Bleibt da nicht die Frage nach dem sportlichen Gedanken? Das werfe ich einfach mal so ein, ist Intuition. Aber dann wird doch entscheidend sein, wer hemmungsloser dopt.
Ich weiß allerdings von einer weiblichen Judokämpferin, die sich vor sportlichen Ereignissen von ihrem Trainer hat schwängern lassen, um dann abzutreiben und den Hormonschub als "natürliches Doping" zu verwenden.
Was für einen Wert hat der sportliche Gedanke für dich denn aktuell? Gehst du davon aus, dass der Großteil der Sportler nicht dopt? Ich vermute, dass der "sportliche Gedanke" in ethischer Sicht eher in den Hintergrund gerückt ist. Der Druck, gewinnen zu müssen ist da doch zu hoch.
Ich selbst halte den Gedanken Savulescus für durchaus nachvollziehbar. Dennoch sehe ich auch da Schwierigkeiten: Gestattet man ein "begrenztes Doping", ist die eigentliche Motivation des Dopens ("Ich möchte gegenüber meinem Konkurrenten einen Vorteil haben") dahin.
Treten Sportler A und B in einem Wettlauf gegeneinander an, nimmt Sportler A eine Tablette, um schneller zu sein als Sporler B. Dürfen beide Sportler die Tablette nehmen, ist es grundsätzlich sinnlos (gehen wir von einer Sportart aus, in der die Motivation nicht darin liegt, einen enormen Kraftaufwand "körperlich besser zu verkraften"). Die Konsequenz hieraus wäre für mich, dass sich Sportler A überlegt, was er zusätzlich zur Tablette noch nehmen könnte (und was B nicht legal bekommt), um den Sieg einzufahren. Somit wären wir bei einer Art verschobenem Status Quo.