Ich musste Studiengebühren von $5000 pro Semester bezahlen und das war schon stipendiert. In den Semesterferien habe ich tagsüber Deutsch unterrichtet und abends als Bartender gearbeitet. Kann ich mir heute nicht mehr vorstellen, aber man gewöhnt sich dran. Meine Eltern konnten nicht viel zuschießen, das wollte ich auch gar nicht, denn wir hatten damals nicht das beste Verhältnis.
In den USA ist es aber auch üblich, dass College-Fonds mit der Geburt eines Kindes abgeschlossen werden. Das wussten meine Eltern als Neuankömmlinge aber blöderweise damals nicht. Bei mir war auch nur das erste Jahr ziemlich hart, danach habe ich viele Leistungsstipendien erhalten und ich konnte dann sogar langsam anfangen das zu tun, was ich am liebsten mache: reisen.
Deutschen Studenten gehts da noch verhältnismäßig gut, auch wenn man das nicht so über einen Kamm scheren kann. Am schlimmsten haben es die, bei denen es zum BaföG gerade so nicht reicht. Ich kenne aber viele, die auch einen ausufernden Lebensstil haben. Ich hab für $120 pro Monat mit einem anderen im Studentenwohnheim geschlafen. In Deutschland muss es schon die 300€ Altbauwohnung mit mindestens 30qm sein. Das finde ich dann doch recht dekadent. Ich verdiene nicht schlecht, lebe aber weitaus bescheidener als so einige Studenten, die sich am lautesten über fehlendes Geld beschweren.
Beim Militär studieren, das geht in den USA auch. Naja, muss jeder selbst wissen. Für mich war klar, dass ich damit in meinem Leben nie etwas zu tun haben wollte, da wäre ich lieber gestorben.