Ja. Das ist die Idee der generative Grammatik. Quasi den Beweis zu finden, dass in jeder Sprache dieselben Grundregeln gelten, es also so etwas wie eine Universalgrammatik gibt. Und Chomsky ist der Begründer und auch heute noch die Leitfigur. Nur dumm, dass es immer wieder Zweifel an seiner Idee aufkommen. Das Piraha-Volk etwa im Amazonas-Gebiet ist offenbar nicht in der Lage, Nebensätze zu bilden oder zumindest kennt es diese Strukturen einfach nicht. Und Chomsky selbst hat diese Fähigkeit der Menschen zur Rekursivität als einen wichtigen, zentralen Bestandteil seiner Theorie dargestellt. Alles weitere im FAZ-Artikel:
http://www.faz.net/artikel/C30783/linguistik-noam-chomsky-superstar-30439281.htmlIch will mich hier nicht als Chomsky-Kritiker outen, denn dafür hat er einfach sehr wichtige Dinge in der Forschung angestoßen und ohne ihn wäre die Linguistik heute wahrscheinlich nicht so weit. Ich denke daher, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt. Wir haben in unserem Kopf sicher von Geburt an gewisse Strukturen vorhanden, die es uns leicht ermöglichen, eine Sprache zu lernen. Aber dass in jedem Menschen der gleiche linguistische Grundapparat vorhanden ist? Ich habe so meine Zweifel.
Ich schätze, dass da auf dem Gebiet der Hirnforschung sicherlich in den kommenden Jahren etwas mehr Klarheit geschafft werden kann. Siehe zum Beispiel hier:
http://www.zeit.de/wissen/2011-03/lernen-kleinkinder-grammatik