Was Deine chinesischen Bekannten meinen, ist das eine. Ich habe für mich den Eindruck, dass China durchaus auch von Olympia verändert worden ist. Das ist nicht gleichzusetzen mit der totalen Transparenz, wie Du offenbar meinst, es gibt immer noch viel zu tun.
Woran machst du das denn für dich fest? Wo sind deine Anhaltspunkte?
Gibt viele Leute, die sagen nach Olympia ist alles wieder wie vorher in China. Von Transparenz sprach ich überhaupt nicht und meinte es auch überhaupt nicht. Es geht mir mehr um 'Freiheit' (sehr weiter Begriff), um Schutz von Minderheiten (da hat sich doch garnichts verbessert, oder bist du da anderer Meinung?), usw.
Chinesen sprechen i.d.R. nicht kritisch über ihr Land, zumindest nicht mit Ausländern, aber wenn sie was getrunken haben schon. Da erfährt man dann viel interessantes.
Ebenfalls scheinst Du der Meinung zu sein, ALLE Migranten sehen Özil und Khedira negativ. Ich habe während der WM in einem sozialen Brennpunkt von Remscheid gearbeitet, wo sehr viele Türken und Nordafrikaner leben. Wenn wir die Spiele auf unserem Fernseher haben laufen lassen, dann waren immer viele von ihnen da. Und all haben gejubelt, als Özil das 1:0 gegen Ghana geschossen hat. Ich finde schon, dass das ein Zeichen einer guten Entwicklung ist. 100%, wie Du glaubst, werden es nie schaffen.
Wie kommst du auf 100%?

Ich meinte zwar etwas anderes, aber das Länderspiel Deutschland gg die Türkei hast du sicherlich verfolgt, oder?
Mir ging es eher darum, wie Deutsche die Migranten erleben. Und da hat sich nicht viel geändert, erfolgreiche Fussballspieler mit MGH = Deutscher; krimineller Jugendlicher mit MGH = Ausländer.
Was da für Meinungen immernoch vorherrschen, konnte man auch während der Sarrazin-Debatte verfolgen.
Desweiteren habe ich erlebt, dass Menschen ihr liebgewonnenes Feindbild "Deutschland" über Bord geworfen haben, nachdem sie erlebt haben, wie wir uns hier 2006 präsentieren konnten. Jedenfalls ist schon an vielen Stellen geschrieben worden, welch großer Imagegewinn es für uns war, die WM auszurichten.
Ja, da wo völlig unrealistische Vorurteile herrschen, wird das auch wieder so sein. Andererseits ist uns Japan/Südkorea durch die WM2002 jetzt irgendwie näher? Oder ist das immernoch eine fast völlig fremde Welt für die meisten Deutschen?
Schwarz-Weiß-Denken hilft nicht, es kann durch die WM nicht alles gut oder alles schlecht sein oder werden, aber es kann ein Schritt sein, eine Chance. Mehr behaupte ich gar nicht. Oder willst Du das bestreiten?
Natürlich nicht, dennoch kann und will ich die positiven Aspekte jetzt nicht sehen, denn dazu überwiegen die negativen viel zu sehr.
Ein Land, das 1 Million Einwohner hat, keine Fussballtradition besitzt, wo zur WM 50°C herrschen werden, wo sich die FIFA wieder die Taschen richtig vollmachen will... bekommt die Fussball-WM 2022 und darf diese
alleine ausrichten. Das ist und bleibt ein Witz, obwohl es sicher "Kleinigkeiten" (Kleinigkeiten im Vergleich zu den Nachteilen) die für eine WM in Katar sprechen.
Edit: Langsam nimmt das ganze aber eine falsche Wendung, der Islam sollte aus meiner Sicht hier kein Haupthema in diesem Thread werden.
Was mein Vorposter schreibt, führt die Diskussion sicehrlich auf kein gutes Niveau.