Najaaa, wer posession hat wird nicht in der Luft entschieden, sondern wenn die Spieler auf dem Boden aufkommen. Tate (der Seattle-Receiver) hatte einen Arm quasi "um den Ball" heraum, den anderen nimmt er erst zu Hilfe, als beide auf dem Boden aufkommen. Rein instinktiv sieht das natürlich nach einer klaren Interception aus, weil Jennings etwa 90% posession hatte und Tate vllt 10%. Ich glaube auch nicht, dass Tate den Ball ohne Jennings Hilfe hätte fangen können. Das Problem ist, dass der dafür zuständige Side-Judge Touchdown signalisiert hat (der Back Judge hat gleichzeitig Touchback angezeigt, also Interception, was diese Szene natürlich absolut grotesk wirken lässt). The final say in dieser Zone hat aber der Side-Judge, der hat TD signalisiert, ohne sich vorher abzusprechen. Damit war das Ruling on the field TD. Nun braucht es für eine erfolgreiche Challenge "indisputable evidence in order to overturn the call". Also unwiderlegbare, unstrittige Beweise. Das Reviewen hat ganze 10min gedauert. Je öfter ich es mir anschaue, desto unschlüssiger bin ich selbst. Tate hat die ganze Zeit Berührung mit dem Ball. Das ist noch keine Posession. Jennings fängt den Ball klar zuerst, erst danach windet Tate seinen Arm zwischen Körper von Jennings und Ball, den dieser natürlich zu sich zieht. Aber, Possession wird wie gesagt auf dem Boden entschieden und da hat Tate den Ball mit einem Arm genauso fest im Griff wie Jennings mit 2 Händen...Ich würde zwar immernoch sagen, dass das unter normalen Umständen eine INT ist, aber da der Ref auf dem Feld so entschieden hat, kann ich gut nachvollziehen, dass der Videobeweis nicht eindeutig genug ist, um den Call zu overturnen. Hätte der Side Judge Touchback/INT angezeigt, wäre der Call durch das Review auch nicht overturned worden. Der Videobeweis ist in diesem Fall einfach nicht schlüssig/eindeutig genug.
Fatal ist natürlich, dass die Offensive Pass Interference (Tate schubst einen GB-Defender , Shields, mit beiden Händen zu Boden, bevor er abspringt) übersehen wurde. Die war so unglaublich eindeutig, dass es einfach ein total dreckiges Play geworden ist. Deshalb fühlen sich viele auch so betrogen. Klar können Pass Interferences nicht gechallenged oder reviewed werden, aber in diesem Fall hätte Fingerspitzengefühl weitergeholfen. Jeder in dem Stadion hat spätesten nach dem 2. Replay die glasklare Interference von Tate gesehen, da hätte ich als Ref auch sagen können, naja..., dann nehme ich jetzt mal das Outcome vom Spielzug, dass mir ohnehin am eindeutigsten scheint, auch wenn ich mir nur 95% sicher bin, dass es eine Interception war, die letzten 5% Unsicherheit werden eben dadurch ausgemerzt, dass der Offensivspieler vorher ohnehin mit einem der offensichtlichsten Fouls der letzten 5 Jahre davongekommen ist. So ist Tate mit einer dreckigen, aber üblichen Interference davongekommen und hat auch noch die 5% Chance, dass das wirklich ein Catch war gegen die 95%ige Chance, dass das eine glasklare INT war, zu seinen Gunsten entschieden.
Das Problem mit den Refs sind auch nicht ausschließlich die falschen Calls, obwohl die mittlerweile so viele davon machen, dass dort auch eine High-School-Crew stehen könnte. Das Problem ist vor allen Dingen, dass diese Leute keine Kontrolle über das Spiel haben. Dieser feste Glaube hat sich mittlerweile felsenfest etabliert, es ist doch eindeutig: Spieler tun Dinge, die sie sich früher nie getraut hätten. Tate hätte niemals so offensichtlich eine Pass Interference begangen, wenn die richtige Refs dagewesen wären. Lewis mit seinen ganzen Defensive Holdings gegen Gronk...ich meine er hat ihn effektiv aus dem Spiel genommen (er und die schwache O-Line der Pats, die dafür gesorgt hat, dass Gronk viel mehr blocken musste). Kann ihm also niemand zum Vorwurf machen, genau wie die ganzen anderen übersehen Calls (letzten Montag, eindeutiger TD-Pass von Manning der zuerst als Out of Bounds gewertet wurde, was total lächerlich war, denn jeder konnte in real time sehen, dass der Receiver beide Füße inbounds hatte) einfach dazu führen, dass sich die Spieler auch immer mehr rausnehmen (und Coaches auch, Harbaugh hat ja eiskalt die Challenge-Flag geworfen als er keine Timeouts mehr hatte und hat dafür am Ende sogar noch 1 Timeout bekommen). Keine Ahnung, wie das nächste Woche aussehen soll. Das verfälscht das Spiel total, lässt es dreckig werden und es macht einfach keinen Spaß in jedem Replay 1-2 Fouls zu sehen (oft auch in Real Time), die von den Refs, die zu siebent sind, übersehen werden.
Die Refs sind nunmal nicht dafür qualifiziert zu pfeifen. Die meisten von ihnen sind aus dem College-Football wegen schlechter Leistungen rausgeflogen, einige kommen aus der Lingerie-Liga...jaja, der Unterwäsche Liga und das ist kein Witz! Die Refs, die jetzt pfeifen, waren zu schlecht, um in unteren Ligen zu pfeifen. Wie soll das gutgehen? Der Unterschied zwischen dem Spieltempo im College und der NFL ist wie der Unterschied im Fußball zwischen Bayern und Hertha. Wenn ein Hertha Spieler zu schlecht ist, für die Hertha zu spielen, dann wird Bayern den doch nicht verpflichten.
Aber um nochmal zum Seattle-Packers-Spiel zurückzukommen: Klar hat die Leistung der Refs (die unterirdisch war, nicht nur wegen des letzten Calls) den Packers den Sieg gekostet. Aber auch hier gilt wie immer, dass die Packers selbst auch Schuld sind. Nehmen wir nur das letzte Play: Ich habe nie Defensive Back gespielt, aber selbst ich weiß, es gibt 1 Regel für Hail Mary Pass-Situationen in letzter Sekunde, weil alle möglichen Defensive Coaches das immer wieder sehr deutlich betont haben: DO NOT CATCH THE F.... BALL! BAT IT DOWN! DO NOT DEFLECT IT, DO NOT COMMIT PASS INTERFERENCE and most important DO NOT CATCH THE DAMN BALL. Hätte Jennings einfach eine Grundregel für diese Situation beachtet, gäbe es das ganze Drama nicht. Im Titans-Spiel gab es eine ähnliche Situation, da wollte der DB der Lions zwar den Ball nicht fangen, aber er hat ihn nur deflected. Beide Spieler haben diese Woche nicht viel Spaß mit ihrem Defensive Coordinator und Position Coach, das kann ich versprechen.