Vorentscheidung im Südwesten?
Die Offenbacher Kickers stehen bereits als Meister fest, doch dahinter war es bislang ein Zweikampf zwischen den beiden Absteigern aus Saarbrücken und Elversberg. Zur Halbzeitpause sah auch alles danach aus, als ob dieses Kopf-an-Kopf-Rennen in die nächste Runde gehen würde. Doch dann drehte Astoria Walldorf auf und bescherte Elversberg eine Heimpleite. Damit hat Saarbrücken 4 Punkte Vorsprung vor dem Lokalrivalen bei noch 3 ausstehenden Spielen. Das Restprogramm meint es gut mit den Elversbergern, die außer gegen Hoffenheim II nur auf die abgeschlagenen Teams von Baunatal und Zweibrücken ranmüssen. Saarbrücken muss noch gegen Worms, Neckarelz und Pirmasens ran. Wenn beide ihre Normalform abrufen, sollte das eine klare Sache für Saarbrücken werden, zudem hat Elversberg noch den Nachteil, dass zwischendrin das Pokalfinale steigt, welches sie natürlich gegen Homburg gewinnen wollen, um die DFB-Pokal-Einnahmen zu sichern.
Außenseiterchancen hat nach wie vor Lautern II, allerdings ist nicht davon auszugehen, dass sie die 6 Punkte Rückstand auf Saarbrücken noch aufholen. Und wenn, dann wird Elversberg parallel nicht auch so krass patzen.
Meine Prognose: Saarbrücken 70%, Elversberg 25%, Kaiserslautern II 5%
Klare Sache in Bayern?
In Bayern haben die Würzburger Kickers nach wie vor 5 Punkte Vorsprung und gewinnen sie das Nachholspiel gegen Augsburg II, dann sind es schon 8. Beim VfR Garching und wohl spätestens im Heimspiel gegen Fürth II könnte das Hollerbach-Team die Meisterschaft endgültig eintüten. Bayern II bleibt nur, die eigenen Spiele zu gewinnen, was man ihnen angesichts des Restprogramms auch zutraut, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit einer längeren Formkrise bei den Kickers sehr gering.
Prognose: Würzburger Kickers 90%, FC Bayern II 10%
The trend is your friend
Diese Börsenweisheit gilt wohl im Westen der Republik. Nachdem Viktoria Köln phänomenal in die Saison gestartet war und nach 6 Siegen in Folge klarer Favorit war, verlor man im alten Jahr den Faden und wurde durchgereicht. Unter dem neuen Trainer, Tomasz "Tomek" Kaczmarek, startete die Viktoria eine starke Aufholjagd und ist nun auf nur noch 3 Punkte an Gladbach II herangerückt. Die jungen Fohlen treten aktuell zu unbeständig auf und konnten kein Kapital aus der Formkrise des Hinrundentabellenführers Alemannia Aachen schlagen.
Das Restprogramm für die Alemannia hat es in sich. Rödinghausen ist gut in Form, Verl ist seit Jahren ein unbequemer Gegner, der sich stets im oberen Tabellendrittel bewegt und auswärts in Siegen zu siegen, ist auch leichter gesagt als getan. Zudem haben Viktoria Köln und Gladbach II noch ein Spiel in der Hinterhand.
Viktoria Köln ist zum Siegen verdammt, will man Gladbach II noch abfangen. Mindestens einmal mehr gewinnen müssen sie. Auch sie müssen nach Siegen, dann kommt Bochum II, danach ein Intermezzo im Landespokal gegen Bonn, anschließend ein schweres Auswärtsspiel in Oberhausen und zum Abschluss noch der FC Kray als relativ dankbar Gegner.
Gladbach II hält alle Trümpfe in der eigenen Hand, muss jedoch auch zu Oberhausen, danach folgen Spiele gegen Kray und Uerdingen und abschließend gegen Schalke II.
Prognose: Sehr schwierig. Das Restprogramm spricht für Gladbach, aber Viktoria Köln hat momentan einen Lauf.
Gladbach II 55%, Viktoria Köln 40%, Aachen 5%
Tradition pur im Nordosten
Noch vier Spieltage sind es und Magdeburg und Zwickau sind gleichauf. Auf der einen Seite die geballte Offensivpower aus Sachsen-Anhalt, auf der anderen Seite das Defensivbollwerk aus Sachsen. Ein Vorteil für Magdeburg könnte sein, dass Zwickau noch das Pokalfinale bestreiten muss. Morgen müssen beide auswärts ran. Magdeburg fährt nach Jena, die momentan größere finanzielle Sorgen haben, als allgemein erwartet wurde. Zwickau steht ein auf dem Papier sehr angenehmer Ausflug bevor. Viktoria Berlin wäre bei regulärem Saisonverlauf wohl ein sicherer Abstiegskandidat, dank des Rückzugs von Union Berlin II und der Insolvenz von Plauen gibt es aber keine sportlichen Absteiger. Ein Pflichtsieg also für Zwickau?
Prognose: Magdeburg 50%, Zwickau 50%
Doch wieder ein Dreikampf der Reserven?
Der Norden ist für Überraschungen gut. Da Bremen das Spitzenduell gewann, konnten sie sich von Wolfsburg II absetzen. Hamburg II hat eine große Chance vertan und verlor unter der Woche in Meppen. Doch noch ist nicht aller Tage Abend, denn das nächste Spitzenspiel ist nicht weit. Hamburg empfängt die Bremer unter der Woche zum Nachholspiel. Die Wolfsburger werden kräftig die Daumen drücken. Im Falle eines Hamburger Siegs würden sie zwar die Wölfe überholen, doch das wäre denen wohl recht. Im Falle eines Bremer Siegs, wäre Hamburg quasi raus aus dem Rennen und Bremen hätte schon 6 Punkte Vorsprung auf die Wölfe.
Was sagt das Restprogramm? Hamburg bekommt es mit Havelse, Lübeck und Goslar zu tun. Das ist extrem schwer und es ist eher unwahrscheinlich, dass sie gegen alle drei Gegner die volle Punktzahl einfahren.
Wolfsburg spielt noch gegen Cloppenburg, Braunschweig II und Rehden. Zwar geht es für Rehden und Cloppenburg noch gegen den Abstieg, doch auf dem Papier sind das alles machbare Gegner.
Bremen empfängt noch Lüneburg und die FT Braunschweig, zum Abschluss geht es nach Cloppenburg. Insbesondere das Spiel gegen FT Braunschweig muss als nahezu sicheres 3-Punktespiel gesehen werden. Werder hat also ein sehr machbares Restprogramm und muss lediglich den Angriff des HSV abwehren.
Prognose: Werder II 60%, Wolfsburg II 35%, HSV II 5%