Ich wollte nur sagen, dass das eine Frage der Perspektive ist.
Ja, das ist es sicherlich.
Für mich funktioniert das Argument nie, dass man gegen ein Gesetz verstoßen kann, nur weil es andere auch machen.
Dann dürften wir aber auch keinem unerlaubt Einreisenden Asyl oder Schutz gewähren, denn dadurch wurde ja gegen ein Gesetz verstoßen.
Wenn andere gegen Gesetze verstoßen, ist man immer sehr großzügig, siehe auch die Argumentation mit den Schwerkriminellen, die man nicht ausweisen darf, weil ihnen Unheil drohen könnte, oder wenn andere Staaten ihre Staatsangehörigen nicht mehr zurücknehmen wollen, oder wenn EU-Staaten die Menschen nicht zurücknehmen, die bei ihnen schon Asyl beantragt haben. Wir sollen uns an die Regeln halten, während andere permanent Foul spielen dürfen, das geht auf Dauer nicht gut.
Wenn ich das richtig sehe und es stimmt was man liest hat das Innenministerium 2 Monate an einem Flug gearbeitet für 28 Personen.
Und? Man muss eben Rahmenabkommen schließen (so wie die Schweiz das macht) und nicht jeden Fall einzeln verhandeln.
Ich bin da wieder bei Werten und Grundsätzen: Wir nähern uns der Taliban an.
Man hat doch auch sonst kein Problem, mit solchen Typen zu arbeiten, siehe Saudi-Arabien, auch Putin war vor dem Ukrainekrieg schon ein Menschenschlächter und vor Xi fällt man auf die Knie und leckt ihm die Füße.
Von einem Tabu und Grundsatz mit einem terroristischen Regime Kontakt zu halten und es damit offiziell anzuerkennen kommt es zu einer Annäherung und Bereitschaft zu Verhandlungen.
Dann sollte Deutschland über die Hälfte der Welt ignorieren? Also alles ab Platz 72:
https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratieindex_(The_Economist)
Das ist für mich moralische Überhöhung. Wir müssen auch mit solchen Regimes klarkommen, die chin. Kommunisten haben sowieso schon überall viel zu viel Einfluss, wenn wir uns zurückziehen, schenken wir denen den Rest der Welt. Das wäre aber fatal, denn wir befinden uns schon längst im Kalten Krieg 2.0, auch wenn man das nicht wahrhaben will.
Also, du siehst, ich würde sagen, dass das geht. Ich habe nur Zweifel, ob man es tun sollte.
Ich nicht, man muss die Realität anerkennen und die Geopolitik ist kein Deut besser als im 19./20. Jahrhundert.
Ich versuche für jeden Menschen Empathie zu empfinden.
Das ist doch völlig utopisch, du kannst nicht für Milliarden Menschen, denen es schlecht geht, wirkliche, tiefgehende Empathie empfinden, sonst würdest du ob des großen Leids und Elends durchdrehen, wenn du das so an dich heranlässt. Selbstverständlich tun mir diese Menschen auch sehr leid, mir hat es auch das Herz gebrochen, als man mir ein süßes Baby schenken wollte, damit es ein besseres Leben haben wird, und ich das natürlich ablehnen musste.
Wir können die schlechten Zustände in weiten Teilen nur leider nicht nachhaltig ändern.
Weil es nie ein Thema auf der Agenda war.
Und warum war es das nicht? Warum haben die Politiker das versäumt? Ende der 90er/Anfang der 2000er Jahre war ja rot-grün an der Macht, die hätten das doch besser machen können als Kohl vorher.
Weiß nicht, wie "immer" entsteht. Es wird was frei und dann kommt da jemand hin. Der muss ja dann nicht wieder wo anders hin, weil dort etwas noch freier wird.
Okay, das habe ich dann falsch verstanden.
Ich frage ich, wer sowas plant.
Soweit ich weiß, muss jeder Landkreis gewisse Kontingente aufnehmen und wenn dann alle Unterkünfte belegt sind, muss man etwas finden, wo man schnell neue Unterkünfte errichten kann. In den großen Städten gibt es immer mehr Widerstand (obwohl gerade dort mehrheitlich die politischen Befürworter der bisherigen Asylpolitik gewählt werden), da kann man schnell viele Menschen mobilisieren, also geht man auf's Dorf, da ist viel freier Platz und man hegt die Hoffnung, dass die paar Dorfbewohner sich fügen werden. Ich glaube nicht, dass das jemand absichtlich macht, es ist einfach die Not, die Fakten, die so etwas nötig machen.
Und das sind keine Einzelfälle, hier mal die Ergebnisse eine flotten Suche:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/fluechtlinge-in-hotel-in-gerolstein-michelbach-buerger-protestieren-gegen-plaene-100.htmlhttps://www.welt.de/politik/deutschland/article253438464/Seeon-in-Bayern-Protest-gegen-Fluechtlingsheim-in-4000-Einwohner-Dorf.htmlhttps://www.stern.de/gesellschaft/fluechtlinge-in-warngau--ein-ort-voller-frust-und-ueberforderung-34690940.htmlhttps://www.merkur.de/lokales/wolfratshausen/dietramszell-ort28584/erneut-gegen-asyl-unterkunft-bairawieser-demonstrieren-93502137.htmlhttps://www.br.de/nachrichten/bayern/geplante-fluechtlingsunterkunft-widerstand-in-allgaeuer-dorf,UhC4WzFEs sind einfach zu viele Menschen, die Deutschland aufnehmen musste, so wird "Integration" nicht gelingen.
Wir denken da gleich, oder?
Ja, vermutlich nennen wir es nur anders.
Aber sicher bin ich mir nicht.
Das ist ja jetzt für die Diskussion auch nicht so wichtig.
Es fallen eingebürgerter Menschen heraus...
Das ist genau das, was ich meine. Man bürgert Flüchtlinge ein, das ist Einwanderung, unter Beugung und Ausnutzung des Asylrechts durch die Politik und die Behörden. Ich fühle mich von so etwas verarscht, auf gut Deutsch gesagt.
Auch 6/10 Menschen als qualifizierte Fachkraft und 2/5 in Engpassberufen sehe ich sehr positiv.
Wie gesagt, die Entwicklung ist sicher positiv. Aus einer anderen Perspektive betrachtet, fehlen diese Menschen aber in Syrien, die brauchen auch Ärzte, Krankenpfleger, Erzieher, Lehrer, Bauarbeiter, Landwirte etc. pp. Vermutlich sogar dringender als wir.
Ganz allgemein finde es auch ziemlich schäbig, dass Deutschland solche Facharbeiter aus der Dritten Welt abwirbt, diese Länder bilden unter hohem Einsatz von sowieso schon knappen Ressourcen die Menschen aus und wir greifen die dann "billig" ab.
Es ist komplex.
Ich bin der Meinung, dass diese Komplexität durch - lange Zeit moralgeschwängerte - Politik absichtlich herbeigeführt wurde, damit nur ja niemand etwas kritisieren kann und es immer neue Artikel, Paragraphen oder Verordnungen gibt, die man Kritikern vor den Latz knallen und "Ist rechtlich nicht möglich" behaupten kann.
Da wir unsere Meinung, was Integration ist und das es nicht gleichzusetzen ist mit Einbürgerung und dauerhaften Bleibe, ist es aber für uns in dem Fall in diesem Thread ein bisschen egal.
Ja, prinzipiell ist es das.
Ich fand das sehr befremdlich.
Das ist sicher keine ideale Lösung, aber man muss halt endlich damit anfangen, das braucht natürlich auch etwas Zeit, um die Maßnahmen zu vereinheitlichen und um sich mit den Nachbarn abzustimmen.
Nur weil Polen das macht, finde ich nicht, dass wir das auch machen sollten.
Das ist jetzt wieder ein Moralargument.
Wenn wir aber nichts machen, wird das Problem nicht gelöst werden und man wird die Flüchtlinge immer nur weiter nach Deutschland durchleiten. Man MUSS sich in der EU einigen, sonst können wir Schengen vergessen und die EU wird zerbrechen.
Aber wie es gerade gelöst wird ist in meinen Augen grotesk, dafür dass es hier um einen Menschen geht.
Auch das ist wieder ein moralisches Argument, das an die Mitmenschlichkeit appelliert und gegen das man nur schwer argumentieren kann. Selbstverständlich tun mir solche Menschen auch leid.
Rein faktisch kann Deutschland aber nunmal nicht alle Menchen, denen es schlecht geht, aufnehmen und sie versorgen.
Das sehe ich nicht so und habe ich hier auch schonmal genau so argumentiert. Da hat sich nichts geändert.
Wie begründest du es denn moralisch, dass wir die zB. die schwangere Frau im Slum in der Gosse krepieren lassen, dem jungen starken Mann aus Tunesien aber Asyl gewähren? Wie kannst du es moralisch rechtfertigen, dass man Flüchtlinge auf ein lange, gefährliche und oft tödliche Reise gehen lässt, anstatt sie vor Ort abzuholen? Ich finde dieses Verhalten nicht moralisch.
Darüber hinaus sehe Migration als Chance. Vor allem im Angesicht unserer Demographie.
Selbstverständlich brauchen wir qualifizierte Einwanderung, aber das ist auch wieder eine Vermischung von Einwanderung und Asyl/Schutz. Wenn man das gleichsetzt, dann muss man natürlich auch die Menschen behalten, die wir eigentlich nicht "gebrauchen" (ja, ich weiß, das ist ein blödes Wort) können und dürfen nicht "Rosinen picken". Dadurch entsteht dem Sozialstaat aber mehr Schaden als Nutzen und ich meine, dass wir so eine Einwanderung nicht brauchen. Vor allen Dingen werden die jetzt noch jungen Menschen ja auch mal alt und krank, und wenn ein großer Teil davon nie etwas ins Sozialsystem einzahlt, vergrößert das die "Demographiebombe" nur noch.
Ich bin auch der Meinung, dass du unsere Systeme schlechter hinstellst als sie sind und ich glaube auch zu verstehen, warum du das tust, halte es aber für falsch. Natürlich gab und gibt es auch ohne Flüchtlinge Probleme, aber durch die massenhafte Zuwanderung und die aus vielen Gründen schwierige bis unmögliche Kapazitätserhöhung auf allen Ebenen haben wir jetzt sehr große Probleme, deren Lösung immer schwieriger wird, je länger man wartet.
Und letztendlich sehe ich den Schutz der Menschen die hier her kommen (eigentlich nach Europa) als wichtig an, weil ich hier ein großes Paket unseres Wertesystems verankert sehe.
Ja, das ist durchaus wichtig, aber es darf nicht dazu führen, dass wir unseren Sozialstaat und den inneren Zusammenhalt - der sowieso schon stark schwindet - gefährden.
Deswegen fordere ich eigentlich und allem vorran eine gute und faire europäische Lösung.
Ja, die brauchen wir und mit GEAS ist ja der erste Schritt gemacht, es dauert in der EU halt alles immer ewig. Der erste Entwurf zum jetzigem GEAS wurde im September 2020 (FÜNF!!! Jahre nach dem Beginn der Krise) vorgelegt, im Mai 2024 wurde es beschlossen und es tritt mW. im Juli 2026 in Kraft.
Deutschland ist an der mangelnden Solidarität der EU-Partner aber auch selber Schuld, man hat sich sehr lange aus der Verantwortung gezogen und gerade die südlichen EU-Länder mit dem Problem alleine gelassen, bis die angefangen haben, die Menschen einfach nach Norden zu schicken, weil sie sich nicht mehr anders zu helfen wussten.
Aber sie sind kein großer treibender Faktor für das Problem.
Da kann man durchaus anderer Meinung sein. Seit 2015 sind ca. 3 Mio Menschen nach Deutschland gekommen und wurden als schutzwürdig eingestuft, ob die jetzt bleiben oder nur temporär da sind, ist ja erstmal egal, denn sie müssen irgendwo menschenwürdig leben können. Das ist ungefähr eine Stadt der Größe Berlins, die man in 10 Jahren hätte neu bauen müssen. Ich halte das auch für Deutschland (oder gerade für Deutschland, wenn man sich ansieht wie sehr Großprojekte hier mittlerweile in die Hose gehen) eine gewaltige Herausforderung, es geht ja nicht nur um Wohnungen, man braucht auch die gesamte Infrastruktur für so viele Menschen. Ich meine, du machst es dir da etwas zu einfach.
Im idealen Fall würden wir als Gesellschaft gerne wachsen.
Ich fände es positiv, wenn man schrumpfen würde, Deutschland ist ihmo schon zu dicht besiedelt.
Die Lösung haben wir an der Stelle, weil es hier um Menschen geht, die man "einfach" los werden und ganz gut argumentieren kann.
Mir geht es nicht ums Loswerden wollen, mir geht es in erster Linie um eine Begrenzung, um eine Überlastung zu vermeiden, die sonst dazu führt, dass die Menschen schlecht oder gar nicht "integriert" werden und es zu noch viel größeren Problemen als jetzt schon kommt.
Ich will keine Banlieus wie in Frankreich, wir sind aber auf dem besten Weg dahin und ich befürchte, dass so manche Stadtteile schon nicht mehr umgedreht werden können.
Wir brauchen imho jetzt erstmal eine Atempause für ein, zwei Jahre, um den "backlog" abzuarbeiten, um die Menschen bestmöglich zu "integrieren" und um Ordnung in die Strukturen zu bringen, damit sie die Anforderungen der Zukunft bewältigen können. Wir müssen aus dem Krisen- und Notfallmodus raus.
Und es ist ja jetzt auch nicht so, als wäre Deutschland für Flüchtlinge das einzig sichere Land auf dieser Welt, auch in anderen EU-Staaten sind Flüchtlinge in Sicherheit und werden versorgt.
Mich ärgert, dass das Narrativ in der Politik dem Narrativ der AFD folgt, dass die Flüchtlinge als monokausales Problem darstellt und eine monokausale Lösung bietet.
Stellt Merz die Flüchtlinge als monokausales Problem hin? Da hätte ich dann aber gerne mal ein Zitat. Man darf sich von der AfD nicht davon abhalten lassen, vernünftige Politik zu machen, die möglichst viele Wähler anspricht. Das ist doch genau das, was die AfD will: dass die Probleme nicht gelöst werden, weil man "dem Narrativ der AFD" nicht folgen will, so dass diese Probleme zu immer mehr Spannungen führen, die dann wiederum der AfD immer mehr Wähler bringen.
Für mich droht da etwas kaputt zu gehen, was nicht einfach durch einen Beschluss, ein Gesetz oder ein Entscheid schnell wieder zu reparieren ist.
Ich kann das nur schwer einschätzen, aber ist nicht längst etwas kaputtgegangen, wenn so viele Menschen AfD wählen? Es tut mir leid, dass ich immer darauf herumreite, aber ein Großteil der Wähler in D will diese Asylpolitik nicht mehr und es gehört auch zur Verantwortung der Politik dazu, diesen Willen des Souveräns zumindest soweit zu beachten, dass man etwas ändert und den Zustrom von Menschen auf ein schaffbares Maß reduziert. Das ist für mich auch weit von der "Remigration" der AfD entfernt.
Das 80% der Bürger eine Änderung in der Migrationspolitik wollen bedeutet für mich nicht, dass sie dringend diesem monokausalen Problem-Lösungsansatz folgen.
Das habe ich auch nicht behauptet, sonst würden die allesamt AfD wählen, aber 60-80% der Wähler wollen eine Veränderung und das sollte man imho nicht ignorieren.
Eine Erhebung der Friedrich Ebert Stiftung...
Ich halte die FES nicht für eine neutrale Quelle.
Sie ist vielleicht zufrieden mit der Grenzschließung und den anderen Maßnahmen der CDU.
Die Grenze ist nicht geschlossen, es wird nur verstärkt kontrolliert und da auch noch lange nicht jeder Grenzgänger, aber wer nicht einreisen darf und erwischt wird, der wird zurückgeschickt.