2011 habe ich ne GTX 560 Ti für etwa 250 Euro gekauft. War ein Modell von EVGA, ab Werk ordentlich übertaktet und praktisch unhörbar. Das war die absolute Krönung was Preis/Leistung angeht was ich jemals an GPU verbaut habe. Die hat 5 Jahre ohne zu meckern alles mitgemacht.
Ein, zwei Generationen davor gabs ja auch noch ich glaube die 8800 GT oder so, die ebenfalls so ein Preis-Leistungs-Hammer war und lange hielt (hatte zu der Zeit als Gelegenheitsspieler gerade von AAA-Games eine kleine 8600GT). Hatte vor einigen Monaten glaube ich ein Interview mit Nvidia gelesen, nach dem Grafikkarten generell teurer bleiben würden als z.B. damals. Glaube auch selbst nicht dran, dass sich die Preise noch mal auf älteren Niveaus einpendeln. Selbst wenn Rohstoff- und Lieferengpässe beseitigt sind, und Mining so out ist wie ein Arschgeweih.
Sehe das aber relativ entspannt. Kann mir heute noch diverse DOS-Oldies geben; außerdem laufen Spiele, die man mal spielen will, wie gesagt nie weg. Kritischer wirds da eventuell bei Multiplayer-Titeln, denen ein paar Jahre nach Release logischerweise die Spielerzahlen davonlaufen, weil die Karawane zum nächsten Titel weitergezogen ist. Aber so der riesige MP-Spieler war ich eh nie.
Kennt ihr noch die Zeit, als die Leute CD
und MC doppelt gekauft haben? Das hat die Musikindustrie gefeiert...und später dann DIESE Zeit mit den gesunkenen Umsätzen danach (weil man nicht mehr doppelt kaufte) als "Normalzustand" beschrieben, zu welchem man zurückkehren sollte.
Ähnlich erscheint mir das mit den Grafikkarten: Der Versuch eine Anomalie als Normalzustand festhalten zu wollten. Das wird nicht klappen. Ich werde sicherlich nicht Unsummen in eine Grafikkarte investieren, wenn ich für dasselbe Geld eine neue Xbox oder Playstation kaufen kann. Und so denken doch einige Spieler, die gerne mal bis zu 200€ für eine Grafikkarte ausgeben, aber denen es nicht wichtig genug ist um jeden Preis 4k-HDR-VR-Raytracing zu haben. Die Enthusiasten sind halt nicht in der Mehrzahl, sondern eben Enthusiasten. Eine wichtige Zielgruppe - aber wenn man halt jetzt mal die Nicht-Enthusiasten dauerhaft zu Enthusiastenpreisen zur Kasse bitten zu können glaubt, befeuert man nur den Absatz von Konsolen und das Tabletgaming. Budget ist halt Budget, ob aus der Not oder der Vernunft oder Opportunitätskosten (Stichwort: "Teurer PC oder zwei Urlaube im Jahr?") heraus.
Zudem: Je älter ich werde, desto eher kaufe ich Spiele Monate oder gar Jahre nach Release. Zu einer Zeit, wenn es das Nicht-Topmodell an Grafka tut. Schließlich reichen mir meine "Betatestererlebnisse" als Gamer direkt bei Release vollkommen aus.