Wenn, dann müsste man sicherlich alle Dopingmittel legalisieren - sonst wäre es ja schlichtweg eine "Grenzverschiebung" und man hätte dieselbe Problematik an anderer Stelle.
Sportler, die nicht dopen wollen, tun dies entweder nicht (und müssen mit den Konsequenzen leben), oder suchen sich von vornherein einen anderen Beruf. Zumindest der "Nachwuchs" weiß, worauf er sich einzulassen hätte. Somit könnte man bei ethischen Problemen den Leistungssport so meiden, wie es Veganer vllt. beim Beruf des Schlachters tun.
Was gegen die Legalisierung des Dopings spricht, ist meiner Meinung nach der Sport an sich. Doping und Sport sind zwei absolut widersprüchliche Begriffe, die nicht zusammenzuführen sind.
Beim Schießsport bspw. kommt es auf die ruhige Hand unter Wettkampfbedingungen an. Dies ist ein essentielles Kriterium dieser Sportart. Wäre es Sportlern nun gestattet, Beta-Blocker zu sich zu nehmen, die ihnen diese ruhige Hand gewährleisten, ist der Sport absurd; einfach, weil ein entscheidendes Kriterium herausfällt. Ähnlich beim Hochsprung: Wir bewundern hier (wie in jeder anderen Sportart auch) die bestmögliche Individualleistung. Hochsprung mit Dopingpräparaten hätte den Reiz derselben Sportart auf dem Mond.
Somit denke ich, dass der Sport im Einklang mit Doping sich gewissermaßen selbst aufhebt. Dopingsport ist kein Sport mehr.