Wieso denn alle? Es geht um eine Klage. Wenn man dies nun als Wegbereitung dafür betrachtet, dass ab sofort jeder klagt, der sich beleidigt fühlt, muss man umgekehrt doch genauso das Argument anerkennen, dass die Spirale der Beleidungen sich immer höher dreht, wenn man nichts dagegen unternimmt. Es mag ja sein, dass man über die Klage geteilter Auffassung sein kann, aber man kann den Schiedsrichter doch jetzt nicht dafür kritisieren, dass er seine Rechte wahrnimmt. Wieso sollte er es auch nicht dürfen, weil er Schiedsrichter ist? Also wenn der Mann es nicht für nötig hält, sich beleidigen zu lassen, dann kann er doch dagegen jeden Schritt unternehmen, den er für nötig hält, um Genugtuung zu erlangen. Dem deutschen Fußball schadet jedenfalls nicht der Schiri, der sich gegen eine diskriminierende Aussage wehrt, dem deutschen Fußball schaden Trainer, die sich überhaupt zu so einer widerlichen Art der Artikulation hinreißen lassen, ganz im Gegensinne zu ihrer Vorbildfunktion. Daraus kann man doch nicht ableiten, dass nun jeder Schiedsrichter zu klagen anfängt. Und selbst wenn, es wäre ihr gutes Recht, dafür gehören sie nicht ausgeschlossen oder verdammt. Wieso kritisiert man nicht einfach die Leute, die diese Beleidigungen ausstoßen. Damit würde man nicht das Symptom, sondern die Ursache bekämpfen, was gemeinhin sehr viel effektiver ist.
Ich denke ein Bericht an den DFB reicht da aus, dann wird ermittelt, man spricht sich aus, es gibt eine Strafe, wenn eine Nötig ist und man geht freundlich auseinander
Es bleibt doch jedem selbst überlassen, wie er Gerechtigkeit erzeugen will. Das kann doch niemandem vorgeschrieben werden, welche Rechtswege er einschlagen will und welche nicht. Ich kann nur sagen, wenn mich jemand so tituliert, würde ich mich auch dagegen wehren. Ich weiß nicht, wie hier jeder einzelne die Bezeichnung "schwule Sau" über sich ergehen lassen würde, aber die allerwenigsten würden sich die Hand geben und freundlich auseinander gehen. Das hat auch niemand nötig. Ich kann den Schiedsrichter voll und ganz verstehen.
Er hat für mich bewiesen, dass er dem Druck nicht gewachsen ist wenn er meint eine Schiedsrichterbeleidigung könnte man nicht angemessen übers Sportgericht regeln.
Erstens ist das eben keine Schiedsrichterbeleidigung, sondern eine persönliche Beleidung. Er nimmt ja keinen Bezug zur Leistung als Schiedsrichter, sondern er diffamiert ihn als schwul und beleidigt ihn als Sau.
Warum verteidigt ihr eigentlich den Trainer und schlagt auf den Schiedsrichter ein? Warum soll der Schiri nie wieder pfeifen dürfen, der Trainer darf aber für einen Handschlag und eine Geldstrafe nächste Woche wieder auf der Bank sitzen? Also entschuldigung, aber das ist lächerlich. Vllt habe ich eine andere Rechtsauffassung, aber niemand hat es nötig, sich derart zu beleidigen lassen. Wenn man als Schiedsrichter tätig ist, dann gibt man seine Würde nicht auf und wenn so ein Co-Trainer dahergelaufen kommt, sich für sonstwen hält und so einen dummen Spruch über seine Lippen lässt, dann hat der Schiedsrichter nichts falsch gemacht.
Und wie er sich dagegen wehrt, das muss er wie gesagt selbst entscheiden. Bloß weil ihr das nicht für so schlimm empfindet, muss der Schiri das doch nicht genauso sehen.
Nicht der Schiri hat bewiesen, dass er dem Druck nicht gewachsen ist, sondern vielmehr hat der Trainer dies gezeigt. Aber der scheint hier irgendwie einen Freifahrtsschein zu haben, was mich stark irritiert. Seid ihr irgendwie Arminia Fans oder was?