schon gar nix mehr mit dem Profifußball zu tun.
Finde ich auch nicht gut, gerne kann alles wieder so laufen wie vor 30 Jahren.
Wird aber nicht passieren, also sollte man sich dann, wenn es einem nicht gefällt, wieder mehr dem amateurfussball widmen.

Sehe ich genauso. Das was den Profifußball weit mehr vom Amateurbereich entfernt sind die Gelder und die generelle Einstellung zum Sport. In den unteren Ligen wird hauptsächlich aus Spaß gespielt, im Profibereich wegen des Geldes.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 15.Februar 2018, 09:20:50
Wird aber nicht passieren, also sollte man sich dann, wenn es einem nicht gefällt, wieder mehr dem amateurfussball widmen.

...und in genau diesem Fatalismus endet die Diskussion dann immer.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Alcatraz am 15.Februar 2018, 09:37:25
Im Fussball heute ist es wie in der Gesellschaft. Manche werden übertrieben reich und andere können sich nicht mal mehr ein Brot bzw ein Trainingshütchen kaufen. Da ist einfach alles aus der Balance geraten.
Was mich am allermeisten stört ist dieses ganze drum herum. Irgendwann werden wir Konzerte in der Halbzeit von der CL sehen. Diese ganze Werbungen und und und. Ich weiss nicht wies euch geht, aber ich will Fussball sehen und nichts anderes...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 15.Februar 2018, 10:07:23
Wird aber nicht passieren, also sollte man sich dann, wenn es einem nicht gefällt, wieder mehr dem amateurfussball widmen.

...und in genau diesem Fatalismus endet die Diskussion dann immer.

Bei mir ist aber genau dieses Szenario realistisch. Profifußball ist bei mir die absolute Ausnahme, weil es mich größtenteils - auch aufgrund der Unsummen - nicht mehr interessiert. Wenn ich mir mal irgendwo ein Match anschaue, dann meist in Verbindung mit nem Urlaub oder weil ich das Stadion einfach schon lange mal besuchen wollte, wie zuletzt Hillsborough. Alcatraz bringt es ganz gut auf den Punkt: das Drumherum wird immer wichtiger, die mediale Auseinandersetzung mit dem Spiel ist schon fast wichtiger als das Spiel selber. Für was braucht man denn bitte stundenlange Vor- und Nachberichterstattung bei einem popligen CL-Achtelfinale oder DFB-Pokal-Viertelfinale?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 15.Februar 2018, 10:11:02
Ich bin da ja voellig bei Dir. Wenn man aber Dinge vorschlaegt, die das verhindern, verlangsamen oder veraendern koennten, dann landet die Diskussion IMMER bei:

So sind die Zeiten. Nimm es hin, oder geh zum Amateurfussball.

Das finde ich halt etwas schade, aber ich kann es vermutlich nicht aendern...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 15.Februar 2018, 10:21:04
Nein, das lässt sich nicht verhindern, denke ich. Muss auch gar nicht. Muss dann halt jeder für sich entscheiden, welchen Weg er einschlägt und ich kenne viele Leute, die sich immer mehr vom "großen" Fußball zurückziehen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 15.Februar 2018, 10:31:43
Wird aber nicht passieren, also sollte man sich dann, wenn es einem nicht gefällt, wieder mehr dem amateurfussball widmen.

...und in genau diesem Fatalismus endet die Diskussion dann immer.

Ja, schön meinen Beitrag auf einen Satz runtergekürzt.
Dann geh doch auf alles andere ein.

De fafto ist der Videobeweis mit nicht daran schuld, dass sich der Profifussball vom Amateurfussball entfernt.
Der Profifussball, ich wiederhole mich, ist seit Jahrzehnten so extrem weit vom Amateurfussball entfernt, sich nun den Videobeweis ausgerechnet rauszusuchen, dass damit der Sport noch mehr voneinander entfernt ist halt hanebübchen mMn.
Was ist denn mit dem ganzen Rest? Mehr Auswechseloptionen, Strafzeiten usw. usf. das sollte alles angeglichen werden damit der Amateurfussball genauso ist wie der Profifussball?

Ich für meinen Teil bin über die Vielfalt des Fussballs froh. Will ich den Eventcharakter, dann gehe ich halt zu einem Profiverein. Will ich "echten" urigen Fussball sehen, dann schaue ich mir Amateurspiele an.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 17.Februar 2018, 18:39:33
Alte Fußballwelt, neue Fußballwelt, selten schöner zusammengefasst als auf Schalke eben: zuerst die Knappen-Folkloreshow mit viel Schwarz-Weiß und Kohlestaub und blabla...und direkt danach durften die 22 Multimillionäre durch einen Torbogen das Spielfeld betreten, auf dem in chinesischen Schriftzeichen zum dortigen Neujahrsfest Glück gewünscht wurde. Fußball ist eine Hure...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 17.Februar 2018, 21:50:18
Alte Fußballwelt, neue Fußballwelt, selten schöner zusammengefasst als auf Schalke eben: zuerst die Knappen-Folkloreshow mit viel Schwarz-Weiß und Kohlestaub und blabla...und direkt danach durften die 22 Multimillionäre durch einen Torbogen das Spielfeld betreten, auf dem in chinesischen Schriftzeichen zum dortigen Neujahrsfest Glück gewünscht wurde. Fußball ist eine Hure...

 ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: kn0xv1lle am 17.Februar 2018, 22:17:31
Alte Fußballwelt, neue Fußballwelt, selten schöner zusammengefasst als auf Schalke eben: zuerst die Knappen-Folkloreshow mit viel Schwarz-Weiß und Kohlestaub und blabla...und direkt danach durften die 22 Multimillionäre durch einen Torbogen das Spielfeld betreten, auf dem in chinesischen Schriftzeichen zum dortigen Neujahrsfest Glück gewünscht wurde. Fußball ist eine Hure...

 ;D

Das fand ich auch extrem befremdlich.  ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 19.Februar 2018, 03:24:52
Gong Xi Fa Cai!

Happy Lunar New Year!

@Flyinguwe: Sei mir nicht boese, dass ich das so runtergekuerzt habe und auf den Rest nicht eingegangen bin. Eine Diskussion bringt uns hier nicht weiter und langweilt vermutlich alle anderen, da wir anfangen wuerden uns im Kreis zu drehen. Deine Argumente sind gut und nicht zu widerlegen und mein Standpunkt ist eher emotional und wenig faktisch getrieben. Mein Standpunkt eignet sich damit nicht weiter fuer eine Diskussion - ich moechte ihn dennoch gerne behalten.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 31.März 2018, 19:11:44
Und als Kölner verkleidete Gladbacher klauen in Hoffenheim im Schutz des Kölner Pyronebels zu Spielbeginn die Zaunfahne der Wild Boyz. Chapeau Gladbach. ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 01.April 2018, 06:38:15
 Aber wer genau sind die Wild Boyz? Es gibt die Wilde Horde und die Boyz.

Es war die Fahne der Boyz, die ich als Effzeh-Fan im Übrigen unerträglich finde. Insofern: Beste Aktion aus Gladbach seit ewig.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 01.April 2018, 18:42:52
Mea culpa - da war ich etwas unkonzentriert :)  Wobei sich die beiden Gruppierungen eh nicht viel nehmen finde ich. Gibt es den Kodex eigentlich noch dass man sich nun aufzulösen hat?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 01.April 2018, 18:50:46
Den Kodex gibts noch, ich glaube aber nciht, dass die das tun werden...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Towelie am 01.April 2018, 18:57:26
Wurde glaub ich auch nur die halbe Fahne geklaut. Weiß nicht, ob das was ändert.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 01.April 2018, 19:00:58
Sie können sich ja dann in Zukunft Yz nennen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tim Twain am 01.April 2018, 20:02:38
 ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 01.April 2018, 20:07:50
Immer noch besser als Boyz. Das hört sich an wie ne Männertanzgruppe aus Magic Mike.  ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 01.April 2018, 20:14:29
Das "z" statt einem "s" ist ein Seichen unter gleichgezinnten, dass man nicht bis 3 zählen kann. Das ist wichtig!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 02.April 2018, 03:53:04
Die Boyz waren frueher die Erfstadt Boyz und ich habe die mal (als wir mit etwa 40 "Erwachsenen") auf dem Weg zu einem Auswaertsspiel nach Erfurt auf einer Autobahnraststaette getroffen. Schon da hatten einige der jungen Burschen da einen seltsam steifen rechten Arm und sind auch sonst negativ aufgefallen.

Wir haben damals dafuer gesorgt, dass die Leute, die den Hitlergruss gezeigt haben nicht mehr im Bus der Boyz mitgenommen wurden, aber das war sicher nur ein kurzer Erfolg und unsere Diskussionen mit den Vollpfosten waren nicht sehr fruchtbar.

In den Folgejahren haben sich leider immer wieder von ihrer (dummen rechten) Seite gezeigt. Verbruederungen mit den Desperados Dortmund inclusive. Teilnahme am Platzsturm in Gladbach (in den weissen Maleranzuegen) usw usf.

Dass einer der beiden Vorsaenger, der Zieler beleidigt hat, auch von den Boyz ist, ist da ja schon fast selbstverstaendlich.

Ich waere daher sehr gluecklich, wenn sich diese Ansammlung von Vollidioten aufloesen und dann gleich ganz von meinem Verein fernhalten wuerde.

Und was die Wilde Horde betrifft: Ich bin ganz sicher kein Fan von denen, aber sie mit den Boyz gleichzusetzen ist dann doch etwas ungerecht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 02.April 2018, 10:21:00
Witzigerweise: wenn man nach "Boyz Köln" googelt, landet man bei den "Südstadt Boyz", welcher mir ein Altherrenfanclub zu sein scheint...  ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Cubano am 02.April 2018, 10:32:45
Witzigerweise: wenn man nach "Boyz Köln" googelt, landet man bei den "Südstadt Boyz", welcher mir ein Altherrenfanclub zu sein scheint...  ;D

Bin eigentlich davon ausgegangen, dass du bei dem Suchbegriff ganz woanders landest.  ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 02.April 2018, 10:50:45
Witzigerweise: wenn man nach "Boyz Köln" googelt, landet man bei den "Südstadt Boyz", welcher mir ein Altherrenfanclub zu sein scheint...  ;D

Das solltest Du den Jungs so nicht ins Gesicht sagen...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 02.April 2018, 11:38:41
Witzigerweise: wenn man nach "Boyz Köln" googelt, landet man bei den "Südstadt Boyz", welcher mir ein Altherrenfanclub zu sein scheint...  ;D

Das solltest Du den Jungs so nicht ins Gesicht sagen...

Nicht? Was wollen die denn dann tun? Ich hoffe nichts, was eine Strafanzeige rechtfertigt. Ansonsten kann ich gut damit leben, von einer Gruppe Rentner angepöbelt zu werden.  ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 03.April 2018, 02:56:48
Witzigerweise: wenn man nach "Boyz Köln" googelt, landet man bei den "Südstadt Boyz", welcher mir ein Altherrenfanclub zu sein scheint...  ;D

Das solltest Du den Jungs so nicht ins Gesicht sagen...

Nicht? Was wollen die denn dann tun? Ich hoffe nichts, was eine Strafanzeige rechtfertigt. Ansonsten kann ich gut damit leben, von einer Gruppe Rentner angepöbelt zu werden.  ;D

"Altherrenfanclub", "eine Gruppe Rentner", "nichts, was eine Strafanzeige rechtfertigt".

Vielleicht geht es einfach auch darum anderen erwachsenen Menschen ein Grundmass an Respekt entgegen zu bringen. Vor allem wenn Du sie nur von einem Foto kennst.

Aber vielleicht bin ich auch zu alt fuers Internet...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 03.April 2018, 07:12:18
Also sind die Südstadt Boyz gar nicht die "Boyz", um die es hier geht?
Wenn doch, wüsste ich nicht, warum ich denen Respekt zollen sollte.
Wenn nicht, entschuldige ich mich und merke an, dass es nicht vorteilhaft ist, wenn bei der Suche nach einem rechten Fanclub die eigene Seite bei Google ganz oben steht.

Allgemein kann ich aber diesem ganzen Fanclub/Ultra-Gehabe mittlerweile wirklich wenig Sympathie entgegen bringen, wenn ich mir anschaue, was für Leute da teilweise rumrennen.

Wie dem auch sei, es würde mich schon interessieren, warum du "Altherrenfanclub" und "Rentnergruppe" als Beleidigung siehst. :P sind alte Herren und Rentner irgendwie minderwertig?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 03.April 2018, 08:01:00
Also sind die Südstadt Boyz gar nicht die "Boyz", um die es hier geht?
Wenn doch, wüsste ich nicht, warum ich denen Respekt zollen sollte.
Wenn nicht, entschuldige ich mich und merke an, dass es nicht vorteilhaft ist, wenn bei der Suche nach einem rechten Fanclub die eigene Seite bei Google ganz oben steht.

Allgemein kann ich aber diesem ganzen Fanclub/Ultra-Gehabe mittlerweile wirklich wenig Sympathie entgegen bringen, wenn ich mir anschaue, was für Leute da teilweise rumrennen.

Wie dem auch sei, es würde mich schon interessieren, warum du "Altherrenfanclub" und "Rentnergruppe" als Beleidigung siehst. :P sind alte Herren und Rentner irgendwie minderwertig?

Die Suedstadt Boyz haben mit den Boyz genau gar nichts zu tun. Was das Ultra-Gehabe angeht, gebe ich Dir Recht, aber was ist gegen ganz regulaere, alteingesessene Fanclubs zu sagen? Ist doch ne gute Sache, zusammen zum Fussball zu gehen. Habe ich jedenfalls immer gerne gemacht (auch wenn ich immer nur Gast auf den Reisen diverser Fanclubs war und nie irgendwo eingetreten bin).

Und gegen alte Herren und Rentner ist ueberhaupt nichts zu sagen, aber Du weisst selbst genau in welcher Konnotation Du das rueber gebracht hast.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tim Twain am 03.April 2018, 08:50:21
Ich glaube nicht, dass da eine negatove Konnotion beabsichtigt war, sondern mehr der Kontrast junge Ultras - ältere Herren
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 03.April 2018, 08:53:17
Gut, dann habe ich das einfach nur falsch verstanden. Noch besser.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 03.April 2018, 08:54:31
Ich kenne mittlerweile leider keinen Fanclub mehr, sei es Fussball oder Eishockey, bei dem es nicht primär ums Saufen geht. Ich hab mit Mitte 20 aufgehört, mit dem Bus in die Arena mitzufahren, weil ich keine Lust hatte, mit einem Berg Bierflaschen und quasi volltrunkenen "Fans" aus eben jenem Bus gespült zu werden. Da wirst du dann noch blöd von den eigenen Leuten angemacht, weil du auf der Fahrt nur ein Radler trinkst. Nach 3 verschiedenen Fanclubs, bei denen irgendwann die Schwachmaten das Sagen hatten, hat mir das dann auch gereicht.

@Hindi: exakt. Ich war ziemlich, sagen wir, verwundert, als ich die Bilder sah. Drum schrieb ich ja auch "witzigerweise". Ich hatte ein Bild von (Achtung, Klischee)  "glatzköpfigen Ultras"  im Kopf und dann kommt da ein Bild von einem (Achtung, positiv gemeint) "Altherrenfanclub".  ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 03.April 2018, 09:11:19
Was Fanclubs und Saufen angeht gebe ich dir zu 75-80% recht.
Ich bin selbst Mitglied in zwei Schalkefanclubs.
Bei einem fahre ich seit ich nicht mehr trinke auf keinen Fall mehr mit, bei dem anderen nur eher ungerne. Aber dort steht nur für einige das Saufen im Vordergrund und damit kann ich dann leben, auch wenn es mich furchtbar nervt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 03.April 2018, 09:27:12
Was ich wiederum überragend finde: der Bayern-Fanclub aus Mexiko. Das geht aber schon über normale "Fanclubarbeit" hinaus. Interessant auch, dass der drittgrößte Bayern-Fanclub aus Mexiko kommt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 03.April 2018, 09:44:49
Nach dem Motto:
Real oder Barcelona - Hauptsache Bayern!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 03.April 2018, 09:49:21
Ich bin Fan vom 1.FC Koeln. Wenn es mir primaer um Fussball gehen wuerde, haette ich mir laengst einen anderen Verein gesucht...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 03.April 2018, 09:51:19
Was ich wiederum überragend finde: der Bayern-Fanclub aus Mexiko. Das geht aber schon über normale "Fanclubarbeit" hinaus. Interessant auch, dass der drittgrößte Bayern-Fanclub aus Mexiko kommt.
Nur ein Vorwand für Schnitzel und Bier!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 03.April 2018, 09:52:35
Ich bin Fan vom 1.FC Koeln. Wenn es mir primaer um Fussball gehen wuerde, haette ich mir laengst einen anderen Verein gesucht...

Man kann auch ohne Spaß Alkohol haben...  ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 16.August 2018, 04:32:56
Wow, Rasenballsport Leipzig wird von 7 (sieben) Fans nach Craiova zum Auswaertsspiel begleitet.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 16.August 2018, 06:16:51
In Relation gesetzt zur Mitgliederzahl ein überragender Wert.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 16.August 2018, 06:42:03
In Relation gesetzt zur Mitgliederzahl ein überragender Wert.

Ueber 40%. Wobei ich fast vermute, dass von den 7 Allesfahrern niemand Mitglied ist. ;-)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 16.August 2018, 10:03:01
In Argentinien gehts auch beim Frauenfußball zünftig zu:

https://www.youtube.com/watch?time_continue=6&v=EMoJSJar3MY
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 22.September 2018, 17:20:55
Überaus widerlich diese Dortmunder Ultras. Kann man leider nicht anders sagen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Flyinguwe am 22.September 2018, 18:06:45
30 USPler greifen 6 HSVer an, die gerade an der Derby Choreo arbeiten.
Anzeige wurde nicht erstattet.
Wird bestimmt friedlich bleiben...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 23.September 2018, 11:31:39
Zitat
"Die Hausverbote, die sich allein auf die Einleitung eines Strafverfahrens stützen, werden von uns nicht akzeptiert und falls erforderlich auch gemeinsam mit den betroffenen BVB-Fans weiter rechtlich aufgearbeitet", kommentierte die Fanhilfe Dortmund.Es sei Widerspruch erhoben worden. "Wir sind der Ansicht, dass ein solches Vorgehen unsere Fankultur in ihrer Gesamtheit gefährdet."


Egal ob das jetzt Dortmunder sind, wenns Schalker wären fänd ich es genauso bescheuert - Hausverbot beruht auf Hausrecht. Ein Hausverbot muss nicht begründet werden. Und wenn es begründet wird reicht "weil mir deine Nase nicht gefällt" völlig aus. Wobei man in unserer heutigen Gesellschaft dann vermutlich wegen Diskriminierung klagen könnte.

Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 23.September 2018, 12:34:52
Mir macht die Geschichte etwas Sorge. Hopp ist natürlich grundsätzlich im Recht. Von mir aus kann man es auch gut finden, dass er Jahrzehnte alte "Traditionen" abschaffen und das Stadion weiter zivilisieren möchte. Nur schaukelt man sich gegenseitig hoch. Dortmunder Fans beleidigen Hopp mit Gesängen, Plakaten, etc. Hopp zeigt sich getroffen und ergreift rechtliche Maßnahmen. Das motiviert gewisse Leute, die Schmähungen zu intensivieren. Hopps Hausmeister installiert eine "Schallkanone" im Stadion um die Gesänge abzuwürgen, was keine rechtlichen Konsequenzen nach sich zieht... nun die aktuelle Geschichte. Einige Spinner trifft so ein Hausverbot und ein späteres Stadionverbot so sehr, dass da Leute so richtig die Nerven verlieren könnten.

Ansonsten müssen die deutschen Gerichte wohl froh sein, dass nur Hopp rechtlich gegen sowas vorgeht. Hoeneß, Großkreutz, DFB, Schiedsrichter und einige andere Akteure könnten die Gerichte wohl über Jahre mit Arbeit versorgen. Im Laufe meines Fussballerlebens hätte ich auch so einige Gegenspieler anzeigen können.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tim Twain am 23.September 2018, 13:23:08
Die Frage ist, wenn das micht nur Hopp sondern auch andere konsequent machen würden, ob sich das ganze nicht bessern würde
Was ich allerdings auch wieder unnötig provokativ fand, war, dass das ganze natürlich wieder ein paar Tage vorm Spiel bekannt gegeben werden muss
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 23.September 2018, 13:51:03
Mir geht es gar nicht so sehr darum, dass Hopp Anzeige(n) erstattet hat, das ist für mich ein anderer Schauplatz und ich teile da Dr. Gonzos Meinung größtenteils.

Mir geht es darum, dass eine Oragnisation, die juristisch zumindest etwas Ahnung haben sollte rechtlich gegen Hausverbote vorgehen will. Dazu gibt es gar keine rechtliche Grundlage. Das ist Verschwendung von Zeit und Geld.
Ob daraus ein Stadionverbot für andere Stadien erwachsen kann, das steht wieder auf einem anderen Blatt und hat mit der Tatsache, dass Hoffenheim rein lassen (oder eben nicht) kann, wen es will.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 23.September 2018, 15:11:10
Die Frage ist, wenn das micht nur Hopp sondern auch andere konsequent machen würden, ob sich das ganze nicht bessern würde
Was ich allerdings auch wieder unnötig provokativ fand, war, dass das ganze natürlich wieder ein paar Tage vorm Spiel bekannt gegeben werden muss

Zumindest in der Bundesliga wäre das machbar. Beim Arsenal FC kannst du beispielsweise deine Sitznachbarn via SMS wegen "bad language" oder dauerhaften Stehen bei den Stewarts melden. Das soll wohl tatsächlich ziemlich gut funktionieren. Ich bin davon kein Freund, aber das würde sicherlich auch in Deutschland gehen.
Ich mache mir nur Sorgen, dass da mal ein Knallkopf durchdreht und noch einen Schritt weiter geht. Das ist bei einigen Menschen leider ein schmaler Grad. Hopp ist entweder sehr mutig oder dumm, dass er das so durchzieht und zur Eskalation beiträgt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 23.September 2018, 15:52:20
Mir geht es gar nicht so sehr darum, dass Hopp Anzeige(n) erstattet hat, das ist für mich ein anderer Schauplatz und ich teile da Dr. Gonzos Meinung größtenteils.

Mir geht es darum, dass eine Oragnisation, die juristisch zumindest etwas Ahnung haben sollte rechtlich gegen Hausverbote vorgehen will. Dazu gibt es gar keine rechtliche Grundlage. Das ist Verschwendung von Zeit und Geld.
Ob daraus ein Stadionverbot für andere Stadien erwachsen kann, das steht wieder auf einem anderen Blatt und hat mit der Tatsache, dass Hoffenheim rein lassen (oder eben nicht) kann, wen es will.

Deine Aussagen sind juristisch nicht korrekt. Das Hausrecht bei öffentlichen Veranstaltungen (wie z.B. einem Fußballspiel) darf nicht beliebig ausgeübt werden, sondern muss erstmal grds. jedem zahlenden Zuschauer gewährt bleiben. Es würde sonst dem grundrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz widersprechen.

Google mal Hausrecht bei Fußballspielen. Da gibt es durchaus lesenswerte Artikel.

Völlig beliebig und nach Gutdünken darf da niemand Leute ausschließen. Eine rechtliche Überprüfung ist daher zumindest nicht völlig grundlagenlos.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: BavarianLion am 23.September 2018, 15:58:39
Ich finde Hopps Ansatz selten dämlich, er provoziert durch seine Anzeigerei nur noch mehr Beleidigungen.

Zudem stehe ich in der ganzen Diskussion doch schon eher bei den Dortmunder Ultras und vertrete den Standpunkt, dass es im Stadion manchmal wild und rau zugeht, wer das so nicht will, darf sich eben nicht in die Sphäre Fussball begeben. Außerdem empfinde ich die Spruchbänder und Gesänge als Kritik am Gesamtkonzept Mäzenatentum und nicht an der Person Dietmar Hopp, da sollte man schon trennen. Warum ist das Fadenkreuz "geschmacklos"? Provokationen leben von Überspitzung. Niemand möchte ernsthaft den Tod von Dietmar Hopp. Bei den Löwen gibt es auch einen Gassenhauer, in dem wir besingen, wie wir Anhänger der AG aus der Säbenerstraße malträtieren und exekutieren, trotzdem hatte bisher noch kein roter Arbeitskollege von mir ein Messer im Bauch stecken.  ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 23.September 2018, 17:20:59
Mir geht es gar nicht so sehr darum, dass Hopp Anzeige(n) erstattet hat, das ist für mich ein anderer Schauplatz und ich teile da Dr. Gonzos Meinung größtenteils.

Mir geht es darum, dass eine Oragnisation, die juristisch zumindest etwas Ahnung haben sollte rechtlich gegen Hausverbote vorgehen will. Dazu gibt es gar keine rechtliche Grundlage. Das ist Verschwendung von Zeit und Geld.
Ob daraus ein Stadionverbot für andere Stadien erwachsen kann, das steht wieder auf einem anderen Blatt und hat mit der Tatsache, dass Hoffenheim rein lassen (oder eben nicht) kann, wen es will.

Deine Aussagen sind juristisch nicht korrekt. Das Hausrecht bei öffentlichen Veranstaltungen (wie z.B. einem Fußballspiel) darf nicht beliebig ausgeübt werden, sondern muss erstmal grds. jedem zahlenden Zuschauer gewährt bleiben. Es würde sonst dem grundrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz widersprechen.

Google mal Hausrecht bei Fußballspielen. Da gibt es durchaus lesenswerte Artikel.

Völlig beliebig und nach Gutdünken darf da niemand Leute ausschließen. Eine rechtliche Überprüfung ist daher zumindest nicht völlig grundlagenlos.
Okay, das wusste ich nicht. Macht die Sache ja doch halbwegs interessant. Andererseits...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 23.September 2018, 19:04:34
Zudem stehe ich in der ganzen Diskussion doch schon eher bei den Dortmunder Ultras und vertrete den Standpunkt, dass es im Stadion manchmal wild und rau zugeht, wer das so nicht will, darf sich eben nicht in die Sphäre Fussball begeben.

Das sieht Hopp anders. Der hat das Stadion dort hin gebaut und will sich in seinem 'Wohnzimmer' nicht beleidigen lassen. Das kann ich schon verstehen, auch wenn es den Gepflogenheiten im Fussball evtl. widerspricht.


Außerdem empfinde ich die Spruchbänder und Gesänge als Kritik am Gesamtkonzept Mäzenatentum und nicht an der Person Dietmar Hopp, da sollte man schon trennen.

Hopp hat halt öffentlich gezeigt, dass ihn diese Schmähungen tatsächlich persönlich treffen. Der denkt wirklich, dass mit den Hurensohn-Gesängen seine Mutter und er beleidigt werden. Spätestens seitdem das klar ist, wird auch die Person Hopp ganz gezielt aufs Korn genommen. Das trennen zu wollen, ist zumindest im Fall der Dortmunder Ultras eine Ausrede.


Warum ist das Fadenkreuz "geschmacklos"? Provokationen leben von Überspitzung. Niemand möchte ernsthaft den Tod von Dietmar Hopp. Bei den Löwen gibt es auch einen Gassenhauer, in dem wir besingen, wie wir Anhänger der AG aus der Säbenerstraße malträtieren und exekutieren, trotzdem hatte bisher noch kein roter Arbeitskollege von mir ein Messer im Bauch stecken.  ;)

Nachdem der Verantwortliche des ursprünglichen Plakats mWn verurteilt wurde, scheint das Plakat jedenfalls nicht in Ordnung zu sein. In Hoffenheim bezeichnen sie das erneute Zeigen übrigens als Mordaufruf. Die nehmen das schon sehr ernst. Spätestens wenn da noch Stadionverbote folgen, wird es garantiert zu anonymen Drohungen kommen. Bis jetzt ist auch aus meiner Sicht noch nichts wirklich schlimmes passiert, wenn sich das jedoch weiter hochschaukelt, muss das nicht so bleiben und dann findet solche Plakate kaum mehr jemand witzig.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: BavarianLion am 23.September 2018, 20:38:52
Da bin ich bei dir, wenn das so weitergeht, kann das auch ganz ganz schnell zu einer Fehde werden, die völlig losgelöst von der ursprünglichen Intention ist. Dann geht es nicht mehr um Kampf gegen die Kommerzialisierung des Fussballs, sondern nur noch um blinden Hass.

Apropro Kampf gegen die Kommerzialisierung: Die Fanszenen Deutschlands werden am nächsten Spieltag in den ersten 20 Minuten keinen Support organisieren, um dem DFB und der DFL zu zeigen, was ohne sie stimmungsmäßig in den Stadien so los wäre. Hintergrund sind die abgebrochenen Gespräche zwischen Fanvetretern und Verband, nachdem der DFB die Ultras jahrelang hingehalten hat und keine Verbesserung der Situation eingetreten ist. Finde ich stark und bin am Mittwoch mit den Löwen in Unterhaching vor Ort, um die ersten 20 Minuten zu schweigen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 25.September 2018, 21:45:39
https://www.zeit.de/sport/2018-09/frank-zander-musiker-hertha-bsc-veraenderungen-berlin-heimatdebatte/komplettansicht (https://www.zeit.de/sport/2018-09/frank-zander-musiker-hertha-bsc-veraenderungen-berlin-heimatdebatte/komplettansicht)
Ein Einblick in die Berliner Fanszene und -probleme.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Dr. Gonzo am 01.Oktober 2018, 23:04:27
Zitat
In der Rhein-Neckar-Arena trafen am Samstag die TSG Hoffenheim und Rasenballsport Leipzig aufeinander. Bei dem Duell, das häufig nur „El Plastico“ genannt wird, fielen die TSG Hoffenheim-Fans dadurch auf, dass sie Timo Werner als „Hurensohn“ beleidigten. RB Leipzig-Anhänger zündeten hingegen erstmals Pyrotechnik.

https://www.faszination-fankurve.de/index.php?head=RB-Leipzig-Anhaenger-zuenden-Pyro-TSG-Fans-beleidigen-Werner&folder=sites&site=news_detail&news_id=19039

Falls das stimmen sollte, finde ich das schon irgendwie kurios. :angel:
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Octavianus am 01.November 2018, 13:12:37
https://www.zeit.de/sport/2018-10/pyrotechnik-fussballfans-hertha-bsc-berlin-polizei/komplettansicht

Ein interessanter Artikel von Christian Spiller zum Thema Pyrotechnik, der aber in meinen Augen die Gewalt gegenüber der Polizei zu verharmlosend darstellt.

Vor einiger Zeit gab es ja mal diese längere Doku über Ultraszenen in Deutschland und dort hat es einer der Fanforscher gut auf den Punkt gebracht: Solange alle (!) Ultragruppierungen sich nicht klar von Gewalt distanzieren, so lange sind alle guten Aktionen wie Fanarbeit oder Sozialarbeit vor Ort nur unter Vorbehalt gutzuheißen.
Hier nochmals zum nachschauen: https://youtu.be/_c0Yl4rhZ-8
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 04.November 2018, 20:24:42
https://www.zeit.de/sport/2018-10/pyrotechnik-fussballfans-hertha-bsc-berlin-polizei/komplettansicht

Ein interessanter Artikel von Christian Spiller zum Thema Pyrotechnik, der aber in meinen Augen die Gewalt gegenüber der Polizei zu verharmlosend darstellt.

Vor einiger Zeit gab es ja mal diese längere Doku über Ultraszenen in Deutschland und dort hat es einer der Fanforscher gut auf den Punkt gebracht: Solange alle (!) Ultragruppierungen sich nicht klar von Gewalt distanzieren, so lange sind alle guten Aktionen wie Fanarbeit oder Sozialarbeit vor Ort nur unter Vorbehalt gutzuheißen.
Hier nochmals zum nachschauen: https://youtu.be/_c0Yl4rhZ-8

Zitat
Weil aber auch die strengsten Einlasskontrollen und geschultesten Ordner nicht verhindern können, dass immer wieder Rauchtöpfe oder Seenotfackeln ins Stadion geschmuggelt werden...

Strengste Einlasskontrollen, geschulte Ordner? Man mag mir verzeihen, aber irgendwie kann ich nicht so recht daran glauben.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 10.Dezember 2018, 07:59:34
So wenig ich den FC Basel mag, aber das ist schon sehr geil:

https://www.faszination-fankurve.de/index.php?head=Blockfahne-konnte-man-erst-mit-3D-Brillen-erkennen&folder=sites&site=news_detail&news_id=19500
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: White am 10.Dezember 2018, 08:21:29
Ja das ist ziemlich cool. Respekt für die Idee. Und in der Umsetzung siehts auch super aus.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 10.Dezember 2018, 08:29:36
Geschmaecker sind ja gluecklicherweise verschieden. Meines ist es gar nicht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 27.Dezember 2018, 14:23:50
Ein Beweis dafür, dass man auch ohne die Pyro-Scheiße tolle Choreos hinbekommt. Allein deswegen find ichs top.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Tony Cottee am 04.Januar 2019, 03:35:40
Ein Beweis dafür, dass man auch ohne die Pyro-Scheiße tolle Choreos hinbekommt. Allein deswegen find ichs top.

Buerotechnik ist kein Verbrechen!
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 04.Januar 2019, 13:15:56
Ein Beweis dafür, dass man auch ohne die Pyro-Scheiße tolle Choreos hinbekommt. Allein deswegen find ichs top.

Buerotechnik ist kein Verbrechen!

Puh, wenn ich mir manche Bürotechnik so ansehe, sehr wohl. Auch nicht viel ungefährlicher als Pyrotechnik. ;D
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 04.November 2019, 12:53:46
Puh, fast ein Jahr Ruhe hier, ist wohl nix passiert. ;D Ziemlich peinlicher Auftritt in Berlin am Samstag finde ich. Da wird ganz verzweifelt ein Derby gebastelt, das es so eigentlich gar nicht gibt. Jetzt ist der Aufschrei wieder überall groß und passieren wird - wie immer - nichts. Hmm. Eins steht fest: irgendwie muss ich es schaffen, meinen zukünftigen Nachwuchs auf andere Sportarten als Fußball zu fixieren, großartig erstrebenswerte Vorbildfunktionen auf und neben dem Platz erkenne ich nicht.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Leland Gaunt am 04.November 2019, 14:41:54
Naja, Unions Keeper hat sich beim Platzsturm doch ganz vorbildlich in den Weg gestellt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Joe Hennessy am 14.November 2019, 15:28:21
Puh, fast ein Jahr Ruhe hier, ist wohl nix passiert. ;D Ziemlich peinlicher Auftritt in Berlin am Samstag finde ich. Da wird ganz verzweifelt ein Derby gebastelt, das es so eigentlich gar nicht gibt. Jetzt ist der Aufschrei wieder überall groß und passieren wird - wie immer - nichts. Hmm. Eins steht fest: irgendwie muss ich es schaffen, meinen zukünftigen Nachwuchs auf andere Sportarten als Fußball zu fixieren, großartig erstrebenswerte Vorbildfunktionen auf und neben dem Platz erkenne ich nicht.

Meiner macht Judo. Da werden noch Werte vermittelt.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: EfzeEstepe am 15.November 2019, 12:38:26
Beim Rugby werden Fairness und der Respekt vor dem Gegner und vor allem vor den Schiedsrichtern groß geschrieben und den Kindern ab der U10 intensiv vermittelt.
Außerdem rotzt da keiner auf den Rasen!  ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: GameCrasher am 15.November 2019, 12:42:04
Beim Baseball ist das ja ähnlich. Wenn dort auch nur annähernd so reagiert wird wie beim Fussball, fliegt man direkt vom Platz. Ohne Gelbe Karten oder Ermahnungen.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Drei Ecken Elfer am 15.November 2019, 12:52:38
Das stimmt.

Allerdings rotzen die auch auf den Platz  ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: DocSnyder am 15.November 2019, 13:10:20
Großen Respekt vor den Schiedsrichtern gibt es in jeder anderen Sportart. Nahezu jede Sportart ahndet auch das alleinige Ansprechen / Diskutieren mit dem Schiedsrichter, ohne dass man Teamkapitän oder Trainer ist. Dieses dauerhafte Lamentieren und Gestikulieren auch bei unbedeutensten Entscheidungen (Rempler im Mittelfeld, Einwürfe usw.) gibt es aussschließlich bei unserem Volkssport Nr. 1. Als Gegenargumente werden in schöner Regelmäßigkeit "Emotionen" oder "es geht halt um etwas" aufgeführt. Lächerlich. Als ob alle anderen Sportarten da nicht zu vergleichen wären.

Es wäre so einfach. Ansprechen des Schiedsrichters als Nicht-Teamkapitän = Gelb. Fertig. Das Problem wäre binnen weniger Monate gelöst. Hat aber nichts mit Fankultur zu tun stelle ich eben fest, auch wenn ähnlich konsequentes Verhalten diesen gegenüber auch helfen würde. ;)
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Drei Ecken Elfer am 15.November 2019, 13:18:34
Ich habe vor allem großen Respekt vor den Schiris, die in unteren Klassen pfeiffen. Für deren Schutz stehen keine Polizisten und Fernsehkameras parat. Was die sich alles gefallen lassen müssen geht teilweise auf keine Kuhhaut mehr.
Ich habe 2008 mit dem aktiven Fussball aufgehört. Damals bahnte sich schon an, was heute bittere Realität ist: vor dem Schiedsrichter hat kaum noch jemand Respekt.
Daher meine Hochachtung vor all denen, die trotzdem jeden Sonntag auf dem Platz stehen und ehrenamtlich ein Spiel pfeiffen, bei dem es um kaum etwas geht. Und trotzdem zahlen diese Leute einen hohen Preis.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: GameCrasher am 15.November 2019, 13:19:08
Ich warte nur wieder auf die dusseligen Aussagen, dass es dann pro Spiel ja 20 gelbe Karten gäbe und man es deshalb nicht machen könne.
Ähnliche Aussagen gibt's ja im Bezug auf Fouls im 16er. Man könne angeblich nicht jedes Foul dort pfeifen weil es dann 10 Elfmeter gäbe.
Dann gibt's die halt. Das läuft 2 bis 3 Monate und dann werden einfach weniger Fouls begangen, bin mir da sicher.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 05.Februar 2020, 10:27:57
https://www.kicker.de/768858/artikel/dfb_willigt_ein_hsv_fans_duerfen_gegen_ksc_pyrotechnik_zuenden

Meinungen hierzu?
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Towelie am 05.Februar 2020, 10:41:57
https://www.kicker.de/768858/artikel/dfb_willigt_ein_hsv_fans_duerfen_gegen_ksc_pyrotechnik_zuenden

Meinungen hierzu?

Finde es nicht schlecht, sieht bestimmt auch gut aus, aber denke nicht, dass das dazu führen wird, dass die Ultras dann auswärts nicht mehr zünden. Vielleicht ja sogar die Karlsruher parallel zu der Aktion.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: JPsycodoc am 05.Februar 2020, 10:56:31
Als jemand der Pyrotechnik im Stadion zwar durchaus schon mal ansprechend findet, jedoch die klare Haltung der Verantwortlichen hierzu auch gut verstehen kann, eigentlich sogar richtig findet, sehe ich die Entwicklungen in letzter Zeit mit viel Freude.
Die kalte Pyrotechnik fand ich schon spannend und diese Sache hier find ich super. Gerade wenn man vielleicht beides verbindet könnte ich mir vorstellen dass das zu einem Modell werden kann.
Der Verein als Veranstalter wäre bei kalter Pyrotechnik mit weniger Schadenspotenzial vermutlich eher gewillt das Verantwortungsrisiko zu übernehmen und auch von Funktionärsseite kann ich mir vorstellen dass man dort eher bereit wäre Zugeständnisse zu machen.

Was ich mich jedoch Frage ob solche Lösungen nicht vielleicht bei einigen Wenigen der in Frage kommenden aktiven Fans sogar auf erhebliche Ablehnung stößt. Irgendwo verliert so ein unter Fachaufsicht getrennt abgefackeltes "Feuerwerk" ja das "rebellische".
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: fifagarefrekes am 05.Februar 2020, 11:21:02
https://www.kicker.de/768858/artikel/dfb_willigt_ein_hsv_fans_duerfen_gegen_ksc_pyrotechnik_zuenden

Meinungen hierzu?

Das wird auf alle Fälle nicht schön. Nach den Rassismus Vorwürfen gegen den KSC (Pfiffe gegen Jatta) und dem Einspruch beim DFB, dazu weiterhin das für uns Karlsruher
"nicht verarbeitete" Relegations-Trauma, wird das ein Hassspiel werden.
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 04.August 2020, 13:05:53
Die Themen "Dauerkarten" und "Wer darf (wenn überhaupt) ins Stadion?" dürften für viele Fans und Vereine eine sehr zentrale Frage dieses Sommers darstellen.

Der TSV 1860 hat jetzt seine beiden DK-Modelle vorgestellt. Was haltet Ihr davon?

https://sechzger.de/dauerkarten-beim-tsv-1860-kein-vorrangiges-zutrittsrecht-bei-variante-herz-reduziertes-mvv-angebot/

https://sechzger.de/ein-thema-zwei-meinungen-die-dauerkarten-modelle-fuer-2020-21-in-der-diskussion/


Da ich zu weit entfernt von Giesing wohne, dass sich eine DK für mich rechnen würde, muss ich mich nicht wirklich damit beschäftigen, aber die "Herz"-Variante würde für mich keinen Sinn machen. Bei ner "Kopf"-Karte wäre ich allerdings wohl dabei...
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Stefan von Undzu am 25.November 2020, 12:16:56
Prinz Eisenherz - ein wahrhaft besonderer Fan der Münchner Löwen:

https://sechzger.de/tsv-1860-fans-25-stunden-unterwegs-um-vor-dem-stadion-zu-sein-prinz-eisenherz-eisi/
Titel: Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
Beitrag von: Towelie am 25.November 2020, 12:29:57
Prinz Eisenherz - ein wahrhaft besonderer Fan der Münchner Löwen:

https://sechzger.de/tsv-1860-fans-25-stunden-unterwegs-um-vor-dem-stadion-zu-sein-prinz-eisenherz-eisi/

Hab mich letztens auch gefragt, wie viele Fans so etwas wohl machen, um ihre Serien nicht zu unterbrechen. Wahrscheinlich doch nicht so viele. Komplett alleine und mit dem Zug ist das noch bemerkenswerter.