@Muffi:
Ich habe es jetzt nicht so stark beobachtet, aber im Benfica-Stadion gab es auf jeden Fall die Catedral da cerveja (Kathedrale des Bieres), was ich hier nicht unerwähnt lassen möchte.

War aber im Prinzip auch nur ein Bierstand, wie man das auch hierzulande kennt. Bei Sporting habe ich mich mit dem Drumherum nicht so lange aufgehalten, deswegen kann ich nur sagen, was ich im Innenraum beobachtet habe: es hatten sich mindestens zwei Leute um mich herum Hot Dogs bzw. Burger geholt, wie repräsentativ das ist, kann ich natürlich nicht sagen, aber das eigentlich Spannende ist (und ohne deine Frage hätte ich vielleicht gar nicht mehr so genau darüber nachgedacht), dass ich generell im Stadion fast niemanden etwas habe essen sehen. Dafür gibt es aber auf dem Gelände des Benfica-Stadions eine richtige Fressmeile mit mindestens 15 unterschiedlichen Buden (allein auf der Seite, auf der ich mich herumgetrieben habe), die auch durchaus gut besucht waren. Vor allen Dingen war da schon zwei Stunden vor Anpfiff, als ich mir mein Ticket geholt habe, richtiger Hochbetrieb. Ich kann mir also vorstellen (ist nur eine Mutmaßung) dass zumindest bei den großen Lissaboner Vereinen das Essen im Stadion gar nicht so verbreitet ist und man sich stattdessen vor (und nach) dem Spiel den Bauch vollschlägt und dabei mit seiner Begleitung Konversation macht. So wirkte das Ganze Drumherum auf mich jedenfalls. Es war vollkommen unaufgeregt, entspannt und hatte fast etwas von einem großen Familientreffen oder vielleicht eher familiären Volksfest. Jetzt aber zum eigentlich Kern der Frage, dem Was: Bier ist hier definitiv auch Stadiongetränk Nummer eins. Das war die einzige Getränkesorte, von der ich überhaupt gesehen habe, dass sie beworben und ausgeschenkt wurde. Die Tribüne auf der ich saß (und stand) hat ihren Namen "Sagres" auch von einer Biermarke, die Sponsor von Benfica ist. Da die Leute wie gesagt eher vor dem Stadion gegessen haben als drinnen, kann ich dir nicht sagen, was besonders beliebt war, aber zu kaufen gab es u. A. Churros, Kebap und Shawarma, Hot Dogs, ein Stand hieß übersetzt in etwa "alles vom Huhn" und dann gab es auch so ein paar portugiesische Fleischgerichte, deren Namen ich mir nie merke, weil ich sie sowieso nicht bestelle
Generell war alles sehr fleischlastig, es gab aber auch noch einen Stand von Domino's Pizza, der war aber meines Wissens jedes Mal zu, wenn ich am Stadion war. Die Fressmeile hat nämlich auch außerhalb von Spieltagen geöffnet, einmal war ich z. B. beim Jugendtraining von Benfica und hab mir nichtmal einem Dutzend anderer Interessierter das Gekicke angeschaut, während an den Fressständen sowohl als ich kam, als auch als ich ging mindestens dreimal so viele Leute waren. Es hatten fairerweise aber auch nicht alle geöffnet.
@ Achtelprofi:
Joao Pinto hat schon in den 80ern gespielt?

War mir gar nicht so bewusst. Ansonsten danke für das Kompliment, ich hab hier ja vor Ewigkeiten mal eine Story angefangen, den Spielstand gibt es theoretisch noch.

Ansonsten bin ich derzeit für mich sowieso ein bisschen am Schreiben, geht auch um Fußball, aber das ist nicht FM-based.
@ Flo:
Danke einmal mehr für deine Ausführungen! Da lob ich mir doch einen José Mourinho, der sagt, dass er keinem der drei großen die Daumen drückt, sondern seinem Heimatverein Vitória Setubal. Aber die grundsätzliche Tendenz kann ich hier natürlich auch beobachten. Benfica ist omnipräsent, gerade hier wo ich wohne. Sporting-Graffitis, Sticker oder ähnliches habe ich schon deutlich seltener vernommen, gibt es aber natürlich auch und in der Innenstadt trifft man auf reine Sporting-Fanshops. Dahinter folgt aber auch direkt FCP, in Relation zur Stadt in der ich mich befinde würde ich jetzt vom Bauchgefühl her sogar sagen, dass sich Porto und Sporting in etwa die Waage halten. Aber von den anderen Vereinen ist hier absolut keine Spur. Ich hätte nichtmal gewusst, dass Casa Pia AC aus Lissabon kommt, wenn ich nicht zufällig an deren Stadion, das ein besserer Sportplatz ist, vorbeigefahren wäre. Die sind immerhin auf Conference League Kurs und man bekommt in der Stadt nichts davon mit, dass der Verein überhaupt existiert. Genauso sah es mit Os Belenenses aus. Ich war direkt vor deren Stadion gestanden und den ganzen Tag in Belém, dem Stadtteil wo sie beheimatet sind, unterwegs gewesen und es kann sein, dass ich einmal das Vereinswappen gesehen habe, da bin ich mir allerdings auch nicht sicher, ob es nicht eher das Stadtteilwappen war. Kein Vergleich zu den drei großen Clubs.
Da bin ich schon ganz froh, dass es in Deutschland nicht so aussieht. Auch wenn mir die Freiburgfans zu Hause manchmal auf den Sack gehen, ist es immer noch besser als in einer Stadt zu leben, in der die Hälfte Dortmundfans sind
