Jetzt sag ich nur zum Glück konnt ich nicht mit zum Derby...
Unsere Fanprojekt will wohl eine Sammelklage gegen die Polizei einleiten, muss echt heftig gewesen sein, da hatte die Polizei wohl kein deeskalierendes Konzept parat...
Bittere Derbyniederlage und unschöne Szenen
Während bzw. nach dem gestrigen Derby in Völklingen gab es ein übertriebenes und willkürliches Verhalten seitens der Polizei, die mit der Situation sichtlich überfordert war. Ein völlig übertriebener Blocksturm, bei dem Unbeteiligte durch Pfefferspray und Schlagstockeinsatz verletzt wurden. Ca. 250 Trierer wurden nach dem Spiel im Gästeblock eingesperrt, bis jeder Einzelne erkennungsdienstlich erfasst wurde, inklusive Videoaufnahmen.
Wir rufen daher all diejenigen, die Video- oder Bildmaterial und/oder Gedächtnisprotokolle von der gestrigen Situation haben, diese an folgende E-Mail Adresse zu senden:
fanprojekt@exhaus.de
Kleiner Ausschnitt: (soll noch einiges mehr Videomaterial geben, diese sind aber nicht im Netz)
https://www.youtube.com/watch?v=-aEZDy8XHKQHier noch ein paar Erlebnisberichte:
Ausschreitungen nach Spielende:
Da kann man nur sagen: Herzlichen Glückwunsch an die Polizei zur Eskalation. Da fragt man sich echt, wie die sich auf so einen Einsatz vorbereiten. Wie TR1905 richtig beschrieb, hatte man von AUßERHALB des Gästeblock alles im Griff. Mit Pfeffer konnte man die Personen auf Distanz zum Zaun halten. Doch dann stürmt ein scheinbar motivierter Beamter in den Block und knüppelt wild drauf los. Seine Kollegen müssen dann natrülich folgen und tun das gleiche. Es sah so aus, als war das nicht abgesprochen und es kein Kommando zum Blocksturm gab. Das Ende vom Lied: Etliche Verletzte auf Trierer Seite durch Pfeffer und Schlagstockeinsatz, darunter jede Menge Unbeteiligte. Das Pfeffer kratzte noch im oberen hinteren Teil des Gästeblocks in Hals und Augen. Glücklicherweise liegen sowohl von diesem Blocksturm als auch vom
Nun zum Schluss zur Polizei:
Einsatzkonzept ist an diesem Spieltag entweder nicht vorhanden gewesen oder schlecht umgesetzt worden. Die Zustände im Zug schon unzumutbar, Platzmangel da keine freie Platzwahl sonder Zwang der Polizei in bestimmte Abteile einzusteigen auch wenn diese schon voll waren. In Völklingen dann keine Chance auf Toilette zu gehen. Dies aber leider schon Alltag beim Fußball.
In Vöklingen am Stadion angekommen dann erstmal festgestellt, das direkt neben dem Gästeblock ganz unbehelligt wohl einige Krawallmacher aus SB stehen und es zu ersten Anfeindungen kommt. Wäre doch vermeidbar gewesen.
Nach dem Platzsturm der SBler und Zauntretten der Trierer Pfeffereinsatz gegen die Trierer im Gästeblock schon sehr unnötig, da ja keiner aus dem Gästeblock raus war.
Nach Spielende dann einen Einsatz den ich so in etlichen Jahren noch nie beim Fußball erlebt habe.
Das auf den Versuch das Tor aufzubrechen eine Reaktion der Polizei folgen muss ist klar, aber nicht auf diese Art und Weise. Als Exekutive die im Rechtsstaat nunmal dem Grundgesetzt untersteht, ist die Verhältnissmäßigkeit oberstes Gebot bei einem Einsatz. Heißt also mit dem schwächsten Mittel das gewünschte Ziel zu erreichen. Ziel war es den Durchbruch durch das Tor zu verhindern.
Dies wäre einfach gewesen indem man es zustellt und ggf. gegen die Personen die dies weiterhin probieren aus der Entfernung Pfefferspray einzusetzen. So die Thorie. Die Praxis sah so aus, das ohne Vorwarnung der Gästeblock von einem Polizisten betretten wurde und dann der Rest hinterherstürmte. Sah für mich nicht wie abgesprochen oder gar angeordnet aus. Im Gästeblock wurde nun großflächig Pfeffer über jeden und alles verteilt, sodass sogar das Personal am Bierstand Atemnot bekam, der Bierstand befang sich ganz oben im Gästeblock. Personen die die eigenen Trierer Fans zurückhalten (unnötig zu sagen wie dumm das werfen von Fahnenstangen auf die unnötig im Gästeblock stehenden Polizisten ist) und schlichten wollten wurden geschubst, geschlagen oder auch mit Pfeffer eingedeckt. Wurde das sachliche Gespräch mit einem der Beamten gesucht, wurde man aus nächster Nähe wieder mit Pfeffer eingesprüht (Stichwort Distanzmittel). Dieses Vorgehen hatte unzählige Verletzte aus allen Fanschichten zur Folge, dennen die Versorgung vom DRK erst verspätet möglich war, da man diese nicht in den Block lies.
Im Anschluss kam es dann wie bereits erwähnt zu dieser Personalienfeststellung von jedem der im Gästeblock war und das waren zu dem Zeitpunkt noch sehr viele, vorallem Unbeteiligte.
Mein persönliches Fazit für diesen Tag: Fehlverhalten von 3 Parteien wovon das der Polizei am schwersten war. Eine sportliche Leistung die mich positiv für den Restverlauf der Saison stimmt aber ausbaufähig bleibt.
Wenn die Polizei schon im Sprint das Pfefferspray schüttelt und wahllos in die Menge ballert, dann den Block stürmt und auf alles sprayt und knüppelt, was einen Puls hat, geht das maßlos zu weit. Frauen wurden geschlagen, einer Dame wurde aus kürzester Distanz Pfefferspray gezielt ins Gesicht gesprüht, der Schlagstock wurde auch gegen den Kopf eingesetzt, sodass es zu vielen Verletzten, mit Platzwunden etc. kam. Es wurde immer weiter Öl ins Feuer gegossen, sei es durch Werfen der Fahnen über den Zaun oder immer wieder Pfefferspray, wenn sich die Szenerie gerade etwas beruhigt, um es weiter eskalieren zu lassen, deeskalierend war diese Strategie auf keinen Fall. Sanitäter durften erst nach etlichen Minuten unter Protest in den Block, manche mussten per Trage abtransportiert werden.
Zum Glück haben viele das gefilmt, einer kam auf die Idee einer Sammelklage gegen die Polizei, was ich nicht schlecht finde.
Ein Kumpel und ich haben einem Pfefferspray-Opfer, der die Augen nicht mehr öffnen konnte, geholfen, unter Androhung von Gewalt durften wir irgendwann zum Krankenwagen, auf unsere Bitte, dem völlig Orientierungslosen weiter helfen zu dürfen, wurden wir angemacht: Entweder geht ihr zurück oder ihr liegt gleich neben dem.
Wie hier richtig beschrieben durfte man den Block nur verlassen, wenn man seinen Perso abgibt, sich durchsuchen lässt und ein Video von sich machen lässt. Dabei wurde einem in die Eier gegriffen und teilweise Minderjährige mussten in der Öffentlichkeit ihre Hose öffnen. Die ganze Prozedur dauerte knapp 2 1/2 Stunden.
Auf Bitten, dass wir nach über 2 Stunden warten Wasser bekommen, kamen tatsächlich ein paar Polizisten mit Wasser, die wurden aber nur den Kollegen übergeben, obwohl für uns gedacht, was die größte Frechheit war.
Im Zug standen wir wie im Schweinetransporter, an jedem Eingang ca. 10 Polizisten, während in der zweiten Hälfte (!) des Zuges Beamte seelenruhig fahren durften.